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forschen, heilen, bilden / 14.08.2025
„Das Bewusstsein für Gesundheitsforschung stärken“

© Prof. Dr. Young-Ae Lee, Max Delbrück Center
© Prof. Dr. Young-Ae Lee, Max Delbrück Center

Im Gläsernen Labor tauchten 24 Jugendliche während einer Projektwoche ein in Fragen der Genetik, Immunologie und Allergien. Mit dem Kurs startete eine Zusammenarbeit mit Berliner Forschungszentren wie dem Max Delbrück Center, der Charité und dem Deutschen Zentrum für Kinder- und Jugendgesundheit.

Dr. Aleix Arnau Soler, Sie sind Wissenschaftler in der Arbeitsgruppe „Molekulare Genetik allergischer Erkrankungen“ am Max Delbrück Center und haben die Projektwoche im Juli 2025 ins Rollen gebracht. Wie kam es dazu?

Dr. Aleix Arnau Soler: Unsere Kommunikationsabteilung hatte im Jahr 2024 einen Workshop über Wissenschaftskommunikation veranstaltet, an dem ich teilnahm. Ziel des Kurses war es, Initiativen für das Gläserne Labor zu entwickeln und dabei die Forschungsperspektive einzubringen. In meiner Arbeit bin ich auch mit dem Deutschen Zentrum für Kinder- und Jugendgesundheit (DZKJ) verbunden. Das ist ein von der Bundesregierung gefördertes Netzwerk gesundheitsforschender Standorte, das sich seit 2024 für die Stärkung der Forschung im Bereich Kinder- und Jugendmedizin einsetzt. Das DZKJ entwickelt Strategien, um Kinder und Familien aktiv an der Gesundheitsforschung zu beteiligen. 

Was heißt das konkret?

Zum Beispiel, mit Kindern ins Gespräch zu kommen, sie für zu Forschung zu begeistern und ihnen zu zeigen, wie wir Krankheitsursachen erforschen. Hier geht es um Kindergesundheit, daher will das DZKJ früh mit ihnen und den Eltern in Kontakt kommen. Ich wusste, dass man beim DZKJ noch auf der Suche nach Partnern war, mit denen sich das praktisch umsetzen ließe…

… und da passte es, dass Sie gerade am Schüler*innenlabor auf dem Campus Buch in Berlin engagiert waren.

Richtig. Das Gläserne Labor mit seinem professionellen Bildungsteam, seinen etablierten Vermittlungsformaten und seiner Anbindung an die Wissenschaft auf dem Campus bot sich als idealer Partner an. Und so haben wir, also Max Delbrück Center, die Charité – Universitätsmedizin Berlin (Kinderkliniken), Deutsches Rheumaforschungszentrum, Gläsernes Labor und das DZKJ schließlich den Kurs entwickelt zum Thema Genetik und Immunologie, einschließlich Immunantwort und Behandlung von Allergien. Von ihnen sind sehr viele Menschen betroffen, auch schon die Jüngeren. Die Kinder und Jugendlichen konnten sich der Wissenschaft hierzu in einem echten Forschungsumfeld nähern und selbst experimentieren. Und hoffentlich auch ihr Bewusstsein dafür stärken, wie wichtig Gesundheit und damit auch die Gesundheitsforschung ist.

Wie haben Sie die Teilnehmenden für die Projektwoche ausgewählt?

Die Jugendlichen kamen vom Berliner Robert-Havemann-Gymnasium, mit dem das Gläserne Labor schon länger kooperiert. Eine Gruppe beschäftige sich mit Genetik, eine zweite mit Immunologie. Die Jugendlichen führten viele praktische Experimente durch, etwa DNA-Isolierung, PCR oder Elektrophorese und sie entwarfen am Ende gemeinsam Poster, um ihre Erkenntnisse in der Schule zu präsentieren. In unserem Labor hatten wir die Immunologie-Gruppe zu Gast. Unter anderem führten wir einen Test durch, mit dem man Allergien diagnostiziert, und zeigten ihnen einen bestimmten Schritt des Protokolls, um DNA zu isolieren: Man gibt einen Alkohol in das Blut, die DNA wird so als im Blut schwimmende „Wolke“ sichtbar. Die Schülerinnen und Schüler waren sehr engagiert und hatten viel Spaß. Ich kann das gut verstehen: Als ich zur Schule ging, wäre es undenkbar gewesen, dass wir solche Einblicke in wissenschaftliches Arbeiten in einem Forschungszentrum bekommen. 

Wird die Zusammenarbeit fortgesetzt?

Das DZKJ wird derzeit für eine neue Förderperiode evaluiert. Nach Abschluss dieses Prozesses rechne ich damit, dass die Zusammenarbeit um mehrere Jahre verlängert wird und wir weitere Programmformate entwickeln können. Eine der Ideen für die Zukunft: Patientinnen und Patienten mit Krankheiten wie beispielsweise Fettleibigkeit, Mukoviszidose oder Schwerhörigkeit, die an der Charité behandelt werden, erhalten das Angebot, auf ihr Krankheitsbild zugeschnittene Kurse zu besuchen. Inhalte sind etwa forschungsgestützte Informationen darüber, warum man erkrankt oder wie man mit der Krankheit umgehen kann. Ein solches Angebot finde ich sehr geeignet, um Wissenschaft näher an die Menschen zu bringen und um umgekehrt zu erfahren, was sie wünschen oder brauchen.

Interview: Wiebke Peters

Weiterführende Informationen

Foto: Dr. Aleix Arnau Soler und die Doktorandin Alisa Iakupova gaben Schüler*innen des Robert-Havemann-Gymnasiums im Labor einen Einblick in die Forschung zur Allergologie. © Prof. Dr. Young-Ae Lee, Max Delbrück Center

News auf der Website des Max Delbrück Center:
„Das Bewusstsein für Gesundheitsforschung stärken“

 

Quelle: Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin in der Helmholtz-Gemeinschaft (Max Delbrück Center)

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