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forschen / 17.01.2025
Heike Graßmann wird Staatssekretärin in Sachsen – Max Delbrück Center gratuliert

Heike Graßmann mit dem sächsischen Ministerpräsidenten Michael Kretschmer (rechts) und dem sächsischen Staatsminister für Wissenschaft Stefan Gemkow (links). (Foto: Sächsische Staatskanzlei)
Heike Graßmann mit dem sächsischen Ministerpräsidenten Michael Kretschmer (rechts) und dem sächsischen Staatsminister für Wissenschaft Stefan Gemkow (links). (Foto: Sächsische Staatskanzlei)

Das Max Delbrück Center gratuliert Professorin Heike Graßmann, seit 2018 Administrative Vorständin des Forschungszentrums, zur Ernennung als Staatssekretärin für Wissenschaft, Kultur und Tourismus in Sachsen. Graßmann tritt das Amt am 1. Februar 2025 in Dresden an.

Der sächsische Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) hat am 17. Januar 2025  Professorin Heike Graßmann, bisher Administrative Vorständin des Max-Delbrück-Centrums für Molekulare Medizin in der Helmholtz-Gemeinschaft in Berlin, zur neuen Staatssekretärin im Ministerium für Wissenschaft, Kultur und Tourismus in Sachsen ernannt. Graßmann wird ab dem 1. Februar 2025 Staatsminister Sebastian Gemkow unterstützen.

„Die Wissenschaft in Sachsen ist exzellent. Unsere Forscherinnen und Forscher sowie die vielen unterschiedlichen Institutionen im Freistaat haben international einen ausgezeichneten Ruf. Ich freue mich sehr darauf, die Forschungspolitik künftig mit zu gestalten und den Standort weiterentwickeln zu können. Dabei werde meine reichhaltige Erfahrung gerne einbringen“, sagt Graßmann.

„Ich gratuliere meiner Vorstandskollegin sehr herzlich und wünsche ihr viel Erfolg für ihre neue Aufgabe. Heike Graßmann ist eine exzellente Managerin und ausgewiesene Kennerin der deutschen Wissenschaftslandschaft“, sagt Professorin Maike Sander, Wissenschaftliche Vorständin des Max Delbrück Center. „Ich bedanke mich für ihre herausragenden Leistungen am Max Delbrück Center und die gute Zusammenarbeit. Als Administrative Vorständin hat sie die Verwaltung unseres Forschungszentrums optimal aufgestellt für künftige Herausforderungen. Ein Beispiel ist die Digitalisierung, die sie vorangetrieben hat. Die enge Kooperation zwischen Wissenschaft und Verwaltung ist ihr ein Herzensanliegen. Sie hat den Community-Spirit sowie die Diversität am Max Delbrück Center enorm gefördert und das Zentrum in Berlin noch besser vernetzt“, sagte Maike Sander. 

Über Heike Graßmann

Graßmann, gebürtige Thüringerin (53), parteilos, ist eine ausgewiesene Wissenschaftsmanagerin und blickt auf eine herausgehobene Karriere zurück. Seit Oktober 2018 war sie als Administrative Vorständin am Max Delbrück Center unter anderem verantwortlich für die Bereiche Finanzen, Personal, Recht und Infrastruktur. Sie hat auch die Internationalisierung, Digitalisierung der Verwaltung und Kultur- und Diversity-Themen vorangetrieben. 

Vor ihrem Wechsel nach Berlin war die promovierte Diplom-Kauffrau viele Jahre Administrative Geschäftsführerin des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung (UFZ) in Leipzig. Seit 2022 ist Graßmann außerdem Mitglied im Hochschulrat der Universität Leipzig. Zudem hat sie eine Honorarprofessur an der Staatlichen Studienakademie Leipzig der Berufsakademie Sachsen inne. 

Graßmann setzt sich seit vielen Jahren sowohl am Max Delbrück Center als auch darüber hinaus für Talentmanagement, Gleichstellung und Diversity ein und ist Mentorin für junge Frauen in verschiedenen Programmen. Im Verein der Berliner außeruniversitären Forschungseinrichtungen, BR50 e.V., engagierte sich Heike Graßmann als Schatzmeisterin und beim Aufbau eines Berliner Netzwerks für Administrative Leitungen. Aktuell ist sie außerdem Vorsitzende des Vereins Lange Nacht der Wissenschaften in Berlin. 

Heike Graßmann hat Betriebswirtschaftslehre an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg studiert, wo sie auch als wissenschaftliche Mitarbeiterin tätig war. Sie war zunächst mehrere Jahre als persönliche Referentin der Geschäftsführung des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung (UFZ) in Leipzig und des Kanzlers der Universität Leipzig tätig, bevor sie von 2012 bis September 2018 die Finanzabteilung des UFZ leitete und später Verwaltungs-Geschäftsführerin war.

Pressemitteilung auf der Webseite des Max Delbrück Center:
Heike Graßmann wird Staatssekretärin in Sachsen – Max Delbrück Center gratuliert

heilen / 17.01.2025
Helios Klinikum Berlin-Buch: Erweiterungsbau setzt neue Maßstäbe für Geburtshilfe und OP-Medizin

Positive Bilanz für den Klinikerweiterungsbau: Torsten Wegemund, Projektleiter, Carmen Bier, Klinikgeschäftsführerin, Ellen Fiedler, Baucontrolling und Rüdiger Beau, Bauleiter. (Foto: Thomas Oberländer/Helios Kliniken)
Positive Bilanz für den Klinikerweiterungsbau: Torsten Wegemund, Projektleiter, Carmen Bier, Klinikgeschäftsführerin, Ellen Fiedler, Baucontrolling und Rüdiger Beau, Bauleiter. (Foto: Thomas Oberländer/Helios Kliniken)

Mit einem umfassenden Erweiterungsbau investiert das Helios Klinikum Berlin-Buch in die Zukunft der medizinischen Versorgung. Der viergeschossige Neubau, der direkt an das Hauptgebäude anschließt, bietet auf einer Fläche von rund 4.200 Quadratmetern modernste Infrastruktur und innovative Technologien. Ziel ist es, die Versorgung für werdende Eltern sowie Patient:innen im ambulanten und stationären Bereich nachhaltig zu verbessern.

Das Helios Klinikum Berlin-Buch begann mit dem Spatenstich im Herbst 2022 sein aktuelles Bauprojekt und wird hiermit nicht nur neue Maßstäbe in der Patient:innenversorgung setzen, sondern sich auch als Vorreiter für innovative Medizin in Berlin positionieren. Die neuen Kapazitäten und Technologien werden nicht nur die Patient:innensicherheit verbessern,´sondern auch das medizinische Angebot für den stark wachsenden Berliner Norden und darüber hinaus nachhaltig stärken. Der moderne und lichtdurchflutete Erweiterungsbau fügt sich nicht nur harmonisch in die bestehende Architektur ein, sondern bleibt für die Mitarbeitenden sowie den Patient:innen dem Prinzip der kurzen Wege treu. „Das Erdgeschoss wird zukünftig ein ambulantes Operationszentrum beherbergen, während im ersten Obergeschoss zusätzliche OP-Säle für die stationäre Hochleistungsmedizin und ein ´OP der Zukunft´ untergebracht sind“, beschreibt Projektleiter Torsten Wegemund das neue Nutzungskonzept. Im zweiten Obergeschoss entsteht der erweiterte Kreißsaalbereich mit neuen Vorwehenzimmern, und im Gartengeschoss wird Platz für Technik geschaffen. Das Bauprojekt wird in enger Zusammenarbeit mit der Berliner Senatsverwaltung umgesetzt: „Wir sind sehr dankbar, dass sich die Berliner Senatsverwaltung bereits zu Beginn großzügig in die Planungen unseres Erweiterungsbaus eingebracht hat. Die Abstimmungen liefen und laufen nach wie vor sehr gut“, erklärt Klinikgeschäftsführerin Carmen Bier den gewinnbringenden Austausch mit dem Senat.

Mehr Komfort für Schwangere
„Im neuen Gebäude entsteht ein einzigartiger Vorwehenbereich, der insbesondere unseren schwangeren Patientinnen einen großen Zugewinn bietet“, erzählt Carmen Bier. „Hier können Schwangere, die sich in einer frühen Geburtsphase befinden, stationär aufgenommen werden. Hiervon profitieren nicht nur die werdenden Mütter, sondern auch die Partner:innen, die ebenfalls vor Ort bleiben können. Somit können sich die Paaren gemeinsam auf die Geburt vorbereiten.“

Die neuen Räumlichkeiten sind nahtlos mit dem bestehenden Kreißsaal verbunden, was weiterhin für Mitarbeitende und Patient:innen kurze Wege innerhalb der Geburtsklinik gewährleistet. Zudem können somit zwei zusätzliche Kreißsäle im Hauptgebäude eingerichtet werden, sodass zukünftig sechs statt vier Kreißsäle zur Verfügung stehen. Damit reagiert das Klinikum auf die stetig steigende Nachfrage: Rund 3.000 Geburten werden hier jährlich betreut.

Ambulantes OP-Zentrum und ein „OP der Zukunft“
Ein weiterer Schwerpunkt des Erweiterungsbaus ist das neue ambulante Operationszentrum. Mit vier hochmodernen OP-Sälen und einer Raumluftklasse 1 – der höchsten Qualitätsstufe, die für ambulante Settings eher selten ist – wird in Berlin-Buch ein neues Kapitel in der ambulanten Chirurgie aufgeschlagen. „Mit dem Bau eines neuen ambulanten OP-Zentrums können wir unsere stationären OP-Kapazitäten erhöhen, denn bislang finden auch viele ambulante Eingriffe in unserem Zentral-OP statt. Hiervon profitieren nicht nur unsere Ärztinnen und Ärzte, sondern auch die Kolleginnen und Kollegen aus der Poliklinik sowie externe Ärztinnen und Ärzte“, so Bier. Das Baukonzept setzt zudem auf Gemütlichkeit und verzichte bewusst auf einen großen Aufwachraum wie Carmen Bier erklärt: „Um unseren Patientinnen und Patienten nach ihrem ambulanten Eingriff mehr Privatsphäre zu bieten, haben wir uns bewusst für den Bau von Einzel- und Zweibettzimmern zum Aufwachen entschieden.“

Der Erweiterungsbau umfasst auch einen „OP der Zukunft“, der den bestehenden Zentral-OP ergänzt. „Patientinnen und Patienten werden in Berlin-Buch zukünftig in einem höchst digitalen und robotergestützen OP-Saal behandelt werden können. Davon profitieren insbesondere die Fachbereiche, die bereits jetzt OP-Robotern einsetzen wie unsere ENDO-Klinik, die Urologie, die Allgemein-, Viszeral- und Onkologische Chirurgie aber auch die
Gynäkologie. Die zunehmende Einbindung von Robotik und KI-basierten Behandlungen wird sowohl die Patient:innensicherheit als auch die Behandlungsqualität weiter steigern“, gibt Klinikgeschäftsführerin Carmen Bier einen Ausblick in die Zukunft.

„Die Eröffnung des Erweiterungsbaus ist perspektivisch für den Jahreswechsel 2025/2026 anvisiert“, sagt Projektleiter Wegemund abschließend.


Das Helios Klinikum Berlin-Buch ist ein modernes Krankenhaus der Maximalversorgung mit über 1.000 Betten in mehr als 60 Kliniken, Instituten und spezialisierten Zentren sowie einem Notfallzentrum mit Hubschrauberlandeplatz. Jährlich werden hier mehr als 55.000 stationäre und über 144.000 ambulante Patienten mit hohem medizinischem und pflegerischem Standard in Diagnostik und Therapie fachübergreifend behandelt, insbesondere in interdisziplinären Zentren wie z.B. im Brustzentrum, Darmzentrum, Hauttumorzentrum, Perinatalzentrum, der Stroke Unit und in der Chest Pain Unit. Die Klinik ist von der Deutschen Diabetes Gesellschaft als „Klinik für Diabetiker geeignet DDG“ zertifiziert.
Zudem ist die Gefäßmedizin in Berlin-Buch dreifach durch die Fachgesellschaften der DGG (Deutsche Gesellschaft für Gefäßchirurgie und Gefäßmedizin), der DGA (deutsche Gesellschaft für Angiologie) und der DEGIR (deutsche Gesellschaft für interventionelle Radiologie) als Gefäßzentrum zertifiziert.
Gelegen mitten in Berlin-Brandenburg, im grünen Nordosten Berlins in Pankow und in unmittelbarer Nähe zum Barnim, ist das Klinikum mit der S-Bahn (S 2) und Buslinie 893 oder per Auto (ca. 20 km vom Brandenburger Tor entfernt) direkt zu erreichen.

Helios ist Europas führender privater Gesundheitsdienstleister mit 127.000 Mitarbeitenden. Zum Unternehmen gehören unter dem Dach der Holding Helios Health die Helios Gruppe in Deutschland sowie Quirónsalud in Spanien und Lateinamerika. Rund 26 Millionen Menschen entscheiden sich jährlich für eine medizinische Behandlung bei Helios. 2023 erzielte das Unternehmen einen Gesamtumsatz von mehr als 12 Milliarden Euro.
In Deutschland verfügt Helios über mehr als 80 Kliniken, rund 230 Medizinische Versorgungszentren (MVZ) mit etwa 600 kassenärztlichen Sitzen, sechs Präventionszentren und 27 arbeitsmedizinische Zentren. Helios behandelt jährlich rund 5,5 Millionen Menschen in Deutschland, davon mehr als 4 Millionen ambulant. Seit seiner Gründung setzt Helios auf messbare, hohe medizinische Qualität und Datentransparenz und ist bei 89 Prozent der Qualitätsziele besser als der bundesweite Durchschnitt. In Deutschland beschäftigt Helios rund 78.000 Mitarbeitende und erwirtschaftete im Jahr 2023 einen Umsatz von rund 7,3 Milliarden Euro. Sitz der Unternehmenszentrale ist Berlin.

Quirónsalud betreibt 57 Kliniken, davon sieben in Lateinamerika, über 100 ambulante Gesundheitszentren sowie rund 300 Einrichtungen für betriebliches Gesundheitsmanagement. Jährlich werden hier rund 20 Millionen Patient:innen behandelt, davon mehr als 19 Millionen ambulant. Quirónsalud beschäftigt 49.000 Mitarbeitende und erwirtschaftete 2023 einen Umsatz von rund 4,8 Milliarden Euro.

Helios gehört zum Gesundheitskonzern Fresenius.

produzieren / 15.01.2025
Eckert & Ziegler schließt Lizenzvertrag für Actinium-225 mit chinesischem Joint Venture

Die Eckert & Ziegler SE (ISIN DE0005659700, TecDAX) hat heute mit Qi Kang Medical, Ltd (QKM), einem Joint-Venture der Eckert & Ziegler und der chinesischen DC Pharma, einen Lizenzvertrag über die von Eckert & Ziegler verwendete Zyklotron-Technologie zur Herstellung von Ac-225 unterzeichnet. Der Vertrag sichert Eckert & Ziegler eine Einmalzahlung von 10 Mio. EUR und zusätzliche Royalties auf verkauftes Ac-225 zu.

Für Eckert & Ziegler ist der Lizenz- und Kooperationsvertrag ein wichtiger Schritt auf dem Weg, den wachsenden Bedarf von Ac-225 weltweit zu decken. Eckert & Ziegler liefert bereits Ac-225 und wird die radiopharmazeutische Industrie ab 2025 in deutlich erhöhtem Umfang mit Ac-225 in GMP-Qualität versorgen können.

Derzeit werden Ac-225-basierte Radiopharmazeutika für verschiedene Krebsarten klinisch untersucht, darunter Prostatatumore, Darmkrebs und Leukämie. Für das nächste Jahrzehnt wird ein erheblicher Anstieg der Nachfrage nach Ac-225 prognostiziert, der durch die zunehmenden klinischen Anwendungen und die vielversprechenden Ergebnisse laufender Studien bedingt ist. Trotz seines therapeutischen Potenzials ist Ac-225 nach wie vor nicht in ausreichender Menge verfügbar.

Pressemitteilung auf der Website der Eckert & Ziegler SE
Eckert & Ziegler schließt Lizenzvertrag für Actinium-225 mit chinesischem Joint Venture

forschen, produzieren, heilen / 13.01.2025
Neue Chance für „Werk Buch“

Denkmal mit Zukunftsperspektive - das Areal am Stener Berg (Foto: Jochen Eckel / BIM GmbH)
Denkmal mit Zukunftsperspektive - das Areal am Stener Berg (Foto: Jochen Eckel / BIM GmbH)

Für das Industriedenkmal Am Stener Berg wird eine neue Nutzung geplant. Interview mit dem Projektteam der BIM Berliner Immobilienmanagement GmbH

Von 1904 bis 1912 entstand das „Werk Buch“ unter Leitung des Stadtbaurats Ludwig Hoffmann. Welche Funktion hatte es? Wie ist der heutige Zustand?

Alexander Hörnke: Am Stener Berg befand sich die Versorgungszentrale für die umliegenden Krankenhäuser und Heilanstalten. Das „Werk Buch“ umfasste unter anderem ein Kesselhaus, ein Maschinenhaus, eine Bäckerei, eine Wäscherei und sogar ein Wasserwerk. Es gewährleistete den reibungslosen Betrieb der Gesundheitsinfrastruktur im Nordosten unserer Stadt, und zwar noch bis in die 1990er Jahre. Mit der Schließung etlicher Einrichtungen und dem Neubau des Helios Klinikums ging diese Bedeutung verloren, was aber verschiedene gewerbliche Nutzungen auf dem Grundstück ermöglichte. Heute ist das Gelände ein nicht mehr zeitgemäßes Gewerbeareal, das sowohl denkmalgeschützte Bestandsgebäude als auch Zweckbauten aus der DDR-Zeit umfasst.

Als landeseigene Gesellschaft von Berlin sind Sie beauftragt, eine neue Nutzung zu entwickeln. Wie ist der Stand?

Alexander Mittag: 2017 beschlossen das Land Berlin und der Bezirk Pankow, die Liegenschaft zu einem Gewerbestandort zu entwickeln. Bisherige Entwicklungsversuche scheiterten aber vor allem an der fehlenden Wirtschaftlichkeit. Jetzt möchte die BIM ein individuell zugeschnittenes Vermarktungskonzept für das Gelände erarbeiten. Mit der frühzeitigen Einbindung von wesentlichen Stakeholdern sowie einem zukunftsweisenden Branding sind wir überzeugt, das historische Gelände zu einem erfolgreichen Gewerbe- und Produktionscampus entwickeln zu können.
Den ersten Meilenstein markiert dabei ein seit Oktober 2024 vorliegendes Konzept für eine Bodenneuordnung und Erschließung des Areals. Es formuliert ein Profil für den Standort und bildet die Grundlage für die spätere Vermarktung der Flächen.

Welche Handlungsempfehlungen leiten sich daraus ab?

Laura Hurthe: Der wachsende Leerstand, steigende Instandsetzungskosten und der zunehmende Aufwand zur Sicherung der teilweise gesperrten, denkmalgeschützten Gebäude verdeutlichen einen akuten Handlungsbedarf. Die ersten konzeptionellen Ansätze zeigen Wege auf, wie eine behutsame Verdichtung des Areals dringend benötigte Gewerbeflächen für aus der Innenstadt verdrängte Betriebe schaffen und mit den Bedürfnissen der Bestandsmieter und Nachbarn vereinen kann, ohne die denkmalgerechten Anforderungen zu vernachlässigen. Derzeit ist vorgesehen, dass die Flächen weiterhin im Landeseigentum bleiben und durch Erbbaurechte an Unternehmen vergeben werden, die sich am Standort ansiedeln möchten.

Vor welchen Herausforderungen stehen Sie beziehungsweise künftige Nutzer?

Alexander Hörnke: Das Areal ist baulich unzureichend ausgenutzt und geprägt von einer stark sanierungsbedürftigen Gebäudesubstanz, anspruchsvoll ist auch die gegenwärtige Erschließungssituation. In Zeiten knapper Landeskassen stellt dies eine gewaltige Herausforderung dar, insbesondere, da die denkmalgeschützten Gebäude fachgerecht zu sanieren sind. Hierfür braucht es kreative Lösungen und einen langen Atem. Nicht zuletzt ist auch die unzureichende ÖPNV-Anbindung zu nennen.

Welchen Beitrag kann das Areal perspektivisch für den Zukunftsort Berlin-Buch leisten?

Alexander Mittag: Unsere Vision zeichnet für das Areal das Bild eines stadtweit bekannten Campus, welcher aufgrund seiner Attraktivität verschiedenste Unternehmen mit einem klaren Bezug vor allem zum Gesundheitsstandort Berlin-Buch anzieht. Der Wissenschaftscampus ist hier Vorbild. Gleichermaßen liegen uns natürlich der Erhalt des architektonischen Erbes sowie eine Mitgestaltung und damit verbundene Aufwertung des gesamten Quartiers am Herzen.

Welches sind die nächsten Schritte?
Laura Hurthe: Bis am Stener Berg die ersten Bagger rollen, wird noch einige Zeit vergehen. Erst müssen vorliegende Konzepte weiter in Richtung eines integrierten Masterplans vertieft und qualifiziert werden, bevor voraussichtlich in 2025 erste Vermarktungsaktivitäten starten können. Ein
besonderes Augenmerk ist auf die Revitalisierung der „Alten Bäckerei“ an der Schwanebecker Chaussee gerichtet. Vielleicht gelingt es, hier schnell wieder einen Anlaufpunkt für die Nachbarschaft zu schaffen. Vorschläge, Ideen oder Bewerbungen sind jedenfalls jederzeit willkommen.

Interview: Dr. Ulrich Scheller, Christine Minkewitz / Campus Berlin-Buch GmbH

Der Beitrag erschien zuerst im Standortjournal buchinside 02/2024.

produzieren / 13.01.2025
Eckert & Ziegler und GlyTherix erweitern Zusammenarbeit mit Liefervertrag für Actinium-225

Eckert & Ziegler (ISIN DE0005659700, SDAX) und GlyTherix Ltd (GlyTherix), ein australisches Unternehmen für zielgerichtete Strahlentherapie, das auf die Entwicklung von Antikörper-Radiopharmaka zur Behandlung von soliden Tumoren spezialisiert ist, gaben heute die Erweiterung ihrer bestehenden Lutetium-177 basierten Zusammenarbeit durch eine globale Liefervereinbarung für Actinium-225 (Ac-225) bekannt. Eckert & Ziegler wird hochqualitatives Ac-225 bereitstellen, um die klinische Forschung und Entwicklung von GlyTherix im Bereich innovativer Alpha-Radiotherapeutika zu unterstützen.

Seit Dezember 2024 produziert Eckert & Ziegler Ac-225 im Rahmen einer Zusammenarbeit mit dem Institut für Kernphysik der Tschechischen Akademie der Wissenschaften (ÚJF). Die Etablierung der Ac-225-Herstellung in GMP-Qualität ist im Gange und wird voraussichtlich in der ersten Hälfte des Jahres 2025 abgeschlossen sein. Dies wird Pharmaunternehmen neue Möglichkeiten bei der Entwicklung von Alpha-Strahlen emittierenden Medikamenten eröffnen.

Der strahlentherapeutische Ansatz von GlyTherix kombiniert ein Radionuklid mit einem Antikörper, der auf Glypican-1 abzielt, ein Protein, das bei aggressiven Krebsarten vorkommt. Dies ermöglicht eine lokalisierte Bestrahlung des Tumors während gesundes Gewebe geschont wird. Glypican-1 ist ein attraktives Tumorziel, das bei mehreren aggressiven und invasiven Krebsarten auftritt, darunter Prostata-, Bauchspeicheldrüsen-, Blasen-, Lungen- und Eierstockkrebs sowie bei Glioblastomen. GlyTherix plant, 177Lu-DOTA-Miltuximab in seiner geplanten australischen Phase-Ib-Studie Anfang 2025 einzusetzen, gefolgt von US-Phase-II-Studien im Jahr 2026. Das Unternehmen hat außerdem mit seinen Ac-225-basierten Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten am australischen ARC-Forschungszentrum (AMTAR) an der University of Queensland begonnen.

„Wir freuen uns, unsere Zusammenarbeit mit GlyTherix auszubauen, um die geplanten Entwicklungsaktivitäten auch für Actinium-225-basierte Radiopharmazeutika vollumfänglich zu unterstützen“, sagte Dr. Harald Hasselmann, Vorstandsvorsitzender von Eckert & Ziegler. “Die Erhöhung der Verfügbarkeit von Ac-225 ist unser Hauptziel, da dies sowohl den Fortschritt in der klinischen Forschung als auch in kommerziellen Anwendungen beschleunigen wird, was letztlich zu einem besseren Zugang zu Krebstherapien für Patienten weltweit führt.“

Dr. Brad Walsh, Chief Executive Officer von GlyTherix, kommentierte: „Wir freuen uns, dass wir uns auch bei der Lieferung von Actinium-225 auf Eckert & Ziegler verlassen können. Neben Lutetium-177 wird Actinium-225 im Laufe dieses Jahres ein wichtiger Bestandteil unseres klinischen Programms werden. Daher ist es von entscheidender Bedeutung, ein zuverlässiges Netzwerk für die weltweite Lieferung des Alpha-Emitters zu sichern, um unsere bevorstehenden Studien konsequent zu unterstützen.“

Über Eckert & Ziegler
Die Eckert & Ziegler SE gehört mit über 1.000 Mitarbeitern zu den führenden Anbietern von isotopentechnischen Komponenten für Nuklearmedizin und Strahlentherapie. Das Unternehmen bietet weltweit an seinen Standorten Dienstleistungen und Produkte im Bereich der Radiopharmazie an, von der frühen Entwicklung bis hin zur Kommerzialisierung. Die Eckert & Ziegler Aktie (ISIN DE0005659700) ist im TecDAX der Deutschen Börse gelistet.
Wir helfen zu heilen.

Über GlyTherix
GlyTherix Ltd ist ein australisches Unternehmen für zielgerichtete Strahlentherapie, dasauf die Entwicklung von Antikörper-Radiopharmazeutika für solide Tumore spezialisiert ist. Miltuximab zielt speziell auf Glypican-1 ab, ein Protein, das in soliden Tumoren wie Prostata-, Blasen-, Bauchspeicheldrüsen-, Speiseröhren- und Eierstockkrebs sowie Glioblastomen vorkommt und im gesunden Gewebe nicht vorhanden ist. Das Unternehmen verfügt über eine starke Position im Bereich der Eigentumsrechte und des geistigen Eigentums, die sowohl Miltuximab als auch das Antigen Glypican-1 abdeckt. Dies bietet einen soliden und langfristigen Schutz für die Kommerzialisierung wichtiger neuer Behandlungen für Menschen mit wenig Hoffnung.
GlyTherix hat eine 'First-in-Human'-Studie mit 12 Patienten abgeschlossen, bei der Miltuximab ohne unerwünschte Wirkungen eingesetzt wurde. Miltuximab wird in einer Phase-Ib-Studie als Antikörper-Theranostikum eingesetzt werden. GlyTherix ist an Partnerschaften oder Kooperationen mit größeren Biotech- und Pharmapartnern interessiert.

Pressemitteilung auf der Webseite der Eckert & Ziegler SE
Eckert & Ziegler und GlyTherix erweitern Zusammenarbeit mit Liefervertrag für Actinium-225

08.01.2025
Baustart im Waldhaus Buch

Das ehemalige Lungensanatorium Waldhaus soll künftig für eine gewerbliche Nutzung im medizinischen Bereich genutzt werden (Foto: Bucher Bote)
Das ehemalige Lungensanatorium Waldhaus soll künftig für eine gewerbliche Nutzung im medizinischen Bereich genutzt werden (Foto: Bucher Bote)

Seit kurzem kann der aufmerksame Beobachter Bautätigkeit auf dem Areal des denkmalgeschützten Waldhauses Buch an der Zepernicker Straße wahrnehmen. Das historische Pförtnerhaus wird saniert und auf der Freifläche hinter dem Waldhaus, dort, wo künftig 108 Eigentumswohnungen und 87 möblierte Apartments in vier Neubauten errichtet werden sollen (WaldhausQuartier), sind Bagger bei der Arbeit. Der erste Bauabschnitt hat begonnen.

Für das historische schlossähnliche Waldhaus, jetzt als WaldhausLab bezeichnet, ist Anfang Oktober die Baugenehmigung erteilt worden. 7500 m2 Gewerbeflächen soll es in der früheren Lungenheilstätte geben. Es ist geplant, die Immobilie, die bereits seit 1992 leer steht, für eine  gewerbliche Nutzung im medizinischen Bereich denkmalgerecht zu revitalisieren. Zwischenzeitlich wurde das Dachgeschoss vollständig entkernt. Im März 2025 soll mit der Dachsanierung begonnen werden, damit die Gebäudesubstanz geschützt ist. Ob es bereits ernstzunehmende Mieter gibt, darüber wollen die Projektentwickler noch nicht reden. Das Bucher Großprojekt wurde initiiert von der Profi Partner AG und der Goldmann Group in Kooperation mit der landeseigenen Howoge, die weitere Neu bauten auf dem Gelände errichten will.

»Wir befinden uns derzeit noch in einem guten Planungs- und Abstimmungsprozess mit dem Bezirk Pankow«, erklärte Howoge-Sprecherin Annemarie Rosenfeld gegenüber »BB«. Die Howoge plant ca. 130 Mietwohnungen, dabei soll ein größerer Anteil an Familienwohnungen entstehen. Die Mieten sollen »leistbar« sein.          

Das landeseigene Wohnungsunternehmen geht von einem Baustart  Ende 2025 aus.

Der erste Bauabschnitt von Profi Partner und Goldmann Group hat begonnen. Investiert werden ca. 133 Mio Euro. Auf dem Programm steht derzeit die Tiefenenttrümmerung im Bereich der zukünftigen Tiefgarage, die über 114 Stellplätze verfügen wird. Die historische Parkanlage bleibt erhalten, alte Wege und ein Waldspielplatz werden neu angelegt.

Die Projektverantwortlichen setzen beim Bau auf Nachhaltigkeit und streben das Qualitätssiegel »Nachhaltiges Gebäude« an. »Die Neubauten entstehen im Effizienzhaus-40-Standard«, so  Dirk Germandi, der Profi Partner-Projektentwickler. Die Fertigstellung des Projektes ist aktuell für 2027 geplant. Der Verkaufsstart für den ersten Bauabschnitt (28 Wohnungen und 87 möblierte Apartments) ist erfolgt.     

Veröffentlichung mit freundlicher Genehmigung: Der Artikel erschien zuerst in der Dezember-Ausgabe 2024 des Bucher Boten.

forschen, heilen / 07.01.2025
Mit CRISPR gegen Muskelschwund

Foto: Andreas Marg, AG Spuler, ECRC
Foto: Andreas Marg, AG Spuler, ECRC

Mithilfe der Genschere CRISPR will ein Team um Simone Spuler vom Experimental and Clinical Research Center in Berlin eine gezielte Therapie für Muskeldystrophie entwickeln. Ihre präklinischen Ergebnisse stellen sie nun in „Nature Communications“ vor. Sie ebnen den Weg für erste Studien am Menschen.

Wissenschaftler*innen des Experimental and Clinical Research Center (ECRC), einer gemeinsamen Einrichtung des Max Delbrück Center und der Charité – Universitätsmedizin Berlin, haben einen vielversprechenden Ansatz zur Geneditierung bei Patientinnen und Patienten mit Muskelschwund entwickelt. Sie wollen die Funktion eines Proteins wiederherstellen, das unerlässlich ist, um die Muskeln von Patient*innen zu reparieren und wachsen zu lassen. 

Das Protein namens Dysferlin ist vor allem für die Reparatur von Zellmembranen verantwortlich. Menschen mit bestimmten Mutationen in dem für Dysferlin kodierenden Gen erkranken an Muskeldystrophie – eine Gruppe von Muskelschwundkrankheiten, die weltweit Tausende betrifft.  

Professorin Simone Spuler und ihre Arbeitsgruppe „Myologie“ am ECRC haben nun unter der Leitung von Dr. Helena Escobar Fernandez Muskelstammzellen von zwei Patient*innen mit Gliedergürtel-Muskeldystrophie entnommen, den genetischen Fehler korrigiert und funktionierende Dysferlin-Proteine in einer Zellkultur produziert. Bei Mäusen verwendeten sie das gleiche Verfahren, um Zellen zu entnehmen, zu bearbeiten und die korrigierten Zellen wieder in Mäuse zu transplantieren. Auch in diesem Modell konnten sie die Proteinfunktion wiederherstellen: Die Muskeln begannen zu wachsen. Das berichten sie in „Nature Communications“.

Die präklinischen Ergebnisse ermutigen die Forschenden, mit Studien am Menschen zu beginnen. Dabei würden sie den Patient*innen Muskelzellen entnehmen, diese im Labor editieren und wieder in die Zielmuskeln transplantieren. Das Team weist darauf hin, dass die angestrebte Therapie keine vollständige Heilung verspricht – sie wäre zunächst auf ein oder zwei Muskeln beschränkt. „Unser Körper hat über 600 Muskeln, und es ist nicht einfach, sie alle gezielt anzusteuern“, sagt Spuler. „Wir fangen ganz bescheiden mit ein oder zwei Muskeln an, die wir ansteuern. Aber wenn diese Therapie funktioniert, kann sie zumindest diesen Muskel heilen.“

Eine Gesamtleistung

Seit fast 20 Jahren arbeiten Spuler und ihre Mitarbeiter*innen daran, die Rolle von Dysferlin bei Muskeldystrophie zu verstehen und Möglichkeiten zur Heilung dieser seltenen, aber verheerenden Erbkrankheit zu verstehen. Bei der Gliedergürtel-Muskeldystrophie schreitet der Muskelabbau immer weiter fort. Bereits junge Erwachsene verlieren die Fähigkeit, zu gehen sowie ihre Arme und Hände normal zu benutzen. „Als Teenager ist man noch sportlich und mit 40 Jahren sitzt man im Rollstuhl“, sagt Spuler. Sie erlebt es bei Patient*innen in ihrer Hochschulambulanz am ECRC aus nächster Nähe mit.

Escobar, Erstautorin der Studie und Molekularbiologin in Spulers Arbeitsgruppe, arbeitet an Methoden, um Patient*innen Muskelstammzellen zu entnehmen und die dort vorliegende Mutation mithilfe der Genedititierung zu beheben. „Wir haben mit einer Mutation begonnen, die vergleichsweise häufig vorkommt, damit wir so vielen Erkrankten wie möglich helfen können“, sagt Escobar.

Klassisches CRISPR

Um die Dysferlin-Mutation zu reparieren, verwendet Escobar CRISPR-Cas9. Für diese als „Gen-Schere“ bekannte Methode gab es im Jahr 2020 den Nobelpreis. Die molekulare Schere wird zu einer präzise definierten Stelle entlang des DNA-Moleküls geführt und schneidet dort. Dadurch ist die Zelle gezwungen, ihre DNA zu reparieren. Das Ziel ist, dass die krankmachende Mutation während dieses Reparaturprozesses korrigiert wird, sodass das Gen wieder korrekt funktioniert. Die Forschenden testeten ihr Verfahren in mehreren Zellmodellen, mit sehr ähnlichen Ergebnissen: Das Verfahren funktionierte mit einer hohen Erfolgsquote und nur die unbeabsichtigten Folgen waren minimal. 

Die Genom-Editierung führte allerdings nicht ganz genau zu der gewünschten Gensequenz – es gab vier Abweichungen im erzeugten Dysferlin-Protein. Diese Veränderungen hat das Team in Zusammenarbeit mit Professor Oliver Daumke, dem Leiter der Arbeitsgruppe „Strukturbiologie Membran-assoziierter Prozesse“ am Max Delbrück Center, gründlich analysiert. „Selbst mit diesen vier Änderungen ist das erzeugte Protein in seiner Funktion dem Wildtyp sehr ähnlich, also der Version, die wir bei gesunden Individuen sehen. Wir haben es entlang beschädigter Zellmembranen nachgewiesen; der Muskel wurde dadurch regeneriert“, sagt Escobar.

Unverzichtbare Modelle und klinische Studien

In Zusammenarbeit mit Dr. Ralf Kühn, Leiter der Arbeitsgruppe „Genom-Editierung und Krankheitsmodelle“ am Max Delbrück Center, haben die Forschenden ein neues Mausmodell für die Erkrankung entwickelt. Es ahmt die spezifische Dysferlin-Mutation und die daraus resultierende Krankheit genau nach und ermöglicht es, die Funktionsweise der Therapie zu bewerten: Muskelstammzellen entnehmen, sie korrigieren und die Zellen zurück zu transplantieren. Sie wollten insbesondere herausfinden, ob das Immunsystem die Zellen abstoßen oder die erzeugten Dysferlin-Proteine angreifen würde. 

„Wir konnten keine Immunreaktion gegen die transplantierten Zellen oder die erzeugten Proteine feststellen. Das ist vielversprechend, wenn wir diese Therapie nun in einer klinischen Studie erproben“, sagt Spuler. Für diesen nächsten Schritt wirbt das Team noch Mittel ein. Sollte die klinische Studie erfolgreich sein, würde es dennoch etliche Jahre dauern, bis die Therapie allgemein zugänglich ist.

Simone Spuler und Helena Escobar sind Miterfinderinnen einer aktuell laufenden Patentanmeldung zur Genom-Editierung menschlicher Muskelstammzellen. Spuler ist Mitbegründerin der MyoPax GmbH und der MyoPax Denmark ApS. Die Studie wurde von der Stiftung Gisela Krebs finanziert.

Das Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin in der Helmholtz-Gemeinschaft (Max Delbrück Center) gehört zu den international führenden biomedizinischen Forschungszentren. Nobelpreisträger Max Delbrück, geboren in Berlin, war ein Begründer der Molekularbiologie. An den Standorten in Berlin-Buch und Mitte analysieren Forscher*innen aus rund 70 Ländern das System Mensch – die Grundlagen des Lebens von seinen kleinsten Bausteinen bis zu organ-übergreifenden Mechanismen. Wenn man versteht, was das dynamische Gleichgewicht in der Zelle, einem Organ oder im ganzen Körper steuert oder stört, kann man Krankheiten vorbeugen, sie früh diagnostizieren und mit passgenauen Therapien stoppen. Die Erkenntnisse der Grundlagenforschung sollen rasch Patient*innen zugutekommen. Das Max Delbrück Center fördert daher Ausgründungen und kooperiert in Netzwerken. Besonders eng sind die Partnerschaften mit der Charité – Universitätsmedizin Berlin im gemeinsamen Experimental and Clinical Research Center (ECRC) und dem Berlin Institute of Health (BIH) in der Charité sowie dem Deutschen Zentrum für Herz-Kreislauf-Forschung (DZHK). Am Max Delbrück Center arbeiten 1800 Menschen. Finanziert wird das 1992 gegründete Max Delbrück Center zu 90 Prozent vom Bund und zu 10 Prozent vom Land Berlin.

Foto: Links im Bild: Diese Muskelfasern stellen wieder Dysferlin her (violett). Sie wurden aus geneditierten Muskelstammzellen gezüchtet und einer Maus transplantiert, der sonst Dysferlin fehlt. Rechts im Bild: Erkrankte Muskelfasern der Maus, denen Dysferlin fehlt. (Foto: Andreas Marg, AG Spuler, ECRC)

Pressemitteilung auf der Website des Max Delbrück Center:
Mit CRISPR gegen Muskelschwund

 

20.12.2024
Neues Stadtquartier „Buch – Am Sandhaus“ Aufstellung des Bebauungsplans 3-95 beschlossen

Visualisierung: SenStadt/bgmr Landschaftsarchitekten GmbH
Visualisierung: SenStadt/bgmr Landschaftsarchitekten GmbH

Die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen hat am 14.11.2024 beschlossen, den Bebauungsplan für das neue Stadtquartier Buch am Sandhaus aufzustellen. Der Beschluss wurde am 20.12.2014 im Amtsblatt für Berlin veröffentlicht.

Das Gebiet liegt am nördlichen Rand des Bezirks Pankow im Ortsteil Buch. Entlang der Straße Am Sandhaus und auf der Fläche des ehemaligen Krankenhauses der Staatssicherheit soll ein neues attraktives Wohnquartier entstehen. Das neue Stadtquartier hat für den dringend benötigten Wohnungsneubau in Berlin durch seine Größe und die Nähe zum S-Bahnhof Buch eine wichtige Bedeutung für die Stadtentwicklung. Auf einer Gesamtfläche von rund 57 Hektar soll ein lebendiges, städtebaulich attraktives, klimaschonendes und sozial durchmischtes Quartier entwickelt werden.

Der Geltungsbereich des Bebauungsplans 3-95 umfasst die Grundstücke entlang der Straße Am Sandhaus, westlich der Wiltbergstraße und des S-Bahnhofs Buch, nördlich und westlich der Moorlinse, östlich der Hobrechtsfelder Chaussee sowie Teilflächen der ehemaligen Rieselfelder, des Bucher Forsts sowie des ehemaligen Krankenhauses des Ministeriums für Staatssicherheit.

Ziel ist es, die Flächen städtebaulich zu entwickeln und Voraussetzungen für das geplante Neue Stadtquartier Buch – Am Sandhaus zu schaffen. Damit soll dringend benötigter Wohnraum für die Berlinerinnen und Berliner entstehen. Neben dem Wohnungsbau werden die Bedarfe der notwendigen sozialen Infrastruktur wie Kitas und Schulen sowie Grünflächen, Verkehrswege und technische Einrichtungen mit eingeplant. Dabei wird großer Wert auf Umweltaspekte und Naturschutz gelegt, um mögliche negative Auswirkungen zu vermeiden oder auszugleichen. Dazu gehört insbesondere der Schutz der ökologischen Funktionen des Gewässers der Moorlinse.

Dazu sagte Berlins Stadtentwicklungssenator Christian Gaebler: „Das Neue Stadtquartier Buch am Sandhaus ist ein wichtiger Baustein für die nachhaltige Entwicklung Berlins. Hier entsteht ein lebendiger Ort, der Wohnen, Arbeiten und Freizeit vereint und Raum schafft für soziale Angebote. Wir schaffen im Norden von Berlin ein neues Stadtquartier, in dem die Menschen sich zu Hause fühlen werden.“

Ein wichtiger Schritt in diesem Prozess ist die Beteiligung der Öffentlichkeit. Am 29. Januar 2025 findet um 18 Uhr eine Informationsveranstaltung in der Robert-Rössle-Straße 10, 13125 Berlin, im Hörsaal des Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin im Hörsaal „Axxon“ statt.

Interessierte Bürgerinnen und Bürger können sich hier informieren. Weitere Informationen zur Beteiligung werden auf der Webseite der Senatsverwaltung und auf mein.berlin.de veröffentlicht.

Mehr Informationen bekommen Sie unter

https://www.berlin.de/sen/stadtentwicklung/neue-stadtquartiere/buch-am-sandhaus/

https://www.berlin.de/sen/stadtentwicklung/planung/bebauungsplanverfahren/bebauungsplanverfah ren-der-senatsverwaltung/

produzieren / 19.12.2024
Neu im BerlinBioCube: CheckImmune

Gründungsteam: (v.l.), Dr. Andreas Hüser, Prof. Dr. med. Hans-Dieter Volk, , Dr. Kerstin Jülke, Dr. Levent Akyüz, PD Dr. Gerald Grütz (Foto: CheckImmune)
Gründungsteam: (v.l.), Dr. Andreas Hüser, Prof. Dr. med. Hans-Dieter Volk, , Dr. Kerstin Jülke, Dr. Levent Akyüz, PD Dr. Gerald Grütz (Foto: CheckImmune)

Das Spin-off von Charité und BIH begleitet als akkreditiertes Speziallabor mit immunologischen Studien die klinische Entwicklung neuer Therapeutika. buchinside sprach mit den Mitgründern Dr. Andreas Hüser, CEO, und Dr. Kerstin Jülke, Vice President Research & Development

Was zeichnet CheckImmune aus?

Dr. Hüser: Unser Start-up ist ein Speziallabor für Auftragsforschung, das im Rahmen von klinischen, aber auch präklinischen Biomarkerstudien validierte Tests entwickelt und durchführt. Dabei liegt der Fokus auf neuartigen Immuntherapeutika wie Small Molecules, Biologics oder ATMPs (Advanced Therapy Medicinal Products) und immunologischen Herausforderungen in anderen medizinischen Bereichen. Dank unserer jahrelangen Expertise können wir Kunden umfassend beraten, welche Analysen und Tests auf dem Weg in klinische Studien erforderlich sind. Unser Spektrum reicht von Beratung über Labordienstleistungen bis hin zur wissenschaftlichen und medizinischen Dateninterpretation.

Dr. Jülke: CheckImmune ist nach den ISO-Normen 17025 und 15189 akkreditiert und erfüllt die Anforderungen der Good Clinical Laboratory Practise. Unsere Testergebnisse können daher auch für die Zulassung von Medikamenten verwendet werden. Mit zehn technischen Angestellten und 20 Wissenschaftler:innen sind wir in der Lage, flexibel auch neuartige Methoden für unsere Kunden zu entwickeln. Wir unterstützen sie bei der Auswahl und Validierung von Leitkandidaten für Arzneimittel, realisieren Proof-of-Concept-Studien an Proben von Patientengruppen, um studienspezifische Biomarker für die anschließende Therapieüberwachung zu entwickeln. In klinischen Studien übernehmen wir das Therapiemonitoring bezüglich Sicherheit und Wirksamkeit, Wirkmodus, möglichen Surrogat-Endpunkten sowie die Differenzierung von Patientengruppen und die Analyse und Interpretation der erhobenen Daten. Hier besitzen wir umfangreiche Erfahrungen.

Dr. Hüser: Wir sind kein Routinelabor, in dem man kontinuierlich laufende Tests – auch Assays genannt, buchen kann. Wir ermitteln anhand der Wirkungsweise des Immuntherapeutikums, welche Assays für das ausgewählte Ziel sinnvoll sind. Dafür stehen uns vielfältige Analyseplattformen zur Verfügung, darunter die Single Cell Multiomics-Technologie, mit der wir in einem einzigen Experiment transkriptorische, proteomische und epigenetische Informationen aus Tausenden von Zellen verschiedener Untergruppen gewinnen können. Mit der Olink-Technologie identifi zieren wir Profile, um mittels spezifischer Proteinsignaturen Krankheitsverläufe, das Ansprechen auf Therapien und die Wirksamkeit von Medikamenten überwachen zu können. Wir verfügen darüber hinaus über klassische Plattformen wie Elisa, MesoScale Discovery oder Durchflusszytometrie und werden künftig auch Spektral-Durchflusszytometrie anbieten.

Dr. Jülke: Hervorzuheben ist auch unsere enge Verbindung zur Charité, die wir unter anderem für die gemeinsamen Entwicklungen neuartiger Methoden nutzen. So können wir zum Beispiel auch nicht-interventionelle Studien mit Primärmaterialien wie Blutproben oder Biopsien durchführen, um Tests an der potenziellen Zielgruppe des neuen Medikaments zu validieren. Als Dienstleister tragen wir dazu bei, die Zulassung neuer innovativer Arzneimittelkandidaten zu beschleunigen und Entwicklungsrisiken zu minimieren.

Welche Krankheitsbereiche spielen in Ihren Aufträgen eine Rolle?

Dr. Jülke: Auf der einen Seite begleiten wir Immuntherapeutika, die das Immunsystem gezielt stärken, wie für Krebserkrankungen, Vakzinierungen oder schwere Infektionen. Auf der anderen Seite gibt es zahlreiche Situationen, wo unerwünschte, krankmachende Immunreaktionen unterdrückt werden sollen, wie bei Autoimmunerkrankungen, überschießender Entzündung, allogener Transplantation und Gentherapien. Dabei werden verschiedenste Medikamentenklassen geprüft, wie besonders Biologika und Zell- und Gentherapien, aber auch klassische Small Molecules.

Wie ist CheckImmune entstanden?

Dr. Hüser: Gestartet sind wir 2019 als Spin-off der Charité und des Berlin Institute of Health, verfügen jedoch über 25 Jahre Erfahrung in der akademischen Forschung. Prof. Dr. med. Hans-Dieter Volk, unser Mitgründer und CSO, leitete bis 2021 das Institut für Medizinische Immunologie der Charité (IMI) und gründete das BIH Center for Regenerative Therapies. Am IMI hatte er ein Studienlabor aufgebaut, um Methoden für klinische und akademische Projekte zu entwickeln. Dieses Labor übernahm zunehmend mehr Auftragsforschung für Pharma- und Biotechunternehmen. Das war Ausgangspunkt für die Ausgründung, um Nachhaltigkeit und Flexibilität zu erhöhen.

Dr. Jülke: Wir haben als Management-Team ausgegründet, zusammen mit Prof. Volk, PD Dr. Gerald Grütz, Dr. Levent Akyüz und Dr. Su-Jin Park. Unsere damaligen Laborräume im Cranach-Haus konnten wir als Firma mieten und haben dort CheckImmune erfolgreich aufgebaut, ganz ohne externen Investor.

Erst kürzlich sind Sie in den BerlinBioCube gezogen.

Dr. Hüser: Wir sind in den letzten Jahren gewachsen und hatten in der Charité 250 m² Labor- und Bürofläche für 30 Beschäftigte zur Verfügung. Hier haben wir mehr als den doppelten Platz und damit sehr gute Laborflächen, die man momentan in Berlin schwerlich findet. Der Campus ist für uns mit dem attraktiven Gründerzentrum BerlinBioCube und seiner Infrastruktur ein großer Gewinn. Auch Vernetzungsformate wie „Talk im Cube“, die Mensa oder die grüne Umgebung sind Pluspunkte. Wir erhalten hier zudem jegliche Unterstützung. Für künftige Kooperationen mit den hiesigen Start-ups und Firmen möchten wir noch stärker werben. T-knife hatte bereits einen Auftrag bei uns platziert, als wir noch in Mitte waren.

Welches sind Ihre Hauptkunden?

Dr. Hüser: Es sind Pharma- und Biotech-Unternehmen weltweit, größtenteils mit Sitz in den USA. Je nachdem, wo die klinischen Studien laufen, haben wir Proben aus Europa und den USA, aber auch aus China und anderen Ländern. Einige Kunden betreuen wir schon jahrelang, aber häufig sind es neue Projekte mit neuen Kunden und Partnern.

Dr. Jülke: Als Teil von Konsortien entwickeln wir mit Partnern in EU-, BMBF- oder auch BMWK-Forschungsprojekten neue Methoden. Dabei führen wir meist die Messungen zu bestimmten Forschungsfragen durch. Für uns ist das interessant, weil wir mit geringem Risiko neue Methoden etablieren und die methodischen Entwicklungen später unseren Kunden präsentieren können.

Wo sehen Sie CheckImmune in fünf Jahren?

Dr. Hüser: Ein schnelles Wachstum haben wir in der Vergangenheit schon erlebt. Wir haben hier noch bessere Möglichkeiten zu expandieren, aber momentan steht eher eine Konsolidierung an, auch um flexibel und innovativ zu bleiben. Je größer eine Firma wird, desto starrer werden die Prozesse – weshalb große Pharmafirmen vieles nicht mehr intern bei sich machen wollen. Je nach Auftragslage würden wir mittelfristig vielleicht um fünf Beschäftigte wachsen. Ein wichtiger Aspekt ist die ständige Weiterentwicklung der Cutting-edge-Technologieplattformen.

Was wünschen Sie sich vom Standort Buch?

Dr. Hüser: Alle Mitarbeiter:innen sind vom Firmensitz im Zentrum mit nach Buch gezogen, es gibt ein hohes Commitment für unser Unternehmen. Für etliche hat sich der Weg mehr als verdoppelt, weshalb wir mehr Homeoffice einräumen. Sehr förderlich wäre, die Anbindung mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu verbessern, etwa bezüglich Taktzeiten und intelligenter Anschlüsse. Die Campus-Bikes tragen bereits einen Teil zur smarten Mobilität bei.

Interview: Christine Minkewitz / Campus Berlin-Buch GmbH

Das Interview erschien zuerst im Standortjournal buchinside.

www.campusberlinbuch.de

forschen, produzieren, heilen, bilden / 17.12.2024
Wachsender Zukunftsort Berlin-Buch: Wie steht es um die städtebauliche Entwicklung in Berlin-Buch?

Dr. Cordelia Koch, Bezirksbürgermeisterin von Pankow (Foto: Fernando Offermann)
Dr. Cordelia Koch, Bezirksbürgermeisterin von Pankow (Foto: Fernando Offermann)

buchinside sprach mit der Pankower Bezirksbürgermeisterin Dr. Cordelia Koch über aktuelle Planungen, Meilensteine und Baustarts
 

Frau Dr. Koch, am Zukunftsort Berlin-Buch sind über 3.500 Wohnungen mit sozialer Infrastruktur aus öffentlicher Hand geplant. Zum größten Vorhaben, dem Quartier Am Sandhaus, gab es in den zurückliegenden Monaten einen intensiven Dialog zwischen
Senatsverwaltung, Bezirk und der Bucher Initiative Am Sandhaus. Wie positioniert sich der Bezirk Pankow zwischen einer maximalen Wohnbebauung und den Belangen des Natur- und Klimaschutzes?

Dass in Buch moderne, nachhaltige Quartiere mit bezahlbarem Wohnraum entstehen, begrüßen wir als Bezirk ausdrücklich. Unabhängig von einer maximalen oder weniger starken Bebauung möchte ich jedoch eine bestehende Problematik voranstellen: Bereits jetzt ist der öffentliche Personennahverkehr überlastet. Für alles, was kommt, brauchen wir dringend eine verbesserte Verkehrsanbindung des Berliner Nordostens. Das ist eine grundlegende Voraussetzung, um das Wachstum zu ermöglichen und den Wirtschafts- und Wissenschaftsstandort zu stärken. Sei es durch Taktverdichtung der S-Bahn, ein zweites Gleis in Richtung Bernau oder durch einen Regionalbahnhof in Buch.

Das Quartier Am Sandhaus ist noch in einem frühen Stadium. Basierend auf den Ergebnissen des Masterplans leitet die Senatsverwaltung aktuell ein Bebauungsplanverfahren ein. Daran wird die Bevölkerung frühzeitig beteiligt, und zwar im ersten Quartal 2025. Laut Stadtentwicklungsamt könnten die ersten Wohnungen bis 2030 entstehen.

Die Initiative Am Sandhaus fordert unter anderem, weniger Wohnungen in größerem Abstand zur großen Moorlinse zu bauen, was den Erfordernissen raschen und umfangreichen Wohnungsbaus entgegensteht. Ich betrachte die Landschafts- und Naturschutzgebiete im Berliner Norden als einen enormen Schatz für die Erholung und Gesundheit der Pankowerinnen und Pankower. Natur und Klimaschutz sind wichtige Aspekte, wenn über die Nutzung von Flächen gesprochen wird – aber die Wohnungsnot ist ebenso ein starker Treiber. Um einen Kompromiss in diesem Zielkonflikt herbeizuführen, haben der Bezirksstadtrat für Stadtentwicklung, Cornelius Bechtler und Staatssekretär Alexander Slotty einen Runden Tisch einberufen, der einen produktiven´Raum für den Austausch zwischen Senat, Bezirk, Wohnungsbaugesellschaften und der Initiative Am Sandhaus ermöglicht. Der Bezirk begleitet also diesen Prozess – und den Runden Tisch halte ich für eine sehr gute Herangehensweise.

Buch ist weiterhin im Fokus der Nachhaltigen Stadterneuerung. Welche der geplanten Maßnahmen werden in den nächsten Jahren umgesetzt?

In Buch wird sich eine ganze Menge tun. So startet 2025 der Bau des Integrations- und Bildungszentrum (BIZ). Die Bauplanungsunterlagen sind durch die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Wohnen und Bauen geprüft worden. Im zweiten Halbjahr 2025 soll es ganz konkret losgehen mit dem ersten Spatenstich. 2027 folgt die Außenanlage und zeitgleich verbessern wir die fußläufige Anbindung des BIZ durch die „Promenade Wiltbergstraße“ ab Schlosspark-Passage. Dabei wird nicht nur die Wegequalität verbessert. Die Promenade soll klimagerecht gestaltet werden und zum Aufenthalt einladen.

Aktiv sind wir schon dabei, den Panke-Grünzug zu planen, welcher auf der Sanierung des Schlossparks aufbaut und die Panke qualifizieren wird. 2025 beginnt der erste Bauabschnitt, um den Panke-Park zu gestalten. Wir schaffen Sportangebote wie eine Calisthenics-Anlage, Tischtennisplatten, eine Boule-Anlage, die am Weg zum S-Bahn-Eingang konzentriert werden. Zusätzlich wird der Wegebelag der Panke-Promenade erneuert und es wird weitere Sitzangebote geben.

Wir errichten zudem zwei neue Spielplätzeim Ort: auf der Grünfläche Karower Straße und auf dem Gelände Alt-Buch 52. Eine Ergänzung des ersten Bauabschnitts des Panke-Parks stellt der Fuß- und Radweg auf der Panke-Promenade zwischen südlichem S-Bahnhof bis Walter-Friedrich-Straße dar, mit dem die Anbindung des S-Bahnhofs verbessert werden soll.

Das ist bereits ein Teilstück des neuen Radwegs zum Wissenschaftscampus.

So, wie wir es im Bezirksamt mit dem Campus Buch abgestimmt haben, führt der künftige Radweg am Panke-Park auf dieser Promenade entlang, über die Panke-Brücke in die Stichstraße Walter-Friedrich-Straße an der Kita „Kleine Schlaufüchse“ vorbei. Darauf quert er die Industriebahntrasse neben der Skateranlage, und führt weiter über die Wolfgang-Heinz-Straße in die Robert-Rössle-Straße. Die Stichstraße und der Kurvenbereich Walter-Friedrich-Straße werden in den nächsten Jahren als Radweg qualifiziert. Am Knotenpunkt Wolfgang-Heinz-Straße erfolgt ein fahrrad- und fußgängergerechter Ausbau.

Wann geht es genau los?

Der erste Bauabschnitt erfolgt 2025. Das wird nicht alles in 2025 fertig sein, aber es wird eine spürbare Veränderung geben. Das heißt, da passiert echt viel.

Buch wächst als Wissenschafts- und Technologiestandort. Für die gewerbliche Entwicklung ist der südliche Teil der sogenannten Brunnengalerie vorgesehen, für den der Bezirk einen Bebauungsplan aufstellt. Wie ist da der Stand?

Das Bebauungsplanverfahren läuft aktuell. Bereits im Mai/Juni wurde die Öffentlichkeit frühzeitig beteiligt, ebenso die Behörden und sonstige Träger öffentlicher Belange. Die eingegangenen Stellungnahmen wurden den Sommer über ausgewertet. Im nächsten Schritt werden verschiedene Fachgutachten erstellt, unter anderem zu Verkehr, Artenschutz, Schallschutz und Niederschlagswasserbewirtschaftung. Auf Grundlage dieser Gutachten wird der Planentwurf überarbeitet und die förmliche Beteiligung nach Baugesetzbuch durchgeführt. Der Baubeginn ist für 2027 avisiert und startet damit, dass die Druckwasserleitung im südlichen Bereich verlegt wird. Dieser Schritt ist ein wichtiges Signal: Wir ermöglichen räumliches Wachstum für den Campus, die Ansiedlung weiteren forschungsnahen Gewerbes und fördern somit auch neue Arbeitsplätze am Zukunftsort Berlin-Buch.

Interview: Dr. Ulrich Scheller, Christine Minkewitz / Campus Berlin-Buch GmbH

Das Interview erschien zuerst im Standortjournal buchinside 2/2024.

forschen / 13.12.2024
Volker Haucke erhält Leibniz-Preis 2025 der DFG

Prof. Dr. Volker Haucke (Foto: Silke Oßwald)
Prof. Dr. Volker Haucke (Foto: Silke Oßwald)

Auszeichnung für bahnbrechende Forschung zum Lipidsignaling und zur synaptischen Signalübertragung. Der Wissenschaftler und Direktor am Leibniz-Forschungsinstitut für Molekulare Pharmakologie (FMP) ist einer von zehn Geehrten des wichtigsten deutschen Förderpreises.

Professor Volker Haucke, Direktor des Leibniz-Forschungsinstituts für Molekulare Pharmakologie (FMP) in Berlin und Professor für Molekulare Pharmakologie an der Freien Universität Berlin, ist einer der zehn Preisträger des Leibniz-Preises 2025 der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG). Die Auszeichnung, eine der bedeutendsten Würdigungen in der deutschen Wissenschaftslandschaft, honoriert Hauckes Beiträge zum Verständnis des Lipidsignalings und der synaptischen Signalübertragung im Nervensystem. Wie die DFG heute in Bonn mitteilte, wurde Volker Haucke aus 142 eingereichten Nominierungen vom zuständigen Auswahlgremium ausgewählt. Die mit jeweils 2,5 Millionen Euro dotierte Auszeichnung wird den Preisträgern am 19. März 2025 in Berlin überreicht. Die Fördermittel sollen den weiteren Forschungsarbeiten zugutekommen. 

Der Leibniz-Preis 2025 würdigt Volker Hauckes wissenschaftliche Leistungen und unterstützt die Fortführung seiner Forschungsprojekte, die neue Einblicke in grundlegende biologische Prozesse und mögliche therapeutische Anwendungen versprechen.

Forschungsschwerpunkte: Endozytose und synaptische Signalübertragung
Volker Hauckes wissenschaftliche Arbeiten beschäftigen sich mit den molekularen Prozessen, die die Funktion von Nervenzellen ermöglichen. Im Mittelpunkt steht dabei die Endozytose – ein zellulärer Mechanismus, bei dem Membranbereiche gezielt eingestülpt werden, um Substanzen aus der Umgebung aufzunehmen. Dieser Prozess spielt eine zentrale Rolle in der Signalübertragung an den Synapsen und trägt dazu bei, die Zusammensetzung der Zellmembran zu regulieren sowie die Degeneration von Nervenzellen zu verhindern. 

Haucke hat in diesem Bereich wichtige Erkenntnisse über das Zusammenspiel von neuronalen Proteinkomplexen, Lipidsignalen und Abbaumechanismen zelleigener Bestandteile gewonnen. Diese Forschungsergebnisse haben unter anderem zur Entwicklung von Hemmstoffen für zentrale Enzyme des Lipidstoffwechsels geführt, die Ansätze für neue therapeutische Anwendungen bieten könnten, wie etwa in der Krebsforschung. 

Wissenschaftlicher Werdegang und Auszeichnungen 
Volker Haucke studierte Biochemie an der Freien Universität Berlin und promovierte am Biozentrum der Universität Basel. Nach einem Postdoc-Aufenthalt an der Yale University, USA, leitete er eine Nachwuchsgruppe an der Universität Göttingen, bevor er als Professor für Biochemie an die Freie Universität Berlin zurückkehrte. Seit 2012 ist er Direktor des Leibniz-Forschungsinstituts für Molekulare Pharmakologie in Berlin. 

Im Laufe seiner Karriere erhielt Haucke zahlreiche Preise und Förderungen, darunter einen ERC Advanced Grant und den Feldberg-Preis 2020. Er ist Mitglied renommierter wissenschaftlicher Organisationen wie der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina, der Academia Europaea und der European Molecular Biology Organization (EMBO). 

Quelle: Leibniz-Forschungsinstitut für Molekulare Pharmakoligue
Volker Haucke erhält Leibniz-Preis 2025 der DFG

forschen / 13.12.2024
Leibniz-Preis geht an Ana Pombo

Porträtbild von Professorin Ana Pombo. Foto: Pablo Castagnola
Porträtbild von Professorin Ana Pombo. Foto: Pablo Castagnola

Die Biochemikerin Ana Pombo vom Max Delbrück Center bekommt den renommierten Gottfried Wilhelm-Leibniz-Preis. Das gab die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) am 11. Dezember 2024 bekannt. Der Leibniz-Preis gilt als der wichtigste deutsche Forschungsförderpreis und ist mit 2,5 Millionen Euro dotiert.

Zwei Meter lang ist der Erbgutfaden, den Zellen sorgsam gefaltet in einem Kern von zehn Mikrometern Durchmesser verstauen. Dadurch entsteht ein räumliches Zusammenspiel zwischen Genen und ihren Schaltern. Professorin Ana Pombo will verstehen, wie Umwelteinflüsse und Erfahrungen dieses dreidimensionale Zusammenspiel beeinflussen – und Krankheiten wie zum Beispiel Autismus oder Epilepsie entstehen können. Für die Analyse entwickelt ihre Arbeitsgruppe am Berliner Institut für Medizinische Systembiologie des Max Delbrück Center (MDC-BIMSB) neue Werkzeuge: 2017 stellte ihr Team im Fachmagazin „Nature“ eine Methode vor, mit der sich die 3D-Struktur des gesamten Genoms kartieren lässt. 

Aufgrund solcher wegweisenden Arbeiten hat der Hauptausschuss der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) entschieden, Ana Pombo gemeinsam mit neun anderen Wissenschaftler*innen mit dem wichtigsten deutschen Forschungsförderpreis zu ehren. Sie erhält am 19. März 2025 bei einer Festveranstaltung den Gottfried Wilhelm-Leibniz-Preis. Der Preis ist mit 2,5 Millionen Euro dotiert. 

„Wir wollen in Zukunft krankmachende Veränderungen der Zellen möglichst früh rückgängig machen. Um dieses Ziel zu erreichen, müssen wir zunächst die Mechanismen entschlüsseln, die wie ein komplexes Uhrwerk bestimmen, wie unser Genom funktioniert. Die Arbeit von Ana Pombo trägt ganz grundlegend dazu bei. Sie ist eine echte Pionierin – und wir gratulieren ihr herzlich“, sagt Professorin Maike Sander, Wissenschaftliche Vorständin des Max Delbrück Center.

Über Ana Pombo
Ana Pombo wurde 1969 in Portugal geboren und studierte Biochemie an der Universität Lissabon. Nach einer Promotion an der Universität Oxford wechselte sie  zunächst als Gruppenleiterin am MRC London Institute of Medical Sciences des Imperial College London, UK. 2013 kam sie ans Max Delbrück Center, zeitgleich übernahm sie eine Professur für „Transkriptionale Regulation und Genom-Architektur“ an der Humboldt-Universität zu Berlin. Sie ist stellvertretende Direktorin des MDC-BIMSB und stellvertretende Programmsprecherin des Max Delbrück Center. 2007 erhielt sie den Robert-Feulgen-Preis, außerdem ist sie Mitglied der European Molecular Biology Organization (EMBO) und der Europäischen Akademie der Wissenschaften.

Neben Ana Pombo forschen zwei weitere Preisträger*innen am Max Delbrück Center: Professor Nikolaus Rajewsky und Professorin Carmen Birchmeier. Die DFG ehrt seit 1985 herausragende Spitzenforscher*innen mit dem Leibniz-Preis. Er bietet ihnen die Möglichkeit, ihre Forschung zu erweitern und besonders qualifizierte Wissenschaftler*innen in frühen Karrierephasen zu beschäftigen. Die Leibniz-Preise 2025 werden feierlich am 19. März 2025 in Berlin vergeben. Der Preisverleihung geht eine Veranstaltung zum 40-jährigen Jubiläum des Programms voraus, bei der sich alle bisherigen Preisträger*innen austauschen und vernetzen können.

Pressemitteilung auf der der Webseite des Max Delbrück Center:
Leibniz-Preis geht an Ana Pombo

produzieren / 13.12.2024
Eckert & Ziegler beantragt Zulassung von GalliaPharm® bei der japanischen Gesundheitsbehörde MHLW

Die Eckert & Ziegler Radiopharma GmbH (Eckert & Ziegler), ein führender Anbieter von Isotopentechnologie für die Nuklearmedizin und radiopharmazeutische Anwendungen, gibt die Einreichung ihres GalliaPharm® 68Ge/68Ga Radionuklid-Generators zur Zulassung in Japan bekannt. Dieser Schritt ebnet den Weg für einen breiteren Zugang zu modernsten Diagnoseverfahren wie 68Ga-PSMA-11 in Japan. Novartis Pharma K.K. wird für die Fachinformationen sowie den Vertrieb von GalliaPharm® in Japan zuständig sein.

GalliaPharm® wird als hochwertiger GMP-Generator für Gallium-68 weltweit eingesetzt und unterstützt die Herstellung von Radiopharmazeutika für die Positronen-Emissions-Tomografie (PET), insbesondere in der Onkologie, wie bei der Diagnose von Prostatakrebs durch PSMA-Bildgebung. Eine Zulassung in Japan würde dem lokalen Gesundheitswesen ein zuverlässiges und leicht zugängliches Werkzeug zur Markierung von Gallium-68-Radiopharmazeutika zur Verfügung stellen, das neue Präzision in der diagnostischen Bildgebung bietet und die Früherkennung von Krankheiten sowie Patientenergebnisse verbessern kann.

„Dieser Schritt mit der MHLW ist für uns von entscheidender Bedeutung“, erklärte Dr. Deljana Werner, Leiterin Qualitätssicherung und Zulassungswesen des Medical Segments von Eckert & Ziegler SE. „Als Unternehmen, das sich der globalen Weiterentwicklung der Nuklearmedizin verschrieben hat, sehen wir den Markteintritt von GalliaPharm® in Japan als eine bedeutende Chance, medizinische Fachkräfte bei der Verbesserung der Patientenversorgung durch präzise und innovative Bildgebungslösungen zu unterstützen.“

Mit dem Antrag auf Zulassung in Japan bekräftigt Eckert & Ziegler sein Engagement, den spezifischen Bedürfnissen vielfältiger Gesundheitsmärkte gerecht zu werden, und seine Innovationen an lokale Fortschritte in der Nuklearmedizin anzupassen. Dieser Schritt unterstreicht nicht nur die Verpflichtung des Unternehmens, fortschrittliche Radioisotope für medizinische Anwendungen weltweit bereitzustellen, sondern stärkt auch seine Position als vertrauenswürdiger Partner in der Wachstumsbranche Radiopharmazie.

Über Eckert & Ziegler SE
Die Eckert & Ziegler SE gehört mit über 1.000 Mitarbeitern zu den führenden Anbietern von isotopentechnischen Komponenten für Nuklearmedizin und Strahlentherapie. Das Unternehmen bietet weltweit an seinen Standorten Dienstleistungen und Produkte im Bereich der Radiopharmazie an, von der frühen Entwicklung bis hin zur Kommerzialisierung. Die Eckert & Ziegler Aktie (ISIN DE0005659700) ist im TecDAX der Deutschen Börse gelistet.
 

Quelle: Pressemitteilung Eckert & Ziegler SE
Eckert & Ziegler beantragt Zulassung von GalliaPharm® bei der japanischen Gesundheitsbehörde MHLW

forschen, produzieren, heilen, bilden / 10.12.2024
Inspirierend und vernetzend: „Talk im Cube“

Talk im Cube zu Finanzierungsmodellen für Biotechs. (Foto: CBB)
Talk im Cube zu Finanzierungsmodellen für Biotechs. (Foto: CBB)

Seit fast einem Jahr bringt „Talk im Cube“ Wissenschaft und Wirtschaft auf dem Campus Berlin-Buch zusammen

Seit Februar diesen Jahres lädt „Talk im Cube“ regelmäßig zu spannenden Podiumsdiskussionen mit anschließendem Networking ein. Das kompakte Format richtet sich an die Campus-Community, Wissenschaftler, Start-ups und Investoren im Bereich Life Science. Die Talks 2024 beleuchteten Themen wie „Weibliche Start-ups in den Life Sciences“, Exit-Strategien, der Brückenschlag von der Präklinik zur Klinik oder die Entwicklung von Krebsmedikamenten aus der Sicht eines behandelnden Onkologen.

Ende November fand ein anregender „Talk in the Cube“ über Finanzierungsmodelle für Start-ups statt.

Merle Fuchs, Geschäftsführerin und Mitgründerin der PRAMOMOLECULAR GmbH, Berlin-Buch, diskutierte mit Cornelia Jahnel, GOLDTRACK Ventures GmbH, Leipzig, Hannah-Sophie Braun, Investitionsbank Berlin und Robert Schwanke, Berliner Sparkasse, über die Herausforderungen der Biotech-Finanzierung, Finanzierungstrends für die Biotechnologie in Europa und Wege für Biotech-Start-Ups zu erfolgreichen Finanzierungsstrategien.

Was erwarten VC-Investoren von Gründerteams?

Die Zusammenstellung eines Teams für ein erfolgreiches Spin-off ist ein Lernprozess für Wissenschaftler, die ein Unternehmen gründen wollen. Cornelia Jahnel und Hannah-Sophie Braun waren sich einig, dass Wissenschaft und Wirtschaft aufeinander abgestimmt werden müssen: Entweder hat jemand im Team Marktkenntnisse oder ist bereit, sie sich anzueignen, oder die Gründer sind bereit, jemanden ins Team zu holen, der diese Fähigkeiten hat. Jemand im Team muss die Meilensteine und das Geschäftsziel im Auge behalten.

Wie kommt man erfolgreich mit VC-Investoren in Kontakt?

Diese Frage ist für Gründer im Bereich der Biowissenschaften von entscheidender Bedeutung, und die Diskussionsteilnehmer gaben folgende Empfehlungen:
Kleine Investmentkonferenzen und Pitches helfen, Feedback zu bekommen, wie z.B. auf die Frage: Ist es noch zu früh für eine Gründung? Kontakte über LinkedIn und Präsentationen auf internationalen Konferenzen sind eine gute Option – zum Beispiel Biotech-Konferenzen in Riad, London oder in Sachsen, wie die Finance Days in Leipzig. Für Start-ups ist es wichtig, international zu denken. Weil die Konferenzen sehr teuer sind gilt es, die wichtigsten auszuwählen. Dabei hilft es zu recherchieren, welche Konferenzen die Konkurrenz besucht.

Wenn Start-ups den Kontakt zu VC-Investoren suchen, können sie sich Unterstützung bei Business Angels holen, welche über exzellente Kontakte verfügen und fachlich hochkompetent sind.

Weitere wichtige Ratschläge:

  • Nehmen Sie an so häufig wie möglich an Pitches teil, um Ihr Netzwerk zu erweitern.
  • Bitten Sie, wann immer Sie können, um Einführungen bzw. Empfehlungen durch Dritte, wenn Sie Investoren kontaktieren wollen, und versuchen Sie, „kalte Anfragen“ zu vermeiden.
  • Es ist wichtig, Storytelling zu lernen und Informationen, die Sie vermitteln wollen, zu reduzieren. VC-Investoren sind meist keine Experten auf Ihrem Gebiet. Geht es um neue Therapieansätze, bietet sich an, zu Beginn zu darzulegen, wie Ihre Entwicklung Patienten heilen könnte, anstatt gleich in die Tiefe der Technologie zu gehen.

Zum Thema Gründerinnen

Frauen in Führungspositionen sind derzeit selten, und sie werden auch seltener als Gründerinnen finanziert. Aber das ändert sich. Es gibt immer mehr weibliche Manager bei Biotech-Fonds, und die VCs versuchen, Frauen für Start-ups und Führungspositionen zu unterstützen. Es müssen Vorbilder geschaffen werden, und vielfältige Managementteams mit Männern und Frauen in verschiedenen Altersgruppen profitieren von einer guten Dynamik.

Wie startet man am besten?

Robert Schwanke und Merle Fuchs sind überzeugt, dass sowohl der Businessplan-Wettbewerb als auch der Science for Life-Wettbewerb sehr gute Ausgangspunkte sind, um frühes Feedback zu erhalten und in das Ökosystem einzusteigen.

Hannah-Sophie Braun empfahl Mentoring-Programme wie das Creative Distruction Lab, um Unterstützung beim Fundraising zu bekommen.

Merle Fuchs betonte die Notwendigkeit, als Hightech-Start-up ins Ausland zu gehen, und empfahl z.B. den Boston Incubator, der für die Entwicklung ihres Unternehmens sehr hilfreich war.

Auch die Tendenz, dass Programme aus den USA zunehmend nach Europa kommen, wie z.B. Biolabs, wurde diskutiert.

Wie kann der deutsche und europäische Markt für VC attraktiver werden?

Cornelia Jahnel ist überzeugt, dass neue, vorbildhafte Fonds den Markt verändern werden: „Deshalb gründen wir einen Fonds. Es kann nicht nur um staatliche Förderung gehen (EXIS, EXIST 1, EXIST 2...). Anstelle von Grant Thinking: Big Thinking! Wir gehen hinaus, um VCs aus den USA und Skandinavien zu gewinnen. Wir in Deutschland sind eher risikoscheu, aber es gibt eine Verschiebung.“

Hanna-Sophie Braun bestätigt dies: „Große Teile der Unternehmen wandern in die USA ab, auch einige der Teams, und wir müssen hier aktiv werden.“

Networking und Feedback

Hanna-Sophia Braun bemerkte abschließend: „Networking ist wichtig, aber wählen Sie die richtigen Fonds und holen Sie sich so oft wie möglich Feedback von Leuten, die mehr Erfahrung haben als Sie.“

Cornelia Jahnel fügte hinzu: „Wenn Sie Fundraising betreiben oder ein Unternehmen gründen wollen, mischen Sie sich in verschiedene Gruppen, halten Sie jeden Monat eine kleine Kaffeerunde oder was auch immer ab, um sich über Ihre Ideen auszutauschen, darüber, wie es gelaufen ist, darüber, was gut war und was nicht funktioniert hat.“

Talk im Cube - Ausblick auf das Jahr 2025

Der nächste Talk im Cube ist für den 20. Februar 2025 zum Thema „Intellectual Property Strategies in Life Sciences“ geplant - mit den europäischen Patentanwälten Dr. Sun Jin Lee (Maiwald GmbH) und Dr. Oliver Ladendorf (Kraus & Lederer PartGmbB). Weitere Informationen und Anmeldung in Kürze hier: https://lnkd.in/dF9sfq6a

Weitere Themen werden sein:

- Internationale Kooperationen und Förderprogramme in den Life Sciences
- Life Science Marketing: Wege zur Förderung Ihrer Produkte
- CROs in der Diagnostik- und Therapeutika-Entwicklung.

www.glaesernes-labor-akademie.de/de/talk-im-cube

produzieren / 06.12.2024
Eckert & Ziegler und Ariceum Therapeutics unterzeichnen globalen Liefervertrag für die Entwicklung von Radiotherapeutika der nächsten Generation im Bereich der präzisen Krebsbehandlung

Eckert & Ziegler, einer der weltweit größten Anbieter von Isotopen für medizinische, wissenschaftliche und industrielle Zwecke, und Ariceum Therapeutics (Ariceum), ein privates Biotech-Unternehmen, das radiopharmazeutische Produkte für die Diagnose und Therapie bestimmter schwer zu behandelnder Krebsarten entwickelt, gaben heute die Unterzeichnung eines globalen Liefervertrags für die medizinischen Radionuklide Actinium-225 (Ac-225) und Lutetium-177 (Lu-177) bekannt.

Angesichts der begrenzten weltweiten Verfügbarkeit und der steigenden Nachfrage nach Ac-225, dessen Herstellung äußerst komplex ist, stellt diese Zusammenarbeit einen bedeutenden Schritt zur Beschleunigung der neuartigen zielgerichteten radiopharmazeutischen Pipeline-Programme von Ariceum dar.

Im Rahmen der Vereinbarung wird Eckert & Ziegler Ariceum die erforderlichen Mengen an trägerfreiem (n.c.a.) Ac-225 und Lu-177 liefern. Beide Radionuklide werden zur radioaktiven Markierung von Ariceums firmeneigenem Leit-Radiopharmakon (SS0110) Satoreotid verwendet, das auf schwer zu behandelnde Krebserkrankungen abzielt, und in klinischen Studien und anschließenden kommerziellen Phasen eingesetzt werden soll. Die Vereinbarung umfasst auch Optionen für die Ausweitung auf andere Arzneimittel sowie die Verwendung zusätzlicher Radionuklide zur Vorbereitung künftiger Vermarktungsaktivitäten.

Dr. Harald Hasselmann, Vorstandsvorsitzender von Eckert & Ziegler, kommentierte: „Durch die Zusammenarbeit mit Ariceum unterstützen wir deren Mission, innovative Radiopharmazeutika zum Wohle der Patienten zu entwickeln. Sowohl der Anfang dieser Woche bekannt gegebene Produktionsstart von Ac-225 als auch die erfolgreiche europäische Zulassung von Theralugand® zeigen, dass es unser Ziel ist, den Mangel an hochwertigen Radioisotopen nachhaltig zu verringern. Wir wollen den Fortschritt neuartiger Behandlungen in klinischen Studien und darüber hinaus fördern und so helfen zu heilen."

Manfred Rüdiger, Chief Executive Officer von Ariceum Therapeutics, sagte: „Diese wichtige globale Liefervereinbarung mit Eckert & Ziegler für n.c.a. Ac-225 und Lu-177 wird eine ausreichende Versorgung mit Radionuklid-Isotopen für die Durchführung unserer klinischen Studien sicherstellen. Wir freuen uns darauf, mit dem Team von Eckert & Ziegler zusammenzuarbeiten, um eine robuste Lieferkette aufzubauen und gezielt theranostische Behandlungen für Patienten mit schwer zu behandelnden Krebserkrankungen zuverlässig bereitzustellen. Unser führendes radiopharmazeutisches Arzneimittel Satoreotid ist ein First-in-Class-Antagonist des Somatostatinrezeptors 2 (SSTR2), der mit Ac-225 markiert ist und sehr bald in die klinische Entwicklung bei kleinzelligem Lungenkrebs und beim Merkelzellkarzinom eintreten wird.“

Über Eckert & Ziegler SE
Die Eckert & Ziegler SE gehört mit über 1.000 Mitarbeitern zu den führenden Anbietern von isotopentechnischen Komponenten für Nuklearmedizin und Strahlentherapie. Das Unternehmen bietet weltweit an seinen Standorten Dienstleistungen und Produkte im Bereich der Radiopharmazie an, von der frühen Entwicklung bis hin zur Kommerzialisierung. Die Eckert & Ziegler Aktie (ISIN DE0005659700) ist im TecDAX der Deutschen Börse gelistet

Über Ariceum Therapeutics, GmbH
Ariceum Therapeutics (Ariceum) ist ein privates Unternehmen, das sich auf Radiopharmazeutika spezialisiert hat und sich auf die Diagnose und präzise Therapie bestimmter neuroendokriner und anderer aggressiver, schwer zu behandelnder Krebsarten konzentriert. Der Name Ariceum ist ein Anagramm von „Marie Curie“, deren Entdeckung von Radium und Polonium einen enormen Beitrag zur Entwicklung von Krebstherapien geleistet hat.
Ariceums führendes zielgerichtetes systemisches Radiopharmazeutikum, 177Lu-Satoreotid-Tetraxetan („Satoreotid“), ist ein Antagonist des Somatostatin-Typ-2-Rezeptors (SSTR2), der in neuroendokrinen Tumoren (NETs) und einigen aggressiven Krebsarten wie kleinzelligem Lungenkrebs (SCLC) oder Merkelzellkarzinom (MCC) überexprimiert wird, für die es nur wenige Behandlungsmöglichkeiten und eine schlechte Prognose gibt. Satoreotid wird als „theranostisches Paar“ für die kombinierte Diagnose und gezielte Radionuklidbehandlung dieser Tumore entwickelt. Ariceum entwickelt außerdem einen radioaktiv markierten PARP-Inhibitor (ATT001), der sich derzeit in der klinischen Phase 1 unter dem Studiennamen CITADEL-123 befindet. ATT001 war Teil der Übernahme von Theragnostics Ltd, die im Juni 2023 abgeschlossen wurde.
Ariceum Therapeutics, das 2021 gegründet wurde, erwarb alle Rechte an Satoreotid von Ipsen. Ipsen bleibt weiterhin Anteilseigner des Unternehmens. Ariceum hat seinen Hauptsitz in Berlin und Niederlassungen in Deutschland, der Schweiz, Australien, Großbritannien und den Vereinigten Staaten von Amerika. Das Unternehmen ist derzeit weltweit tätig.
Ariceum wird von einem sehr erfahrenen Managementteam geleitet und von spezialisierten Investoren wie EQT Life Sciences (ehemals LSP), HealthCap, Pureos Bioventures, Andera Partners und Earlybird Venture Capital unterstützt. Weitere Informationen finden Sie unter www.ariceum-therapeutics.com.

Quelle: Pressemitteilung Eckert & Ziegler SE
Eckert & Ziegler und Ariceum Therapeutics unterzeichnen globalen Liefervertrag für die Entwicklung von Radiotherapeutika der nächsten Generation im Bereich der präzisen Krebsbehandlung

forschen, produzieren, heilen, bilden / 04.12.2024
Die neue Ausgabe des Standortmagazins buchinside ist erschienen

Cover der Ausgabe 2/2024 (Abb.: SenStadt/bgmr Landschaftsarchitekten GmbH)
Cover der Ausgabe 2/2024 (Abb.: SenStadt/bgmr Landschaftsarchitekten GmbH)

Im Titelthema: Wachsender Zukunftsort Berlin-Buch

Liebe Leserinnen und liebe Leser,

im November durften wir Teil der großen Wirtschaftsdelegation „Berlin goes USA“ sein, die unter anderem die Life Science Hubs in New York und Boston besuchte. Organisiert von Berlin Partner für Wirtschaft und Technologie, der IHK Berlin und der Senatskanzlei war dieser Aufenthalt ein starkes Commitment für den Wirtschaftsstandort Berlin und die Erkundung transatlantischer Partnerschaften – gerade auch in der Zukunftsbranche Gesundheitswirtschaft. Als vielversprechende Start-ups waren MyoPax und Captain T Cell dabei, deren Therapieansätze auf dem Campus Berlin-Buch entwickelt wurden.

Wir sind beeindruckt, in welcher kurzen Zeit New York ein beeindruckendes Life Science Ecosystem aufbauen konnte und welche Programme dies unterstützen. Boston Cambridge mit Harvard Universität und MIT zeigt, welchen Effekt räumliche Konzentration von Life Science-Unternehmen erzeugt. Doch auch die Gesundheitswirtschaft in der Hauptstadtregion Berlin-Brandenburg wächst und ist bereits sehr gut positioniert. Leuchturmprojekte wie „Unite“ können zusätzliche Ressourcen und Möglichkeiten im Technologietransfer bringen und bündeln. Potenzial liegt vor allem in einer besseren Verzahnung der Life Science Hubs von Berlin bis Potsdam. Mit höherer Dichte steigt die Anziehungskraft für Pharmafirmen und Venture-Capital-Geber – Boston ist dafür Paradebeispiel.

Der Zukunftsort Berlin-Buch wird in den nächsten Jahren als Teil des Ökosystems wachsen: Für die Erweiterungsflächen des Campus von 5,5 Hektar auf der Brunnengalerie laufen die Planverfahren für die Bebauung und Medienerschließung. Hier werden neue Ansiedlungen, schnell wachsende Unternehmen des Biotechparks sowie Scale-ups Platz finden. Hier könnten laut einer aktuellen IBB-Studie bis 2035 rund 1.275 weitere Arbeitsplätze in den Bereichen Biotechnologie und Medizintechnik entstehen. Verbunden mit den in den nächsten 10 Jahren geplanten Investitionen am Gesundheitsstandort Berlin-Buch in Höhe von 728 Millionen Euro könnten außerdem rund 2.500 weitere Arbeitsplätze geschaffen werden. Jeder in Buch investierte Euro entfaltet eine wirtschaftliche Leistung von rund zwei Euro. Die öffentlichen Einnahmen Berlins würden sich allein durch die zusätzlichen Wertschöpfungseffekte in zehn Jahren um etwa 125 Millionen Euro erhöhen.

Parallel entstehen neue Wohnquartiere in Buch; Leben und Arbeiten kann somit besser verbunden werden. Doch auch die verkehrliche Anbindung muss deutlich verbessert werden und die Zukunftsinvestitionen flankieren. Lesen Sie hierzu im Interview mit der Pankower Bezirksbürgermeisterin Cordelia Koch, wie der Bezirk in die städtebauliche Entwicklung Buchs investiert und welche Meilensteine geplant sind.


Dr. Christina Quensel und Dr. Ulrich Scheller
Geschäftsführende der Campus Berlin-Buch GmbH

 

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forschen / 03.12.2024
Das Max Delbrück Center verabschiedet Thomas Sommer

Porträtfoto von Thomas Sommer. Foto: Pablo Castagnola, Max Delbrück Center
Porträtfoto von Thomas Sommer. Foto: Pablo Castagnola, Max Delbrück Center

Drei Jahrzehnte hat Thomas Sommer am Max Delbrück Center geforscht und das Zentrum geprägt: als Wissenschaftler, Ombudsmann, Vertreter in Gremien und als kommissarischer Vorstand. Mit einem Symposium zu seinem Lieblingsthema, dem Recyclingsystem der Zelle, sagt das Zentrum am 6. Dezember danke.

Mit einem Fachsymposium verabschiedet das Max Delbrück Center am 6. Dezember 2024 einen Wegbegleiter, der das Zentrum mitgeprägt hat: Professor Thomas Sommer. Anfang der 1990-er Jahre kam er als Juniorgruppenleiter ans Zentrum – und blieb drei Jahrzehnte. Mehrfach war er Ombudsmann für Doktorand*innen. Zwei Mal hat er die kommissarische Leitung des Max Delbrück Centers übernommen, zuletzt 2019 bis 2022. Als Manager und Netzwerker vertrat er es in den verschiedensten Gremien. Nun schlägt er ein neues Kapitel auf: Thomas Sommer ist Geschäftsführer des Institute for Biomedical Translation (IBT) Lower Saxony in Hannover. Das Institut fördert biomedizinische Start-ups in Niedersachsen. 

Grundlagenforschung und Anwendung seien nicht zu trennen, sagt Thomas Sommer. Denn fast jede Therapie komme aus der Grundlagenforschung. Diese Haltung hat er in seinen Ämtern am Max Delbrück Center vorangetrieben, die Strukturen dafür mitgeschaffen, dass Forscher*innen einerseits die Grundlagen des Lebens verstehen und andererseits neue therapeutische Ansätze entwickeln können.

Ein Symposium zum Recyclingsystem der Zelle

Sein Forscherleben hat er dem Ubiquitin-Proteasom-System gewidmet, so heißt die Recycling-Zentrale der Zellen in der Fachsprache. Ubiquitin erledigt dabei die Aufgabe eines Etiketts: Es markiert Proteine, die aufgrund verschiedenster Gründe Fehler angehäuft haben und damit funktionslos oder sogar schädlich sind und gibt sie für die Entsorgung frei. Die Zelle zerlegt die markierten Proteine und baut aus den Einzelteilen neue. 

Das Recycling-System steht im Mittelpunkt des Symposiums „Targeted proteolysis: From basic discovery to clinical application“ – unter anderem mit Keynotes des Chemie-Nobelpreisträgers Professor Aaron Ciechanover vom Israel Institute of Technology in Haifa und Professor Fleur M. Ferguson, University of California in San Diego. Ab 16 Uhr schließt sich eine festliche Verabschiedung an.

Quelle: Pressemitteilung Max Delbrück Center
Das Max Delbrück Center verabschiedet Thomas Sommer

produzieren / 03.12.2024
Eckert & Ziegler: Wechsel in Vorstand und Aufsichtsrat

Der Aufsichtsrat der Eckert & Ziegler SE hat Dr. Gunnar Mann (57) mit Wirkung zum 1.1.2025 als neues Vorstandsmitglied bestellt. Er wird die operative Verantwortung für das Segment Medical übernehmen.

Der promovierte Physiker kam 1998 zu Eckert & Ziegler und startete zunächst als Entwicklungsleiter. Danach war er als Geschäftsführer in verschiedenen Tochterunternehmen der Eckert & Ziegler SE tätig und wurde 2011 zum Mitglied der Konzernleitung berufen. Herr Dr. Mann verfügt über ausgewiesene Expertise in den Bereichen Strahlenphysik, Prozessmanagement sowie der Umsetzung von Investitionsprojekten.

Jutta Ludwig, deren Vorstandsvertrag planmäßig zum 31.12.2024 ausläuft, wechselt zum 1.1.2025 als entsendetes Mitglied in den Aufsichtsrat. Gleichzeitig scheidet Frank Perschmann zum Jahresende aus dem Aufsichtsrat der Eckert & Ziegler SE aus.

"Dr. Mann kennt Eckert & Ziegler wie nur wenige andere und bringt genau jene Erfahrungen und Kompetenzen mit, die für den Ausbau der Fertigungskapazitäten im wachsenden Segment Medical und die Errichtung von Anlagen für neue Produkte erforderlich sind“, erläutert Dr. Andreas Eckert, Aufsichtsratsvorsitzender der Eckert & Ziegler SE. „Frau Ludwig danke ich im Namen des Aufsichtsrats für ihre Verdienste beim Ausbau unserer Position in China und freue mich, dass ihre Expertise dem Unternehmen erhalten bleibt. Mein Dank gilt ebenso Herrn Perschmann für die langjährige Zusammenarbeit im Aufsichtsrat sowie seine wertvollen Impulse bei der strategischen Weiterentwicklung des Konzerns."

Über Eckert & Ziegler.
Die Eckert & Ziegler SE gehört mit über 1.000 Mitarbeitern zu den führenden Anbietern von isotopentechnischen Komponenten für Nuklearmedizin und Strahlentherapie. Das Unternehmen bietet weltweit an seinen Standorten Dienstleistungen und Produkte im Bereich der Radiopharmazie an, von der frühen Entwicklung bis hin zur Kommerzialisierung. Die Eckert & Ziegler Aktie (ISIN DE0005659700) ist im TecDAX der Deutschen Börse gelistet.

Quelle: Pressemitteilung Eckert & Ziegler SE
Eckert & Ziegler: Wechsel in Vorstand und Aufsichtsrat

produzieren / 02.12.2024
Eckert & Ziegler startet Produktion von Actinium-225 und ebnet den Weg für die Versorgung mit GMP-Material

Die Eckert & Ziegler Radiopharma GmbH (Eckert & Ziegler) feiert heute den erfolgreichen Start der Produktion von Actinium-225 (Ac-225) und begegnet damit dem weltweiten Mangel an diesem wichtigen Radionuklid. Dieser Meilenstein ist ein enormer Erfolg für das gemeinsame Projekt mit dem Institut für Kernphysik der Akademie der Wissenschaften der Tschechischen Republik (ÚJF). Die Testproduktion zeigte, dass die ausgewählte Technologie geeignet ist, um die erwarteten Parameter des Produkts zu erreichen.

Parallel zur Produktion hat Eckert & Ziegler die Validierung zur Herstellung von GMP-konformem Ac-225 gestartet, das für den klinischen und kommerziellen Einsatz von entscheidender Bedeutung ist. Die Markteinführung wird für die erste Jahreshälfte 2025 erwartet und eröffnet neue Möglichkeiten für Pharmaunternehmen, die an der Entwicklung von alpha-emittierenden Radiopharmazeutika arbeiten.

Die Produktionsstätte nutzt innovative, zyklotronbasierte Methoden zur Erzeugung von Ac-225 aus Radium-226 und stellt einen bedeutenden Fortschritt in der Isotopenproduktion dar. „Dieser Meilenstein unterstreicht unser Engagement, die Krebsbehandlung durch die zuverlässige Versorgung mit Radioisotopen voranzutreiben“, sagte Dr. Lutz Helmke, Geschäftsführer der Eckert & Ziegler Radiopharma GmbH. „Der Beginn der Ac-225 Produktion begegnet nicht nur dem aktuellen Mangel, sondern stärkt auch Eckert & Zieglers Position als führender Akteur in der Zukunft der Radioligandentherapie.“

Der erfolgreiche Start der Ac-225-Produktion ist das Ergebnis der engen Zusammenarbeit zwischen Eckert & Ziegler und dem ÚJF. Dank seiner jahrzehntelangen Erfahrung in der Nuklearforschung und der Entwicklung von Radiopharmazeutika hat das ÚJF eine entscheidende Rolle bei der Gestaltung und Optimierung des Produktionsweges für Ac-225 gespielt. Durch die Integration maßgeschneiderter Lösungen der Isotope Technologies Dresden GmbH, Eckert & Zieglers Division für Anlagenbau, wurde der Produktionsprozess effizient und nachhaltig gestaltet.

Der Produktionsstart positioniert Eckert & Ziegler an der Spitze des Wandels in der Radiopharmaindustrie und bietet eine zuverlässige sowie skalierbare Quelle für Ac-225 zur klinischen Entwicklung und kommerziellen Herstellung.

Über Eckert & Ziegler SE
Die Eckert & Ziegler SE gehört mit über 1.000 Mitarbeitern zu den führenden Anbietern von isotopentechnischen Komponenten für Nuklearmedizin und Strahlentherapie. Das Unternehmen bietet weltweit an seinen Standorten Dienstleistungen und Produkte im Bereich der Radiopharmazie an, von der frühen Entwicklung bis hin zur Kommerzialisierung. Die Eckert & Ziegler Aktie (ISIN DE0005659700) ist im TecDAX der Deutschen Börse gelistet.

Quelle: Pressemitteilung Eckert & Ziegler SE
Eckert & Ziegler startet Produktion von Actinium-225 und ebnet den Weg für die Versorgung mit GMP-Material

produzieren / 27.11.2024
Eckert & Ziegler erhält europäische Zulassung für Theralugand® - Lutetium-177 Chlorid (n.c.a)

Die Eckert & Ziegler Radiopharma GmbH (Eckert & Ziegler) hat die Zulassung für ihr trägerfreies Lutetium-177-Chlorid, Theralugand®, durch die Europäische Kommission (EK) erhalten. Damit kann das Radiopharmazeutikum Theralugand® nun routinemäßig für klinische Anwendungen im gesamten Europäischen Wirtschaftsraum (EWR) eingesetzt werden.

Theralugand® bietet hochreines Lutetium-177, produziert unter Einhaltung von GMP-Standards und mit Spezifikationen, die für die Markierung von therapeutischen Radiopharmazeutika entwickelt wurden. Die Zulassung erschließt sein Potenzial, innovative Krebstherapien, unter anderem zur Behandlung neuroendokriner Tumore sowie metastasierenden Prostatakrebses zu unterstützen. Das vorherige, GMP-zertifizierte Lutetium-177, war auf den Einsatz in klinischen Studien beschränkt.

Eckert & Ziegler kooperiert weltweit mit Pharmaunternehmen, um Lutetium-177-basierte Radiopharmazeutika zu entwickeln und herzustellen und so die Anwendung gezielter Radiotherapien auf dem globalen Markt zu erweitern. Durch diese Partnerschaften übernimmt Eckert & Ziegler eine wichtige Rolle in der Bereitstellung innovativer Krebsbehandlungen.

„Wir freuen uns über die EK-Zulassung für Theralugand®, ein wichtiger Schritt zur breiten Verfügbarkeit innovativer Therapieoptionen für klinische Anwendungen in ganz Europa“, sagte Dr. Harald Hasselmann, CEO der Eckert & Ziegler SE. „Dieses Ergebnis ist ein klares Zeichen unseres Engagements, zuverlässige therapeutische Radiopharmazeutika zu produzieren und zu vertreiben.“

Eckert & Ziegler erweitert zurzeit aktiv die Produktionskapazitäten, um die wachsende weltweite Nachfrage nach Lutetium-177 zu decken und eine stabile Versorgung mit diesem wichtigen therapeutischen Radioisotop sicherzustellen.

Über Eckert & Ziegler SE
Die Eckert & Ziegler SE gehört mit über 1.000 Mitarbeitern zu den führenden Anbietern von isotopentechnischen Komponenten für Nuklearmedizin und Strahlentherapie. Das Unternehmen bietet weltweit an seinen Standorten Dienstleistungen und Produkte im Bereich der Radiopharmazie an, von der frühen Entwicklung bis hin zur Kommerzialisierung. Die Eckert & Ziegler Aktie (ISIN DE0005659700) ist im TecDAX der Deutschen Börse gelistet.
Wir helfen zu heilen.
 

26.11.2024
Unterstützung für Gäste des Kinder- und Jugendhospizes Sonnenhof

Foto: Bezirksamt Pankow
Foto: Bezirksamt Pankow

Wunschbaum-Aktion zugunsten der Björn Schulz Stiftung ab 27. November 2024 im Rathaus Pankow

Bereits zum 9. Mal haben Interessierte die Möglichkeit, den Gästen der Björn Schulz Stiftung – Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen sowie ihren Geschwistern – einen kleinen Weihnachtswunsch zu erfüllen.

Im Rathaus Pankow Wunschsterne „pflücken“ und bis 16. Dezember Geschenke abgeben

Ab Mittwoch, dem 27. November 2024 können im Foyer des Rathauses Pankow (Breite Straße 24a-26, 13187 Berlin) die Wunschsterne „gepflückt“ und die Geschenke dann bis zum Donnerstag, dem 16. Dezember 2024 im Büro der Bürgermeisterin unverpackt abgegeben werden. Adresse: Rathaus Pankow, Breite Straße 24a-26, 13187 Berlin, Raum 2.62. Die Wunschpat:innen bleiben anonym.

Ziel der Wunschbaum-Aktion ist es, den Gästen des Kinder- und Jugendhospizes Sonnenhof der Björn Schulz Stiftung ein schönes Weihnachtsfest zu ermöglichen, an dem sie und ihre Familien die Sorgen des Alltags für einen Moment vergessen können. Die Initiator:innen der Aktion hoffen auf eine ebenso starke Beteiligung der Pankower:innen wie in den vergangenen Jahren.

Die Wunschbaum-Aktion findet in bewährter Tradition in Kooperation des Bezirksamtes mit der Björn Schulz Stiftung statt. Der Baum, an dem die Wunschsterne hängen, wurde von den Späth’schen Baumschulen in Treptow gespendet.

Weitere Informationen zur Björn-Schulz-Stiftung: https://bjoern-schulz-stiftung.de/

forschen, produzieren, heilen / 21.11.2024
Berlin goes USA

Delegation aus Berlin mit dem Regierenden Bürgermeister Kai Wegner und Wirtschaftssenatorin Franziska Giffey. (Foto: Berlin Partner)
Delegation aus Berlin mit dem Regierenden Bürgermeister Kai Wegner und Wirtschaftssenatorin Franziska Giffey. (Foto: Berlin Partner)

Stärkung der transatlantischen Wirtschaftbeziehungen: Berliner Delegationsreise in die USA – mit Fokus auf Life Science und Health

Was für eine intensive, lohnende Woche in den USA. Unsere Geschäftsführerin, Dr. Christina Quensel, durfte Teil der Wirtschaftsdelegation „Berlin goes USA“ von Berlin Partner für Wirtschaft und Technologie GmbH, der IHK Berlin und der Senatskanzlei Berlin sein.

„Berlin hat mit dieser großen Delegationsreise ein starkes Commitment für unseren Wirtschaftsstandort und die Gesundheitswirtschaft in der Hauptstadtregion gezeigt“, sagt Dr. Quensel. „Die Tour war bestens vorbereitet, dicht gepackt und bot ausgezeichnete Vernetzungsmöglichkeiten. Für uns bot sie eine tolle Gelegenheit, von den Life Science Hubs vor Ort zu lernen und Kontakte zu knüpfen. Ein großer Dank von uns geht an die Organisatoren und die Gastgeber!

Die Delegationsreise war auch eine großartige Chance für die vielen Start-ups, die dabei waren – darunter MyoPax und Captain T Cell mit ihren bahnbrechenden Therapieansätzen, die auf dem Campus Berlin-Buch entwickelt wurden.

Spannend war etwa zu sehen, wie stark das Life Science Ecosystem in New York in kürzester Zeit geworden ist und welche interessanten Programme der Staat New York für den internationalen Austausch der Life Science Szene bietet.

Auch im Life Science Hub Boston, für uns regelmäßig Ort der BIO International Convention, gab es interessante neue Einblicke.

Das Bayer Co.Lab in Boston Cambridge ist Teil des internationalen Bayer Co.Lab-Netzwerks mit dem Ziel, Innovationen zu beschleunigen. Das Co.Lab in Berlin wird nächste Woche wiedereröffnen und bietet jungen Life-Science-Unternehmen zusätzlich die unkomplizierte Möglichkeit, von einem Standort zum anderen zu wechseln und damit auch vor Ort in Boston zu sein und dessen dynamisches Ökosystem zu nutzen.

Das CIC (Cambridge Innovation Center) direkt gegenüber beeindruckt durch die aktive Vernetzung und den lebendigen Austausch von unterschiedlichen Pharmafirmen, Venture-Capital-Gebern und Start-ups. Als Ort des Netzwerkens ist das CIC so interessant, dass sich dort große Pharmafirmen ansiedeln. Start-ups können wiederum zu bezahlbaren Preisen dort Arbeitsplätze mieten, so dass sie in das Ökosystem eintauchen können.

Cambridge mit Harvard Universität und MIT zeigt, welchen Effekt räumliche Konzentration von Life Science-Unternehmen erzeugt: In einem 5-Meilen-Radius gibt es eine enorme Dichte von Menschen, die sich alle im selben Themenfeld bewegen und sich täglich in den Cafés des Kendall Squares treffen: Pharma, Venture Capitalists, Gründer und Forscher.

Im Vergleich: Unser Life-Science-Ökoystem in der Hauptstadtregion Berlin-Brandenburg wächst und bietet sehr gute Voraussetzungen. Leuchturmprojekte wie „Unite“ können zusätzliche Ressourcen und Möglichkeiten im Tech-Transfer bringen und bündeln. Potenzial liegt vor allem in einer besseren Verzahnung der Hubs: von der Charité und Bayer in Berlin-Mitte, der FU in Dahlem, dem Wissenschafts- und Biotechampus in Berlin-Buch bis zum Potsdam Science Park. Mit höherer Dichte steigt die Anziehungskraft für Pharmafirmen und Venture-Capital-Geber – Boston ist dafür Paradebeispiel."

forschen, produzieren, heilen, bilden / 20.11.2024
Talk im Cube: Financing Models for Biotechs

Diskussionsrunde bei der Veranstaltungsreihe "Talk im Cube" (Foto: Peter Himsel/Campus Berlin-Buch GmbH)
Diskussionsrunde bei der Veranstaltungsreihe "Talk im Cube" (Foto: Peter Himsel/Campus Berlin-Buch GmbH)

We are excited to invite to a further engaging panel discussion focused on the critical topic of financing models in biotechnology companies. Join us as we explore the various funding strategies that drive innovation and growth in this dynamic industry.

Financing Models for Biotechs
A Panel Discussion 

  • Biotech financing options
  • Financing trends for biotechnology in Europe
  • Essential factors to find a successful funding strategy.

With
Cornelia Jahnel, Managing General Partner, GOLDTRACK Ventures GmbH, Leipzig
Hannah-Sophie Braun, Investment Manager, Investitionsbank Berlin
Robert Schwanke, Berliner Sparkasse, FirmenCenter Gründungen, Startups und Nachfolge
Moderation: Dr. Merle Fuchs, Project Leader, Business Development, Financing, Pramomolecular GmbH, Berlin-Buch

Our esteemed panel of experts will share their insights on traditional and emerging financing options, including venture capital, public funding, and alternative investment strategies. This is an ideal opportunity to gain valuable knowledge, ask questions, and to network with industry professionals.

Whether you are a seasoned investor, a biotech entrepreneur, or simply interested in the future of biotechnology, this discussion promises to provide valuable perspectives and foster meaningful conversations. The talk will be followed by a networking event where you can socialize over snacks and drinks. Don’t miss out on this valuable event!

Further topics planned for 2025 

  • International cooperation and founding programs in Life Sciences
  •  Team 4.0 - Networked working in biotechnology
  • Life Science Marketing: A potential way of scientist to promote their products
    CROs in diagnostics and therapeutics development

About "Talk in the Cube" 
With the event series "Talk in the Cube", we bring business and science together on the Berlin-Buch campus and connect founders of start-ups or life science companies with scientists, e.g. from the Max Delbrück Center, FMP, Charité and BIH. We invite experts on business topics or trends in the life sciences and highlight aspects such as

  • What innovations are there in the start-ups and who is driving them forward?
  •  How does the life science business world work and where can synergies with science be created?
  • How does the "networked laboratory" work and how do you live "sustainability in the laboratory"?

Target audience:
Founders & scientists from start-ups, small and medium-sized life science companies and scientific institutions. 

Costs:
Participation is free of charge. Registration is requested. 

Further information: 
Uwe Lohmeier per E-Mail: u.lohmeier@campusberlinbuch.de 

Veranstaltungsort:

BerlinBioCube (Building D95), Campus Berlin-Buch, Robert-Rössle-Straße 10, 13125 Berlin 

Quelle: Gläsernes Labor Akademie
Talk im Cube: Financing Models for Biotechs

forschen / 19.11.2024
Influencer*innen der Wissenschaft

@ Clarivate
@ Clarivate

Drei Forschende am Max Delbrück Center – Sofia Forslund, Friedemann Paul und Nikolaus Rajewsky – gehören 2024 zu den am meisten zitierten Wissenschaftler*innen weltweit. Damit wiederholen sie den Erfolg aus dem vergangenen Jahr. Deutschland liegt in dem Ranking auf Platz vier, nach den USA, China und UK.

Sofia Forslund, Friedemann Paul und Nikolaus Rajewsky sind laut einem aktuellen Ranking der US-amerikanischen Firma Clarivate besonders einflussreich in ihren jeweiligen Fachgebieten. Ihre Studien werden so oft von anderen Forscher*innen zitiert, dass sie zum obersten Prozentpunkt gehören. Alle drei waren auch im letzten Jahr in diesem „Who is who“ der Forschung verzeichnet.  Die Liste der „Highly Cited Researchers“ soll die Köpfe hervorheben, die die Grenzen des Wissens verschieben.

Die Liste, die Clarivate alljährlich zusammenstellt, basiert auf einer umfangreichen Analyse der in der Datenbank „Web of Science“ publizierten Arbeiten. Alle auf der Liste verzeichneten Wissenschaftler*innen haben mehrere Studien publiziert, die in den vergangenen zehn Jahren nach Fachgebiet und Veröffentlichungsjahr am meisten zitiert wurden. Etwa eine*r von etwa tausend Forschenden schafft es auf die Liste. 

In diesem Jahr umfasst die „Highly Cited Researchers“-Liste 6.636 Wissenschaftler*innen. Deutschland ist in diesem Ranking nach Ländern und Regionen auf dem vierten Platz zu finden, nach den USA, China und dem Vereinigten Königreich.

Über die Forschenden am Max Delbrück Center

Professorin Sofia Forslund leitet eine Arbeitsgruppe am Experimental and Clinical Research Center (ECRC), einer gemeinsamen Einrichtung der Charité – Universitätsmedizin Berlin und des Max Delbrück Center. Die datenbasierten Modelle der Biochemikerin und Bioinformatikerin zeigen, wie wir uns gemeinsam mit unserem Mikrobiom im Darm in Richtung Gesundheit oder Krankheit entwickeln.

Professor Friedemann Paul ist der ist Direktor des ECRC. Der Neuroimmunologe und sein Team wollen vor allem Therapeutika und Diagnostik für Krankheiten wie Multiple Sklerose verbessern. Außerdem erforschen sie – gemeinsam mit einem internationalen Konsortium – entzündliche Prozesse, die der Fehlfunktion oder Schädigung eines Organs vorausgehen.

Professor Nikolaus Rajewsky ist Direktor des Berliner Instituts für Medizinische Systembiologie des Max Delbrück Center (MDC-BIMSB) und leitet die Arbeitsgruppe „Systembiologie und genregulatorische Elemente“. Sein Labor analysiert, wie RNA die Genexpression in Gesundheit und Krankheit steuert. Das Ziel: Krankheiten bereits erkennen, wenn sie in den Zellen entstehen und sie bekämpfen, bevor sie Schaden anrichten.

 

Weiterführende Informationen

 

www.mdc-berlin.de

forschen, produzieren, heilen, bilden / 18.11.2024
Praxisnahe Ringvorlesung gestartet

Koordinator der Ringvorlesung Dr. Uwe Lohmeier (Foto: Peter Himsel/Campus Berlin-Buch GmbH)
Koordinator der Ringvorlesung Dr. Uwe Lohmeier (Foto: Peter Himsel/Campus Berlin-Buch GmbH)

Technische Angestellte (TA) sind das Rückgrat des Laborbetriebs. Deshalb ist es besonders wichtig, den TAs, die Möglichkeit zu Weiterbildung und Vernetzung zu bieten. Gemeinsam mit dem Team Personal- und Organisationsentwicklung am Max Delbrück Center hat die Gläsernes Labor Akademie nun eine Vorlesungsreihe zur TA-Fortbildung mit Themen der Molekularbiologie ins Leben gerufen. Von Juni bis November fanden erstmals die Bildungsveranstaltungen mit den Themen Zellkultur, Organoide, Stammzellen; Klonierung - neue Methoden; Westernblot – Auffrischung, Erweiterung, Methoden sowie Genome Editing mit CRISPR/Cas und FACS statt. Alle Referentinnen und Referenten kommen direkt aus der Laborpraxis und können die Theorie mit anschaulichen Beispielen aus der Praxis unterlegen.

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer erhielten in den jeweils zweistündigen Vorlesungen einen Überblick über Grundlagen, Methoden und Techniken, erweiterten bestehende Fachkenntnisse und konnten mit den erfahrenden Referenten Fragen direkt und praxisnah diskutieren. Darüber hinaus lud das Format „Ringvorlesung“ zum Community Building unter den Technischen Angestellten ein, unterstützte die fachliche Vernetzung und ermöglichte auch TA-Teilzeitkräften die Teilnahme an der praxisorientierten Fachfortbildung.

Das Angebot stieß auf große Resonanz. Ursprünglich für jeweils maximal 30 Teilnehmende geplant, nahmen wesentlich mehr Interessierte teil. Die begleitende Evaluation der Reihe zeigte eine hohe Zufriedenheit und den Wunsch das Angebot fortzusetzen und auszuweiten.

Nächster Weiterbildungstag für TAs im Mai 2025

Die Akademie des Gläsernen Labors bietet Technischen Angestellten seit langem die Möglichkeit zur Qualifizierung: Unter anderem findet alle zwei Jahre ein intensiver Weiterbildungstag Labor 4.0 für diese Berufsgruppe statt. Die Teilnehmenden bekommen an diesem Tag durch ein Programmangebot von mehr als 25 Vorträgen, Workshops, Methodentrainings und Laborführungen einen Überblick u.a. über neuste Trends in Digitalisierung, Automatisierung, Miniaturisierung und Nachhaltigkeit im Life-Science-Labor. 

Nächster Termin für den Weiterbildungstag ist der 23. Mai 2025.

Weitere Informationen:

www.glaesernes-labor-akademie.de

 

www.glaesernes-labor-akademie.de

forschen, produzieren, heilen, bilden / 14.11.2024
MINT für alle – in den Ferien

Schülerinnen bei der Auswertung ihre Experiments (Foto: Campus Berlin-Buch GmbH)
Schülerinnen bei der Auswertung ihre Experiments (Foto: Campus Berlin-Buch GmbH)

Projektwochen bieten Jugendlichen einen Einstieg in Themen wie CRISPR/ Cas oder Systembiologie. Die Pfizer Pharma GmbH fördert dies

In der schulfreien Zeit freiwillig die Laborbank drücken? Bis zu zwölf Schülerinnen und Schüler sind jeweils in den Projektwochen im Gläsernen Labor dabei, wenn es darum geht, sich intensiv mit Molekularbiologie, Klonierung, CRISPR/Cas oder Systembiologie auseinanderzusetzen.

Einblick in die Wissenschaft

In der Projektwoche zur Systembiologie lernen die Jugendlichen, mit welchen Ansätzen Naturwissenschaftler daran arbeiten, biologische Vorgänge auf zellulärer und molekularer Ebene zu verstehen. Fünf Tage lang steht das Wachstum von E.Coli-Bakterien mit verschiedenen Zuckerzusätzen im Mittelpunkt der Experimente. Die Teilnehmenden lernen, verschiedene Labormethoden anzuwenden, ihre Messergebnisse mathematisch auszuwerten und mit einer Computersimulation zu vergleichen. Basierend auf den Erkenntnissen aus Experiment und Simulation werden weitere Experimente geplant, Vorhersagen getroffen und diese experimentell überprüft. Neben der Laborarbeit steht auch ein Besuch von Einrichtungen des Campus und ein Austausch mit Forschenden auf dem Programm.

Motiviert und aufgeschlossen

Eine Teilnehmerin ist Eva, Schülerin der 11. Klasse des Katholischen Theresien-Gymnasiums in Weißensee: „Ich kann die Theorie durch die praktische Anwendung viel besser verstehen. In der Schule haben wir etwas über den Zellaufbau gelernt: Hier kann man die Prozesse anhand der Messwerte ablesen.“ Sie hat das Gläserne Labor durch die Lange Nacht der Wissenschaften kennengelernt und möchte die 5. Prüfungskomponente in Biologie mit dem Referenzfach Chemie umsetzen: „Mein Thema behandelt, wie E.Coli-Bakterien mit verschiedenen Enzymen Laktose abbauen. Experimente zu planen und Tabellen aufzubauen finde ich superinteressant.“ An der Projektwoche gefällt Eva auch die produktive Zusammenarbeit im Team Gleichgesinnter. Ihre berufliche Zukunft könnte sie durchaus in einer Ausbildung im Labor und anschließendem Studium sehen.

Justus, ebenfalls einer der Teilnehmenden, wird im kommenden Sommer sein Abitur am Barnim Gymnasium in Bernau abschließen, einer MINT-EC-Schule.  Mit seinem breit gefächerten Interesse hat er selbst das Gläserne Labor entdeckt und individuell Kurse zum Thema Flechten und 3D-Druck belegt. „An der Projektwoche interessiert mich, praktisch zu experimentieren und Technik zu benutzen, die man an der Schule nicht hat. Hier kann man auch an kleinen Veränderungen sehen, was passiert, wenn wir zum Beispiel den Zucker-Gehalt erhöhen, wieviel schneller die Bakterien wachsen. Ich finde den interdisziplinären Ansatz spannend – beim Photometer spielt sogar Physik eine Rolle.“ Für das abschließende MINT-EC-Zertifikat seiner Schule wird Justus eine naturwissenschaftliche Arbeit schreiben, wofür die Projektwoche als Grundlage dient. Sein Plan für die Zukunft: Medizintechnik studieren. „Mich fasziniert, mit wissenschaftlichen Methoden Messtechniken zu entwickeln und damit Patienten helfen zu können.“

Teilhabe ermöglichen

Ab der zehnten Klasse können sich Schülerinnen und Schüler für die Projektwochen bewerben. In diesem Jahr waren die drei Projektwochen zu Klonierung, CRISPR/Cas und Systembiologie durch die Pfizer Pharma GmbH gefördert. Daher fiel für die Jugendlichen lediglich eine geringfügige Anmeldegebühr an. Für Nina Warnecke, Director Global Health & Social Impact bei der Pfizer Pharma GmbH, ist die Kooperation mit dem Gläsernen Labor im doppelten Sinne wirkungsvoll: „Wir engagieren uns im Rahmen unserer gesellschaftlichen Verantwortung in drei Schwerpunktbereichen. Das sind der gleichberechtigte Zugang zu Gesundheit, Chancengleichheit und gesellschaftliche Teilhabe sowie der Einsatz für eine nachhaltige Welt. Ein wichtiger Teil dabei ist seit vielen Jahren die Unterstützung von Kindern und Jugendlichen, insbesondere auch denen, die sozial benachteiligt sind. Und als forschendes Pharmaunternehmen fördern wir Wissenschaft und Forschung. Das MINT-Projekt des Gläsernen Labors bringt diese beiden Aspekte wunderbar zusammen. Wir ermöglichen Jugendlichen, sich mit Forschungsthemen auseinanderzusetzen und die Lust am Forschen zu entdecken – und zwar unabhängig vom Geldbeutel der Familien. Wir wollen zusammen mit Partnern Gleichberechtigung schaffen, und dies gelingt hier auf sehr schöne Weise.“

glaesernes-labor.de

forschen, produzieren, heilen, bilden / 05.11.2024
Der Jeanne Mammen Salon „Aufbruch“

Im Jeanne Mammen Saal. Foto: David Ausserhofer
Im Jeanne Mammen Saal. Foto: David Ausserhofer

Anlässlich des 134. Geburtstags der Berliner Künstlerin lassen wir am 22. November 2024 ab 19:00 Uhr im Jeanne Mammen Saal im Torhaus des Campus Berlin-Buch die Tradition der Berliner Salonabende wiederaufleben.

Max Delbrück und Jeanne Mammen lernten sich 1936 bei einem Salonabend im Haus des Chemikers Kurt Wohl und seiner Frau, der Pianistin Grete Wohl, kennen. Der Physiker Delbrück war 1932 nach Abschluss seiner Studien zurück nach Berlin gekommen, um eine Assistenzstelle bei Lise Meitner anzutreten, beschäftigte sich aber auch auf Anraten Niels Bohrs mit Biologie. Die Malerin Jeanne Mammen war 1915 zurück in ihre Geburtsstadt Berlin gekehrt, da mit Ausbruch des Ersten Weltkriegs die Familie zum Verlassen von Paris gezwungen wurde, wo Jeanne aufgewachsen war.

Wir blicken auf die 1930er und 1940er Jahre. Damals wie heute eine turbulente Zeit. Eine Welt des Aufbruchs, in künstlerischer und wissenschaftlicher, in politischer wie persönlicher Hinsicht. Während gedankliche und Diskursräume sich verengen, treffen sich Non-Konformisten in geselligen Runden zum freien Gedankenaustausch. An diese Tradition möchten wir anknüpfen.

Dr. Martina Weinland (Consultant im Stadtmuseum Berlin) und Wissenschaftsjournalist Dr. Jochen Müller lesen aus den Briefen des Nobelpreisträgers und der Künstlerin, deren Humor und Weltsicht uns noch heute Inspiration über alle Fachgrenzen hinweg sein kann. 

Musik von Gitarristin Ebru Bes.

Wir freuen uns auf einen Abend des Austauschs umgeben von den Werken Jeanne Mammens.

Aufgrund der Begrenztheit des Saales ist die Teilnehmerzahl begrenzt. Wir bitten daher um Anmeldung. Die Veranstaltung ist kostenfrei.

Veranstaltungsort:
Campus Berlin-Buch
Robert-Rössle-Straße 10
Jeanne Mammen Saal im Torhaus (Haus A8)
13125 Berlin

Hier geht es zur Anmeldung

05.11.2024
Symbolträchtige Begegnung am 9. November am ehemaligen Grenzübergang

Treffen der Bürgermeisterinnen aus Mitte und Pankow an der Bornholmer Straße

Die Bezirksbürgermeisterin aus Mitte, Stefanie Remlinger, und die Pankower Bezirksbürgermeisterin Dr. Cordelia Koch werden sich anlässlich des 35. Jahrestags des Mauerfalls am Samstag, dem 9. November am ehemaligen Grenzübergang Bornholmer Straße treffen. Eingeladen zu diesem Termin sind auch die Bezirksverordneten aus Mitte und Pankow.

Die symbolträchtige Begegnung der beiden Bezirke - östlich und westlich dieses welthistorisch bedeutsamen Ortes - findet ab 19 Uhr am „Platz des 9. November“ an der Bösebrücke statt.

Auf der Brücke an der Bornholmer Straße öffnete sich in der Nacht vom 9. zum 10. November 1989 erstmals seit dem 13. August 1961 die Mauer und die Berlinerinnen und Berliner aus Ost und West kamen wieder zusammen.

Dieses Ereignis war seither für die Bürgermeister der angrenzenden Bezirke Anlass, sich am 9. November eines jeden Jahres in den Abendstunden an der Bornholmer Straße an der Bösebrücke zu treffen und mit Interessierten an die Geschehnisse der Wendezeit zu erinnern und ins Gespräch zu kommen.

investieren / 29.10.2024
Pentixapharm Holding AG: US National Cancer Institute Starts Advanced Clinical Trial with PentixaFor

Berlin and Würzburg, Germany, October 29, 2024 – The National Cancer Institute (NCI) and the National Institute of Diabetes and Digestive and Kidney Diseases (NIDDK), two highly respected research organizations belonging to the US government's National Institutes of Health (NIH), have started a clinical trial involving 77 patients to see if Pentixapharm’s new radioactive tracer PentixaFor ([68Ga]Ga-PentixaFor) can make it easier to identify functional adrenal tumors through positron emission tomography (PET) scans.

The FDA-endorsed and US-located investigator-initiated phase II study, conducted by Dr. Liza Lindenberg and Prof. Dr. Peter Choyke (Clinical Trial number: NCT06246357) investigates the performance of PentixaFor in subtyping hormone-secreting adenomas in people suffering from primary aldosteronism (PA) or hypercortisolism (Cushing´s syndrome). The first patient was recently examined.

Primary aldosteronism is among the most common causes of secondary hypertension, a disorder affecting tens of millions of people in the United States alone. In some subtypes PA can be cured completely through a short surgical intervention, so finding a reliable tool for accurate subtyping is important and potentially beneficial to a large segment of the population. In contrast, Cushing's syndrome, also described as hypercortisolism, is a rare endocrine disorder designated as an orphan disease that is caused by chronic exposure of the body's tissues to excess levels of cortisol.

Pentixapharm itself is currently preparing a US-centric Phase III pivotal study to obtain marketing authorization for PentixaFor in PA. The work of the NCI/NIDDK will add to the global clinical evidence about the compound and make it easier to compile the necessary data.

“We are pleased that the NIH investigate the clinical value of PentixaFor at its own initiative and see this as a token of confidence in the potential of CXCR4 targeting imaging in unexplored indications expanding market opportunities for PET/CT diagnostics. In our opinion, PentixaFor has broad potential as a novel imaging modality for adrenal diseases and could be particularly helpful for individuals grappling with primary aldosteronism-induced resistant hypertension or Cushing’s disease,” stated Dr. Dirk Pleimes, Chief Medical Officer at Pentixapharm. 

About Pentixapharm

Pentixapharm is a clinical-stage biotech company discovering and developing novel targeted radiopharmaceuticals with its offices in Berlin and Würzburg, Germany. It is committed to developing CXCR4 ligand-based first-in-class radiopharmaceutical approaches with a clear commercial pathway for diagnostic and therapeutic programs in a number of hematological and solid cancers, as well as cardiovascular, endocrine and inflammatory diseases.

PentixaFor (Gallium (68Ga) boclatixafortide) is an innovative PET tracer that specifically targets the chemokine-4 receptor (CXCR4), with broad applications in oncological, cardiovascular, and inflammatory diseases. Particularly in hypertension, PentixaFor has the potential to significantly improve patient management by identifying the presence of hormone-secreting adenomas through non-invasive and broadly available PET/CT imaging.

Apart from PentixaFor, the clinical pipeline also encompasses PentixaTher, an Yttrium-90 or Lutetium-177 based therapeutic against non-Hodgkin lymphomas (NHL). Clinical studies for both compounds have already commenced in Europe, including a dose-finding study for PentixaTher and a Phase III registration study for PentixaFor in marginal zone lymphoma. Recently, the EMA granted PRIME status to PentixaFor in the indication PA.

 

 

For more information, please contact:

Pentixapharm Holding AG
Phillip Eckert, Investor Relations
ir@pentixapharm.com
Tel. +49 30 94893232
www.pentixapharm.com

forschen, heilen / 28.10.2024
Wie p53 das Krebsrisiko bei Colitis ulcerosa beeinflusst

© Sigal Lab, Max Delbrück Center
© Sigal Lab, Max Delbrück Center

Forscher*innen um Michael Sigal vom Max Delbrück Center und Charité Berlin haben die Rolle des Gens p53 bei Colitis ulcerosa aufgeklärt. Daraus ergibt sich ein potenzieller Angriffspunkt für Wirkstoffe, die ein Fortschreiten zum Krebs verhindern sollen, berichtet das Team in „Science Advances“.

Ein Forschungsteam unter der Leitung von Kimberly Hartl, Doktorandin am Berliner Institut für Medizinische Systembiologie des Max Delbrück Center (MDC-BIMSB) und der Charité – Universitätsmedizin, hat neue Erkenntnisse über die Rolle des Tumorsuppressor-Gens p53 bei der Pathogenese der Colitis ulcerosa (CU) gewonnen. Von dieser entzündlichen Darmerkrankung sind etwa fünf Millionen Menschen weltweit betroffen, sie ist mit einem erhöhten Risiko für Darmkrebs verbunden. Die Ergebnisse des Teams weisen nun auf ein neues Wirkstoffziel hin, um das Fortschreiten der Krankheit zu verhindern. Die Studie wurde in der Fachzeitschrift „Science Advances“ veröffentlicht.

„Bei Patientinnen und Patienten mit Colitis ulcerosa, die ein hohes Krebsrisiko haben, könnten wir potenziell die veränderten Zellen gezielt ansprechen und sie frühzeitig beseitigen, bevor ein Krebs entsteht“, sagt Professor Michael Sigal, Leiter der Arbeitsgruppe „Gastrointestinale Barriere, Regeneration und Karzinogenese“ am MDC-BIMSB, Oberarzt sowie Leiter der Luminalen Gastroenterologie an der Charité und Letztautor der Studie.

Das Gen p53 spielt eine Schlüsselrolle

Colitis ulcerosa betrifft den Dickdarm, insbesondere die „Krypten“. Diese röhrenförmigen Drüsen im Epithelgewebe kleiden den Darm aus. In den Krypten finden sich Stammzellen und andere Zelltypen, die die Gesundheit und normale Funktion des Dickdarms aufrechterhalten, wie zum Beispiel die Aufnahme von Nährstoffen oder die Sekretion von Schleim.

Wenn der Dickdarm verletzt ist, gehen die Epithelzellen der Krypten in einen „Reparaturmodus“ über. Sie vermehren sich dann schnell, um die Verletzung zu beheben. Bei Patient*innen mit CU und CU-bedingten Darmkrebsarten bleiben diese Zellen allerdings im Reparaturmodus stecken; Wissenschaftler*innen bezeichnen das als einen „regenerativen Zellzustand“. Das Ergebnis ist ein Mangel an reifen Zellen. Der Dickdarm hat somit Schwierigkeiten, normal zu funktionieren und die Stammzellen vermehren sich noch stärker. Eine toxische Rückkopplungsschleife beginnt.

Dieser defekte Reparaturmechanismus hat mit einem nicht funktionierenden p53-Gen zu tun, fand Hartl in der aktuellen Studie heraus. Es spielt eine Schlüsselrolle bei der Regulierung des Zellzyklus und der DNA-Reparatur. „Ohne p53 bleiben die Zellen in einem proliferativen Zustand“, sagt Sigal.

Bisherige Teste wie zum Beispiel Koloskopien, die Krebsvorstufen bei CU-Patienten erkennen sollen, können sichtbare Läsionen identifizieren. Diese Läsionen seien manchmal schwer zu entfernen, sagt Sigal. Die jetzt vorliegende Studie könnte ein erster Schritt sein, um molekulare Werkzeuge für einen weniger invasiven diagnostischen Test zu entwickeln. Das würde es Ärzt*innen ermöglichen, die veränderten Zellen deutlich früher zu identifizieren – bevor die Veränderungen sichtbar sind, fügt er hinzu.

Wenn Regeneration außer Kontrolle gerät

Um den Reparaturmechanismus zu analysieren, entwickelten die Forscher*innen aus Mausstammzellen ein Dickdarm-Organoid – ein dreidimensionales Mini-Organ – das des Dickdarms. Gemeinsam mit Spezialist*innen für DNA- und RNA-Sequenzierung sowie der Technologieplattform für Proteomik und Metabolomik am Max Delbrück Center fanden sie heraus, dass Stammzellen, denen p53 fehlte, im regenerativen Zustand bleiben. Daher verstoffwechselten sie Glukose schneller durch den Prozess der Glykolyse. Im Gegensatz dazu verringerte aktives p53 den Glukosestoffwechsel und signalisierte den Zellen, in einen gesunden Zustand zurückzukehren.

Anschließend behandelten die Wissenschaftler*innen die Organoide mit Wirkstoffen, die die Glykolyse stören. So konnten sie testen, ob sie diese sich stark teilenden Zellen gezielt beeinflussen könnten. Zellen, denen das Gen p53 fehlte, sprachen tatsächlich besser auf diese Behandlung an als normale Zellen. „Mithilfe der Organoide können wir sehr spezifische Wirkstoffe identifizieren, die auf Stoffwechselwege abzielen. Das gibt uns Hinweise auf potenzielle neue Therapeutika, die mutierte Zellen selektiv angreifen“, fügt sie hinzu.

Der nächste Schritt ist, diese Erkenntnisse auf den Menschen zu übertragen. Das Team erforscht außerdem nun den Reparaturprozess im Detail. Sie wollen einfachere Methoden entwickeln, um Zellen mit defekten p53-Genen im Dickdarmgewebe zu identifizieren.

„Sobald wir eine einfache Methode haben, um genau diese Zellen im Dickdarmgewebe zu identifizieren, könnten wir mit klinischen Studien beginnen, um sie selektiv zu beseitigen und dann analysieren, ob dies mit einem geringeren Krebsrisiko verbunden ist“, sagt Sigal.

Bild: Die Darmschleimhaut von Mäusen nach Verletzung und Genesung: die linke Seite zeigt den normalen Reparaturprozess. Das rechte Bild zeigt die Darmschleimhaut von Mäusen, denen p53 fehlt. Sie hat ihren normalen Aufbau und ihre Funktion nicht wiederhergestellt.

© Sigal Lab, Max Delbrück Center