Dr. med. Robert Fischer und Dr. Karen Uhlmann entwickeln eine neue Form der Herztherapie
Die Aussicht, mit ersten klinischen Studien der Behandlung von Patienten näher zu kommen, motiviert das Team der OMEICOS Therapeutics GmbH in höchstem Maße. Denn alle bisherigen Daten deuten darauf hin, dass die Wissenschaftler und Gründer eine Möglichkeit gefunden haben, Vorhofflimmern erstmals ursächlich zu behandeln. Mit klassischen Medikamenten ist es zwar möglich, die Symptome zu therapieren, nicht jedoch die zugrundeliegende Herzerkrankung. Dr. med. Robert Fischer und Dr. Karen Uhlmann sind zwei der fünf Gründer des jüngsten Spin-off des Max-Delbrück-Centrums für Molekulare Medizin (MDC).
Den Ansatz für den neuen Wirkstoff hat die MDC-Arbeitsgruppe von Mitgründer Dr. Wolf-Hagen Schunck gefunden. In langjähriger Forschung über die Rolle von sogenannten Cytochrom-P450-Enzymen stießen die Wissenschaftler auf ein unbekanntes Stoffwechselprodukt von Omega-3-Fettsäuren mit antiarrhythmischer Wirkung. Experimente ließen erkennen, dass offenbar genau dieses Molekül für die herzschützende Wirkung der Omega-3-Fettsäuren verantwortlich ist. Zu diesem Zeitpunkt forschte der Kardiologe Dr. med. Robert Fischer am Experimental and Clinical Research Center (ECRC), welches MDC und Charité gemeinsam betreiben.
Er regte an, den neuen Wirkmechanismus für die Behandlung von Vorhofflimmern einzusetzen – der häufigsten Herzrhythmusstörung des Menschen. Im Labor des dritten Mitgründers, Dr. Dominik N. Müller, ECRC, gelang dann der Nachweis, dass der neue Wirkstoffkandidat potenziell einen heilenden Einfluss auf das Herz ausübt. In seiner natürlichen Form konnte der Wirkstoff jedoch nicht als Medikament dienen. Es galt, stabile synthetische Moleküle mit gleicher Wirkung zu entwickeln. In Kooperation mit Dr. John Russel Falck vom Medical Center der University of Texas Southwestern gelang es schließlich, synthetische Moleküle mit vergleichbarer chemischer Struktur und Funktion herzustellen. Den Beteiligten war bewusst, dass dieser Erfolg möglicherweise ein bahnbrechendes Medikament für Millionen Erkrankte hervorbringen könnte. Aus diesem Grund förderte das MDC im Rahmen seines internen „PreGo Bio“-Programms die nächsten Schritte.
Im Rahmen von „PreGo Bio“ begann Dr. Karen Uhlmann, damals Mitarbeiterin von Ascenion, das Projekt als Technologietransfer-Managerin zu betreuen. Sie brachte das Know how für Patente und Verträge ein, fand weitere Fördermöglichkeiten und geeignete Investoren. Damit war der Durchbruch geschafft. Dass schließlich im Sommer 2013 OMEICOS Therapeutics gegründet wurde und ein Syndikat von Investoren die präklinische Entwicklung des Wirkstoffs sicherte, ist ein großer Erfolg. Dr. Fischer ist heute – zusammen mit Dr. med. Alexander Gebauer – Geschäftsführer, und Dr. Uhlmann Managerin von OMEICOS. Künftig soll der Wirkmechanismus auch bei anderen Erkrankungen angewendet werden, eine Plattformtechnologie entstehen. Dieses Ziel verfolgen alle Beteiligten gemeinsam – in Kooperation.
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