Aktuelles

forschen, heilen / 22.04.2025
1,5 Millionen Euro EU-Förderung für neues Forschungsprojekt RAFIKI – Gemeinsam für eine bessere Arzneimittelforschung in Afrika

Das RAFIKI Konsortium beim Kick-off-Meeting für das Projekt am 9. März 2025 in Accra, Ghana. (Foto: EU Openscreen)
Das RAFIKI Konsortium beim Kick-off-Meeting für das Projekt am 9. März 2025 in Accra, Ghana. (Foto: EU Openscreen)

Ein Zusammenschluss afrikanischer und europäischer Forschungseinrichtungen erhält 1,5 Millionen Euro von der Europäischen Union – zusätzlich unterstützt durch Mittel der Schweizer Regierung – um den Aufbau von Know-how, Fachwissen und Innovationen in der Arzneimittelforschung in Subsahara-Afrika zu stärken. Das Projekt namens RAFIKI (abgeleitet vom Swahili-Wort für „Freund“) ist im Januar 2025 gestartet. Ziel ist es, Lösungen für drängende Gesundheitsprobleme zu finden und gleichzeitig neue Partnerschaften zwischen afrikanischen und europäischen Forschenden zu fördern.

Der Bedarf ist groß

Subsahara-Afrika ist besonders stark von Infektionskrankheiten betroffen – mit gravierenden Folgen für Gesundheit, Gesellschaft und Entwicklung. Auch wenn sich in den letzten Jahren einiges bewegt hat, fehlt es in vielen Regionen nach wie vor an Infrastruktur und Ressourcen, um eigene, lokal passende Medikamente zu entwickeln.

Ein starkes Netzwerk für gemeinsame Lösungen

RAFIKI – offiziell „EU-Africa Research Infrastructure Alliance to Foster Infectious Disease research, Knowledge sharing and Innovation“ – bringt führende Akteure der afrikanischen und europäischen Arzneimittelforschung zusammen. Das Projekt zielt darauf ab, Strukturen nachhaltig zu stärken, die Forschung vor Ort zu stärken und globale Vernetzung zu fördern. RAFIKI ergänzt dabei bestehende Initiativen wie den Grand Challenges African Drug Discovery Accelerator (GC ADDA), der von der südafrikanischen H3D Foundation koordiniert wird. Zahlreiche Partner aus diesem Netzwerk sind auch bei RAFIKI an Bord – so kann nahtlos auf bereits bestehende Kooperationen aufgebaut werden.

Ausbildung und Infrastruktur im Fokus

Ein Herzstück von RAFIKI ist die Ausbildung von Nachwuchsforscher:innen in Afrika. Mit gezielten Trainingsangeboten – von Workshops über Mentoring bis zu Forschungsaufenthalten in Partnerlaboren – sollen junge Wissenschaftler:innen fit für die Herausforderungen der modernen Arzneimittelforschung gemacht werden.
Prof. Richard Amewu von der Universität Ghana betont: „Diese Trainings werden dazu beitragen, Wissenslücken zu schließen und jungen afrikanischen Forschenden den Einstieg in die Arzneimittelforschung zu erleichtern.“
Auch Dr. Peter Cheuka von der Universität Sambia freut sich auf die Möglichkeiten, die RAFIKI bietet: „Es ist eine große Chance für sambische Forschende, aktiv an Lösungen für Krankheiten mitzuwirken, die unser Land und den Kontinent betreffen.“

Zusätzlich wird RAFIKI den Aufbau einer Substanzbibliothek und Datenplattform unterstützen – angeleitet durch das H3D Centre an der Universität Kapstadt und die Universität Ghana.
Projektmanagerin Jessica Akester unterstreicht die Bedeutung: „Ein solides Datenmanagement ist die Grundlage für nachhaltige und qualitativ hochwertige Forschung.“

Globale Zusammenarbeit für globale Herausforderungen

Ein zentraler Partner ist EU-OPENSCREEN, ein europäisches Forschungsinfrastruktur-Konsortium mit Sitz in Berlin, das seine Erfahrung und ein Netzwerk von 36 Forschungseinrichtungen in das Projekt einbringt.
Dr. Bahne Stechmann, stellvertretender Direktor von EU-OPENSCREEN, sieht großes Potenzial: „Wir wollen zeigen, dass Forschungsinfrastrukturen wirklich grenzüberschreitend wirken können – mit direktem Nutzen für die Menschen.“
Auch Dr. Susan Winks von der H3D Foundation sieht RAFIKI als wichtige Brücke: „Das Projekt wird die noch junge Arzneimittelforschung in Afrika stärken und gleichzeitig die Beziehungen zu europäischen Partnern im Bereich Global Health ausbauen.“
Dr. Elizabeth Kigondu vom Kenia Medical Research Institute plant mit RAFIKI den Aufbau eines Arzneimittelforschungszentrums in Ostafrika. Ihr Kollege Prof. Elijah Songok, Generaldirektor des Instituts, ergänzt: „Diese Initiative ist ein Meilenstein für die Entwicklung eigener Medikamente und Therapien in Afrika.“
Suze Farrell von der Universität Dundee betont die Bedeutung der Vernetzung: „Mit dem richtigen Austausch und der nötigen Infrastruktur kann RAFIKI den Aufbau einer lebendigen Forschungskultur in Afrika massiv beschleunigen.“
Alice Neequaye vom Medicines for Malaria Venture bringt es auf den Punkt: „Gemeinsam, mit fairen Partnerschaften und offenem Wissensaustausch, können wir Wissenschaft voranbringen, die allen zugutekommt.“

 

Wer steht hinter RAFIKI?

Zum Konsortium gehören:

- EU-OPENSCREEN (Berlin, Deutschland)
- H3D Foundation und H3D Centre, Universität Kapstadt (Südafrika)
- University of Dundee, Drug Discovery Unit (Schottland, UK)
- University of Ghana (Accra, Ghana)
- Kenya Medical Research Institute (Nairobi, Kenia)
- Stellenbosch University (Südafrika)
- University of Zambia (Lusaka, Sambia)
- Medicines for Malaria Venture (Genf, Schweiz)

Quelle: EU Openscreen

www.eu-openscreen.eu

leben / 10.04.2025
Einladung zum Anläuten der Kirchenglocken im neuen Turm

Foto: Christine Minkewitz/Campus Berlin-Buch GmbH
Foto: Christine Minkewitz/Campus Berlin-Buch GmbH

Die Kirchglocken der barocken Schlosskirche Berlin-Buch erklingen Ostersonntag zum ersten Mal seit der Zerstörung des Kirchturms im Zweiten Weltkrieg 1943 wieder aus luftiger Höhe. Für alle, die unbeirrt den Wiederaufbau des Turms unterstützt und Spenden gesammelt haben, für alle Bucherinnen und Bucher ist es ein ganz besonderes Ereignis, diesen neuen Klang nach zweieinhalb Jahren Bauzeit zu hören.

Wer das Osterfest mit den neuen Klängen begehen möchte, ist herzlich dazu eingeladen: Start ist am 20.4., 10 Uhr im Evangelischen Gemeindehaus. Im Laufe des Gottesdienstes geht es zur Kirche hinüber. Nicht nur das Läuten der Glocken wird vom Turm zu hören sein, sondern auch Osterchoräle der Turmbläser:innen.

Dabei sein, wenn die Glocken in den Turm eingebracht werden

Nach zweieinhalb Jahren Bauzeit werden am 15. April 2025 ab 10:00 Uhr die Glocke wieder ihren angestammten Platz in der Glockenstube im Turm der Schlosskirche erhalten. Wer Zeit hat, kann gern vorbeikommen und zuschauen.

Im Inneren der Kirche wird noch gebaut

Im Mai wird dann das Gerüst umgebaut und der Kran abgebaut. Bis die Kirche vollständig ohne Gerüst zu sehen sein wird, bedarf noch etwas Geduld. Im Innenraum wird noch länger gebaut. Nach der umfassenden Sanierung dürfen sich die Kirchenbesucher:innen erneut auf ein besonderes Erlebnis freuen: Die Neugestaltung mit Kuppel wird beeindruckend sein, und auch die Akustik wird deutlich gewonnen haben.

Unterstützung weiterhin benötigt

Sie können den Bau weiterhin mit Spenden unterstützen:
Ev. KG Berlin – Buch, DE 36 1005 0000 4955 1927 05, BELADEBEXXX, Berliner Sparkasse
Stichwort: Kirchensanierung

Für alle, die das Baugeschehen verfolgen möchten:
https://schlosskirche-berlin-buch.de/kirchensanierung

Gottesdienste an Karfreitag und Ostern:

Karfreitag, 18.4., 10 Uhr Gottesdienst mit Chormusik, Alt Buch 36A im Gemeindehaus
Ostersonntag: 6.00 Uhr Osterfeuer im Gemeindegarten, Alt Buch 36A, mit anschließendem Osterfrühstück, 10 Uhr Festgottesdienst mit den Turmbläser:innen und Anläuten

www.schlosskirche-berlin-buch.de

forschen, produzieren, leben, heilen, bilden / 09.04.2025
Der Vorverkauf für die Lange Nacht der Wissenschaften 2025 ist gestartet

Bild: P3 Projekt GmbH & Medienlabor
Bild: P3 Projekt GmbH & Medienlabor

Liebe Wissenschafts- und Forschungsbegeisterte,

am Samstag, den 28. Juni 2025, ist es wieder so weit: Die Lange Nacht der Wissenschaften (LNDW) lädt bereits zum 25. Mal dazu ein, hinter die Kulissen der Forschung zu blicken! Von 17 bis 24 Uhr öffnen rund 50 wissenschaftliche und wissenschaftsnahe Einrichtungen ihre Türen und bieten einmalige Einblicke. 

"Die Wissenschaft hat sich in 25 Jahren kontinuierlich weiterentwickelt, ebenso wie die LNDW. Um noch mehr Menschen den Zugang zur faszinierenden Welt der Wissenschaft zu ermöglichen, haben wir in diesem Jubiläumsjahr die Ticketpreise vereinheitlicht und auf fünf Euro gesenkt. Damit laden wir alle Interessierten herzlich ein, Wissenschaft hautnah zu erleben – bei über 1.000 Programmpunkten voller Entdeckungen und Inspiration,“ so Dr. Christina Quensel (Vorsitzende des LNDW e.V. und Geschäftsführerin der Campus Berlin Buch GmbH).

Ab sofort Tickets sichern!

Der Vorverkauf für die LNDW 2025 hat begonnen! Die 5€ Tickets zum Jubiläum sind ab sofort erhältlich unter www.langenachtderwissenschaften.de sowie in allen Reservix-Vorverkaufsstellen.

Mit Ihrem Ticket haben Sie Zugang zu allen teilnehmenden Einrichtungen und können zudem kostenlos die Sonderbusse nutzen, die Sie zu Veranstaltungsorten bringen, die nicht direkt vom öffentlichen Nahverkehr erreichbar sind – darunter Adlershof und der Campus Buch.

Rund 50 Einrichtungen und spannende Neuzugänge!

Auch 2025 sind wieder zahlreiche Berliner Universitäten, Hochschulen, Bibliotheken, Bundesämter, Museen sowie renommierte Forschungsinstitute dabei.

Das Programm – online ab Mai

Ob faszinierende Experimente, spannende Vorträge oder beeindruckende Wissenschaftsshows – die LNDW 2025 bietet für jedes Interesse das passende Programm!

Das vollständige Veranstaltungsprogramm wird Anfang Mai auf www.langenachtderwissenschaften.de veröffentlicht.

Bleiben Sie gespannt und sichern Sie sich schon jetzt Ihre Tickets!

Die Lange Nacht der Wissenschaften online  
www.langenachtderwissenschaften.de  
www.facebook.com/LangeNachtDerWissenschaftenBerlin 
www.instagram.com/lndwberlin  
www.linkedin.com/company/lange-nacht-der-wissenschaften-berlin/

Quelle: Lange Nacht der Wissenschaften e.V.

leben, bilden / 09.04.2025
Einweihung der Gedenktafel „Gräberanlage für Verfolgte des Naziregimes“ auf dem Friedhof Pankow III am 17. April 2025

Eine neue Gedenk- und Informationstafel wird am Donnerstag, dem 17. April 2025 um 16 Uhr auf dem Ehrenhain auf dem Friedhof Pankow eingeweiht (Adresse: Am Bürgerpark 24, 13156 Berlin, Eingang Leonhard-Frank-Straße). Interessierte sind herzlich eingeladen.

Der Ehrenhain für „Revolutionäre, Kämpfer gegen den Faschismus, Verfolgte des Naziregimes und andere bedeutende Persönlichkeiten“ wurde 1978 auf dem Friedhof Pankow III eingerichtet Zur Erläuterung des Ortes und seiner Sichtbarmachung hat die Gedenktafelkommission Pankow nun eine Gedenk- und Informationstafel angebracht. Bei der Veranstaltung sprechen Dr. Cordelia Koch, Bezirksbürgermeisterin und Vorsitzende der Gedenktafelkommission, sowie Gisela Grunwald von der Kreisvereinigung Pankow der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten (VVN-BdA Berlin-Pankow e.V.).  Im Anschluss besteht die Möglichkeit zum Gedenken.

Bezirksbürgermeisterin Dr. Cordelia Koch betont: „Mit der Gedenktafel würdigen wir die Menschen, die dem NS-Terror zum Opfer fielen. Zugleich machen wir Geschichte sichtbar, um demokratische Werte aktiv zu verteidigen“.

Weitere den Verfolgten des Naziregimes gewidmete Gräberanlagen gibt es auf dem Zentralfriedhof Friedrichsfelde (Lichtenberg) sowie auf den Friedhöfen Adlershof und Baumschulenweg (Treptow-Köpenick).

Auf der Website des Museums Pankow finden sich weitere Informationen zur Veranstaltung sowie zu Gedenktafeln im Bezirk:

https://www.berlin.de/museum-pankow/geschichte-vor-ort/gedenktafeln/

 

forschen / 07.04.2025
Weiterbildungstag Labor 4.0 für Technische Angestellte und Laborant:innen

Laborführung am Weiterbildungstag 2024: Einblick in die Etablierung von Tumor-Organoiden. Foto: Patrick Meinhold
Laborführung am Weiterbildungstag 2024: Einblick in die Etablierung von Tumor-Organoiden. Foto: Patrick Meinhold

Vorträge, Workshops, Networking, Methodentraining, Laborführungen rund um die Themen Digitalisierung, KI, Nachhaltigkeit und Selbstmanagement in den Life Sciences 

Termin & Veranstaltungsort:
23. Mai 2025 auf dem Campus Berlin-Buch, Max Delbrück Communcations Center (MDC.C), Gebäude C 83 in der Robert-Rössle-Straße 10 in 13125 Berlin 

Informationen zur Buchung:
Sie können ab sofort Ihre Teilnahme am Weiterbildungstag buchen.

Programm:

ab 8:00 Uhr
Registrierung

9:00 – 9:15 Uhr
Begrüßung / Organisatorisches
TAs und Laborant*innen im Life Sciences Labor der Zukunft, Thema im Fokus 2025: KI in den Lebenswissenschaften
Dr. Uwe Lohmeier, Berlin BioScience Academy (BBA) / Gläsernes Labor Akademie (GLA)

9:15 – 10:00 Uhr
Einführungsvortrag
Die Zukunft startet jetzt - wie die KI das Labor erobert
Digitalisierung und Automatisierung veränderten unsere Laborlandschaft. Doch bevor diese umgewandelt sind, steht schon die nächste Veränderung an: Der Einsatz der künstlichen Intelligenz. Im Vortrag werden die Einsatzmöglichkeiten der künstlichen Intelligenz im Laboralltag beleuchtet und inwieweit die Integration uns alle und die TAs im Besonderen vor neue Herausforderungen stellt.     
Dr. Stephan Gantner, Vorstandsvorsitzender des AK-BTA im VBiO e.V.

10:00 – 10:30 Uhr
Kaffeepause

10:30 – 11:30: Session A mit parallelen Veranstaltungen „Wahlpflicht 1“
Vortrag: Next Generation Sequencing“ und künstliche Intelligenz 
"Das „Next Generation Sequencing” (NGS) umfasst neuartige Verfahren, mit denen Millionen von Sequenzierreaktionen auf einer sehr kleinen Fläche parallel durchgeführt werden können. Während dadurch der Zeitaufwand der Sequenzanalyse und somit deren Kosten erheblich sinkt, steigt die Menge an generierten Daten ins Unermessliche. Auswertung und vor allem Interpretation der Daten können mit dieser Geschwindigkeit kaum Schritt halten, sind weiterhin von der Ressource „Mensch“ abhängig und bleiben daher kostspielig. Hier können KI-gesteuerte Software-Tools und maschinelles Lernen die Forschenden dabei unterstützen, den Prozess der Datenauswertung zu beschleunigen. Die Session gibt eine Einführung in die aktuellen Methoden des NGS, dessen Anwendung in Forschung und Diagnostik und in den Beitrag, den die KI dabei leisten kann.

Dr. Michael Becker, Experimentelle Pharmakologie & Onkologie Berlin (EPO)

Workshop: MALDI Imaging trifft KI - Labor 4.0 für smarte Gewebeanalysen
Dieser Workshop bietet technisches Know-how und praxisorientiertes Wissen rund um MALDI Imaging und Maschinelles Lernen. Im ersten Teil lernen Sie die Schritte der Probenvorbereitung kennen und erfahren Sie, wie Proben effizient für die Analyse vorbereitet und gemessen werden. Nutzen Sie die generierten Rohdaten, um mithilfe von maschinellem Lernen Gewebe präzise und effizient zu differenzieren. Erweitern Sie mit diesem Workshop Ihre Kompetenzen in der modernen Laboranalytik.
Dr. Benjamin Hempel, FU Berlin

Workshop: Erfolgsfaktor Soft Skills in einer werteorientierten Arbeitswelt Develop Yourself - Forum I
Fachwissen allein reicht nicht für den Erfolg – ohne Soft Skills bleibt Karriere nur Theorie. Dieser Workshop zeigt, warum Unternehmen auf soziale Kompetenzen setzen müssen und wie sie gezielt gefördert werden können. Praxisnahe Einblicke liefern Impulse, um im Berufsalltag wirklich zu überzeugen
Dr. Tuyet-Mai To, Area Manager North-East, Promega GmbH

Führung: Strukturen auf Nanometerebene – Kryo-Elektronenmikroskopie (Führung)
Die Core Facility für Kryo-Elektronenmikroskopie ist eine spezielle Einrichtung für die hochauflösende Bildgebung von biologischen Proben bei kryogenen Temperaturen. Neben anderen Anwendungen wie der Sammlung von Einzelpartikeldaten eignet sich unsere High-End-Instrumentierung für die Durchführung der In-situ Strukturbiologie durch Kombination von cryoCLEM, Lamellen-FIB-Präparation und Kryo-Elektronentomographie.
Dr. Christoph Diebolder, Charité - Universitätsmedizin Berlin

Vortrag: Nachhaltigkeit in der Wissenschaft: Praktische Ansätze für ein umweltfreundliches Labor
In diesem Vortrag wird das Thema Nachhaltigkeit im Labor aus verschiedenen Perspektiven beleuchtet. Zunächst stellen wir die Nachhaltigkeitsziele und Initiativen von Thermo Fisher Scientific vor, einem führenden Anbieter von Laborlösungen. Dabei zeigen wir, wie das Unternehmen durch innovative Produkte und Programme zur Förderung der Nachhaltigkeit beiträgt. Anschließend erhalten Sie praktische Tipps zur Umsetzung nachhaltiger Praktiken in Ihrem eigenen Labor. Themen wie Energie- und Ressourceneffizienz, Abfallmanagement, Wasserverbrauch und Chemikalienmanagement werden detailliert behandelt. Besondere Schwerpunkte sind die Reduzierung und das Recycling von Laborabfällen sowie die Nutzung von umweltfreundlichen Verbrauchsmaterialien. Darüber hinaus bieten wir Anregungen, wie Sie auch im privaten Umfeld nachhaltiger agieren können. Abschließend laden wir Sie zu einer offenen Fragerunde und Diskussion ein, um gemeinsam Ideen und Erfahrungen auszutauschen.
Dr. Gundula Sprick, District Manager Biotech Germany – Thermo Fisher Scientific

Führung Experimentelle Ultrahochfeld-MR
"Faszinierend hoch aufgelöste Bilder aus dem Körperinneren – Super-Magneten machen es möglich. Die moderne Ultrahochfeld-Magnetresonanz-Bildgebung bietet neue Einblicke in den Körper des Menschen. Führung durch die Berlin Ultrahigh Field Facility (B.U.F.F.) mit einigen der stärksten Kernspintomographen weltweit. Hinweis: Besucher*innen mit Herzschrittmachern oder Implantaten können NICHT an der Führung teilnehmen.
Stefanie Münchberg und Annett Schoene, MDC, Berlin-Buch

Vortrag: Overview of AI in research and medicine (auf Englisch)
The integrated analysis of large datasets, e.g., from healthcare and research, plays a crucial role in the study and treatment of diseases, understanding disease mechanisms, and improving diagnostic and therapeutic options. This lecture provides an overview of: The fundamentals of AI in research and medicine, the current state of research, potential legal frameworks, ethical considerations, future perspectives.
Tauseef Nauman, Cloud Platforms Manager, Charité – Universitätsmedizin Berlin, Berlin Institute of Health (BIH), Scientific & IT Coordinator - Die Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg (OVGU).

Tierhausführung: „Wie lebt die Maus?“
Gezeigt wird der Lebensraum Tierhaus mit Erklärungen zu Technik und Ausstattung.
Nadja Daberkow-Nitsche, Tierhausleitung & Jessica Berlin, TA Diagnostiklabor, MDC 

11:30 – 12:00 Uhr
Kaffeepause

12:00 – 13:00 Uhr Session B mit parallelen Veranstaltungen „Wahlpflicht 2“
Workshop: Entspannungstraining

Häufiger und andauernder Stress kann krank machen. Das Erlernen einer Entspannungsmethode kann Ihnen bei der Stressbewältigung helfen. Mit welcher Technik Sie sich am besten entspannen können finden Sie durch Ausprobieren heraus. In unserem Workshop werden unterschiedliche Methoden der Entspannung von Body-Scan über Fantasiereisen bis hin zur Atementspannung vorgestellt und praktiziert. Diese lassen sich gut in den Alltag integrieren.
Annette Pfister, CampusVital, Berlin-Buch

Workshop: Einstieg in das automatisierte Liquid Handling
In dem interaktiven Workshop werden Grundlagen des automatisierten Liquid Handling vermittelt und es wird auf wichtige Punkte bei der Anschaffung hingewiesen. Im praktischen Teil werden die Teilnehmer*innen mit der Software und dem Gerät vertraut gemacht und können selbst am Gerät tätig werden. Gemeinsam wird mit der Software eine Methode für die Liquid Handling Station erstellt.
Andreas Ehlke, BRAND GmbH + Co. KG, Wertheim

Workshop: Digital solutions in Life Science Labs – Pro’s and Con’s (Englisch)
Digitalization is becoming increasingly important for modern research and development in today's laboratories. This workshop will discuss the role of digital solutions in enhancing data efficiency, traceability, and collaboration, including the shift from traditional paper notebooks to Electronic Lab Notebooks (ELNs), digital assay management tools, and artificial intelligence (AI) applications. We will also discuss the benefits of structured data beyond machine readability and how it can provide critical context for experimental validation and reproducibility, helping to reduce unnecessary assay repetition and streamline analysis. During the session, we will also take you through a hands-on example of integrating digital solutions into daily lab work.
Emilia Hietala, Application Scientist, Collaborative Drug Discovery, (CDD Vault).

Führung: NMR Spektroskopie für Analytik, Biophysik und Screening
Die NMR „Nuclear Magnetic Resonance“ - Spektroskopie liefert Informationen über große wie kleine Moleküle mit atomarer Auflösung. Sie ist eine unverzichtbare Methode für die chemische Synthese, kann wertvolle Information über die Dynamik und Interaktionen von Proteinen liefern und auch zur systematischen Untersuchung von Protein-Ligand-Wechselwirkungen helfen. Die Führung zeigt den Aufbau eine NMR-Spektrometers und Beispiele für die wichtigsten Anwendungen.
Nils Trieloff, Leibniz-Forschungsinstitut für Molekulare Pharmakologie (FMP)

Workshop: Effektvoll Präsentieren - Inhalte sicher und bleibend vermitteln. "Develop Yourself Forum II
Präsentieren ist Alltag im wissenschaftlichen Arbeitsumfeld. Effektvoll Präsentieren kann man üben und genau das wollen wir Euch vom Team Develop Yourself anbieten. Grundlegende Techniken zum Einsatz von Stimme, Tempo, Gestik, der gezielte Einsatz von Formen und Farben und nicht zuletzt, wie das Publikum miteingebunden werden kann, sollen dabei vermittelt werden. Präsentationstechniken, Tipps und Tricks werden anhand von Beispielen vorgestellt. Anschließend könnt Ihr Fragen stellen und mutige Teilnehmer*innen können einzelne Elemente in kurzen Modellsituationen gleich ausprobieren.
Dr. Thomas Klünner , Sr. Consultant & Trainings Coordinator Promega GmbH

Vortrag: Automatisierte Herstellung von CAR-T-Zellen für klinische Prüfungen
Vorstellung verschiedener Plattformen zur Entwicklung von maßgeschneiderten T-Zell-Immuntherapien mit Anwendungsbeispielen. Wie sicher sind diese Systeme? Welche Anforderungen gibt es aus Sicht der Gentechnikbehörden?
Dr. Marion Kaspari, Gentechnikexpertin, Berlin.

Vortrag: Nanoplattenbasierte dPCR
Hochsensitive und genaue Quantifizierungsmethoden sind für viele molekularbiologische Fragestellungen mittlerweile unabdingbar, sind aber meist mit hohem Aufwand und hohen Kosten verbunden. Lernen Sie, wie die digitale PCR (dPCR) im Nanoplattenformat den Spagat zwischen einfachem Handling und hoher Präzision/Sensitivität bei der Quantifizierung von Nukleinsäuren meistert. Bei dieser Technologie werden Proben in tausende Unter-Partitionen aufgeteilt, so dass in jeder einzelnen Nano-Reaktion entweder keine oder ein oder mehrere Zielmoleküle vorhanden sind. Für die Quantifizierung des Zielmoleküls wird keine Standardkurve benötigt – dadurch werden Fehler reduziert und die Präzision verbessert. Nutzen Sie die Gelegenheit, mit Experten über die Vorteile der Nanoplatten-basierten dPCR zu diskutieren und überzeugen Sie sich selbst davon, wie einfach und schnell dPCR sein kann.
Dr. Ruben Prange, Qiagen GmbH, Hilden

Workshop: Wie KI das Leben im Labor erleichtert
KI betrifft jeden – was bedeutet das für mich und meine Arbeitsroutine? Welche Möglichkeiten gibt es um sich für die Zukunft im Labor mit KI fit zu machen? Der Workshop gibt einen Überblick und praktische Beispiele, u.a. wie man sich seinen eigenen Assistenten schafft oder sich mit Avataren schnell und einfach komplexe Texte erschließen kann
Maik Lange, Bayer AG

13:15 – 14:30 Uhr
Mittagspause und Networking

14:30 – 15:30 Uhr
Paneldiskussion: KI im Labor der Zukunft: Chancen, Risiken  
Dr. Hans-Joachim Müller, General Manager Promega; Dr. Stephan Gantner, Vorstandsvorsitzender des AK-BTA im VBiO e.V.; Maik Lange, Bayer AG, Dr. Uwe. Lohmeier, BerlinBioScience Academy, Berlin (Moderation)

15:30 – 16:00 Uhr
Kaffeepause

16:00 – 17:00 Uhr Session C mit parallelen Veranstaltungen „Wahlpflicht 3“
Vortrag: Das CRISPR/Cas-System - DNA gezielt schneiden und verändern

„Genome Editing mittels CRISPR/Cas ist schnell, präzise und kostengünstig. Eine Einführung in diese Technologie vermittelt Grundlagenwissen und nennt Anwendungsbeispiele.
Dr. Michael Strehle, Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin in der Helmholtz-Gemeinschaft (MDC)

Führung: Proteomics - Einblicke in die globale Proteinanalyse mittels Massenspektrometrie
Proteine sind mit die wichtigste Stoffklasse in Zellen und in fast alle zellulären Prozesse involviert. Proteomics, als Teilbereich der Systembiologie, hat dabei das Ziel die Gesamtheit aller Proteine qualitativ und quantitativ zu erfassen. Die Führung in ein Labor am Max Delbrück Center gibt einen Einblick, inwieweit wir dieses Ziel mithilfe der Massenspektrometrie erreichen können. Im Mittelpunkt steht dabei die Vermittlung wesentlicher Praktiken und Methoden.
Dr. Henrik Zauber, MDC

Führung: Campus Berlin-Buch: Wissenschafts- und Technologiestandort
Berlin-Buch ist ein international renommierter Wissenschafts-, Medizin- und Technologiestandort und einer der elf Berliner Zukunftsorte. Rund 6.500 Menschen arbeiten hier in der Gesundheitswirtschaft. Herzstück ist der Campus Berlin-Buch, der exzellente Forschungsinstitute auf den Gebieten der molekularen Medizin und Pharmakologie sowie der klinischen Forschung beherbergt – und einen der größten Biotechparks Deutschlands. Lernen Sie den Campus auf einem Rundgang kennen.
Annett Krause, Campus Berlin-Buch GmbH

Führung: Automatisierte Mikroskopie und Bildanalyse in der Zellbiologie
Nach einer kurzen Einführung in die Fluoreszenzmikroskopie zeigen wir automatisierte Mikroskope bei der Arbeit und wie wir digitale Bilddaten quantitativ auswerten.
Dr. Martin Lehmann, Cellular Imaging Facility (CIF), FMP

Vortrag: Wie hilft uns Bioinformatik in der modernen Welt der Labordatenverarbeitung?
Moderne Analysetechniken führen zu ungeahnten Datenmengen. Um diese Informationen nutzen zu können, bedarf es eines besonderen Datenmanagements. Hier hilft uns die Bioinformatik. Diese Session (/dieser Workshop) beschäftigt sich mit verschiedenen webbasierte biologischen Datenbanken. Anfängern sowie erfahreneren Nutzern wird hier eine Einführung in webbasierte biologische Datenbanken zu  Sequenzformaten (GenBank, FASTA), der Speicherung und Bearbeitung von Nukleotid- und Aminosäure-Sequenzen, sowie als Recherchetool geboten. 
Dr. Stephan Gantner, Vorstandsvorsitzender des AK-BTA im VBiO e.V.

Vortrag: Effizienter Arbeiten im Labor – Wie GPT den Laboralltag unterstützt.   "Develop Yourself - Forum III
KI revolutioniert die Arbeitsweise in biologischen Laboren. Für Medizinisch-Technische Assistenten und z.B. Biologie-Laboranten bietet der Einsatz von GPT-basierter Technologie zahlreiche Vorteile – von der Unterstützung bei der Versuchsdokumentation und Fehleranalyse bis hin zur Optimierung von Protokollen und der schnellen Recherche wissenschaftlicher Informationen. In diesem Vortrag wird praxisnah erläutert, wie GPT als digitales Assistenzwerkzeug genutzt werden kann, um Routineaufgaben effizienter zu gestalten, Prozesse zu verbessern und die Qualität wissenschaftlicher Arbeit zu steigern. Durch konkrete Beispiele wird gezeigt, wie KI-Technologie den Laboralltag erleichtert und zur Weiterentwicklung der Labormethoden beiträgt. Ziel ist es, die Möglichkeiten von GPT verständlich darzustellen und Begeisterung für den Einsatz in biologischen Laboren zu wecken.
Dr. Hans-Joachim Müller, General Manager Promega GmbH

Vortrag: 3D-Druck im Labor 4.0 – Vom Kunststoff bis zum Bioprinting 
Die Einsatzmöglichkeiten des 3D-Drucks im Labor sind so vielfältig wie seine Materialien - angefangen von den biobasierten Kunststoffen über lichtsensible Harze bis hin zu Hydrogelen, die es ermöglichen, lebende Zellen zu drucken. Die 3D-Druckverfahren und die Herausforderungen, die das moderne Laborumfeld mit sich bringen, werden anhand von praxisnahen Anwendungen genauer beleuchtet. Zudem wird gezeigt, wie die Nachhaltigkeit durch biologisch abbaubare Materialien und die ressourcenschonende additive Fertigungstechnologie gestärkt wird. Darüber hinaus zeigt ein Ausblick für welche Anwendungen das Bioprinting in Zukunft genutzt werden kann.
Daniel Gorzawski, Gebietsleiter, Carl Roth GmbH + Co. KG

Workshop: Entspannungstraining II (Wiederholung Session B)
Häufiger und andauernder Stress kann krank machen. Das Erlernen einer Entspannungsmethode kann Ihnen bei der Stressbewältigung helfen. Mit welcher Technik Sie sich am besten entspannen können finden Sie durch Ausprobieren heraus. In unserem Workshop werden unterschiedliche Methoden der Entspannung von Body-Scan über Fantasiereisen bis hin zur Atementspannung vorgestellt und praktiziert. Diese lassen sich gut in den Alltag integrieren.
Annette Pfister, CampusVital, Berlin-Buch

17:15 – 17:45 Uhr
Abschlussveranstaltung: Das Labor der Zukunft
Mit einem Quiz fassen wir mit allen die Kernthemen, Inhalte und Take-Home Messages des Tages zusammen.
Dr. Atakan Aydin, MDC; Dr. Uwe. Lohmeier, BerlinBioScience Academy, Berlin (Moderation)

17:45 – 18:00 Uhr
Abschluss und Ausgabe der Teilnahme-Zertifikate
Dr. Uwe. Lohmeier, BerlinBioScience Academy, Berlin

10:30 bis 18:00 Uhr
INDUSTRIEAUSSTELLUNG IM FOYER MDC.C 
Brand GmbH + Co. KG, Wertheim; Carl Roth GmbH + Co. KG, Karlsruhe; Collaborative Drug; Discovery, Inc., Cambridge (UK); IntegraBiosciences GmbH, Biebertal; Promega GmbH, Walldorf; Qiagen GmbH, Hilden; Thermo Fisher Scientific, Darmstadt. 

Zielgruppe: 
Der Weiterbildungstag richtet sich an Technische Angestellte und Laboranten*innen mit abgeschlossener Berufsausbildung.

  • Verschaffen Sie sich einen Überblick über Labormethoden und Trends der Zukunft
  • Vertiefen Sie Ihr Verständnis für  Digitalisierung, KI, Nachhaltigkeit und Selbstmanagment an Ihrem Arbeitsplatz
  • Wenden Sie modernste Labortechnik mit den Dozent*innen direkt am Gerät an
  • Lernen Sie Life Science Zukunftstechnologien beim Besuch von Laboren auf dem Campus kennen, z.B. am  Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin in der Helmholtz-Gemeinschaft oder am Leibniz-Forschungsinstitut für Molekulare Pharmakologie (FMP)
  • Tauschen Sie sich mit Kolleginnen und Kollegen sowie Firmen aus unterschiedlichsten Forschungs- und Entwicklungsbereichen aus
  • Erwerben Sie mit der Teilnahme an individuell kombinierbaren Sessions eine persönliche Weiterqualifizierung – bestätigt durch das Abschlusszertifikat der BBA

Termin & Veranstaltungsort:
23. Mai 2025, Campus Berlin-Buch, Max Delbrück Communication Center (MDC.C), C 83, Robert-Rössle-Straße 10, 13125 Berlin

Dauer: 
Die Veranstaltung dauert von 9:00 – 18:00 Uhr inklusive Mittags-und Kaffeepausen, Registrierung ab 08:00 Uhr.

Zielgruppe:
Der Weiterbildungstag richtet sich an Technische Angestellte und Laboranten*innen mit abgeschlossener Berufsausbildung aus wissenschaftlichen Einrichtungen, Unternehmen und Servicelabors in den Life Sciences.

Teilnahmegebühr:
195,00 € zzgl. MwSt.
Für Selbstzahlende wird ein Rabatt von 10% auf die Kursgebühr gewährt.

Gemäß dem Berliner Bildungszeitgesetz (BiZeitG) vom 05. Juli 2021 kann für den Weiterbildungstag Bildungszeit geltend gemacht werden.
Bitte beachten: https://www.glaesernes-labor-akademie.de/de/service

Weitere Informationen: 
Dr. Uwe Lohmeier per E-Mail: u.lohmeier@campusberlinbuch.de

Quelle: Berlin BioScience Academy
Weitere Informationen und Anmeldung

forschen, leben, heilen / 04.04.2025
Gedenken an Professor Peter M. Schlag

Peter M. Schlag im Jahr 2005. © David Ausserhofer, Max Delbrück Center
Peter M. Schlag im Jahr 2005. © David Ausserhofer, Max Delbrück Center

Das Max Delbrück Center trauert um Professor Peter M. Schlag (1948-2025). Er war ein Pionier der Krebsforschung und ein leidenschaftlicher Mediziner. Peter Schlag hat mehr als zwei Jahrzehnte als Forschungsgruppenleiter bei uns gearbeitet.

Wegweisender Forscher, engagierter Arzt, Visionär und Gestalter der Berliner Krebsforschung und Krebsmedizin: Das Max Delbrück Center trauert um seinen langjährigen Kollegen und Forschungsgruppenleiter Professor Peter M. Schlag, der am 28. Februar 2025 verstorben ist.

Peter M. Schlag gehörte zur Gründer*innengeneration des Max Delbrück Center. Der gebürtige Bayer hatte an der Universität Düsseldorf Medizin studiert und anschließend seinen Facharzt an der Universität Ulm gemacht. Spezialisiert hat er sich dann auf die chirurgische Tumortherapie und unter anderem in den USA gearbeitet. 1982 erhielt er einen Ruf an die Universität Heidelberg. Zehn Jahre später – als 1992 unser Forschungszentrum gegründet wurde – zog es Schlag nach Berlin. Auf dem Campus Berlin-Buch, am Max Delbrück Center, leitete er bis zum Jahr 2013 die Gruppe „Chirurgische Onkologie“.

In seinem Laborteam ist Professorin Ulrike Stein damals gemeinsam mit Peter Schlag ein erheblicher Fortschritt für die Krebsforschung gelungen: Sie identifizierten ein neues Gen (MACC 1), das bei Darmkrebs das Tumorwachstum und die Metastasenbildung fördert. Wenn die Aktivität dieses Gens niedrig ist, haben Darmkrebs-Erkrankte eine günstigere Prognose. Darauf aufbauend haben die Forschenden einen Bluttest entwickelt, mit dem die Wahrscheinlichkeit, ob ein Tumor zur Metastasenbildung neigt, beurteilt werden kann. Sie konnten zudem zeigen, dass auch bei anderen Krebsarten ein Zusammenhang zwischen der Aktivität des MACC1‐Gens und der Lebenserwartung eines Patienten besteht.

Schlag gründete das Charité Comprehensive Cancer Center

Seine wissenschaftliche Neugier und seinen Pioniergeist hat Peter Schlag stets mit seiner großen Leidenschaft für den Arztberuf verknüpft und sich in den Dienst der Patientinnen und Patienten gestellt. „From Bench to Bedside – Vom Labor ans Krankenbett“ – diese Idee war für ihn Programm: Auf dem Campus war Schlag von 1992 bis 2008 auch Direktor der Klinik für Chirurgie und Chirurgische Onkologie der damaligen Robert Rössle-Klinik, Charité, der er von 2001 bis 2008 als Ärztlicher Leiter vorstand. Die optimale Behandlung der Patient*innen hatte immer oberste Priorität für den chirurgische Onkologen. Im Jahr 2008 gründete Schlag schließlich das Charité Comprehensive Cancer Center der Charité – Universitätsmedizin Berlin, das er bis 2013 leitete.

Früher als viele andere erkannte er das Potenzial computergestützter Operationen. Er entwickelte 3D-Visualisierungen zur OP-Planung und prägte die chirurgische Praxis durch die Einführung neuer Technologien. Darüber hinaus forschte Schlag an innovativen Therapiekonzepten wie Tumorzellvakzinierung, Hyperthermie und HIPEC (Hypertherme intraperitoneale Chemotherapie), ein Vorgehen, das bei bestimmten Tumorerkrankungen des Bauchraums eine Operation mit Chemotherapie kombiniert.

Schlag, seit 2002 Mitglied der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina, hat zahlreiche Auszeichnungen, unter anderem 1981 den K. H. Bauer Preis der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie, 1984 den Scientific Award der European Society of Surgical Oncology und 1986 den Carlo-Erba-Forschungspreis. Mit Professor Walter Birchmeier vom Max Delbrück Center wurde Schlag 1999 mit dem Deutschen Krebspreis ausgezeichnet. Außerhalb von Labor und Klinik setzte sich Schlag für die Interessen der Patient*innen und die Krebsforschung ein – etwa als Vorsitzender der Berliner Krebsgesellschaft (2005–2015) und Gründer der Krebsstiftung Berlin.

Peter M. Schlag war ein herausragender Wissenschaftler und Arzt. Am Max Delbrück Center erinnern wir uns an ihn als geschätzten Kollegen, guten Mentor und Vorbild für forschende Kliniker*innen. Unser Mitgefühl gilt seiner Familie und allen, die mit ihm gearbeitet haben.

leben / 02.04.2025
Neu: Kostenlose Hilfe bei Steuererklärung für Senior:innen

Die Seniorenvertretung Pankow bietet ab sofort eine kostenlose Information bei der Erstellung der Steuererklärung für das Jahr 2024 an. Die Erklärung für 2024 muss bis spätestens 30. Juni 2025 abgegeben werden. Ob eine Steuererklärung für Rentner:innen erforderlich ist und welche Aspekte dabei zu berücksichtigen sind, erläutert Rechtsanwalt Horst Beckmann, Mitglied der Pankower Seniorenvertretung und ehrenamtlicher Fachmann auf diesem Gebiet.

„Die kostenlose Hilfestellung zur Steuererklärung ist eine wunderbare Unterstützung für unsere älteren Bürgerinnen und Bürger“, sagt Dominique Krössin, Bezirksstadträtin für Soziales und Gesundheit. „Es ist uns ein Anliegen, dass alle Rentner:innen die Möglichkeit haben, ihre steuerlichen Pflichten einfach und stressfrei zu erfüllen. Wir möchten, dass sich jeder gut informiert und unterstützt fühlt“, so die Stadträtin weiter.

Anmeldung erforderlich

Um das Angebot zu nutzen, ist eine Anmeldung erforderlich. Rechtsanwalt Horst Beckmann ist unter der E-Mail-Adresse lens_13129@gmx.de für Terminabsprachen erreichbar. Die nächsten Beratungstermine im Büro der Seniorenvertretung im Bezirksamt Pankow finden an den folgenden Tagen jeweils von 10 bis 12 Uhr statt: 16. und 23. April, 15. Mai und 18. Juni 2025.

Weitere Informationen bei der Seniorenvertretung Pankow, Fröbelstraße 17, Haus 2, Raum 330, 10405 Berlin.

Ärzte / 31.03.2025
Zellpolarität mithilfe von KI entschlüsseln

Wie sich Zellpolarität ändert, wenn Endothelzellen verschiedenen Scherkräften ausgesetzt sind – Bedingungen, die den Blutfluss nachahmen. © Julia Kraxner, Emir Akmeric (Gerhardt Lab), Jan Philipp Albrecht (Helmholtz Imaging)
Wie sich Zellpolarität ändert, wenn Endothelzellen verschiedenen Scherkräften ausgesetzt sind – Bedingungen, die den Blutfluss nachahmen. © Julia Kraxner, Emir Akmeric (Gerhardt Lab), Jan Philipp Albrecht (Helmholtz Imaging)

Eine Open-Source-Software erleichtert die Analyse der Zellpolarität mit Fluoreszenz-Mikroskopie. Wie Forschende des Max Delbrück Center und von Helmholtz Imaging in „Nature Communications“ berichten, könnte die Innovation die Erforschung biologischer Prozesse wie der Geweberegeneration optimieren.

Auf den ersten Blick erscheint der menschliche Körper symmetrisch. Bei genauerem Hinsehen zeigen sich jedoch zahlreiche Asymmetrien – ein schiefes Lächeln oder ein Fuß, der größer ist als der andere. Auch unsere Zellen sind auf mikroskopischer Ebene nicht einheitlich, sondern weisen eine Zellpolarität auf – also eine Asymmetrie in Form, Struktur oder Organisation ihrer Zellbestandteile. Diese Asymmetrie kann Aufschluss über Gesundheit und Krankheit geben. Doch die Auswertung mikroskopischer Daten war bisher schwierig, da die verfügbaren Instrumente oft nicht kompatibel sind.

In einer Studie unter der Leitung von Dr. Wolfgang Giese aus der Arbeitsgruppe „Integrative Vaskuläre Biologie“ von Professor Holger Gerhardt am Max Delbrück Center und Jan Philip Albrecht, einem Informatiker, der mit Deborah Schmidt (Technologieplattform Image Data Analysis) bei Helmholtz Imaging zusammenarbeitet, stellen die Forschenden Polarity-JaM vor. Das frei verfügbare und benutzerfreundliches Open-Source-Werkzeug analysiert Zellpolaritätsdaten aus Fluoreszenzmikroskopie-Bildern. Die Studie wurde in „Nature Communications“ veröffentlicht.

„Wir wollten ein Tool entwickeln, das es auch Wissenschaftler*innen mit minimaler Programmiererfahrung ermöglicht, Zellpolaritätsdaten einfach und reproduzierbar zu untersuchen und zu analysieren“, sagt Giese. „Polarity-JaM kombiniert zirkuläre Statistik mit benutzerfreundlichen Visualisierungen und hilft Wissenschaftler*innen so dabei, Muster im Zellverhalten aufzudecken, die bisher nur schwer quantitativ zu erfassen waren.“

Eine Herausforderung in der Bildanalyse bei Zellen meistern

Forschende untersuchen Zellpolarität, um Prozesse wie Geweberegeneration, Organentwicklung und Immunantworten besser zu verstehen. Trotz aller Fortschritten in der Fluoreszenzmikroskopie, die es einfach gemacht haben, detaillierte Bilder der Zellpolarität aufzunehmen, sind die Werkzeuge zur Analyse der Daten weiterhin fragmentiert, zeitaufwändig oder erfordern spezielle Programmierkenntnisse. Dies erschwert reproduzierbare Forschung in großem Maßstab erheblich.

Polarity-JaM kombiniert die Analyse von Zellpolarität, Morphologie und von den Kontaktverbindungen der Zellen untereinander mit weiteren Funktionen in einem einzigen, umfassenden Softwarepaket, das Deep Learning nutzt.

Das Tool misst und visualisiert verschiedene Aspekte der Zellpolarität, darunter die Position der Golgi-Apparate im Verhältnis zu den Zellkernen, die Form und Ausrichtung von Zellen, die Position zellulärer Organellen und vieles mehr. Um die Leistungsfähigkeit des Tools zu demonstrieren, untersuchte das Forschungsteam, wie Endothelzellen ihre Form, Ausrichtung und Signalreaktionen verändern, wenn sie unterschiedlichen Scherkräften ausgesetzt sind – Bedingungen also, die den Blutfluss nachahmen.

Ein besseres Verständnis der Zellpolarität kann helfen zu erklären, wie der Körper gesunde Organe und Gewebe erhält und was bei Krankheiten wie Krebs, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Entzündungsprozessen schiefläuft, erläutert Gerhardt. „Dass Segmentierungswerkzeugen, die auf maschinellem Lernen basieren, Zellen in einem mikroskopischen Bild fast so präzise erkennen wie ein menschlicher Experte oder eine menschliche Expertin – das hat unsere Erwartungen übertroffen“, fügt er hinzu. „Das zeigt das enorme Potenzial für weitere Automatisierung in der biologischen Forschung und darüber hinaus. So haben Wissenschaftler*innen mehr Zeit für tiefgehende Analysen und wirkliche Entdeckungen.“

Eine frei zugängliche Lösung

Die Forschenden haben die Dokumentation und Tutorials zu Polarity-JaM unter  https://polarityjam.readthedocs.io veröffentlicht. Die Website enthält ein Video mit Anleitungen, damit die Nutzer*innen das Tool leicht erlernen und auf ihre Forschung anwenden können. Zudem ermöglicht eine webbasierte Anwendung auf www.polarityjam.com die Durchführung zirkulärer statistischer Analysen – bei denen Daten analysiert werden, die von Natur aus zirkulär sind, wie z. B. Winkel oder die Ausrichtung zellulärer Strukturen im 3D-Raum – und die Visualisierung eigener Daten, ohne dass eine Software installiert werden muss. So können es mehr Menschen nutzen. 

„Dank der Open-Source-Natur von Polarity-JaM können Forscher*innen, Entwickler*innen und die wissenschaftliche Community das Tool weiterentwickeln, verbessern und an neue wissenschaftliche Problemstellungen anpassen“, sagt Albrecht. Das Team plant nun, die Funktionen von PolarityJaM zu erweitern, um künftig zum Beispiel auch 3D-Gewebe und Organoide analysieren zu können. Zudem sollen weitere Funktionen hinzukommen, etwa die Analyse anderer subzellulärer Strukturen, Zeitrafferaufnahmen und dynamisches Tracking, um zu untersuchen, wie sich Zellpolarität im Laufe der Zeit verändert.

 

Bild: Die Abbildung zeigt wie sich die Zellpolarität ändert, wenn Endothelzellen verschiedenen Scherkräften ausgesetzt sind – Bedingungen, die den Blutfluss nachahmen. © Julia Kraxner, Emir Akmeric (Gerhardt Lab), Jan Philipp Albrecht (Helmholtz Imaging)

 

heilen, bilden / 31.03.2025
So war der UniStem Day 2025

Foto: Felix Petermann, Max Delbrück Center
Foto: Felix Petermann, Max Delbrück Center

Etwa 220 Schüler*innen aus ganz Berlin kamen Mitte März ins Konferenzzentrum des Max Delbrück Center in Buch mit einem Thema im Sinn: Stammzellforschung. Bereits zum zehnten Mal hatte das German Stem Cell Netzwerk GSCN (Dialogplattform Stammzellforschung BIH) zum UniStem Day eingeladen.

„Die Vorträge sind ein Volltreffer!“ – die biologiebegeisterten Oberstufenschüler*innen waren begeistert von Vielfalt und Tiefe der Stammzellforschung, die sie am UniStem Day kennen lernen konnten. Der Tag war dichtgepackt mit Informationen rund um Stammzellforschung: Im großen Hörsaal Axon 1 begrüßte Dr. Sebastian Diecke für das Max Delbrück Center die Oberstufenschüler*innen, Dr. Daniel Besser (GSCN) breitete die Vielfältigkeit der Stammzellforschung aus. 

Wirklich in die Tiefe ging es dann mit Professorin Simone Spuler, Max Delbrück Center, die hochspannend und verständlich zugleich von ihrer Forschung und ersten klinischen Studien zu Muskeldystrophien berichtete. Dafür verändert sie Muskelstammzellen mithilfe der Genschere CRISPR. Mit Professorin Sina Bartfeld (TU Berlin) folgte eine molekulare Reise in den Aufbau des Magens/Darms mit der Hinleitung zur Entwicklung der Darm-Organoide – ein Themenbereich, der für viele Schüler*innen noch neu und packend war. Den Abschluss machte Professor Christof Stamm (Deutsches Herzzentrum der Charité) mit einem Vortrag über regenerative Therapieansätze fürs menschliche Herz – und sorgte mit sehenswerten Bildern aus seinen Herzoperationen für eine gebannte Zuhörer*innenschaft.

Nach einer Pause strebten die Schüler*innen in ihre Workshops – Organoid-Betrachten mit Dr. Ines Lahmann im Labor von Dr. Mina Gouti, Gen- und Zelltherapien erarbeiten mit Dr. Elke Luger, Tierversuche diskutieren mit Nadja Daberkow-Nitsche, CRISPR-Cas9 verstehen mit Dr. Michael Strehle, Keimbahnintervention ethisch hinterfragen mit Hannah Schickl oder die Rettung der Nördlichen Breitmaulnashörner begreifen mit  Dr. Vera Zywitza und Steven Seet, die Biobank des Max Delbrück Center erkunden mit Dr. Jürgen Janke und Flechten im Park entdecken mit Uwe Lohmeier. Besonders gute Resonanz brachten dieses Jahr die Führungen von Start-Ups wie FyoniBio, CARTemis Therapeutics GmbH und Silence Therapeutics für Schüler*innen von weiterführenden Biotechnologie-Oberstufenschulen – sie hatten sich viel zu sagen und zu fragen.

Rundum ein gelungener Tag über intensive Forschung, respektvolle Diskussionen, molekulare Tiefe, visionäre Wissenschaftler*innen und ein Plus für die Jugendlichen an Einblick in wissenschaftliche Vielfalt.

Text: Stefanie Mahler, GSCN

produzieren / 27.03.2025
Eckert & Ziegler: Rekordjahr 2024 mit neuen Höchstmarken

Die Eckert & Ziegler SE (ISIN DE0005659700, TecDAX) erreichte auf Basis des vorläufigen Jahresabschlusses* im Geschäftsjahr 2024 mit einem Umsatz von 295,8 Mio. € eine neue Rekordmarke. Im Vergleich zum Vorjahr stieg der Umsatz um knapp 50 Mio. € (+20%). Das EBIT vor Sondereinflüssen aus fortgeführten Geschäftsbereichen (bereinigtes EBIT) legte gegenüber dem Vorjahr um rund 19,0 Mio. € auf 65,9 Mio. € zu (+40%). Der Jahresüberschuss stieg um 7,0 Mio. € (+27%) auf 33,3 Mio €; dies entspricht einem Ergebnis pro Aktie von 1,60 €.

Im Segment Medical erhöhte sich der Umsatz um 33,2 Mio. € (+29%) auf 148,4 Mio. €. Der Umsatzanstieg wird insbesondere durch die starke Nachfrage in der Radiopharmazie getrieben.

Das Segment Isotope Products erzielte mit 147,5 Mio. € einen um 16,6 Mio. € (+13%) gestiegenen Umsatz gegenüber dem Vorjahr. Dieser Anstieg ist sowohl auf jährliche Preisanpassungen als auch auf Volumeneffekte zurückzuführen.

Für das Geschäftsjahr 2025 rechnet der Vorstand mit einem Umsatz von rund 320 Mio. € und einem EBIT aus fortgeführten Geschäftsbereichen vor Sondereinflüssen (bereinigtes EBIT) von rund 78 Mio. €. Die Prognose basiert auf einem gewichteten Durchschnittskurs von 1,05 USD pro Euro.

* Die Vorlage des final testierten und gebilligten Jahresabschlusses verzögert sich um einige Tage und dies ausschließlich aufgrund des noch ausstehenden technischen ESEF-Taggings, welches wegen der Cyber-Attacke im Februar zusätzliche Zeit in Anspruch nimmt.  Der Vorschlag des Vorstands über die Verwendung des Bilanzgewinns sowie eine Beschlussfassung des Aufsichtsrats hierzu werden zeitnah und im Kontext der Bilanzsitzung des Aufsichtsrats zum Jahresabschluss für das Geschäftsjahr 2024 erfolgen.

leben / 27.03.2025
Sommerferienreisen für Kinder und Jugendliche – Bis 20. Juni Anmeldung beim Jugendamt möglich

Das Jugendamt Pankow bietet in den kommenden Sommerferien wieder Reisen für Kinder und Jugendliche im Alter von sieben bis 17 Jahren an. Ob ein Trip ans Meer, an den See, in den Wald; ob nach Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen oder Bayern – es ist für alle etwas dabei.

Vielfältige Reiseziele und Konzepte

In Kooperation mit vier Partnerorganisationen hat das Jugendamt insgesamt elf verschiedene Reisen für entdeckungsfreudige junge Menschen zusammengestellt. Die Konzepte sind genauso vielseitig wie die Reiseziele in Bolmsö (Schweden), Le Marze (Toskana), St. Maximin (Frankreich), Pyrenäen und Costa Brava (Spanien), Rathen, Lübben, Kiez Frauensee, Versmold, Altenhausen, Klietz und Schönberger Strand.

Bei den meisten Angeboten steht das gemeinsame Naturerleben im Vordergrund.

Anmeldung bis 20. Juni möglich

Voraussetzung für eine Teilnahme ist, dass die Kinder und Jugendlichen ihren Wohnort im Bezirk Pankow haben. Für die Teilnahme sind Kostenbeteiligungen vorgesehen, die bei Vorlage entsprechender Nachweise ermäßigt werden können. Der Anmeldeschluss ist am 20. Juni 2025.

Weitere Informationen und Online-Anmeldung auf der Website des Jugendamtes:

https://www.berlin.de/jugendamt-pankow/sommerreisen/

Kontakt im Jugendamt Pankow bei Rückfragen zu den Reisen:

jug.reisen@ba-pankow.berlin.de

 

produzieren / 20.03.2025
Eckert & Ziegler und AtomVie Global Radiopharma unterzeichnen weltweite Vereinbarung über die Lieferung von Lutetium-177

Eckert & Ziegler SE (ISIN DE0005659700, TecDAX) und AtomVie Global Radiopharma Inc. (AtomVie) haben heute eine globale Liefervereinbarung bekannt gegeben. Eckert & Ziegler wird sein trägerfreies, qualitativ hochwertiges Lutetium-177-Chlorid (n.c.a. Lu-177, Theralugand®) zur Unterstützung der CDMO-Aktivitäten von AtomVie für die Herstellung von Radiopharmazeutika bereitstellen.

Die Zusammenarbeit umfasst sowohl die frühe als auch die späte Entwicklungsphase und erstreckt sich auf globale Programme. Durch die Partnerschaft sichert sich Atomvie einen zuverlässigen Zugang zu Theralugand®, was die weitere Entwicklung von Lu-177-basierten Radiopharmazeutika in ihrer Einrichtung ermöglicht. Die Flexibilität der Vereinbarung ermöglicht es, dynamisch auf die Bedürfnisse von Pharmapartnern in verschiedenen Phasen der Entwicklung und Vermarktung von Radiopharmazeutika zu reagieren und gleichzeitig die weltweiten behördlichen Anforderungen zu erfüllen.

„Wir freuen uns, AtomVie bei der Weiterentwicklung globaler radiopharmazeutischer Entwicklungsprogramme mit Theralugand® zu unterstützen“, erklärte Dr. Harald Hasselmann, Vorstandsvorsitzender der Eckert & Ziegler SE. “Durch die Bereitstellung unserer hochwertigen Radionuklide tragen wir entscheidend zur Weiterentwicklung nuklearmedizinischer Therapieansätze bei.“

Bruno Paquin, CEO von AtomVie, kommentierte: „Die Partnerschaft mit Eckert & Ziegler ist ein wichtiger Schritt, um sicherzustellen, dass unsere globalen Partner, die Lutetium-177 basierte Radiopharmazeutika entwickeln, die Unterstützung erhalten, die sie benötigen. Mit unserer neuen Anlage, die noch in diesem Jahr eröffnet werden soll, verbessert diese Zusammenarbeit unsere Fähigkeit, zuverlässige und qualitativ hochwertige Fertigungsdienstleistungen anzubieten. Gemeinsam mit unseren Partnern freuen wir uns darauf, Innovationen weiter voranzutreiben und das Leben von Patienten zu verändern.“

Über Eckert & Ziegler
Die Eckert & Ziegler SE gehört mit über 1.000 Mitarbeitern zu den führenden Anbietern von isotopentechnischen Komponenten für Nuklearmedizin und Strahlentherapie. Das Unternehmen bietet weltweit an seinen Standorten Dienstleistungen und Produkte im Bereich der Radiopharmazie an, von der frühen Entwicklung bis hin zur Kommerzialisierung. Die Eckert & Ziegler Aktie (ISIN DE0005659700) ist im TecDAX der Deutschen Börse gelistet.
Wir helfen zu heilen.

Über AtomVie Global Radiopharma Inc.
AtomVie ist eine weltweit führende CDMO für die GMP-Herstellung und den weltweiten Vertrieb von klinischen und kommerziellen Radiopharmazeutika. AtomVie bietet das gesamte Spektrum an wissenschaftlichen, technischen, regulatorischen, Qualitätssicherungs- und Logistikdienstleistungen in Kombination mit einer spezialisierten Infrastruktur für die Entwicklung von Radiopharmazeutika für klinische Studien bis hin zu deren Vermarktung. AtomVie betreut derzeit internationale Kunden, die Studien in über 25 Ländern weltweit durchführen. Weitere Informationen finden Sie unter https://www.atomvie.com/

Quelle: Pressemitteilung Eckert & Ziegler SE
Eckert & Ziegler SE

 

forschen, produzieren, heilen / 19.03.2025
Leibniz-Preis für 2 Berliner Spitzenforschende: Prof. Ana Pombo vom Max Delbrück Center und Prof. Volker Haucke vom FMP

Prof. Dr. Volker Haucke: FMP © Silke Oßwald; Prof. Dr. Ana Prombo: MDC © Pablo Castagnola
Prof. Dr. Volker Haucke: FMP © Silke Oßwald; Prof. Dr. Ana Prombo: MDC © Pablo Castagnola

Prof. Dr. Ana Pombo, Genombiologin am Max Delbrück Center für Molekulare Medizin (MDC) und Prof. Dr. Volker Haucke Biochemiker und Zellbiologe am Leibniz-Forschungsinstitut für Molekulare Pharmakologie (FMP) werden heute in der Brain City Berlin mit dem Gottfried-Wilhelm-Leibniz-Preis ausgezeichnet. Der wichtigste deutsche Forschungsförderpreis und ist mit jeweils 2,5 Millionen Euro dotiert. In diesem Jahr wird er bereits zum 40. Mal verliehen.

Wenn heute im Abend im Café Moskau der Gottfried-Wilhelm-Leibniz-Preis feierlich vergeben wird, können sich zwei Berliner Forschende besonders freuen: Dr. Ana Pombo, Vizedirektorin des Berliner Institut für Systemische Sytembiologie am Max Delbrück Center und Professorin für „Transkriptionale Regulation und Genom-Architektur“ an der Humboldt-Universität zu Berlin und Professor Volker Haucke, Direktor des Leibniz-Forschungsinstituts für Molekulare Pharmakologie (FMP) in Berlin und Professor für Molekulare Pharmakologie an der Freien Universität Berlin gehören zu den zehn Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, die heute mit dem wichtigsten begehrten deutschen Forschungspreis geehrt werden.

Volker Haucke erhält die mit jeweils 2,5 Millionen Euro dotierte Auszeichnung für seine bahnbrechende Forschung im Bereich Lipidsignaling und der synaptischen Signalübertragung. In seiner Arbeit hat er neue Erkenntnisse über das Zusammenspiel von neuronalen Proteinkomplexen, die Zellkommunikation und Mechanismen beim Abbau zelleigener Bestandteile gewinnen können. Seine Forschungsergebnisse gehen beispielsweise in die Entwicklung neuer Ansätze für therapeutische Anwendungen in der Krebsforschung ein. Volker Haucke studierte Biochemie an der Freien Universität Berlin und promovierte am Biozentrum der Universität Basel. Nach einem Postdoc-Aufenthalt an der Yale University leitete er eine Nachwuchsgruppe an der Universität Göttingen. 2003 kehrte er als Professor für Biochemie an die FU Berlin zurück. Seit 2012 leitet er das Leibniz-Forschungsinstitut für Molekulare Pharmakologie in Berlin. Volker Haucke erhielt zahlreiche Preise und Förderungen, darunter einen ERC Advanced Grant und den Feldberg-Preis 2020. Er ist unter anderem Mitglied der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina, der Academia Europaea und der European Molecular Biology Organization (EMBO). 

Ana Pombo entwickelte neue Methoden, um in einzelnen Zellen die dreidimensionale Organisation von DNA zu kartieren. Als Erste entdeckte sie wichtige Kontakte innerhalb von Chromosomen, aber auch zwischen verschiedenen Chromosomen. Ihre Entdeckungen ermöglichen es unter anderem, Krankheitsprozesse besser zu verstehen. Die gebürtige Portugiesin Ana Pombo studierte zunächst Biochemie an der Universität Lissabon. Nach der Promotion an der Universität Oxford arbeitete sie als Gruppenleiterin am MRC London Institute of Medical Sciences des Imperial College London. 2013 kam sie als Laborleiterin an das Max Delbrück Center in Berlin-Buch. Zeitgleich übernahm sie die Professur an der Humboldt-Universität zu Berlin. Ana Pombo ist stellvertretende Direktorin des MDC-BIMSB und stellvertretende Programmsprecherin des Max Delbrück Center. 2007 erhielt sie den Robert-Feulgen-Preis. Sie ist außerdem Mitglied der European Molecular Biology Organization (EMBO) und der Europäischen Akademie der Wissenschaften.

Der Gottfried-Wilhelm-Leibniz-Preis wird seit 1986 jährlich von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) verliehen. Inklusive der diesjährigen Auszeichnungen wurden in 40 Jahren 428 Leibniz-Preise an Forschende aus Natur-, Geistes-, Lebens- und Sozialwissenschaften verliehen. Da der Preis und das Preisgeld in Ausnahmefällen geteilt werden können, ist die Zahl der Ausgezeichneten höher als die der Preise. Insgesamt haben bisher 455 Nominierte den Preis erhalten: 377 Wissenschaftler und 78 Wissenschaftlerinnen. Das Preisgeld können die Preisträgerinnen und Preisträger bis zu sieben Jahre lang ohne Vorgaben für ihre Forschung verwenden. (vdo)

Mehr Informationen

Quelle: BrainCity Berlin
https://braincity.berlin/stories/story/leibniz-preis-fuer-2-berliner-spitzenforschende

 

forschen / 17.03.2025
Wie ein Entzündungsbotenstoff Alzheimer anfeuert

Wenn in der Zellkultur Interleukin-12 hinzugegeben wird, führt zu einer deutlichen Reduktion der Nervenfasern (pink) und der Oligodendrozyten und damit zum Verlust von Myelin (weiß). Foto: AG Heppner, Charité – Universitätsmedizin Berlin.
Wenn in der Zellkultur Interleukin-12 hinzugegeben wird, führt zu einer deutlichen Reduktion der Nervenfasern (pink) und der Oligodendrozyten und damit zum Verlust von Myelin (weiß). Foto: AG Heppner, Charité – Universitätsmedizin Berlin.

Das Immunsystem des Gehirns trägt über den Entzündungsbotenstoff IL-12 ursächlich dazu bei, dass sich Alzheimer verschlimmert. Den genauen Mechanismus beschreiben Forschende der Charité – Universitätsmedizin Berlin und des Max Delbrück Center in der Fachzeitschrift „Nature Aging“.

Gemeinsame Pressemitteilung der Charité – Universitätsmedizin Berlin und des Max Delbrück Center

Die Immunzellen des Gehirns, die Mikroglia, sind eigentlich gute Wächter. Sie beseitigen Eindringlinge wie Mikroben, putzen Zellmüll weg – auch die typischen Plaques, die bei Alzheimer entstehen. Doch im alternden Gehirn sind die Mikroglia in vielfältigsten Zuständen zu finden. Während manche weiterhin gut funktionieren, verlieren andere nach und nach ihre Schutzwirkung und beginnen, dauerhaft in geringen Mengen Entzündungsbotenstoffe zu produzieren.

Ein solcher Botenstoff ist Interleukin-12 (IL-12). In akribischen Analysen konnten nun die Teams um Professor Frank Heppner, Direktor des Instituts für Neuropathologie der Charité – Universitätsmedizin Berlin, und um Professor Nikolaus Rajewsky, Direktor des Berliner Instituts für Medizinische Systembiologie des Max Delbrück Center (MDC-BIMSB), gemeinsam mit weiteren Partnern nachweisen, über welchen Mechanismus IL-12 das Entstehen und Fortschreiten der Demenz befeuert. Die Studie erschien in „Nature Aging.“ Dieses Wissen könnte den Weg zu einer Kombinationstherapie ebnen und den Verfall des Gehirns möglicherweise verlangsamen.

„In der Alzheimer-Forschung wurde jahrzehntelang fast ausschließlich über die charakteristischen Ablagerungen von Amyloid-Beta und Tau diskutiert. Entzündungen galten als Nebeneffekt“, sagt Frank Heppner. „Dass Entzündungsprozesse kausal am Anfang der Kette stehen können, kommt erst allmählich in den Fokus.“ Sein Labor hatte bereits 2012 in „Nature Medicine“ berichtet, dass eine Blockade der Botenstoffe IL-12 und IL-23 bei Mäusen für Alzheimer typische Hirnveränderungen deutlich reduzieren kann. „Aber wir konnten den Mechanismus nicht aufdröseln – wir kamen mit Standardtechniken nicht weiter“, sagt Heppner. Einzelzellanalysen könnten entscheidende Hinweise geben, hoffte er und wandte sich an Nikolaus Rajewsky.

Verklebte und verhedderte Hirnzellen

Im Laufe ihres Lebens greift eine Zelle immer wieder auf Anweisungen zurück, die in ihrem Erbgut enthalten sind. Sie liest darin wie in einem Buch und erfährt so, wie sie auf äußere Einflüsse reagieren soll. Mit Einzelzellanalysen können Forschende sie dabei beobachten. Sie können für Tausende Zellen gleichzeitig rekonstruieren, welche Gene welche Zelle gerade abgelesen und in Proteine übersetzt hat. Das Ergebnis sind riesige Datenmengen, die mit Hilfe von künstlicher Intelligenz und maschinellem Lernen ausgewertet werden. Der Haken: Für eine Einzelzellsequenzierung muss man die Zellen in einer Gewebeprobe zunächst sauber voneinander trennen, ohne sie zu beschädigen oder ungewollt zu manipulieren. „Bei den alternden Mäusegehirnen – erst recht mit Alzheimerplaques – sind die Zellen aber so verklebt und verheddert, dass das quasi unmöglich ist“, sagt Rajewsky.

Mehrere Jahre hat sein Team ein Protokoll perfektioniert, das diese Hürde umschifft: Statt ganzer Zellen lösten die Forschenden die Zellkerne aus dem Hirngewebe und analysierten, welche RNA dort gerade vorlag. Im Abgleich mit publizierten Daten wie dem Allen Brain Atlas konnten sie nachvollziehen, wann das Protokoll ein repräsentatives Abbild aller Zellpopulationen ermöglichte. Letztlich sequenzierten sie die RNA aus mehr als 80.000 Zellkernen und entwickelten für die Analyse der Datenberge spezifische Workflows. Sie rekonstruierten außerdem die Kommunikation der Zellen untereinander. „Die beiden Teams haben immer wieder zusammengesessen und diskutiert, was diese hochkomplexen Daten bedeuten“, sagt Rajewsky. „Diese mühevolle Optimierung am Anfang hat sich gelohnt – die Zusammenhänge wären sonst nicht messbar gewesen.“

Wie IL-12 das Alzheimer-Gehirn schädigt

Der Entzündungsbotenstoff IL-12, den Ärzt*innen bislang vor allem von Autoimmunerkrankungen wie Morbus Crohn oder rheumatoider Arthritis kannten, spielt demnach eine zentrale Rolle bei der Entstehung von Alzheimer. Er schädigt zwei wichtige Zelltypen im Gehirn: zum einen die reifen Oligodendrozyten, die normalerweise die fettreiche Isolierschicht der Nervenfasern, das Myelin, produzieren. Die Isolierschicht ist entscheidend für eine schnelle Signalweiterleitung im Gehirn. Zum anderen dockt der Botenstoff bei bestimmten Nervenzellen, den Interneuronen, an und lässt sie absterben. Diese speziellen Nervenzellen sind für Kognition und Gedächtnis besonders wichtig. Ein Teufelskreis beginnt: Je mehr Mikroglia IL-12 produzieren, desto mehr Zellen sind geschädigt. Und die noch funktionalen Mikroglia sind damit abgelenkt, zusätzlichen Zellmüll wegräumen zu müssen, statt Alzheimer-Plaques abzubauen.

Den Mechanismus überprüften die Forschenden in mehreren Schritten bei Mäusen und an menschlichem Gewebe. Wenn das Team um Heppner den Botenstoff in Zellkulturen und im Mausmodell blockierte, konnten sie die krankheitsbedingten Veränderungen eindämmen. Elektronenmikroskopische Aufnahmen am Max-Planck-Institut für Multidisziplinäre Naturwissenschaften in Göttingen belegten zudem, wie sich Myelin-Struktur und Nervenfaserdichte änderte, wenn bei Mäusen der IL-12-Signalweg vorhanden war oder fehlte. Massenspektrometrische Analysen (Lipidomics) an der Universität Zürich bestätigten die veränderte Zusammensetzung der fettreichen Isolierschicht. Als das Team um Heppner Autopsiegewebe von Alzheimer-Patient*innen untersuchte, bestätigte sich der Zusammenhang abermals. Je weiter die Krankheit fortgeschritten war, desto mehr IL-12 fanden sie. Zellkulturen mit menschlichen Oligodendrozyten reagierten außerdem extrem empfindlich auf IL-12.

Ansatz für eine Kombinationstherapie

„Wir haben jetzt ein sehr detailliertes Bild über den Mechanismus und die Einzelzelltechnologien waren dafür ein essentieller Katalysator. Offen ist eigentlich nur noch die Frage, welcher Zelltyp zuerst betroffen ist – die Oligodendrozyten, die Interneurone oder beide“, sagt Heppner. Besonders vielversprechend: Es gibt bereits auf dem Markt zugelassene Wirkstoffe, die IL-12 blockieren. Jetzt hofft das Team, dass klinische Kolleg*innen die Daten aufgreifen und eine klinische Studie starten. „Wenn sich die Wirkstoffe bewähren, wäre das ein neuer Pfeil im Köcher. Alzheimer hat nicht nur eine Ursache, eine Achse der Erkrankung wird zumindest bei einem Teil der Patientinnen und Patienten über das Immunsystem mitgesteuert. Wenn wir den Verfall verlangsamen wollen, brauchen wir eine Kombinationstherapie“, sagt Heppner, der auch Wissenschaftler am Deutschen Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen (DZNE) ist. Diese könne früh ansetzen. Denn IL-12 kann man als Biomarker im Blut oder in der Hirnflüssigkeit (Liquor) nachweisen.

Die Teams von Charité und Max Delbrück Center arbeiten außerdem an einer neuen These: Dass die Mikroglia auf Abwege geraten und IL-12 produzieren, könnte durch Mikroplastik im Gehirn befeuert werden. „Damit kommen die Mikroglia-Zellen möglicherweise einfach nicht klar und die Entzündungsreaktionen fangen an“, sagt Rajewsky. „Es wäre ein Hinweis, wie Umwelteinflüsse zu Volkskrankheiten beitragen.“ Bis dato sei das noch nicht bewiesen – aber für beide Teams sei das eine spannende und wichtige aktuelle Fragestellung.

Weiterführende Informationen

AG Rajewsky

AG Heppner

Pressemitteilung zur Charité-Studie aus dem Jahr 2012

Schlecht isolierte Nervenzellen fördern Alzheimer im Alter

leben / 17.03.2025
Erstes Pankower Klimaschutzkonzept veröffentlicht

Sein erstes Klimaschutzkonzept hat jetzt das Bezirksamt Pankow veröffentlicht. Ab sofort stehen die vollständige Fassung und eine Kurzversion auf der Website der Leitstelle Klimaschutz unter www.berlin.de/ba-pankow/klimaschutzkonzeptzum Download bereit.

Mit über 419.000 Einwohner:innen ist Pankow der zweitgrößte Bezirk Berlins – und bis 2030 wird ein Bevölkerungswachstum von mehr als 16 Prozent erwartet. Diese Entwicklung, zusammen mit den zunehmenden Auswirkungen der Klimakrise, macht ambitionierte Maßnahmen in Klimaschutz und Klimaanpassungunerlässlich und stellt den Bezirk vor große Herausforderungen.

Das Klimaschutzkonzept wurde zwischen März 2023 und August 2024erarbeitet und am 15. Oktober 2024 vom Bezirksamt beschlossen. Die Datenerhebung endete im August 2024. Erstmals wurde umfassend analysiert, wie viel Energie der Bezirk verbraucht, welche Maßnahmen bereits umgesetzt wurden und welche weiteren Schritte erforderlich sind, um die Berliner Klimaziele zu erreichen. In enger Kooperation der beteiligten Ämter und der Öffentlichkeit entstand so eine fundierte Grundlage für das künftige Klimaschutzengagement Pankows.

Konkretes Maßnahmenpaket
Das Konzept umfasst über 40 Maßnahmen, die gemeinsam mit den Fachämtern entwickelt wurden, um den Klimaschutz im Bezirk voranzutreiben. Darunter ist beispielsweise das Thema nachhaltige Mobilität: Die Radinfrastruktur im Bezirk wird ausgebaut und der Straßenraum soll sozial- und klimafreundlicher gestaltet werden. Dazu gehört auch die Umsetzung weiterer Kiezblocks. Zudem wird die Nutzung erneuerbarer Energien in öffentlichen Gebäuden verstärkt und die Machbarkeit von Dach- und Fassadenbegrünung geprüft und umgesetzt. Im Rahmen der Städtebauförderung werden Quartiere zunehmend klimaangepasst umgestaltet, unter anderem durch Maßnahmen wie Entsiegelung oder Regenwasserbewirtschaftung. Innovative Sharing-Konzepte wie die „Bibliothek der Dinge“ tragen zur Reduzierung von Verschwendung bei, indem sie gemeinschaftliche Nutzung statt Neukauf fördern. Eine ausführliche Beschreibung aller Maßnahmen findet sich im vollständigen Klimaschutzkonzept

Leitstelle Klimaschutz mit neuer Webseite
Erste Maßnahmen werden auch bereits umgesetzt. Beispielsweise wurde im Rahmen des Klimaschutzkonzeptes die Webseite der Leitstelle Klimaschutz umfassend überarbeitet und optimiert. Diese Maßnahme fiel in das Handlungsfeld „Private Haushalte und Konsum“ und zielt darauf ab, eine effektive Klimakommunikation zu fördern. Die Webseite bietet Interessierten eine klar strukturierte, benutzerfreundliche Plattform, die gezielt Wissen vermittelt und das Bewusstsein für Klimaschutz stärkt. Neben der verbesserten Nutzung schafft sie Transparenz über aktuelle und geplante Klimaschutzprojekte im Bezirk. Ein besonderer Fokus lag darauf, nicht nur zu informieren, sondern die Bevölkerung aktiv für Klimaschutz zu begeistern.

„Mit der optimierten Webseite schaffen wir eine wichtige Grundlage, um Klimaschutz für alle greifbarer zu machen, bezirklichen Klimaschutzprojekte vorzustellen und den Umsetzungsstand des Klimaschutzkonzeptes aufzuzeigen. Es ist uns ein Anliegen, die Menschen mitzunehmen, ihnen Wissen an die Hand zu geben und sie für einen nachhaltigen Alltag zu motivieren,“ erklärt Angelika Haaser, die Klimaschutzbeauftragte von Pankow.

Die Webseite stellt zudem relevante Informationen, Tipps und praktische Hinweise bereit, wie sich Bürgerinnen und Bürger im Alltag klimafreundlicher verhalten können.

Kontakt: Leitstelle Klimaschutz Pankow, E-Mail: Klimaschutz@ba-pankow.berlin.de

Website:www.berlin.de/ba-pankow/klimaschutzkonzept

leben / 12.03.2025
Pankow setzt auf Sauberkeit und Ordnung im öffentlichen Raum – Zielvereinbarung zwischen Senat und Bezirk unterzeichnet

Der Berliner Senat und das Bezirksamt Pankow haben eine Zielvereinbarung zum Thema „Sauberkeit und Ordnung im öffentlichen Raum“ unterzeichnet. Ziel der Initiative ist es, durch regelmäßige Präventions- und Aufklärungsmaßnahmen die Müllverschmutzung im Bezirk nachhaltig zu reduzieren und so das Stadtbild sowie die Aufenthaltsqualität zu verbessern.

Überwachung durch „Waste Watcher“

Die Zielvereinbarung ist zunächst bis zum 31. Dezember 2025 befristet und umfasst Maßnahmen, die direkt vor Ort umgesetzt werden. Der Bezirk erhält dafür Sachmittel in Höhe von 20.000 Euro, um individuelle Präventionsstrategien entwickeln und umsetzen zu können. Zudem wurden zwei befristete Stellen für sogenannte „Waste Watcher“ bewilligt, die im Laufe des Jahres zügig besetzt werden sollen. Sie werden an bekannten Müll-Hotspots Kontrollen durchführen und die Einhaltung der Sauberkeitsvorgaben überwachen. Ein Fokus liegt dabei auf der Bekämpfung von Kleinstablagerungen wie Hundekot und Zigarettenkippen sowie größeren Ablagerungen, etwa Sperrmüll und Gewerbeabfällen. Die Einsatzkräfte werden gezielt in Bereichen aktiv, die häufig von Verschmutzungen betroffen sind. Außerdem sind Präventionsmaßnahmen im Rahmen von Sperrmüll-Kieztagen und anderen öffentlichkeitswirksamen Veranstaltungen geplant, um über die Auswirkungen von illegalem Müll im öffentlichen Straßenland aufzuklären.

Die Bezirksstadträtin für Ordnung und Öffentlichen Raum, Manuela Anders-Granitzki: „Im letzten Jahr erhielt das Ordnungsamt Pankow mehr als 17.500 Meldungen aus der Bevölkerung zu Problemen mit Müll im öffentlichen Raum. Das sind mehr als doppelt so viel wie noch im Jahr 2019 und 4.000 Meldungen mehr als im Jahr 2023. Jede einzelne Meldung ist eine zu viel. Mit dieser Zielvereinbarung gehen wir einen wichtigen Schritt in Richtung einer sauberen und lebenswerten Stadt. Sauberkeit im öffentlichen Raum ist ein grundlegender Beitrag für die Lebensqualität der Menschen in Pankow. Neben der Zielvereinbarung wird Pankow daher auch im Jahr 2025 an den überaus erfolgreichen und gemeinsam mit den Berliner Stadtreinigungsbetrieben durchgeführten Sperrmüll-Kieztagen sowie an den aus dem vergangenen Jahr bekannten Aktionstagen zur Beseitigung sogenannter Schrotträder festhalten. Bis die zusätzlichen „Waste Watcher“ ihren Dienst aufnehmen können, werden wir im Rahmen der personellen Möglichkeiten und unter Berücksichtigung des sonstigen Einsatzgeschehens entsprechende Maßnahmen bereits mit dem Bestandspersonal intensivieren“.

 

leben, bilden / 12.03.2025
Pankower Frauenpreis 2025 an Alexandra Torres verliehen

BU: BVV-Vorsteher Dr. Oliver Jüttung, Preisträgerin Alexandra Torres und Bezirksbürgermeisterin Dr. Cordelia Koch bei der Übergabe des Frauenpreises
BU: BVV-Vorsteher Dr. Oliver Jüttung, Preisträgerin Alexandra Torres und Bezirksbürgermeisterin Dr. Cordelia Koch bei der Übergabe des Frauenpreises

Anlässlich des Internationalen Frauentages wurde am 10. März 2025 der diesjährige Pankower Frauenpreis an Alexandra Torres verliehen. Sie erhielt den Preis im Rahmen einer feierlichen Zeremonie im BVV-Saal des Bezirksamtes Pankow.

Wer ist Alexandra Torres?

In seiner Laudatio würdigte Dr. Oliver Jütting, Vorsteher der Bezirksverordnetenversammlung Pankow, Alexandra Torres und fasste die Schwerpunkte ihrer Arbeit zusammen: „Die Stärkung von Frauen, der Austausch alter und neuer Nachbarinnen und Nachbarn und natürlich die gelebte Mehrsprachigkeit der Menschen vor Ort.“

Selbst aus Kolumbien immigriert, gelang es Alexandra Torres, ein tragfähiges Netzwerk von migrantischen und nichtmigrantischen Gemeinschaften aufzubauen. Auf dieser Grundlage übernahm sie 2018 die Koordination des Projekts "Buch und Karow in Bewegung" des Vereins MaMis en Movimiento e.V. Ursprünglich darauf ausgerichtet, Frauen und Mädchen der spanisch- und arabischsprachigen Gemeinschaften in Karow und Buch zu unterstützen, bezog das Projekt mehr und mehr Frauen und Mädchen ein, die in Unterkünften lebten.

Als Netzwerkerin und Vermittlerin bot Alexandra Torres mehrsprachige Empowerment-Workshops, kulturelle Veranstaltungen und IT-Kurse an, brachte in den Stadtteilbibliotheken Menschen, Kompetenzen und Erfahrungen zusammen.

In Würdigung all dieser Leistungen wurde Alexandra Torres „für ihren engagierten Einsatz für geflüchtete Frauen, Kinder und Familien in Pankow sowie für ihr besonderes Engagement für Menschen in Buch und Karow“ ausgezeichnet. Der Preis ist mit 1.000 Euro dotiert.

Nominierte für den Frauenpreis 2025:

•    Carolin Gaffron, Bildung4Finance gUG

•    Michi Brosig und Nadine Hoff, OC 23 Jugendclub und tivo* -Zentrum für feministische Mädchen*arbeit

•    Ina Rosenthal

•    Alexandra Torres, MaMis en Movimiento e.V.

•    Xochicuicatl e.V.

Pankower Frauenpreis ehrt seit 2020 gleichstellungspolitisches Engagement

Der Pankower Frauenpreis wurde 2019 durch die Bezirksverordnetenversammlung Pankow initiiert und im darauffolgenden Jahr erstmalig verliehen. Bisherige Preisträgerinnen sind Renate Laurentius (2020), Raja Al Khlefawi (2021), Christina „Tina“ Pfaff (2023) und Malalai Murr (2024). Im Jahr 2022 konnte der Preis aufgrund der Haushaltssperre im Land Berlin nicht verliehen werden.

Der Preis ehrt Einzelpersonen, Frauenprojekte, Initiativen oder Unternehmen in Pankow, die sich im Bezirk für die Rechte von Frauen und Mädchen einsetzen und die Geschlechterdemokratie fördern. Ausgezeichnet wird das besondere gleichstellungspolitische Engagement, welches beispielsweise auf die Einhaltung und Förderung der Rechte von Frauen und Mädchen abzielt, marginalisierte Frauengruppen unterstützt oder innovativ-nachhaltige Gleichstellungsprojekte entwickelt.

 

leben, bilden / 11.03.2025
Kommunale Begegnungsstätten für Jung und Alt in Pankow werden Anmeldestellen für "KulturLeben Berlin"

Der Verein KulturLeben Berlin – Schlüssel zur Kultur e.V. vermittelt seit 15 Jahren kostenlos nicht verkaufte Kulturplätze an Menschen mit geringem Einkommen. Ob Theater, Ausstellungen, Museen, Varieté, Kabarett, Konzerte oder Sport – dank 600 Kulturpartnern können Menschen mit kleinem Budget eine Vielzahl an Kulturerlebnissen genießen. Pro Monat stehen 4.000 Kulturplätze zur Verfügung. Die kommunalen Begegnungsstätten in Pankow sind beginnend ab März 2025 offizielle Anmeldestellen für das KulturLeben-Angebot.

Pankower:innen mit geringem Einkommen können sich ab sofort in den Begegnungsstätten für das Kulturprogramm registrieren lassen. Anmelden können sich alle Menschen, die maximal 1.100 Euro (netto) monatlich zur Verfügung haben oder staatliche Transferleistungen beziehen. Zur Anmeldung wird lediglich ein Einkommensnachweis benötigt.

Die Bezirksstadträtin für Soziales und Gesundheit, Dominique Krössin, erklärt: „Die Partnerschaft mit KulturLeben Berlin e.V. ist ein wichtiger Schritt, um das kulturelle Angebot für alle Pankowerinnen und Pankower zugänglich zu machen. Wir freuen uns, Teil dieses großartigen Projekts zu sein, das es ermöglicht, dass jede und jeder in unserem Bezirk die vielfältige Kultur von Berlin erleben kann – unabhängig von finanziellen Möglichkeiten.“

Über KulturLeben Berlin – Schlüssel zur Kultur e.V.:
KulturLeben Berlin – Schlüssel zur Kultur e.V. setzt sich dafür ein, dass Menschen mit wenig Geld an kulturellen Erlebnissen teilhaben können. Mit mehr als 600 Kulturpartnern bietet der Verein eine breite Palette an kostenlosen Tickets für Veranstaltungen in Berlin. Das Angebot wird durch zahlreiche soziale Partnerorganisationen unterstützt, die bei der Anmeldung und Beratung helfen.
 

Termine in den Pankower Begegnungsstätten:

Begegnungsstätte Am Friedrichshain
Am Friedrichshain 15, 10407 Berlin
Telefon 030 425 4821
jeden zweiten Donnerstag im Monat von 10:00 – 12:00 Uhr ab 13.03.2025


Begegnungsstätte An der Panke im Stadtteilzentrum
Schönholzer Str. 10a, 13187 Berlin
Telefon 030 4741 1234

jeden vierten Dienstag im Monat von 14:30 – 16:30 Uhr seit 25.02.2025


Begegnungsstätte Tollerstraße
Tollerstraße 5, 13158 Berlin
Telefon 030 916 6050

jeden ersten Freitag im Monat von 14:00 – 16:00 Uhr ab 04.04.2024


Begegnungsstätte Am Kollwitzplatz
Husemannstr. 12, 10435 Berlin
Telefon 030 442 2514
jeden letzten Donnerstag im Monat von 11:00 – 13:00 Uhr ab 27.03.2025
(Ausnahme Mai: 22.05.2025 / also vorletzter Donnerstag im Monat)

 

Begegnungsstätte Am Arnimplatz

Paul-Robeson-Str. 15, 10439 Berlin
Telefon 030 4471 9955

jeden zweiten Donnerstag im Monat von 14:00 – 16:00 Uhr ab 13.03.2025
 

Weitere Informationen zur Anmeldung unter: https://kulturleben-berlin.de/gast-werden/
Kontakt:
KulturLeben Berlin – Schlüssel zur Kultur e.V.
Presseabteilung
Email: presse@kulturleben-berlin.de
 

11.03.2025
Projekt „Bäume für Pankow“ startet am 17. März

„Bäume für Pankow“ heißt eine Aktion des Umwelt- und Naturschutzamtes Pankow, die am Montag, dem 17. März 2025 startet. Dann haben Interessierte aus Pankow die Möglichkeit, sich für die Pflanzung eines hochstämmigen Laubbaumes auf ihrem Grundstück zu bewerben. Das Umwelt- und Naturschutzamt stellt die Bäume kostenlos zur Verfügung und übernimmt auch die Kosten für die fachgerechte Pflanzung durch eine Fachfirma. Nicht nur Eigentümerinnen und Eigentümer, sondern auch Mieterinnen und Mieter können sich bewerben, sofern sie die Zustimmung ihres Vermieters einholen.

Bewerbungen bis 31. Mai möglich

„Bäume verschönern nicht nur das Landschaftsbild, sondern bieten auch einen wichtigen Lebensraum für zahlreiche Tierarten. Sie tragen zur Verbesserung der Luftqualität und des Mikroklimas bei und sind in stark verdichteten urbanen Gebieten als Schattenspender sowie als Staub- und Schadstofffilter sehr wertvoll“, erklärt Manuela Anders-Granitzki, Bezirksstadträtin für Ordnung und Öffentlichen Raum. „Aus diesem Grund fördert das Pankower Umwelt- und Naturschutzamt die Pflanzung neuer Bäume auf Privatgrundstücken mit Mitteln aus der Ausgleichsabgabe gemäß der Baumschutzverordnung“, so die Stadträtin weiter.


Der Bewerbungsschluss ist der 31. Mai 2025.Weitere Informationen und das Online-Bewerbungsformular gibt es auf der Bezirksamts-Website:

https://www.berlin.de/ba-pankow/baeumefuerpankow

10.03.2025
Absage des BSR-Kieztages am 11.03.2025 am Hofzeichendamm in Karow

Die Vereinte Dienstleistungs­gewerkschaft Ver.di hat die Beschäftigten der Berliner Stadtreinigungsbetriebe (BSR) für die gesamte Woche vom 10.-15. März zum Streik aufgerufen. Deshalb kann der morgige BSR-Kieztag am Hofzeichendamm in Karow nicht stattfinden.

Es wird darum gebeten, keinen Sperrmüll an der geplanten Veranstaltungsfläche abzuladen. Es ist vorgesehen, dass zeitnah ein Ersatztermin angeboten wird.

Weitere BSR-Kieztage in Bezirk Pankow: https://www.berlin.de/ba-pankow/sperrmuell

forschen, heilen / 07.03.2025
Ungleichheit als Krankheitsrisiko – besonders für Frauen

Eine Studie unter Federführung des Max Delbrück Center hat ergeben, dass ein niedriger Bildungsstand und ein geringes Einkommen das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen bei Frauen stärker erhöhen als bei Männern. Die Studie unterstreicht die Bedeutung einer geschlechtsspezifischen Prävention.

Eine wachsende Zahl von Studien berichtet über Geschlechtsunterschiede bei Erkrankungen wie etwa Schlaganfall, Herzinfarkt oder Bluthochdruck. „Aus bisherigen Studien ist bekannt, dass ein niedrigerer sozioökonomischer Status mit einem höheren Herz-Kreislaufrisiko verbunden ist. Welchen Zusammenhang der Sozialstatus auf das kardiovaskuläre Risikoprofil hat und insbesondere, ob sich dieser Zusammenhang bei Männern und Frauen unterscheidet, wurde in Deutschland bislang nur unzureichend erforscht“, sagt Professor Dr. Tobias Pischon, Letztautor der Publikation und Mitglied im Vorstand NAKO e.V. Die Nako ist Deutschlands größte Langzeitstudie zur Erforschung von Volkskrankheiten.

Die Forschenden haben die Daten von 204.780 Teilnehmenden der NAKO-Gesundheitsstudie aus dem Untersuchungszeitraum der Jahre 2014 bis 2019 ausgewertet. 50,5 Prozent der Teilnehmenden waren Frauen. Die Analyse bezog sich auf selbstberichtete Angaben zu sozioökonomischen Faktoren wie Bildungs- und Beschäftigungsstatus sowie Einkommensniveau, der Einnahme von blutdrucksenkenden Medikamenten, chronischen Vorerkrankungen, Lebensstilfaktoren wie Rauchen und Alkoholkonsum sowie gemessenen Werten aus den medizinischen Untersuchungen im NAKO-Studienzentrum wie zum Beispiel Blutdruck, Körpermaße oder Ergebnisse der Blutuntersuchungen. In den Berechnungen berücksichtigten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler verschiedene Einflussfaktoren.

Herzinfarkt, Bluthochdruck, Übergewicht

Die Studie ergab, dass Frauen mit niedrigem sozioökonomischem Status im Vergleich zu Personen mit hoher Bildung und hohem Einkommen eher ein nachteiliges kardiovaskuläres Risikoprofil aufwiesen als die vergleichbare Gruppe an Männern. “Bei Frauen im Vergleich zu Männern war ein niedriger gegenüber einem hohen sozioökonomischen Status stärker mit Herzinfarkt, Bluthochdruck, Übergewicht, der Einnahme blutdrucksenkender Medikamente und riskantem aktuellem Alkoholkonsum assoziiert, aber – im Gegensatz zu Männern – weniger stark mit aktivem oder früherem Rauchen”, berichtet Dr. Ilais Moreno Velásquez, Wissenschaftlerin am Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin in Berlin-Buch. Darüber hinaus war die Wahrscheinlichkeit eines hohen Zehn-Jahres-Risikos für Herz-Kreislauferkrankungen bei Frauen mit niedrigem sozioökonomischem Status höher als bei Männern.

Pischon und sein Team planen, die Zusammenhänge weiter zu forschen: „In unserer aktuellen Auswertung haben wir das Risiko zukünftiger Herz-Kreislauf-Ereignisse auf der Basis international etablierter Algorithmen geschätzt. Mit den vielen wissenschaftlich wertvollen Daten, die wir aus der NAKO-Studie durch die wiederholten Untersuchungen der Studienteilnehmenden gewinnen, werden wir diese Ergebnisse zukünftig im Hinblick auf neu aufgetretene Herz-Kreislauferkrankungen überprüfen können. Insgesamt deuten unsere Ergebnisse aber schon jetzt darauf hin, dass die Wahrscheinlichkeit für ein höheres kardiovaskuläres Risiko bei Frauen stärker vom Sozialstatus abhängt als bei Männern. Für unsere Gesundheitspolitik in Deutschland unterstreicht dies die Relevanz, auch soziale Ungleichheiten in Präventionsstrategien im Bereich der Herz-Kreislauferkrankungen zu berücksichtigen”, schlussfolgert Prof. Pischon.

07.03.2025
Wohlfühlmomente beim Sprechlaufwandern erleben

© Sprechlaufwandern GmbH/ Archiv Claudia Kerns
© Sprechlaufwandern GmbH/ Archiv Claudia Kerns

Pankow. Sich in der Natur bewegen, den Kopf freibekommen für die eigene Lebensplanung und andere Mütter kennenlernen: Das alles ermöglicht ein neues Projekt für Alleinerziehende im Bezirk Pankow.

Ziel des neuen Projektes des Sozialunternehmens „Sprechlaufwandern“ ist es, den Teilnehmerinnen neue Perspektiven zu eröffnen, mit denen sie einen Weg aus dem „Hamsterrad“ ihres Alltags finden. In der Regel stehen für Alleinerziehende ihre Kinder an erster Stelle. Eine Balance zwischen deren Erziehung und beruflichen Herausforderungen zu finden, kostet Kraft. Manchmal fällt den Müttern dabei sprichwörtlich „die Decke auf den Kopf“. Das eigene gesundheitliche und psychische Wohlbefinden rückt leider oft in den Hintergrund.

Mit einem neuen, ganzheitlichen Ansatz möchte das Projekt „Perspektive für Alleinerziehende“ die Teilnehmerinnen dabei unterstützen, Körper, Seele und Geist zu stärken. Dabei wird die persönliche und berufliche Entwicklung auf unterschiedlichen Ebenen gefördert.

Kern des Projektes sind wöchentliche Wandertouren durch die Natur. Gemeinsam werden zwischen acht und zehn Kilometer durch herrliche Gegenden in und um Berlin gelaufen. Geschulte Buddies begleiten die Gruppe. Beim Wandern können die Teilnehmerinnen andere Alleinerziehende kennenlernen, mit ihnen ins Gespräch kommen und neue Kontakte knüpfen. Bei den Touren kommen sie aber nicht nur in Bewegung, sie bekommen bei frischer Luft auch den Kopf frei.

Neben dem Sprechlaufwandern bietet dieses neue Projekt außerdem ein Coaching für all die Teilnehmerinnen an, die Interesse daran haben. Ziel dieser Kombination aus körperlicher Herausforderung und Anregungen zur Alltagsbewältigung ist es, die physische und psychische Gesundheit zu stärken.

Dass es dieses neuartige Projekt für Alleinerziehende in Pankow gibt, ist der „Erfinderin“ von Sprechlaufwandern, Claudia Kerns zu verdanken. Sie erprobte die förderliche Wirkung des gemeinsamen Wanderns in kleinen Gruppen durch die Natur bereits mit anderen Teilnehmerinnen und Teilnehmern. Weil ihre Idee in der Praxis so gut angenommen wurde, erfand sie dafür das Kompositum „Sprechlaufwandern“, das übrigens noch nicht im Duden steht.

Dass sie es nun explizit zur Förderung des Wohlbefindens und zur Stärkung Alleinerziehender anbieten kann, ist dem Land Berlin und dem Europäischen Sozialfonds Plus zu verdanken. Diese stellen für das Projekt die nötigen Mittel zur Verfügung, damit Alleinerziehende kostenfrei an diesem Projekt teilnehmen können.

Das Sprechlaufwander-Projekt für Alleinerziehende startet am ersten Juni-Wochenende 2025. Es läuft dann über sechs Wochen mit jeweils einer Tour durch die Natur pro Woche. Zeit und Treffpunkt werden mit den Teilnehmerinnen abgestimmt.

Im Vorfeld des Projektstarts finden alle zwei Wochen Online-Informationsveranstaltungen statt, die erste am 20. März um 16.30 Uhr, die letzte am 15. Mai um 16.30 Uhr. Außerdem wird sich die Gruppe vor der ersten Wanderung einmal vor Ort in den Räumlichkeiten der Sprechlaufwandern GmbH treffen.

Alleinerziehende, die an diesem neuen kostenfreien Projekt teilnehmen möchten, können sich ab sofort über den Link https://bit.ly/alleinerziehend-pankow anmelden.

 

Bildunterschrift zu den Fotos:

Beim neuen Projekt von „Sprechlaufwandern“ stellen sich die Teilnehmerinnen körperlichen Herausforderungen und bekommen zugleich den Kopf frei, um neue Perspektiven für sich entwickeln zu können. © Sprechlaufwandern GmbH/ Archiv Claudia Kerns

 

Kontakt:

Sprechlaufwandern GmbH
Boxhagener Straße 16
Alte Pianofabrik
10245 Berlin

Telefon +49.151.20236645

E-Mail service@sprechlaufwandern.de

07.03.2025
Girls’ Day am 3. April 2025: Ein Tag mit der Bezirksstadträtin

Am Donnerstag, dem 3. April 2025 lädt die Bezirksstadträtin für Ordnung und Öffentlicher Raum, Manuela Anders-Granitzki, in der Zeit von 9:00 – 15:00 Uhr Pankower Schülerinnen ab dem 12. Lebensjahr für einen Blick hinter die Kulissen kommunaler Bezirkspolitik und Verwaltung ein. Ziel ist es, Mädchen aus dem Bezirk einen Einblick in geschlechteruntypische Berufsgruppen des Bezirksamts zu ermöglichen und sich nach Möglichkeit an der einen oder anderen Stelle auch einmal selbst auszuprobieren. Nach einer Einführung durch die Bezirksstadträtin werden die Schülerinnen durch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Ordnungsamtes sowie des Straßen- und Grünflächenamtes in die jeweiligen Aufgabenbereiche eingeführt.  

Einblicke in die Aufgaben von Ordnungsamt, Straßen- und Grünflächenamt und Lebensmittelkontrolle

Durch verschiedene Aktivitäten wird im Laufe des Girls’ Days anschaulich dargestellt, wie spannend und abwechslungsreich die Arbeit in der Bezirksverwaltung sein kann. Hierzu zählt ein gemeinsamer Rundgang mit den Mitarbeitern des Ordnungsamtes in der Fröbelstraße, eine Präsentation der für Schulessen und Lebensmittelhygiene zuständigen Lebensmittelkontrolleure sowie der Besuch eines Revierstützpunktes im Bürgerpark Pankow inkl. Tiergehege.

„Der Girls’ Day soll den Schülerinnen einen Einblick in Berufe ermöglichen, in denen Frauen noch immer unterrepräsentiert sind und von denen sie vielleicht noch gar keine konkrete Vorstellung haben. Der Girls’ Day erfüllt außerdem den Wunsch von Kindern und Jugendlichen nach früher beruflicher Orientierung. Ich wünsche mir, dass wir die Schülerinnen durch diesen hoffentlich für sie spannenden Tag für eine zukünftige berufliche Tätigkeit im Bezirksamt begeistern können“, betont Manuela Anders-Granitzki.

Aktuell sind nur noch wenige freie Plätze verfügbar. Wer Fragen hat oder sich anmelden möchte, kann sich per E-Mail an das Büro der Bezirksstadträtin wenden: buero.umordsga@ba-pankow.berlin.de

 

Weitere Informationen:

https://www.girls-day.de/.oO/Show/bezirksamt-pankow-gb3/berlin/ein-tag-mit-der-bezirksstadtraetin

forschen / 05.03.2025
Neue Erkenntnisse zur Therapie von Hautlymphomen

Kutanes T-Zell-Lymphom mit entarteten T-Zellen (markiert für CD74; braun) und gesunden Hautzellen (blau).  © Charité | Ann-Christin von Brünneck
Kutanes T-Zell-Lymphom mit entarteten T-Zellen (markiert für CD74; braun) und gesunden Hautzellen (blau). © Charité | Ann-Christin von Brünneck

Eine neue Studie der MedUni Wien, der Charité Berlin und dem Max Delbrück Center identifizierte das Protein CD74 als vielversprechendes Ziel für innovative Behandlungen. Die Forschungsgruppe konnte zeigen, dass Antikörper-Wirkstoff-Konjugate, die gezielt an CD74 binden, Krebszellen wirksam abtöten können.

Das kutane T-Zell-Lymphom (CTCL) ist eine seltene Form von Blutkrebs, die vor allem die Haut befällt. In Europa tritt die Erkrankung mit einer Häufigkeit von etwa 0,5 Fällen pro 100.000 Einwohner*innen pro Jahr auf. Mit den bisher vorhandenen Therapieoptionen gehen vor allem fortgeschrittene Stadien mit einer schlechten Prognose und Lebensqualität einher.

Ein Forscherteam der MedUni Wien um Olaf Merkel und der Charité Berlin / des Max Delbrück Center Berlin (Experimental and Clinical Research Center – ECRC) um Stephan Mathas konnte in einer neuen Studie zeigen, dass das auf CTCL-Zellen exprimierte Protein CD74 ein vielversprechendes Ziel für innovative Therapien darstellt. Die Untersuchung ergab, dass sogenannte Antikörper-Wirkstoff-Konjugate (ADCs), die gezielt an CD74 binden, CTCL-Zellen effektiv abtöten können.

Neuer Therapieansatz für eine schwer behandelbare Krankheit

Bisher fehlen kurative Therapieoptionen für kutane T-Zell-Lymphome. Zwar kommen bereits monoklonale Antikörper und ADCs zum Einsatz, doch das Spektrum der angreifbaren Zelloberflächenstrukturen ist begrenzt. Die neue Studie belegt, dass CD74 in verschiedenen CTCL-Subtypen – darunter auch besonders schwer behandelbare Formen wie das Sézary-Syndrom und fortgeschrittene Stadien der Mycosis fungoides – stark und durchgängig exprimiert wird.

„Unsere Ergebnisse zeigen, dass CD74 nicht nur ein attraktives Zielmolekül für die Antikörpertherapie ist, sondern dass dessen Blockade in präklinischen Modellen zur vollständigen Tumoreradikation führen kann“, erklärt Olaf Merkel. Besonders bemerkenswert ist, dass die Behandlung selbst bei TP53-defekten CTCL-Zellen hochwirksam war – ein Aspekt von großer klinischer Relevanz.

Grundlage für zukünftige klinische Studien

Die Erkenntnisse dieser Studie liefern eine solide Basis, um CD74 als neues Angriffsziel für CTCL weiterzuentwickeln und den Weg für klinische Studien zu ebnen. „Unsere Ergebnisse eröffnen neue Perspektiven für die Behandlung von CTCL-Patient*innen, die bisher nur unzureichende Therapieoptionen haben“, betonen die Studienautoren.

Die Forscher*innen sehen in der CD74-gerichteten Therapie einen vielversprechenden Ansatz, um die Behandlungsmöglichkeiten für Patient*innen mit fortgeschrittenem CTCL nachhaltig zu verbessern.

 

Weitere Informationen

forschen, produzieren, heilen, bilden / 03.03.2025
„Jugend forscht“ auf dem Campus Berlin-Buch

Projektpräsentationen zum Wettbewerbstag. Foto: Campus Berlin-Buch GmbH
Projektpräsentationen zum Wettbewerbstag. Foto: Campus Berlin-Buch GmbH

Von 3D-Druckern für Zellstrukturen bis zur Bodensanierung mit Mikroorganismen – in der 60. Runde von „Jugend forscht“ präsentierten Schüler:innen auf der Regionalebene auf dem Campus in Berlin-Buch spannende Forschungsansätze

"Macht aus Fragen Antworten“ – diese Aufforderung haben in diesem Jahr wieder zahlreiche Berliner Schülerinnen und Schüler angenommen und sich am bundesweiten Wettbewerb „Jugend forscht“ und „Jugend forscht junior“ beteiligt. Den Pateneinrichtungen auf dem Campus Berlin-Buch wurden 37 Projekte von insgesamt 84 Teilnehmenden zugeordnet. Am 26. Februar präsentierten die Kinder und Jugendlichen ihre Projekte der Jury und der Öffentlichkeit im Konferenzzentrum auf dem Campus Berlin-Buch. Die Nachwuchsforschenden nutzten auch die Gelegenheit und besuchten Labore des Max Delbrück Center, des Leibniz-Forschungsinstituts für Molekulare Pharmakologie sowie des Biotech-Unternehmens FyoniBio. Außerdem konnten sie in zwei Workshops im Schülerlabor „Gläsernes Labor“ selbst experimentieren.

Mitgemacht beim Wettbewerb haben Schüler:innen im Alter zwischen zehn bis 18 Jahren, und sie stellten viele spannende und alltagnahe Fragen: Wie lassen sich Tastaturen mit KI und Stenographie verbessern? Helfen Bakterien oder Pilze besser bei der Sanierung von kupferbelasteten Böden? Wie lässt sich ein kostengünstiger Bio-3D-Drucker für Forschungsprojekte mit Zellstrukturen bauen? Kann man eine umweltfreundliche Alternative zum Knicklicht herstellen? Was hilft gegen Schadstoffe bzw. Plastik in Pflanzen? Kann Kaffeesatz als Alternative zu herkömmlichen Düngemitteln dienen? Wie reagieren Schleimpilze auf thermische Einflüsse? Als früherer Bundessieger von Jugend forscht trat Alois Bachmann erneut erfolgreich im Bereich Mathematik/Informatik an, diesmal mit dem Projekt „The next GENErAltion – Entschlüsselung von Transkriptionsfaktoren mit KI“. Amelie Stadermann errang wiederholt den Regionalsieg im Fachbereich Biologie – im vergangenen Jahr in der Junior-Sparte, in diesem Jahr bei Jugend forscht.

Zur Preisverleihung begrüßte Kirstin Bodensieck, kommissarische Administrative Vorständin des Max Delbrück Center, die Teilnehmenden des Wettbewerbs: „Ihr habt euch aufgemacht, um Antworten auf Forschungsfragen zu finden, die unsere Gesellschaft bewegen: Sei es im Bereich der Biologie, der Technik, der Nachhaltigkeit. Jedes einzelne Projekt, euer wissenschaftliches Engagement ist großartig und hat dazu beigetragen, unsere Welt ein wenig verständlicher zu machen. Ganz ähnlich den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern auf unserem Campus, die drängenden Gesundheitsfragen nachgehen, um Krankheiten besser zu verstehen und zu heilen.“ Bodensiek ermunterte die Kinder und Jugendlichen, neugierig zu bleiben: „Warum nicht eines Tages eine Karriere in der Wissenschaft einschlagen? Kommt gerne auf uns zu, schaut in den Forschungsalltag hinein und nutzt die Chance für eine Zukunft als Forscherin oder Forscher.“

Siegerehrung und Sonderpreise

Bei der Siegerehrung wurden neun erste Preise, davon sieben in der Wettbewerbssparte „Jugend forscht“ und zwei in der Sparte „Jugend forscht Junior“ vergeben. Die Gewinnerinnen und Gewinner dürfen beim Landeswettbewerb an der Technischen Universität Berlin teilnehmen.

Zusätzlich zu den 1. bis 3. Plätzen wurden Sonderpreise vergeben, zum Beispiel für „Ressourceneffizienz“, „Umwelttechnik“ oder „Nachwachsende Rohstoffe“. Einige Preisträger:innen konnten sich über Einladungen zu einem Tag auf dem Campus Berlin-Buch, auf dem Campus der FU oder in das DESY Labor freuen.

Der Campus Berlin-Buch prämierte in diesem Jahr drei herausragende Projekte zusätzlich mit seinem Sonderpreis:

  • Im Bereich Biologie das Junior-Projekt „Substrate in der NFT-Aquaponik – eine vergleichende Untersuchung“ von Jan Brüggemann, Luca Wroblewski und Hannes Schweizer (Martin-Buber-Oberschule)
  • Im Bereich Mathematik/Informatik das Projekt Können synthetisch generierte Trainingsdaten KI-Objektkennungs-Modelle verbessern?“ von Tom Smee (Nelson-Mandela-Schule)
  • Im Bereich Technik das Projekt „Ein kostengünstiger Bioprinter für das Drucken von Strukturen aus biokompatiblem Stoffen“ von Rufus Dreger (John-Lennon-Gymnasium)

Die Campus Berlin-Buch GmbH vergab außerdem einen Sonderpreis für herausragendes Engagement für Jugend forscht an den Projektbetreuer Sascha Werner von der Kurt-Tucholsky-Oberschule.

 „Wir sind immer wieder begeistert, mit welchem Engagement sich die Kinder und Jugendlichen ihren Projekten widmen. Jugend forscht motiviert, MINT-Themen anzugehen, wissenschaftliches Arbeiten zu lernen und beim Tüfteln und Forschen durchzuhalten“, sagt Dr. Ulrich Scheller. „Ein großer Dank geht an die ehrenamtliche Jury, deren Mitglieder die Schüler stark motivierten und ihnen wertvolle Tipps zum Weiterforschen gaben.“

Wir gratulieren den Preisträger:innen des Regionalwettbewerbs auf dem Campus Berlin-Buch!

Arbeitswelt

Vibbodh Somani, Yamahn Tanjour, Sarah Ali
Nelson-Mandela-Schule
Erstellen von effizienteren Tastaturen mit KI und Stenographie

Bestes interdisziplinäre Projekt (Bereich Arbeitswelt)

Youanna Banjamin, Johann Bredemeyer, Paul Bierbüße
Heinrich-Hertz-Gymnasium
Gerät zur Einschätzung von Motorzuständen mit künstlicher Intelligenz

Biologie

Lilja Gemballa, Liese Kalklösch, Frederik Maass
Rückert-Gymnasium
Nurturing Coffee

Amelie Stadermann, Cosima Tödt
Europäisches Gymnasium Bertha-von-Suttner
„Physiologisches Stressgedächtnis? Der Schleimpilz während und nach Temperaturstress“

Leo Heinkelmann, Ella Bahat Treidel, Kjell Wenzel (Jugend forscht junior)
Martin-Buber-Oberschule
„Bakterien vs. Pilze / Vergleich der Mikroorganismen zur kupferbelasteten Bodensanierung“

Chemie

Josephine Kosin, Stella Maria Blöbaum, Frederik Bär
Lessing Gymnasium
“NatürLICHT - Die umweltfreundliche Alternative zum Knicklicht”

Tim Gies, Emilia Schröter, Theodor Rauschning (Jugend forscht junior)
Grundschule am Tegelschen Ort
„Cola gegen Rost – Macht die Sorte einen Unterschied?“

Mathematik/Informatik

Tom Smee
Nelson-Mandela-Schule
Können synthetisch generierte Trainingsdaten KI-Objekterkennungs-Modelle verbessern?“

Victor Güsmar
Heinrich-Hertz-Gymnasium
„Blickwinkel in der Ebene“

Physik

Vibbodh Somani, Bhuvana Reddi, Kerem Semiz
Nelson-Mandela-Schule
Beschleunigung von Wasserraketen“

Weiterführende Informationen
www.jugend-forscht.de
https://jufo-berlin.de/#

forschen, heilen / 25.02.2025
Nicht alle Herzmuskelentzündungen sind gleich

Foto: Eric Lindberg, Max Delbrück Center / LMU Klinikum
Foto: Eric Lindberg, Max Delbrück Center / LMU Klinikum

Herzmuskelentzündungen unterscheiden sich je nach Auslöser – seien es COVID-19, die mRNA-Impfung gegen COVID-19 oder andere Ursachen. Diese Ergebnisse ebnen den Weg für passgenauere Therapien, berichten Berliner Forschende gemeinsam mit internationalen Kolleg*innen in „Nature Cardiovascular Research“.

Die Immunsignaturen bei Herzmuskelentzündungen (Myokarditis) unterscheiden sich je nach Ursache. Sie variieren je nachdem, ob sie durch Infektionen mit SARS-CoV-2 und durch mRNA-Impfstoffe ausgelöst wurden, im Vergleich zu Herzmuskelentzündungen ohne Zusammenhang mit COVID-19. Das zeigte eine Kollaboration unter der Leitung von Dr. Henrike Maatz, Wissenschaftlerin in der Arbeitsgruppe „Genetik und Genomik von Herz-Kreislauferkrankungen“ von Professor Norbert Hübner am Max Delbrück Center in Berlin. Die Studie ist in „Nature Cardiovascular Research“ erschienen. 

„Wir haben signifikante Unterschiede bei der Immunaktivierung gefunden“, sagt Maatz, Co-Erstautorin der Studie. „Dieses Wissen könnte dazu beitragen, neue und passgenauere Therapien zu entwickeln, die auf bestimmte Entzündungstypen zugeschnitten sind.“

Die Pandemie bot eine einmalige Chance 

Myokarditis wird durch verschiedene Infektionen, Autoimmunerkrankungen, genetische und umweltbedingte Faktoren sowie in selten Fällen durch Impfungen verursacht. COVID-19 ist in erster Linie eine Atemwegserkrankung, aber es ist bekannt, dass eine Infektion mit SARS-CoV-2 auch das Herz schädigen kann. Bei Kindern und jungen Erwachsenen löst SARS-CoV-2 in seltenen Fällen ein multisystemisches Entzündungssyndrom aus. Die Myokarditis ist dabei das häufigste klinische Merkmal.

Den Forschenden des Max Delbrück Center, des Berlin Institute of Health in der Charité (BIH) und der Charité – Universitätsmedizin Berlin bot die Pandemie eine einmalige Gelegenheit: Sie konnten untersuchen, ob sich Herzmuskelentzündungen je nach Ursache auch auf zellulärer und molekularer Ebene voneinander unterscheiden.

Hübners Arbeitsgruppe erforscht Herzerkrankungen bereits seit langem auf Einzelzellebene. Für die Studie kooperierten die Wissenschaftler*innen mit Professor Carsten Tschöpe, Kardiologe am Deutschen Herzzentrum der Charité (DHZC), Leiter der BIH-Forschungsgruppe „Immunokardiologie“ und Forscher am Deutschen Zentrum für Herz-Kreislauf-Forschung (DZHK). Sein Team hatte Patienten*innen mit Verdacht auf Herzmuskelentzündung Biopsien entnommen. „Wir haben am DHZC eine renommierte Ambulanz für schwere Herzinsuffizienz und Kardiomyopathien. Die Ärzt*innen sind darauf spezialisiert ist, in Einzelfällen Endomyokard-Biopsien durchzuführen“, sagt Tschöpe.

„Das von der Charité während der COVID-19-Krise initiierte Forschungsprogramm wurde in den Versorgungsplan integriert und ist Teil des vom DZHK geförderten PERSONIFY-Programms. Patient*innen mit Myokarditis werden in diesem Programm sehr spezifisch und gezielt untersucht. Das ermöglicht umfassende und fortschrittliche Ansätze für die klinische und wissenschaftliche Auswertung“, sagt Tschöpe. „Wir sind den Patientinnen und Patienten für ihr Vertrauen und ihren unschätzbar wertvollen Beitrag sehr dankbar. Gleiches gilt für die Leistung unseres auf Herzinsuffizienz spezialisierten Pflegepersonals. Die Pflegenden spielten eine entscheidende Rolle bei der Identifizierung der Patient*innen, der sorgfältigen Datenverwaltung, der Handhabung von Gewebe und Blut und vor allem bei der Versorgung der Patient*innen.“

Deutliche Unterschiede in der Immunaktivierung

Das Herzgewebe aus den Biopsien nutzten die Forschenden des Max Delbrück Center, um die RNA in den Zellkernen (snRNA-seq) zu sequenzieren. So konnten sie die Genexpression analysieren, Transkriptionsprofile jeder einzelnen Zelle erstellen und mithilfe der Profile die verschiedenen Zelltypen des Herzens identifizieren. Sie haben die molekularen Veränderungen in jeder Zelle und die Häufigkeit der verschiedenen Zelltypen im Herzmuskelgewebe von drei verschiedenen Gruppen untersucht: Proben, die COVID-19-positiv waren, Fälle, die durch mRNA-Impfstoffe verursacht wurden, und nicht-COVID-induzierte Herzmuskelentzündungen, die auf Virusinfektionen vor der Pandemie zurückgeführt werden konnten.

Einige Veränderungen in der Genexpression ähnelten sich zwar in allen drei Gruppen, stellten die Wissenschaftler*innen fest. Aber es gab erhebliche Unterschiede in der Genexpression der Immunzellen. Außerdem zeigten die Transkriptionsprofile, dass die Immunzellen je nach Ursache der Herzmuskelentzündung unterschiedlich häufig vorkamen.

„Derartige Unterschiede waren überraschend“, sagt Dr. Eric Lindberg, Co-Erstautor der Studie und ehemaliger Postdoc im Forschungsteam von Hübner. Mittlerweile leitet er eine eigene Arbeitsgruppe am LMU-Klinikum in München. So beobachteten die Forschenden beispielsweise, dass nach der Impfung CD4-T-Zellen häufiger waren, während nach einer SARS-CoV-2-Infektion eher CD8-T-Zellen dominierten. In den Proben von Herzmuskelentzündung ohne COVID lag das Verhältnis von CD4- zu CD8-Zellen bei etwa 50:50. Die Genexpressionsdaten deuteten außerdem darauf hin, dass die CD8-T-Zellen in der COVID-19-Gruppe aggressiver erschienen als bei Myokarditis ohne COVID-Erkrankung. Die Forschenden fanden zudem in der Post-COVID-Myokarditis eine kleine Population von T-Zellen, die zuvor nur im Blut von schwerkranken COVID-19-Patient*innen beobachtet worden war.

„Diese Ergebnisse deuten insgesamt auf eine stärkere Immunantwort bei COVID-19-Myokarditis im Vergleich zu Myokarditisformen hin, die wir vor der Pandemie kannten. Dagegen ist die Entzündung des Herzmuskels nach einer Impfung anscheinend weniger ausgeprägt“, sagt Professor Norbert Hübner vom Max Delbrück Center und der Charité – Universitätsmedizin Berlin. Er forscht außerdem am DZHK und ist korrespondierender Autor der Studie. „Die Stichprobengröße bei den Herzmuskelentzündungen nach einer Impfung war zwar klein. Aber die Ergebnisse passen zu denen anderer Studien zur Myokarditis nach einer Impfung.“

Bedeutung für die Behandlung

Zwischen Entzündungen unterscheiden zu können, die durch verschiedene Infektionen und Impfungen verursacht sind, ebnet den Weg für eine bessere Behandlung, erläutert Maatz.  Sie wäre dann auf die jeweilige Entzündung zugeschnitten. Basierend auf dieser Forschung könnten auch neue Therapien entwickelt werden, um beispielsweise die Nebenwirkungen von Impfstoffen zu kontrollieren.

Proben aus Herzbiopsien seien außerdem meist winzig, oft nicht größer als ein Stecknadelkopf. Es sei eine Herausforderung gewesen, die snRNA-seq-Technik mit so kleinen Gewebemengen zu ermöglichen, erinnert sich Maatz: „Aber der Detailreichtum und die Tiefenschärfe der gewonnenen Erkenntnisse zeigen, wie leistungsfähig diese Methode ist – in Zukunft möglicherweise auch bei der Diagnose.“

Das Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin in der Helmholtz-Gemeinschaft (Max Delbrück Center) gehört zu den international führenden biomedizinischen Forschungszentren. Nobelpreisträger Max Delbrück, geboren in Berlin, war ein Begründer der Molekularbiologie. An den Standorten in Berlin-Buch und Mitte analysieren Forscher*innen aus rund 70 Ländern das System Mensch – die Grundlagen des Lebens von seinen kleinsten Bausteinen bis zu organ-übergreifenden Mechanismen. Wenn man versteht, was das dynamische Gleichgewicht in der Zelle, einem Organ oder im ganzen Körper steuert oder stört, kann man Krankheiten vorbeugen, sie früh diagnostizieren und mit passgenauen Therapien stoppen. Die Erkenntnisse der Grundlagenforschung sollen rasch Patient*innen zugutekommen. Das Max Delbrück Center fördert daher Ausgründungen und kooperiert in Netzwerken. Besonders eng sind die Partnerschaften mit der Charité – Universitätsmedizin Berlin im gemeinsamen Experimental and Clinical Research Center (ECRC) und dem Berlin Institute of Health (BIH) in der Charité sowie dem Deutschen Zentrum für Herz-Kreislauf-Forschung (DZHK). Am Max Delbrück Center arbeiten 1800 Menschen. Finanziert wird das 1992 gegründete Max Delbrück Center zu 90 Prozent vom Bund und zu 10 Prozent vom Land Berlin.

Foto: Herzbiopsie von einem Patienten mit COVID-19. Mithilfe neuer Technologien kann man die zelluläre Landschaft von klinisch gewonnenen Herzbiopsien darstellen. Die Grenzflächen der Zellen sind grün angefärbt, die Zellkerne blau. Foto: Eric Lindberg, Max Delbrück Center / LMU Klinikum.

Pressemitteilung auf der Website des Max Delbrück Center
Nicht alle Herzmuskelentzündungen sind gleich

forschen, produzieren, heilen / 24.02.2025
„Macht aus Fragen Antworten“ – Jugend forscht startet in neue Runde / Besuchertag am 26. Februar

Motiv des Wettbewerbs 2025
Motiv des Wettbewerbs 2025

Drei Einrichtungen des Campus Berlin-Buch sind wieder Paten im Wettbewerb und betreuen junge Forscherinnen und Forscher auf Regionalebene

Junge Talente in Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik (MINT) starten im Februar in Berlin beim 60. bundesweiten Nachwuchswettbewerb Jugend forscht & Jugend forscht Junior. Das diesjährige Motto lautet: „Macht aus Fragen Antworten“.

Im Regionalwettbewerb auf dem Campus Berlin-Buch werden 37 Projekte von mehr als 80 Berliner Schülerinnen und Schülern zwischen zehn und 19 Jahren betreut. Die Projekte bilden sechs der sieben Fachbereiche des Wettbewerbs ab: Arbeitswelt, Biologie, Chemie, Mathematik, Physik und Technik.

Pateneinrichtungen des Campus sind das Max Delbrück Center, das Leibniz-Forschungsinstitut für Molekulare Pharmakologie, die Campus Berlin-Buch GmbH und – angeschlossen – das Experimental and Clinical Research Center von Max Delbrück Center und Charité – Universitätsmedizin Berlin. Die Paten richten das Programm für die beiden Wettbewerbstage am 26. und 28. Februar aus. 

Einladung der Öffentlichkeit zum Besuchertag

Am 26. Februar stellen die jungen Forscherinnen und Forscher ihre Projekte an Ständen im Foyer des Max Delbrück Communications Centers (MDC.C) von 16 - 18 Uhr der Öffentlichkeit vor, bevor zum Abschluss am 28. Februar die Preisträger:innen feierlich geehrt werden.

„Wir freuen uns auf die vielen Ideen im diesjährigen Wettbewerb. Jedes Jahr erleben wir sehr engagierte Kinder und Jugendliche, die eigenständig Forschungsfragen entwickeln und sie untersuchen. Ihre Arbeit würdigen wir unter anderem, indem wir sie in die Forschungslabore des Campus einladen“, sagt Dr. Ulrich Scheller, Geschäftsführer der Campus Berlin-Buch GmbH. „Jugend forscht ist eine ausgezeichnete Form der Nachwuchsförderung in den MINT-Berufen, die wir sehr gern unterstützen.“

Über den Wettbewerb
Jugend forscht ist Deutschlands bekanntester Nachwuchswettbewerb. Ziel ist, Jugendliche für Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik zu begeistern, Talente zu finden und zu fördern. Pro Jahr gibt es bundesweit mehr als 120 Wettbewerbe. Teilnehmen können Jugendliche ab der 4. Klasse bis zum Alter von 21 Jahren. Wer mitmachen will, sucht sich selbst eine interessante Fragestellung für sein Forschungsprojekt.
www.jugend-forscht.de

Über den Campus Berlin-Buch
Der Campus Berlin-Buch ist ein moderner Wissenschafts-, Gesundheits- und Biotechnologiepark. Alleinstellungsmerkmale sind der klare inhaltliche Fokus auf Biomedizin und das enge räumliche und inhaltliche Zusammenwirken von Forschungsinstituten, Kliniken und Biotechnologie-Unternehmen. Im Mittelpunkt stehen dabei die Erforschung molekularer Ursachen von Krebs,- Herzkreislauf- und neurodegenerativen Erkrankungen, eine interdisziplinär angelegte Grundlagenforschung zur Entwicklung neuer Therapien und Diagnoseverfahren, eine patientenorientierte Forschung und die unternehmerische Umsetzung biomedizinischer Erkenntnisse.
Dank exzellenter Wissenschaftseinrichtungen und Unternehmen im BiotechPark hat der Campus ein herausragendes Innovations- und Wachstumspotenzial. Dazu gehören als Einrichtungen der Grundlagenforschung das Max Delbrück Center und das Leibniz-Forschungsinstitut für Molekulare Pharmakologie, das gemeinsam von Max Delbrück Center und Charité – Universitätsmedizin Berlin betriebene und auf klinische Forschung spezialisierte Experimental and Clinical Research Center sowie das Berlin Institute of Health. Der BiotechPark Berlin-Buch gehört mit 75 Unternehmen, 850 Beschäftigten und rund 45.000 Quadratmetern Büro- und Laborfläche zu den führenden Technologieparks in Deutschland. Seit 1992 sind über 600 Millionen Euro an öffentlichen Fördermitteln durch die EU, den Bund und das Land Berlin in den Campus Berlin-Buch investiert worden, um diese Synergien zu unterstützen.
www.campusberlinbuch.de

„Macht aus Fragen Antworten“ – Jugend forscht startet in neue Runde

heilen / 12.02.2025
Wenn der Blutkrebs erstmals streut

Foto: Johanna Wagner, DKFZ und NCT
Foto: Johanna Wagner, DKFZ und NCT

Wenn Blutkrebszellen aus dem Knochen ausbrechen und sich vermehren, entsteht eine gefährliche Vielfalt von Tumorzellen – begleitet von einer veränderten Immunreaktion, schreiben Forschende aus Berlin und Heidelberg in „Science Immunology“. Das Detailwissen zur Ausbreitung im Körper könnte Diagnostik und Therapie verbessern.

Der unheilbare Knochenmarkkrebs „Multiples Myelom“ entwickelt sich oft über Jahrzehnte unbemerkt im Knochenmark. Im fortgeschrittenen Stadium bilden sich Herde, die den Knochen zerstören und in andere Körperbereiche streuen können. Was in diesen Herden geschieht, wenn die Myelomzellen den Knochen erstmals durchbrechen, hat ein interdisziplinäres Team des Berlin Institute of Health in der Charité (BIH), des Max Delbrück Center sowie des Myelomzentrums des Universitätsklinikums Heidelberg (UKHD), der Universität Heidelberg und des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ) zusammen mit weiteren nationalen und internationalen Partnern genauer untersucht. Die Forschenden haben entdeckt, dass die Tumorzellen beim Verlassen des Knochenmarks eine dramatische Vielfalt entwickeln, die sich auch auf die Immunzellen in den Krebsherden auswirkt. Die neuen Erkenntnisse könnten zu einer präziseren Diagnostik und Therapie beitragen, schreiben sie im Fachjournal „Science Immunology“.

Verlassen die Tumorzellen das Knochenmark und auch den Knochen, finden sie sich in einer völlig anderen Umgebung mit anderen Umweltbedingungen wieder. „Das wirkt offenbar wie ein Evolutionsschub für die Tumorzellen. Die Vielfalt, die dabei entsteht, könnte den Zellen helfen, sich an das Überleben außerhalb des Knochens anzupassen und die Ausbreitung auf andere Körperregionen ermöglichen“, sagt Privatdozent Dr. Niels Weinhold, Leiter der Translationalen Myelom-Forschung an der Klinik für Hämatologie, Onkologie und Rheumatologie des UKHD und der Medizinischen Fakultät Heidelberg.

Mithilfe innovativer Einzelzellanalysen und räumlicher Multi-Omics-Technologien untersuchte das Team zudem erstmals, wie das Immunsystem auf diesen „Ausbruch“ der Krebszellen aus dem Knochen reagiert. Sie entdeckten deutliche Veränderungen in Art und Anzahl der Immunzellen im Bereich der Krebsherde. Zum Beispiel wiesen bestimmte Immunzellen, die T-Zellen, in den Herden außerhalb des Knochens sehr unterschiedliche Rezeptoren und Oberflächenmoleküle auf. Das sei eine mögliche Anpassung an die neu entstandene Heterogenität der Tumorzellen. 

Das Zusammenspiel von Immunsystem und Krebs aufdecken

„Es scheint eine Co-Evolution zwischen Tumor- und Immunzellen stattzufinden, bei der beide Seiten jeweils auf die Veränderungen der anderen Seite reagieren“, sagt Professor Simon Haas, gemeinsam mit Weinhold Letztautor der Studie. Haas leitet eine Arbeitsgruppe im gemeinsamen Forschungsfokus „Single-Cell-Ansätze für die personalisierte Medizin“ des Berlin Institute of Health in der Charité (BIH), des Max Delbrück Center und der Charité – Universitätsmedizin Berlin und ist außerdem Chair für Einzelzelltechnologien und Präzisionsmedizin am Precision Healthcare University Research Institute (PHURI) der Queen Mary University London. Die Forscher*innen vermuten, dass dieses Zusammenspiel zwischen Immunsystem und Krebs dessen Bekämpfung sowohl fördern als auch behindern könnte. Sie analysieren derzeit, welche Faktoren dabei eine positive oder negative Rolle spielen. 

Das untersuchte Gewebematerial stammte aus verschiedenen Myelom-Herden, die Patientinnen und Patienten entweder mittels bildgebungsgeführter Biopsien oder während Operationen an bruchgefährdeten oder bereits gebrochenen Knochen entnommen wurden. „Mit Hilfe von Einzelzellanalysen und räumlichen Multi-Omics-Techniken konnten wir gleichzeitig verschiedenste Eigenschaften tausender einzelner Zellen im Gewebe und unter Berücksichtigung ihrer genauen Position im Gewebe untersuchen“, erläutert Dr. Llorenç Solé Boldo, einer der Erstautoren der Studie. 

Die Ergebnisse könnten künftig die Diagnostik und Therapie des Myeloms beeinflussen: Aktuell werden die Proben zur Diagnostik meist aus dem Beckenkamm der Patientinnen und Patienten entnommen. Nachdem die Studie jedoch gezeigt hat, dass sich Krebs- und Immunzellen in Knochendurchbrüchen erheblich von denen im Beckenkamm unterscheiden, könnten sich diese Stellen besser für die Probenentnahme eignen und eine präzisere Bewertung der Erkrankung und eine mögliche Anpassung der Therapie erlauben.  

Foto: Ansammlung verschiedener Arten von Immunzellen in einem aus dem Knochen herausgebrochenen Myelomherd: T-Zellen und Natürliche Killerzellen sind pink, Makrophagen gelb dargestellt. Die umgebenden Myelomzellen erscheinen blau. Die weißen Strukturen sind Blutgefäße. Das Bild wurde mit Hilfe räumlicher Multi-Omics-Methoden aufgenommen. Foto: Johanna Wagner, DKFZ und NCT

Pressemitteilung auf der Webseite des Max Delbrück Center:
Wenn der Blutkrebs erstmals streut

 

12.02.2025
Neues Angebot – Seniorenvertretung bietet kostenfreie Rentenberatung an

Im Amt für Soziales gibt es ab Donnerstag, dem 20. Februar 2025 ein neues kostenfreies Beratungsangebot für die Bürgerinnen und Bürger. Mit Michael Musall als Rentenberater und Mitglied der Pankower Seniorenvertretung steht ein ausgewiesener, ehrenamtlich tätiger Fachmann bereit, um bei Fragen zu dem komplexen Feld des Rentenrechts, der medizinischen Rehabilitation und der Rentenversicherung zu beraten sowie bei der Antragstellung zu helfen. Musall übt das Ehrenamt des Versichertenberaters bereits seit vielen Jahren aus.


Notwendiges Angebot
„Die Einführung der kostenlosen Rentenberatung ist eine wichtige Unterstützung für die Bürgerinnen und Bürger und ich freue mich über die Initiative der Seniorenvertretung“, erklärt Dominique Krössin, Bezirksstadträtin für Soziales und Gesundheit. „Das Angebot ist positiv und notwendig, um den Menschen in Fragen rund um das Rentenrecht und die Rentenversicherung zu helfen“, so die Stadträtin weiter.


Anmeldung erforderlich
Eine Anmeldung und Terminabsprache bei Michael Musall unter Tel.: 0177-6377733 ist zwingend erforderlich. Weitere Termine sind der 20.03., 17.04., 15.05., 05.06.2025 jeweils ab 10:30 Uhr. Zusätzliche Termine ab Juli 2025 können erfragt werden.

Die Beratung findet im Büro der Seniorenvertretung im Bezirksamt Pankow, Fröbelstraße 17, 10405 Berlin, Haus 2, Raum 330, statt.

produzieren / 06.02.2025
U.S. FDA Grants Orphan Drug Designation to Ariceum Therapeutics’ Proprietary Radiopharmaceutical Cancer Therapy

  • 225Ac-satoreotide is a first-in-class Actinium-labelled somatostatin receptor 2 antagonist targeting extensive-stage Small Cell Lung Cancer or Merkel Cell Carcinoma
  • Orphan Drug Designation follows outstanding preclinical data and FDA IND clearance
  • Phase I/II human trials set to commence in Q1 2025 as a ‘theranostic’ targeted radionuclide treatment

Berlin, Germany, 6 February 2025 – Ariceum Therapeutics (Ariceum), a private biotech company developing radiopharmaceutical products for the diagnosis and treatment of certain hard-to-treat cancers, today announced that the U.S. Food and Drug Administration (FDA) has granted Orphan Drug Designation (ODD) to 225Ac-SSO110 (satoreotide) for the treatment of patients with Small Cell Lung Cancer (SCLC).

SCLC is a deadly condition that represents a significant unmet medical need due to the limited number of treatment options available to patients with this aggressive form of cancer. Two-thirds of SCLC patients are diagnosed at an advanced stage where the disease has already spread significantly, resulting in a poor prognosis and a 5-10% overall five-year survival rate. Ariceum will commence Phase I/II human clinical development of 225Ac-satoreotide under the trial name, SANTANA-225 in Q1 2025.

Manfred Rüdiger, Chief Executive Officer at Ariceum Therapeutics, said: “Receiving ODD for 225Ac-satoreotide is a recognition of its potential as a treatment option for patients with SCLC and an important regulatory milestone for Ariceum. The FDA’s ODD will support our objective to accelerate the development of 225Ac-satoreotide through human trials to provide a potentially life-saving therapy to patients with limited alternatives.”

The FDA provides ODD to drugs and biologics that demonstrate potential for the diagnosis and/or treatment of rare diseases or conditions that affect fewer than 200,000 people in the U.S. The designation provides development and commercial incentives for designated compounds and medicines, including eligibility for seven years of market exclusivity in the U.S. after product approval, FDA assistance in clinical trial design, and an exemption from FDA user fees.

In October 2024, Ariceum published outstanding preclinical data demonstrating the significant potential of 225Ac-satoreotide to outperform SSTR2 targeting agonists. 225Ac-satoreotide showed a high frequency of complete durable responses and 100% survival supporting advanced clinical development in SCLC, MCC, and other aggressive cancers. 225Ac-satoreotide in combination with its companion patient selection tracer 68Ga-SSO120 is being developed as a ‘theranostic pair’ for the combined diagnosis and targeted radionuclide treatment of multiple indications expressing SSTR2, such as SCLC, MCC, and other aggressive, hard-to-treat cancers.

 

About Ariceum Therapeutics
Ariceum Therapeutics is a private, clinical stage radiopharmaceutical company focused on the diagnosis and precision treatment of certain neuroendocrine and other aggressive, hard-to-treat cancers. The name Ariceum is an anagram of ‘Marie Curie’ whose discovery of radium and polonium have been huge contributions to finding treatments for cancer.

Ariceum’s lead targeted systemic radiopharmaceutical candidate, SSO110 (“satoreotide”) labelled with Lutetium-177 (177Lu) and Actinium-255 (225Ac) is an antagonist of the somatostatin type 2 (SSTR2) receptor which is overexpressed in aggressive neuroendocrine tumours (NETs) such as small cell lung cancer (SCLC) or Merkel Cell Carcinoma (MCC), all of which have limited treatment options and poor prognosis. Satoreotide is being developed as a ‘theranostic pair’ for the combined diagnosis and targeted radionuclide treatment of these tumours. Ariceum is also developing a radiolabelled PARP-inhibitor (ATT001), currently in Phase 1 clinical development under the trial name CITADEL-123. ATT001 was part of the acquisition of Theragnostics Ltd which was closed in June 2023.

Ariceum Therapeutics, launched in 2021, acquired all rights to satoreotide from Ipsen, which has remained a shareholder of the Company. Ariceum is headquartered in Berlin, with operations in Germany, Switzerland, Australia, the United Kingdom, and the United States.

Ariceum is led by a highly experienced management team and supported by specialist investors including EQT Life Sciences (formerly LSP), HealthCap, Pureos Bioventures, Andera Partners, and Earlybird Venture Capital. For further information, please visit www.ariceum-therapeutics.com.