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forschen / 15.11.2023
Lisec-Artz-Preis für Simon Haas

Simon Haas im Porträt (Foto: Felix Petermann, Max Delbrück Center)
Simon Haas im Porträt (Foto: Felix Petermann, Max Delbrück Center)

Für seine Einzelzell-Analysen zur Kommunikation zwischen Stamm- und Immunzellen bei Blutkrebs bekommt Simon Haas den mit 10.000 Euro dotierten Lisec-Artz-Preis. Die Bonner Universitätsstiftung würdigt mit dem Preis herausragende Nachwuchswissenschaftler der Krebsforschung.

Gemeinsame Pressemitteilung des BIH und des Max Delbrück Center

Stammzellen sorgen laufend für Nachschub an frischen Blutzellen. Wenn bei der Blutbildung einzelne Zellen auf einen falschen Entwicklungsweg geraten, kann Blutkrebs entstehen. Immunzellen, wie zum Beispiel T-Zellen, sind deshalb vor Ort, um verdächtige Zellen aus dem Verkehr zu ziehen. Das ist effektiv – wenn auch nicht unfehlbar – weil bösartig veränderte Stammzellen direkt mit T-Zellen kommunizieren und signalisieren, dass mit ihnen etwas nicht stimmt. Den bislang unbekannten Schutzmechanismus hat das Team um Dr. Simon Haas im gemeinsamen Forschungsfokus „Single Cell-Ansätze für die Personalisierte Medizin“ des Berlin Institute of Health in der Charité (BIH), des Max Delbrück Center und der Charité – Universitätsmedizin Berlin entdeckt. Für diese und weitere Leistungen bekommt Haas nun den Lisec-Artz-Preis.

„Stammzellen sind sehr faszinierend. Allerdings ist das Wissen über diese unbegrenzt teilungsfähigen Zellen noch lückenhaft. Wenn wir sie besser verstehen, kann uns das wichtige Impulse für die Entwicklung von Immuntherapien geben“, sagt Simon Haas. Der mehrfach ausgezeichnete Nachwuchswissenschaftler kam 2020 nach Berlin – nach Stationen u.a. am Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ), am Massachusetts Institute of Technology (MIT) und an der Universität Harvard in Cambridge, USA. „Wir wollen möglichst früh in den Krankheitsprozess eingreifen“, sagt er.

Großer Lauschangriff

Immuntherapien sollen die Schlagkraft des Immunsystems gegenüber Krebszellen erhöhen. Doch nur wenn die T-Zellen eine Krebszelle erkennen, können sie deren Elimination veranlassen. Oft scheitert das daran, dass Krebszellen verräterische Signale unterdrücken bzw. die T-Zellen mit anderen Täuschungsmanövern manipulieren. Simon Haas und sein Team planen deshalb einen großen Lauschangriff, um die Kommunikation zwischen Stammzellen und Immunzellen zu entziffern. Dabei bedienen sich die Forscher*innen der Einzelzell-Analyse – und entwickeln sie weiter. Er ist mit seinem Team am Berliner Institut für Medizinische Systembiologie des Max Delbrück Center (MDC-BIMSB) untergebracht, das dafür hervorragende Voraussetzungen bietet.

„Mit den Methoden der Einzelzellbiologie wollen wir Millionen von Zellpaaren aus Stammzellen und Immunzellen untersuchen, die gerade miteinander kommunizieren. Welche Signale führen zur Elimination einer verdächtigen Zelle? Welche Signale blockieren die Immunzellen? Auch die zeitlichen Abläufe sind wichtig: In welchen Krankheitsstadien kommt es zu welchem Zusammenspiel?“ Das Team will wissen, mit welchen Strategien es bösartig veränderten Zellen schaffen, den T-Zellen zu entkommen – und genau dort ansetzen. „Im Idealfall“, sagt Simon Haas, „können wir irgendwann den pathologischen Prozess stoppen, bevor der Blutkrebs überhaupt ausbricht.“

Weiterführende Informationen

ERC Starting Grant für Simon Haas

Wie Blutstammzellen ein Leben lang intakt bleiben

AG Haas „Systemische Hämatologie, Stammzellen & Präzisionsmedizin“

Single-Cell-Ansätze für die personalisierte Medizin

 

Quelle: Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin in der Helmholtz-Gemeinschaft (Max Delbrück Center)

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