Aktuelles

23.07.2024
Zenzl Mühsam – Gedenktafel und Publikation würdigen ein Leben in einem Jahrhundert der Extreme

Am 28. Juli 1884, vor 140 Jahren, wurde Creszenz (Zenzl) Elfinger geboren. Sie war aktive Mitstreiterin und Ehefrau des Publizisten und Kriegsgegners Erich Mühsam.

Nach Mühsams Verhaftung und grausamer Ermordung im KZ Oranienburg im Jahr 1934 er-kämpfte sie ein würdiges Begräbnis, entkam Hitlerdeutschland selbst in letzter Minute. Sie floh, entgegen der Warnungen ihres Mannes, über Prag in die Sowjetunion. Sehr bald geriet sie - wie viele deutsche Kommunisten - in die stalinistischen „Säuberungen“.

Sie verbrachte Jahrzehnte entweder im Zuchthaus, in Lagerhaft oder in der Verbannung.

In die DDR kam sie mit 71 Jahren im Juni 1955 - nachdem dort ihre Wiedereinreise lange verzögert wurde - krank und schwer gezeichnet.

Zenzl Mühsam lebte bis zu ihrem Tod in der Binzstraße

Seit September 2015 erinnert eine Gedenktafel in der Binzstraße 17 in Pankow, wo sie bis zu ihrem Tod lebte, an sie. Mehr über Zenzl Mühsam ist in der vom Frauenbeirat Pankow her-ausgegebenen Veröffentlichung „SpurenSuche – Frauen in Pankow, Prenzlauer Berg und Weißensee“ zu erfahren. Der Band ist ab 2. September 2024 bei der Gleichstellungsbeauftragten im Bezirksamt gegen eine Spende in Höhe von 5 Euro erhältlich.

Kontakt:

Rathaus Pankow, Breite Str. 24a-26, 13187 Berlin
Gleichstellungsbeauftragte
Tel.: (030) 90295 2305
E-Mail: stephanie.wittenburg@ba-pankow.berlin.de

 

forschen, produzieren, heilen, bilden / 19.07.2024
Campus Berlin-Buch präsentierte Berufsbilder

Auf dem Wissenschafts- und Biotechcampus gab es für die Jugendlichen interessante Einblicke in die Berufswelt (Foto: Campus Berlin-Buch GmbH)
Auf dem Wissenschafts- und Biotechcampus gab es für die Jugendlichen interessante Einblicke in die Berufswelt (Foto: Campus Berlin-Buch GmbH)

Wandertag an den Zukunftsort Berlin-Buch für Achtklässler aus Hoppegarten

Auf dem Wissenschafts- und Technologiecampus in Berlin-Buch arbeiten rund 3.000 Menschen – in Forschungseinrichtungen, in Biotechnologiefirmen oder bei der Betreibergesellschaft. Einige der Berufsbilder lernten die Schülerinnen und Schüler einer achten Klasse der Lenné-Oberschule am 16. Juli bei einem Besuch am Zukunftsort Buch kennen.

Im MINT-Schülerlabor „Gläsernes Labor“ erfuhren sie, wie verantwortungsvoll Biolaborant:innen in der Forschung mitarbeiten und welche Wege zu diesem Beruf führen. Dass auf einem Campus auch Gesundheit, Sport und Prävention Chancen für eine berufliche Entwicklung bedeuten, stellte die Gesundheitsmanagerin des Campus den Jugendlichen vor. Die Klasse erhielt zudem einen Einblick in das Gründerzentrum BerlinBioCube, in dem zahlreiche Start-ups ihre Labore und Büros haben. In diesem Gebäude, das Ende letzten Jahres eröffnet wurde, verbirgt sich modernste Gebäudetechnik. Darum kümmern sich Haustechniker, die ihr vielfältiges und anspruchsvolles Tätigkeitsspektrum erläuterten.

Von diesem vollgepackten Vormittag nahmen die Schüler:innen interessante Eindrücke mit, die vielleicht einen kleinen Impuls für ihre berufliche Zukunft geben können.

Beatrice Binde und Raban Kerschek begleiteten die Klasse als Lehrkräfte und zeigten sich begeistert von der vielseitigen und den Jugendlichen zugewandten Tour.

„Unsere Schule bietet intensive und frühe Berufsorientierung, sei es über Praxislernen in Werkstätten, Praktika oder Besuche in Berufsbildungszentren. Bereits in der siebten Klasse erhalten die Jugendlichen eine Potenzialanalyse für die berufliche Zukunft. Besuche wie der heutige auf dem Campus sind wichtige Bausteine unserer Arbeit und ein Ansporn, sich weiterzuentwickeln“, sagte Beatrice Binde.

Der Klassenausflug geht auf die Initiative der Lehrkräfte zurück, Eltern und deren Berufswelten einzubinden. Künftig ist geplant, eine Art Speed-Dating zum Kennenlernen von Berufen zwischen Eltern und Schüler:innen zu veranstalten.

Wer sein Wissen über Berufe auf dem Campus Berlin-Buch vertiefen und weitere Arbeitgeber kennenlernen möchte, kann am 11. und 12. März 2025 die Berufs- und Studienmesse „vocatium“ nutzen, die hier wieder im Max Delbrück Communications Center stattfinden wird.

Die Lange Nacht der Wissenschaften am 28. Juni 2025 ist eine ausgezeichnete Gelegenheit, Forschenden, Laborkräften und Technischen Angestellten im Labor über die Schulter zu schauen.


Weitere Informationen:

www.campusberlinbuch.de

https://www.vocatium.de/fachmessen/vocatium-berlin-focus-2025

https://www.langenachtderwissenschaften.de/

https://www.lenne-schule-hoppegarten.de

forschen / 11.07.2024
Wirksamkeit von Immuntherapien vorhersagen: Simon Haas erhält ERC-Proof-of-Concept-Grant

Professor Simon Haas (Foto: Felix Petermann/Max Delbrück Center)
Professor Simon Haas (Foto: Felix Petermann/Max Delbrück Center)

Gemeinsame PRESSEMITTEILUNG des Berlin Institute of Health in der Charité (BIH) und des Max Delbrück Center

Immuntherapien nutzen das körpereigene Immunsystem im Kampf gegen Krebs, indem sie die Interaktion zwischen Immun- und Krebszellen beeinflussen. Obwohl bei einigen Krebsarten wie Leukämien erfolgreich, bleiben sie bei manchen Patient*innen jedoch unwirksam und schaffen Resistenzen. Die Forschungsgruppe um Dr. Simon Haas im gemeinsamen Forschungsfokus „Single Cell-Ansätze für die personalisierte Medizin“ des Berlin Institute of Health (BIH) in der Charité, des Max Delbrück Centers und der Charité – Universitätsmedizin Berlin, hat Methoden zur Analyse der Interaktion zwischen den Immun- und Krebszellen entwickelt. Jetzt wollen sie den Ansatz zu einem Werkzeug in der Klinik weiterentwickeln, das genau vorhersagen kann, welche Patient*innen von Immuntherapien profitieren und welche nicht. Dafür erhalten Simon Haas und sein Team nun einen Proof-of-Concept-Grant des Europäischen Forschungsrates ERC in Höhe von 150.000 Euro.

Immuntherapien, die das Immunsystem des eigenen Körpers nutzen, um den Krebs zu bekämpfen, werden bereits erfolgreich für die Behandlung von Leukämien eingesetzt. Dafür werden körpereigene Immunzellen so beeinflusst, dass sie Krebszellen im Idealfall effektiver aufspüren und zerstören können. Allerdings funktioniert dieser vergleichsweise teure Therapieansatz nur bei einem Bruchteil der Patient*innen und es können sich Resistenzen der Krebszellen gegen die veränderten Immunzellen entwickeln. Eine Vorhersage, welche Patient*innen von der Immuntherapie profitieren werden, war bisher nicht möglich.

Krebskranke effizienter behandeln

Forscher*innen um Prof. Simon Haas, Leiter der Forschungsgruppe Blutkrebs, Stammzellen & Präzisionsmedizin im gemeinsamen Forschungsfokus „Single Cell-Ansätze für die personalisierte Medizin“ des Berlin Institute of Health (BIH), des Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin in der Helmholtz-Gemeinschaft (Max Delbrück Center) und der Charité haben auf Basis der Einzelzellanalysen neuartige Methoden entwickelt, die die Interaktionen zwischen Immun- und Krebszellen gezielt analysieren können. Sie konnten zeigen, dass diese Methoden auch helfen, die Wirksamkeit der Immuntherapie bei Patient*innen besser zu verstehen. Jetzt wollen die Forschenden diesen technologischen Ansatz zu einem Präzisionswerkzeug weiterentwickeln, das genau vorhersagen kann, welche Patienten von Immuntherapien profiterien werden und welche nicht. Zusätzlich wird das bessere Verständnis der Ursachen für die Resistenz gegen eine Immuntherapie Ärztinnen und Ärzten dabei helfen, künftig für diese Patient*innen gezielt Kombinationstherapien auszuwählen. "Ein solcher klinischer Test würde es ermöglichen, Patientinnen und Patienten gezielter mit den effektivsten Medikamenten zu behandeln und ihnen eine potentielle Toxizität zu ersparen sowie die Kosten für das Gesundheitssystem zu senken", erklärt Dr. Cornelia Eckert, Leiterin des molekulargenetischen und immunologischen Referenzlabors der Klinik für Pädiatrie mit Schwerpunkt Onkologie und Hämatologie an der Charité.

Erste Schritte in Richtung Marktreife

Für dieses Vorhaben erhalten die Forscher*innen jetzt einen Proof-of-Concept-Grant des Europäischen Forschungsrates ERC, der sie bei der Übertragung ihrer Forschungsergebnisse in die klinische Anwendung mit 150.000 Euro unterstützen wird. „Uns freut es sehr, dass der ERC als eine der angesehensten europäischen Institutionen für Innovation und wissenschaftliche Exzellenz unsere Begeisterung für die Überführung unserer Forschung in die medizinische Anwendung teilt“, sagt Prof. Simon Haas. Die Umsetzung des Projekts liegt bei Schayan Yousefian, einem Doktoranden in der Forschungsgruppe von Simon Haas, der die Methode mitentwickelt und die ersten Daten zur gezielten Vorhersage der Therapiewirksamkeit erhoben hat. „Mit dieser Unterstützung wollen wir unseren Ansatz nun in größeren Patientenzahlen validieren und die ersten Schritte in Richtung Marktreife unternehmen“, sagt Schayan Yousefian. Dabei sei eine enge Zusammenarbeit mit Pharmaunternehmen geplant.

Für ERC PoC werden bereits vom ERC geförderte Projekte in einem hoch kompetitiven Prozess ausgewählt. Simon Haas und sein Team hatten für ihre Forschung zur Immuntherapie im November 2022 einen ERC Starting Grant erhalten.

forschen / 10.07.2024
Mechanismus der Phosphorylierung in TREK-Kanälen könnte einen Ansatzpunkt für Therapien bieten

Atomistischer Mechanismus, der veranschaulicht, wie TREK-K2P-Kanäle externe Reize wahrnehmen und die Ionenleitfähigkeit regulieren. (Visualisierung: Barth van Rossum)
Atomistischer Mechanismus, der veranschaulicht, wie TREK-K2P-Kanäle externe Reize wahrnehmen und die Ionenleitfähigkeit regulieren. (Visualisierung: Barth van Rossum)

Ein Team um Prof. Dr. Han Sun vom Leibniz-Forschungsinstitut für Molekulare Pharmakologie (FMP) hat einen wichtigen Mechanismus in der Funktionsweise von TREK-Kanälen auf atomarer Ebene aufgeklärt. Die im Fachmagazin „Nature Communications“ veröffentlichten Ergebnisse könnten die Entwicklung von Therapeutika für Krankheiten wie Ischämie, Epilepsie und Depression erleichtern.

Der menschliche Körper ist aus Zellen gebildet, in denen zu jeder Zeit verschiedenste Prozesse ablaufen. Viele dieser Prozesse laufen über die Zellmembran, unter anderem über Kaliumkanäle, in denen Kaliumionen transportiert werden. Diese Kanäle spielen eine zentrale Rolle für wichtige physiologische Prozesse in der Zelle, etwa die Regulation des Zellwachstums, sensorische Prozesse oder die neuromuskuläre Reizbarkeit.

In der aktuellen Untersuchung wurden TREK-Kanäle analysiert, die zu der Untergruppe der zweiporigen Kaliumkanäle gehören. TREK-Kanäle kommen im kardiovaskulären System sowie im zentralen und peripheren Nervensystem vor. Mutationen, die zu einem Funktionsverlust dieser Kanäle führen, können Krankheiten wie Ischämie (Minderdurchblutung), Epilepsie und Depression verursachen. Deshalb gelten TREK-Kanäle als vielversprechende Ziele für die Medikamentenentwicklung. Eine wichtige Rolle bei physiologischen Prozessen und Krankheiten wie der Entwicklung von Hyperalgesie unter entzündlichen Bedingungen und Depression, an denen TREK-Kanäle beteiligt sind, spielt die von den Proteinkinasen A, C und G regulierte Phosphorylierung. Unter Phosphorylierung versteht man die Bindung eines Phosphatrests an ein Protein, ein grundlegender biochemischer Prozess unter anderem für die Signaltransduktion, bei der Signale in einer Reihe von Vorgängen und Interaktionen auf molekularer Ebene weitergeleitet werden. „Bisher ist jedoch nicht vollständig verstanden, wie Phosphorylierung die Aktivität der TREK-Kanäle beeinflusst, was die Entwicklung von Medikamenten erschwert“, sagt Prof. Dr. Han Sun, Leiterin der Forschungsgruppe „Strukturchemie und Computergestützte Biophysik“ am FMP. Gemeinsam mit ihrem Team und ihren Kollaborationspartnern von der Universität Kiel, die an der experimentellen Validierung arbeiteten, haben die Forschenden nun diesen Mechanismus genauer unter die Lupe genommen.

Phosphorylierung und andere äußere Reize werden vom TREK-Kanal in der C-terminalen Region erkannt. Das Öffnen und Schließen des Kanals wird dagegen hauptsächlich durch den Selektivitätsfilter gesteuert. Dieser spezifische Bereich im Kanalinnern bestimmt, welche Ionen passieren können. „Nur im Zusammenspiel dieser beiden Regionen entscheidet sich, ob Ionen passieren können oder nicht. Selektivitätsfilter und C-terminale Region eines TREK-Kanals liegen jedoch nicht nebeneinander, und wie dieses Zusammenspiel durch eine Kopplung mit langer Reichweite funktioniert, war bislang unbekannt“, berichtet Berke Türkaydin, Doktorand in der Arbeitsgruppe von Han Sun und Erstautor dieser Arbeit. Die Forschenden am FMP analysierten die Dynamik der Kanäle und untersuchten, wie sich die Proteine bei Phosphorylierung in der Nanosekunden- bis Mikrosekunden-Zeitskala bewegen. Die Forschenden setzten dafür hochskalige und zeitintensive molekulardynamische Simulationen ein, die mit funktionellen Elektrophysiologie-Validierungen kombiniert wurden. „Wir konnten mit unserer Arbeit im Detail klären, wie diese beiden wichtigen Funktionen miteinander gekoppelt sind, und nachweisen, dass Phosphorylierung eine zentrale Rolle bei der Öffnung und Schließung der TREK-Kanäle spielt“, sagt Prof. Han Sun. Die Forschenden konnten zeigen, dass die beiden wichtigen Funktionen durch zwei Wege verknüpft sind, und identifizierten eine Reihe entscheidender Interaktionen, die bei der Kopplung vermitteln. Diese Erkenntnisse verdeutlichen die zentrale Bedeutung der Proteindynamik bei vielen unterschiedlichen biologischen Prozessen.

Im nächsten Schritt können neue kleine Molekülmodulatoren entwickelt und optimiert werden, die in der Lage sind, TREK-Kanäle besser und spezifischer zu hemmen oder zu aktivieren. Damit könnte die Arbeit bedeutsam sein für die Entwicklung von Therapeutika für Krankheiten, bei denen die Funktionsweise der TREK-Kanäle gestört ist.

Mehr Informationen finden Sie auf der Website des Forschungsverbunds Berlin e. V.

 

 

 

forschen / 10.07.2024
Richtfest für das Imaging Innovation Center

Foto: Karsten Hönig
Foto: Karsten Hönig

Das Max Delbrück Center setzt die Richtkrone auf ein neues innovatives Forschungsgebäude. Im „Imaging Innovation Center“ auf dem Campus Buch, geplant vom Berliner Architekturbüro heinlewischer, werden ab 2026 Forschende der Bildgebung und -analyse mit Datenexpert*innen unter einem Dach arbeiten.

Hier wächst ein Haus für Spitzenforschende im Bereich Imaging und KI: Nach knapp eineinhalb Jahren Bauzeit haben Architekturbüro, Bauleute und Wissenschaftler*innen am 11. Juli 2024 auf dem Campus Berlin-Buch gemeinsam Richtfest gefeiert für das Imaging Innovation Center (IIC) des Max-Delbrück-Centrums für Molekulare Medizin in der Helmholtz-Gemeinschaft. In dem neuen Forschungsgebäude sollen ab dem Jahr 2026 Forschungsteams und Technologie-Expert*innen des Max Delbrück Center, darunter die Plattformen für Advanced Light Microscopy und Elektronenmikroskopie sowie neue Arbeitsgruppen, auf engem Raum kooperieren und bildgebende Technologien weiterentwickeln. Integriert werden im neuen Imaging Innovation Center modernste Bildgebung mit Datenanalysen inclusive KI-gestützten Methoden. Dabei arbeiten Physiker*innen, Biophysiker*innen, Lebenswissenschaftler*innen und Bioinformatiker*innen zusammen. In einem „Demonstrator Space für Microscopy“ sollen außerdem Unternehmen die Möglichkeit haben, neueste Entwicklungen zu testen und für die Forschung zur Verfügung zu stellen.

Bildgebung als treibende Kraft der Biomedizin

„Bildgebende Verfahren treiben die biomedizinische Forschung maßgeblich voran und haben zu revolutionären Entdeckungen geführt. Jede Neuerung in der Mikroskopie, die es uns ermöglicht, biologische Phänomene zwischen Molekülen in Zellen, Organen und im Organismus mit höherer zeitlicher und räumlicher Auflösung zu beobachten, kann unser Verständnis von Krankheiten dramatisch verändern“, sagte Professor Holger Gerhardt, stellvertretender Wissenschaftlicher Vorstand des Max Delbrück Center zum Richtfest. Er betonte: „Die Investition in die Nutzung und Entwicklung bildgebender Verfahren und Bild-Datenanalyse in unserem neuen IIC ist eine wichtige strategische Positionierung. Sie ist essentiell, damit wir unsere Mission erfüllen: Discovery for Tomorrow’s Medicine.“

Heike Graßmann, Administrative Vorständin des Max Delbrück Center, bedankte sich bei Bund und Land und bei allen am Bau beteiligten Unternehmen und Handwerksleuten: „Wer auch in den nächsten Jahrzehnten internationale Spitzenforschung in Berlin ermöglichen will, muss heute klug investieren. Dank der strategisch vorausschauenden Entscheidung von Bund und Land können wir am Max Delbrück Center rund 32 Millionen Euro in den Bau dieses neuen Forschungsgebäudes im Bereich der Lebenswissenschaften investieren. Ich freue mich besonders, dass es uns in eineinhalb Jahren durch gemeinsames Ärmelhochkrempeln gelungen ist, den Bau auf dem Campus Buch soweit voranzubringen.“

Hochsensible Mikroskopie auf knapp 3000 Quadratmetern

Geplant wurde das dreieingeschossige Gebäude mit einer mit einer Gesamtnutzfläche von 2.675 Quadratmetern von den Architekt*innen des Büros heinlewischer, das bereits einige Bauten auf dem Campus realisiert hat. Die Baukosten des von Bund und Land finanzierten Gebäudes, das ursprünglich Optical Imaging Center heißen sollte, belaufen sich auf 31,873 Millionen Euro. Das Haus steht direkt neben dem Isolde-Diedrich-Haus für Kryo-Elektronenmikroskopie und fügt sich ideal in das Ensemble von Forschungsgebäuden auf dem Campus ein. Wie das Elektronenmikroskopie-Gebäude ruht das IIC auf einer massiven Bodenplatte, die Schwingungen ausgleicht. Zusammen mit dem schwingungsarmen Tragwerk gewährleistet dies, dass die hochsensiblen Licht- und Elektronenmikroskope keinerlei Erschütterungen ausgesetzt sind. Für die stabile Temperatur und konstante Luftfeuchtigkeit in den Laboren wird eine hochpräzise Klimatisierung sorgen. Das Haus wird renewable-ready sein, also bereit für die Umstellung auf künftige Energien und ist ausgestattet mit Photovoltaik und Erdwärmekollektor; unter anderem deshalb soll es das silberne Zertifikat des Bewertungssystems für nachhaltiges Bauen BNB tragen.

Der Architekt Dr. Alexander Gyalokay von heinlewischer sagte anlässlich des Richtfests: „Es ist immer wieder eine Herausforderung, den spezifischen Anforderungen der Wissenschaft auf der einen und den Anforderungen an Flexibilität und Wirtschaftlichkeit auf der anderen Seite gerecht zu werden. Optical Imaging verlangt schwingungsresistente Gebäude mit temperaturstabilen Räumen, die wir hier in einer seltenen Konzentration errichten werden. Wir sind stolz darauf, an einem derartigen Projekt beteiligt zu sein.“

Weiterführende Informationen

Pressemitteilung auf der Webseite des Max Delbrück Center:
https://www.mdc-berlin.de/de/news/press/richtfest-fuer-das-imaging-innovation-center

leben / 08.07.2024
Bezirk Pankow zeigt am 8. Juli die Flagge der Mayors for Peace am Rathaus Pankow

Das Bezirksamt Pankow zeigt Flagge für eine atomwaffenfreie und friedliche Welt. Kriege, Klimawandel und eine weltweite Bedrohung der Demokratien: Vor diesem Hintergrund findet am 8. Juli der Flaggentag der Mayors for Peace statt. Auch in diesem Jahr setzen rund 600 Städte in Deutschland mit dem Hissen der Mayors for Peace Flagge vor den Rathäusern ein deutliches Zeichen gegen Kriege und für eine friedliche Welt ohne Atomwaffen. Am Rathaus Pankow in der Breite Str. 24a-26, 13187 Berlin weht die Flagge am Montag, dem 8. Juli 2024.

Zahl der einsatzfähigen Atomwaffen

Laut dem aktuellen Jahresbericht des Stockholmer Friedensforschungsinstitutes SIPRI reduzierte sich der weltweite Bestand an Atomsprengköpfen auf schätzungsweise 12.121. Die Zahl der in hoher Alarmbereitschaft gehaltenen Sprengköpfe stieg auf rund 2.100. Neun Länder verfügen über Atomwaffen, die meisten der akut einsatzbereiten Waffen besitzen die USA und Russland. China baut sein Atomwaffenarsenal in großer Schnelligkeit weiter aus. In allen nuklear bewaffneten Staaten sieht SIPRI Bestrebungen, die Bestände zu modernisieren. Zudem geht der anhaltende russische Angriffskrieg auf die Ukraine einher mit einem Rückzug Russlands aus internationalen Verträgen, wie dem New START-Vertrag, der 2021 für fünf Jahre verlängert wurde und die Begrenzung strategischer Kernwaffen zwischen den USA und Russland regelt, sowie dem CTBT (Comprehensive Nuclear-Test-Ban Treaty), dem umfassenden nuklearen Teststoppvertrag.

Bezirksbürgermeisterin Dr. Cordelia Koch: „Mit dem Hissen der Mayors for Peace Flagge setzen wir auch in diesem Jahr ein sichtbares Zeichen gegen Atomwaffen und für ein friedvolles Zusammenleben der Menschen. Denn noch immer gefährden rund 12.121 Nuklearwaffen die Existenz der Menschheit. Trotz herausfordernder Rahmenbedingungen erwarten wir von allen Nuklearwaffenstaaten ernsthafte Schritte zur Abrüstung der Arsenale statt einer Aufrüstung!“

Was ist der Flaggentag?

Am Flaggentag erinnern die Mayors for Peace an ein Rechtsgutachten des Internationalen Gerichtshofes in Den Haag vom 8. Juli 1996. Der Gerichtshof stellte fest, dass die Androhung des Einsatzes und der Einsatz von Atomwaffen generell gegen das Völkerrecht verstoßen. Zudem stellte der Gerichtshof fest, dass eine völkerrechtliche Verpflichtung besteht, „in redlicher Absicht Verhandlungen zu führen und zum Abschluss zu bringen, die zu nuklearer Abrüstung in allen ihren Aspekten unter strikter und wirksamer internationaler Kontrolle führen.“

Wer sind die Mayors for Peace?

Die Organisation Mayors for Peace wurde 1982 durch den Bürgermeister von Hiroshima gegründet. Das weltweite Netzwerk setzt sich vor allem für die Abschaffung von Atomwaffen ein, greift aber auch aktuelle Themen auf, um Wege für ein friedvolles Miteinander zu diskutieren. Mehr als 8.390 Städte in 166 Ländern gehören dem Netzwerk an, darunter 895 Städte in Deutschland. Rund 600 Städte in Deutschland beteiligen sich in diesem Jahr am Flaggentag.

 

forschen / 08.07.2024
Gigant mit Keramik-Herz

Freuen sich über die Ankunft des neuen NMR-Spektrometers: Von links nach rechts: Dr. Peter Schmieder, Prof. Dr. Han Sun, Prof. Dr. Adam Lange, Dr. Sigrid Milles, Prof. Dr. Hartmut Oschkinat. (Foto: Silke Oßwald)
Freuen sich über die Ankunft des neuen NMR-Spektrometers: Von links nach rechts: Dr. Peter Schmieder, Prof. Dr. Han Sun, Prof. Dr. Adam Lange, Dr. Sigrid Milles, Prof. Dr. Hartmut Oschkinat. (Foto: Silke Oßwald)

Seit Ende Mai läuft am Leibniz-Forschungsinstitut für Molekulare Pharmakologie (FMP) ein neues NMR-Spektrometer. Das Besondere daran: Es beruht auf einem neuartigen Hochtemperatursupraleiter aus Keramik. Peter Schmieder, Leiter der NMR-Technologieplattform am FMP, verrät, was dahintersteckt und was das neue Gerät kann.

Das erste NMR-Spektrometer sollte in den Keller, erzählt Peter Schmieder. Doch Magnete dieser Größenordnung haben ein sehr starkes Magnetfeld, und man hätte schlecht das Erdgeschoss räumen können, damit niemand im Bereich des Feldes arbeiten muss. „Also haben wir ein eigenes Haus für das Spektrometer gebaut. Später fanden darin weitere Geräte Platz, und bald kam ein zweites Haus hinzu“, berichtet der Leiter der NMR-Technologieplattform.

Inzwischen gibt es auch im zweiten Haus keinen Platz mehr, und für das neue NMR-Spektrometer musste ein drittes gebaut werden. Das Gerät ist das elfte seiner Art, seitdem 1995 die ersten Forschenden am FMP begannen, Untersuchungen mittels Kernspinresonanz- bzw. NMR-Spektroskopie zu machen. Peter Schmieder war von Anfang an dabei. Er hat den Aufbau jedes der Geräte begleitet, die auch noch alle in Betrieb sind.

Das neue Gerät ist etwas Besonderes, denn darin kommt erstmalig eine Technologie zum Einsatz, deren Entdeckung 1987 mit dem Physik-Nobelpreis gewürdigt wurde: der Hochtemperatursupraleiter. „Hochtemperatur heißt, das Material entwickelt bereits bei einer Temperatur von über minus 200 Grad Celsius supraleitende Eigenschaften“, erklärt Peter Schmieder. In diesem Zustand ist das Innere des Magnets frei von elektrischem Widerstand und stellt nach dem Laden ein stabiles Feld bereit, ohne weitere Stromzufuhr über viele Jahre (persistenter Magnet): Der älteste Magnet am FMP, noch mit konventionellen Supraleitern, hält sein Feld bereits seit einem Vierteljahrhundert. Das ermöglicht hochpräzise Analysen immer komplexerer biologischer Systeme, etwa Proteinstrukturen. „Die Güte der Messung, das heißt ihre Empfindlichkeit und die Auflösung in den Spektren, hängt ab von der Feldstärke des Magnets – je stärker, umso besser“, sagt Peter Schmieder.

Der im neuen Gerät verbaute Magnet erreicht mit 28 Tesla das aktuell größtmögliche stabile Magnetfeld, was einer Resonanzfrequenz von 1,2 Gigahertz (GHz) und damit einer 20 Prozent höheren Resonanzfrequenz als jener entspricht, die mit konventionellen Supraleitern erreichbar wäre. Das liegt am verwendeten Material: Der innerste Teil der Spule wurde mit keramischen Supraleitern gefertigt, eine knifflige Aufgabe, denn das Material ist brüchiger als Metall. An dieser Entwicklung knobelte der Hersteller mehr als ein Jahrzehnt. Die Arbeitstemperatur der neuen Supraleiter liegt allerdings weiterhin bei -271 °C, damit das Material das starke Magnetfeld trägt. Das neue NMR-Gerät auf dem Campus Buch ist eines von nur zehn, die bislang weltweit in Betrieb genommen wurden.

Das 28-Tesla-Feld ist eine Million Mal stärker ist als das der Erde. Da die Magnete in den NMR-Geräten abgeschirmt sind und die erzeugten Magnetfelder statisch und nicht fluktuierend, machen sie bei gesunden Menschen ohne Herzschrittmacher keine Probleme. Mobiltelefone und Uhren lassen Peter Schmieder und sein Team allerdings vor der Tür, bevor sie einen der Räume mit den NMR-Spektrometern betreten.

Der Aufbau des neuen NMR-Geräts ist inzwischen abgeschlossen. Dabei wurde der 8 Tonnen schwere Magnet auf einem Druckluftkissen ins Haus geschoben und senkrecht aufgestellt. Nach Fertigstellung des Aufbaus musste er abgekühlt werden. „Das allein hat drei Wochen gedauert. Man macht das sehr langsam, damit keine mechanischen Spannungen in der Spule entstehen“, berichtet Peter Schmieder. Wenn die Spule eine Temperatur von zwei Kelvin (-271,15 Grad Celsius bzw. zwei Grad Celsius über dem absoluten Nullpunkt) erreicht hat, wird der Magnet aufgeladen. Das ist der knifflige Teil: Geht dabei etwas schief, verliert die Spule die Supraleitung, das Kühlmittel Helium erwärmt sich und verdampft in die Atmosphäre, und der gesamte – teure und langwierige – Prozess muss neu gestartet werden. „Es lief aber alles nach Plan, der Magnet ist auf Feld, hat also sein Feld von 28 Tesla erreicht“, freut sich Peter Schmieder. Danach wurde die Hardware getestet und geprüft, ob die Spezifikationen des Geräts hinsichtlich Elektronik und Messvorrichtungen erreicht werden.

Seit Ende Mai läuft der Testbetrieb mit ersten wissenschaftlichen Messungen. „Das Hauptproblem bei der Protein-NMR-Spektroskopie ist, dass man viele Signale erhält, die sich nur wenig voneinander unterscheiden. Deswegen ist eine so hohe Auflösung so wichtig“, sagt Peter Schmieder. Außerdem eignet sich diese Technologie besonders gut, um die Beweglichkeit von Eiweißen zu bestimmen. Der Versuchsaufbau für Messungen in Lösungen oder in Festkörpern ist unterschiedlich, weswegen die alten NMR-Geräte des FMP für jeweils eine Messweise dienen – aktuell fünf für Festkörper- und fünf für Messungen in Lösungen. Das neue Gerät hingegen soll für beide Messarten eingesetzt werden. So ist die Möglichkeit gegeben, möglichst vielfältige Untersuchungen mit dem neuen State-of-the-Art-Magneten durchzuführen. Hauptnutzer des neuen Geräts werden die am FMP arbeitenden NMR-Gruppen sein: In der Arbeitsgruppe von Adam Lange werden mittels Festkörper-NMR die Struktur und Dynamik pharmakologisch relevanter Membranproteine untersucht, die Gruppe von Sigrid Milles verwendet Lösungs-NMR, um intrinsisch ungefaltete Proteine (IDPs) zu charakterisieren. Die Gruppe von Han Sun verwendet anisotropische NMR, um die Struktur und Stereochemie von kleinen Molekülen und Peptiden zu bestimmen, während in der Gruppe von Hartmut Oschkinat Biofilmproteine mit Lösungs- und Festkörper-NMR charakterisiert werden.

Quelle: Pressemitteilung LEIBNIZ-FORSCHUNGSINSTITUT FÜR MOLEKULARE PHARMAKOLOGIE (FMP)
Gigant mit Keramik-Herz

forschen / 05.07.2024
Holger Gerhardt neues Mitglied im DZHK-Vorstand

Professor Holger Gerhardt (Foto: Pablo Castagnola/Max Delbrück Center)
Professor Holger Gerhardt (Foto: Pablo Castagnola/Max Delbrück Center)

Professor Holger Gerhardt vom DZHK-Partnerstandort Berlin wurde von der Mitgliederversammlung neu in den Vorstand gewählt: Er hat sein Amt am 1. Juli 2024 angetreten.

Der Biologe Holger Gerhardt folgt auf Thomas Sommer und vertritt das Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin in der Helmholtz-Gemeinschaft (Max Delbrück Center) im Vorstand des Deutschen Zentrums für Herz-Kreislauf-Forschung (DZHK). Gemeinsam mit der Vorstandsprecherin Stefanie Dimmeler (Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt) und Vorstandsmitglied Steffen Massberg (Klinikum der Universität München) wird Holger Gerhardt dem dreiköpfigen Gremium bis Ende 2026 angehören. Die Satzung des DZHK sieht vor, dass das Max Delbrück Center und eine Universität bzw. ein Universitätsklinikum im Vorstand vertreten sind. Das Max Delbrück Center ist Gründungspartner des DZHK.

Holger Gerhardt hat seit 2014 eine DZHK-Professur für Experimentelle Herz-Kreislauf-Forschung an der Charité Berlin und ist Leiter der Arbeitsgruppe „Integrative Vaskuläre Biologie“ am Max Delbrück Center in Berlin-Buch. Er ist außerdem Vizevorstand des Max Delbrück Center. Im DZHK war der 55-Jährige zuletzt Sprecher des DZHK-Standortes Berlin.

„Das DZHK ist ein weltweit einzigartiger interdisziplinärer Forschungsverbund mit der Aufgabe die wachsenden Herausforderungen in der Diagnose, Behandlung und Prävention von Herz-Kreislauf-Erkrankungen gemeinsam anzugehen. Neben unserer Forschung jetzt auch im Vorstand die strategische Entwicklung des DZHK unterstützen zu dürfen, ist mir eine große Freude.“

Der Biologe erforscht, wie sich Blutgefäße bilden, wenn sich Organismen entwickeln, und sucht nach Wegen, krankhaftes Gefäßwachstum zu stoppen. Ziel seiner Forschung ist es, die Blutgefäßbildung und deren Funktionsstörung bei Krankheiten noch besser zu verstehen, insbesondere bei Herzkreislauferkrankungen und bei Tumoren. 

Der DZHK-Vorstand freut sich auf die Zusammenarbeit mit Holger Gerhardt und dankt Thomas Sommer für die hervorragende und langjährige Zusammenarbeit. Der Experte für zelluläre Biochemie war von 2014 bis 2022 mit einer Unterbrechung von drei Jahren kommissarischer wissenschaftlicher Vorstand des Max Delbrück Center.

Weitere Informationen

forschen / 04.07.2024
Neues „Center of Excellence“ für Einzelzell-Omics

Foto: Max Delbrück Center
Foto: Max Delbrück Center

Am 8. Juli 2024 starten das Max Delbrück Center und Bruker eine strategische Partnerschaft, um ein Innovationszentrum für die Systemmedizin aufzubauen. Der gemeinsame Fokus: auf Massenspektrometrie basierende Einzelzell- und Multiomik-Technologien entwickeln und in die Anwendung bringen.

Das Max Delbrück Center und das Unternehmen Bruker haben eine strategische Zusammenarbeit vereinbart, um gemeinsam Innovationen in der Systemmedizin voranzutreiben. Die Partnerschaft soll es Wissenschaftler*innen beider Seiten  ermöglichen, Hand in Hand Werkzeuge und Lösungen für die Präzisionsmedizin zu entwickeln.

Das neue „MDC-Bruker Center of Excellence for Single Cell Omics“ wird am Berliner Institut für Medizinische Systembiologie des Max Delbrück Center (MDC-BIMSB) in Berlin-Mitte angesiedelt sein. Durch den „Industry-on-Campus“-Ansatz werden Forschende des Max Delbrück Center Zugang zu den neuesten Massenspektrometrie-Technologien sowie zur Expertise von Bruker in der Einzelzell- und räumlichen Proteomik haben. Gleichzeitig bekommt Bruker über die enge Zusammenarbeit mit dem Max Delbrück Center und seinen Forschungspartnern, darunter die Charité – Universitätsmedizin Berlin und das künftige Einstein Center for Early Disease Interception, wichtige Einblicke in mögliche klinische Anwendungen.

Eröffnet wird das MC-Bruker-Center am 8. Juli 2024 mit einem Symposium, bei dem zwei weltweit anerkannte Größen auf dem Gebiet sprechen werden: Professor Matthias Mann, Direktor des Max-Planck-Instituts für Biochemie und Pionier der Massenspektrometrie-basierten Proteomik, und Professor Amos Tanay vom israelischen Weizmann Institute of Science. Er kombiniert Einzelzellanalysen und umfangreiche elektronische Gesundheitsdaten auf wegweisende Art und Weise.

Komplementäre Technologien

Forschende am Max Delbrück Center haben innovative Technologien zur räumlichen Einzelzellanalyse entwickelt, die Zellen eines Gewebes in 2D und 3D erfassen. Hinzu kommen Plattformen für räumliche Einzelzell-Proteomik, die das Max Delbrück Center etabliert hat. Sie sind breit anwendbar und arbeiten mit archivierten Proben von Patient*innen mit verschiedensten Erkrankungen. Wer Gesundheit und Krankheit verstehen will, muss allerdings biologische Informationen auf der Ebene des Genoms, des Transkriptoms, des Proteoms und des Metaboloms analysieren. Bislang konzentrieren sich die meisten Ansätze auf eine einzige Modalität.

Die Proteomik-Technologien basieren auf dem timsTOF-Ultra-System von Bruker – einem hochempfindlichen Massenspektrometer, das die Proteine in einzelnen Zellen aus Kulturen und archiviertem Gewebe untersuchen kann. Es gewährt zwar einen präzisen Einblick, wie unterschiedlich das Proteom von Zelle zu Zelle ist. Es liefert aber keine Informationen zu Transkriptom oder Metabolom und gibt auch keinen Aufschluss über die Dynamik der zellulären Prozesse.

Industry on Campus: Wissenschaft und Wirtschaft vernetzen

Nun wollen das Max Delbrück Center und Bruker ihre Kooperation vertiefen. Um Krankheitsprozesse auf der Ebene einzelner oder weniger Zellen zu verstehen, wollen sie mit ihrem ersten gemeinsamen Forschungs- und Entwicklungsprojekt eine Plattform schaffen, die Proteine, Metabolite und Lipide gleichzeitig analysieren kann. Das langfristige Ziel: einen Multiomik-Workflow zu entwickeln, der in verschiedensten klinischen Zusammenhängen einsetzbar ist. Das Gemeinschaftsprojekt mit einem Gesamtvolumen von 1,2 Millionen Euro wird von der Helmholtz-Gemeinschaft durch ihre Technologietransfer-Kampagne unterstützt. Bruker finanziert 20 Prozent.

Aus der Zusammenarbeit könnte eine langfristige Partnerschaft werden – mit neuen Research and Development-Projekten, an denen auch externe Partner beteiligt sind, um neue Anwendungen für die gemeinsam entwickelte Einzelzell-Multiomik-Plattform auszuloten.

„Projekte wie dieses – und das Center of Excellence als Ganzes – passen perfekt zu unserem strategischen Ziel, gerade erst entstehende Technologien so weiter zu entwickeln, dass sie zu medizinischen Innovationen werden“, sagt Professorin Maike Sander, Wissenschaftliche Vorständin des Max Delbrück Center. „Mit unserem ‚Industry-on-campus‘-Ansatz wollen wir ein nachhaltiges Ökosystem für Innovationen schaffen, das internationale Talente anzieht. Partner aus der Wissenschaft und aus der Industrie sind bereits an einer Zusammenarbeit interessiert.“

Dr. Severin Fischer, Staatssekretär in der Berliner Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Betriebe, sagt: „Wenn Wissenschaft und Wirtschaft zusammenarbeiten, gewinnt ganz Berlin. Wir unterstützen das ganz gezielt und wollen unsere Stadt zum Innovationsstandort Nummer eins in Europa entwickeln. Die zukunftsweisende Kooperation von Max Delbrück Center und Bruker ist ein weiterer Schritt auf diesem Weg und sie zeigt, wie wir unser großes Potenzial für medizinischen Fortschritt und Wirtschaftskraft heben können.“

„Anregendes Umfeld für die biomedizinische Forschung“

„Wir freuen uns sehr darauf, zusammen mit den erstklassigen Proteomik-, Metabolomik-, Genomik- und Transkriptomik-Forscher*innen am Max Delbrück Center unsere gemeinsame Vision zu verwirklichen, Biologie und Krankheit auf Einzelzellebene mithilfe eines Multiomik-Ansatzes zu verstehen“, sagt Dr. Rohan Thakur, Präsident des Geschäftsbereichs Life Science Massenspektrometrie bei Bruker Switzerland AG. „Dass wir mit dieser Investition unsere Präsenz in Berlin verstärken, freut uns ebenfalls. Denn hier entsteht dank der vom Berliner Senat unterstützte Initiativen wie dem Einstein Center for Early Disease Interception ein anregendes und aus Zusammenarbeit ausgerichtetes Umfeld für die biomedizinische Forschung.“

„Diese außergewöhnliche Partnerschaft mit Bruker ermöglicht es uns, gemeinsam Lösungen für die zellbasierte interzeptive Medizin zu entwickeln“, sagt Professor Nikolaus Rajewsky, wissenschaftlicher Direktor des MDC-BIMSB und Co-Sprecher des Einstein Centers. „Unsere Gesellschaft altert. Chronische und schwere Krankheiten wie Krebs, Neurodegeneration und Herz-Kreislauf-Erkrankungen nehmen deutlich zu. Ohne starke interdisziplinäre Teams aus Wissenschaft und Industrie können wir diese enormen medizinischen Herausforderungen nicht bewältigen.“

„Durch die Neuerungen in der hochempfindlichen Massenspektrometrie hat die Proteomik-Forschung in den vergangenen Jahren wirklich einen Sprung nach vorne gemacht, um die Gesamtheit der in einzelnen Zellen gebildeten Proteine mit einer in der Biologie noch nie dagewesenen Auflösung zu messen“, sagt Dr. Fabian Coscia, Leiter der Arbeitsgruppe „Räumliche Proteomik am Max Delbrück Center und Mitglied des MDC-Bruker-Kernteams. „Dies ist eine hervorragende Grundlage für unsere Pläne, diese Technologie für Multiomik-Ansätze weiterzuentwickeln und noch tiefere Einblicke in Gesundheits- und Krankheitszustände zu bekommen.“

Weiterführende Informationen

Pressemitteilung auf der Webesite des Max Delbrück Centers:
https://www.mdc-berlin.de/de/news/press/neues-center-excellence-fuer-einzelzell-omics

forschen / 03.07.2024
Siegel für gute Kommunikation zu Tierversuchen

Mit vielfältigen Angeboten trägt das Max Delbrück Center dazu bei, die Debatte zu Tierversuchen zu versachlichen. Die Initiative Transparente Tierversuche zeichnet das Zentrum deshalb zum zweiten Mal mit dem Qualitätssiegel „Vorbildliche Kommunikation tierexperimenteller Forschung“ aus.

Neue Immuntherapien gegen Krebs, Experimente, die neuen Schmerzmedikamenten den Weg ebnen können, Herzen, die nach einem Infarkt nicht vernarben, sondern die Muskelzellen erneuern – es wäre leicht, bei Informationen über wissenschaftliche Erfolge einen wesentlichen Aspekt wegzulassen: die Tierversuche. Das Max Delbrück Center geht bewusst einen anderen Weg. Es kommuniziert offen und transparent, wenn neues Wissen unter anderem auf Forschung mit Tieren basiert und erklärt, warum diese Experimente notwendig sind, was es mit den 3R-Prinzipien (Replace, Reduce, Refine – Vermeiden, Verringern, Verbessern) auf sich hat und welche Limitationen Ersatzmethoden derzeit haben.

Für diesen proaktiven Ansatz zeichnet die Initiative Transparente Tierversuche das Max Delbrück Center bereits zum zweiten Mal mit dem Qualitätssiegel „Vorbildliche Kommunikation tierexperimenteller Forschung“ aus. Seit mehr als zehn Jahren „setzt das Zentrum kontinuierlich Maßstäbe in der Aufklärung über Tierversuche, mit einem klaren Fokus auf den aktiven Dialog mit der Öffentlichkeit“, heißt es in der Begründung.

Direkten Austausch ermöglichen

Neben dem umfassenden Informationsangebot auf der Webseite lobt die Initiative vor allem die Veranstaltungen des Max Delbrück Center, die den direkten Austausch ermöglichen bzw. Wissenschaftler*innen dazu ermutigen, offen über Tiersuche zu sprechen: „Indem es aktiv mit der Öffentlichkeit interagiert und Bildungsveranstaltungen unterstützt, trägt das Zentrum dazu bei, einen produktiven Dialog zum Thema Tierversuche aufzubauen.“

Das Siegel wurde während der Jubiläumsveranstaltung der Initiative am 1. Juli 2024 an fünf Institutionen deutschlandweit verliehen. Die Informationsplattform „Tierversuche verstehen“ der Allianz der Wissenschaftsorganisationen und die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) haben die Initiative Transparente Tierversuche am 1. Juli 2021 gegründet. Das Max Delbrück Center gehört zu den 53 Erstunterzeichnenden.

Weiterführende Informationen

Über das Qualitätssiegel für vorbildliche Kommunikation

Wie können Universitäten, Institute und Organisationen über ihre Forschung mit Tierversuchen informieren? Die Initiative „Tierversuche verstehen“ zeigt, an welchen Einrichtungen das bereits geschieht und erhöht die Sichtbarkeit guter Beispiele. Sie zeichnet dazu Forschungseinrichtungen und Wissenschaftsorganisationen aus, die sich in vorbildlicher Weise für transparente und offene Kommunikation und den Dialog über Tierversuche und tierexperimentelle Forschung engagieren. Die Auszeichnung soll auch neue Impulse und Anreize für andere Forschungseinrichtungen und -organisationen geben, eigene Kommunikationsanstrengungen zu intensivieren und zu verbessern. Das Siegel wird in jedem Jahr an einige Institutionen vergeben, die sich durch Aktionen und vorbildliche Kommunikationsstrategien hervorheben.

Max Delbrück Center

produzieren / 03.07.2024
Pentixapharm erwirbt Target-Discovery-Geschäft von Glycotope und ergänzt Vorstand

Würzburg und Berlin, 3. Juli 2024 – Die Pentixapharm AG, ein biopharmazeutisches Unternehmen, das neuartige, zielgerichtete Radiopharmazeutika gegen eine breite Palette von malignen Erkrankungen entwickelt, gibt bekannt, dass sie mit Wirkung zum 1. Juli 2024 eine Vereinbarung zur Übernahme des Target-Discovery-Geschäfts der in Berlin ansässigen Glycotope GmbH abgeschlossen hat.

Die Transaktion umfasst ein Portfolio präklinischer Antikörper, die sich potenziell zu Radiopharmazeutika entwickeln lassen, zudem Labore, Zellbanken, eine Datenbank mit Tumorstrukturen, Entwicklungslabore inklusive Anlagen und Geräten sowie zahlreiche Patente, Lizenzen und andere materielle Vermögensgegenstände. Insgesamt kann Pentixapharm sein Personal um ein integriertes Team von 40 erfahrenen Führungskräften, F&E-Spezialisten und Verwaltungsmitarbeitern ergänzen.

„Mit dieser Akquisition wird das geistige Eigentum von Pentixapharm über die um den CXCR4-Rezeptor aufgebauten Schutzrechte hinaus erweitert. Sie wird unsere Entwicklungspipeline und damit das Potenzial für die klinische und geschäftliche Entwicklung des Unternehmens verdoppeln“, erklärte Hakim Bouterfa, CEO von Pentixapharm. „Die Pipeline von Glycotope umfasst mehrere Kandidaten, die sich zur Entwicklung einer neuen Generation von Radiopharmazeutika unmittelbar in Machbarkeitsstudien überführen lassen. Wir freuen uns darauf, die Synergie aus dem Know-how von Pentixapharm und der Target Discovery Unit von Glycotope auszuloten und zum Nutzen der Patienten sowohl in diagnostischen als auch in therapeutischen Anwendungen einzusetzen.“

„Die Transaktion bietet Pentixapharm nicht nur die Möglichkeit, eine klinische Pipeline über die derzeitigen CXCR4-Ligand-basierten Programme hinaus aufzubauen, sondern stärkt auch die administrativen und organisatorischen Kapazitäten“, merkte Andreas Eckert an, Vorsitzender des Aufsichtsrats sowohl der Pentixapharm als auch der Muttergesellschaft Eckert & Ziegler SE (EZAG). „Pentixapharm gewinnt eine kritische Masse an Talenten, was die geplante Abspaltung an die Frankfurter Börse und die damit verbundene Trennung von EZAG erheblich erleichtert. Die in der Akquisition übernommenen Büros und Labore sind zudem groß genug, um eine Konsolidierung aller Berliner Aktivitäten an einem Standort zu ermöglichen.“

Die Übernahme wird auch zu einer neuen Zusammensetzung des Pentixapharm-Vorstands nach der geplanten Börsennotierung an der Frankfurter Wertpapierbörse führen. Hakim Bouterfa, derzeit CEO, wird in den Aufsichtsrat der Gesellschaft wechseln. Ihm wird Dirk Pleimes, Chief Medical Officer von Pentixapharm und derzeit verantwortlich für die Umsetzung des klinischen Programms, als neuer CEO nachfolgen. Patrik Kehler, ehemals Chief Scientific Officer von Glycotope, wird die Position des wissenschaftlichen Vorstands bei Pentixapharm ausfüllen, während Glycotopes ehemaliger CEO Henner Kollenberg auf Vorstandsebene die Verantwortung für die Verwaltung und Themen der Organisationsentwicklung übernimmt.

Patrik Kehler, neu ernannter Chief Scientific Officer von Pentixapharm, erläuterte: „Die Entwicklungsaktivitäten der Target Discovery Unit konzentrieren sich auf tumorassoziierte Kohlenhydratstrukturen, sogenannte GlycoTargets. Ihr Hauptvorteil gegenüber herkömmlichen Antikörpern liegt in der reduzierten Bindung an normales Gewebe. Aufgrund ihrer überlegenen Tumorspezifität sind sie für die Entwicklung in einer Reihe unterschiedlicher Wirkmechanismen geeignet. Im Bereich der Radiopharmazeutika haben sie das Potenzial, die Behandlungslücke zu schließen, die für die Mehrheit der soliden Tumore besteht.“

Über das Target-Discovery-Geschäft von Glycotope

Die Target-Discovery-Geschäft der Glycotope nutzt eine proprietäre Technologieplattform, um neue tumorspezifische monoklonale Antikörper oder Antikörperfragmente zu entwickeln. Diese zielen auf tumorassoziierte Kohlenhydratstrukturen oder Protein/Kohlenhydrat-kombinierte Glycoepitope (Glyco-Targets) ab. Die Einheit hat bisher mehr als 200 GlycoTargets entdeckt. Viele davon wurden an große Pharmaunternehmen weltweit lizenziert, wo sie sich derzeit in präklinischer und klinischer Entwicklung befinden. (http://www.glycotope.com)

Über Pentixapharm

Die Pentixapharm AG ist ein 2019 gegründetes Radiopharmazeutika-Entwicklungsunternehmen mit Hauptsitz in Würzburg, Deutschland. Derzeit ist es vollständig im Besitz der Eckert & Ziegler Gruppe, steht aber kurz vor der Abspaltung an die Frankfurter Börse. Pentixapharm fokussiert sich auf die Entwicklung von innovativen Radiopharmazeutika, die auf Liganden gegen den CXCR4-Rezeptor basieren. Sie werden sowohl diagnostisch als auch therapeutisch gegen verschiedene hämatologische und solide Tumore sowie kardiovaskuläre, endokrine und inflammatorische Erkrankungen getestet.

Die klinische Pipeline von Pentixapharm umfasst PENTIXATHER, ein Yttrium-90-basiertes Therapeutikum gegen CNS-Lymphome, und PENTIXAFOR, ein Gallium-68-basiertes Begleitdiagnostikum. Klinische Studien für beide Substanzen haben mit einer Dosisfindungsstudie für PENTIXATHER und einer Phase-III-Registrierungsstudie für PENTIXAFOR in Europa bereits begonnen. Darüber hinaus wird PENTIXAFOR als Diagnosetool für primären Hyperaldosteronismus (PA) entwickelt, eine bedeutende Ursache für Bluthochdruck. Pentixapharm bereitet gegenwärtig eine US-zentrische Phase-III-Registrierungsstudie in PA vor, die 2025 beginnen soll.
 

leben / 02.07.2024
„Panke-Quartier Buch“: Frühzeitige Beteiligung für das neue Wohnquartier läuft bis 1. August 2024

In Buch Süd sollen 650 Wohnungen gebaut werden (Foto: Campus Berlin-Buch GmbH)
In Buch Süd sollen 650 Wohnungen gebaut werden (Foto: Campus Berlin-Buch GmbH)

Im Ortsteil Buch-Süd soll unter dem Namen „Panke-Quartier Buch“ in den nächsten Jahren ein neues Wohnquartier mit rund 650 Wohnungen entstehen. Zu dem dafür vorgesehenen Bebauungsplan findet bis einschließlich 01.08.2024 die frühzeitige Beteiligung der Öffentlichkeit statt. Hierbei können sich alle Bürger:innen über die Planungen informieren sowie ihre Anregungen und Bedenken geltend machen.

Entwurf ist im Stadtentwicklungsamt, im Bucher Bürgerhaus und online einsehbar

Der Entwurf des Bebauungsplans kann in diesem Zeitraum im Stadtentwicklungsamt Pankow (Storkower Straße 97, 10407 Berlin) im Ausstellungsraum im Erdgeschoss zu in den folgenden Zeiträumen eingesehen werden: Mo. bis Mi. von 8:30 bis 16:30 Uhr, Do. von 9:00 bis 18:00 Uhr, Fr. von 8:30 bis 14:30 Uhr. Nach telefonischer Vereinbarung unter Tel.: (030) 90295-3581 kann der Entwurf auch persönlich erläutert werden.  Zusätzlich werden die Planungsunterlagen im Bucher Bürgerhaus, Franz-Schmidt-Str. 8-10, 13125 Berlin, im Flur des 2. OG ausgehangen. Die Unterlagen zum Bebauungsplanentwurf können während des Auslegungszeitraums zudem im Internet eingesehen werden unter: www.berlin.de/ba-pankow/beteiligungen sowie über die Beteiligungsplattform: www.mein.berlin.de. Anregungen und Bedenken können dabei auch direkt online in einer Stellungnahme abgegeben werden.

Über das Quartier

Das "Panke-Quartier Buch" entsteht auf den seit langem brachliegenden Flächen zwischen künftigem Pankepark und den bestehenden Wohnquartiere an der Wolfgang-Heinz-Straße. Es soll durch die landeseigene Wohnungsbaugesellschaft GESOBAU errichtet werden. Vorgesehen sind hier zu mindestens 50% bezahlbare Wohnungen nach den entsprechenden Wohnungsbauförderbestimmungen.

Bereits seit den 1980er Jahren war dieser Bereich – damals als „Buch IV“ – für den Wohnungsneubau vorgesehen. Zuletzt hat das Bezirksamt Pankow im Jahr 2020 mit dem „Rahmenplan Buch-Süd“ die Entwicklung dieser Flächen für den Wohnungsbau beschlossen, seitdem wurde die vorliegenden Konzepte mehrfach überarbeitet und zunächst verwaltungsintern intensiv diskutiert. Geplant sind neben allgemeinen Wohngebieten eine weitere Kindertagesstätte sowie öffentliche Grünflächen und öffentliche Straßenverkehrsflächen zur Erschließung des Gebietes.

Weitere Informationen: www.berlin.de/ba-pankow/beteiligungen

produzieren / 01.07.2024
Pentixapharm erweitert Aufsichtsrat um renommierten Endokrinologen Marcus Quinkler

Pentixapharm AG, ein Biotech-Unternehmen, das neuartige, zielgerichtete Radiopharmazeutika gegen eine Vielzahl von bösartigen Erkrankungen entwickelt, gab heute bekannt, dass die Hauptversammlung von Pentixapharm die Ernennung des renommierten Endokrinologen Prof. Dr. med. Marcus Quinkler in den Aufsichtsrat des Unternehmens beschlossen hat. Die Ernennung wird mit der Eintragung der Abspaltung der Pentixapharm AG von der Eckert & Ziegler SE im Handelsregister wirksam.

„Wir freuen uns sehr, Marcus Quinkler als wertvolle Ergänzung in unserem Aufsichtsrat begrüßen zu dürfen. Er ist ein anerkannter Experte unter anderem auf dem Gebiet des primären Hyperaldosteronismus, dem Fokusbereich unseres Phase-III-Leitprogramms PENTIXAFOR (PTF-302). Er wird auch dazu beitragen, die laufenden klinischen Bewertungen der neuartigen CXCR4-basierten Radiopharmazeutika-Therapie- und -Diagnostikprogramme von Pentixapharm voranzutreiben,“ erklärte Dr. Hakim Bouterfa, Gründer und Vorstandsvorsitzender der Pentixapharm Holding AG.

Marcus Quinkler ist Facharzt für Innere Medizin und Endokrinologie, Diabetologie und Andrologie. Früher in der Endokrinologie der Charité-Universitätsmedizin, Campus Mitte tätig, führt er heute eine endokrinologische Facharztpraxis in Berlin. Dr. Quinkler hat das Fachgebiet maßgeblich mitgestaltet und war Lehrbeauftragter an der Charité.

Seine akademische Ausbildung umfasst ein Medizinstudium und eine Promotion an der Freien Universität Berlin, ein von der DFG gefördertes Forschungsstipendium an der University of Birmingham und eine Habilitation an der Charité. Dr. Quinkler war maßgeblich an der Entwicklung von klinischen Leitlinien beteiligt und hatte redaktionelle Funktionen in bedeutenden Fachzeitschriften inne. Er wurde unter anderem mit dem Schoeller-Junkmann-Preis und dem Arthur-Jores-Ehrenpreis der Deutschen Gesellschaft für Endokrinologie (DGE) ausgezeichnet. Von 1996 bis 2024 hat Dr. Quinkler mehr als 270 von Experten peer-reviewte Publikationen verfasst.

Dr. Marcus Quinkler fügte hinzu: „Pentixapharms CXCR4-Liganden-Technologien werden nicht nur bei hämatologischen Indikationen evaluiert, sondern auch für eine Reihe anderer Anwendungen jenseits der Onkologie. Besonders hervorheben möchte ich das fortgeschrittene Diagnostikprogramm des Unternehmens im Bereich primärer Hyperaldosteronismus. Es hat das Potenzial als bedeutende Alternative zum aktuellen Goldstandard, die Behandlung der Patienten zu verbessern und die kardiovaskuläre Gesundheit zu fördern. Ich freue mich, dem Aufsichtsrat in diesem entscheidenden Moment beizutreten und das Unternehmen bei seinem zukünftigen Wachstum zu unterstützen.“

Dr. Quinkler wird den Aufsichtsrat der Pentixapharm AG neben dem Vorsitzenden Dr. Andreas Eckert, Jens Giltsch und Dr. Harald Hasselmann, der auch als CEO der Eckert & Ziegler SE fungiert, verstärken.

Über Pentixapharm AG

Pentixapharm ist ein 2019 gegründetes Radiopharmazeutika-Entwicklungsunternehmen mit Hauptsitz in Würzburg, Deutschland. Derzeit ist es vollständig im Besitz der Eckert & Ziegler Gruppe, steht aber kurz vor der Ausgliederung an die Frankfurter Börse. Pentixapharm fokussiert sich auf die Entwicklung von First-in-Class CXCR4-Liganden-basierten Radiopharmazeutika, die einen hohen Wert für die medizinische Praxis haben. Die diagnostischen und therapeutischen Programme werden für verschiedene hämatologische und solide Tumore sowie kardiovaskuläre und endokrine Erkrankungen getestet.

Die klinische Pipeline von Pentixapharm umfasst PENTIXATHER, ein Yttrium-90-basiertes Therapeutikum gegen CNS-Lymphome, und PENTIXAFOR, ein Gallium-68-basiertes Begleitdiagnostikum. Klinische Studien für beide Substanzen haben mit einer Dosisfindungsstudie für PENTIXATHER und einer Phase-III-Registrierungsstudie für PENTIXAFOR in Europa bereits begonnen. Darüber hinaus wird PENTIXAFOR als Diagnosetool für primären Hyperaldosteronismus, eine bedeutende Ursache für Bluthochdruck, entwickelt. Pentixapharm plant, 2025 eine fortgeschrittene klinische Studie in den USA zu initiieren.

forschen / 28.06.2024
Multiples Myelom: Aggressive Tumoren früh erkennen

Foto: Pablo Castagnola l Max Delbrück Center
Foto: Pablo Castagnola l Max Delbrück Center

Wie sich aggressive Varianten des Multiplen Myeloms früh erkennen lassen, berichten Berliner Forschende zusammen mit Partnern in „Nature Cancer“. Sie haben umfassend untersucht, wie sich Veränderungen im Erbgut auf das Protein-Profil der Tumorzellen und damit auf die Krankheitsmechanismen auswirken.

Das Multiple Myelom ist eine der häufigsten Krebserkrankungen der Immunzellen des Knochenmarks. Trotz therapeutischer Fortschritte und der Einführung neuer zellulärer Immuntherapien gibt es für das Multiple Myelom heute noch keine Heilung. Auch wenn die Behandlung zunächst anschlägt, kehrt der Krebs zurück. Um schneller und zielgerichteter eingreifen zu können, haben Forschende um Professor Jan Krönke, Medizinische Klinik mit Schwerpunkt Hämatologie, Onkologie und Tumorimmunologie der Charité – Universitätsmedizin Berlin, und Dr. Philipp Mertins, Leiter der Technologieplattform Proteomik von Max Delbrück Center und Berlin Institute of Health in der Charité (BIH) zusammen mit weiteren Partnern die Erkrankung umfassend molekular untersucht. Wie sich besonders aggressive Tumorvarianten frühzeitig erkennen lassen, beschreibt das Team jetzt im Fachmagazin „Nature Cancer“. Es zeigt auf, wie sich Veränderungen im Erbgut auf das Protein-Profil der Tumorzellen und damit auf die Krankheitsmechanismen auswirken. 

Beim Multiplen Myelom entarten Immunzellen des Knochenmarks, die Plasmazellen. Plasmazellen sind für die Produktion von Antikörpern verantwortlich. Jeder Mensch verfügt über eine Vielzahl unterschiedlicher Plasmazellen, die unterschiedliche Antikörper in großer Zahl bilden. So kann der Körper verschiedene Krankheitserreger erkennen und bekämpfen. Im Fall des Multiplen Myeloms entwickelt sich eine einzelne Plasmazelle zur Tumorzelle. Sie vermehrt sich ungehemmt und bildet eine monoklonale Zellpopulation, das heißt, es entstehen viele Zellen, die alle exakt gleich und zunächst genetisch identisch sind. Auch sie produzieren oft Antikörper in großer Zahl oder Bruchstücke von ihnen – jedoch sind diese funktionslos. Im Verlauf der Krankheit entstehen meist mehrere Tumorherde an vielen Stellen des Knochenmarks, daher der Name: Multiples, also vielfaches, Myelom. Immunschwäche, Nierenversagen, Knochenabbau und Knochenbrüche sind nur einige der Folgen des unkontrollierten Zellwachstums. 

Welchen Weg schlägt der Tumor ein?

Jede Krebserkrankung ist anders, so auch beim Multiplen Myelom. Tumorherde entwickeln sich individuell verschieden und mit unterschiedlicher Geschwindigkeit. Das erschwert eine Einschätzung des Krankheitsverlaufs und die Wahl der optimalen Behandlung. Während sich veränderte Plasmazellen manchmal nur wenig verbreiten, verhalten sie sich in anderen Fällen äußerst aggressiv, was mit einer schlechten Perspektive für den weiteren Krankheitsverlauf einhergeht.

Was also macht die Verläufe bei Multiplem Myelom so unterschiedlich? Gemeinsam mit Expert*innen für Proteinanalysen des Max Delbrück Center und des BIH haben die Forschenden genetische und molekulare Veränderungen in den Tumorzellen bei einer Gruppe von mehr als einhundert Erkrankten im Detail untersucht. Eingeflossen sind Daten von Patient*innen der Deutschen Studiengruppe Multiples Myelom (DSMM), die am Universitätsklinikum Würzburg koordiniert wird. Die Forschenden konnten somit klinische Daten von einheitlich behandelten Patient*innen über einen Zeitraum von acht Jahren und länger nach der Erstdiagnose einbeziehen.

Systemmedizin und sehr große Datenmengen

Während für andere Krebsarten die Veränderungen im Genom und ihre Auswirkungen auf das Proteom bereits gut beschrieben sind, ist dies die erste umfangreiche proteogenomische Studie für das Multiple Myelom. „Um die Krankheitsmechanismen aufzuklären, reichen Daten zur Genetik allein nicht aus“, sagt Philipp Mertins. „Wir wollten wissen, welche Folgen genetische Veränderungen auf der Ebene der Proteine haben und diese molekularbiologischen Daten mit dem tatsächlichen Verlauf bei den Patientinnen und Patienten abgleichen.“ Bei der Erhebung und Auswertung der umfangreichen Datenmengen hatte das Team Unterstützung durch die Expert*innen an Charité, BIH und des Deutschen Konsortiums für Translationale Krebsforschung (DKTK).

Neueste massenspektrometrische Methoden ermöglichten es, das Proteinprofil entarteter Plasmazellen zu erstellen und mit dem Profil gesunder Plasmazellen von nicht erkrankten Personen zu vergleichen. Das Ergebnis: Sowohl genetische Veränderungen als auch Veränderungen in den Signalwegen führen zu einer unkontrollierten Aktivierung der Krebszellen. Regulatorische Prozesse auf Proteinebene hatten dabei den stärkeren Einfluss. Die Forschenden konnten eine Proteinkonstellation ausfindig machen, die unabhängig von bekannten Risikofaktoren auf einen besonders aggressiven Krankheitsverlauf hinweist. 

Aufbruch zu neuen Therapien

„Die Erkenntnisse werden dazu beitragen, Patientinnen und Patienten künftig besser in Untergruppen einzuteilen und damit die Therapie zu personalisieren“, folgert Jan Krönke. „Wir haben wichtige Proteine und Signalwege identifiziert, die Grundlage für noch besser wirksame und verträglichere Therapien für das Multiple Myelom sein können, zum Beispiel für Immuntherapien wie die CAR-T-Zell-Therapie.“ Welche der gefundenen Zielstrukturen für neue therapeutische Ansätze tatsächlich infrage kommen, werden die Forschenden in weiteren Schritten untersuchen.

Für die Forschung und die anwendungsbezogene Entwicklung ist die Studie eine zentrale Ressource, betont Dr. Evelyn Ramberger, Erstautorin der Studie: „Um den komplexen Datensatz handhabbar zu machen, haben wir ein interaktives und frei verfügbares Online-Tool programmiert.“ Damit haben Krebsforscher*innen einen einfachen Zugang zu den Ergebnissen und können die Informationen für die Entwicklung neuer Therapien und Tests zur Therapiesteuerung nutzen. So könnten Patient*innen mit einer besonders aggressiven Form des Multiplen Myeloms möglicherweise gleich zu Beginn mit einer intensiveren Therapie behandelt werden.

Massenspektrometrie

Die Massenspektrometrie ist ein technisches Verfahren zur Analyse der Masse von Molekülen und Atomen. Die zu untersuchende Substanz wird dabei ionisiert und in eine Gasphase überführt. Die entstandenen Ionen werden mithilfe eines elektrischen Feldes stark beschleunigt und in der Analyseeinheit des Massenspektrometers nach dem Verhältnis ihrer Masse zu ihrer Ladung sortiert. Das Massenspektrum einer Substanz gibt Aufschluss über ihre molekulare Zusammensetzung. Daher eignet sich die Massenspektrometrie zur Identifizierung, Charakterisierung und Quantifizierung einer Vielzahl von Biomolekülen, wie Proteinen, Metaboliten, Zuckern und Fetten, die sich je nach Krankheitsbild und Individuum anders verhalten.

Über die Studie

Die Studie wurde unterstützt durch das Deutsche Konsortium für Translationale Krebsforschung (DKTK), die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG), das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), Mass spectrometry in Systems Medicine (MSCorSys), die Wilhelm-Sander-Stiftung und die Berliner Krebsgesellschaft. Neben Forschenden der Charité, des Berlin Institute of Health in der Charité (BIH) und des Max Delbrück Center haben Expert*innen des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ) sowie der Universitätskliniken Würzburg und Ulm, und die Deutsche Studiengruppe Multiples Myelom (DSMM, Koordination: Professor Stefan Knop und Professor Hermann Einsele), maßgeblich zu den Arbeiten beigetragen.

Max Delbrück Center

Das Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin in der Helmholtz-Gemeinschaft (Max Delbrück Center) gehört zu den international führenden biomedizinischen Forschungszentren. Nobelpreisträger Max Delbrück, geboren in Berlin, war ein Begründer der Molekularbiologie. An den Standorten in Berlin-Buch und Mitte analysieren Forscher*innen aus rund 70 Ländern das System Mensch – die Grundlagen des Lebens von seinen kleinsten Bausteinen bis zu organ-übergreifenden Mechanismen. Wenn man versteht, was das dynamische Gleichgewicht in der Zelle, einem Organ oder im ganzen Körper steuert oder stört, kann man Krankheiten vorbeugen, sie früh diagnostizieren und mit passgenauen Therapien stoppen. Die Erkenntnisse der Grundlagenforschung sollen rasch Patient*innen zugutekommen. Das Max Delbrück Center fördert daher Ausgründungen und kooperiert in Netzwerken. Besonders eng sind die Partnerschaften mit der Charité – Universitätsmedizin Berlin im gemeinsamen Experimental and Clinical Research Center (ECRC) und dem Berlin Institute of Health (BIH) in der Charité sowie dem Deutschen Zentrum für Herz-Kreislauf-Forschung (DZHK). Am Max Delbrück Center arbeiten 1800 Menschen. Finanziert wird das 1992 gegründete Max Delbrück Center zu 90 Prozent vom Bund und zu 10 Prozent vom Land Berlin.

Foto: Die Massenspektrometrie ermöglicht es, ein genaues Proteinprofil der Krebszellen zu erstellen. Die Abbildung zeigt die Ionenquelle einer LC-MS-Anlage (liquid chromatography - mass spectrometry). Durch eine feine Glasspitze wird die zu analysierende Probe in die Öffnung des Massenspektrometers transferiert. (Foto: Pablo Castagnola l Max Delbrück Center)

Quelle: Gemeinsame Pressemitteilung von Charité, BIH in der Charité und Max Delbrück Center
Multiples Myelom: Aggressive Tumoren früh erkennen

forschen, produzieren, heilen, bilden / 27.06.2024
"Haltestelle Ausbildung!" am 16. Oktober 2024 – Betriebe können sich jetzt anmelden

Letztes Jahr öffneten im Rahmen der Ausbildungsoffensive Pankow erstmals über 20 verschiedene Ausbildungsbetriebe ihre Türen und gaben Schulklassen die Möglichkeit, diverse Berufsfelder kennenzulernen und hinter die Kulissen ihrer Unternehmen zu schauen. Das enorme Interesse und positive Feedback der Schüler:innen sowie der Beteiligten können auch dieses Jahr Unternehmen in Pankow zum Anlass nehmen, um sich anzumelden. Teilnehmende Betriebe können so ihre Sichtbarkeit und Reichweite im Bezirk ausbauen, sich als engagierter Ausbildungsbetrieb zu präsentieren und Schulabgänger:innen für eine Ausbildung zu begeistern. Der Service ist kostenlos.

Am 16. Oktober 2024 können Unternehmen in Pankow dann an der Veranstaltung „Haltestelle Ausbildung!“ aktiv teilzunehmen, um interessierten Schulklassen von 9 bis 15 Uhr unterschiedliche Ausbildungsberufe hautnah vorzustellen und Auszubildende für ihr Unternehmen zu gewinnen.

Junge Menschen begeistern für einen Ausbildungsberuf

Dass viele Unternehmen mit dem enormen Fachkräfte-Engpass zu kämpfen haben, ist keine Neuigkeit. Vor allem sind Berufe im Handwerk, in der Metall- und Elektroindustrie, im MINT-Bereich (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik) sowie im Gesundheitswesen betroffen. Viele Unternehmen leiden unter dem akuten Fachkräftemangel und benötigen qualifiziertes Personal, um wettbewerbsfähig bleiben zu können. Dieser Herausforderung können sich engagierte Ausbildungsbetriebe in Pankow stellen und am 16. Oktober 2024 Jugendlichen und jungen Erwachsenen einen Einblick in ihre Tätigkeit geben. Shuttle-Busse verbinden die Standorte von Buch über Alt-Pankow bis nach Wilhelmsruh, sodass in wenigen Stunden viele Schulklassen die Standorte und ihre entsprechenden Ausbildungsberufe kennenlernen können. „Haltestelle Ausbildung!“ ist eine Möglichkeit, Begegnungen zu schaffen, ins Gespräch zu kommen, Fachkräfte zu gewinnen sowie jungen Erwachsenen eine Chance und Perspektive zu geben.

Anmeldung für Betriebe bis 31. Juli

Interessierte Ausbildungsbetriebe mit Standort in Pankow können sich ab sofort und bis zum 31. Juli 2024 unter der folgenden E-Mail-Adresse anmelden: info@ausbildungsoffensive-pankow.de

Zahlreiche Partner machen sich stark für Ausbildung in Pankow

Der Tag des offenen Ausbildungsbetriebs Pankow ist eine Gemeinschaftsinitiative der Partner Bezirksamt Pankow, Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie, ., Agentur für Arbeit Berlin Nord, Jobcenter Berlin Pankow, Jugendberufsagentur Berlin, WeTek Berlin gGmbH und QVNIA e.V. Finanziert wird die Veranstaltung aus Mitteln der Senatsverwaltung für Arbeit, Soziales, Gleichstellung, Integration, Vielfalt und Antidiskriminierung im Rahmen des Programms „Unterstützung von Maßnahmen der regionalen Berufsorientierung als Teil der gesamtstädtischen Strategie zur Stärkung der Fachkräftesicherung“.

Weitere Informationen: www.ausbildungsoffensive-pankow.de

produzieren / 27.06.2024
Hauptversammlung der Eckert & Ziegler SE beschließt Abspaltung der Pentixapharm AG

Die ordentliche Hauptversammlung der Eckert & Ziegler SE (ISIN DE0005659700) hat heute die Abspaltung der Pentixapharm AG von der Eckert & Ziegler SE und eine Dividendenausschüttung für das Geschäftsjahr 2023 in Höhe von EUR 0,05 je Aktie beschlossen.

Wie bereits im Vorjahr fand die Hauptversammlung als Präsenzveranstaltung am Sitz der Eckert & Ziegler SE in Berlin statt. Insgesamt waren dabei 57,6 % des Grundkapitals der Gesellschaft vertreten.

Die detaillierten Abstimmungsergebnisse der Hauptversammlung sowie die Präsentation des Vorstandsvorsitzenden sind auf der Webseite der Eckert & Ziegler SE veröffentlicht.
 

Über Eckert & Ziegler
Die Eckert & Ziegler SE gehört mit über 1.000 Mitarbeitern zu den führenden Anbietern von isotopentechnischen Komponenten für Nuklearmedizin und Strahlentherapie. Das Unternehmen bietet weltweit an seinen Standorten Dienstleistungen und Produkte im Bereich der Radiopharmazie an, von der frühen Entwicklung bis hin zur Kommerzialisierung. Die Eckert & Ziegler Aktie (ISIN DE0005659700) ist im TecDAX der Deutschen Börse gelistet.
 

Quelle: Pressemeldung Eckert & Ziegler
Hauptversammlung der Eckert & Ziegler SE beschließt Abspaltung der Pentixapharm AG

forschen / 26.06.2024
3D-Karten kranker Gewebe mit subzellulärer Präzision

2D-Karte der Genexpression in einem metastasierten Lymphknoten. Foto: AG N. Rajewsky, Max Delbrück Center
2D-Karte der Genexpression in einem metastasierten Lymphknoten. Foto: AG N. Rajewsky, Max Delbrück Center

Ein Team um Nikolaus Rajewsky vom Max Delbrück Center hat eine frei zugängliche Plattform entwickelt, die Gewebeproben von Patient*innen mit subzellulärer Präzision auswertet. Die molekularen Karten erlauben detaillierte Analysen und können die klinische Pathologie verbessern, heißt es in „Cell“.

Die Arbeitsgruppe um den Systembiologen Professor Nikolaus Rajewsky hat eine Plattform für räumliche Transkriptomik namens Open-ST entwickelt. Die Plattform rekonstruiert die Genexpression in den Zellen eines Gewebes in drei Dimensionen, berichten die Wissenschaftler*innen in „Cell“. Sie generiert diese Karten mit einer so hohen Auflösung, dass molekulare und (sub)zelluläre Strukturen erkennbar sind, die in herkömmlichen 2D-Ansichten oft verloren gehen. 

Open-ST konnte zum Beispiel die Zelltypen aus dem Gewebe von Mäuse-Hirnen mit subzellulärer Auflösung darstellen. Von einem Patienten mit einem Kopf-Hals-Tumor lagen Biopsien aus dem Tumor, aus einem gesunden und einem metastasierten Lymphknoten vor; hier konnte die Plattform die Vielfalt der Immun-, Stroma- und Tumor-Zellpopulationen abbilden. Sie zeigte, dass diese Zellpopulationen an bestimmten Stellen im Primärtumor besonders intensiv miteinander kommunizierten und sich um diese Stellen herum gruppiert hatten. Die Struktur ging allerdings in der Metastase verloren. 

Solche Einblicke können Forscher*innen helfen, das Zusammenspiel von Krebszellen und ihrer Umgebung zu verstehen – und möglicherweise aufzudecken, wie der Krebs dem Immunsystem entkommt. Sie können die Daten auch nutzen, um Angriffspunkte für Medikamente zu finden, die auf den jeweiligen Patienten oder die jeweilige Patientin zugeschnitten sind. Die Plattform ist nicht auf Krebs beschränkt; sie kann jedes beliebige Gewebe und ganz unterschiedliche Organismen analysieren.

„Solche Technologien unterstützen die Suche nach Angriffspunkten für Wirkstoffe und die Forschung an neuen Therapien. Davon sind wir fest überzeugt“, sagt Dr. Nikos Karaiskos. Der Wissenschaftler aus der Arbeitsgruppe von Rajewsky am Berliner Institut für Medizinische Systembiologie des Max Delbrück Centers (MDC-BIMSB) ist korrespondierender Autor der Studie.  

Die räumliche Komplexität von Geweben sichtbar machen

Transkriptomik zeigt, welche Gene in einer Zelle oder Zellpopulation gerade abgelesen werden. Doch in der Regel werden keine räumlichen Informationen erfasst. Die räumliche Transkriptomik dagegen misst bei der jeweiligen Gewebeprobe die RNA-Expression im Raum. Open-ST bietet eine kostengünstige, hochaufgelöste und einfach anwendbare Methode, die sowohl die Morphologie des Gewebes berücksichtigt als auch die räumliche Transkriptomik des Gewebeschnitts. Serielle 2D-Karten können so aufeinander ausgerichtet werden, dass ein „virtueller 3D-Gewebeblock“ entsteht.  

„Wenn wir das komplexe Zusammenspiel erfassen wollen, das den Verlauf einer Krankheit befeuert, müssen wir zunächst die räumlichen Beziehungen von Zellen in erkranktem Gewebe verstehen“, sagt Nikolaus Rajewsky, der auch Direktor des MDC-BIMSB ist. „Mit den Open-ST-Daten können wir Zell-Zell-Interaktionen systematisch screenen und so die Mechanismen entdecken, die Gesundheit und Krankheit zugrundeliegen. Möglicherweise finden wir so auch Wege, um Gewebe umzuprogrammieren.“

Die Open-ST-Bilder von Krebsgewebe zeigten zudem potenzielle Biomarker an der dreidimensionalen Grenze zwischen Lymphknoten und Tumorzellen. Sie könnten Angriffspunkte für Medikamente sein. „Diese Strukturen waren in den 2D-Bildern unsichtbar. Sie konnten erst dank der unbeeinflussten Rekonstruktion des Gewebes in 3D erkannt werden“, sagt Daniel León-Periñán, einer der Erstautor*innen der Studie.  

„Wir haben hier eine ganz neues Maß der Präzison erreicht“, sagt Rajewsky. „Man kann virtuell zu jeder beliebigen Stelle in der 3D-Rekonstruktion navigieren, um molekulare Mechanismen in einzelnen Zellen oder zum Beispiel an der Grenze zwischen gesunden Zellen und Tumor zu identifizieren. Das ist entscheidend, wenn wir Krankheiten zielgerichtet therapieren wollen.“

Eine kostengünstige und frei zugängliche Technologie 

Ein großer Vorteil von Open-ST sind die Kosten. Kommerziell erhältliche räumliche Transkriptomik-Werkzeuge sind teilweise unerschwinglich teuer. Open-ST verwendet dagegen Standardgeräte im Labor und erfasst die RNA effizient. Beides senkt die Kosten erheblich. Forscher*innen können ihre Studien daher auf große Stichprobengrößen ausdehnen und zum Beispiel ganze Kohorten von Patientinnen und Patienten untersuchen.

Dem Team liegt eine umfassende Nutzung der Plattform am Herzen und hat daher den gesamten experimentellen und informatischen Workflow frei zugänglich gemacht. „Wichtig zu wissen für die künftige Projekte ist: Die Plattform ist modular aufgebaut. Open-ST kann also an besondere Anforderungen angepasst werden“, sagt León-Periñán. „Sämtliche Werkzeuge sind so flexibel, dass sie entsprechend eingestellt und geändert werden können.“  

„Wir wollten eine Methode entwickeln, die nicht nur leistungsfähig ist, sondern auch zugänglich – das ist ganz zentral“, sagt Marie Schott, Technische Assistentin in der AG Rajewsky und eine der Erstautor*innen der Studie. „Wir hoffen, dass wir die Technologie dank der geringeren Kosten und der reduzierten Komplexität demokratisieren können und so den Fortschritt beschleunigen.“

Max Delbrück Center 

Das Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin in der Helmholtz-Gemeinschaft (Max Delbrück Center) gehört zu den international führenden biomedizinischen Forschungszentren. Nobelpreisträger Max Delbrück, geboren in Berlin, war ein Begründer der Molekularbiologie. An den Standorten in Berlin-Buch und Mitte analysieren Forscher*innen aus rund 70 Ländern das System Mensch – die Grundlagen des Lebens von seinen kleinsten Bausteinen bis zu organ-übergreifenden Mechanismen. Wenn man versteht, was das dynamische Gleichgewicht in der Zelle, einem Organ oder im ganzen Körper steuert oder stört, kann man Krankheiten vorbeugen, sie früh diagnostizieren und mit passgenauen Therapien stoppen. Die Erkenntnisse der Grundlagenforschung sollen rasch Patient*innen zugutekommen. Das Max Delbrück Center fördert daher Ausgründungen und kooperiert in Netzwerken. Besonders eng sind die Partnerschaften mit der Charité – Universitätsmedizin Berlin im gemeinsamen Experimental and Clinical Research Center (ECRC) und dem Berlin Institute of Health (BIH) in der Charité sowie dem Deutschen Zentrum für Herz-Kreislauf-Forschung (DZHK). Am Max Delbrück Center arbeiten 1800 Menschen. Finanziert wird das 1992 gegründete Max Delbrück Center zu 90 Prozent vom Bund und zu 10 Prozent vom Land Berlin.

Quelle: Pressemitteilung Max Delbrück Center
3D-Karten kranker Gewebe mit subzellulärer Präzision

bilden / 26.06.2024
Spendenaufruf für Musikaustausch mit der Partnerstadt Riwne – Freundschaftskonzert am 17. September geplant

Spendenaufruf für Musikaustausch mit der Partnerstadt Riwne – Freundschaftskonzert am 17. September geplant

Musik verbindet! Im Rahmen der Städtepartnerschaft mit der westukrainischen Stadt Riwne plant das Bezirksamt Pankow gemeinsam mit der Musikschule Béla Bartók einen Musikaustausch und ein anschließendes Konzert im Rahmen des Weißenseer Kultursommers im September 2024. Beim Freundschaftskonzert werden Studierende der Musikhochschule Riwne und Schüler:innen der Musikschule Béla Bartók gemeinsam in einem Orchester spielen. Der Eintritt ist frei.

Spenden für Austausch

Um das einwöchige Austausch-Programm, die Unterbringung und den Transport zu finanzieren, bittet das Bezirksamt um Spenden. Das Konzert soll im Rahmen des Weißenseer Kultursommers am Dienstag, dem 17. September 2024, 19:00 Uhr, im Bildungs- und Kulturzentrum Peter Edel stattfinden (Berliner Allee 125, 13088 Berlin). Der Eintritt ist frei.

Ab sofort sind Spenden möglich bei der Bezirkskasse Pankow, IBAN DE06 1005 0000 4163 6100 01, Verwendungszweck: 2433000675003/Musikaustausch.

Weitere Informationen bei der Koordinierungsstelle Solidaritätspartnerschaft, Daryna Illienko, Tel.: 030 90295 -2624, E-Mail: Daryna.Illienko@ba-pankow.berlin.de

Weitere Infos zum Freundschaftskonzert:

https://weissensee-kultur.de/events/freundschaftskonzert-pankow-riwne/

Weitere Infos zur Städtepartnerschaft:

www.berlin.de/ba-pankow/riwne

produzieren / 25.06.2024
Eckert & Ziegler Tochter Pentixapharm erhält positive Rückmeldung der FDA zum Start einer Phase-III-Studie mit PentixaFor als radiopharmazeutisches Diagnostikum für primären Aldosteronismus

Die Pentixapharm AG, ein Unternehmen, das Radiopharmazeutika entwickelt und sich zu 100% im Besitz der Eckert & Ziegler SE befindet, gab heute bekannt, dass es nach einem kürzlich stattgefundenen Type-C-Meeting mit der amerikanischen Gesundheitsbehörde FDA (Food and Drug Administration) eine positive Rückmeldung erhalten hat, um direkt mit einer Phase-III-Zulassungsstudie für sein radiopharmazeutisches Diagnostikum Ga68-PentixaFor für primären Aldosteronismus (PA) zu beginnen. PA ist eine Erkrankung der Nebenniere und die häufigste Ursache für sekundäre Hypertonie (Bluthochdruck). Sie wird auch als Conn-Syndrom bezeichnet.

Das Protokoll des Type-C-Meetings stellt keine formelle Genehmigung des konkreten Entwicklungsplans durch die FDA dar. Es weist aber darauf hin, dass die klinischen Daten, die von verschiedenen akademischen Gruppen unabhängig von Pentixapharm erhoben wurden, als Evidenz ausreichen können, um das Unternehmen von der Notwendigkeit einer Phase-II-Studie zu entlasten. Das Protokoll bestätigt auch, dass Ga68-PentixaFor einen ungedeckten medizinischen Bedarf für eine schwerwiegende Erkrankung adressiert und damit zwei wesentliche Kriterien für die Fast-Track- und Breakthrough-Designation erfüllt. Pentixapharm kann diese mit seiner Investigational-New-Drug-(IND)-Einreichung zum Start der Phase-III-Studie beantragen.

Ga68-PentixaFor ist ein neuartiger Tracer, der in der Positronen-Emissions-Tomographie (PET) als Bildgebungsverfahren für Aldosteron-hypersekretierende Adenome bei Patienten mit diagnostiziertem PA verwendet wird. Die geschätzte Prävalenz ist im Laufe der Jahre erheblich gestiegen und liegt in einigen Populationen mit resistenter Hypertonie bei über 20%1. Die Erkrankung ist entweder durch ein einseitiges (unilaterales) Aldosteron-produzierendes Adenom (APA) oder eine bilaterale Nebennierenhyperplasie (BAH) gekennzeichnet. Der derzeitige Goldstandard zur Differenzierung dieser beiden Formen ist die Entnahme von Venenproben aus der Nebenniere (Adrenal Venous Sampling, AVS), ein komplexes und invasives Verfahren. Bei der überwiegenden Mehrheit der Patienten mit einseitigem PA, die sich nach erfolgreicher AVS einer Nebennierenresektion unterziehen, kommt es zu einer vollständigen biochemischen Normalisierung2. Es besteht bei der Diagnose jedoch das Risiko eine bilaterale Erkrankung nicht korrekt zu erkennen. In einem solchen Fall würde der Patient nicht von der Entfernung der Drüse profitieren.

Dr. Dirk Pleimes, Chief Scientific & Medical Officer der Pentixapharm AG, kommentierte: „Die positive Rückmeldung der FDA ist ein bedeutender Meilenstein für unser Unternehmen in der Entwicklung unseres führenden diagnostischen Produktkandidaten. Unser Ziel ist es, Ga68-PentixaFor als die erste nicht-invasive und präzise Alternative ihrer Art zur Entnahme von Venenproben aus der Nebenniere zu entwickeln.  Unsere Methode hat das Potenzial, die diagnostische Subtypisierung bei primärem Aldosteronismus grundlegend zu verändern und die Behandlungsergebnisse für die Patienten erheblich zu verbessern. Die Diskussion mit den US-Zulassungsbehörden hat uns wertvolle Erkenntnisse geliefert, die es uns ermöglichen, eine auf die USA ausgerichtete Phase-III-Zulassungsstudie durchzuführen. Diese wird auch in die Zulassungsanträge für andere Regionen einfließen."

Über Pentixapharm AG

Pentixapharm ist ein 2019 gegründetes Unternehmen mit Sitz in Würzburg, das Radiopharmazeutika entwickelt. Es befindet sich zu 100% im Besitz der Eckert & Ziegler Gruppe, einem der weltweit größten Anbieter von Isotopentechnologie für medizinische, wissenschaftliche und industrielle Anwendungen. Pentixapharm fokussiert sich auf radiopharmazeutische First-in-Class-Ansätze auf der Basis von CXCR4-Liganden, die einen hohen Wert für die medizinische Praxis haben. Die diagnostischen und therapeutischen Programme werden für verschiedene hämatologische und solide Krebsarten sowie kardiovaskuläre und endokrine Erkrankungen getestet.

[1] Yozamp N, Vaidya A. The Prevalence of Primary Aldosteronism and Evolving Approaches for Treatment. Curr Opin Endocr Metab Res. 2019 Oct;8:30-39. doi: 10.1016/j.coemr.2019.07.001. Epub 2019 Jul 9. PMID: 32832727; PMCID: PMC7442120.

[2] Zhou, Y., Zhang, M., Ke, S., & Liu, L. (2017). Hypertension outcomes of adrenalectomy in patients with primary aldosteronism: a systematic review and meta-analysis. BMC endocrine disorders, 17(1), 1-9.

Quelle: Pressemitteilung Eckert & Ziegler SE
Eckert & Ziegler Tochter Pentixapharm erhält positive Rückmeldung der FDA zum Start einer Phase-III-Studie mit PentixaFor als radiopharmazeutisches Diagnostikum für primären Aldosteronismus

leben / 20.06.2024
Zweite Beteiligungsveranstaltung zum Klimaschutzkonzept am 8. Juli im BVV-Saal

Das Bezirksamt Pankow erarbeitet ein integriertes Klimaschutzkonzept und bindet bei der Erstellung alle Interessierten aktiv ein. Die Leitstelle Klimaschutz lädt daher zur zweiten Beteiligungsveranstaltung am Montag, dem 8. Juli 2024 von 17:00 bis 20:00 Uhr in den Saal der Bezirksverordnetenversammlung ein. Der Saal befindet sich in der Fröbelstraße 17, Haus 7, 10405 Berlin und ist barrierefrei zugänglich. Bei Bedarf können Sprach- und Gebärdendolmetscher angefordert werden.

Die Veranstaltung bietet allen Teilnehmenden die Möglichkeit, sich über die bisher entwickelten Maßnahmen zu informieren, diese zu diskutieren und eigene Priorisierungen vorzunehmen. An Ständen kann man sich aktiv beteiligen, mit Expert:innen ins Gespräch kommen und eigene Visionen für ein nachhaltiges Pankow einbringen. Moderiert wird die Veranstaltung erneut von AG.URBAN.

Alle sind herzlich willkommen!

Die Veranstaltung richtet sich an alle Interessierten, unabhängig von Herkunft oder Hintergrund. Ob Unternehmen, Verein, Verband, Initiative, Kirchengemeinde oder Einzelperson: Jede Stimme zählt!

Anmeldung bis 7. Juli möglich

Um die Zahl der Teilnehmenden besser planen zu können, wird bis einschließlich 7. Juli 2024 um Anmeldung gebeten unter t1p.de/klimakonzept-pankow2. Wer nicht über einen Zugang zum Internet verfügt, kann sich auch telefonisch bei der Leitstelle Klimaschutz unter Tel. 030 90295 -2575 anmelden.

Über das Klimaschutzkonzept

Im Konzept sollen Ziele und Maßnahmen zur Reduzierung von Treibhausgasemissionen und damit zur Eindämmung des Klimawandels festgelegt werden. Die Maßnahmen werden konkreten Handlungsfeldern zugeschrieben, diese sind CO2-neutrale Verwaltung, Energie und Gebäude, Mobilität, Wirtschaft, private Haushalte und Konsum, natürlicher Klimaschutz und Klimaanpassung.

Kontakt:

Bezirksamt Pankow
Leitstelle Klimaschutz
Telefon: 030 90295-2575
E-Mail: klimaschutz@ba-pankow.berlin.de

Weitere Informationen: https://www.berlin.de/ba-pankow/klimaschutzkonzept

forschen, produzieren, heilen / 20.06.2024
Neuartiges Krebs-Therapeutikum mit Komponenten aus der Grundlagenforschung am FMP geht in klinische Phase

P5-Labeling-Technologie als molekularer Klebstoff zur Gewinnung von Antikörper-Wirkstoff-Konjugaten (ADCs) für klinische Phase-I-Studien gegen Krebs (Visualisierung von Barth van Rossum/FMP)
P5-Labeling-Technologie als molekularer Klebstoff zur Gewinnung von Antikörper-Wirkstoff-Konjugaten (ADCs) für klinische Phase-I-Studien gegen Krebs (Visualisierung von Barth van Rossum/FMP)

Wegweisende Innovationen von Forschenden des Leibniz-Forschungsinstituts für Molekulare Pharmakologie (FMP) lieferten die Basis für die Entwicklung eines Antikörper-Wirkstoff-Konjugats (ADCs) durch das Unternehmen Tubulis, das nun im Rahmen einer Phase-I/IIa-Studie bei Tumor-Erkrankten eingesetzt wird. Durch eine neue Linkerchemie, die so genannte P5-Technologie, wird der Wirkstoff sicher an sein Ziel gebracht und kann seine Wirkung zudem über lange Zeit entfalten. Die klinische Erprobung nur wenige Jahre nach der Entdeckung der P5-Technologie stellt einen bedeutenden Erfolg dar, der das Potenzial für angewandte Forschung in einem Grundlagenforschungsinstitut aufzeigt.

Durch eine neue Linkerchemie, die so genannte P5-Technologie, wird der Wirkstoff sicher an sein Ziel gebracht und kann seine Wirkung zudem über lange Zeit entfalten. Die klinische Erprobung nur wenige Jahre nach der Entdeckung der P5-Technologie stellt einen bedeutenden Erfolg dar, der das Potenzial für angewandte Forschung in einem Grundlagenforschungsinstitut aufzeigt.

Um Krebserkrankungen zu bekämpfen, sind Wirkstoffe gefragt, die gezielt erkrankte Zellen ansteuern und sie vernichten – ohne dass das umliegende gesunde Gewebe oder andere Körperfunktionen Schaden nehmen, wie häufig bei klassischen Chemotherapien beobachtet. So genannte Antikörper-Wirkstoff-Konjugate (ADCs) sind in der Lage, Tumorzellen gezielt anzugreifen, indem die Antikörper toxische Wirkstoffe an gesunden Zellen vorbei direkt am Tumor abliefern. ADCs werden bereits seit vielen Jahren eingesetzt, haben aber oft nur eine begrenzte Wirksamkeit. Das liegt vor allem daran, dass Wirkstoffe ihr Ziel, die Tumorzelle, gar nicht erst erreichen, sondern vorher abfallen. Ein Team von Prof. Hackenberger am FMP hat genau dieses Problem adressiert und die neuartige P5-Technologie entwickelt, die eine der zentralen Komponenten des vom Unternehmen Tubulis entwickelten ADCs ist. Hackenberger forscht seit knapp 20 Jahren an chemischen Verfahren, mit denen sich Proteine und Antikörper gezielt funktionalisieren lassen. Hierbei entdeckte er mit seinem Team am FMP Reaktionen, die stabile Konjugate von Wirkstoffen und Antikörpern liefern und dabei hervorragende Löslichkeits-eigenschaften aufweisen.

„Mit der P5-Technologie lassen sich hochstabile, lösliche Antikörper-Konjugate herstellen, die sich hervorragend als potenzielle Therapeutika eignen“, so Marc-André Kasper, der diese Reaktion in seiner Doktorarbeit am FMP entwickelt hat und nun die chemische Forschung bei Tubulis leitet. „Dabei fungiert der Antikörper, auf dem der Wirkstoff sitzt, als eine Art Spürhund, der die Krebszelle findet.“ Ein weiterer Vorteil der neuen Technologie ist die langanhaltende Wirksamkeit. Bereits bei einmaliger Gabe zeigte sich in präklinischen Vorstudien eine komplette Regression des Tumors, die bestehen bleibt. Frühere ADCs lösten dagegen häufig unerwünschte Nebenwirkungen aus, weil der Wirkstoff vom Antikörper abfiel, bevor er die Zielzelle erreichen konnte.

„Unser Labor und besonders ich, sind sehr stolz, dass wir mit unserer aus der Grundlagenforschung entwickelten Technologie einen wichtigen Beitrag zu einem ADC-Kandidaten liefern konnten, der jetzt in Krebspatienten erprobt wird, und dabei helfen könnte ihre Tumorerkrankung effektiv zu bekämpfen“, sagte Prof. Hackenberger, Leiter der Forschungsgruppe am FMP, das die Basis für die P5 Technologie lieferte. „Diese Technologie bietet ein großes Potential für die Entwicklung neuartiger ADC-Produktkandidaten und ich bin begeistert von den Fortschritten, die das Tubulis Team in den letzten Jahren bis zu diesem großen Meilenstein erreicht hat.“

Im nächsten Schritt wurde die P5-Technologie von der Firma Tubulis, einer gemeinsamen Ausgründung des FMP mit der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) München, angewendet, um einen Topoisomerase 1-Wirkstoff mit einem spezifischen Antikörper für Ovarialkarzinom (Eierstockkrebs) sowie das Lungenkarzinom zu koppeln. Beide Tumor-Arten sind mit einer hohen Mortalität verbunden. Es entstand der ADC TUB-040, welcher nun durch das Unternehmen in einer Phase-I/IIa-Studie bei Krebspatienten in den USA, Deutschland, Spanien und dem Vereinigten Königreich getestet wird.

In naher Zukunft wird ein weiteres ADC-Molekül (TUB-030) ebenfalls in Phase-I/IIa-Studien getestet. Tubulis wird die Technologie auch in weiteren ADC-Produktkandidaten und in seinen Partnerschaften einsetzen, während das FMP weiter an der Technologie forschen und diese auf andere Gebiete der Grundlagenforschung ausweiten wird.

Abb.: P5-Labeling-Technologie als molekularer Klebstoff zur Gewinnung von Antikörper-Wirkstoff-Konjugaten (ADCs) für klinische Phase-I-Studien gegen Krebs. (Visualisierung von Barth van Rossum/FMP)

Mehr Informationen finden Sie auf der Website des FMP

forschen, produzieren, heilen, bilden / 20.06.2024
Lange Nacht der Wissenschaften auf dem Campus Berlin-Buch: Die faszinierende Welt der Biomedizin entdecken

Foto: Peter Himsel/Campus Berlin-Buch GmbH
Foto: Peter Himsel/Campus Berlin-Buch GmbH

In Buch dreht sich alles um die Medizin der Zukunft. Lernen Sie unsere Forschung zur Langen Nacht der Wissenschaften am 22. Juni kennen – mit einem spannenden Programm für die ganze Familie. Spazieren Sie durch ein Herzmodell, erfahren Sie, wie an Mini-Organen geforscht wird, wie die Genschere CRISPR/Cas funktioniert oder Medikamente entstehen.

Am 22. Juni 2024 öffnen unsere Forschenden die Labore für die Besucher:innen der Langen Nacht der Wissenschaften. Das Programm des Campus Berlin-Buch bietet eine Fülle an Wissenszuwachs und Unterhaltung für die ganze Familie. Tauchen Sie ein in die faszinierende Welt der Biomedizin! Es gibt spannende Führungen, interaktive Stände, Experimente zum Mitmachen, eine Chemie-Zauber-Show, ein Quiz und Forschungsdiplome für die Jüngsten. Wer eine Pause braucht, kann kostenlos das große Bungee-Trampolin nutzen, die T-Wall ausprobieren oder sich mit dem Fahrrad-Shuttle kutschieren lassen. Auch für eine kulinarische Vielfalt ist gesorgt. Später am Abend gibt es zur Entspannung ein Live-Quiz für bunt gemischte Teams aus dem Publikum.

Nehmen Sie sich Zeit, um sich ein Programm aus den vielen Angeboten unseres Wissenschafts- und Technologiecampus zusammenzustellen. Einige Highlights stellen wir Ihnen hier vor:

Hier geht es mitten ins Herz

Tag für Tag schlägt das menschliche Herz zuverlässig rund 100.000 Mal. Es pumpt Blut immer nur in eine Richtung durch die vier verschiedenen Kammern und stellt sicher, dass jeder Winkel des Körpers permanent mit Nährstoffen und Sauerstoff versorgt ist und dass Kohlendioxid und Abfallstoffe abtransportiert werden. Aber wie sieht es genau aus? Treten Sie in das Herzmodell, das auch einige Erkrankungen des Herzens zeigt. Unsere Wissenschaftler:innen sind dabei und beantworten Ihre Fragen.

Eine Reise in die rätselhafte und faszinierende Welt der „Mini-Organe“

Organoide sind winzige, selbstorganisierte 3D-Gewebe, die aus Stammzellen gewonnen werden. Mit ihnen können menschliche Krankheiten untersucht, Arzneimittel erprobt und in Zukunft sogar Transplantate hergestellt werden. Die Forschenden der Arbeitsgruppe von Dr. Mina Gouti am Max Delbrück Center präsentieren Ihnen neueste Fortschritte, gehen auf Hoffnung und Hype ein. Sie können im Labor Organoide unter dem Mikroskop betrachten und mehr über ihre Herstellung erfahren.

Nacktmulle mit Taktgefühl

Sie sind ziemlich schmerzfrei, sozial und doch autoritär. Sie tratschen und kuscheln gern, werden steinalt und finden sich in völliger Dunkelheit problemlos zurecht: Nacktmulle. Prof. Lewin erforscht mit seiner Arbeitsgruppe am Max Delbrück Center die außergewöhnliche Biologie dieser Wesen, um zum Beispiel die molekularen Mechanismen des Schmerzempfindens besser zu verstehen. Erfahren Sie, was wir von Nacktmullen über uns selbst und für die Therapie menschlicher Erkrankungen lernen können.

Die Genschere CRISPR/Cas9 – wichtiges Werkzeug in der Gen-Forschung und Gen-Therapie

Die Arbeitsgemeinschaft von Prof. Klaus Rajewsky befasst sich mit Immunregulation und Krebs. Sein Team gibt Ihnen einen Einblick in die Grundlagen der Genschere CRISPR/Cas9. Dabei erklären die Forschenden, wie uns diese Technologie in der Forschung und als Therapie in der Klinik helfen kann. Die Besucher:innen können selbst zur Pipette greifen und Gene manipulieren.

Die verborgene Welt des Mikobioms – von menschlicher Gesundheit bis zum globalen Ökosystem

Unser Mikrobiom besteht aus einer enormen Vielfalt von Mikroben, darunter Bakterien, Viren, Archaeen und Pilze. Dieses Ökosystem ist nicht nur in uns, sondern überall auf der Erde zu finden. Es zu erforschen, hat unsere Sicht auf die Gesundheit grundlegend verändert. Mehr noch: Wir können zeigen, dass das Mikrobiom für das Wohl des Planeten entscheidend ist. Theda Bartolomaeus aus der Arbeitsgruppe von Dr. Sofia Forslund am Max Delbrück Center hält darüber einen Vortrag. Der Fokus liegt auf dem Zusammenspiel zwischen Mikrobiom und Herz-Kreislauf- sowie Stoffwechselerkrankungen – um personalisierte Therapien zu ermöglichen oder mit unserer Ernährung Krankheiten zu vermeiden.

Wer bin ich? Wir finden es heraus mit Massenspektrometrie

Eiweiße und andere Moleküle sind so klein, dass wir mit bloßem Auge nicht erkennen können, worum es sich handelt. Um die Art der Moleküle zu bestimmen, benutzt die Arbeitsgruppe von Dr. Fan Liu am Leibniz-Forschungsinstitut für Molekulare Pharmakologie (FMP) Massenspektrometrie, die das Gewicht der winzigen Teilchen bestimmen kann. Die Forschenden zeigen Ihnen, wie man die Moleküle auftrennt und anschließend über ihr Gewicht identifiziert.

Auf dem Weg zum perfekten Medikament – Chemische Reaktionen und Wirkstoffe

Am FMP erfahren Sie im Bereich Medizinische Chemie vom Team von Dr. Marc Nazaré, wie Medikamente gegen Krebs, Diabetes oder Alzheimer entstehen. Entdecken Sie die Welt der medizinischen Chemie und der Forschung an neuen Wirkstoffen und neuen Molekülen, welche die Medikamente von morgen sein können.

Mitmachen statt zusehen

Mikroskopieren, pipettieren, experimentieren – zur Langen Nacht der Wissenschaften lädt das Gläserne Labor mit dem Forschergarten und seinen Partnerschulen Kinder und Jugendliche zum Mitmachen ein. Neugierig auf Laborgeräte? Hier könnt ihr sie ausprobieren. Es darf gewogen, geschüttelt und pipettiert werden. Werdet Umweltdetektive, lernt alles über euren Herzschlag, tretet in einer Knobel-Challenge gegen einen intelligenten Einzeller an und sammelt an den Stationen Punkte für euer persönliches Forschungsdiplom!

Heilen mit Biotechnologie und Medizintechnik

Wer sich für die Entwicklung neuer biotechnologischer Medikamente interessiert, ist in den Forschungslaboren der Campus-Firma Silence Therapeutics willkommen. Sie nutzt einen natürlichen Mechanismus menschlicher Zellen, um Krankheiten zu behandeln: die RNA-Interferenz (RNAi). Damit verringert sie die Produktion krankheitsverursachender Proteine. Einblicke in die Welt der Nuklearmedizin gibt es bei der Eckert & Ziegler SE. Entdecken Sie, wie Radioisotope bei der Krebsbehandlung eingesetzt werden und dazu beitragen, Leben zu retten.

Das Programm bietet unter anderem auch Führungen, die den Campus und dessen Wissenschaftsgeschichte beleuchten. Ein besonderer Programmpunkt soll noch erwähnt werden: Die Bundessieger im Fachgebiet Biologie von Jugend forscht, die hier auf dem Campus starteten, stellen ihr Projekt einer mikrobiellen Brennstoffzelle vor: Strom wird darin mithilfe von bioelektrischen Mikroorganismen erzeugt!

Wir freuen uns auf Ihren Besuch zur Langen Nacht der Wissenschaften!

SERVICE

15:00 bis 23:00 Uhr                               
Zentraler Infopunkt 
Sie wollen sich für eine Laborführung oder einen Workshop anmelden? Sie haben Fragen zu unseren Angeboten? Dann sind Sie am zentralen Infopunkt richtig! Ab 15 Uhr erhalten Sie hier Informationen über das Programm auf dem Campus Berlin-Buch und können Plätze für Veranstaltungen mit begrenzter Teilnehmendenzahl reservieren. Für Veranstaltungen, die nach 18:30 Uhr starten, können Sie sich ab 18:00 Uhr anmelden. Die Führungen starten vor dem Haupteingang des Max Delbrück Communications Center (MDC.C).
Ort: Foyer, Max Delbrück Communications Center (MDC.C) (C83)

16:00 bis 20:30 Uhr
Abendkasse 
Die Tickets zur Langen Nacht der Wissenschaft gelten für alle Veranstaltungen in den teilnehmenden Wissenschaftseinrichtungen. Außerdem können Sie damit die Sonderbusse kostenfrei nutzen. Bei manchen Angeboten wie Workshops und Laborführungen ist allerdings die Zahl der Plätze begrenzt. Dafür müssen Sie sich zusätzlich am zentralen Infopunkt anmelden – natürlich kostenfrei.
Ort: Vor dem Max Delbrück Communications Center (MDC.C) (C83)

Das Helios Klinikum Berlin-Buch ist in der Langen Nacht der Wissenschaften mit dabei. Hier finden Sie Informationen zum Programm.

Informationen der Einrichtungen des Campus Berlin-Buch finden Sie hier:

Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin in der Helmholtz-Gemeinschaft (Max Delbrück Center)

Leibniz-Forschungsinstitut für Molekulare Pharmakologie

Gläsernes Labor

Berlin Institute of Health at Charité (BIH)

 

Mehr zur Langen Nacht der Wissenschaften auf dem Campus Berlin-Buch

Die Lange Nacht der Wissenschaften in Berlin

produzieren / 20.06.2024
Eckert & Ziegler und UJF eröffnen hochmoderne Actinium-225 Produktionsanlage

Die Eckert & Ziegler Radiopharma GmbH (Eckert & Ziegler) gibt in Zusammenarbeit mit dem Institut für Kernphysik der Tschechischen Akademie der Wissenschaften (Ústav jaderné fyziky, "UJF") die feierliche Eröffnung einer wegweisenden Actinium-225 (Ac-225) Produktionsanlage bekannt. Dieser Meilenstein, der gestern mit einer offiziellen Zeremonie unter Beteiligung des tschechischen Ministerpräsidenten Petr Fiala gefeiert wurde, markiert den Höhepunkt einer langjährigen Partnerschaft zwischen Eckert & Ziegler und der UJF. Die Anlage steht nun kurz vor der Betriebsbereitschaft, und nach weiteren Tests soll die kommerzielle Produktion zu Beginn des dritten Quartals 2024 anlaufen.

Derzeit werden Ac-225-basierte Radiopharmazeutika für verschiedene Krebsarten klinisch untersucht, darunter Prostatatumore, Darmkrebs und Leukämie. Für das nächste Jahrzehnt wird ein erheblicher Anstieg der Nachfrage nach Ac-225 prognostiziert, der durch die zunehmenden klinischen Anwendungen und die vielversprechenden Ergebnisse laufender Studien bedingt ist. Trotz seines therapeutischen Potenzials ist Ac-225 nach wie vor nicht in ausreichenden Mengen verfügbar.

"Eckert & Ziegler hat in Zusammenarbeit mit der UJF einen der vielversprechendsten Zyklotron basierten Produktionswege für Ac-225 erforscht", sagte Dr. Lutz Helmke, Geschäftsführer der Eckert & Ziegler Radiopharma GmbH. " Unsere Zusammenarbeit stellt einen großen Fortschritt in der Isotopenproduktion dar und adressiert den kritischen Mangel dieses Isotops, das die moderne Onkologie revolutionieren könnte."

Das neu eingeweihte Labor wird modernste Technologien nutzen, darunter eine maßgeschneiderte Produktionslinie der Isotope Technologies Dresden GmbH, die den Anlagenbau von Eckert & Ziegler repräsentiert. Auch das für den Bestrahlungsprozess notwendige Radium-226 wird von Eckert & Ziegler geliefert.

"Die heutige Einweihung ist ein bedeutender Erfolg in unserer Zusammenarbeit mit Eckert & Ziegler", kommentierte Prof. Ondřej Lebeda, Leiter der Abteilung Radiopharmazie an der UJF. "Diese neue Anlage ist ein Beweis für unser gemeinsames Engagement für Innovationen in der Therapielandschaft für viele Krebspatienten."

Actinium-225 hat sich als vielversprechender Wirkstoff für die gezielte Therapie von kleinen Tumoren und Metastasen erwiesen. Seine hochenergetische Kaskade von Alphateilchen mit kurzer Eindringtiefe ermöglicht eine präzise Bekämpfung von Tumorzellen, einschließlich schwer erreichbarer Mikrometastasen, bei gleichzeitiger Minimierung der Auswirkungen auf das umgebende gesunde Gewebe.

Über Eckert & Ziegler.
Die Eckert & Ziegler SE gehört mit über 1.000 Mitarbeitern zu den führenden Anbietern von isotopentechnischen Komponenten für Nuklearmedizin und Strahlentherapie. Das Unternehmen bietet weltweit an seinen Standorten Dienstleistungen und Produkte im Bereich der Radiopharmazie an, von der frühen Entwicklung bis hin zur Kommerzialisierung. Die Eckert & Ziegler Aktie (ISIN DE0005659700) ist im TecDAX der Deutschen Börse gelistet.
Wir helfen zu heilen.

Über UJF

Das Institut für Kernphysik der Tschechischen Akademie der Wissenschaften ist eine öffentliche Forschungseinrichtung, die auf einem breiten Gebiet der Kernphysik, sowohl experimentell als auch theoretisch, forscht. Die Abteilung für Radiopharmazie konzentriert sich auf die Erforschung und Herstellung neuartiger medizinischer Radionuklide sowie auf Radionuklide, die für die physikalische Forschung wichtig sind.

Quelle: Pressemitteilung Eckert & Ziegler SE
Eckert & Ziegler und UJF eröffnen hochmoderne Actinium-225 Produktionsanlage

leben / 17.06.2024
Bürgeramt Buch vom 4. - 8. Juli 2024 wegen Umbauarbeiten geschlossen

Von Donnerstag, 4. Juli 2024 bis einschließlich Montag, 8. Juli 2024 bleibt das Bürgeramt Buch (Franz-Schmidt-Str. 8-10, 13125 Berlin) wegen Umbauarbeiten geschlossen. Auch eine Abholung von fertiggestellten Dokumenten (Pässe, Ausweise, Führerscheine) ist in diesem Zeitraum nicht möglich.

 


 

leben / 17.06.2024
Einladung zum Bürgerforum zum Rahmenplan Blankenburg am 1. Juli in der Grundschule Alt-Karow

Am Montag, dem 1. Juli findet im Speisesaal der Grundschule Alt-Karow (Blankenburger Chaussee 1, 13125 Berlin-Karow) von 17-20 Uhr das erste Bürgerforum zum Rahmenplan Blankenburg statt. Interessierte sind hierzu herzlich eingeladen. Um hinsichtlich der räumlichen Kapazitäten besser planen zu können, wird darum gebeten, sich möglichst vorher anzumelden unter blankenburg@umbaustadt.de.

Das Projekt der Rahmenplanung Blankenburg hat verschiedene Bearbeitungsbausteine, zu denen sich die Interessierte auf insgesamt drei Bürgerforen und zudem online über meinBerlin.de beteiligen können. Derzeit befindet sich das Projekt in der Analysephase, bei der der Fokus auf der Bestandsaufnahme und der Ortsanalyse liegt. Ziel ist die Erstellung einer zusammenfassenden SWOT-Analyse mit Stärken, Schwächen, Chancen und Risiken.

BVV-Beschluss als Grundlage für eine ganzheitliche Betrachtung

Berlin steht, wie viele andere Metropolen Deutschlands, vor großen Herausforderungen. Hierzu zählen neben den Auswirkungen des Klimawandels insbesondere der hohe Wachstums- und Entwicklungsdruck. Pankow gehört zu den dynamischen Wachstumsgebieten Berlins und ist Schwerpunkt für Neubautätigkeiten in der Stadt. Zur ganzheitlichen und integrierten Betrachtung der Stadtentwicklung von Blankenburg hat die Bezirksverordnetenversammlung (BVV) Pankow beschlossen, einen städtebaulichen Rahmenplan für den Ortsteil zu erstellen. Der Rahmenplan Blankenburg soll im Sinne eines kooperativen Planungs- und Beteiligungsprozesses eine vielschichtige Strategie mit passenden Pilotprojekten entwickeln. Durch eine fundierte Rahmenplanung soll dem zuvor beschriebenen Druck begegnet werden und die Entwicklung eines lebendigen Stadtteils mit gesteigerter Erlebnis-, Freiraum- und Umweltqualität vorangebracht werden.

Die vielen verschiedenen Einflüsse erfordern eine kurz- bis mittelfristige Anpassung der Bau-, Freiraum- und Erschließungsstrukturen. Neben der Weiterentwicklung des Bestandes ist kurz- bis mittelfristig mit einer noch stärkeren Aktivierung der örtlichen Wohnungsbaupotentiale und Bereitstellung zusätzlicher Einrichtungen der sozialen Infrastruktur zu rechnen. Dabei können die bestehenden Qualitäten und Identitäten des Ortes gemeinsam weiterentwickelt und nicht ausgeschöpfte Potenziale genutzt werden.

forschen, produzieren, heilen / 12.06.2024
Neue Perspektiven für Patient*innen: Nationale Strategie für gen- und zellbasierte Therapien an das BMBF übergeben

Übergabe Nationale Strategie für gen- und zellbasierte Therapien (Foto: Svea Pietschmann)
Übergabe Nationale Strategie für gen- und zellbasierte Therapien (Foto: Svea Pietschmann)

Heute hat das Berlin Institute of Health in der Charité (BIH) die Nationale Strategie für gen- und zellbasierte Therapien an die Bundesforschungsministerin Bettina Stark-Watzinger (FDP) übergeben. Rund 150 Expert*innen aus unterschiedlichen Stakeholdergruppen haben das Papier erarbeitet und einen Fahrplan zur Verbesserung der Krankenversorgung und Stärkung des Standorts Deutschland im Bereich der gen- und zellbasierten Therapien entwickelt. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung hatte das BIH mit der Koordination und Moderation der Entwicklung der Strategie beauftragt. Bei der Übergabe im Futurium in Berlin waren etwa 250 Akteure aus Wissenschaft, Wirtschaft, Politik und Gesellschaft aus ganz Deutschland zugegen.

Gen- und zellbasierte Therapien (Gene and Cell-based Therapies, GCT) sind Schlüsseltechnologien für Innovationen in der biomedizinischen Forschung und Krankenversorgung. Sie greifen nicht nur krankheitsmodulierend oder beschwerdelindernd ein, sondern adressieren direkt die genetische Ursache des Krankheitsprozesses. So eröffnen sie vielversprechende Perspektiven für Patient*innen mit schweren und sehr seltenen Erkrankungen, für die es bisher keine Therapie gibt.

Um den Zugang zu gen- und zellbasierten Therapien für Patient*innen zu verbessern und den Forschungs- und Innovationsstandort Deutschland im internationalen Wettbewerb zu stärken, hat das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Herbst 2022 das Berlin Institute of Health in der Charité (BIH) beauftragt, die Entwicklung einer Nationalen Strategie für gen- und zellbasierte Therapien zu koordinieren und zu moderieren. Diese Strategie wurde heute im Futurium in Berlin an die Bundesministerin für Bildung und Forschung, Bettina Stark-Watzinger (FDP), übergeben.

Bundesforschungsministerin Bettina Stark-Watzinger: „Die Nationale Strategie für gen- und zellbasierte Therapien ist ein bedeutender Schritt, um Deutschlands Position als führenden Standort für biomedizinische Innovationen zu sichern und auszubauen. Unser erklärtes Ziel ist es, langfristig neue Behandlungsmöglichkeiten für Patientinnen und Patienten zu schaffen. Ich freue mich sehr, dass es gelungen ist, so viele Akteure aus unterschiedlichen Bereichen zusammenzubringen und gemeinsam die Nationale Strategie zu erarbeiten. Diese Zusammenarbeit von Wissenschaft, Wirtschaft, öffentlicher Hand und Gesellschaft ist ein wichtiger Schlüssel zum Erfolg. Ich bedanke mich bei allen involvierten Akteuren für das große Engagement. Mit dieser Aufbruchsstimmung sollten wir nun in einem nationalen Netzwerk gemeinsam weiter vorangehen.” 

Interdisziplinär ausgerichtete Maßnahmen in acht Handlungsfeldern

Die Nationale Strategie zeichnet sich vor allem durch ihre Entwicklung im Multi-Stakeholder-Ansatz aus, bei dem Perspektiven aus Wissenschaft, Wirtschaft, Politik, Gesellschaft und von Patient*innen einbezogen wurden. Insgesamt trugen über 150 Expert*innen zur Ausarbeitung von konkreten Zielen und umzusetzenden Maßnahmen in acht Handlungsfeldern bei. Diese Handlungsfelder wurden vorab gemeinsam mit Stakeholdern aus verschiedenen relevanten Bereichen in Form von Diskussionen auf öffentlichen Veranstaltungen sowie durch die Möglichkeit der Abgabe schriftlichen Feedbacks erarbeitet und anschließend im Rahmen eines Runden Tisches final festgelegt. Sie umfassen folgende Themenbereiche:

I. Vernetzung und Unterstützung der Stakeholder
II. Ausbildung und Kompetenzstärkung
III. Technologietransfer
IV. Standards, Normen und regulatorische Rahmenbedingungen
V. Ausbau von Qualität und Kapazitäten im Bereich Good Manufacturing Practice (GMP)-Produktion
VI. Forschung und Entwicklung
VII. Marktzulassung und Übergang in die Versorgung
VIII. Interaktion mit der Gesellschaft

„Gen- und zellbasierte Therapien sind die Medizin der Zukunft. Sie werden es ermöglichen, schwere Erkrankungen mit Therapie zu behandeln, die passgenau auf die Patient*innen abgestimmt sind. Zugleich besteht großer Bedarf für konzertierte Forschung und Entwicklung bezüglich Fragen der Effizienz, Sicherheit und Gesundheitsökonomie. Das Strategiepapier dient zuvorderst künftigen Patient*innen in Deutschland.  Die vergangenen Monate haben gezeigt, was möglich ist, wenn alle Beteiligten bereit sind, gemeinsam Verantwortung zu übernehmen: eine Strategie mit konkreten Maßnahmen, die nun von der Politik unterstützt und umgesetzt werden müssen. Das gelingt aus meiner Sicht nur, wenn föderiert statt föderal gedacht wird ”, sagt Prof. Dr. Christopher Baum, Vorsitzender des Direktoriums des Berlin Institute of Health in der Charité (BIH) und Sprecher der Nationalen Strategie für gen- und zellbasierte Therapien.

Wie geht es weiter mit der Nationalen Strategie für gen- und zellbasierte Therapien?

Die vorgeschlagenen Maßnahmen sollen nun in Zusammenarbeit aller Stakeholder Schritt für Schritt umgesetzt werden. Parallel zur Entwicklung der Strategie wurden bereits verschiedene Aktivitäten gestartet, wie zum Beispiel der Aufbau eines Nationalen Netzwerkbüros für Gen- und Zelltherapien, die Etablierung des bundesweiten Entrepreneurship-Programms GeneNovate, das Angebot für eine niederschwellige regulatorische Beratung sowie die Vorbereitungen für Personen- und Projektförderungen im Bereich GCT. Dabei hat das Netzwerkbüro den Auftrag, durch unabhängige, standortübergreifende Information und Vernetzung eine nationale GCT-Community aufzubauen, in der alle Stakeholder-Gruppen berücksichtigt sind.

„Gen- und zellbasierte Therapien stehen für eine bisher nicht vorhandene Lebensqualität vieler Menschen. Heute ist der Startschuss für den Aufbau eines starken GCT-Netzwerks in Deutschland und darüber hinaus. Wir freuen uns über das sehr große Interesse der verschiedenen Akteure bisher und darauf, die Vernetzung im Sinne unseres Auftrags weiter voranzutreiben und die gemeinsame Umsetzung der Maßnahmen zu unterstützen“, sagt Dr. Elke Luger, Leiterin des Nationalen Netzwerkbüros für Gen- und Zelltherapien.

Für die Gestaltung und Umsetzung der Maßnahmen der Strategie stehen im Zeitraum 2023-2026 insgesamt 48 Millionen Euro zur Verfügung, 90 Prozent vom Bund und 10 Prozent vom Land Berlin. Dr. Ina Czyborra, Senatorin für Wissenschaft, Gesundheit und Pflege des Landes Berlin, sagt: „Die Nationale Strategie für gen- und zellbasierte Therapien ist ein Gesamtwerk an relevanten Perspektiven und zeigt das enorme Potential, um Forschung langfristig zu fördern und die Gesundheitsversorgung entscheidend zu verbessern. Der Berliner Senat hat diesen gemeinsamen Ansatz von Beginn an unterstützt. Wir freuen uns, unseren Teil dazu beizutragen, Deutschland zum führenden Standort für Biotechnologie auszubauen.”
 

Foto: Übergabe Nationale Strategie GCT_Expert_innen: Bundesministerin für Bildung und Forschung: Bettina Stark-Watzinger; Sprecher der Nationalen Strategie GCT: Christopher Baum, Christoph von Kalle; Vertreter*innen der Arbeitsgruppen der Nationalen Strategie GCT: Philipp Beckhove, Axel Schambach, Richard Schäfer, Uta Höpken, Isabelle Stoeckert, Martin Bornhäuser, Sven Stegemann, Michael Hudecek, Francis Ayuk, Björn Lamprecht, Holm Graessner, Tobias Cantz, Annette Grüters-Kieslich. (Foto: Svea Pietschmann)

Downloads

Nationale Strategie für gen- und zellbasierte Therapien (PDF, 5 MB)

Übersicht der Mitwirkenden der acht Arbeitsgruppen (PDF, 200 KB)

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Über das Berlin Institute of Health in der Charité  (BIH)
Die Mission des Berlin Institute of Health in der Charité (BIH) ist die medizinische Translation: Erkenntnisse aus der biomedizinischen Forschung werden in neue Ansätze zur personalisierten Vorhersage, Prävention, Diagnostik und Therapie übertragen, umgekehrt führen Beobachtungen im klinischen Alltag zu neuen Forschungsideen. Ziel ist es, einen relevanten medizinischen Nutzen für Patient*innen und Bürger*innen zu erreichen. Dazu etabliert das BIH als Translationsforschungsbereich in der Charité ein umfassendes translationales Ökosystem, setzt auf ein organübergreifendes Verständnis von Gesundheit und Krankheit und fördert einen translationalen Kulturwandel in der biomedizinischen Forschung. Das BIH wurde 2013 gegründet und wird zu 90 Prozent vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und zu zehn Prozent vom Land Berlin gefördert. Die Gründungsinstitutionen Charité – Universitätsmedizin Berlin und Max Delbrück Center waren bis 2020 eigenständige Gliedkörperschaften im BIH. Seit 2021 ist das BIH als so genannte dritte Säule in die Charité integriert, das Max Delbrück Center ist Privilegierter Partner des BIH.

www.bihealth.org

forschen, produzieren, heilen, bilden / 12.06.2024
Mitten ins Herz der Forschung

Treffpunkt für die Laborführungen. (Foto: Felix Petermann, Max Delbrück Center)
Treffpunkt für die Laborführungen. (Foto: Felix Petermann, Max Delbrück Center)

Ob beim Pubquiz, über Kunstgenuss, Laborführung oder Mitmachexperiment – während der Langen Nacht der Wissenschaften am 22. Juni können Gäste in Berlin-Buch und Mitte die biomedizinische Forschung am Max Delbrück Center aus vielen Blickwinkeln erkunden. Auch ein Ausflug mitten ins Herz ist möglich.

Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler am Max Delbrück Center wollen mit ihren Entdeckungen die Medizin von morgen prägen. Aber was heißt das konkret? Während der Langen Nacht öffnen sie die Türen zu ihren Laboren und zeigen allen Interessierten, woran sie arbeiten. Einige Höhepunkte aus dem Programm:

Muskulöse Organe

Das begehbare Herz. Tag für Tag schlägt unser Herz zuverlässig rund 100.000-mal und stellt sicher, dass jeder Winkel des Körpers permanent mit Nährstoffen und Sauerstoff versorgt ist. Aber wie sieht es aus? Gemeinsam mit Forschenden können Gäste hier ein begehbares Herzmodell erkunden. Max Delbrück Center, Campus Buch, MDC.C, 16-23 Uhr.

Eine Reise in die faszinierende Welt der Mini-Organe. Organoide sind winzige, selbstorganisierte 3D-Gewebe, die aus Stammzellen gewonnen werden. Das Team von Mina Gouti gibt Einblicke, wie mit diesen Mini-Organen Krankheiten untersucht, Arzneimittel erprobt und in Zukunft sogar Transplantate hergestellt werden können. Max Delbrück Center, Campus Buch, Anmeldung am Infopunkt im MDC.C, 17:30, 20:30 Uhr (DE), 19:00 Uhr (EN).

Künstliche Intelligenz in Kunst und Wissenschaft

AI can replicate Bach, but not Händel (yet). Einige Algorithmen, die Forschende zur Analyse biologischer Datensätze verwenden, können auch Musik komponieren. Der Forscher und Pianist Daniel Leon Perinan erläutert, ob und wie gut Künstliche Intelligenz Kompositionen von Bach und Händel bereits nachahmen kann und spielt Werke beider Künstler. MDC-BIMSB, Hannoversche Straße 28, Großer Konferenzsaal im Erdgeschoss, 20 Uhr (EN).

Wie Künstliche Intelligenz die Lebenswissenschaften verbessert. Kann ein Chatbot Onkolog*innen dabei helfen, die richtige Therapie für Krebs-Patient*innen zu finden? Altuna Akalin entwickelt KI-Werkzeuge, die genetische Daten analysieren und wichtige Merkmale für die Diagnose und Behandlung identifizieren – zum Wohl der Erkrankten und für den Fortschritt in der Präzisionsmedizin. Am interaktiven Ausstellungsstand können Gäste diese Modelle selbst testen. MDC-BIMSB, Hannoversche Straße 28, 17-23 Uhr.

Von einzelnen Zellen und Proteinen

Zellen auf ihrer Entwicklungsreise begleiten. Während der Embryonalentwicklung entsteht innerhalb weniger Wochen aus einer befruchteten Eizelle ein kompletter Organismus mit vielen spezialisierten Zelltypen und Geweben. Doch woher wissen unsere Zellen, ob sie eine Herz-, Nerven- oder Leberzelle werden sollen? Und wie kommunizieren sie miteinander, um komplexe Organe und Gewebe zu formen?  Markus Mittnenzweig zeigt, wie wir das mithilfe Computermodelle auf Basis von Einzelzell-Sequenzierungen und Organoiden herausfinden. MDC-BIMSB, Hannoversche Str. 28, Anmeldung am Infopunkt, 18, 21 Uhr (EN), 20 Uhr (DE).

Falsch gefaltet ist giftig fürs Gehirn. Die Krankheiten Chorea Huntington, Alzheimer und Parkinson haben eines gemeinsam: falsch gefaltete Proteine werden im Gehirn abgelagert und vergiften dort die Nervenzellen. Die Forschungsgruppe von Erich Wanker nutzt die Essigfliege als Modell für neurodegenerative Krankheiten, um Ursachen und Auswirkungen der fehlerhaften Proteinfaltung zu finden. Max Delbrück Center, Campus Buch, Anmeldung am Infopunkt im MDC.C, 17 Uhr (DE), 19, 21 Uhr (EN).

Bitte berühren – Mitmachexperimente

Bitte nicht berühren. Die Gruppe um James Poulet untersucht die Eigenschaften des somatosensorischen Systems und seine neuronalen Schaltkreise. Wie nehmen wir Berührung und Temperatur wahr? Wie können wir neurologische Signale exakt messen? In interaktiven Szenarien macht das Team seine Forschung erfahrbar. Max Delbrück Center, Campus Buch, MDC.C, 16-22 Uhr.

Labor-Olympiade. Pipettieren, messen, Informationen finde bei unserer Labor-Olympiade können Kinder und Erwachsene ausprobieren, wie gut sie sich für den Laboralltag eignen würden. Ein Labor-Selfie ist inklusive. Max Delbrück Center, Campus Buch, MDC.C, 16-22 Uhr und MDC-BIMSB, Hannoversche Straße 28, EG, 17-23 Uhr.

Pubquiz

Von Molekülen, Musik und Medaillen. Haben Sie bei den Vorträgen und Laborführungen aufgepasst? Kennen Sie sich aus mit Sport, Musik, den großen und kleinen Dingen des Alltags? Dann treten Sie in kleinen Gruppen bei unserem PubQuiz gegeneinander an und stellen Sie Ihr Wissen auf die Probe! Jeder kann etwas beitragen und mitraten – das Team steht im Vordergrund. MDC-BIMSB, Hannoversche Straße 28, EG, 23-24 Uhr.

Pubquiz mit Tom & Darren. Auch dieses Quiz ist ein großer Spaß für alle Altersklassen! Das vielfältiges Live-Ratespiel zum Mitmachen: Sie spielen in kleinen Teams mit- und gegeneinander und stellen sich Fragen zu Alltags-, Allgemein- und Spezialwissen. Ob Expert*in oder Amateur*in, Schüler*in oder Lehrer*in, Hausmeister*in oder Manager*in – das beste Team gewinnt! Max Delbrück Center, Campus Buch, MDC.C, 22-23 Uhr.

Weiterführende Informationen

Programm zur Langen Nacht der Wissenschaften am Max Delbrück Center

Anfahrt Buch

Anfahrt Mitte

 

12.06.2024
Neue Queer-Beauftragte in Pankow

Seit 1. Juni 2024 hat Pankow die Position einer bezirklichen Ansprechperson für queeres Leben besetzt. Jenny Bluhm hat diese Aufgabe übernommen und wird sich für ein vielfältiges, diskriminierungssensibles Pankow einzusetzen. Als Ansprechperson steht sie der Bezirksverwaltung und den Pankower Bürger:innen in Sachen queeres Leben, anti-queere Gewalt und Antidiskriminierung zur Seite.

Jenny Bluhm hat Gender Studies und Slawistik studiert und war in den vergangenen 20 Jahren in der Gesundheitsprävention und Diversity-Entwicklung tätig. Als Sprecherin des Regenbogennetzwerks der Berliner Verwaltung engagiert sie sich für Sichtbarkeit und gegen die Diskriminierung queerer Kolleg:innen. Ihre Fachkenntnis zu Antidiskriminierung und queerem Leben setzte Sie zuletzt als Diversity-Beauftragte und in der Beschwerdestelle nach dem Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz (AGG) im Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg ein.

In ihrer neuen Position wird Jenny Bluhm in Zusammenarbeit mit relevanten Akteuren der Community eine bezirkliche Kontakt- und Kompetenzstelle zu queerem Leben in Pankow aufbauen. Aktuell ist sie an der Erarbeitung einer berlinweiten Strategie für queere Sicherheit und gegen Queerfeindlichkeit beteiligt. Eine enge Kooperation mit der queerbeauftragten Person der Berliner Landesregierung und den Queerbeauftragten der Bezirke Lichtenberg, Marzahn-Hellersdorf, Mitte und Tempelhof-Schöneberg besteht bereits und soll fortgeführt werden.

Schutz vor Diskriminierung und Gewalt

Für ihre Aufgaben als Ansprechpartnerin für queeres Leben bringt Jenny Bluhm Erfahrung aus den Bereichen Diversitätsentwicklung, Inklusion und interkulturelle Öffnung von Institutionen mit. Sie begleitete unter anderem AGG-Beschwerdefälle und die Erhöhung der Diversitykompetenz im Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg. Im Bezirksamt Pankow wird sie Maßnahmen zum Schutz vor Diskriminierung und Gewalt aufgrund der sexuellen Orientierung und geschlechtlichen Identität sowie zur Förderung von Vielfalt entwickeln.

„Die Einrichtung der Stelle einer Queer-Beauftragten ist ein wichtiger Schritt für ein vielfältiges und offenes Pankow für alle“, sagt Pankows Bezirksbürgermeisterin Dr. Cordelia Koch. „Mit Jenny Bluhm haben wir eine kompetente Ansprechpartnerin für die queere Community in Pankow. Ihre Erfahrung und Netzwerkarbeit wird gerade jetzt gebraucht, wo offene Diskriminierung queerer Menschen zunimmt.“

 

Im Rahmen der Eröffnungsveranstaltung des 'Pride House Berlin - Euro 2024' am 14.06. kann man Jenny Bluhm und die anderen Queer-Beauftragten der Bezirke kennenlernen. Die Veranstaltung findet ab 19 Uhr im Poststadion Moabit statt.

Auch auf der Sticks & Stones (28.-29.6.), dem Lesbischwulen Stadtfest (20.-21.7.) und dem CSD (27.7.) gibt es die Möglichkeit, mit der Queer-Beauftragten von Pankow ins Gespräch zu kommen.

Kontakt: queer@ba-pankow.berlin.de, Mobil: +49 151 15076362,

Website: www.berlin.de/ba-pankow/queer

bilden / 10.06.2024
Sonderpreis für Engagement: Ein Tag im Gläsernen Labor

Schüler:innen der Bettina-von-Arnim-Schule beim Besuch im Gläsernen Labor (Foto: Gläsernes Labor)
Schüler:innen der Bettina-von-Arnim-Schule beim Besuch im Gläsernen Labor (Foto: Gläsernes Labor)

Mit Schüler:innen der Bettina-von-Arnim-Schule löste die Chemielehrerin Dr. Lena Linck ihren Preis für besonderes Engagement bei Jugend forscht ein: einen Tag mit Experimenten zu Duftstoffen im Gläsernen Labor

Dr. Lena  Linck hat als Newcomerin 2023 erstmals eine Jugend-forscht-AG an der Bettina-von-Arnim-Schule gegründet und gleich drei Preisträger:innen ins Rennen gebracht. Zwei Projekte in Chemie und eins im Fachbereich Arbeitswelt punkteten im Regionalwettbewerb auf dem Campus Berlin-Buch, zwei davon qualifizierten sich für den Landeswettbewerb. Lena Linck wurde für ihre engagierte Talentförderung mit einem Schul-Sonderpreis geehrt. Als promovierte Biochemikerin und Quereinsteigerin im Lehrberuf unterrichtet sie Biologie und Chemie bis Sekundarstufe II. „Ich komme aus der Forschung und wollte gern meinen Schüler:innen zeigen, wie spannend es sein kann, eigene Projekte zu erarbeiten. Dabei kommt es vor allem auf das Interesse und Engagement an, nicht so sehr auf die Noten. Mir ist wichtig, den Wettbewerb bekannter zu machen. Die Projekte bieten die Chance, verschiedenste Kompetenzen zu entwickeln und MINT-Kenntnisse zu vertiefen. Sie eignen sich zum Beispiel auch sehr gut als fünfte Prüfungskomponente.“  

Alles über Duftstoffe

Ihren Sonderpreis, einen Kurs mit Schüler:innen im Gläsernen Labor hat sie heute eingelöst. „In der Schule steht in Chemie momentan das Thema Esther im Lehrplan, weshalb ich den Kurs ‚Immer der Nase nach! Destillation von Duftstoffen’ ausgewählt habe,“ erklärt Lena Linck.

Die Schüler:innen lernen in diesem Kurs verschiedene Möglichkeiten kennen, ätherische Ölen zu gewinnen, angefangen bei der ethanolischen Extraktion über verschiedene Wasserdampf-Destillationen bis hin zur Enfleurage. Diese Methoden werden von den Schülern in Gruppenarbeit durchgeführt.
In verschiedenen Veresterungsreaktionen werden eine weitere Duftstoff-Komponente, die Fruchtester, experimentell und leptoorganisch untersucht. Die hergestellten Duftöle werden in einer Verseifungsreaktion zu kleinen Seifen verarbeitet, die von jedem Schüler im Anschluss mitgenommen werden können. In einem Riechmemory können die Schüler die Leistungsfähigkeit ihrer Nase unter Beweis stellen.

Passendes Kursangebot zum Lehrplan

Die Klassen der Bettina-von-Arnim-Schule sind regelmäßig im Gläsernen Labor. „Wir sind eine Integrierte Sekundarschule mit gymnasialer Oberstufe, die bereits ab Klassenstufe 7 ein Kurssystem hat. Fächerübergreifende Projekte haben einen großen Stellenwert und wir versuchen, diese immer wieder in den Unterricht, in Arbeitsgruppen oder Projektwochen einfließen zu lassen. Die Kurse des Gläsernen Labors lassen sich wunderbar integrieren. So konnten wir den Farbstoff-Kurs als Teil des Projektes ‚Das Spektrum der Farbigkeit‘ nutzen, das 2023 den zweiten Platz beim ‚Förderpreis Praktisches Lernen‘ vom Netzwerk Schulewirtschaft Berlin-Brandenburg gewonnen hat,” erzählt Lena Linck.

Die Preisträger:innen der Bettina-von-Arnim-Schule beim Regionalwettbewerb von Jugend forscht auf dem Campus Berlin-Buch

Elle Rogge (Jg. 9) erforschte, unter welchen Bedingungen Alaunkristalle am besten wachsen und erhielt den 3. Platz in der Sparte Chemie.

Anton Vogt beeindruckte mit seiner Werkzeugstuhltasche die Jury im Fachbereich Arbeitswelten. Er will baubegeisterten älteren Menschen das Werken erleichtern, indem die Werkzeuge leicht zu greifen und immer in Reichweite sein sollen.

Oliver Fas (Jg. 9) analysierte im Bereich Chemie verschiedene Magnesiumpräparate, um zu schauen, was am besten für die Einmahne von 250 mg Magnesium ist. 

Anton und Oliver sind die Regionalsieger in ihren Kategorien und werden im April am Landeswettbewerb teilnehmen.

 

www.bettina-schule.de/2024/02/erfolg-fuer-die-ag-jugend-forscht

forschen, produzieren, heilen, bilden / 03.06.2024
Talk im Cube: Building the bridge from preclinical to clinical studies

Foto: Monique Wüstenhagen
Foto: Monique Wüstenhagen

The transition from preclinical studies to human clinical trials is challenging in many ways – scientifically, regulatory and organizationally. Companies need to become even more efficient to get their drugs through the development process.

Panel Discussion:
Building the bridge from preclinical to clinical studies
Proven experts in the field of preclinical and clinical development will introduce into the complexity of the topic and will discuss how to streamline the processes and to minimize risks and pitfalls.

With:
Jens Hoffmann, Managing Director of Experimental Pharmacology & Oncology (EPO), Berlin-Buch GmbH,
Michael Firgens, Managing Director at MF Biotech, Berlin,
Virgilio Garcia Lerma, Executive Director, Regulatory Strategy at Worldwide Clinical Trials, Madrid, Spain,
Uwe Lohmeier, Head of Gläsernes Labor Akademie (GLA), Campus Berlin-Buch GmbH (Moderation)

Key Topics:

• Reflect clinical problems in preclinical models,
• Balance in vitro, animal and human experimentation from an ethical point of view,
• Comply with regulatory requirements such as ICH, EMA, FDA etc.,
• Remain financially successful.

When: 13 June 2024, 5pm
Where: Campus Berlin-Buch, BerlinBioCube

Don’t miss the opportunity to join in the discussion and exchange ideas with each other and our experts over snacks and drinks at the subsequent get-together and networking event.