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forschen, produzieren, heilen / 19.03.2025
Leibniz-Preis für 2 Berliner Spitzenforschende: Prof. Ana Pombo vom Max Delbrück Center und Prof. Volker Haucke vom FMP

Prof. Dr. Volker Haucke: FMP © Silke Oßwald; Prof. Dr. Ana Prombo: MDC © Pablo Castagnola
Prof. Dr. Volker Haucke: FMP © Silke Oßwald; Prof. Dr. Ana Prombo: MDC © Pablo Castagnola

Prof. Dr. Ana Pombo, Genombiologin am Max Delbrück Center für Molekulare Medizin (MDC) und Prof. Dr. Volker Haucke Biochemiker und Zellbiologe am Leibniz-Forschungsinstitut für Molekulare Pharmakologie (FMP) werden heute in der Brain City Berlin mit dem Gottfried-Wilhelm-Leibniz-Preis ausgezeichnet. Der wichtigste deutsche Forschungsförderpreis und ist mit jeweils 2,5 Millionen Euro dotiert. In diesem Jahr wird er bereits zum 40. Mal verliehen.

Wenn heute im Abend im Café Moskau der Gottfried-Wilhelm-Leibniz-Preis feierlich vergeben wird, können sich zwei Berliner Forschende besonders freuen: Dr. Ana Pombo, Vizedirektorin des Berliner Institut für Systemische Sytembiologie am Max Delbrück Center und Professorin für „Transkriptionale Regulation und Genom-Architektur“ an der Humboldt-Universität zu Berlin und Professor Volker Haucke, Direktor des Leibniz-Forschungsinstituts für Molekulare Pharmakologie (FMP) in Berlin und Professor für Molekulare Pharmakologie an der Freien Universität Berlin gehören zu den zehn Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, die heute mit dem wichtigsten begehrten deutschen Forschungspreis geehrt werden.

Volker Haucke erhält die mit jeweils 2,5 Millionen Euro dotierte Auszeichnung für seine bahnbrechende Forschung im Bereich Lipidsignaling und der synaptischen Signalübertragung. In seiner Arbeit hat er neue Erkenntnisse über das Zusammenspiel von neuronalen Proteinkomplexen, die Zellkommunikation und Mechanismen beim Abbau zelleigener Bestandteile gewinnen können. Seine Forschungsergebnisse gehen beispielsweise in die Entwicklung neuer Ansätze für therapeutische Anwendungen in der Krebsforschung ein. Volker Haucke studierte Biochemie an der Freien Universität Berlin und promovierte am Biozentrum der Universität Basel. Nach einem Postdoc-Aufenthalt an der Yale University leitete er eine Nachwuchsgruppe an der Universität Göttingen. 2003 kehrte er als Professor für Biochemie an die FU Berlin zurück. Seit 2012 leitet er das Leibniz-Forschungsinstitut für Molekulare Pharmakologie in Berlin. Volker Haucke erhielt zahlreiche Preise und Förderungen, darunter einen ERC Advanced Grant und den Feldberg-Preis 2020. Er ist unter anderem Mitglied der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina, der Academia Europaea und der European Molecular Biology Organization (EMBO). 

Ana Pombo entwickelte neue Methoden, um in einzelnen Zellen die dreidimensionale Organisation von DNA zu kartieren. Als Erste entdeckte sie wichtige Kontakte innerhalb von Chromosomen, aber auch zwischen verschiedenen Chromosomen. Ihre Entdeckungen ermöglichen es unter anderem, Krankheitsprozesse besser zu verstehen. Die gebürtige Portugiesin Ana Pombo studierte zunächst Biochemie an der Universität Lissabon. Nach der Promotion an der Universität Oxford arbeitete sie als Gruppenleiterin am MRC London Institute of Medical Sciences des Imperial College London. 2013 kam sie als Laborleiterin an das Max Delbrück Center in Berlin-Buch. Zeitgleich übernahm sie die Professur an der Humboldt-Universität zu Berlin. Ana Pombo ist stellvertretende Direktorin des MDC-BIMSB und stellvertretende Programmsprecherin des Max Delbrück Center. 2007 erhielt sie den Robert-Feulgen-Preis. Sie ist außerdem Mitglied der European Molecular Biology Organization (EMBO) und der Europäischen Akademie der Wissenschaften.

Der Gottfried-Wilhelm-Leibniz-Preis wird seit 1986 jährlich von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) verliehen. Inklusive der diesjährigen Auszeichnungen wurden in 40 Jahren 428 Leibniz-Preise an Forschende aus Natur-, Geistes-, Lebens- und Sozialwissenschaften verliehen. Da der Preis und das Preisgeld in Ausnahmefällen geteilt werden können, ist die Zahl der Ausgezeichneten höher als die der Preise. Insgesamt haben bisher 455 Nominierte den Preis erhalten: 377 Wissenschaftler und 78 Wissenschaftlerinnen. Das Preisgeld können die Preisträgerinnen und Preisträger bis zu sieben Jahre lang ohne Vorgaben für ihre Forschung verwenden. (vdo)

Mehr Informationen

Quelle: BrainCity Berlin
https://braincity.berlin/stories/story/leibniz-preis-fuer-2-berliner-spitzenforschende

 

forschen / 17.03.2025
Wie ein Entzündungsbotenstoff Alzheimer anfeuert

Wenn in der Zellkultur Interleukin-12 hinzugegeben wird, führt zu einer deutlichen Reduktion der Nervenfasern (pink) und der Oligodendrozyten und damit zum Verlust von Myelin (weiß). Foto: AG Heppner, Charité – Universitätsmedizin Berlin.
Wenn in der Zellkultur Interleukin-12 hinzugegeben wird, führt zu einer deutlichen Reduktion der Nervenfasern (pink) und der Oligodendrozyten und damit zum Verlust von Myelin (weiß). Foto: AG Heppner, Charité – Universitätsmedizin Berlin.

Das Immunsystem des Gehirns trägt über den Entzündungsbotenstoff IL-12 ursächlich dazu bei, dass sich Alzheimer verschlimmert. Den genauen Mechanismus beschreiben Forschende der Charité – Universitätsmedizin Berlin und des Max Delbrück Center in der Fachzeitschrift „Nature Aging“.

Gemeinsame Pressemitteilung der Charité – Universitätsmedizin Berlin und des Max Delbrück Center

Die Immunzellen des Gehirns, die Mikroglia, sind eigentlich gute Wächter. Sie beseitigen Eindringlinge wie Mikroben, putzen Zellmüll weg – auch die typischen Plaques, die bei Alzheimer entstehen. Doch im alternden Gehirn sind die Mikroglia in vielfältigsten Zuständen zu finden. Während manche weiterhin gut funktionieren, verlieren andere nach und nach ihre Schutzwirkung und beginnen, dauerhaft in geringen Mengen Entzündungsbotenstoffe zu produzieren.

Ein solcher Botenstoff ist Interleukin-12 (IL-12). In akribischen Analysen konnten nun die Teams um Professor Frank Heppner, Direktor des Instituts für Neuropathologie der Charité – Universitätsmedizin Berlin, und um Professor Nikolaus Rajewsky, Direktor des Berliner Instituts für Medizinische Systembiologie des Max Delbrück Center (MDC-BIMSB), gemeinsam mit weiteren Partnern nachweisen, über welchen Mechanismus IL-12 das Entstehen und Fortschreiten der Demenz befeuert. Die Studie erschien in „Nature Aging.“ Dieses Wissen könnte den Weg zu einer Kombinationstherapie ebnen und den Verfall des Gehirns möglicherweise verlangsamen.

„In der Alzheimer-Forschung wurde jahrzehntelang fast ausschließlich über die charakteristischen Ablagerungen von Amyloid-Beta und Tau diskutiert. Entzündungen galten als Nebeneffekt“, sagt Frank Heppner. „Dass Entzündungsprozesse kausal am Anfang der Kette stehen können, kommt erst allmählich in den Fokus.“ Sein Labor hatte bereits 2012 in „Nature Medicine“ berichtet, dass eine Blockade der Botenstoffe IL-12 und IL-23 bei Mäusen für Alzheimer typische Hirnveränderungen deutlich reduzieren kann. „Aber wir konnten den Mechanismus nicht aufdröseln – wir kamen mit Standardtechniken nicht weiter“, sagt Heppner. Einzelzellanalysen könnten entscheidende Hinweise geben, hoffte er und wandte sich an Nikolaus Rajewsky.

Verklebte und verhedderte Hirnzellen

Im Laufe ihres Lebens greift eine Zelle immer wieder auf Anweisungen zurück, die in ihrem Erbgut enthalten sind. Sie liest darin wie in einem Buch und erfährt so, wie sie auf äußere Einflüsse reagieren soll. Mit Einzelzellanalysen können Forschende sie dabei beobachten. Sie können für Tausende Zellen gleichzeitig rekonstruieren, welche Gene welche Zelle gerade abgelesen und in Proteine übersetzt hat. Das Ergebnis sind riesige Datenmengen, die mit Hilfe von künstlicher Intelligenz und maschinellem Lernen ausgewertet werden. Der Haken: Für eine Einzelzellsequenzierung muss man die Zellen in einer Gewebeprobe zunächst sauber voneinander trennen, ohne sie zu beschädigen oder ungewollt zu manipulieren. „Bei den alternden Mäusegehirnen – erst recht mit Alzheimerplaques – sind die Zellen aber so verklebt und verheddert, dass das quasi unmöglich ist“, sagt Rajewsky.

Mehrere Jahre hat sein Team ein Protokoll perfektioniert, das diese Hürde umschifft: Statt ganzer Zellen lösten die Forschenden die Zellkerne aus dem Hirngewebe und analysierten, welche RNA dort gerade vorlag. Im Abgleich mit publizierten Daten wie dem Allen Brain Atlas konnten sie nachvollziehen, wann das Protokoll ein repräsentatives Abbild aller Zellpopulationen ermöglichte. Letztlich sequenzierten sie die RNA aus mehr als 80.000 Zellkernen und entwickelten für die Analyse der Datenberge spezifische Workflows. Sie rekonstruierten außerdem die Kommunikation der Zellen untereinander. „Die beiden Teams haben immer wieder zusammengesessen und diskutiert, was diese hochkomplexen Daten bedeuten“, sagt Rajewsky. „Diese mühevolle Optimierung am Anfang hat sich gelohnt – die Zusammenhänge wären sonst nicht messbar gewesen.“

Wie IL-12 das Alzheimer-Gehirn schädigt

Der Entzündungsbotenstoff IL-12, den Ärzt*innen bislang vor allem von Autoimmunerkrankungen wie Morbus Crohn oder rheumatoider Arthritis kannten, spielt demnach eine zentrale Rolle bei der Entstehung von Alzheimer. Er schädigt zwei wichtige Zelltypen im Gehirn: zum einen die reifen Oligodendrozyten, die normalerweise die fettreiche Isolierschicht der Nervenfasern, das Myelin, produzieren. Die Isolierschicht ist entscheidend für eine schnelle Signalweiterleitung im Gehirn. Zum anderen dockt der Botenstoff bei bestimmten Nervenzellen, den Interneuronen, an und lässt sie absterben. Diese speziellen Nervenzellen sind für Kognition und Gedächtnis besonders wichtig. Ein Teufelskreis beginnt: Je mehr Mikroglia IL-12 produzieren, desto mehr Zellen sind geschädigt. Und die noch funktionalen Mikroglia sind damit abgelenkt, zusätzlichen Zellmüll wegräumen zu müssen, statt Alzheimer-Plaques abzubauen.

Den Mechanismus überprüften die Forschenden in mehreren Schritten bei Mäusen und an menschlichem Gewebe. Wenn das Team um Heppner den Botenstoff in Zellkulturen und im Mausmodell blockierte, konnten sie die krankheitsbedingten Veränderungen eindämmen. Elektronenmikroskopische Aufnahmen am Max-Planck-Institut für Multidisziplinäre Naturwissenschaften in Göttingen belegten zudem, wie sich Myelin-Struktur und Nervenfaserdichte änderte, wenn bei Mäusen der IL-12-Signalweg vorhanden war oder fehlte. Massenspektrometrische Analysen (Lipidomics) an der Universität Zürich bestätigten die veränderte Zusammensetzung der fettreichen Isolierschicht. Als das Team um Heppner Autopsiegewebe von Alzheimer-Patient*innen untersuchte, bestätigte sich der Zusammenhang abermals. Je weiter die Krankheit fortgeschritten war, desto mehr IL-12 fanden sie. Zellkulturen mit menschlichen Oligodendrozyten reagierten außerdem extrem empfindlich auf IL-12.

Ansatz für eine Kombinationstherapie

„Wir haben jetzt ein sehr detailliertes Bild über den Mechanismus und die Einzelzelltechnologien waren dafür ein essentieller Katalysator. Offen ist eigentlich nur noch die Frage, welcher Zelltyp zuerst betroffen ist – die Oligodendrozyten, die Interneurone oder beide“, sagt Heppner. Besonders vielversprechend: Es gibt bereits auf dem Markt zugelassene Wirkstoffe, die IL-12 blockieren. Jetzt hofft das Team, dass klinische Kolleg*innen die Daten aufgreifen und eine klinische Studie starten. „Wenn sich die Wirkstoffe bewähren, wäre das ein neuer Pfeil im Köcher. Alzheimer hat nicht nur eine Ursache, eine Achse der Erkrankung wird zumindest bei einem Teil der Patientinnen und Patienten über das Immunsystem mitgesteuert. Wenn wir den Verfall verlangsamen wollen, brauchen wir eine Kombinationstherapie“, sagt Heppner, der auch Wissenschaftler am Deutschen Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen (DZNE) ist. Diese könne früh ansetzen. Denn IL-12 kann man als Biomarker im Blut oder in der Hirnflüssigkeit (Liquor) nachweisen.

Die Teams von Charité und Max Delbrück Center arbeiten außerdem an einer neuen These: Dass die Mikroglia auf Abwege geraten und IL-12 produzieren, könnte durch Mikroplastik im Gehirn befeuert werden. „Damit kommen die Mikroglia-Zellen möglicherweise einfach nicht klar und die Entzündungsreaktionen fangen an“, sagt Rajewsky. „Es wäre ein Hinweis, wie Umwelteinflüsse zu Volkskrankheiten beitragen.“ Bis dato sei das noch nicht bewiesen – aber für beide Teams sei das eine spannende und wichtige aktuelle Fragestellung.

Weiterführende Informationen

AG Rajewsky

AG Heppner

Pressemitteilung zur Charité-Studie aus dem Jahr 2012

Schlecht isolierte Nervenzellen fördern Alzheimer im Alter

leben / 17.03.2025
Erstes Pankower Klimaschutzkonzept veröffentlicht

Sein erstes Klimaschutzkonzept hat jetzt das Bezirksamt Pankow veröffentlicht. Ab sofort stehen die vollständige Fassung und eine Kurzversion auf der Website der Leitstelle Klimaschutz unter www.berlin.de/ba-pankow/klimaschutzkonzeptzum Download bereit.

Mit über 419.000 Einwohner:innen ist Pankow der zweitgrößte Bezirk Berlins – und bis 2030 wird ein Bevölkerungswachstum von mehr als 16 Prozent erwartet. Diese Entwicklung, zusammen mit den zunehmenden Auswirkungen der Klimakrise, macht ambitionierte Maßnahmen in Klimaschutz und Klimaanpassungunerlässlich und stellt den Bezirk vor große Herausforderungen.

Das Klimaschutzkonzept wurde zwischen März 2023 und August 2024erarbeitet und am 15. Oktober 2024 vom Bezirksamt beschlossen. Die Datenerhebung endete im August 2024. Erstmals wurde umfassend analysiert, wie viel Energie der Bezirk verbraucht, welche Maßnahmen bereits umgesetzt wurden und welche weiteren Schritte erforderlich sind, um die Berliner Klimaziele zu erreichen. In enger Kooperation der beteiligten Ämter und der Öffentlichkeit entstand so eine fundierte Grundlage für das künftige Klimaschutzengagement Pankows.

Konkretes Maßnahmenpaket
Das Konzept umfasst über 40 Maßnahmen, die gemeinsam mit den Fachämtern entwickelt wurden, um den Klimaschutz im Bezirk voranzutreiben. Darunter ist beispielsweise das Thema nachhaltige Mobilität: Die Radinfrastruktur im Bezirk wird ausgebaut und der Straßenraum soll sozial- und klimafreundlicher gestaltet werden. Dazu gehört auch die Umsetzung weiterer Kiezblocks. Zudem wird die Nutzung erneuerbarer Energien in öffentlichen Gebäuden verstärkt und die Machbarkeit von Dach- und Fassadenbegrünung geprüft und umgesetzt. Im Rahmen der Städtebauförderung werden Quartiere zunehmend klimaangepasst umgestaltet, unter anderem durch Maßnahmen wie Entsiegelung oder Regenwasserbewirtschaftung. Innovative Sharing-Konzepte wie die „Bibliothek der Dinge“ tragen zur Reduzierung von Verschwendung bei, indem sie gemeinschaftliche Nutzung statt Neukauf fördern. Eine ausführliche Beschreibung aller Maßnahmen findet sich im vollständigen Klimaschutzkonzept

Leitstelle Klimaschutz mit neuer Webseite
Erste Maßnahmen werden auch bereits umgesetzt. Beispielsweise wurde im Rahmen des Klimaschutzkonzeptes die Webseite der Leitstelle Klimaschutz umfassend überarbeitet und optimiert. Diese Maßnahme fiel in das Handlungsfeld „Private Haushalte und Konsum“ und zielt darauf ab, eine effektive Klimakommunikation zu fördern. Die Webseite bietet Interessierten eine klar strukturierte, benutzerfreundliche Plattform, die gezielt Wissen vermittelt und das Bewusstsein für Klimaschutz stärkt. Neben der verbesserten Nutzung schafft sie Transparenz über aktuelle und geplante Klimaschutzprojekte im Bezirk. Ein besonderer Fokus lag darauf, nicht nur zu informieren, sondern die Bevölkerung aktiv für Klimaschutz zu begeistern.

„Mit der optimierten Webseite schaffen wir eine wichtige Grundlage, um Klimaschutz für alle greifbarer zu machen, bezirklichen Klimaschutzprojekte vorzustellen und den Umsetzungsstand des Klimaschutzkonzeptes aufzuzeigen. Es ist uns ein Anliegen, die Menschen mitzunehmen, ihnen Wissen an die Hand zu geben und sie für einen nachhaltigen Alltag zu motivieren,“ erklärt Angelika Haaser, die Klimaschutzbeauftragte von Pankow.

Die Webseite stellt zudem relevante Informationen, Tipps und praktische Hinweise bereit, wie sich Bürgerinnen und Bürger im Alltag klimafreundlicher verhalten können.

Kontakt: Leitstelle Klimaschutz Pankow, E-Mail: Klimaschutz@ba-pankow.berlin.de

Website:www.berlin.de/ba-pankow/klimaschutzkonzept

leben / 12.03.2025
Pankow setzt auf Sauberkeit und Ordnung im öffentlichen Raum – Zielvereinbarung zwischen Senat und Bezirk unterzeichnet

Der Berliner Senat und das Bezirksamt Pankow haben eine Zielvereinbarung zum Thema „Sauberkeit und Ordnung im öffentlichen Raum“ unterzeichnet. Ziel der Initiative ist es, durch regelmäßige Präventions- und Aufklärungsmaßnahmen die Müllverschmutzung im Bezirk nachhaltig zu reduzieren und so das Stadtbild sowie die Aufenthaltsqualität zu verbessern.

Überwachung durch „Waste Watcher“

Die Zielvereinbarung ist zunächst bis zum 31. Dezember 2025 befristet und umfasst Maßnahmen, die direkt vor Ort umgesetzt werden. Der Bezirk erhält dafür Sachmittel in Höhe von 20.000 Euro, um individuelle Präventionsstrategien entwickeln und umsetzen zu können. Zudem wurden zwei befristete Stellen für sogenannte „Waste Watcher“ bewilligt, die im Laufe des Jahres zügig besetzt werden sollen. Sie werden an bekannten Müll-Hotspots Kontrollen durchführen und die Einhaltung der Sauberkeitsvorgaben überwachen. Ein Fokus liegt dabei auf der Bekämpfung von Kleinstablagerungen wie Hundekot und Zigarettenkippen sowie größeren Ablagerungen, etwa Sperrmüll und Gewerbeabfällen. Die Einsatzkräfte werden gezielt in Bereichen aktiv, die häufig von Verschmutzungen betroffen sind. Außerdem sind Präventionsmaßnahmen im Rahmen von Sperrmüll-Kieztagen und anderen öffentlichkeitswirksamen Veranstaltungen geplant, um über die Auswirkungen von illegalem Müll im öffentlichen Straßenland aufzuklären.

Die Bezirksstadträtin für Ordnung und Öffentlichen Raum, Manuela Anders-Granitzki: „Im letzten Jahr erhielt das Ordnungsamt Pankow mehr als 17.500 Meldungen aus der Bevölkerung zu Problemen mit Müll im öffentlichen Raum. Das sind mehr als doppelt so viel wie noch im Jahr 2019 und 4.000 Meldungen mehr als im Jahr 2023. Jede einzelne Meldung ist eine zu viel. Mit dieser Zielvereinbarung gehen wir einen wichtigen Schritt in Richtung einer sauberen und lebenswerten Stadt. Sauberkeit im öffentlichen Raum ist ein grundlegender Beitrag für die Lebensqualität der Menschen in Pankow. Neben der Zielvereinbarung wird Pankow daher auch im Jahr 2025 an den überaus erfolgreichen und gemeinsam mit den Berliner Stadtreinigungsbetrieben durchgeführten Sperrmüll-Kieztagen sowie an den aus dem vergangenen Jahr bekannten Aktionstagen zur Beseitigung sogenannter Schrotträder festhalten. Bis die zusätzlichen „Waste Watcher“ ihren Dienst aufnehmen können, werden wir im Rahmen der personellen Möglichkeiten und unter Berücksichtigung des sonstigen Einsatzgeschehens entsprechende Maßnahmen bereits mit dem Bestandspersonal intensivieren“.

 

leben, bilden / 12.03.2025
Pankower Frauenpreis 2025 an Alexandra Torres verliehen

BU: BVV-Vorsteher Dr. Oliver Jüttung, Preisträgerin Alexandra Torres und Bezirksbürgermeisterin Dr. Cordelia Koch bei der Übergabe des Frauenpreises
BU: BVV-Vorsteher Dr. Oliver Jüttung, Preisträgerin Alexandra Torres und Bezirksbürgermeisterin Dr. Cordelia Koch bei der Übergabe des Frauenpreises

Anlässlich des Internationalen Frauentages wurde am 10. März 2025 der diesjährige Pankower Frauenpreis an Alexandra Torres verliehen. Sie erhielt den Preis im Rahmen einer feierlichen Zeremonie im BVV-Saal des Bezirksamtes Pankow.

Wer ist Alexandra Torres?

In seiner Laudatio würdigte Dr. Oliver Jütting, Vorsteher der Bezirksverordnetenversammlung Pankow, Alexandra Torres und fasste die Schwerpunkte ihrer Arbeit zusammen: „Die Stärkung von Frauen, der Austausch alter und neuer Nachbarinnen und Nachbarn und natürlich die gelebte Mehrsprachigkeit der Menschen vor Ort.“

Selbst aus Kolumbien immigriert, gelang es Alexandra Torres, ein tragfähiges Netzwerk von migrantischen und nichtmigrantischen Gemeinschaften aufzubauen. Auf dieser Grundlage übernahm sie 2018 die Koordination des Projekts "Buch und Karow in Bewegung" des Vereins MaMis en Movimiento e.V. Ursprünglich darauf ausgerichtet, Frauen und Mädchen der spanisch- und arabischsprachigen Gemeinschaften in Karow und Buch zu unterstützen, bezog das Projekt mehr und mehr Frauen und Mädchen ein, die in Unterkünften lebten.

Als Netzwerkerin und Vermittlerin bot Alexandra Torres mehrsprachige Empowerment-Workshops, kulturelle Veranstaltungen und IT-Kurse an, brachte in den Stadtteilbibliotheken Menschen, Kompetenzen und Erfahrungen zusammen.

In Würdigung all dieser Leistungen wurde Alexandra Torres „für ihren engagierten Einsatz für geflüchtete Frauen, Kinder und Familien in Pankow sowie für ihr besonderes Engagement für Menschen in Buch und Karow“ ausgezeichnet. Der Preis ist mit 1.000 Euro dotiert.

Nominierte für den Frauenpreis 2025:

•    Carolin Gaffron, Bildung4Finance gUG

•    Michi Brosig und Nadine Hoff, OC 23 Jugendclub und tivo* -Zentrum für feministische Mädchen*arbeit

•    Ina Rosenthal

•    Alexandra Torres, MaMis en Movimiento e.V.

•    Xochicuicatl e.V.

Pankower Frauenpreis ehrt seit 2020 gleichstellungspolitisches Engagement

Der Pankower Frauenpreis wurde 2019 durch die Bezirksverordnetenversammlung Pankow initiiert und im darauffolgenden Jahr erstmalig verliehen. Bisherige Preisträgerinnen sind Renate Laurentius (2020), Raja Al Khlefawi (2021), Christina „Tina“ Pfaff (2023) und Malalai Murr (2024). Im Jahr 2022 konnte der Preis aufgrund der Haushaltssperre im Land Berlin nicht verliehen werden.

Der Preis ehrt Einzelpersonen, Frauenprojekte, Initiativen oder Unternehmen in Pankow, die sich im Bezirk für die Rechte von Frauen und Mädchen einsetzen und die Geschlechterdemokratie fördern. Ausgezeichnet wird das besondere gleichstellungspolitische Engagement, welches beispielsweise auf die Einhaltung und Förderung der Rechte von Frauen und Mädchen abzielt, marginalisierte Frauengruppen unterstützt oder innovativ-nachhaltige Gleichstellungsprojekte entwickelt.

 

leben, bilden / 11.03.2025
Kommunale Begegnungsstätten für Jung und Alt in Pankow werden Anmeldestellen für "KulturLeben Berlin"

Der Verein KulturLeben Berlin – Schlüssel zur Kultur e.V. vermittelt seit 15 Jahren kostenlos nicht verkaufte Kulturplätze an Menschen mit geringem Einkommen. Ob Theater, Ausstellungen, Museen, Varieté, Kabarett, Konzerte oder Sport – dank 600 Kulturpartnern können Menschen mit kleinem Budget eine Vielzahl an Kulturerlebnissen genießen. Pro Monat stehen 4.000 Kulturplätze zur Verfügung. Die kommunalen Begegnungsstätten in Pankow sind beginnend ab März 2025 offizielle Anmeldestellen für das KulturLeben-Angebot.

Pankower:innen mit geringem Einkommen können sich ab sofort in den Begegnungsstätten für das Kulturprogramm registrieren lassen. Anmelden können sich alle Menschen, die maximal 1.100 Euro (netto) monatlich zur Verfügung haben oder staatliche Transferleistungen beziehen. Zur Anmeldung wird lediglich ein Einkommensnachweis benötigt.

Die Bezirksstadträtin für Soziales und Gesundheit, Dominique Krössin, erklärt: „Die Partnerschaft mit KulturLeben Berlin e.V. ist ein wichtiger Schritt, um das kulturelle Angebot für alle Pankowerinnen und Pankower zugänglich zu machen. Wir freuen uns, Teil dieses großartigen Projekts zu sein, das es ermöglicht, dass jede und jeder in unserem Bezirk die vielfältige Kultur von Berlin erleben kann – unabhängig von finanziellen Möglichkeiten.“

Über KulturLeben Berlin – Schlüssel zur Kultur e.V.:
KulturLeben Berlin – Schlüssel zur Kultur e.V. setzt sich dafür ein, dass Menschen mit wenig Geld an kulturellen Erlebnissen teilhaben können. Mit mehr als 600 Kulturpartnern bietet der Verein eine breite Palette an kostenlosen Tickets für Veranstaltungen in Berlin. Das Angebot wird durch zahlreiche soziale Partnerorganisationen unterstützt, die bei der Anmeldung und Beratung helfen.
 

Termine in den Pankower Begegnungsstätten:

Begegnungsstätte Am Friedrichshain
Am Friedrichshain 15, 10407 Berlin
Telefon 030 425 4821
jeden zweiten Donnerstag im Monat von 10:00 – 12:00 Uhr ab 13.03.2025


Begegnungsstätte An der Panke im Stadtteilzentrum
Schönholzer Str. 10a, 13187 Berlin
Telefon 030 4741 1234

jeden vierten Dienstag im Monat von 14:30 – 16:30 Uhr seit 25.02.2025


Begegnungsstätte Tollerstraße
Tollerstraße 5, 13158 Berlin
Telefon 030 916 6050

jeden ersten Freitag im Monat von 14:00 – 16:00 Uhr ab 04.04.2024


Begegnungsstätte Am Kollwitzplatz
Husemannstr. 12, 10435 Berlin
Telefon 030 442 2514
jeden letzten Donnerstag im Monat von 11:00 – 13:00 Uhr ab 27.03.2025
(Ausnahme Mai: 22.05.2025 / also vorletzter Donnerstag im Monat)

 

Begegnungsstätte Am Arnimplatz

Paul-Robeson-Str. 15, 10439 Berlin
Telefon 030 4471 9955

jeden zweiten Donnerstag im Monat von 14:00 – 16:00 Uhr ab 13.03.2025
 

Weitere Informationen zur Anmeldung unter: https://kulturleben-berlin.de/gast-werden/
Kontakt:
KulturLeben Berlin – Schlüssel zur Kultur e.V.
Presseabteilung
Email: presse@kulturleben-berlin.de
 

11.03.2025
Projekt „Bäume für Pankow“ startet am 17. März

„Bäume für Pankow“ heißt eine Aktion des Umwelt- und Naturschutzamtes Pankow, die am Montag, dem 17. März 2025 startet. Dann haben Interessierte aus Pankow die Möglichkeit, sich für die Pflanzung eines hochstämmigen Laubbaumes auf ihrem Grundstück zu bewerben. Das Umwelt- und Naturschutzamt stellt die Bäume kostenlos zur Verfügung und übernimmt auch die Kosten für die fachgerechte Pflanzung durch eine Fachfirma. Nicht nur Eigentümerinnen und Eigentümer, sondern auch Mieterinnen und Mieter können sich bewerben, sofern sie die Zustimmung ihres Vermieters einholen.

Bewerbungen bis 31. Mai möglich

„Bäume verschönern nicht nur das Landschaftsbild, sondern bieten auch einen wichtigen Lebensraum für zahlreiche Tierarten. Sie tragen zur Verbesserung der Luftqualität und des Mikroklimas bei und sind in stark verdichteten urbanen Gebieten als Schattenspender sowie als Staub- und Schadstofffilter sehr wertvoll“, erklärt Manuela Anders-Granitzki, Bezirksstadträtin für Ordnung und Öffentlichen Raum. „Aus diesem Grund fördert das Pankower Umwelt- und Naturschutzamt die Pflanzung neuer Bäume auf Privatgrundstücken mit Mitteln aus der Ausgleichsabgabe gemäß der Baumschutzverordnung“, so die Stadträtin weiter.


Der Bewerbungsschluss ist der 31. Mai 2025.Weitere Informationen und das Online-Bewerbungsformular gibt es auf der Bezirksamts-Website:

https://www.berlin.de/ba-pankow/baeumefuerpankow

10.03.2025
Absage des BSR-Kieztages am 11.03.2025 am Hofzeichendamm in Karow

Die Vereinte Dienstleistungs­gewerkschaft Ver.di hat die Beschäftigten der Berliner Stadtreinigungsbetriebe (BSR) für die gesamte Woche vom 10.-15. März zum Streik aufgerufen. Deshalb kann der morgige BSR-Kieztag am Hofzeichendamm in Karow nicht stattfinden.

Es wird darum gebeten, keinen Sperrmüll an der geplanten Veranstaltungsfläche abzuladen. Es ist vorgesehen, dass zeitnah ein Ersatztermin angeboten wird.

Weitere BSR-Kieztage in Bezirk Pankow: https://www.berlin.de/ba-pankow/sperrmuell

forschen, heilen / 07.03.2025
Ungleichheit als Krankheitsrisiko – besonders für Frauen

Eine Studie unter Federführung des Max Delbrück Center hat ergeben, dass ein niedriger Bildungsstand und ein geringes Einkommen das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen bei Frauen stärker erhöhen als bei Männern. Die Studie unterstreicht die Bedeutung einer geschlechtsspezifischen Prävention.

Eine wachsende Zahl von Studien berichtet über Geschlechtsunterschiede bei Erkrankungen wie etwa Schlaganfall, Herzinfarkt oder Bluthochdruck. „Aus bisherigen Studien ist bekannt, dass ein niedrigerer sozioökonomischer Status mit einem höheren Herz-Kreislaufrisiko verbunden ist. Welchen Zusammenhang der Sozialstatus auf das kardiovaskuläre Risikoprofil hat und insbesondere, ob sich dieser Zusammenhang bei Männern und Frauen unterscheidet, wurde in Deutschland bislang nur unzureichend erforscht“, sagt Professor Dr. Tobias Pischon, Letztautor der Publikation und Mitglied im Vorstand NAKO e.V. Die Nako ist Deutschlands größte Langzeitstudie zur Erforschung von Volkskrankheiten.

Die Forschenden haben die Daten von 204.780 Teilnehmenden der NAKO-Gesundheitsstudie aus dem Untersuchungszeitraum der Jahre 2014 bis 2019 ausgewertet. 50,5 Prozent der Teilnehmenden waren Frauen. Die Analyse bezog sich auf selbstberichtete Angaben zu sozioökonomischen Faktoren wie Bildungs- und Beschäftigungsstatus sowie Einkommensniveau, der Einnahme von blutdrucksenkenden Medikamenten, chronischen Vorerkrankungen, Lebensstilfaktoren wie Rauchen und Alkoholkonsum sowie gemessenen Werten aus den medizinischen Untersuchungen im NAKO-Studienzentrum wie zum Beispiel Blutdruck, Körpermaße oder Ergebnisse der Blutuntersuchungen. In den Berechnungen berücksichtigten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler verschiedene Einflussfaktoren.

Herzinfarkt, Bluthochdruck, Übergewicht

Die Studie ergab, dass Frauen mit niedrigem sozioökonomischem Status im Vergleich zu Personen mit hoher Bildung und hohem Einkommen eher ein nachteiliges kardiovaskuläres Risikoprofil aufwiesen als die vergleichbare Gruppe an Männern. “Bei Frauen im Vergleich zu Männern war ein niedriger gegenüber einem hohen sozioökonomischen Status stärker mit Herzinfarkt, Bluthochdruck, Übergewicht, der Einnahme blutdrucksenkender Medikamente und riskantem aktuellem Alkoholkonsum assoziiert, aber – im Gegensatz zu Männern – weniger stark mit aktivem oder früherem Rauchen”, berichtet Dr. Ilais Moreno Velásquez, Wissenschaftlerin am Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin in Berlin-Buch. Darüber hinaus war die Wahrscheinlichkeit eines hohen Zehn-Jahres-Risikos für Herz-Kreislauferkrankungen bei Frauen mit niedrigem sozioökonomischem Status höher als bei Männern.

Pischon und sein Team planen, die Zusammenhänge weiter zu forschen: „In unserer aktuellen Auswertung haben wir das Risiko zukünftiger Herz-Kreislauf-Ereignisse auf der Basis international etablierter Algorithmen geschätzt. Mit den vielen wissenschaftlich wertvollen Daten, die wir aus der NAKO-Studie durch die wiederholten Untersuchungen der Studienteilnehmenden gewinnen, werden wir diese Ergebnisse zukünftig im Hinblick auf neu aufgetretene Herz-Kreislauferkrankungen überprüfen können. Insgesamt deuten unsere Ergebnisse aber schon jetzt darauf hin, dass die Wahrscheinlichkeit für ein höheres kardiovaskuläres Risiko bei Frauen stärker vom Sozialstatus abhängt als bei Männern. Für unsere Gesundheitspolitik in Deutschland unterstreicht dies die Relevanz, auch soziale Ungleichheiten in Präventionsstrategien im Bereich der Herz-Kreislauferkrankungen zu berücksichtigen”, schlussfolgert Prof. Pischon.

07.03.2025
Wohlfühlmomente beim Sprechlaufwandern erleben

© Sprechlaufwandern GmbH/ Archiv Claudia Kerns
© Sprechlaufwandern GmbH/ Archiv Claudia Kerns

Pankow. Sich in der Natur bewegen, den Kopf freibekommen für die eigene Lebensplanung und andere Mütter kennenlernen: Das alles ermöglicht ein neues Projekt für Alleinerziehende im Bezirk Pankow.

Ziel des neuen Projektes des Sozialunternehmens „Sprechlaufwandern“ ist es, den Teilnehmerinnen neue Perspektiven zu eröffnen, mit denen sie einen Weg aus dem „Hamsterrad“ ihres Alltags finden. In der Regel stehen für Alleinerziehende ihre Kinder an erster Stelle. Eine Balance zwischen deren Erziehung und beruflichen Herausforderungen zu finden, kostet Kraft. Manchmal fällt den Müttern dabei sprichwörtlich „die Decke auf den Kopf“. Das eigene gesundheitliche und psychische Wohlbefinden rückt leider oft in den Hintergrund.

Mit einem neuen, ganzheitlichen Ansatz möchte das Projekt „Perspektive für Alleinerziehende“ die Teilnehmerinnen dabei unterstützen, Körper, Seele und Geist zu stärken. Dabei wird die persönliche und berufliche Entwicklung auf unterschiedlichen Ebenen gefördert.

Kern des Projektes sind wöchentliche Wandertouren durch die Natur. Gemeinsam werden zwischen acht und zehn Kilometer durch herrliche Gegenden in und um Berlin gelaufen. Geschulte Buddies begleiten die Gruppe. Beim Wandern können die Teilnehmerinnen andere Alleinerziehende kennenlernen, mit ihnen ins Gespräch kommen und neue Kontakte knüpfen. Bei den Touren kommen sie aber nicht nur in Bewegung, sie bekommen bei frischer Luft auch den Kopf frei.

Neben dem Sprechlaufwandern bietet dieses neue Projekt außerdem ein Coaching für all die Teilnehmerinnen an, die Interesse daran haben. Ziel dieser Kombination aus körperlicher Herausforderung und Anregungen zur Alltagsbewältigung ist es, die physische und psychische Gesundheit zu stärken.

Dass es dieses neuartige Projekt für Alleinerziehende in Pankow gibt, ist der „Erfinderin“ von Sprechlaufwandern, Claudia Kerns zu verdanken. Sie erprobte die förderliche Wirkung des gemeinsamen Wanderns in kleinen Gruppen durch die Natur bereits mit anderen Teilnehmerinnen und Teilnehmern. Weil ihre Idee in der Praxis so gut angenommen wurde, erfand sie dafür das Kompositum „Sprechlaufwandern“, das übrigens noch nicht im Duden steht.

Dass sie es nun explizit zur Förderung des Wohlbefindens und zur Stärkung Alleinerziehender anbieten kann, ist dem Land Berlin und dem Europäischen Sozialfonds Plus zu verdanken. Diese stellen für das Projekt die nötigen Mittel zur Verfügung, damit Alleinerziehende kostenfrei an diesem Projekt teilnehmen können.

Das Sprechlaufwander-Projekt für Alleinerziehende startet am ersten Juni-Wochenende 2025. Es läuft dann über sechs Wochen mit jeweils einer Tour durch die Natur pro Woche. Zeit und Treffpunkt werden mit den Teilnehmerinnen abgestimmt.

Im Vorfeld des Projektstarts finden alle zwei Wochen Online-Informationsveranstaltungen statt, die erste am 20. März um 16.30 Uhr, die letzte am 15. Mai um 16.30 Uhr. Außerdem wird sich die Gruppe vor der ersten Wanderung einmal vor Ort in den Räumlichkeiten der Sprechlaufwandern GmbH treffen.

Alleinerziehende, die an diesem neuen kostenfreien Projekt teilnehmen möchten, können sich ab sofort über den Link https://bit.ly/alleinerziehend-pankow anmelden.

 

Bildunterschrift zu den Fotos:

Beim neuen Projekt von „Sprechlaufwandern“ stellen sich die Teilnehmerinnen körperlichen Herausforderungen und bekommen zugleich den Kopf frei, um neue Perspektiven für sich entwickeln zu können. © Sprechlaufwandern GmbH/ Archiv Claudia Kerns

 

Kontakt:

Sprechlaufwandern GmbH
Boxhagener Straße 16
Alte Pianofabrik
10245 Berlin

Telefon +49.151.20236645

E-Mail service@sprechlaufwandern.de

07.03.2025
Girls’ Day am 3. April 2025: Ein Tag mit der Bezirksstadträtin

Am Donnerstag, dem 3. April 2025 lädt die Bezirksstadträtin für Ordnung und Öffentlicher Raum, Manuela Anders-Granitzki, in der Zeit von 9:00 – 15:00 Uhr Pankower Schülerinnen ab dem 12. Lebensjahr für einen Blick hinter die Kulissen kommunaler Bezirkspolitik und Verwaltung ein. Ziel ist es, Mädchen aus dem Bezirk einen Einblick in geschlechteruntypische Berufsgruppen des Bezirksamts zu ermöglichen und sich nach Möglichkeit an der einen oder anderen Stelle auch einmal selbst auszuprobieren. Nach einer Einführung durch die Bezirksstadträtin werden die Schülerinnen durch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Ordnungsamtes sowie des Straßen- und Grünflächenamtes in die jeweiligen Aufgabenbereiche eingeführt.  

Einblicke in die Aufgaben von Ordnungsamt, Straßen- und Grünflächenamt und Lebensmittelkontrolle

Durch verschiedene Aktivitäten wird im Laufe des Girls’ Days anschaulich dargestellt, wie spannend und abwechslungsreich die Arbeit in der Bezirksverwaltung sein kann. Hierzu zählt ein gemeinsamer Rundgang mit den Mitarbeitern des Ordnungsamtes in der Fröbelstraße, eine Präsentation der für Schulessen und Lebensmittelhygiene zuständigen Lebensmittelkontrolleure sowie der Besuch eines Revierstützpunktes im Bürgerpark Pankow inkl. Tiergehege.

„Der Girls’ Day soll den Schülerinnen einen Einblick in Berufe ermöglichen, in denen Frauen noch immer unterrepräsentiert sind und von denen sie vielleicht noch gar keine konkrete Vorstellung haben. Der Girls’ Day erfüllt außerdem den Wunsch von Kindern und Jugendlichen nach früher beruflicher Orientierung. Ich wünsche mir, dass wir die Schülerinnen durch diesen hoffentlich für sie spannenden Tag für eine zukünftige berufliche Tätigkeit im Bezirksamt begeistern können“, betont Manuela Anders-Granitzki.

Aktuell sind nur noch wenige freie Plätze verfügbar. Wer Fragen hat oder sich anmelden möchte, kann sich per E-Mail an das Büro der Bezirksstadträtin wenden: buero.umordsga@ba-pankow.berlin.de

 

Weitere Informationen:

https://www.girls-day.de/.oO/Show/bezirksamt-pankow-gb3/berlin/ein-tag-mit-der-bezirksstadtraetin

forschen / 05.03.2025
Neue Erkenntnisse zur Therapie von Hautlymphomen

Kutanes T-Zell-Lymphom mit entarteten T-Zellen (markiert für CD74; braun) und gesunden Hautzellen (blau).  © Charité | Ann-Christin von Brünneck
Kutanes T-Zell-Lymphom mit entarteten T-Zellen (markiert für CD74; braun) und gesunden Hautzellen (blau). © Charité | Ann-Christin von Brünneck

Eine neue Studie der MedUni Wien, der Charité Berlin und dem Max Delbrück Center identifizierte das Protein CD74 als vielversprechendes Ziel für innovative Behandlungen. Die Forschungsgruppe konnte zeigen, dass Antikörper-Wirkstoff-Konjugate, die gezielt an CD74 binden, Krebszellen wirksam abtöten können.

Das kutane T-Zell-Lymphom (CTCL) ist eine seltene Form von Blutkrebs, die vor allem die Haut befällt. In Europa tritt die Erkrankung mit einer Häufigkeit von etwa 0,5 Fällen pro 100.000 Einwohner*innen pro Jahr auf. Mit den bisher vorhandenen Therapieoptionen gehen vor allem fortgeschrittene Stadien mit einer schlechten Prognose und Lebensqualität einher.

Ein Forscherteam der MedUni Wien um Olaf Merkel und der Charité Berlin / des Max Delbrück Center Berlin (Experimental and Clinical Research Center – ECRC) um Stephan Mathas konnte in einer neuen Studie zeigen, dass das auf CTCL-Zellen exprimierte Protein CD74 ein vielversprechendes Ziel für innovative Therapien darstellt. Die Untersuchung ergab, dass sogenannte Antikörper-Wirkstoff-Konjugate (ADCs), die gezielt an CD74 binden, CTCL-Zellen effektiv abtöten können.

Neuer Therapieansatz für eine schwer behandelbare Krankheit

Bisher fehlen kurative Therapieoptionen für kutane T-Zell-Lymphome. Zwar kommen bereits monoklonale Antikörper und ADCs zum Einsatz, doch das Spektrum der angreifbaren Zelloberflächenstrukturen ist begrenzt. Die neue Studie belegt, dass CD74 in verschiedenen CTCL-Subtypen – darunter auch besonders schwer behandelbare Formen wie das Sézary-Syndrom und fortgeschrittene Stadien der Mycosis fungoides – stark und durchgängig exprimiert wird.

„Unsere Ergebnisse zeigen, dass CD74 nicht nur ein attraktives Zielmolekül für die Antikörpertherapie ist, sondern dass dessen Blockade in präklinischen Modellen zur vollständigen Tumoreradikation führen kann“, erklärt Olaf Merkel. Besonders bemerkenswert ist, dass die Behandlung selbst bei TP53-defekten CTCL-Zellen hochwirksam war – ein Aspekt von großer klinischer Relevanz.

Grundlage für zukünftige klinische Studien

Die Erkenntnisse dieser Studie liefern eine solide Basis, um CD74 als neues Angriffsziel für CTCL weiterzuentwickeln und den Weg für klinische Studien zu ebnen. „Unsere Ergebnisse eröffnen neue Perspektiven für die Behandlung von CTCL-Patient*innen, die bisher nur unzureichende Therapieoptionen haben“, betonen die Studienautoren.

Die Forscher*innen sehen in der CD74-gerichteten Therapie einen vielversprechenden Ansatz, um die Behandlungsmöglichkeiten für Patient*innen mit fortgeschrittenem CTCL nachhaltig zu verbessern.

 

Weitere Informationen

forschen, produzieren, heilen, bilden / 03.03.2025
„Jugend forscht“ auf dem Campus Berlin-Buch

Projektpräsentationen zum Wettbewerbstag. Foto: Campus Berlin-Buch GmbH
Projektpräsentationen zum Wettbewerbstag. Foto: Campus Berlin-Buch GmbH

Von 3D-Druckern für Zellstrukturen bis zur Bodensanierung mit Mikroorganismen – in der 60. Runde von „Jugend forscht“ präsentierten Schüler:innen auf der Regionalebene auf dem Campus in Berlin-Buch spannende Forschungsansätze

"Macht aus Fragen Antworten“ – diese Aufforderung haben in diesem Jahr wieder zahlreiche Berliner Schülerinnen und Schüler angenommen und sich am bundesweiten Wettbewerb „Jugend forscht“ und „Jugend forscht junior“ beteiligt. Den Pateneinrichtungen auf dem Campus Berlin-Buch wurden 37 Projekte von insgesamt 84 Teilnehmenden zugeordnet. Am 26. Februar präsentierten die Kinder und Jugendlichen ihre Projekte der Jury und der Öffentlichkeit im Konferenzzentrum auf dem Campus Berlin-Buch. Die Nachwuchsforschenden nutzten auch die Gelegenheit und besuchten Labore des Max Delbrück Center, des Leibniz-Forschungsinstituts für Molekulare Pharmakologie sowie des Biotech-Unternehmens FyoniBio. Außerdem konnten sie in zwei Workshops im Schülerlabor „Gläsernes Labor“ selbst experimentieren.

Mitgemacht beim Wettbewerb haben Schüler:innen im Alter zwischen zehn bis 18 Jahren, und sie stellten viele spannende und alltagnahe Fragen: Wie lassen sich Tastaturen mit KI und Stenographie verbessern? Helfen Bakterien oder Pilze besser bei der Sanierung von kupferbelasteten Böden? Wie lässt sich ein kostengünstiger Bio-3D-Drucker für Forschungsprojekte mit Zellstrukturen bauen? Kann man eine umweltfreundliche Alternative zum Knicklicht herstellen? Was hilft gegen Schadstoffe bzw. Plastik in Pflanzen? Kann Kaffeesatz als Alternative zu herkömmlichen Düngemitteln dienen? Wie reagieren Schleimpilze auf thermische Einflüsse? Als früherer Bundessieger von Jugend forscht trat Alois Bachmann erneut erfolgreich im Bereich Mathematik/Informatik an, diesmal mit dem Projekt „The next GENErAltion – Entschlüsselung von Transkriptionsfaktoren mit KI“. Amelie Stadermann errang wiederholt den Regionalsieg im Fachbereich Biologie – im vergangenen Jahr in der Junior-Sparte, in diesem Jahr bei Jugend forscht.

Zur Preisverleihung begrüßte Kirstin Bodensieck, kommissarische Administrative Vorständin des Max Delbrück Center, die Teilnehmenden des Wettbewerbs: „Ihr habt euch aufgemacht, um Antworten auf Forschungsfragen zu finden, die unsere Gesellschaft bewegen: Sei es im Bereich der Biologie, der Technik, der Nachhaltigkeit. Jedes einzelne Projekt, euer wissenschaftliches Engagement ist großartig und hat dazu beigetragen, unsere Welt ein wenig verständlicher zu machen. Ganz ähnlich den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern auf unserem Campus, die drängenden Gesundheitsfragen nachgehen, um Krankheiten besser zu verstehen und zu heilen.“ Bodensiek ermunterte die Kinder und Jugendlichen, neugierig zu bleiben: „Warum nicht eines Tages eine Karriere in der Wissenschaft einschlagen? Kommt gerne auf uns zu, schaut in den Forschungsalltag hinein und nutzt die Chance für eine Zukunft als Forscherin oder Forscher.“

Siegerehrung und Sonderpreise

Bei der Siegerehrung wurden neun erste Preise, davon sieben in der Wettbewerbssparte „Jugend forscht“ und zwei in der Sparte „Jugend forscht Junior“ vergeben. Die Gewinnerinnen und Gewinner dürfen beim Landeswettbewerb an der Technischen Universität Berlin teilnehmen.

Zusätzlich zu den 1. bis 3. Plätzen wurden Sonderpreise vergeben, zum Beispiel für „Ressourceneffizienz“, „Umwelttechnik“ oder „Nachwachsende Rohstoffe“. Einige Preisträger:innen konnten sich über Einladungen zu einem Tag auf dem Campus Berlin-Buch, auf dem Campus der FU oder in das DESY Labor freuen.

Der Campus Berlin-Buch prämierte in diesem Jahr drei herausragende Projekte zusätzlich mit seinem Sonderpreis:

  • Im Bereich Biologie das Junior-Projekt „Substrate in der NFT-Aquaponik – eine vergleichende Untersuchung“ von Jan Brüggemann, Luca Wroblewski und Hannes Schweizer (Martin-Buber-Oberschule)
  • Im Bereich Mathematik/Informatik das Projekt Können synthetisch generierte Trainingsdaten KI-Objektkennungs-Modelle verbessern?“ von Tom Smee (Nelson-Mandela-Schule)
  • Im Bereich Technik das Projekt „Ein kostengünstiger Bioprinter für das Drucken von Strukturen aus biokompatiblem Stoffen“ von Rufus Dreger (John-Lennon-Gymnasium)

Die Campus Berlin-Buch GmbH vergab außerdem einen Sonderpreis für herausragendes Engagement für Jugend forscht an den Projektbetreuer Sascha Werner von der Kurt-Tucholsky-Oberschule.

 „Wir sind immer wieder begeistert, mit welchem Engagement sich die Kinder und Jugendlichen ihren Projekten widmen. Jugend forscht motiviert, MINT-Themen anzugehen, wissenschaftliches Arbeiten zu lernen und beim Tüfteln und Forschen durchzuhalten“, sagt Dr. Ulrich Scheller. „Ein großer Dank geht an die ehrenamtliche Jury, deren Mitglieder die Schüler stark motivierten und ihnen wertvolle Tipps zum Weiterforschen gaben.“

Wir gratulieren den Preisträger:innen des Regionalwettbewerbs auf dem Campus Berlin-Buch!

Arbeitswelt

Vibbodh Somani, Yamahn Tanjour, Sarah Ali
Nelson-Mandela-Schule
Erstellen von effizienteren Tastaturen mit KI und Stenographie

Bestes interdisziplinäre Projekt (Bereich Arbeitswelt)

Youanna Banjamin, Johann Bredemeyer, Paul Bierbüße
Heinrich-Hertz-Gymnasium
Gerät zur Einschätzung von Motorzuständen mit künstlicher Intelligenz

Biologie

Lilja Gemballa, Liese Kalklösch, Frederik Maass
Rückert-Gymnasium
Nurturing Coffee

Amelie Stadermann, Cosima Tödt
Europäisches Gymnasium Bertha-von-Suttner
„Physiologisches Stressgedächtnis? Der Schleimpilz während und nach Temperaturstress“

Leo Heinkelmann, Ella Bahat Treidel, Kjell Wenzel (Jugend forscht junior)
Martin-Buber-Oberschule
„Bakterien vs. Pilze / Vergleich der Mikroorganismen zur kupferbelasteten Bodensanierung“

Chemie

Josephine Kosin, Stella Maria Blöbaum, Frederik Bär
Lessing Gymnasium
“NatürLICHT - Die umweltfreundliche Alternative zum Knicklicht”

Tim Gies, Emilia Schröter, Theodor Rauschning (Jugend forscht junior)
Grundschule am Tegelschen Ort
„Cola gegen Rost – Macht die Sorte einen Unterschied?“

Mathematik/Informatik

Tom Smee
Nelson-Mandela-Schule
Können synthetisch generierte Trainingsdaten KI-Objekterkennungs-Modelle verbessern?“

Victor Güsmar
Heinrich-Hertz-Gymnasium
„Blickwinkel in der Ebene“

Physik

Vibbodh Somani, Bhuvana Reddi, Kerem Semiz
Nelson-Mandela-Schule
Beschleunigung von Wasserraketen“

Weiterführende Informationen
www.jugend-forscht.de
https://jufo-berlin.de/#

forschen, heilen / 25.02.2025
Nicht alle Herzmuskelentzündungen sind gleich

Foto: Eric Lindberg, Max Delbrück Center / LMU Klinikum
Foto: Eric Lindberg, Max Delbrück Center / LMU Klinikum

Herzmuskelentzündungen unterscheiden sich je nach Auslöser – seien es COVID-19, die mRNA-Impfung gegen COVID-19 oder andere Ursachen. Diese Ergebnisse ebnen den Weg für passgenauere Therapien, berichten Berliner Forschende gemeinsam mit internationalen Kolleg*innen in „Nature Cardiovascular Research“.

Die Immunsignaturen bei Herzmuskelentzündungen (Myokarditis) unterscheiden sich je nach Ursache. Sie variieren je nachdem, ob sie durch Infektionen mit SARS-CoV-2 und durch mRNA-Impfstoffe ausgelöst wurden, im Vergleich zu Herzmuskelentzündungen ohne Zusammenhang mit COVID-19. Das zeigte eine Kollaboration unter der Leitung von Dr. Henrike Maatz, Wissenschaftlerin in der Arbeitsgruppe „Genetik und Genomik von Herz-Kreislauferkrankungen“ von Professor Norbert Hübner am Max Delbrück Center in Berlin. Die Studie ist in „Nature Cardiovascular Research“ erschienen. 

„Wir haben signifikante Unterschiede bei der Immunaktivierung gefunden“, sagt Maatz, Co-Erstautorin der Studie. „Dieses Wissen könnte dazu beitragen, neue und passgenauere Therapien zu entwickeln, die auf bestimmte Entzündungstypen zugeschnitten sind.“

Die Pandemie bot eine einmalige Chance 

Myokarditis wird durch verschiedene Infektionen, Autoimmunerkrankungen, genetische und umweltbedingte Faktoren sowie in selten Fällen durch Impfungen verursacht. COVID-19 ist in erster Linie eine Atemwegserkrankung, aber es ist bekannt, dass eine Infektion mit SARS-CoV-2 auch das Herz schädigen kann. Bei Kindern und jungen Erwachsenen löst SARS-CoV-2 in seltenen Fällen ein multisystemisches Entzündungssyndrom aus. Die Myokarditis ist dabei das häufigste klinische Merkmal.

Den Forschenden des Max Delbrück Center, des Berlin Institute of Health in der Charité (BIH) und der Charité – Universitätsmedizin Berlin bot die Pandemie eine einmalige Gelegenheit: Sie konnten untersuchen, ob sich Herzmuskelentzündungen je nach Ursache auch auf zellulärer und molekularer Ebene voneinander unterscheiden.

Hübners Arbeitsgruppe erforscht Herzerkrankungen bereits seit langem auf Einzelzellebene. Für die Studie kooperierten die Wissenschaftler*innen mit Professor Carsten Tschöpe, Kardiologe am Deutschen Herzzentrum der Charité (DHZC), Leiter der BIH-Forschungsgruppe „Immunokardiologie“ und Forscher am Deutschen Zentrum für Herz-Kreislauf-Forschung (DZHK). Sein Team hatte Patienten*innen mit Verdacht auf Herzmuskelentzündung Biopsien entnommen. „Wir haben am DHZC eine renommierte Ambulanz für schwere Herzinsuffizienz und Kardiomyopathien. Die Ärzt*innen sind darauf spezialisiert ist, in Einzelfällen Endomyokard-Biopsien durchzuführen“, sagt Tschöpe.

„Das von der Charité während der COVID-19-Krise initiierte Forschungsprogramm wurde in den Versorgungsplan integriert und ist Teil des vom DZHK geförderten PERSONIFY-Programms. Patient*innen mit Myokarditis werden in diesem Programm sehr spezifisch und gezielt untersucht. Das ermöglicht umfassende und fortschrittliche Ansätze für die klinische und wissenschaftliche Auswertung“, sagt Tschöpe. „Wir sind den Patientinnen und Patienten für ihr Vertrauen und ihren unschätzbar wertvollen Beitrag sehr dankbar. Gleiches gilt für die Leistung unseres auf Herzinsuffizienz spezialisierten Pflegepersonals. Die Pflegenden spielten eine entscheidende Rolle bei der Identifizierung der Patient*innen, der sorgfältigen Datenverwaltung, der Handhabung von Gewebe und Blut und vor allem bei der Versorgung der Patient*innen.“

Deutliche Unterschiede in der Immunaktivierung

Das Herzgewebe aus den Biopsien nutzten die Forschenden des Max Delbrück Center, um die RNA in den Zellkernen (snRNA-seq) zu sequenzieren. So konnten sie die Genexpression analysieren, Transkriptionsprofile jeder einzelnen Zelle erstellen und mithilfe der Profile die verschiedenen Zelltypen des Herzens identifizieren. Sie haben die molekularen Veränderungen in jeder Zelle und die Häufigkeit der verschiedenen Zelltypen im Herzmuskelgewebe von drei verschiedenen Gruppen untersucht: Proben, die COVID-19-positiv waren, Fälle, die durch mRNA-Impfstoffe verursacht wurden, und nicht-COVID-induzierte Herzmuskelentzündungen, die auf Virusinfektionen vor der Pandemie zurückgeführt werden konnten.

Einige Veränderungen in der Genexpression ähnelten sich zwar in allen drei Gruppen, stellten die Wissenschaftler*innen fest. Aber es gab erhebliche Unterschiede in der Genexpression der Immunzellen. Außerdem zeigten die Transkriptionsprofile, dass die Immunzellen je nach Ursache der Herzmuskelentzündung unterschiedlich häufig vorkamen.

„Derartige Unterschiede waren überraschend“, sagt Dr. Eric Lindberg, Co-Erstautor der Studie und ehemaliger Postdoc im Forschungsteam von Hübner. Mittlerweile leitet er eine eigene Arbeitsgruppe am LMU-Klinikum in München. So beobachteten die Forschenden beispielsweise, dass nach der Impfung CD4-T-Zellen häufiger waren, während nach einer SARS-CoV-2-Infektion eher CD8-T-Zellen dominierten. In den Proben von Herzmuskelentzündung ohne COVID lag das Verhältnis von CD4- zu CD8-Zellen bei etwa 50:50. Die Genexpressionsdaten deuteten außerdem darauf hin, dass die CD8-T-Zellen in der COVID-19-Gruppe aggressiver erschienen als bei Myokarditis ohne COVID-Erkrankung. Die Forschenden fanden zudem in der Post-COVID-Myokarditis eine kleine Population von T-Zellen, die zuvor nur im Blut von schwerkranken COVID-19-Patient*innen beobachtet worden war.

„Diese Ergebnisse deuten insgesamt auf eine stärkere Immunantwort bei COVID-19-Myokarditis im Vergleich zu Myokarditisformen hin, die wir vor der Pandemie kannten. Dagegen ist die Entzündung des Herzmuskels nach einer Impfung anscheinend weniger ausgeprägt“, sagt Professor Norbert Hübner vom Max Delbrück Center und der Charité – Universitätsmedizin Berlin. Er forscht außerdem am DZHK und ist korrespondierender Autor der Studie. „Die Stichprobengröße bei den Herzmuskelentzündungen nach einer Impfung war zwar klein. Aber die Ergebnisse passen zu denen anderer Studien zur Myokarditis nach einer Impfung.“

Bedeutung für die Behandlung

Zwischen Entzündungen unterscheiden zu können, die durch verschiedene Infektionen und Impfungen verursacht sind, ebnet den Weg für eine bessere Behandlung, erläutert Maatz.  Sie wäre dann auf die jeweilige Entzündung zugeschnitten. Basierend auf dieser Forschung könnten auch neue Therapien entwickelt werden, um beispielsweise die Nebenwirkungen von Impfstoffen zu kontrollieren.

Proben aus Herzbiopsien seien außerdem meist winzig, oft nicht größer als ein Stecknadelkopf. Es sei eine Herausforderung gewesen, die snRNA-seq-Technik mit so kleinen Gewebemengen zu ermöglichen, erinnert sich Maatz: „Aber der Detailreichtum und die Tiefenschärfe der gewonnenen Erkenntnisse zeigen, wie leistungsfähig diese Methode ist – in Zukunft möglicherweise auch bei der Diagnose.“

Das Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin in der Helmholtz-Gemeinschaft (Max Delbrück Center) gehört zu den international führenden biomedizinischen Forschungszentren. Nobelpreisträger Max Delbrück, geboren in Berlin, war ein Begründer der Molekularbiologie. An den Standorten in Berlin-Buch und Mitte analysieren Forscher*innen aus rund 70 Ländern das System Mensch – die Grundlagen des Lebens von seinen kleinsten Bausteinen bis zu organ-übergreifenden Mechanismen. Wenn man versteht, was das dynamische Gleichgewicht in der Zelle, einem Organ oder im ganzen Körper steuert oder stört, kann man Krankheiten vorbeugen, sie früh diagnostizieren und mit passgenauen Therapien stoppen. Die Erkenntnisse der Grundlagenforschung sollen rasch Patient*innen zugutekommen. Das Max Delbrück Center fördert daher Ausgründungen und kooperiert in Netzwerken. Besonders eng sind die Partnerschaften mit der Charité – Universitätsmedizin Berlin im gemeinsamen Experimental and Clinical Research Center (ECRC) und dem Berlin Institute of Health (BIH) in der Charité sowie dem Deutschen Zentrum für Herz-Kreislauf-Forschung (DZHK). Am Max Delbrück Center arbeiten 1800 Menschen. Finanziert wird das 1992 gegründete Max Delbrück Center zu 90 Prozent vom Bund und zu 10 Prozent vom Land Berlin.

Foto: Herzbiopsie von einem Patienten mit COVID-19. Mithilfe neuer Technologien kann man die zelluläre Landschaft von klinisch gewonnenen Herzbiopsien darstellen. Die Grenzflächen der Zellen sind grün angefärbt, die Zellkerne blau. Foto: Eric Lindberg, Max Delbrück Center / LMU Klinikum.

Pressemitteilung auf der Website des Max Delbrück Center
Nicht alle Herzmuskelentzündungen sind gleich

forschen, produzieren, heilen / 24.02.2025
„Macht aus Fragen Antworten“ – Jugend forscht startet in neue Runde / Besuchertag am 26. Februar

Motiv des Wettbewerbs 2025
Motiv des Wettbewerbs 2025

Drei Einrichtungen des Campus Berlin-Buch sind wieder Paten im Wettbewerb und betreuen junge Forscherinnen und Forscher auf Regionalebene

Junge Talente in Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik (MINT) starten im Februar in Berlin beim 60. bundesweiten Nachwuchswettbewerb Jugend forscht & Jugend forscht Junior. Das diesjährige Motto lautet: „Macht aus Fragen Antworten“.

Im Regionalwettbewerb auf dem Campus Berlin-Buch werden 37 Projekte von mehr als 80 Berliner Schülerinnen und Schülern zwischen zehn und 19 Jahren betreut. Die Projekte bilden sechs der sieben Fachbereiche des Wettbewerbs ab: Arbeitswelt, Biologie, Chemie, Mathematik, Physik und Technik.

Pateneinrichtungen des Campus sind das Max Delbrück Center, das Leibniz-Forschungsinstitut für Molekulare Pharmakologie, die Campus Berlin-Buch GmbH und – angeschlossen – das Experimental and Clinical Research Center von Max Delbrück Center und Charité – Universitätsmedizin Berlin. Die Paten richten das Programm für die beiden Wettbewerbstage am 26. und 28. Februar aus. 

Einladung der Öffentlichkeit zum Besuchertag

Am 26. Februar stellen die jungen Forscherinnen und Forscher ihre Projekte an Ständen im Foyer des Max Delbrück Communications Centers (MDC.C) von 16 - 18 Uhr der Öffentlichkeit vor, bevor zum Abschluss am 28. Februar die Preisträger:innen feierlich geehrt werden.

„Wir freuen uns auf die vielen Ideen im diesjährigen Wettbewerb. Jedes Jahr erleben wir sehr engagierte Kinder und Jugendliche, die eigenständig Forschungsfragen entwickeln und sie untersuchen. Ihre Arbeit würdigen wir unter anderem, indem wir sie in die Forschungslabore des Campus einladen“, sagt Dr. Ulrich Scheller, Geschäftsführer der Campus Berlin-Buch GmbH. „Jugend forscht ist eine ausgezeichnete Form der Nachwuchsförderung in den MINT-Berufen, die wir sehr gern unterstützen.“

Über den Wettbewerb
Jugend forscht ist Deutschlands bekanntester Nachwuchswettbewerb. Ziel ist, Jugendliche für Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik zu begeistern, Talente zu finden und zu fördern. Pro Jahr gibt es bundesweit mehr als 120 Wettbewerbe. Teilnehmen können Jugendliche ab der 4. Klasse bis zum Alter von 21 Jahren. Wer mitmachen will, sucht sich selbst eine interessante Fragestellung für sein Forschungsprojekt.
www.jugend-forscht.de

Über den Campus Berlin-Buch
Der Campus Berlin-Buch ist ein moderner Wissenschafts-, Gesundheits- und Biotechnologiepark. Alleinstellungsmerkmale sind der klare inhaltliche Fokus auf Biomedizin und das enge räumliche und inhaltliche Zusammenwirken von Forschungsinstituten, Kliniken und Biotechnologie-Unternehmen. Im Mittelpunkt stehen dabei die Erforschung molekularer Ursachen von Krebs,- Herzkreislauf- und neurodegenerativen Erkrankungen, eine interdisziplinär angelegte Grundlagenforschung zur Entwicklung neuer Therapien und Diagnoseverfahren, eine patientenorientierte Forschung und die unternehmerische Umsetzung biomedizinischer Erkenntnisse.
Dank exzellenter Wissenschaftseinrichtungen und Unternehmen im BiotechPark hat der Campus ein herausragendes Innovations- und Wachstumspotenzial. Dazu gehören als Einrichtungen der Grundlagenforschung das Max Delbrück Center und das Leibniz-Forschungsinstitut für Molekulare Pharmakologie, das gemeinsam von Max Delbrück Center und Charité – Universitätsmedizin Berlin betriebene und auf klinische Forschung spezialisierte Experimental and Clinical Research Center sowie das Berlin Institute of Health. Der BiotechPark Berlin-Buch gehört mit 75 Unternehmen, 850 Beschäftigten und rund 45.000 Quadratmetern Büro- und Laborfläche zu den führenden Technologieparks in Deutschland. Seit 1992 sind über 600 Millionen Euro an öffentlichen Fördermitteln durch die EU, den Bund und das Land Berlin in den Campus Berlin-Buch investiert worden, um diese Synergien zu unterstützen.
www.campusberlinbuch.de

„Macht aus Fragen Antworten“ – Jugend forscht startet in neue Runde

heilen / 12.02.2025
Wenn der Blutkrebs erstmals streut

Foto: Johanna Wagner, DKFZ und NCT
Foto: Johanna Wagner, DKFZ und NCT

Wenn Blutkrebszellen aus dem Knochen ausbrechen und sich vermehren, entsteht eine gefährliche Vielfalt von Tumorzellen – begleitet von einer veränderten Immunreaktion, schreiben Forschende aus Berlin und Heidelberg in „Science Immunology“. Das Detailwissen zur Ausbreitung im Körper könnte Diagnostik und Therapie verbessern.

Der unheilbare Knochenmarkkrebs „Multiples Myelom“ entwickelt sich oft über Jahrzehnte unbemerkt im Knochenmark. Im fortgeschrittenen Stadium bilden sich Herde, die den Knochen zerstören und in andere Körperbereiche streuen können. Was in diesen Herden geschieht, wenn die Myelomzellen den Knochen erstmals durchbrechen, hat ein interdisziplinäres Team des Berlin Institute of Health in der Charité (BIH), des Max Delbrück Center sowie des Myelomzentrums des Universitätsklinikums Heidelberg (UKHD), der Universität Heidelberg und des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ) zusammen mit weiteren nationalen und internationalen Partnern genauer untersucht. Die Forschenden haben entdeckt, dass die Tumorzellen beim Verlassen des Knochenmarks eine dramatische Vielfalt entwickeln, die sich auch auf die Immunzellen in den Krebsherden auswirkt. Die neuen Erkenntnisse könnten zu einer präziseren Diagnostik und Therapie beitragen, schreiben sie im Fachjournal „Science Immunology“.

Verlassen die Tumorzellen das Knochenmark und auch den Knochen, finden sie sich in einer völlig anderen Umgebung mit anderen Umweltbedingungen wieder. „Das wirkt offenbar wie ein Evolutionsschub für die Tumorzellen. Die Vielfalt, die dabei entsteht, könnte den Zellen helfen, sich an das Überleben außerhalb des Knochens anzupassen und die Ausbreitung auf andere Körperregionen ermöglichen“, sagt Privatdozent Dr. Niels Weinhold, Leiter der Translationalen Myelom-Forschung an der Klinik für Hämatologie, Onkologie und Rheumatologie des UKHD und der Medizinischen Fakultät Heidelberg.

Mithilfe innovativer Einzelzellanalysen und räumlicher Multi-Omics-Technologien untersuchte das Team zudem erstmals, wie das Immunsystem auf diesen „Ausbruch“ der Krebszellen aus dem Knochen reagiert. Sie entdeckten deutliche Veränderungen in Art und Anzahl der Immunzellen im Bereich der Krebsherde. Zum Beispiel wiesen bestimmte Immunzellen, die T-Zellen, in den Herden außerhalb des Knochens sehr unterschiedliche Rezeptoren und Oberflächenmoleküle auf. Das sei eine mögliche Anpassung an die neu entstandene Heterogenität der Tumorzellen. 

Das Zusammenspiel von Immunsystem und Krebs aufdecken

„Es scheint eine Co-Evolution zwischen Tumor- und Immunzellen stattzufinden, bei der beide Seiten jeweils auf die Veränderungen der anderen Seite reagieren“, sagt Professor Simon Haas, gemeinsam mit Weinhold Letztautor der Studie. Haas leitet eine Arbeitsgruppe im gemeinsamen Forschungsfokus „Single-Cell-Ansätze für die personalisierte Medizin“ des Berlin Institute of Health in der Charité (BIH), des Max Delbrück Center und der Charité – Universitätsmedizin Berlin und ist außerdem Chair für Einzelzelltechnologien und Präzisionsmedizin am Precision Healthcare University Research Institute (PHURI) der Queen Mary University London. Die Forscher*innen vermuten, dass dieses Zusammenspiel zwischen Immunsystem und Krebs dessen Bekämpfung sowohl fördern als auch behindern könnte. Sie analysieren derzeit, welche Faktoren dabei eine positive oder negative Rolle spielen. 

Das untersuchte Gewebematerial stammte aus verschiedenen Myelom-Herden, die Patientinnen und Patienten entweder mittels bildgebungsgeführter Biopsien oder während Operationen an bruchgefährdeten oder bereits gebrochenen Knochen entnommen wurden. „Mit Hilfe von Einzelzellanalysen und räumlichen Multi-Omics-Techniken konnten wir gleichzeitig verschiedenste Eigenschaften tausender einzelner Zellen im Gewebe und unter Berücksichtigung ihrer genauen Position im Gewebe untersuchen“, erläutert Dr. Llorenç Solé Boldo, einer der Erstautoren der Studie. 

Die Ergebnisse könnten künftig die Diagnostik und Therapie des Myeloms beeinflussen: Aktuell werden die Proben zur Diagnostik meist aus dem Beckenkamm der Patientinnen und Patienten entnommen. Nachdem die Studie jedoch gezeigt hat, dass sich Krebs- und Immunzellen in Knochendurchbrüchen erheblich von denen im Beckenkamm unterscheiden, könnten sich diese Stellen besser für die Probenentnahme eignen und eine präzisere Bewertung der Erkrankung und eine mögliche Anpassung der Therapie erlauben.  

Foto: Ansammlung verschiedener Arten von Immunzellen in einem aus dem Knochen herausgebrochenen Myelomherd: T-Zellen und Natürliche Killerzellen sind pink, Makrophagen gelb dargestellt. Die umgebenden Myelomzellen erscheinen blau. Die weißen Strukturen sind Blutgefäße. Das Bild wurde mit Hilfe räumlicher Multi-Omics-Methoden aufgenommen. Foto: Johanna Wagner, DKFZ und NCT

Pressemitteilung auf der Webseite des Max Delbrück Center:
Wenn der Blutkrebs erstmals streut

 

12.02.2025
Neues Angebot – Seniorenvertretung bietet kostenfreie Rentenberatung an

Im Amt für Soziales gibt es ab Donnerstag, dem 20. Februar 2025 ein neues kostenfreies Beratungsangebot für die Bürgerinnen und Bürger. Mit Michael Musall als Rentenberater und Mitglied der Pankower Seniorenvertretung steht ein ausgewiesener, ehrenamtlich tätiger Fachmann bereit, um bei Fragen zu dem komplexen Feld des Rentenrechts, der medizinischen Rehabilitation und der Rentenversicherung zu beraten sowie bei der Antragstellung zu helfen. Musall übt das Ehrenamt des Versichertenberaters bereits seit vielen Jahren aus.


Notwendiges Angebot
„Die Einführung der kostenlosen Rentenberatung ist eine wichtige Unterstützung für die Bürgerinnen und Bürger und ich freue mich über die Initiative der Seniorenvertretung“, erklärt Dominique Krössin, Bezirksstadträtin für Soziales und Gesundheit. „Das Angebot ist positiv und notwendig, um den Menschen in Fragen rund um das Rentenrecht und die Rentenversicherung zu helfen“, so die Stadträtin weiter.


Anmeldung erforderlich
Eine Anmeldung und Terminabsprache bei Michael Musall unter Tel.: 0177-6377733 ist zwingend erforderlich. Weitere Termine sind der 20.03., 17.04., 15.05., 05.06.2025 jeweils ab 10:30 Uhr. Zusätzliche Termine ab Juli 2025 können erfragt werden.

Die Beratung findet im Büro der Seniorenvertretung im Bezirksamt Pankow, Fröbelstraße 17, 10405 Berlin, Haus 2, Raum 330, statt.

produzieren / 06.02.2025
U.S. FDA Grants Orphan Drug Designation to Ariceum Therapeutics’ Proprietary Radiopharmaceutical Cancer Therapy

  • 225Ac-satoreotide is a first-in-class Actinium-labelled somatostatin receptor 2 antagonist targeting extensive-stage Small Cell Lung Cancer or Merkel Cell Carcinoma
  • Orphan Drug Designation follows outstanding preclinical data and FDA IND clearance
  • Phase I/II human trials set to commence in Q1 2025 as a ‘theranostic’ targeted radionuclide treatment

Berlin, Germany, 6 February 2025 – Ariceum Therapeutics (Ariceum), a private biotech company developing radiopharmaceutical products for the diagnosis and treatment of certain hard-to-treat cancers, today announced that the U.S. Food and Drug Administration (FDA) has granted Orphan Drug Designation (ODD) to 225Ac-SSO110 (satoreotide) for the treatment of patients with Small Cell Lung Cancer (SCLC).

SCLC is a deadly condition that represents a significant unmet medical need due to the limited number of treatment options available to patients with this aggressive form of cancer. Two-thirds of SCLC patients are diagnosed at an advanced stage where the disease has already spread significantly, resulting in a poor prognosis and a 5-10% overall five-year survival rate. Ariceum will commence Phase I/II human clinical development of 225Ac-satoreotide under the trial name, SANTANA-225 in Q1 2025.

Manfred Rüdiger, Chief Executive Officer at Ariceum Therapeutics, said: “Receiving ODD for 225Ac-satoreotide is a recognition of its potential as a treatment option for patients with SCLC and an important regulatory milestone for Ariceum. The FDA’s ODD will support our objective to accelerate the development of 225Ac-satoreotide through human trials to provide a potentially life-saving therapy to patients with limited alternatives.”

The FDA provides ODD to drugs and biologics that demonstrate potential for the diagnosis and/or treatment of rare diseases or conditions that affect fewer than 200,000 people in the U.S. The designation provides development and commercial incentives for designated compounds and medicines, including eligibility for seven years of market exclusivity in the U.S. after product approval, FDA assistance in clinical trial design, and an exemption from FDA user fees.

In October 2024, Ariceum published outstanding preclinical data demonstrating the significant potential of 225Ac-satoreotide to outperform SSTR2 targeting agonists. 225Ac-satoreotide showed a high frequency of complete durable responses and 100% survival supporting advanced clinical development in SCLC, MCC, and other aggressive cancers. 225Ac-satoreotide in combination with its companion patient selection tracer 68Ga-SSO120 is being developed as a ‘theranostic pair’ for the combined diagnosis and targeted radionuclide treatment of multiple indications expressing SSTR2, such as SCLC, MCC, and other aggressive, hard-to-treat cancers.

 

About Ariceum Therapeutics
Ariceum Therapeutics is a private, clinical stage radiopharmaceutical company focused on the diagnosis and precision treatment of certain neuroendocrine and other aggressive, hard-to-treat cancers. The name Ariceum is an anagram of ‘Marie Curie’ whose discovery of radium and polonium have been huge contributions to finding treatments for cancer.

Ariceum’s lead targeted systemic radiopharmaceutical candidate, SSO110 (“satoreotide”) labelled with Lutetium-177 (177Lu) and Actinium-255 (225Ac) is an antagonist of the somatostatin type 2 (SSTR2) receptor which is overexpressed in aggressive neuroendocrine tumours (NETs) such as small cell lung cancer (SCLC) or Merkel Cell Carcinoma (MCC), all of which have limited treatment options and poor prognosis. Satoreotide is being developed as a ‘theranostic pair’ for the combined diagnosis and targeted radionuclide treatment of these tumours. Ariceum is also developing a radiolabelled PARP-inhibitor (ATT001), currently in Phase 1 clinical development under the trial name CITADEL-123. ATT001 was part of the acquisition of Theragnostics Ltd which was closed in June 2023.

Ariceum Therapeutics, launched in 2021, acquired all rights to satoreotide from Ipsen, which has remained a shareholder of the Company. Ariceum is headquartered in Berlin, with operations in Germany, Switzerland, Australia, the United Kingdom, and the United States.

Ariceum is led by a highly experienced management team and supported by specialist investors including EQT Life Sciences (formerly LSP), HealthCap, Pureos Bioventures, Andera Partners, and Earlybird Venture Capital. For further information, please visit www.ariceum-therapeutics.com.

forschen, produzieren, heilen / 31.01.2025
Tubulis gibt die erste Dosierung an einen Patienten in der Phase-I/IIa-Studie zur Bewertung von ADC TUB-030 bei fortgeschrittenen soliden Tumoren bekannt

P5-Labeling-Technologie als molekularer Klebstoff zur Gewinnung von Antikörper-Wirkstoff-Konjugaten (ADCs) für klinische Phase-I-Studien gegen Krebs © Barth van Rossum
P5-Labeling-Technologie als molekularer Klebstoff zur Gewinnung von Antikörper-Wirkstoff-Konjugaten (ADCs) für klinische Phase-I-Studien gegen Krebs © Barth van Rossum

Tubulis (eine gemeinsame Ausgründung des FMP mit der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) München) gab heute bekannt, dass sein zweiter Arzneimittelkandidat, TUB-030, in die klinische Bewertung eingetreten ist, nachdem der erste Patient in der 5-STAR 1-01 Phase I/IIa-Studie (NCT06657222) erfolgreich behandelt wurde. In der Studie wird TUB-030, das Antikörper-Wirkstoff-Konjugat (ADC) der nächsten Generation von Tubulis, bei Patienten mit fortgeschrittenen soliden Tumoren untersucht. Das ADC zielt auf 5T4 ab, ein onkofetales Antigen, das in einer Vielzahl solider Tumoren exprimiert wird. Das Programm wurde unter Verwendung der firmeneigenen Tubutecan-Linker-Nutzlast-Plattform von Tubulis entwickelt, die überlegene biophysikalische Eigenschaften für eine präzise und anhaltende Abgabe der Nutzlast auf den Tumor ermöglicht.

„Dieser Meilenstein für TUB-030 zeigt, dass wir in der Lage sind, unsere Strategie umzusetzen, innovative Programme in unsere firmeneigene Pipeline aufzunehmen und sie schnell in die Klinik zu bringen“, sagte Dr. Dominik Schumacher, Chief Executive Officer und Mitbegründer von Tubulis. „Als Organisation hat Tubulis mit zwei differenzierten ADC-Molekülen in der klinischen Bewertung in weniger als einem Jahr einen großen Schritt nach vorne gemacht. Unser Ziel ist es, weiterhin ein Innovationstreiber auf diesem Gebiet zu sein, indem wir das transformative Potenzial unserer Plattformen für Patienten nutzen.“

Die multizentrische, erste am Menschen durchgeführte Phase-I/IIa-Studie zur Dosiseskalation und -optimierung 5-STAR 1-01 zielt darauf ab, die Sicherheit, Verträglichkeit, Pharmakokinetik und Wirksamkeit von TUB-030 als Monotherapie zur Behandlung einer breiten Palette solider Tumore zu untersuchen. An der Studie werden insgesamt 130 Patienten teilnehmen, die an verschiedenen Standorten in den USA und Kanada behandelt werden. Phase I umfasst eine Dosissteigerung zur Bestimmung des Sicherheitsprofils und zur Ermittlung der maximal verträglichen Dosis und/oder der identifizierten Dosis zur Optimierung bei Patienten mit fortgeschrittenen soliden Tumoren. Phase IIa konzentriert sich auf die Dosisoptimierung, Sicherheit und vorläufige Wirksamkeit von TUB-030 bei ausgewählten Indikationen.

„Aufbauend auf unseren starken präklinischen Wirksamkeits- und Sicherheitsdaten erwarten wir, dass die Ausrichtung auf 5T4 mit unserer leistungsstarken ADC-Technologie eine neue Präzisionstherapieoption für eine Vielzahl von soliden Tumorindikationen bieten kann. Mit unserem differenzierten Ziel, einem starken Bystander-Effekt und einer effizienten und dauerhaften Zielbindung über die Tubutecan-Plattform bietet TUB-030 das Potenzial, eine robuste Antitumoraktivität in 5T4-exprimierenden Tumoren zu induzieren“, erklärte Dr. med. Günter Fingerle-Rowson, Chief Medical Officer bei Tubulis.

TUB-030 besteht aus einem humanisierten, Fc-stillgelegten IgG1-Antikörper, der auf 5T4 abzielt und mit der firmeneigenen Tubutecan-Technologie von Tubulis ausgestattet ist, die auf der P5-Konjugationschemie und dem Topoisomerase-1-Inhibitor Exatecan basiert. Tubulis hat auf der AACR bereits einen umfassenden präklinischen Datensatz vorgestellt, der die Stabilität von TUB-030 und den minimalen Verlust der Linker-Nutzlast-Konjugation belegt. In einer Reihe von präklinischen Modellen erzeugte TUB-030 hohe und lang anhaltende Antitumorreaktionen, auch bei relativ niedrigen 5T4-Expressionsniveaus, und behielt dabei ein ausgezeichnetes Sicherheits- und Verträglichkeitsprofil bei. Eine einzige Behandlung mit TUB-030 beseitigte Tumore in einem Mausmodell für dreifach negativen Brustkrebs, was die potenzielle Wirksamkeit weiter unterstreicht. Präklinische Analysen, einschließlich Sicherheit, Wirksamkeit und Pharmakokinetik, zeigten, dass TUB-030 bei einer Vielzahl von soliden Tumoren ein therapeutisches Fenster aufweist.

Über TUB-030 und die Tubutecan-Technologie

Tubulis zweites Antikörper-Wirkstoff-Konjugat (ADC) TUB-030 richtet sich gegen 5T4, ein onkofetales Antigen, das in einer Vielzahl solider Tumortypen exprimiert wird. Es besteht aus einem IgG1-Antikörper, der auf 5T4 abzielt und über ein spaltbares Linkersystem, das auf der firmeneigenen P5-Konjugationstechnologie mit einem homogenen DAR von 8 basiert, mit dem Topoisomerase-I-Inhibitor Exatecan verbunden ist. Die P5-Konjugation ist eine neuartige Chemie für die cysteinselektive Konjugation, die die Herstellung von ADC mit beispielloser Linkerstabilität und biophysikalischen Eigenschaften ermöglicht. Der Kandidat wird derzeit in einer multizentrischen Phase-I/IIa-Studie (5-STAR 1-01, NCT06657222) untersucht, die darauf abzielt, die Sicherheit, Verträglichkeit, Pharmakokinetik und Wirksamkeit von TUB-030 als Monotherapie bei fortgeschrittenen soliden Tumoren zu bewerten.

Über Tubulis

Tubulis entwickelt einzigartig abgestimmte Antikörper-Wirkstoff-Konjugate mit überlegenen biophysikalischen Eigenschaften, die in präklinischen Modellen eine dauerhafte Abgabe am Tumor und eine lang anhaltende Antitumoraktivität gezeigt haben. Die beiden führenden Programme aus unserer wachsenden Pipeline, TUB-040, das auf NaPi2b abzielt, und TUB-030, das gegen 5T4 gerichtet ist, werden in der Klinik bei Indikationen für solide Tumore mit hohem Bedarf, einschließlich Eierstock-, Lungen- und Kopf-Hals-Krebs, evaluiert. Wir werden unsere Führungsposition festigen, indem wir weiterhin Innovationen in allen Aspekten des ADC-Designs vorantreiben und dabei unsere proprietären Plattformtechnologien nutzen. Unser Ziel ist es, das therapeutische Potenzial dieser Wirkstoffklasse für unsere Pipeline, unsere Partner und für Patienten zu erweitern. Besuchen Sie www.tubulis.com oder folgen Sie uns auf LinkedIn.

forschen, heilen, bilden / 28.01.2025
Premiere: Prof. Dr. med. Martin A. Mensah verstärkt als erster Humangenetiker das Team im Helios Klinikum Berlin-Buch

Prof. Dr. med. Martin A. Mensah (Foto: Thomas Oberländer/Helios Kliniken)
Prof. Dr. med. Martin A. Mensah (Foto: Thomas Oberländer/Helios Kliniken)

Weniger als 20 Humangenetiker:innen gibt es in Berlin. Einer von ihnen ist Prof. Dr. med. Martin A. Mensah. Der gebürtige Berliner arbeitet seit dem 1. Januar im Helios Klinikum Berlin-Buch und ist im gesamten Unternehmen der Erste seiner Art. Mit seinem Amtsantritt markiert er einen wegweisenden Schritt in der Verbesserung der Patient:innenversorgung und setzt neue Maßstäbe für die Forschung und Lehre an der MSB Medical School Berlin.

Die Humangenetik ist ein sehr junges Fach, denn nach dem westlichen Ärztekammermodell gibt es den Facharzt für Humangenetik erst seit den 1990er-Jahren. Sie besteht aus drei Säulen: der Zytogenetik, der Molekulargenetik und der klinischen Genetik und vereint die Patient:innenversorgung mit der Expertise um humangenetische Laborverfahren. „Ein Genetiker arbeitet ähnlich wie ein Radiologe. Ich habe keine eigenen Patientinnen und Patienten, sondern ich übernehme sie, berate sie und übergebe sie dann in ihrer weiteren Behandlung wieder an die entsprechende Fachärztin oder den Facharzt“, beschreibt Prof. Martin A. Mensah seine Arbeit als Humangenetiker.

Vor seinem Arbeitsbeginn am Klinik- und Hochschulstandort Berlin-Buch studierte Prof. Mensah Humanmedizin an der Charité, wo er auch 2022 seinen Facharzt für Humangenetik abgeschlossen hat. Zudem habilitierte er am Institut für Medizinische Genetik und Humangenetik der Charité und war dort als Facharzt tätig. Somit bringt der Humangenetiker auch umfassende Expertise aus den Bereichen Forschung und Lehre mit. Weshalb er nicht nur in der Klinik, sondern auch an der MSB Medical School Berlin wirken wird. „Wir freuen uns sehr, dass wir Prof. Martin Mensah nicht nur für unseren Klinikstandort, sondern vor allem auch für die Professur der Humangenetik an der Medical School Berlin gewinnen konnten. Mit dem Amtsantritt von Herrn Mensah legen wir den Grundstein für eine genetische Versorgung unserer Patientinnen und Patienten sowie die Basis für die humangenetische Forschung und Lehre am Hochschulstandort Berlin-Buch“, sagt Prof. Dr. med. Henning T. Baberg, Ärztlicher Direktor des Helios Klinikums Berlin-Buch und Rektor der MSB.

Ausbau der genetischen Laborverfahren

Ein Schwerpunkt von Prof. Mensahs Arbeit wird der Aufbau und die Weiterentwicklung der klinischen Laborverfahren sein. Während in der bestehenden Zytogenetik bereits umfangreiche Kompetenzen in der hämatologischen und onkologischen Diagnostik bestehen, wird er die Molekulargenetik in Berlin-Buch auf neue Füße stellen: „Wenn wir zukünftig mit genetischen Laborverfahren das ganze Spektrum genetischer Erkrankungen abbilden wollen, müssen wir basengenau die DNA untersuchen können, um Mutationen, die nur eine einzige Base betreffen, zu entdecken. Und genau hierfür braucht es eine Molekulargenetik,“ erklärt der Humangenetiker. „Jedoch müssen wir beim Aufbau und der Etablierung von diesen genetischen Laborverfahren nicht bei null beginnen, denn in Berlin-Buch existiert bereits die Zytogenetik und somit ein sehr guter Grundstein. Zudem kann ich hier auf die Expertise des Chefs des Labors Prof. Dr. med. Dirk Peetz und seinem Team bauen, wofür ich sehr dankbar bin, denn bislang lag mein Schwerpunkt auf der Patientenversorgung und weniger bei der Labororganisation“, führt Prof. Mensah weiter fort.

Genetische Beratung von Patient:innen und Angehörigen

Die klinische Genetik war bislang der berufliche Schwerpunkt und ist das Steckenpferd des Humangenetikers. „Als Humangenetiker werde ich zukünftig im Helios Klinikum Berlin-Buch genetische Beratungen von Patientinnen und Patienten anbieten und somit zu einer verbesserten Patientenversorgung beitragen. Von diesem Angebot werden nicht nur Patientinnen und Patienten profitieren, die bereits in Behandlung sind, sondern auch Angehörige von beispielsweise Krebspatienten oder Familien mit genetischen Erbkrankheiten, die Beratung bei der Familienplanung wünschen,“ erklärt Prof. Mensah. Hiermit erweiterter der Bucher Maximalversorger sein Beratungs- und Behandlungsangebot, denn die Beratung von Ratsuchenden dürfen aus rechtlichen Gründen ausschließlich Humangenetiker:innen durchführen. Eine Patientinnengruppe, die hiervon zukünftig profitieren soll, sind Familienangehörige von Patientinnen mit familiären Brust- und Eierstockkrebs, denn „als erstes Projekt werde ich mich zusammen mit den Kolleginnen und Kollegen des Hauses der Zertifizierung des Bucher Brustzentrums als FBREK Konsortialzentrum annehmen“, skizziert Mensah eine seiner ersten Aufgaben als Humangenetiker an seiner neuen Wirkungsstätte.

www.helios-gesundheit.de

24.01.2025
Sanierungskonzept und Ergänzungsplan anerkannt – Haushaltsbeschränkungen aufgehoben

Die vorläufige Haushaltswirtschaft im Bezirksamt Pankow ist beendet. Am 22. Januar 2025 hat der Hauptausschuss des Berliner Abgeordnetenhauses dem Sanierungskonzept und dem Ergänzungsplan des Bezirksamtes Pankow für 2025 zugestimmt. „Für uns ist das ein großer Erfolg und auch eine Anerkennung für die harte und konstruktive Arbeit unserer Finanzabteilung“, erklärt Bezirksbürgermeisterin Dr. Cordelia Koch. „Ich bedanke mich bei den Beschäftigten des Bezirksamtes, die das Konzept professionell und unter hohem zeitlichen Druck erarbeitet haben, dem Finanzsenat sowie bei den beteiligten politischen Akteuren für die gute und sinnvolle Entscheidung zum Wohle unseres Bezirkes“, so Koch weiter.

forschen, produzieren, heilen / 23.01.2025
Wirtschaftliches Erfolgsmodell: Zukunftsort Berlin-Buch

Der biomedizinische Campus Berlin-Buch bietet ein ideales Umfeld für Life-Science-Unternehmen (Foto: Monique Wüstenhagen/Berlin Partner)
Der biomedizinische Campus Berlin-Buch bietet ein ideales Umfeld für Life-Science-Unternehmen (Foto: Monique Wüstenhagen/Berlin Partner)

IBB-Studie zeigt: Geplante Investitionen könnten bis 2035 bis zu 3.800 Arbeitsplätze am Standort und darüber hinaus schaffen, eine zusätzliche Wirtschaftskraft von 1,44 Milliarden Euro sowie zusätzliche Einnahmen für das Land Berlin in Höhe von 125 Millionen Euro.

Mit rund 6.500 Beschäftigten in der Gesundheitswirtschaft leistet der Zukunftsort Berlin-Buch einen zentralen Beitrag für die Branche in der Hauptregion. Mehr als jeder zweite Arbeitsplatz ist in der Forschung und Entwicklung angesiedelt. Auf dem international renommierten Campus Berlin-Buch arbeiten 3.000 Menschen aus über 70 Nationen, davon allein rund 1.200 Wissenschaftler:innen, die an der Medizin der Zukunft arbeiten.

Die heute veröffentlichte Analyse der Investitionsbank Berlin (IBB) zeigt, dass der Zukunftsort auch wirtschaftlich ein Erfolgsmodell ist. Geplante Investitionen in Höhe von 728 Mio. Euro für die bauliche Erweiterung des Zukunftsortes können signifikante Wertschöpfungseffekte und zusätzliche öffentliche Einnahmen von 125 Mio. Euro erzeugen.

Hinrich Holm, Vorsitzender des Vorstands der IBB: „Zukunftsorte wie Berlin-Buch sind der Schlüssel zur wirtschaftlichen und wissenschaftlichen Stärke Berlins. Als Landesförderbank unterstützen wir die Entwicklung dieser Standorte auch mit Förderprogrammen. Sie konzentrieren Innovationen, schaffen hochwertige Arbeitsplätze und machen unsere Stadt zu einem internationalen Magneten für Talente und Investitionen. Denn hier entstehen nicht nur wissenschaftliche Durchbrüche, sondern auch innovative Geschäftsmodelle, die Start-ups und etablierte Unternehmen gleichermaßen anziehen.“

Der Gesundheitsstandort Buch bietet ein ideales Umfeld für Life-Science-Unternehmen, biomedizinische Grundlagen- und klinische Forschung. Zwischen international renommierten Forschungseinrichtungen, Biotechnologie-Start-ups und hochmodernen Produktionsanlagen zur Arzneimittelherstellung liegen hier nur wenige Meter. Durch die Nähe von Wissenschaft und Wirtschaft ist der Zukunftsort besonders attraktiv für Neuansiedlungen von Unternehmen der Gesundheitswirtschaft. Die Forschungseinrichtungen, Kliniken und Unternehmen in Berlin-Buch verzeichneten 2023 Umsätze in Höhe von rund 870 Mio. Euro – das sind 3,3% der gesamten Gesundheitswirtschaft in Berlin. Trotz einer wirtschaftlich herausfordernden Lage wollen sie ihre Beschäftigtenzahl in den kommenden Jahren um fast 10% erhöhen. Da bereits sämtliche Flächenpotenziale vor Ort ausgeschöpft sind, müssen in den kommenden Jahren weitere Baufelder erschlossen werden.

Erweiterung des Campus könnte rund 3.800 Arbeitsplätze schaffen

Die Analyse der IBB-Volkswirte zeigt, dass die geplanten Investitionen der Unternehmen vor Ort zusammen mit den baulichen Erweiterungen des Campus in den Jahren 2027 bis 2035 Investitionen in Höhe von insgesamt 728 Mio. Euro auslösen dürften. Mithilfe ihres Berliner Regionalmodells zeigen sie, dass diese Investitionen über die nächsten zehn Jahre einen positiven wirtschaftlichen „Zukunfts-Impuls“ geben könnten – mit BIP-Zuwächsen in Höhe von 1,44 Mrd. Euro. Werden die gesamten Investitionen und der kumulierte BIP-Effekt ins Verhältnis gesetzt, dann entfaltet jeder in Buch investierte Euro eine wirtschaftliche Leistung von rund 2 Euro. Realistische Modellannahmen zeigen, dass die Investitionen rund 125 Mio. Euro zusätzliche öffentliche Einnahmen und fast 3.800 Arbeitsplätze unter anderem in den Bereichen Biotech, Medizin, Bau sowie Handel, Dienstleistungen und Handwerk schaffen könnten. Die Volkswirte betonen jedoch, dass dies nur mit einer klaren politischen Unterstützung erreichbar ist. Neben einer zügigen Erschließung der Flächenpotenziale zur Erweiterung des Campus sollte daher auch zeitnah eine bessere Verkehrsanbindung geschaffen werden.

„Die Ergebnisse der Studie untermauern die bedeutsamen Effekte, die von der geplanten Campuserweiterung ausgehen können. Es ist wichtig, der wirtschaftlichen Dynamik am Standort Raum zu geben – schnell wachsende Unternehmen der medizinischen Biotech-Branche benötigen verfügbare Kapazitäten für Labore und Produktionsstätten. Dies zahlt unmittelbar auf die Entwicklung des Ökosystems am Zukunftsort Berlin-Buch und in der Gesundheitsregion Berlin-Brandenburg ein“, sagt Dr. Christina Quensel, Geschäftsführerin der Campus Berlin-Buch GmbH. „Wir sind dankbar für die Unterstützung des Bezirks Pankow und des Landes Berlin und wünschen uns, dass unsere gemeinsamen Anstrengungen zügig zu einer erweiterten und bestmöglichen Infrastruktur führen, um medizinischen Innovationen den Weg in die Anwendung zu ebnen.“

Den vollständigen Bericht sowie weitere volkswirtschaftliche Analysen und Berichte finden Sie unter https://www.ibb.de/berlin-aktuell.

IBB
Die IBB ist die Förderbank des Landes Berlin und Teil der IBB Gruppe. Im Auftrag des Landes Berlin fördert und finanziert die IBB Investitionsvorhaben und setzt sich dafür ein, die wirtschaftlichen, ökologischen und sozialen Lebensbedingungen in Berlin zu verbessern und damit die nachhaltige Entwicklung voranzutreiben. Neben den Geschäftsfeldern Wirtschaftsförderung und Immobilien- und Stadtentwicklung, wurde ihr Portfolio 2022 um die Arbeitsmarktförderung erweitert.

Campus Berlin‐Buch
Der Campus Berlin‐Buch ist ein moderner Wissenschafts‐, Gesundheits‐ und Biotechnologiepark. Alleinstellungsmerkmale sind der klare inhaltliche Fokus auf Biomedizin und das enge räumliche und inhaltliche Zusammenwirken von Forschungsinstituten, Kliniken und Biotechnologie‐Unternehmen. Im Mittelpunkt stehen dabei die Erforschung molekularer Ursachen von Krebs,‐ Herzkreislauf‐ und neurodegenerativen Erkrankungen, eine interdisziplinär angelegte Grundlagenforschung zur Entwicklung neuer Therapien und Diagnoseverfahren, eine patientenorientierte Forschung und die unternehmerische Umsetzung biomedizinischer Erkenntnisse. Dank exzellenter Wissenschaftseinrichtungen und Unternehmen im BiotechPark hat der Campus ein herausragendes Innovations‐ und Wachstumspotenzial. Dazu gehören als Einrichtungen der Grundlagenforschung das Max‐Delbrück‐Centrum für Molekulare Medizin in der Helmholtz‐Gemeinschaft (Max Delbrück Center) und das Leibniz‐Forschungsinstitut für Molekulare Pharmakologie (FMP), das gemeinsam von MDC und Charité – Universitätsmedizin Berlin betriebene und auf klinische Forschung spezialisierte Experimental and Clinical Research Center (ECRC) sowie das Berlin Institute of Health (BIH) in der Charité. Seit 1992 sind ca. 700 Millionen Euro an öffentlichen Fördermitteln durch die EU, den Bund und das Land Berlin in den Campus Berlin‐Buch investiert worden, um diese Synergien zu unterstützen. www.campusberlinbuch.de

BiotechPark Berlin‐Buch
Der BiotechPark Berlin‐Buch gehört mit 76 Unternehmen, 870 Beschäftigten und rund 30.000 Quadratmetern Büro‐ und Laborfläche (inklusive Gründerzentrum BerlinBioCube) zu den führenden Technologieparks in Deutschland. Ausgründungen im Bereich der Life Sciences finden hier ideale Bedingungen, vom Technologietransfer bis hin zu branchenspezifischen Labor‐ und Büroflächen. Die Life Science Community vor Ort ermöglicht einen direkten Austausch und gemeinsame Projekte. Der BiotechPark trägt maßgeblich zur dynamischen Entwicklung der Biotechnologie‐Region Berlin‐Brandenburg bei und stärkt in besonderem Maße die industrielle Gesundheitswirtschaft.

Quelle: Pressemitteilung der IBB

forschen, produzieren, heilen, bilden / 22.01.2025
„Senat vor Ort“ am Zukunftsort Berlin-Buch

Der Regierende Bürgermeister Kai Wegner, Bezirksbürgermeisterin Dr. Cordelia Koch, Mitglieder von Senat und Bezirksamt sowie Vertreter:innen der Campus-Einrichtungen (Foto: Peter Himsel/Campus Berlin-Buch GmbH)
Der Regierende Bürgermeister Kai Wegner, Bezirksbürgermeisterin Dr. Cordelia Koch, Mitglieder von Senat und Bezirksamt sowie Vertreter:innen der Campus-Einrichtungen (Foto: Peter Himsel/Campus Berlin-Buch GmbH)

Sitzung des Senats von Berlin im Bezirk Pankow – Auszeichnung des Campus Berlin-Buch und Bezirkstour

Der Senat von Berlin war am 21. Januar 2025 zu Gast im Bezirk Pankow und hielt seine Sitzung auf dem Campus Berlin-Buch ab, einem der elf Zukunftsorte Berlins. Nach einer gemeinsamen Sitzung mit dem Bezirksamt trugen sich die Mitglieder des Senats ins Goldene Buch des Bezirks ein.

Der Regierende Bürgermeister von Berlin, Kai Wegner, hob die Bedeutung des Zukunftsorts Berlin-Buch hervor. „Der Campus Berlin-Buch ist ein Leuchtturm moderner Wissenschaft und Innovation in unserer Stadt. Mit seiner herausragenden Expertise in der Biomedizin und seiner beispielhaften Integration von Forschung, Technologie und Unternehmensgründungen steht der Campus für die Zukunft Berlins als internationale Wissenschafts- und Technologiehauptstadt. Besonders der BiotechPark und das neue Gründerzentrum BerlinBioCube zeigen, wie hier Talente, Ideen und unternehmerische Kraft zusammenkommen, um Fortschritte für Gesundheit und Gesellschaft zu erzielen. Mein Dank gilt allen, die den Campus zu einem Ort der Spitzenforschung und Zusammenarbeit machen – Sie prägen Berlins Ruf als führenden Wissenschaftsstandort.“

Der Regierende Bürgermeister Kai Wegner übergab gemeinsam mit der Senatorin für Wirtschaft, Energie und Betriebe, Franziska Giffey, der Senatorin für Wissenschaft, Gesundheit und Pflege, Ina Czyborra und Pankows Bezirksbürgermeisterin Cordelia Koch eine Auszeichnung in Form einer Plakette an den Zukunftsort Berlin-Buch.

Senatorin für Wirtschaft, Energie und Betriebe, Franziska Giffey: „Wir freuen uns, dass wir heute noch einmal besiegeln können, dass der Campus Berlin-Buch ein ganz herausragender Zukunftsort ist. Er steht für unser wirtschaftspolitisches Ziel, Berlin zum Innovationsstandort Nummer eins in Europa zu entwickeln. Es ist ein Ort, an dem Spitzenforschung stattfindet, aus der gleichzeitig Unternehmensgründungen entstehen. Wir fördern dies mit Mitteln des Landes, des Bundes und der EU – in den letzten Jahren sind 78 Millionen Euro in den Standort investiert worden. Insbesondere mit dem Gründungszentrum BerlinBioCube zeigen wir, dass Berlin in Innovation und Technologie investiert, und dass wir auch die richtigen Orte und Räume schaffen, um Talente aus der ganzen Welt willkommen zu heißen. Der Campus Berlin-Buch trägt wesentlich dazu bei, dass Berlin auf der internationalen Landkarte von Life Science und Biotech ganz vorn mitspielt.“

Zusammenspiel von Bezirk und Senat

Der Regierende Bürgermeister lobte die gute Zusammenarbeit zwischen dem Bezirk Pankow und dem Senat, die wichtig ist, um Herausforderungen hinsichtlich der geplanten neuen Stadtquartiere in der Region gemeinsam anzugehen. Dazu zählt die Anpassung der verkehrlichen Anbindung, aber auch der sozialen Infrastruktur. Bezirksbürgermeisterin Dr. Cordelia Koch begrüßte bezogen auf Letzteres eine neu geplante Gemeinschaftsinitiative mit dem Berliner Senat für Buch. Sie unterstrich die Bedeutung Buchs, das in Pankow für Gesundheit, Wissenschaft, Wirtschaft und Naturräume stehe. Der Bezirk unterstützt nicht zuletzt aktiv die Erweiterung des Campus mit dem aktuell laufenden Bebauungsplanverfahren. Damit ermöglicht er die Ansiedlung weiteren forschungsnahen Gewerbes und fördert neue Arbeitsplätze am Zukunftsort.

Bezirkstour startete auf dem Campus Berlin-Buch

Anschließend begaben sich der Regierende Bürgermeister Kai Wegner, Bezirksbürgermeisterin Dr. Cordelia Koch und Mitglieder von Senat und Bezirksamt auf eine Tour durch den Bezirk, die mit einer Führung über den Wissenschafts- und Technologiecampus startete.

Dr. Christina Quensel, Geschäftsführerin der Campus Berlin-Buch GmbH, begrüßte die Gäste und stellte die erfolgreiche Entwicklung des Wissenschafts- und Biotechcampus mit seinen biomedizinischen Forschungseinrichtungen und dem Biotechnologiepark mit 76 Unternehmen vor. Die Campusmanagerin verwies unter anderem auf die beeindruckenden wirtschaftlichen Effekte, die laut einer aktuellen IBB-Studie eine Erweiterung des Campus auf einer Fläche von fünf Hektar auf der ehemaligen Brunnengalerie mit sich bringen könnten: Bis zu 3.800 weitere Arbeitsplätze könnten am Standort und darüber hinaus geschaffen werden, eine zusätzliche Wirtschaftskraft von 1,44 Milliarden Euro sowie zusätzliche Einnahmen für das Land Berlin in Höhe von 125 Millionen Euro.

Aus Wissenschaft wird Wirtschaft: Beispiel T-knife

Auf einem gemeinsamen Rundgang durch das Gründerzentrum BerlinBioCube besuchten die Gäste das junge biopharmazeutische Unternehmen T-knife. Das Spin-off von Max Delbrück Center zusammen mit der Charité – Universitätsmedizin Berlin entwickelt neuartige Immuntherapien gegen Krebs und hat mittlerweile 70 Beschäftigte am Standort Buch. Mitgründerin und Chief Technology Officer Dr. Elisa Kieback erläuterte die Vorzüge des Gründerzentrums für T-knife und betonte, dass Berlin nach wie vor sehr attraktiv für Biotechs sei. Unter anderem gehörten die Verfügbarkeit von qualifizierten Mitarbeitenden und erschwingliche Labore zu den Vorzügen. In puncto Risikokapital müsse der Standort allerdings aufholen.

Nachwuchsförderung im Gläsernen Labor

Vom Gründerzentrum ging es zum Gläsernen Labor, dem gemeinsamen MINT-Schülerlabor der Campuseinrichtungen. Hier kamen die Gäste mit einer Schulklasse, die im Chemielabor experimentierte, ins Gespräch. Das Gläserne Labor bietet als außerschulischer Lernort Experimente zur Molekularbiologie, Neuro- und Zellbiologie, Protein- oder Wirkstoffchemie, Radioaktivität sowie Ökologie – mit engem Bezug zu den Forschungsthemen des Campus Berlin-Buch. Jugendliche lernen dort beispielsweise durch eigenständiges Experimentieren, wie die Genschere CRISPR/Cas funktioniert.

Weitere Stopps in Französisch-Buchholz und Prenzlauer Berg

Der Senat besuchte weiterhin das Gelände der „Alten Schäferei“ an der Schönerlinder Straße in Französisch-Buchholz. Dort soll ein neues Stadtquartier entstehen - mit mehr als 2.000 Wohneinheiten, öffentlichen Grünflächen, einer Gemeinschaftsschule und Kitas.

Zum Abschluss der Bezirkstour wurde das Frauenzentrum EWA e.V. im Prenzlauer Berg vorgestellt, das Beratungs- und Kulturangebote, Coachings sowie Sprach-, Computer- oder Sportkurse für Frauen bietet.


Hintergrundinformationen

Campus Berlin‐Buch
Der Campus Berlin‐Buch ist ein moderner Wissenschafts‐, Gesundheits‐ und Biotechnologiepark. Alleinstellungsmerkmale sind der klare inhaltliche Fokus auf Biomedizin und das enge räumliche und inhaltliche Zusammenwirken von Forschungsinstituten, Kliniken und Biotechnologie‐Unternehmen. Im Mittelpunkt stehen dabei die Erforschung molekularer Ursachen von Krebs,‐ Herzkreislauf‐ und neurodegenerativen Erkrankungen, eine interdisziplinär angelegte Grundlagenforschung zur Entwicklung neuer Therapien und Diagnoseverfahren, eine patientenorientierte Forschung und die unternehmerische Umsetzung biomedizinischer Erkenntnisse. Dank exzellenter Wissenschaftseinrichtungen und Unternehmen im BiotechPark hat der Campus ein herausragendes Innovations‐ und Wachstumspotenzial. Dazu gehören als Einrichtungen der Grundlagenforschung das Max‐Delbrück‐Centrum für Molekulare Medizin in der Helmholtz‐Gemeinschaft (Max Delbrück Center) und das Leibniz‐Forschungsinstitut für Molekulare Pharmakologie (FMP), das gemeinsam von MDC und Charité – Universitätsmedizin Berlin betriebene und auf klinische Forschung spezialisierte Experimental and Clinical Research Center (ECRC) sowie das Berlin Institute of Health (BIH) in der Charité. Seit 1992 sind über 600 Millionen Euro an öffentlichen Fördermitteln durch die EU, den Bund und das Land Berlin in den Campus Berlin‐Buch investiert worden, um diese Synergien zu unterstützen. www.campusberlinbuch.de

BiotechPark Berlin‐Buch
Der BiotechPark Berlin‐Buch gehört mit 76 Unternehmen, 870 Beschäftigten und rund 30.000 Quadratmetern Büro‐ und Laborfläche (inklusive BerlinBioCube) zu den führenden Technologieparks in Deutschland. Ausgründungen im Bereich der Life Sciences finden hier ideale Bedingungen, vom Technologietransfer bis hin zu branchenspezifischen Labor‐ und Büroflächen. Die Life Science Community vor Ort ermöglicht einen direkten Austausch und gemeinsame Projekte. Der BiotechPark trägt maßgeblich zur dynamischen Entwicklung der Biotechnologie‐Region Berlin‐Brandenburg bei und stärkt in besonderem Maße die industrielle Gesundheitswirtschaft.

Mit dem Gründerzentrum BerlinBioCube baut der BiotechPark seine Spitzenposition aus und trägt zur weiteren Profilierung Berlins als Gründerhauptstadt bei. 50 Prozent der Fläche des Gründerzentrums sind bereits vermietet. Unter den neun Start-ups, die gemietet haben, sind Spin-offs aus Forschungseinrichtungen des Campus. Sie entwickeln innovative Gen- und Zelltherapien oder Wirkstoffe, um Krebs oder andere Volkskrankheiten wirksam zu bekämpfen. Ihre medizinischen Innovationen beruhen zum Teil auf jahrzehntelanger Grundlagenforschung, die jetzt ihren Weg in die Anwendung finden.

Campus Berlin‐Buch GmbH
Als Betreibergesellschaft des Campus ist die Campus Berlin‐Buch GmbH (CBB) Partner für alle dort ansässigen Unternehmen und Einrichtungen. Biotechnologieunternehmen – von Start‐ups bis zu ausgereiften Firmen – anzusiedeln, zu begleiten und in allen Belangen zu unterstützen, gehört zu ihren wesentlichen Aufgaben. Hauptgesellschafter der CBB ist mit 50,1 % das Land Berlin. Weitere Gesellschafter sind das Max‐Delbrück‐Centrum für Molekulare Medizin in der Helmholtz‐Gemeinschaft (29,9 %) und der Forschungsverbund Berlin e.V. für das Leibniz‐Forschungsinstitut für Molekulare Pharmakologie (20 %).

Max Delbrück Center
Das Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin in der Helmholtz-Gemeinschaft (Max Delbrück Center) gehört zu den international führenden biomedizinischen Forschungszentren. Nobelpreisträger Max Delbrück, geboren in Berlin, war ein Begründer der Molekularbiologie. An den Standorten in Berlin-Buch und Mitte analysieren Forscher:innen aus rund 70 Ländern das System Mensch – die Grundlagen des Lebens von seinen kleinsten Bausteinen bis zu organ-übergreifenden Mechanismen. Wenn man versteht, was das dynamische Gleichgewicht in der Zelle, einem Organ oder im ganzen Körper steuert oder stört, kann man Krankheiten vorbeugen, sie früh diagnostizieren und mit passgenauen Therapien stoppen. Die Erkenntnisse der Grundlagenforschung sollen rasch Patient:innen zugutekommen. Das Max Delbrück Center fördert daher Ausgründungen und kooperiert in Netzwerken. Besonders eng sind die Partnerschaften mit der Charité – Universitätsmedizin Berlin im gemeinsamen Experimental and Clinical Research Center (ECRC) und dem Berlin Institute of Health (BIH) in der Charité sowie dem Deutschen Zentrum für Herz-Kreislauf-Forschung (DZHK). Am Max Delbrück Center arbeiten 1560 Menschen. Finanziert wird das 1992 gegründete Max Delbrück Center zu 90 Prozent vom Bund und zu 10 Prozent vom Land Berlin. www.mdc-berlin.de

Leibniz-Forschungsinstitut für Molekulare Pharmakologie (FMP)
Wie entstehen Krankheiten? Mit welchen Wirkstoffen kann man gezielt in die Biochemie des Körpers eingreifen? Um diese Fragen dreht sich die Arbeit am Leibniz-Forschungsinstitut für Molekulare Pharmakologie (FMP), Deutschlands einzigem außeruniversitären Forschungsinstitut für Pharmakologie. Chemiker, Biologen, Pharmakologen, Physiker und Mediziner arbeiten eng zusammen und legen die Grundlagen für zukünftige Medikamente. Ziel der Grundlagenforschung des FMP ist es, neue bioaktive Moleküle zu identifizieren und ihre Wechselwirkung mit ihren biologischen Zielen in Zellen oder Organismen zu charakterisieren. Solche Moleküle dienen als Werkzeuge in der biomedizinischen Grundlagenforschung und liefern Ansatzpunkte für die Entwicklung neuer Wirkstoffe und Strategien für die Behandlung, Prävention oder Diagnose von Krankheiten. Das 246 Mitarbeiter:innen zählende Institut ist Mitglied der Leibniz-Gemeinschaft und gehört dem Forschungsverbund Berlin e.V. an. leibniz-fmp.de

Berliner Zukunftsorte
Zukunftsorte sind Standorte, an denen vor Ort Netzwerkstrukturen zwischen Wissenschaft und Wirtschaft existieren bzw. geschaffen werden sollen. Der tatsächlich gelebte Austausch und die Kooperationen von Wirtschafts-, Forschungs-, und Technologieeinrichtungen fördern die Innovations- und Wettbewerbsfähigkeit der regionalen Wirtschaft. Zukunftsorte generieren Wachstum basierend auf zukunftsweisenden Produkten durch wertschöpfende Vernetzung von Wissenschaft und Wirtschaft. Die Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Betriebe fördert diesen europaweit einzigartigen Zusammenschluss u. a. durch die gemeinsame Geschäftsstelle der Zukunftsorte Berlin. zukunftsorte.berlin

T-knife GmbH
T-knife Therapeutics ist ein Spin-off von Max Delbrück Center zusammen mit der Charité – Universitätsmedizin Berlin: Als biopharmazeutisches Unternehmen entwickelt es innovative T-Zell-basierte Therapien zur Behandlung von Krebs. Durch die Kombination von fortschrittlichen Technologien in den Bereichen Immuntherapie und Genomeditierung will das Unternehmen die Wirksamkeit und Präzision der Krebstherapien verbessern. T-knife fokussiert sich auf die Entwicklung von T-Zellen, die speziell auf Tumorzellen abzielen, um so die Tumorbekämpfung zu optimieren und gleichzeitig gesunde Zellen zu schonen. Das Unternehmen befindet sich in einer fortgeschrittenen Entwicklungsphase seiner klinischen Studien. Für seine Innovation konnte T-knife Risiko-Kapital in Höhe von rund 200 Millionen Dollar einwerben und gehört damit zu den bestfinanzierten Start-ups der deutschen Biotech-Szene. www.t-knife.com

Gläsernes Labor
Das Gläserne Labor gehört zu den ersten Schülerlaboren in Deutschland und ist Vorreiter für viele Entwicklungen im außerschulischen Bereich. Heute besuchen bis zu 14.000 Schüler:innen jährlich die Kurse. In sechs authentischen Laboren bietet es u.a. Experimente zur Molekularbiologie, Neuro- und Zellbiologie, Protein- oder Wirkstoffchemie, Radioaktivität sowie Ökologie – mit engem Bezug zu den Forschungsthemen des innovativen Wissenschafts- und Biotechnologie-Campus Berlin-Buch. Jugendliche lernen beispielsweise durch eigenständiges Experimentieren, wie die Genschere CRISPR/Cas funktioniert. Das Schülerlabor fördert den MINT-Nachwuchs vom Grundschulalter bis zur Abitur- und Studienvorbereitung. Es richtet als Pate den Regionalwettbewerb Jugend forscht mit aus, bietet Projektwochen, Vorlesungen, Arbeitsgemeinschaften, Praktika und Plätze im Freiwilligen Ökologischen Jahr. Das Gläserne Labor ist das gemeinsame Schülerlabor von Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin in der Helmholtz-Gemeinschaft (Max Delbrück Center), Leibniz-Forschungsinstitut für Molekulare Pharmakologie (FMP) und Campus Berlin-Buch GmbH. Es wird durch zahlreiche Förderer und Sponsoren, darunter Campuspartner Eckert & Ziegler SE, unterstützt. www.glaesernes-labor.de

 

forschen, produzieren, heilen / 22.01.2025
Wechsel im Aufsichtsrat der Campus Berlin-Buch GmbH

Prof. Dr. Hans-Jörg Schmedes ist neuer Vorsitzender des Aufsichtsrats

Seit dem 17. Januar 2025 ist Prof. Dr. Hans-Jörg Schmedes Vorsitzender des Aufsichtsrats der Betreiber- und Entwicklergesellschaft des Wissenschafts- und Biotechnologiecampus Berlin-Buch, der Campus Berlin-Buch GmbH. Er tritt die Nachfolge von Heidrun Rhode-Mühlenhoff an, die den Vorsitz seit 2019 innehatte.

„Wir freuen uns sehr auf die Zusammenarbeit mit Prof. Dr. Schmedes“, erklärt Dr. Christina Quensel, Geschäftsführerin der Campus Berlin-Buch GmbH. Co-Geschäftsführer Dr. Ulrich Scheller bekräftigt dies und ergänzt: „Mit Prof. Dr. Schmedes wurde ein in Politik, Verwaltung und Wirtschaft sehr erfahrener Experte in den Aufsichtsrat berufen.“

Prof. Dr. Hans-Jörg Schmedes ist Leiter der Abteilung Betriebe und Strukturpolitik der Berliner Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Betriebe und Honorarprofessor am Institut für Sozialwissenschaften an der Humboldt-Universität zu Berlin.

forschen / 17.01.2025
Heike Graßmann wird Staatssekretärin in Sachsen – Max Delbrück Center gratuliert

Heike Graßmann mit dem sächsischen Ministerpräsidenten Michael Kretschmer (rechts) und dem sächsischen Staatsminister für Wissenschaft Stefan Gemkow (links). (Foto: Sächsische Staatskanzlei)
Heike Graßmann mit dem sächsischen Ministerpräsidenten Michael Kretschmer (rechts) und dem sächsischen Staatsminister für Wissenschaft Stefan Gemkow (links). (Foto: Sächsische Staatskanzlei)

Das Max Delbrück Center gratuliert Professorin Heike Graßmann, seit 2018 Administrative Vorständin des Forschungszentrums, zur Ernennung als Staatssekretärin für Wissenschaft, Kultur und Tourismus in Sachsen. Graßmann tritt das Amt am 1. Februar 2025 in Dresden an.

Der sächsische Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) hat am 17. Januar 2025  Professorin Heike Graßmann, bisher Administrative Vorständin des Max-Delbrück-Centrums für Molekulare Medizin in der Helmholtz-Gemeinschaft in Berlin, zur neuen Staatssekretärin im Ministerium für Wissenschaft, Kultur und Tourismus in Sachsen ernannt. Graßmann wird ab dem 1. Februar 2025 Staatsminister Sebastian Gemkow unterstützen.

„Die Wissenschaft in Sachsen ist exzellent. Unsere Forscherinnen und Forscher sowie die vielen unterschiedlichen Institutionen im Freistaat haben international einen ausgezeichneten Ruf. Ich freue mich sehr darauf, die Forschungspolitik künftig mit zu gestalten und den Standort weiterentwickeln zu können. Dabei werde meine reichhaltige Erfahrung gerne einbringen“, sagt Graßmann.

„Ich gratuliere meiner Vorstandskollegin sehr herzlich und wünsche ihr viel Erfolg für ihre neue Aufgabe. Heike Graßmann ist eine exzellente Managerin und ausgewiesene Kennerin der deutschen Wissenschaftslandschaft“, sagt Professorin Maike Sander, Wissenschaftliche Vorständin des Max Delbrück Center. „Ich bedanke mich für ihre herausragenden Leistungen am Max Delbrück Center und die gute Zusammenarbeit. Als Administrative Vorständin hat sie die Verwaltung unseres Forschungszentrums optimal aufgestellt für künftige Herausforderungen. Ein Beispiel ist die Digitalisierung, die sie vorangetrieben hat. Die enge Kooperation zwischen Wissenschaft und Verwaltung ist ihr ein Herzensanliegen. Sie hat den Community-Spirit sowie die Diversität am Max Delbrück Center enorm gefördert und das Zentrum in Berlin noch besser vernetzt“, sagte Maike Sander. 

Über Heike Graßmann

Graßmann, gebürtige Thüringerin (53), parteilos, ist eine ausgewiesene Wissenschaftsmanagerin und blickt auf eine herausgehobene Karriere zurück. Seit Oktober 2018 war sie als Administrative Vorständin am Max Delbrück Center unter anderem verantwortlich für die Bereiche Finanzen, Personal, Recht und Infrastruktur. Sie hat auch die Internationalisierung, Digitalisierung der Verwaltung und Kultur- und Diversity-Themen vorangetrieben. 

Vor ihrem Wechsel nach Berlin war die promovierte Diplom-Kauffrau viele Jahre Administrative Geschäftsführerin des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung (UFZ) in Leipzig. Seit 2022 ist Graßmann außerdem Mitglied im Hochschulrat der Universität Leipzig. Zudem hat sie eine Honorarprofessur an der Staatlichen Studienakademie Leipzig der Berufsakademie Sachsen inne. 

Graßmann setzt sich seit vielen Jahren sowohl am Max Delbrück Center als auch darüber hinaus für Talentmanagement, Gleichstellung und Diversity ein und ist Mentorin für junge Frauen in verschiedenen Programmen. Im Verein der Berliner außeruniversitären Forschungseinrichtungen, BR50 e.V., engagierte sich Heike Graßmann als Schatzmeisterin und beim Aufbau eines Berliner Netzwerks für Administrative Leitungen. Aktuell ist sie außerdem Vorsitzende des Vereins Lange Nacht der Wissenschaften in Berlin. 

Heike Graßmann hat Betriebswirtschaftslehre an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg studiert, wo sie auch als wissenschaftliche Mitarbeiterin tätig war. Sie war zunächst mehrere Jahre als persönliche Referentin der Geschäftsführung des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung (UFZ) in Leipzig und des Kanzlers der Universität Leipzig tätig, bevor sie von 2012 bis September 2018 die Finanzabteilung des UFZ leitete und später Verwaltungs-Geschäftsführerin war.

Pressemitteilung auf der Webseite des Max Delbrück Center:
Heike Graßmann wird Staatssekretärin in Sachsen – Max Delbrück Center gratuliert

heilen / 17.01.2025
Helios Klinikum Berlin-Buch: Erweiterungsbau setzt neue Maßstäbe für Geburtshilfe und OP-Medizin

Positive Bilanz für den Klinikerweiterungsbau: Torsten Wegemund, Projektleiter, Carmen Bier, Klinikgeschäftsführerin, Ellen Fiedler, Baucontrolling und Rüdiger Beau, Bauleiter. (Foto: Thomas Oberländer/Helios Kliniken)
Positive Bilanz für den Klinikerweiterungsbau: Torsten Wegemund, Projektleiter, Carmen Bier, Klinikgeschäftsführerin, Ellen Fiedler, Baucontrolling und Rüdiger Beau, Bauleiter. (Foto: Thomas Oberländer/Helios Kliniken)

Mit einem umfassenden Erweiterungsbau investiert das Helios Klinikum Berlin-Buch in die Zukunft der medizinischen Versorgung. Der viergeschossige Neubau, der direkt an das Hauptgebäude anschließt, bietet auf einer Fläche von rund 4.200 Quadratmetern modernste Infrastruktur und innovative Technologien. Ziel ist es, die Versorgung für werdende Eltern sowie Patient:innen im ambulanten und stationären Bereich nachhaltig zu verbessern.

Das Helios Klinikum Berlin-Buch begann mit dem Spatenstich im Herbst 2022 sein aktuelles Bauprojekt und wird hiermit nicht nur neue Maßstäbe in der Patient:innenversorgung setzen, sondern sich auch als Vorreiter für innovative Medizin in Berlin positionieren. Die neuen Kapazitäten und Technologien werden nicht nur die Patient:innensicherheit verbessern,´sondern auch das medizinische Angebot für den stark wachsenden Berliner Norden und darüber hinaus nachhaltig stärken. Der moderne und lichtdurchflutete Erweiterungsbau fügt sich nicht nur harmonisch in die bestehende Architektur ein, sondern bleibt für die Mitarbeitenden sowie den Patient:innen dem Prinzip der kurzen Wege treu. „Das Erdgeschoss wird zukünftig ein ambulantes Operationszentrum beherbergen, während im ersten Obergeschoss zusätzliche OP-Säle für die stationäre Hochleistungsmedizin und ein ´OP der Zukunft´ untergebracht sind“, beschreibt Projektleiter Torsten Wegemund das neue Nutzungskonzept. Im zweiten Obergeschoss entsteht der erweiterte Kreißsaalbereich mit neuen Vorwehenzimmern, und im Gartengeschoss wird Platz für Technik geschaffen. Das Bauprojekt wird in enger Zusammenarbeit mit der Berliner Senatsverwaltung umgesetzt: „Wir sind sehr dankbar, dass sich die Berliner Senatsverwaltung bereits zu Beginn großzügig in die Planungen unseres Erweiterungsbaus eingebracht hat. Die Abstimmungen liefen und laufen nach wie vor sehr gut“, erklärt Klinikgeschäftsführerin Carmen Bier den gewinnbringenden Austausch mit dem Senat.

Mehr Komfort für Schwangere
„Im neuen Gebäude entsteht ein einzigartiger Vorwehenbereich, der insbesondere unseren schwangeren Patientinnen einen großen Zugewinn bietet“, erzählt Carmen Bier. „Hier können Schwangere, die sich in einer frühen Geburtsphase befinden, stationär aufgenommen werden. Hiervon profitieren nicht nur die werdenden Mütter, sondern auch die Partner:innen, die ebenfalls vor Ort bleiben können. Somit können sich die Paaren gemeinsam auf die Geburt vorbereiten.“

Die neuen Räumlichkeiten sind nahtlos mit dem bestehenden Kreißsaal verbunden, was weiterhin für Mitarbeitende und Patient:innen kurze Wege innerhalb der Geburtsklinik gewährleistet. Zudem können somit zwei zusätzliche Kreißsäle im Hauptgebäude eingerichtet werden, sodass zukünftig sechs statt vier Kreißsäle zur Verfügung stehen. Damit reagiert das Klinikum auf die stetig steigende Nachfrage: Rund 3.000 Geburten werden hier jährlich betreut.

Ambulantes OP-Zentrum und ein „OP der Zukunft“
Ein weiterer Schwerpunkt des Erweiterungsbaus ist das neue ambulante Operationszentrum. Mit vier hochmodernen OP-Sälen und einer Raumluftklasse 1 – der höchsten Qualitätsstufe, die für ambulante Settings eher selten ist – wird in Berlin-Buch ein neues Kapitel in der ambulanten Chirurgie aufgeschlagen. „Mit dem Bau eines neuen ambulanten OP-Zentrums können wir unsere stationären OP-Kapazitäten erhöhen, denn bislang finden auch viele ambulante Eingriffe in unserem Zentral-OP statt. Hiervon profitieren nicht nur unsere Ärztinnen und Ärzte, sondern auch die Kolleginnen und Kollegen aus der Poliklinik sowie externe Ärztinnen und Ärzte“, so Bier. Das Baukonzept setzt zudem auf Gemütlichkeit und verzichte bewusst auf einen großen Aufwachraum wie Carmen Bier erklärt: „Um unseren Patientinnen und Patienten nach ihrem ambulanten Eingriff mehr Privatsphäre zu bieten, haben wir uns bewusst für den Bau von Einzel- und Zweibettzimmern zum Aufwachen entschieden.“

Der Erweiterungsbau umfasst auch einen „OP der Zukunft“, der den bestehenden Zentral-OP ergänzt. „Patientinnen und Patienten werden in Berlin-Buch zukünftig in einem höchst digitalen und robotergestützen OP-Saal behandelt werden können. Davon profitieren insbesondere die Fachbereiche, die bereits jetzt OP-Robotern einsetzen wie unsere ENDO-Klinik, die Urologie, die Allgemein-, Viszeral- und Onkologische Chirurgie aber auch die
Gynäkologie. Die zunehmende Einbindung von Robotik und KI-basierten Behandlungen wird sowohl die Patient:innensicherheit als auch die Behandlungsqualität weiter steigern“, gibt Klinikgeschäftsführerin Carmen Bier einen Ausblick in die Zukunft.

„Die Eröffnung des Erweiterungsbaus ist perspektivisch für den Jahreswechsel 2025/2026 anvisiert“, sagt Projektleiter Wegemund abschließend.


Das Helios Klinikum Berlin-Buch ist ein modernes Krankenhaus der Maximalversorgung mit über 1.000 Betten in mehr als 60 Kliniken, Instituten und spezialisierten Zentren sowie einem Notfallzentrum mit Hubschrauberlandeplatz. Jährlich werden hier mehr als 55.000 stationäre und über 144.000 ambulante Patienten mit hohem medizinischem und pflegerischem Standard in Diagnostik und Therapie fachübergreifend behandelt, insbesondere in interdisziplinären Zentren wie z.B. im Brustzentrum, Darmzentrum, Hauttumorzentrum, Perinatalzentrum, der Stroke Unit und in der Chest Pain Unit. Die Klinik ist von der Deutschen Diabetes Gesellschaft als „Klinik für Diabetiker geeignet DDG“ zertifiziert.
Zudem ist die Gefäßmedizin in Berlin-Buch dreifach durch die Fachgesellschaften der DGG (Deutsche Gesellschaft für Gefäßchirurgie und Gefäßmedizin), der DGA (deutsche Gesellschaft für Angiologie) und der DEGIR (deutsche Gesellschaft für interventionelle Radiologie) als Gefäßzentrum zertifiziert.
Gelegen mitten in Berlin-Brandenburg, im grünen Nordosten Berlins in Pankow und in unmittelbarer Nähe zum Barnim, ist das Klinikum mit der S-Bahn (S 2) und Buslinie 893 oder per Auto (ca. 20 km vom Brandenburger Tor entfernt) direkt zu erreichen.

Helios ist Europas führender privater Gesundheitsdienstleister mit 127.000 Mitarbeitenden. Zum Unternehmen gehören unter dem Dach der Holding Helios Health die Helios Gruppe in Deutschland sowie Quirónsalud in Spanien und Lateinamerika. Rund 26 Millionen Menschen entscheiden sich jährlich für eine medizinische Behandlung bei Helios. 2023 erzielte das Unternehmen einen Gesamtumsatz von mehr als 12 Milliarden Euro.
In Deutschland verfügt Helios über mehr als 80 Kliniken, rund 230 Medizinische Versorgungszentren (MVZ) mit etwa 600 kassenärztlichen Sitzen, sechs Präventionszentren und 27 arbeitsmedizinische Zentren. Helios behandelt jährlich rund 5,5 Millionen Menschen in Deutschland, davon mehr als 4 Millionen ambulant. Seit seiner Gründung setzt Helios auf messbare, hohe medizinische Qualität und Datentransparenz und ist bei 89 Prozent der Qualitätsziele besser als der bundesweite Durchschnitt. In Deutschland beschäftigt Helios rund 78.000 Mitarbeitende und erwirtschaftete im Jahr 2023 einen Umsatz von rund 7,3 Milliarden Euro. Sitz der Unternehmenszentrale ist Berlin.

Quirónsalud betreibt 57 Kliniken, davon sieben in Lateinamerika, über 100 ambulante Gesundheitszentren sowie rund 300 Einrichtungen für betriebliches Gesundheitsmanagement. Jährlich werden hier rund 20 Millionen Patient:innen behandelt, davon mehr als 19 Millionen ambulant. Quirónsalud beschäftigt 49.000 Mitarbeitende und erwirtschaftete 2023 einen Umsatz von rund 4,8 Milliarden Euro.

Helios gehört zum Gesundheitskonzern Fresenius.

produzieren / 15.01.2025
Eckert & Ziegler schließt Lizenzvertrag für Actinium-225 mit chinesischem Joint Venture

Die Eckert & Ziegler SE (ISIN DE0005659700, TecDAX) hat heute mit Qi Kang Medical, Ltd (QKM), einem Joint-Venture der Eckert & Ziegler und der chinesischen DC Pharma, einen Lizenzvertrag über die von Eckert & Ziegler verwendete Zyklotron-Technologie zur Herstellung von Ac-225 unterzeichnet. Der Vertrag sichert Eckert & Ziegler eine Einmalzahlung von 10 Mio. EUR und zusätzliche Royalties auf verkauftes Ac-225 zu.

Für Eckert & Ziegler ist der Lizenz- und Kooperationsvertrag ein wichtiger Schritt auf dem Weg, den wachsenden Bedarf von Ac-225 weltweit zu decken. Eckert & Ziegler liefert bereits Ac-225 und wird die radiopharmazeutische Industrie ab 2025 in deutlich erhöhtem Umfang mit Ac-225 in GMP-Qualität versorgen können.

Derzeit werden Ac-225-basierte Radiopharmazeutika für verschiedene Krebsarten klinisch untersucht, darunter Prostatatumore, Darmkrebs und Leukämie. Für das nächste Jahrzehnt wird ein erheblicher Anstieg der Nachfrage nach Ac-225 prognostiziert, der durch die zunehmenden klinischen Anwendungen und die vielversprechenden Ergebnisse laufender Studien bedingt ist. Trotz seines therapeutischen Potenzials ist Ac-225 nach wie vor nicht in ausreichender Menge verfügbar.

Pressemitteilung auf der Website der Eckert & Ziegler SE
Eckert & Ziegler schließt Lizenzvertrag für Actinium-225 mit chinesischem Joint Venture

produzieren / 14.01.2025
FDA Clears Ariceum Therapeutics’ 225Ac-Satoreotide Phase I/II Clinical Study in Patients with Small Cell Lung Cancer or Merkel Cell Carcinoma

Berlin, Germany, 14 January 2025 – Ariceum Therapeutics (Ariceum), a private biotech company developing radiopharmaceutical products for the diagnosis and treatment of certain hard-to-treat cancers, today announced that the US Food and Drug Administration (FDA) has cleared its investigational new drug (IND) application to commence a Phase I/II clinical trial (‘SANTANA-225’) of its proprietary radiolabelled peptide, 225Ac-SSO110, in patients with small cell lung cancer (SCLC) or Merkel Cell Carcinoma (MCC).

The SANTANA-225 trial is a global, open-label Phase I/II study, that will assess the safety, tolerability, preliminary efficacy and recommended Phase II dose of 225Ac-SSO110 in patients with extensive-stage SCLC or MCC who are on first-line maintenance therapy with checkpoint inhibitors. Ariceum is working with its partners and clinical sites in the US and other countries to commence recruitment of patients in Q1 2025.

Germo Gericke, Chief Medical Officer at Ariceum Therapeutics, said: “This is an important milestone, not only for Ariceum but for the whole field of targeted radionuclide cancer treatments. 225Ac-SSO110 is the first somatostatin receptor 2 (SSTR2) antagonist labelled with Actinium-225 to undergo human trials, providing the optimum combination of a long half-life α particle emitter with a long tumour retention tracer. Based on encouraging clinical data with 177Lu-SSO110 and very promising pre-clinical data of 225Ac-SSO110, we are very optimistic about the potential for patients with difficult to treat cancers.”

225Ac-SSO110 is being developed together with its companion patient selection tracer 68Ga-SSO120 as a ‘theranostic pair’ targeted radionuclide treatment of multiple indications expressing SSTR2, such as SCLC, MCC, and other aggressive cancers. Ariceum has recently expanded its global supply agreements for the medical radionuclides Actinium-225 (225Ac) and Lutetium-177 (177Lu), which will be used to radiolabel SSO110.

-Ends-

About Ariceum Therapeutics
Ariceum Therapeutics is a private, clinical stage radiopharmaceutical company focused on the diagnosis and precision treatment of certain neuroendocrine and other aggressive, hard-to-treat cancers. The name Ariceum is an anagram of ‘Marie Curie’ whose discovery of radium and polonium have been huge contributions to finding treatments for cancer.

Ariceum’s lead targeted systemic radiopharmaceutical candidate, SSO110 (“satoreotide”) labelled with Lutetium-177 (177Lu) and Actinium-255 (255Ac) is an antagonist of the somatostatin type 2 (SSTR2) receptor which is overexpressed in aggressive neuroendocrine tumours (NETs) such as small cell lung cancer (SCLC) or Merkel Cell Carcinoma (MCC), all of which have limited treatment options and poor prognosis. Satoreotide is being developed as a ‘theranostic pair’ for the combined diagnosis and targeted radionuclide treatment of these tumours. Ariceum is also developing a radiolabelled PARP-inhibitor (ATT001), currently in Phase 1 clinical development under the trial name CITADEL-123. ATT001 was part of the acquisition of Theragnostics Ltd which was closed in June 2023.

Ariceum Therapeutics, launched in 2021, acquired all rights to satoreotide from Ipsen, which has remained a shareholder of the Company. Ariceum is headquartered in Berlin, with operations in Germany, Switzerland, Australia, the United Kingdom, and the United States.

Ariceum is led by a highly experienced management team and supported by specialist investors including EQT Life Sciences (formerly LSP), HealthCap, Pureos Bioventures, Andera Partners, and Earlybird Venture Capital. For further information, please visit www.ariceum-therapeutics.com.

forschen, produzieren, heilen / 13.01.2025
Neue Chance für „Werk Buch“

Denkmal mit Zukunftsperspektive - das Areal am Stener Berg (Foto: Jochen Eckel / BIM GmbH)
Denkmal mit Zukunftsperspektive - das Areal am Stener Berg (Foto: Jochen Eckel / BIM GmbH)

Für das Industriedenkmal Am Stener Berg wird eine neue Nutzung geplant. Interview mit dem Projektteam der BIM Berliner Immobilienmanagement GmbH

Von 1904 bis 1912 entstand das „Werk Buch“ unter Leitung des Stadtbaurats Ludwig Hoffmann. Welche Funktion hatte es? Wie ist der heutige Zustand?

Alexander Hörnke: Am Stener Berg befand sich die Versorgungszentrale für die umliegenden Krankenhäuser und Heilanstalten. Das „Werk Buch“ umfasste unter anderem ein Kesselhaus, ein Maschinenhaus, eine Bäckerei, eine Wäscherei und sogar ein Wasserwerk. Es gewährleistete den reibungslosen Betrieb der Gesundheitsinfrastruktur im Nordosten unserer Stadt, und zwar noch bis in die 1990er Jahre. Mit der Schließung etlicher Einrichtungen und dem Neubau des Helios Klinikums ging diese Bedeutung verloren, was aber verschiedene gewerbliche Nutzungen auf dem Grundstück ermöglichte. Heute ist das Gelände ein nicht mehr zeitgemäßes Gewerbeareal, das sowohl denkmalgeschützte Bestandsgebäude als auch Zweckbauten aus der DDR-Zeit umfasst.

Als landeseigene Gesellschaft von Berlin sind Sie beauftragt, eine neue Nutzung zu entwickeln. Wie ist der Stand?

Alexander Mittag: 2017 beschlossen das Land Berlin und der Bezirk Pankow, die Liegenschaft zu einem Gewerbestandort zu entwickeln. Bisherige Entwicklungsversuche scheiterten aber vor allem an der fehlenden Wirtschaftlichkeit. Jetzt möchte die BIM ein individuell zugeschnittenes Vermarktungskonzept für das Gelände erarbeiten. Mit der frühzeitigen Einbindung von wesentlichen Stakeholdern sowie einem zukunftsweisenden Branding sind wir überzeugt, das historische Gelände zu einem erfolgreichen Gewerbe- und Produktionscampus entwickeln zu können.
Den ersten Meilenstein markiert dabei ein seit Oktober 2024 vorliegendes Konzept für eine Bodenneuordnung und Erschließung des Areals. Es formuliert ein Profil für den Standort und bildet die Grundlage für die spätere Vermarktung der Flächen.

Welche Handlungsempfehlungen leiten sich daraus ab?

Laura Hurthe: Der wachsende Leerstand, steigende Instandsetzungskosten und der zunehmende Aufwand zur Sicherung der teilweise gesperrten, denkmalgeschützten Gebäude verdeutlichen einen akuten Handlungsbedarf. Die ersten konzeptionellen Ansätze zeigen Wege auf, wie eine behutsame Verdichtung des Areals dringend benötigte Gewerbeflächen für aus der Innenstadt verdrängte Betriebe schaffen und mit den Bedürfnissen der Bestandsmieter und Nachbarn vereinen kann, ohne die denkmalgerechten Anforderungen zu vernachlässigen. Derzeit ist vorgesehen, dass die Flächen weiterhin im Landeseigentum bleiben und durch Erbbaurechte an Unternehmen vergeben werden, die sich am Standort ansiedeln möchten.

Vor welchen Herausforderungen stehen Sie beziehungsweise künftige Nutzer?

Alexander Hörnke: Das Areal ist baulich unzureichend ausgenutzt und geprägt von einer stark sanierungsbedürftigen Gebäudesubstanz, anspruchsvoll ist auch die gegenwärtige Erschließungssituation. In Zeiten knapper Landeskassen stellt dies eine gewaltige Herausforderung dar, insbesondere, da die denkmalgeschützten Gebäude fachgerecht zu sanieren sind. Hierfür braucht es kreative Lösungen und einen langen Atem. Nicht zuletzt ist auch die unzureichende ÖPNV-Anbindung zu nennen.

Welchen Beitrag kann das Areal perspektivisch für den Zukunftsort Berlin-Buch leisten?

Alexander Mittag: Unsere Vision zeichnet für das Areal das Bild eines stadtweit bekannten Campus, welcher aufgrund seiner Attraktivität verschiedenste Unternehmen mit einem klaren Bezug vor allem zum Gesundheitsstandort Berlin-Buch anzieht. Der Wissenschaftscampus ist hier Vorbild. Gleichermaßen liegen uns natürlich der Erhalt des architektonischen Erbes sowie eine Mitgestaltung und damit verbundene Aufwertung des gesamten Quartiers am Herzen.

Welches sind die nächsten Schritte?
Laura Hurthe: Bis am Stener Berg die ersten Bagger rollen, wird noch einige Zeit vergehen. Erst müssen vorliegende Konzepte weiter in Richtung eines integrierten Masterplans vertieft und qualifiziert werden, bevor voraussichtlich in 2025 erste Vermarktungsaktivitäten starten können. Ein
besonderes Augenmerk ist auf die Revitalisierung der „Alten Bäckerei“ an der Schwanebecker Chaussee gerichtet. Vielleicht gelingt es, hier schnell wieder einen Anlaufpunkt für die Nachbarschaft zu schaffen. Vorschläge, Ideen oder Bewerbungen sind jedenfalls jederzeit willkommen.

Interview: Dr. Ulrich Scheller, Christine Minkewitz / Campus Berlin-Buch GmbH

Der Beitrag erschien zuerst im Standortjournal buchinside 02/2024.

produzieren / 13.01.2025
Eckert & Ziegler und GlyTherix erweitern Zusammenarbeit mit Liefervertrag für Actinium-225

Eckert & Ziegler (ISIN DE0005659700, SDAX) und GlyTherix Ltd (GlyTherix), ein australisches Unternehmen für zielgerichtete Strahlentherapie, das auf die Entwicklung von Antikörper-Radiopharmaka zur Behandlung von soliden Tumoren spezialisiert ist, gaben heute die Erweiterung ihrer bestehenden Lutetium-177 basierten Zusammenarbeit durch eine globale Liefervereinbarung für Actinium-225 (Ac-225) bekannt. Eckert & Ziegler wird hochqualitatives Ac-225 bereitstellen, um die klinische Forschung und Entwicklung von GlyTherix im Bereich innovativer Alpha-Radiotherapeutika zu unterstützen.

Seit Dezember 2024 produziert Eckert & Ziegler Ac-225 im Rahmen einer Zusammenarbeit mit dem Institut für Kernphysik der Tschechischen Akademie der Wissenschaften (ÚJF). Die Etablierung der Ac-225-Herstellung in GMP-Qualität ist im Gange und wird voraussichtlich in der ersten Hälfte des Jahres 2025 abgeschlossen sein. Dies wird Pharmaunternehmen neue Möglichkeiten bei der Entwicklung von Alpha-Strahlen emittierenden Medikamenten eröffnen.

Der strahlentherapeutische Ansatz von GlyTherix kombiniert ein Radionuklid mit einem Antikörper, der auf Glypican-1 abzielt, ein Protein, das bei aggressiven Krebsarten vorkommt. Dies ermöglicht eine lokalisierte Bestrahlung des Tumors während gesundes Gewebe geschont wird. Glypican-1 ist ein attraktives Tumorziel, das bei mehreren aggressiven und invasiven Krebsarten auftritt, darunter Prostata-, Bauchspeicheldrüsen-, Blasen-, Lungen- und Eierstockkrebs sowie bei Glioblastomen. GlyTherix plant, 177Lu-DOTA-Miltuximab in seiner geplanten australischen Phase-Ib-Studie Anfang 2025 einzusetzen, gefolgt von US-Phase-II-Studien im Jahr 2026. Das Unternehmen hat außerdem mit seinen Ac-225-basierten Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten am australischen ARC-Forschungszentrum (AMTAR) an der University of Queensland begonnen.

„Wir freuen uns, unsere Zusammenarbeit mit GlyTherix auszubauen, um die geplanten Entwicklungsaktivitäten auch für Actinium-225-basierte Radiopharmazeutika vollumfänglich zu unterstützen“, sagte Dr. Harald Hasselmann, Vorstandsvorsitzender von Eckert & Ziegler. “Die Erhöhung der Verfügbarkeit von Ac-225 ist unser Hauptziel, da dies sowohl den Fortschritt in der klinischen Forschung als auch in kommerziellen Anwendungen beschleunigen wird, was letztlich zu einem besseren Zugang zu Krebstherapien für Patienten weltweit führt.“

Dr. Brad Walsh, Chief Executive Officer von GlyTherix, kommentierte: „Wir freuen uns, dass wir uns auch bei der Lieferung von Actinium-225 auf Eckert & Ziegler verlassen können. Neben Lutetium-177 wird Actinium-225 im Laufe dieses Jahres ein wichtiger Bestandteil unseres klinischen Programms werden. Daher ist es von entscheidender Bedeutung, ein zuverlässiges Netzwerk für die weltweite Lieferung des Alpha-Emitters zu sichern, um unsere bevorstehenden Studien konsequent zu unterstützen.“

Über Eckert & Ziegler
Die Eckert & Ziegler SE gehört mit über 1.000 Mitarbeitern zu den führenden Anbietern von isotopentechnischen Komponenten für Nuklearmedizin und Strahlentherapie. Das Unternehmen bietet weltweit an seinen Standorten Dienstleistungen und Produkte im Bereich der Radiopharmazie an, von der frühen Entwicklung bis hin zur Kommerzialisierung. Die Eckert & Ziegler Aktie (ISIN DE0005659700) ist im TecDAX der Deutschen Börse gelistet.
Wir helfen zu heilen.

Über GlyTherix
GlyTherix Ltd ist ein australisches Unternehmen für zielgerichtete Strahlentherapie, dasauf die Entwicklung von Antikörper-Radiopharmazeutika für solide Tumore spezialisiert ist. Miltuximab zielt speziell auf Glypican-1 ab, ein Protein, das in soliden Tumoren wie Prostata-, Blasen-, Bauchspeicheldrüsen-, Speiseröhren- und Eierstockkrebs sowie Glioblastomen vorkommt und im gesunden Gewebe nicht vorhanden ist. Das Unternehmen verfügt über eine starke Position im Bereich der Eigentumsrechte und des geistigen Eigentums, die sowohl Miltuximab als auch das Antigen Glypican-1 abdeckt. Dies bietet einen soliden und langfristigen Schutz für die Kommerzialisierung wichtiger neuer Behandlungen für Menschen mit wenig Hoffnung.
GlyTherix hat eine 'First-in-Human'-Studie mit 12 Patienten abgeschlossen, bei der Miltuximab ohne unerwünschte Wirkungen eingesetzt wurde. Miltuximab wird in einer Phase-Ib-Studie als Antikörper-Theranostikum eingesetzt werden. GlyTherix ist an Partnerschaften oder Kooperationen mit größeren Biotech- und Pharmapartnern interessiert.

Pressemitteilung auf der Webseite der Eckert & Ziegler SE
Eckert & Ziegler und GlyTherix erweitern Zusammenarbeit mit Liefervertrag für Actinium-225