Research, Innovation / 30.12.2021
Life Science Lab 4.0

Die Akademie des Gläsernen Labors bot Technischen Angestellten (TAs) und Laborant*innen einen Weiterbildungstag zu Labortrends in den Life Sciences

Auf dem Campus Berlin-Buch fand Ende September 2021 der Weiterbildungstag „Labor 4.0 für Technische Angestellte und Laborant*innen“ in Präsenz statt. 50 Teilnehmende erweiterten ihr Wissen rund um die Themen Digitalisierung, Automatisierung und Miniaturisierung in den Life Sciences. Aus einem vollen Programm mit drei Sessions konnten sie Vorträge, Workshops, Methodentrainings oder Laborführungen wählen. Besonders gefragt waren die Themen CRISPR/Cas, Bioinformatik, Next Generation Sequencing sowie Miniaturisierung.

Für den Einführungsvortrag zum Labor 2030 konnte Dr. Peter Quick, Vorsitzender im Vorstand der Fachabteilung Life Science Research im Verband der Diagnostica-Industrie, gewonnen werden. Als ausgewiesener Experte gab er einen Überblick über die Trends und Innovationen in Diagnostik, Forschung und Analytik, die die Arbeit im Labor künftig verändern werden. Er zeigte auf, welche Qualifikationen der Fachkräfte im Labor gefordert sein werden und welche neuen beruflichen Perspektiven sich abzeichnen.
Eine Industrieausstellung ermöglichte den Teilnehmenden in den Pausen, sich zusätzlich über neue Technologien und Methoden zu informieren, wie Liquid Handling, Miniaturisierung beim„fluid lab“ oder das elektronische Laborbuch. Die Aussteller gestalteten das Programm auch durch Vorträge oder Workshops mit. Ein Workshop behandelte zum Beispiel das portable „fluid lab“ der Zukunft – mit digitaler holografischer Mikroskopie und Spektrometrie in einem „handheld device“.

„Wir bieten in Kooperation mit unseren verschiedenen Anbietern ein Programm, das speziell für TAs konzipiert wurde. Eine derart kompakte Wissensvermittlung für Technische Angestellte und Laborkräfte in den Life Science gibt es bundesweit sonst
nicht“, so Dr. Uwe Lohmeier, Leiter der Akademie des Gläsernen Labors. „Neben dem Blick über das eigene Labor hinaus, bieten wir den Labor-Fachkräften auch die Möglichkeit zur Vernetzung und thematisieren wichtige Aspekte wie Resilienz im Laboralltag. Dieses Themenspektrum und die Möglichkeit des Austauschs untereinander kommen sehr gut an.“

Margareta Herzog, Labormanagerin und TA am Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin (MDC), nahm erstmals am Weiterbildungstag teil: „Alle Sessions, die ich gewählt habe, waren sehr gut. Es wurden die wichtigsten Techniken vermittelt: CRISPR/Cas, Next Generation Sequencing (NGS) oder die Arbeit mit Organoiden. Auf dem TA-Tag wird kondensiertes Wissen sehr gut verständlich vermittelt – alles, was wichtig ist. Das hat mir eine mehrtägige Recherche und Lektüre erspart. Mir hat dieser Tag sehr gut gefallen. Schade, dass er nur alle zwei Jahre stattfindet.“

Bereits zum dritten Mal dabei war Andrea Rodak, Biologisch-Technische Assistentin, die viele Jahre am MDC gearbeitet hat: „Die Atmosphäre war locker und freundlich, und ich habe wieder sehr gute Vorträge gehört. Die Führungen in die Forschungsinstitute in kleinen Gruppen ermöglichten einen intensiven Austausch mit den Wissenschaftlern und auch untereinander. Am MDC erwartete uns beispielsweise eine spannende Präsentation zu Proteomics, in der die Möglichkeiten der Proteinanalyse mittels Massenspektrometrie erläutert wurden. Anschließend wurden uns die Geräte im Labor vorgestellt. Wichtig war mir, dass die Gespräche auf Augenhöhe stattfanden.“

Der Artikel erschien zuerst im Standortjournal buchinside.

www.glaesernes-labor-akademie.de

Living, Patient care / 28.12.2021
Schutzimpfungen im Bucher Klinikum – erfolgreicher Jahresrückblick

Über 10.000 Dosen Corona-Impfstoff sind im Helios Klinikum Berlin-Buch im Laufe des Jahres 2021 verimpft worden. Ein besonderes Jubiläum in Pandemiezeiten. Der Impfstoff wurde durch geschultes Fachpersonal der Krankenhausapotheke vor Ort aufbereitet und eigenes medizinisches Fachpersonal verimpft.

Das Helios Klinikum Berlin-Buch startete genau vor einem Jahr mit den ersten Corona-Schutzimpfungen. Inzwischen konnten über 10.000 Dosen verimpft werden. „Erst- und dann Zweitimpfungen waren im ersten Halbjahr nicht nur bei unseren eigenen Mitarbeitern gefragt. Auch Patienten, Angehörigen, Personal aus Kitas und Schulen sowie einigen Firmen vom Forschungscampus Berlin-Buch waren Impfungen wichtig. Vielen konnten wir helfen und spezielle Impftermine entsprechend der Richtlinien bei uns organisieren. Die Impfungen erfolgten jeweils im Haus durch eigenes medizinisches Fachpersonal“, berichtet Prof. Dr. med. Henning T. Baberg, Ärztlicher Direktor im Helios Klinikum Berlin-Buch.

Aufgrund begrenzter Impfstoffverfügbarkeit am Anfang des Jahres war nach Maßgabe der durch das Bundesministerium für Gesundheit (BMG) erlassenen Coronavirus-Impfverordnung (CoronaImpfV) sowie der Empfehlung der Ständigen Impfkommission am Robert Koch-Institut (STIKO) eine Priorisierung bestimmter Personengruppen bei der Impfung vorgesehen, die auch das Helios Klinikum Berlin-Buch beachtete. Prof. Dr. Henning. T. Baberg sagt: „Über den ersten Impftag bei uns im Hause am 30. Dezember 2020 habe ich mich sehr gefreut. Aber noch mehr über die große Impfbereitschaft bei unseren Mitarbeitern und die vielen Anfragen aus unseren Nachbareinrichtungen - und das quer durch alle Berufsgruppen.“ Aufgrund der derzeitigen Pandemielage ist jetzt vor allem das Boostern gefragt. Auch hier konnte das Klinikum bereits Termine anbieten.

Start der Kinderimpfungen

Ein besonderer Moment war für das gesamte Impfteam der Start der Kinderimpfungen in diesem Jahr Mitte Dezember entsprechend der STIKO-Empfehlung. „Wir konnten unseren kleinen Patienten und auch Mitarbeiterkindern erste Impfungen anbieten. Viele Eltern hatten schon in den letzten Wochen immer wieder nach Impfterminen für ihren Nachwuchs gefragt“, sagt Priv.-Doz. Dr. med. Patrick Hundsdörfer, Chefarzt der Kinder- und Jugendmedizin im Helios Klinikum Berlin-Buch. „Impfen bleibt der einzig sinnvolle Ausweg aus der Pandemie und ist entsprechend der STIKO-Empfehlung und aufgrund der derzeitigen Lage auch für Kinder und Jugendliche wichtig.“  

Im neuen Jahr werden über den Berliner Senat wieder Impfdosen geliefert. Dann geht es weiter mit den Schutzimpfungen gegen Corona für Pflegeteams, medizinisches und weiteres Personal. Und sicher auch für Interessierte aus der „Nachbarschaft“, für Kinder und Jugendliche. Die große Bereitschaft, dabei zu sein bzw. weiterzumachen, ist beim Team im Helios Klinikum Berlin-Buch spürbar.

www.helios-gesundheit.de/kliniken/berlin-buch/

Patient care / 28.12.2021
Allergie oder Intoleranz?

Interdisziplinäre Zusammenarbeit und eine neue Technologie ermöglichen, die genauen Ursachen für Beschwerden durch Nahrungsmittel zu finden

Immer häufiger kommt es durch Nahrungsmittel zu Allergien und Intoleranzen bis hinzu entzündlichen Vorgängen, die sich beim Betroffenen im Magen-Darm-Trakt äußern. Die Ursache der Beschwerden wird oft nur schwer oder nicht gefunden, weil unter anderem einseitig fokussiert diagnostiziert wird. Ein neuer fachübergreifender Ansatz mit allergologischer und gastroenterologischer Diagnostik kann helfen.

In einem standardisierten Verfahren werden Typ-I-Allergien, Zöliakie und Intoleranzen abgeklärt und organische Erkrankungen ausgeschlossen. Dann folgt die innovative, bislang wenig verbreitete Austestung von Nahrungsmitteln auf der Dünndarmschleimhaut mit gleichzeitiger Untersuchung mittels confokaler Laser-Endomikroskopie (CLE): Nahrungsmittel werden direkt auf der Dünndarmschleimhaut auf Verträglichkeit getestet. In der Zusammenschau aller Befunde werden die  Patient:innen abschließend beraten, ob und welche Nahrungsmittel strikt oder vorübergehend zu meiden sind und welche individuellen Therapiemöglichkeiten es gibt.

Das neue fachübergreifende Rund-um-Diagnostikverfahren zwischen den Experten der Dermatologie/Allergologie und Innerer Medizin/Gastroenterologie richtet sich an Menschen mit unklaren Bauchbeschwerden, fraglichen Nahrungsmittelunverträglichkeiten und -allergien.

Auskunft geben Dr. med. Kerstin Lommel, Chefärztin Dermatologie/Allergologie, und Prof. Dr. med. Frank Kolligs, Chefarzt Innere Medizin/Gastroenterologie, Helios Klinikum Berlin-Buch:

Dr. Lommel:
„Beschwerden in zeitlichem Zusammenhang mit der Nahrungsaufnahme können sich viele Betroffene nicht eindeutig erklären – es gibt Menschen, die gleichzeitig verschiedene Symptome unterschiedlicher Ursachen haben. Typische Beispiele sind Kribbeln im Mund, Hautreaktionen wie Quaddelbildung oder Beschwerden des Magen-Darm-Traktes, eventuell bereits als Reizdarmsyndrom diagnostiziert. Aufgrund von vermuteten Unverträglichkeiten oder Allergien befinden sich die Betroffenen in einer Art Dauerschleife aus Untersuchungen und selbstgewählten Karenzdiäten. Ob eine bestimmte Körperreaktion allergisch bedingt ist oder eine andere Ursache hat – zum Beispiel eine Intoleranz, weil Enzyme fehlen oder eine Empfindlichkeitsreaktion auf Nahrungsmittel vorliegt – ist zunächst differenziert abzuklären und damit fester Diagnostikbaustein des neuen Angebotes. Diese intensive„Detektivarbeit“ umfasst eine gründliche Befragung sowie eine erweiterte allergologische Diagnostik.“

Prof. Kolligs:
„Nach der allergologischen Abklärung folgt eine umfassende Diagnostik des Magen-Darm-Traktes, um organische Störungen auszuschließen, bevor die neue Untersuchungsmethode in der Gastroenterologie zum Einsatz kommt. Die confokale Laser-Endomikroskopie (CLE) wird in Deutschland erst in wenigen Kliniken angeboten. Sie ist das erste endoskopische Bildgebungsverfahren, welches in Echtzeit mikroskopische Einblicke in die Schleimhaut des Magen-Darm-Traktes ermöglicht. Die vorher durch die Dermatologie/Allergologie bestimmten, möglichen beschwerdeauslösenden Nahrungsmittel werden während einer Endoskopie direkt auf dieDünndarmschleimhaut aufgebracht. Ohne eine Gewebeprobe zu entnehmen, wird über ein gut verträgliches Kontrastmittel während der Untersuchung direkt sichtbar, ob die Schleimhaut empfindlich reagiert. Wenn alle Befunde vorliegen, werden die Ergebnisse gemeinsam ausgewertet und mit dem Betroffenen individuelle Therapiemöglichkeiten besprochen.

Text: Susanne Hansch/Helios Klinikum Berlin-Buch

www.helios-gesundheit.de/berlin-buch

Education / 23.12.2021
VHS Pankow - Programmheft für Frühjahrssemester erschienen

1500 Volkshochschul-Kurse im Angebot, viele davon auch online

Das neue Programmheft für das am 3. Januar 2022 beginnende Frühjahrssemester der Volkshochschule Pankow ist jetzt erschienen. Knapp 1.500 Kursangebote warten auf bildungshungrige Menschen. Bis auf weiteres gilt die 2G-Regel. Bei Kursen in den Bereichen Grundbildung und Deutsch gilt die 3G-Regel. Immer mehr Kurse können aber auch online durchgeführt werden und in Zukunft wird es möglich sein, auch von zuhause aus am Präsenzkurs teilzunehmen.
Aktuelles zum Thema, die Öffnungszeiten für die persönliche Anmeldung und weitere nützliche Informationen finden Interessierte auf der Startseite unter www.vhspankow.de.

"Bildungsurlaub" heißt jetzt "Bildungszeit". Das und was es sonst noch Neues gab, gibt es im Vorspann des Programmheftes zu lesen. Ebenso neu: die FAQ sind auf Wunsch der Teilnehmenden deutlich umfangreicher. Vorträge und Exkursionen sind für den Überblick tabellarisch zusammengefasst.  Das gesamte Programmheft gibt es zum Download hier: https://www.berlin.de/vhs/volkshochschulen/pankow/service/downloads/

Research, Innovation, Patient care / 21.12.2021
Grüner Park für Wissenschaft und Hightech

Schritte zu mehr Nachhaltigkeit

Auf dem Campus Berlin-Buch arbeiten rund 3.000 Beschäftigte in Wissenschaftseinrichtungen, Biotech-Unternehmen und weiteren Firmen. Ihre Labore verbrauchen enorme Energiemengen: Sie benötigen regelmäßigen Luftaustausch, Kälte- oder Wärmezufuhr für biologische Proben, Server und Laborgeräte. Welche Energie verbraucht wird, liegt zu großen Teilen in den Händen der Campus-Betreiberin Campus Berlin-Buch GmbH (CBB). Zur Frage, wie der Campus umweltfreundlich und nachhaltig entwickelt werden kann, gehören neben einem effizienten Energieeinsatz auch die Mobilität der Beschäftigten und die Nutzung des Grünraums.
Diese drei Schwerpunkte treibt die CBB in enger Abstimmung mit den Campus-Einrichtungen voran. Zur umweltfreundlichen gesunden Mobilität und zum nachhaltigen Energiemanagement fanden in diesem Herbst Workshops mit Beteiligten aus den Campuseinrichtungen statt.
Welche Vorhaben lassen sich umsetzen, und wie ist der Stand?

Umweltfreundliche Mobilität

Zukunftsorte wie Buch messen sich mit Technologie- und Wissenschaftsstandorten weltweit, und Exzellenz in der Forschung setzt einen attraktiven Standort voraus. Dazu gehört eine gute Verkehrsanbindung. „Dieses Thema ist für uns ein zentrales Handlungsfeld. Wir setzen uns für einen Regionalbahnhof in Buch, die Verkürzungen der Taktfrequenzen der S-Bahn und für Fahrradschnellwege nach Buch und zum Campus ein. Erste Erfolge sind frühestens in fünf Jahren zu erwarten. Umso wichtiger sind Mobilitätsprojekte, die kurzfristig die Wege zum Campus erleichtern können“, so Dr. Ulrich Scheller, Geschäftsführer der Campus Berlin-Buch GmbH. Die Mobilitätsumfrage von 2019, an der sich ein Drittel der Campusbeschäftigten beteiligten, erbrachte neben einer Analyse der Wegebeziehungen der Beschäftigten viele Vorschläge und Ideen zur verbesserten Verkehrsverbindung des Campus mit dem S-Bahnhof sowie zur Stärkung der Verkehrssicherheit für Fußgänger und Radfahrer auf dem Campus.

Was ist seitdem passiert? Seit Mai dieses Jahres gibt es zwei feste Station für E-Scooter auf dem Campus. Sechs Ladesäulen für E-Autos wurden eingeweiht. Die Campusbikes werden so gut genutzt, dass weitere Stationen auf dem Campus eingerichtet wurden. Auch die Zahl der kostenlosen Leihräder ist gestiegen. Das Bezirksamt hat ein externes Planungsbüro beauftragt, um ein verbessertes Radwegekonzept für die letzte Meile zwischen S-Bahnhof Buch und Campus zu erarbeiten. „Im nächsten Jahrsollen auf dem Campus in Kooperation mit der BVG ein bis zwei „Jelbi“-Hubs installiert werden für Mieträder, E-Scooter, E-Mopeds und E-Car-Sharing. Korrespondierend sind weitere Hubs in Buch geplant. Hierfür sind wir in finalen Gesprächen mit der BVG und verschiedenen Mobilitätsanbietern.“

Ergebnisse des Workshops

Die Akteure des Campus Buch sind sich einig, dass die Rad- und E-Mobilität auf dem Campus gestärkt werden soll. Die Verkehrssicherheit und die Parksituation auf dem Campus zu verbessern, gehört ebenfalls zu den Schwerpunkten. Darüber hinaus sollen die Anreize für die Beschäftigten erhöht werden, umweltfreundliche Mobilität zu nutzen.
Geplant ist ein„Shared-Space-Konzept“ für den Campus, für das zum Teil Straßen verbreitert und Bus- und Radspuren angelegt werden sollen. Der Lieferverkehr soll präzise geführt und möglichst an die Peripherie des Campus verlegt werden. Das Zentrum des Campus soll autofrei werden, um die Aufenthaltsqualität zu erhöhen und noch stärker zum Verweilen und Kommunizieren einzuladen.
Ein Ring- und Einbahnstraßensystem soll sich an künftigen Achsen des Campus ausrichten. Dieses Achsenkonzept wird gerade im Rahmen der Fortschreibung des Campusrahmenplans entwickelt und soll bei der Verkehrsplanung berücksichtigt werden.

Energiemanagement

Seit Jahren setzt die CBB konsequent auf Energieeffizienz. Dennoch lässt sich an vielen Stellen weiterhin Energie einsparen oder durch erneuerbare Energien ersetzen, um den Ausstoß an Kohlenstoffdioxid zu verringern. Um diese Potenziale zu ermitteln, hat die CBB ihr Energiemanagementsystem an den Standard DIN EN ISO 50001:2018 angepasst. Im Rahmen der Zertifizierung wurden energierelevante Faktoren im BiotechPark analysiert. In der Folge wurden ineffiziente Pumpen im Wärmekreislauf durch stromsparende Hocheffizienzpumpen ersetzt. Dank ihres integrierten Zählers erlauben sie erstmals ein Monitoring der Massenströme. Außerdem wurde der Wärmeverbrauch in der Nacht und am Wochenende gesenkt. Eine wesentliche Einsparung von CO2 konnte dadurch erzielt werden, dass der Campus seit 2020 zu 100 Prozent Grünstrom bezieht. Insgesamt konnten im Vergleich zu 2018 im letzten Jahr 176.473 kWh, also 1.469 t CO2, in den Bereichen Fernwärme und Strom eingespart werden. Allein 1.420 t CO2 wurden durch den Grünstrom eingespart. Seit 2021 bezieht der Campus auch zu 16,8 Prozent Bio-Erdgas.

Im Rahmen eines Verbundprojekts des Bundeswirtschaftsministeriums realisiert die CBB seit Ende 2020 gemeinsam mit der Technischen Universität Berlin ein dreijähriges Forschungsprojekt zur automatisierten Betriebsoptimierung (Autobop). Gegenstand ist die IT-basierte Regelung von Wärmemengen in Heizungsanlagen von Bestandsgebäuden, die ein hohes Potenzial für Energieeinsparung besitzen. Hierfür wurden zunächst in einem Gebäude des BiotechParks Energieventile eingebaut, die die erforderlichen Daten messen können. Bis zu vier Häuser sollen
als Pilotsysteme untersucht werden.„Wenn Wärme zwischen Systemen übertragen wird, lassen sich je nach Bedarf und Betriebspunkt Massenströme und Rücklauftemperaturen optimieren. Wir prüfen, ob dies erfolgreich automatisiert geschehen kann und ein effizienterer Betrieb möglich ist“, so Projektmitarbeiterin Andrea Ruiz. „Das differenzierte Monitoring versetzt uns in die Lage, den spezifischen Energieverbrauch der eigenen Gebäude kontinuierlich zu erfassen und zu senken und benachbarte Gebäude optional in gleicher Weise zu ertüchtigen“, so Florian Felgentreu, der die Projekte zum Energiemanagement koordiniert.

Für 2022 stehen der CBB Fördermittel für die energetische Modernisierung von Haus 85 zur Verfügung. In den Büros werden Einzelraumregler eingebaut, die die Heizung je nach Anwesenheit automatisch steuern. In Bädern und Teeküchen wird die Abluft künftig ebenfalls nur dann aktiv,
wenn sich darin Nutzer aufhalten. Im kommenden Jahr wird auf Antrag der CBB und in Kooperation mit dem Geoforschungszentrum Potsdam geprüft, ob in Buch – und damit auch auf dem Campus – Geothermie genutzt werden könnte. „Damit ließe sich der Anteil an erneuerbaren Energien deutlich erhöhen und Synergien der Energieversorgung nutzen – auch in Zusammenarbeit mit den umgebenden Quartieren in Buch“, so Florian Felgentreu.

Nachhaltiger grüner Campus

Der Campus bietet mit Parkanlagen, offenen Grünräumen, Waldbestand und Kleinstbiotopen einen unmittelbaren Erholungswert für diejenigen, die dort arbeiten, aber auch für die Anwohner. Orte wie das Kunstwerk„Treated Wood“ oder die zahlreichen Bänke und Tische ermöglichen, im Freien zu arbeiten. Diese Qualität ist ein wichtiger Aspekt der Nachhaltigkeit des Campus. Gemeinsames Ziel der Einrichtungen ist es darum, die Strukturvielfalt und die ökologischen Nischen zu erhalten und die Biodiversität noch zu erhöhen. In Kooperation mit der Hochschule für Nachhaltige Entwicklung Eberswalde (HNEE) entstehen insgesamt zehn Wildblumenwiesen. Auf diesen Flächen ist ein Insektenmonitoring als Citizen-Science-Projekt geplant. Im Fokus steht auch der Erhalt und die Entwicklung der Waldflächen sowie der einzeln stehenden Bäume mit Blick auf die klimatischen Veränderungen. „Bei Neu- oder Nachpflanzungen orientieren wir uns am aktuellen Stand der Liste ‚Zukunftsbäume für die Stadt‘", so Claudia Lühr von der Liegenschaftsverwaltung. „Dazu gehören Magnolien, von denen wir 2018 etliche angepflanzt haben, Kupferfelsenbirnen, Amber- und Maulbeerbäume. Diese Arten sind insektenfreundlich und klimaresilient.“

Dieser Artikel erschien zuerst im Standortjournal buchinside.

www.campusberlinbuch.de

Research / 09.12.2021
Herz und Darm sind unzertrennlich

Ein Herz-Kreislauf-Leiden beeinflusst das Leben im Darm. Umgekehrt gilt das Gleiche: Die Keime des Darms wirken sich auf den Verlauf der Krankheit aus. Welche Chancen und Risiken das bietet und welche Rollen Arzneien dabei spielen, berichtet ein Team um die MDC-Forscherin Sofia Forslund in „Nature“.

Vor ein paar Jahren machte Dr. Sofia Forslund eine unerwartete Entdeckung. Gemeinsam mit dem damaligen Team um Professor Peer Bork vom Europäischen Laboratorium für Molekularbiologie (EMBL) in Heidelberg stellte die schwedische Bioinformatikerin fest, dass das Diabetesmedikament Metformin das Mikrobiom, also die Gesamtheit aller im Darm lebenden Keime, verändert. Wie Forslund herausfand, war der Einfluss dieses sehr oft verordneten Arzneimittels auf die Darmflora sogar stärker als der Diabetes selbst. Der Effekt galt als so überraschend, dass die Wissenschaftlerin ihre Arbeit in der Fachzeitschrift „Nature“ veröffentlichen konnte.

Bessere Therapien sind das Ziel

„Unsere jetzt publizierte Studie baut auf dieser Entdeckung auf“, sagt Forslund, die seit dem Jahr 2018 am Berliner Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin in der Helmholtz-Gemeinschaft (MDC) die Arbeitsgruppe „Wirt-Mikrobiom Faktoren in Herz-Kreislauferkrankungen“ leitet. „Wir wollten herausfinden, wie sich kardiometabolische Erkrankungen und das Mikrobiom gegenseitig beeinflussen, welche Rolle die verordneten Medikamente und auch Antibiotika dabei spielen und wie sich die beobachteten Effekte künftig womöglich nutzen lassen, um die jetzigen Behandlungsmöglichkeiten zu verfeinern und zu verbessern.“ Denn viele erwünschte, aber auch unerwünschte Wirkungen von Medikamenten würden im Körper ganz offenbar indirekt erzielt, und zwar über die Veränderung des Mikrobioms, sagt die Wissenschaftlerin.

Forslund ist die Erstautorin der erneut in „Nature“ publizierten Arbeit. Daneben waren auch diesmal das Heidelberger Team des Mikrobiom-Forschers und Letztautors der Studie Peer Bork sowie weitere Gruppen aus mehreren europäischen Ländern, insbesondere aus Deutschland, Frankreich und Dänemark, beteiligt. Finanziert wurde das im Jahr 2012 gestartete Forschungsprojekt mit dem Namen MetaCardis (Metagenomics in Cardiometabolic Diseases), an dem unter anderem klinische Mediziner*innen, Bioinformatiker*innen und Systembiolog*innen mitgewirkt haben, von der Europäischen Union. Zu den kardiometabolischen Erkrankungen zählen zum Beispiel Herz-Kreislauf-Leiden wie die weit verbreitete koronare Herzerkrankung und Typ-2-Diabetes.

Unerwartete Effekte auf das Leben im Darm

Sofia Forslund und das MetaCardis-Team analysierten die Daten von 2.173 europäischen Patient*innen mit einer kardiometabolischen Erkrankung mithilfe verschiedener, zum Teil neu entwickelter statistischer Methoden. Damit konnten die Forscher*innen die Auswirkungen von Arzneimitteln und Krankheiten getrennt voneinander betrachten. „So haben wir herausgefunden, dass Medikamente die Signaturen von Krankheiten maskieren und potenzielle Biomarker oder therapeutische Ziele verbergen können“, sagt Peer Bork. „Eines der wichtigsten Ergebnisse unserer Arbeit ist die Erkenntnis, dass Medikamente – sowohl Antibiotika als auch Nicht-Antibiotika – die molekularen Merkmale des Mikrobioms und des Wirts in einem ähnlichen Ausmaß verändern, wie es die Krankheit und der Lebensstil, etwa die Ernährung und der Faktor Rauchen, zusammen tun“, erklärt Sofia Forslund. Das Ausmaß der beobachteten Veränderungen sei zudem abhängig von der Höhe der Medikamentendosis gewesen.

„Wir wissen, dass das Mikrobiom den Gesundheitszustand eines Patienten widerspiegeln und eine Reihe von Biomarkern zur Beurteilung des Schweregrads von Krankheiten liefern kann. Es wird jedoch oft übersehen, dass die zur Behandlung einer Krankheit eingesetzten Medikamente auch den Zustand des Mikrobioms beeinflussen“, fügt Rima Chakaroun hinzu, eine der Hauptautor*innen der Studie und Wissenschaftlerin am Universitätsklinikum Leipzig. Dr. Chakaroun ist derzeit Postdoktorandin am Wallenberg-Labor der Universität Göteborg. „Darüber hinaus haben wir herausgefunden, dass gleichzeitig eingenommene Medikamente sich in ihrer Wirkung auf das Mikrobiom gegenseitig verstärken können“, sagt Forslund. Manche Arzneien haben dabei einen durchaus positiven Effekt. So konnten die Wissenschaftler*innen beispielsweise zeigen, dass die gleichzeitige Gabe von Betablockern und Diuretika, die beide gegen Bluthochdruck eingesetzt werden, im Darm mit einer steigenden Zahl von Bakterien der Gattung Roseburia assoziiert ist. Diese Keime wirken im Körper antientzündlich, indem sie Ballaststoffe abbauen und daraus kurzkettige Fettsäuren herstellen, die vor entzündlichen Prozessen schützen. „Solch unerwartete Effekte von Medikamenten könnten sich künftig medizinisch nutzen lassen“, sagt Forslund.

Antibiotika zerstören die Mikroben-Vielfalt

Einmal mehr haben die Forscher*innen zudem zeigen können, dass insbesondere wiederholte Gaben von Antibiotika die Vielfalt der Mikroben im Darm nachhaltig zerstören. „Und ganz offenbar wirkt sich der Untergang der Darmkeime auch negativ auf die Entstehung und den Verlauf kardiometabolischer Erkrankungen aus“, sagt Forslund. Antibiotika sollten daher nach Möglichkeit immer nur dann verordnet werden, wenn es aus medizinischer Sicht unumgänglich sei. Auch sei es wichtig, Möglichkeiten zu erforschen, um die zerstörerischen Wirkungen der Antibiotika abzumildern. Diese beschränken sich nicht auf Herz-Kreislauferkrankungen. „Abgesehen von kardiometabolischen Erkrankungen verschlimmert der Verlust der Darmkeime viele andere chronische Krankheiten und schwächt die Wirksamkeit ihrer Behandlung ab“, sagt Co-Autor Professor Stanislav Dusko Ehrlich von MetaGenoPolis, einer Forschungseinheit für Mikrobiomanalyse am INRAE, dem französischen Forschungsinstitut für Landwirtschaft, Ernährung und Umwelt. Stanislav Dusko gehört zu den Forschenden, die 2013 in „Nature“ aufgedeckt haben, dass die Menschen in den Industrieländern ihre mikrobielle Vielfalt im Darm einbüßen.

„Außerdem muss man bei der Konzeption von Biomarker-Studien vorsichtig sein“, sagt Forslund. „Wenn ein bestimmtes biologisches Merkmal, das sich für die Diagnose oder Prognose einer Erkrankung eignen soll, nicht wegen der Krankheit, sondern nur aufgrund der Behandlung existiert, ist es womöglich kein guter Biomarker.“ Hier müsse man gut zwischen den einzelnen Effekten unterscheiden. Dazu seien weitere computergestützte Analysen erforderlich. „Die entsprechende Software entwickeln wir am MDC permanent weiter“, sagt Forslund.

Folgestudien sollen die Ergebnisse validieren

„Wichtig sind nun Folgeuntersuchungen, die unsere Erkenntnisse über den Einfluss von Medikamenten auf das Mikrobiom überprüfen“, sagt Forslund. Um wirklich kausale und nicht nur zufällige Zusammenhänge zu erkennen, seien unter anderem Studien hilfreich, bei denen einzelne Probandengruppen über einen längeren Zeitraum hinweg beobachtet würden. Ein Beispiel dafür ist die BeLOVE-Studie (Berlin Longterm Observation of Vascular Events, auf Deutsch: Berliner Langzeitbeobachtung vaskulärer Ereignisse), die derzeit Forschende der Charité – Universitätsmedizin Berlin, des Berlin Institutes of Health (BIH) und des MDC, darunter auch Sofia Forslund, gemeinsam durchführen. Dafür sollen insgesamt 10.000 Patienten mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen rekrutiert werden.

Weitere Informationen

Literatur
Sofia K. Forslund (2021): Combinatorial, additive and dose-dependent drug microbiome associations, in: Nature, DOI: 10.1038/s41586-021-04177-9

Das Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin in der Helmholtz-Gemeinschaft gehört zu den international führenden biomedizinischen Forschungszentren. Nobelpreisträger Max Delbrück, geboren in Berlin, war ein Begründer der Molekularbiologie. An den MDC-Standorten in Berlin-Buch und Mitte analysieren Forscher*innen aus rund 60 Ländern das System Mensch – die Grundlagen des Lebens von seinen kleinsten Bausteinen bis zu organübergreifenden Mechanismen. Wenn man versteht, was das dynamische Gleichgewicht in der Zelle, einem Organ oder im ganzen Körper steuert oder stört, kann man Krankheiten vorbeugen, sie früh diagnostizieren und mit passgenauen Therapien stoppen. Die Erkenntnisse der Grundlagenforschung sollen rasch Patient*innen zugutekommen. Das MDC fördert daher Ausgründungen und kooperiert in Netzwerken. Besonders eng sind die Partnerschaften mit der Charité – Universitätsmedizin Berlin im gemeinsamen Experimental and Clinical Research Center (ECRC ) und dem Berlin Institute of Health (BIH) in der Charité sowie dem Deutschen Zentrum für Herz-Kreislauf-Forschung (DZHK). Am MDC arbeiten 1600 Menschen. Finanziert wird das 1992 gegründete MDC zu 90 Prozent vom Bund und zu 10 Prozent vom Land Berlin. www.mdc-berlin.de

Pressemitteilung auf der Website des MDC:
Herz und Darm sind unzertrennlich

Research, Patient care / 04.12.2021
Warum COVID-19-Kranke lange beatmet werden müssen

Bei schwerem COVID-19 vernarbt die Lunge meist außergewöhnlich stark, zeigen Forscher*innen aus Berlin, Aachen und Würzburg im Fachjournal „Cell“. Zentral sind dabei Fresszellen des Immunsystems. Die gestörte Narbenreaktion könnte erklären, warum die Lunge so lange funktionsunfähig bleibt.

Bei der Mehrheit der Patientinnen und Patienten mit schwerem COVID-19 vernarbt die Lunge in außergewöhnlich starkem Ausmaß. Das zeigen Forschende der Charité – Universitätsmedizin Berlin, des Helmholtz-Instituts für RNA-basierte Infektionsforschung (HIRI), des Max-Delbrück-Centrums für Molekulare Medizin in der Helmholtz-Gemeinschaft (MDC), der Uniklinik RWTH Aachen und des Robert Koch-Instituts in einer aktuellen Studie. Wie sie in der Fachzeitschrift „Cell“ beschreiben, spielen Fresszellen des Immunsystems eine zentrale Rolle. Einige Prozesse des COVID-19-Lungenversagens ähneln dabei denen der idiopathischen Lungenfibrose, einer bisher unheilbaren Form der Lungenvernarbung. Die gestörte Narbenreaktion könnte erklären, warum die Lunge lange funktionsunfähig bleibt und eine langwierige ECMO-Therapie erfordert.

Die Lunge ist besonders schwer geschädigt

Bei Patientinnen und Patienten mit schwerem COVID-19-Verlauf versagt die Lunge ihren Dienst: Sie ist so schwer geschädigt, dass der Körper nicht mehr genügend Sauerstoff aus der Luft aufnehmen kann. Fachleute sprechen von einem Acute Respiratory Distress Syndrome, kurz ARDS. Nur mit der Gabe von Sauerstoff, einer unterstützenden Beatmung oder sogar dem Einsatz einer künstlichen Lunge – der ECMO – haben Betroffene eine Chance, ein solches akutes Lungenversagen zu überleben. Im Vergleich zu anderen Ursachen für ein Lungenversagen ist die Lungenschädigung bei COVID-19 besonders schwer. „Patientinnen und Patienten mit schwerem COVID-19 haben oft ein sehr stark ausgeprägtes Lungenversagen“, sagt Professor Leif Erik Sander von der Medizinischen Klinik mit Schwerpunkt Infektiologie und Pneumologie der Charité, einer der beiden korrespondierenden Leiter der Studie. „Die weitgehende Zerstörung ihrer Lungenstruktur erfordert eine invasive Beatmung oder sogar eine ECMO-Behandlung über längere Zeit und geht leider mit einer sehr hohen Sterblichkeit von etwa 50 Prozent einher.“

Als Grund für die lange Dauer des Lungenversagens hatte das Forschungsteam unter anderem eine spezielle Form des ARDS im Verdacht, bei der das Lungengewebe vernarbt, dadurch verdickt und unelastisch wird. Schon relativ früh in der Pandemie war bei einzelnen Patient*innen ein solcher als Fibrose bezeichneter Umbau des Gewebes aufgefallen. Die aktuelle Studie des interdisziplinären Forschungskonsortiums aus ganz Deutschland bestätigt nun, dass das schwere COVID-19-bedingte Lungenversagen tatsächlich sehr häufig von einer ausgeprägten Vernarbung des Lungengewebes begleitet wird. „Eine fehlgeleitete Reaktion der Makrophagen, die auch als Fresszellen des Immunsystems bekannt sind, könnte dafür mitverantwortlich sein“, konstatiert Dr. Antoine-Emmanuel Saliba, Arbeitsgruppenleiter am HIRI in Würzburg und zweiter korrespondierender Leiter der Studie.

Proben aus Lungenspülungen und -gewebe

Für die Studie untersuchte das Team die Lungen verstorbener COVID-19-Patienten anhand verschiedener mikroskopischer Aufnahmen. „Bei fast allen Betroffenen haben wir enorme Schäden entdeckt: Die Lungenbläschen waren weitgehend zerstört, die Wände deutlich verdickt. Außerdem fanden wir ausgeprägte Ablagerungen von Kollagen, welches ein Hauptbestandteil von Narbengewebe ist. All dies ist charakteristisch für eine schwere Fibrose“, beschreibt Professor Peter Boor die Befunde. Er hat die Studie am Institut für Pathologie der Uniklinik RWTH Aachen geleitet. „Diese Beobachtungen weisen darauf hin, dass wir es beim COVID-19-Lungenversagen mit einem fibroproliferativen ARDS zu tun haben, also einer besonders schweren Form des Lungenversagens. Das könnte erklären, warum wir die Betroffenen so lange beatmen müssen.“

Der Grund für dieses Phänomen war zunächst unklar. „Bei COVID-19 entwickelt sich ein Lungenversagen typischerweise erst in der zweiten oder dritten Woche nach Symptombeginn, wenn die Viruslast eigentlich schon wieder sinkt“, erklärt Sander. „Das weist darauf hin, dass nicht die unkontrollierte Virusvermehrung zum Versagen der Lunge führt, sondern nachgeschaltete Reaktionen, beispielsweise des Immunsystems, eine Rolle spielen.“ Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler analysierten deshalb die Zusammensetzung und Eigenschaften der Immunzellen in Lungenspülungen und -gewebe schwer erkrankter beziehungsweise verstorbener COVID-19-Patient*innen. Dazu nutzten sie modernste Methoden der Einzelzellanalyse. Mit ihnen ist es möglich, jede einzelne Zelle im Detail zu betrachten.

SARS-CoV-2 programmiert die Immunzellen um

Das Team konnte so zeigen, dass sich in der Lunge von COVID-19-Betroffenen, die ein Lungenversagen entwickeln, vor allem Makrophagen in großen Mengen ansammeln. Diese Fresszellen beseitigen zum Beispiel eingedrungene Erreger oder Zellabfall, sind aber auch an der Wundheilung und Reparatur von Gewebe beteiligt. „Überraschenderweise zeigten die Makrophagen bei schwerem COVID-19 ähnliche Eigenschaften wie bei einer chronischen Form der Lungenvernarbung, der idiopathischen Fibrose“, betont Saliba. Bei dieser unheilbaren Erkrankung vernarbt die Lunge unaufhaltsam bis zum Verlust der Organfunktion. Die Ursache ist unbekannt, unter allen Formen der Lungenfibrose hat sie die schlechteste Prognose. „Die Makrophagen treten bei schwerem COVID-19 mit bestimmten Zellen des Bindegewebes in Kontakt, die für die Bildung von Narbengewebe verantwortlich sind. Diese Zellen vermehren sich stark und produzieren große Mengen Kollagen“, ergänzt der Experte der Einzelzellforschung.

In der Zellkultur entdeckten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, dass SARS-CoV-2 selbst die Fresszellen so beeinflusst, dass sie den Fibroseprozess möglicherweise befeuern. Dazu isolierten sie Fresszell-Vorläufer aus dem Blut gesunder Menschen und stimulierten sie mit dem Virus. Wie eine Analyse von etwa 7000 Proteinen zeigte, produzierten die Immunzellen daraufhin verstärkt Botenstoffe, die Vernarbungsprozesse einleiten, ganz ähnlich wie bei einer idiopathischen Lungenfibrose. „SARS-CoV-2 ist also zumindest ein möglicher Auslöser für die fehlgeleitete Reaktion der Fresszellen“, erklärt Professor Matthias Selbach. Der Proteomik-Experte hat die Studie am MDC geleitet. „Das Virus vermehrt sich dabei anscheinend nicht in den Immunzellen, sondern programmiert sie um. Diesen Effekt konnten wir interessanterweise nicht beobachten, wenn wir die Makrophagen mit einem Grippevirus stimulierten. Das Influenza-Virus vermehrte sich in den Immunzellen stark. Es brachte sie aber nicht dazu, Vernarbungsprozesse zu fördern.“

Warum kann sich die Fibrose zurückbilden?

„Unsere Daten zeigen also eindeutig Parallelen zwischen COVID-19 und der chronischen Lungenfibrose auf“, resümiert Saliba. „Das erklärt vielleicht, warum einige Risikofaktoren für COVID-19 auch Risikofaktoren für die idiopathische Lungenfibrose sind – zum Beispiel Grunderkrankungen, Rauchen, ein männliches Geschlecht und ein Alter über 60 Jahre. Es gibt jedoch einen entscheidenden Unterschied zwischen den beiden Erkrankungen: Bei COVID-19 ist die Vernarbung zumindest potenziell reparabel.“ Das konnte das Forschungsteam anhand von CT-Bildern nachvollziehen. Bei COVID-19-Erkrankten, die mit der ECMO behandelt wurden, zeigten die Aufnahmen zunächst typische milchglasartige Trübungen, die sich im Verlauf der Erkrankung verdichteten und vernarbten. Bei Betroffenen, die von der ECMO-Behandlung entwöhnt werden konnten und genasen, gelang es dem Körper, die Verdichtungen allmählich aufzulösen – auch wenn in manchen Fällen deutliche Vernarbungsreste zurückblieben.

Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler wollen nun genauer untersuchen, welche zellulären Prozesse dazu führen, dass sich eine Fibrose zurückbildet. „Wenn wir die Auflösung von vernarbtem Gewebe besser verstehen, können wir in Zukunft hoffentlich nicht nur COVID-19-Betroffenen, sondern auch Patientinnen und Patienten mit bisher unheilbarer Lungenfibrose helfen“, sagt Sander. „Die wichtige Rolle der Makrophagen für beide Krankheiten legt außerdem nahe, dass eine Hemmung der Zellen dazu beitragen könnte, die Vernarbung zu verhindern.“ An der Charité untersuchen Forschungsgruppen beispielsweise die Wirksamkeit einer Blockade von Rezeptoren, die den Fresszellen den Eintritt in das Lungengewebe ermöglichen.

Zur Studie

Die Studie erfolgte im Rahmen eines bundesweiten Konsortiums, der „Deutschen COVID-19 OMICS Initiative“ (DeCOI). Gefördert wurde die Arbeit hauptsächlich durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) sowie im Rahmen des Berliner Proteomik-Forschungskerns MSTARS und verschiedener Verbundprojekte des Netzwerks Universitätsmedizin (NUM) durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und unterstützt durch das Deutsche Register für COVID-19 Obduktionen (DeRegCOVID).

Das NUM wurde auf Initiative der Charité gegründet und wird von ihr koordiniert. Es vereint die Kräfte der 36 Universitätsklinika in Deutschland. Basis für die Generierung der jetzt veröffentlichten Daten war die Studienplattform Pa-COVID-19, die zentrale longitudinale Registerstudie für COVID-19-Patientinnen und -Patienten an der Charité. Sie zielt darauf ab, COVID-19-Betroffene klinisch sowie molekular schnell und umfassend zu untersuchen, um individuelle Risikofaktoren für schwere Verlaufsformen sowie prognostische Biomarker und Therapieansätze zu identifizieren. Das Protokoll zur Studie ist hier veröffentlicht.

Weiterführende Informationen

Pressemitteilung zu DeCOI: „Coronavirus-Forschung mit vereinten Kräften

Pressemitteilung zum Berliner Proteomik-Kern MSTARS: „Massenspektronomie für die Präzisionsmedizin

AG Selbach „Proteom-Dynamik

Coronaforschung am MDC

Einzelzellanalyse am MDC

Medizinische Klinik mit Schwerpunkt Infektiologie und Pneumologie der Charité

Helmholtz-Institut für RNA-basierte Infektionsforschung (HIRI)

Uniklinik RWTH Aachen

Robert Koch-Institut

Literatur

Daniel Wendisch, Oliver Dietrich, Tommaso Mari, Saskia von Stillfried et al. (2021): „SARS-CoV-2 infection triggers profibrotic macrophage responses and lung fibrosis“. Cell, DOI: 10.1016/j.cell.2021.11.033

Foto: Immunfluoreszenz-Aufnahme der Lunge eines Patienten mit schwerem COVID-19: In dem stark geschädigten Lungengewebe sammeln sich Fresszellen (Makrophagen, rot) an. Grün angefärbt sind Bindegewebszellen (Fibroblasten). Foto: Uniklinik RWTH Aachen | Saskia von Stillfried

Research / 04.12.2021
How to fill a heart

Artificial heart tissue pulled onto plastic rods to measure its elasticity (Photo: M. Gotthardt, MDC)
Artificial heart tissue pulled onto plastic rods to measure its elasticity (Photo: M. Gotthardt, MDC)

Heart failure with preserved ejection fraction was previously considered largely untreatable. An MDC team led by Professor Michael Gotthardt has now succeeded for the first time in improving cardiac function with the help of a synthetic nucleic acid, as the researchers report in the journal Science Translational Medicine.

Patients with heart failure often have shortness of breath and become fatigued quickly. They frequently suffer from water retention, heart palpitations, and dizziness. The condition can be triggered by a combination of elevated blood pressure, diabetes, and kidney disease, or by acute events such as heart attacks or infections. As people age the number of adverse factors increase, so heart failure primarily affects older people, especially women.

Although the symptoms are similar, there are various causes. In one form of the condition the pumping function of the heart is impaired. This can however be improved with widely available medication. In the other form, the heart pumps with adequate force, but the chambers of the heart – the ventricles – fail to fill properly because the ventricular walls become thickened or stiff. There is currently no effective therapy for this form of heart failure. Together with colleagues from Heidelberg University and the California-based company Ionis Pharmaceuticals a team led by Professor Michael Gotthardt of the Max Delbrück Center for Molecular Medicine in the Helmholtz Association (MDC) has now developed a therapeutic agent to improve the treatment of heart failure with preserved ejection fraction. The scientists have described their new therapeutic approach in the journal Science Translational Medicine.

The giant protein titin influences heart elasticity

The mechanics of the heart depend on an elastic giant protein called titin. It is produced by heart muscle cells in distinct variants or isoforms that differ in their flexibility. While very elastic titin proteins predominate in infants, later when growth and remodeling are completed, stiffer titin isoforms are produced to increase pumping efficiency. In heart failure with preserved ejection fraction, thickened heart walls, intercalated connective tissue, and stiffer titin filaments may lead to impaired filling of the ventricles.

Heart muscle cells are virtually unable to renew themselves in adults. Yet the constant pumping activity of the heart muscle puts such severe strain on titin that the worn-out proteins must be broken down and replaced every three to four days. “The mechanical properties of titin proteins are difficult to adjust,” says Gotthardt. “But we can now intervene in the process preceding protein synthesis – that is alternative splicing.” Alternative splicing is a clever trick that nature has devised to create a variety of similar proteins based on a single gene – including the different forms of titin. This process is controlled by splicing factors. “One of these, the master regulator RBM20, is a suitable target that we can address therapeutically,” explains Gotthardt.

Antisense agent deactivates RBM20

RBM20 determines the elastic, contractile, and electrical properties of the heart chambers. That it is indeed the decisive factor was shown in preliminary experiments with mice that, due to a deletion, can produce only half as much RBM20 as normal mice: In the deficient mice, there was a shift to more elastic titin isoforms. Together with the Ionis researchers, the scientists now began looking for a way to influence RBM20. “We were surprised at how easily this could be done,” says Gotthardt – namely with antisense oligonucleotides (ASOs). These are short chains of single-stranded nucleic acids that are synthetically produced. They bind specifically to the complementary RNA sequence, the blueprint of the targeted protein, thereby blocking its synthesis.

Dr. Michael Radke, a lead author of the study, first successfully tested the ASOs in mice with stiffer heart walls. His colleague Victor Badillo Lisakowski then grew heart muscle cells derived from human stem cells into artificial heart tissue. The tiny 3D structures can be stimulated to contract and relax when they encounter resistance, enabling them to mimic the pumping action of the heart. This artificial heart tissue also showed what effect the treatment had: The researchers were able to demonstrate that the ASO molecules actually penetrate the cells and trigger the desired response. “These tests on artificial heart tissue were an important step, because the primary sequences for titin are not identical in mice and humans,” says Radke.

A weekly injection?

For the first time, antisense oligonucleotides have been successfully used to therapeutically influence alternative splicing in cardiac disease. The Ionis researchers were able to stabilize the sensitive molecule in such a way that it reaches the striated muscles in the mouse model and is not already degraded in the blood, liver, or eliminated by the kidneys. Most of it winds up in the heart, with some entering the skeletal muscle. “In the mouse model, however, we observed that it has no disruptive effect if increased amounts of elastic titin are formed in skeletal muscle,” stresses Radke.

Heart failure is a chronic disease that requires long-term treatment. “So we treated our mice over a longer period of time and were able to see lasting treatment effects,” says Gotthardt. The therapeutic approach still needs some work, he says, adding: “An improvement over a weekly injection, which many patients are already familiar with from insulin or heparin, would be oral administration.”

Text: Catarina Pietschmann

Literature

Michael H. Radke et al. (2021): „Therapeutic inhibition of RBM20 improves diastolic function in a murine heart failure model und human engineered heart tissue“. Science Translational Medicine, DOI: 10.1126/scitranslmed.abe8952

Source: Press Release MDC
How to fill a heart

Living / 03.12.2021
3. Themenwerkstatt zum Quartier Am Sandhaus: "Nachhaltigkeit und Urbanität"

In Berlin-Buch soll in den kommenden Jahren eines von 16 neuen Stadtquartieren entstehen. In einem mehrstufigen Gutachter:innenverfahren wurde das städtebauliche Konzept der Büros Studio Wessendorf und Grieger Harzer Landschaftsarchitekten Ende Juni 2021 ausgewählt, das nun Grundlage für die laufende Masterplanung ist. Auch Vertreter*innen der Bürgerschaft / Initiative Buch – Am Sandhaus waren in dem Gremium des Gutachter:innenverfahrens mit einer Stimme vertreten. Viele Ideen und Anmerkungen aus dem begleitenden Beteiligungsprozess sind in die Planung für das Quartier eingeflossen. Anschließend fanden im Rahmen des Masterplanprozesses seit August 2021 bereits drei weitere öffentliche Werkstätten statt, in denen intensiv über die Zukunft des Neuen Stadtquartiers Buch - Am Sandhaus diskutiert wurde.

Die nächste und letzte Werkstatt im Rahmen des Masterplanprozesses findet am 8. Dezember 2021 zum Thema Nachhaltigkeit und Urbanität statt, pandemiebedingt in digitaler Form.

Die Themenwerkstatt beginnt um 18 Uhr, der Einlass in den Videokonferenzraum ist ab 17:30 Uhr möglich. Alle Bürger:innen von Buch sind herzlich eingeladen, teilzunehmen. Die Anmeldung erfolgt über die E-Mailadresse: beteiligung-buch@list-gmbh.de. Anmeldefrist ist der 6. Dezember 2021. Die Einwahldaten werden spätestens 24 Stunden vor der Veranstaltung mitgeteilt.

Im Fokus der Werkstatt am 8. Dezember steht die Entwicklung einer nachhaltigen und gleichzeitig urbanen Stadt: Welche Qualitäten für Natur und Landschaft entstehen in der neuen Ausgleichslandschaft und im Siedlungsraum? Wie sieht ein wassersensibles und hitzeangepasstes Stadtquartier aus?

Die Büros Studio Wessendorf und Grieger Harzer Landschaftsarchitekten werden zudem über den Stand des fortentwickelten Masterplans informieren, in den zahlreiche Anregungen aus der Bürgerbeteiligung aufgenommen wurden: So bleibt der Abenteuerspielplatz an seinem Standort erhalten, es wird eine Grünverbindung zur Moorwiese erhalten, Vorschläge zu Qualität und Lage von Freiflächen und Kinderspielplätzen werden berücksichtigt. Außerdem wird dem Erhalt und der Qualifizierung des an das Masterplangebiet angrenzenden Natur- und Landschaftsraums mit Maßnahmen zur Verbesserung der ökologischen Qualitäten Rechnung getragen. Eine umfangreiche Umweltprüfung wird in Kürze für das Planungsgebiet beginnen.

Mit dem unter intensiver Beteiligung der Öffentlichkeit fortentwickelten Masterplan soll die Vertiefung des städtebaulichen Konzepts Ende Januar 2022 seinen Abschluss finden. Dieser Masterplan bildet dann die Grundlage für das formelle Bebauungsplanverfahren.

Zum Planungsgebiet: Das Gebiet Buch - Am Sandhaus liegt am nördlichen Rand des Bezirks Pankow im Ortsteil Buch und erstreckt sich entlang der Straße Am Sandhaus sowie auf der Fläche des ehemaligen Krankenhauses der Staatssicherheit. Auf insgesamt 57 Hektar soll ein neues Quartier für rund 2.500 insbesondere bezahlbare Wohnungen entstehen, ergänzt durch Kindertagesstätten, eine neue Grundschule sowie attraktive Grün- und Freiräume. Das Gebiet hat für den dringend benötigten Wohnungsneubau in Berlin durch seine Größe und vor allem durch die Nähe zum S-Bahnhof Buch eine hohe Bedeutung für eine sozial ausgewogene, nachhaltige Stadtentwicklung.

Nähere Informationen zur Werkstatt und zum Planungsgebiet finden Sie auch unter: https://www.stadtentwicklung.berlin.de/wohnen/wohnungsbau/buch-am-sandhaus/index.shtml

 

Research, Innovation, Living, Patient care, Education / 01.12.2021
Die neue Ausgabe des Standortjournals buchinside ist erschienen

Liebe Leserinnen und liebe Leser, 

unsere Kernaufgabe ist es, den Campus Berlin-Buch zu entwickeln und zu betreiben, Start-ups und Unternehmen anzusiedeln. Entsprechend unserem Leitbild als Green Health Campus ist Nachhaltigkeit für uns dabei ein zentrales Thema. Gemeinsam mit den Forschungseinrichtungen folgen wir einer Entwicklungsstrategie, die auf einer ökologischen und sozialen Verantwortung für unsere Beschäftigten
beruht. Bis 2030 soll der Campus weitgehend klimabewusst und energieeffizient ausgerichtet werden. Die Forschungseinrichtungen setzen in puncto Nachhaltigkeit eigene Schwerpunkte innerhalb der Campusstrategie – mit Kampagnen wie „Green MDCampus“, der FMP Green Initiative, einer Green-Lab-Zertifizierung oder einrichtungsspezifi schen Nachhaltigkeitskonzepten. Wir wollen in diesem Heft vorstellen, welche übergreifenden Maßnahmen für den gesamten Campus geplant sind – und welche aktuell bereits umgesetzt werden.

Der Titelbeitrag stellt die gemeinsamen Überlegungen und Projekte vor, wie wir die Mobilität auf dem Campus umweltfreundlich gestalten und den Nutzergruppen gerecht werden können. Die gut sichtbaren Stationen für die Campusbikes und E-Scooter sind ein Anfang, um Anreize für eine umweltfreundliche Mobilität der Beschäftigten zu fördern.

Ein wesentliches Potenzial zur Verringerung der CO2-Emissionen liegt im Energiemanagement für den Campus. Allein der Bezug von 100 Prozent Grünstrom erbrachte im Jahr 2020 eine hohe Einsparung von Kohlenstoffdioxid. Obwohl die Bestandsgebäude im Biotechpark vollständig saniert sind, gibt es noch ein großes Potenzial, Energie einzusparen. So kann der Verbrauch von Wärme und Strom durch intelligente Regelungsstrategien, selbstlernende Algorithmen und umfangreiches Monitoring deutlich gesenkt werden. Diesbezüglich hat die CBB mehrere Pilotprojekte initiiert.

Nicht zuletzt steht auch der Grünraum des Campus mit seinem Parkcharakter, seinem Waldbestand und einer Vielzahl von schützenswerten Gehölzen im Fokus. Nachhaltigkeit bedeutet hier, die Biodiversität zu erhöhen und gleichzeitig dafür zu sorgen, dass die Bepflanzung künftig für ein wärmeres und trockeneres Klima geeignet ist. Der grüne Campus ist ein  großer Vorzug für diejenigen, die hier arbeiten und wohnen. Er bietet Erholung, Freiraum und in der wärmeren Jahreszeit die Möglichkeit, mobil und digital vernetzt im Grünen zu arbeiten.

Nachhaltig zu wirtschaften und umweltfreundliche Bedingungen zu schaffen, lässt einen Wert entstehen, der viele Dimensionen hat. Dieser Wert ist heute ein entscheidender Faktor der Anziehungskraft von Wissenschafts- und Technologiestandorten.

Hier geht es zur neuen Ausgabe 02/2021.

Research, Innovation, Patient care / 30.11.2021
Eckert & Ziegler Partners with University Health Network and CanProbe to Advance PENTIXAFOR Imaging Diagnostic Tool for Wider Application

Eckert & Ziegler Group is pleased to announce their partnership today with the Canadian Molecular Imaging Probe Consortium (CanProbe), a leader in the advancement and commercialization of novel radiopharmaceuticals to better serve patients and with the University Health Network (UHN), Canada’s largest health research organization affiliated with the University of Toronto. The partnership involves clinical research to further advance PentixaPharm’s Ga-68 radiodiagnostic tracer PENTIXAFOR in its detection of different tumour entities and other diseases.

The collaboration includes robust clinical exploration of the tracer in various applications and is set to include lymphoma, gynecological malignancies and lung cancer, as well as inflammatory conditions, all with the intent to further investigate the diagnostic potential of PENTIXAFOR and is set to include clinical trials with up to 300 doses administered. 

Developed by PentixaPharm, PENTIXAFOR is an innovative imaging agent targeting the chemokine-4 receptor (CXCR4) for the diagnosis of cancer patients with various haemato-oncological and solid tumour indications. The Ga-68-based PET radiodiagnostic is expected to significantly improve the treatment of patients suffering from these diseases.

Eckert & Ziegler (ISIN DE0005659700, TecDAX) and its subsidiary, PentixaPharm GmbH, are working with CanProbe and UHN to provide PENTIXAFOR to patients in Toronto. The intent is to provide further support toward the approval of PENTIXAFOR as a diagnostic agent for a portfolio of different indications. In the spring of 2021, Eckert & Ziegler already received permission from the European Medicines Agency (EMA) to launch directly into a Phase III clinical trial, enabling the company to save a number of time-consuming evaluation steps. Clinical trials are scheduled to begin next year and include about 500 patients worldwide.

"Given the great potential of PENTIXAFOR, a number of physicians worldwide have decided to test the radiodiagnostic on their own initiative. The data collected in this way will support our approval of PENTIXAFOR, commented Dr. Hakim Bouterfa, co-founder and CEO of PentixaPharm GmbH.

"The great interest in PENTIXAFOR from nuclear physicians, oncologists and haematologists confirms our strategy to push the clinical development of the Ga-68 based radiodiagnostic," explains Dr. Andreas Eckert, founder and CEO of Eckert & Ziegler AG.

"We are pleased to be working with PENTIXAFOR, as it is an imaging agent that potentially provides much clearer diagnostic images than can be achieved with conventional methods. We are hopeful that this will enable more targeted therapy options for patients,” comments Dr. Bruno Paquin, President of CanProbe. “We are delighted to see this partnership emerging between PentixaPharm, CanProbe, and UHN”, adds Luke Brzozowski, Senior Director, Techna and Diagnostics Innovation, University Health Network. “We are looking forward to seeing the results of the investigator-initiated studies at UHN with the tracer produced by CanProbe.”

About Eckert & Ziegler
Eckert & Ziegler Strahlen- und Medizintechnik AG with more than 800 employees is a leading specialist for isotope-related components in nuclear medicine and radiation therapy. The company offers a broad range of services and products for the radiopharmaceutical industry, from early development work to contract manufacturing and distribution. Eckert & Ziegler shares (ISIN DE0005659700) are listed in the TecDAX index of Deutsche Börse.

About CanProbe
CanProbe is a joint venture between the Centre for Probe Development and Commercialization (CPDC) and University Health Network (UHN) to create a Canadian Centre of Excellence for the development, translation, utilization and commercialization of radiopharmaceuticals. CanProbe leverages the strengths of its partners and their affiliates. www.canprobe.ca

About UHN
University Health Network consists of Toronto General and Toronto Western Hospitals, the Prin​cess Margaret Cancer Centre, Toronto Rehabilitation Institute, and The Michener Institute of Education at UHN. The scope of research and complexity of cases at University Health Network has made it a national and international source for discovery, education, and patient care. It has the largest hospital-based research program in Canada, with major research in arthritis, cardiology, transplantation, neurosciences, oncology, surgical innovation, infectious diseases, genomic medicine, and rehabilitation medicine. University Health Network is a research hospital affiliated with the University of Toronto. www.uhn.ca

Source: Press Release EZAG

Living, Patient care / 26.11.2021
Wunschbaum für Pankower Kinder ab 29. November 2021

Erfüllen Sie kleine Weihnachtswünsche im Rathaus Pankow!

Zum 6. Mal haben Pankowerinnen und Pankower die Möglichkeit, kleinen Patient:innen und Geschwisterkindern der Björn-Schulz-Stiftung einen kleinen Weihnachtswunsch zu erfüllen.

Die Wunschbaum-Aktion findet in bewährter Tradition in Kooperation des Bezirksamtes mit der Björn-Schulz-Stiftung statt. Wegen der aktuellen Entwicklungen in Bezug auf die Corona-Pandemie hat sich das Bezirksamt in Absprache mit der Stiftung entschlossen, abermals auf ein gemeinsames Schmücken des Wunschbaumes zu verzichten.

Gerade in der für uns alle schwierigen Zeit, in einer ungewohnten Situation ist es umso wichtiger, den Kindern und Jugendlichen des Kinderhospiz der Björn-Schulz-Stiftung ein schönes Weihnachtsfest zu ermöglichen, an dem sie und ihre Familien die Sorgen des Alltags für einen Moment vergessen können. Bezirksbürgermeister Sören Benn hofft auf eine ebenso starke Beteiligung der Pankower Bürger:innen wie in den vergangenen Jahren. Die Wunschsterne können ab Montag, dem 29. November 2021 im Foyer des Rathauses „gepflückt“ werden.

Die Geschenke, welche einen Wert von 25 Euro nicht überschreiten sollten, können bis zum 16. Dezember 2021 im Bürgermeisterbüro unverpackt abgegeben werden. Adresse: Rathaus Pankow, Breite Straße 24a-26, 13187 Berlin, Raum 1.49. Die Wunschpat:innen bleiben anonym.

Es wird gebeten, auf die geltenden Corona-Schutzmaßnahmen zu achten.

Living / 26.11.2021
Bezirksstadträtin Manuela Anders-Granitzki möchte "Pankow weihnachtsschön" machen

Die Pankower Bezirksstadträtin für Öffentliche Ordnung, Straßen und Grünflächen sowie Umwelt und Natur, Manuela Anders-Granitzki (CDU) lädt alle Bürger:innen herzlich dazu ein, bei der Aktion "Pankow weihnachtsschön" mitzumachen. Sie ruft die Pankower:innen dazu auf, ihr ganz konkret Stellen im Bezirk zu nennen, an denen illegal Müll und Unrat abgelagert wurde. Dieser soll dann noch vor Weihnachten abgeholt und sachgerecht entsorgt werden. Finanziert wird die Aktion aus Mitteln des Aktionsprogramms "Saubere Stadt".
Alle, die mitmachen möchten, senden der Stadträtin bis zum 9. Dezember 2021 direkt eine E-Mail mit dem Betreff "Pankow weihnachtsschön" und möglichst genauen Informationen zum Standort und der Art des abgelagerten Mülls – am besten mit Foto – an manuela.anders-granitzki@ba-pankow.berlin.de.

"Ich danke schon jetzt allen, die bei der Aktion mitmachen! So können wir gemeinsam dafür sorgen, dass unser schöner Bezirk zu Weihnachten noch ein kleines bisschen schöner wird", so Anders-Granitzki.
Zudem kündigt die Stadträtin härtere Maßnahmen gegen illegal abgelagerten Müll an: "Gemeinsam mit unseren Beschäftigten des Ordnungsamtes werde ich mich außerdem dafür stark machen, dass die Müll-Sünder erwischt und zur Rechenschaft gezogen werden. Wer unser schönes Pankow, unsere Parks und sogar Naturschutzgebiete mit seinem Müll verschandelt, darf nicht mehr so einfach davonkommen. Es wird darum verstärkt Schwerpunktkontrollen geben".

Research / 23.11.2021
Die Evolution des Tumors

Auch beim Neuroblastom – einem Krebs, der vor allem im frühen Kindesalter auftritt – unterscheidet sich innerhalb des jeweiligen Tumors das Erbgut der Zellen. Diese genetischen Unterschiede entwickeln sich zudem fortlaufend weiter. Das berichten Forschende von Charité und MDC in „Nature Communications“.

Krebszelle ist nicht gleich Krebszelle: Im erkrankten Gewebe können genetisch unterschiedliche Zellsubpopulationen in verschiedenen geografischen Regionen existieren. Diesem Phänomen der intratumoralen genetischen Heterogenität kommt in der Krebsforschung eine zunehmende Bedeutung zu. Zelluläre und molekulare Unterschiede innerhalb eines Tumors spielen bei vielen Krebserkrankungen eine wichtige Rolle, da sie sich auf die Diagnostik sowie den Einsatz von zielgerichteten Therapien auswirken können. Eine aktuelle Publikation von Charité – Universitätsmedizin Berlin, Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin in der Helmholtz-Gemeinschaft (MDC) und Deutschem Konsortium für Translationale Krebsforschung belegt jetzt: Dies gilt ebenso für Neuroblastome. Die bösartigen, soliden Tumore des peripheren Nervensystems sind eine relativ häufige Krebserkrankung bei Kindern. Sie entstehen meist ausgehend von Nervenzellbündeln in den Nebennieren oder entlang der Wirbelsäule und breiten sich dann im Bauchraum aus. 

„Mit unserer Arbeit können wir zeigen, dass Erbgutveränderungen, die für das Neuroblastom typisch sind, im Verlauf der Erkrankung wieder verschwinden oder aber neu entstehen können. Diese Mutationen kommen zudem nicht gleichmäßig verteilt im Tumor vor, sondern nur in einzelnen Bereichen oder sogar nur in einzelnen Zellen eines Tumors. Sie stellen sich wie ein Mosaik dar“, fasst Dr. Karin Schmelz, Erstautorin der Studie von der Klinik für Pädiatrie mit Schwerpunkt Onkologie und Hämatologie der Charité, die zentrale Erkenntnis zusammen. 

„Krebs wird von evolutionären Prozessen getrieben", sagt Dr. Roland Schwarz, Leiter der Arbeitsgruppe „Evolutionäre und Krebsgenomik“ am MDC und einer der Letztautoren. Die Zellen verändern fortlaufend ihre genetische Zusammensetzung und kämpfen ums Überleben, auch untereinander. Sie haben jeweils eigene Stammbäume, einige bilden später Metastasen oder werden schwerer behandelbar.

Die Stammbäume der Krebszellen rekonstruieren

Die Forschungsgruppe untersuchte insgesamt 140 Proben des Neuroblastoms. Diese stammten aus räumlich verschiedenen Bereichen des Tumors und wurden im Verlauf der Erkrankungen von insgesamt zehn Kindern entnommen. Das Team hat mehrere moderne Sequenzierungsmethoden an einzelnen Gewebeproben sowie computergestützte Analysen für die Auswertung genutzt.

Die Forschenden haben die für den Verlauf und die Therapie der Erkrankung wichtigen Gene ALK, MYCN und FGFR1 besonders detailliert untersucht. Ihre Ergebnisse: ALK und MYCN waren nicht durchgehend während der Erkrankung und nicht in allen Zellen des Tumors zu finden. Veränderungen in den Genen ALK und FGFR1 können ein Angriffspunkt für eine Therapie sein, besonders wenn der Krebs erneut auftritt. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler haben bei einigen Erkrankten festgestellt, dass ALK-Mutationen zwar bei der Diagnose, aber nicht mehr zum Zeitpunkt der chirurgischen Entfernung des Tumors auftraten. Außerdem fanden sich die Veränderungen im Gen FGFR1 nur in einzelnen Bereichen des Tumors. Darüber hinaus konnten die Forschenden eine Instabilität in der Anzahl der Genkopien der Neuroblastomzellen nachweisen. In einzelnen Fällen entwickelten sich Krebszellklone schon früh anders als der Ursprungstumor und gingen als Tochterzellen in andere Organe über, bildeten also Metastasen.

„Veränderungen in der Kopienzahl bestimmter Gene in hoher räumlicher und zeitlicher Auflösung zu erfassen, ist sehr komplex“, erläutert der Bioinformatiker Schwarz. Seine Arbeitsgruppe – darunter der Erstautor Dr. Matt Huska vom MDC, der inzwischen am Robert Koch-Institut arbeitet – hat gemeinsam mit Teams aus Großbritannien einen Algorithmus entwickelt, der trotzdem diese Kopienzahlen höchst präzise rekonstruieren kann. Mithilfe dieses Verfahrens wiesen Schwarz und seine Kolleg*innen 2020 die kontinuierliche strukturelle Evolution in verschiedenen Krebstypen nach.  „Dies konnten wir jetzt auch für das Neuroblastom belegen und detailliert zeigen, wie sich das Krebsgenom strukturell verändert“, sagt Schwarz.

Erste Hinweise für die Therapie

Professorin Angelika Eggert, Direktorin der Klinik für Pädiatrie mit Schwerpunkt Onkologie und Hämatologie und Letztautorin der Studie, erklärt: „Wir können nun besser verstehen, wie sich die Zellen des Neuroblastoms verhalten. Dieses Wissen ist essentiell für unsere Patientinnen und Patienten, die einen Rückfall der Erkrankungen erleiden, denn dann kommen oft personalisierte, gezielte Therapien zum Einsatz. Wenn sich der Tumor jedoch genetisch vielfältig präsentiert, kann eine molekular gezielte Behandlung vielleicht einen Großteil des kranken Gewebes erfassen, aber eben nicht alle Zellen. Aus den verbleibenden Zellen kann die Krebserkrankung erneut wachsen.“

Sie betont aber auch: „Unsere Ergebnisse sind weniger für die Diagnose und Therapiewahl in der Erstbehandlung relevant, denn die Diagnose eines Neuroblastoms ist durch jahrzehntelang erprobte Verfahren – etwa die Bildgebung, Urinuntersuchungen und auch mit einer einzelnen Gewebeprobe – zuverlässig möglich. Für die Behandlung in der Ersterkrankung bleibt die Chemotherapie, die auf alle schnell wachsenden Zellen gerichtet ist, das Mittel der Wahl. Wenn die Krankheit danach aber wieder auftritt, wird eine gezielte Therapie besonders wichtig. Die Therapieauswahl auf der Basis eines einzelnen Gewebestückes aus nur einer Stelle des Tumors wird wohl der genetischen Verschiedenartigkeit des Tumors nicht gerecht. Wir sollten für die Zukunft bei einem Rückfall also erwägen, das Tumorgewebe an mehreren Stellen mithilfe neuester Sequenziertechniken zu untersuchen. Das würde uns möglichst präzise Informationen über die Erkrankung liefern, um noch bessere personalisierte Therapieentscheidungen treffen zu können.“ 

Da dies derzeit noch mit technischen Herausforderungen verbunden ist, prüfen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler weitere methodische Möglichkeiten, darunter den Einsatz von Einzelzelltechnologien sowie Flüssigbiopsien, den Liquid Biopsies. Das sind neuartige Bluttests zur Untersuchung des Erbguts, das ein Tumor in das Blut abgibt. Anhand von mehreren Blutproben im Verlauf der Erkrankung können Veränderungen an den Genen nachgewiesen werden – ohne die Notwendigkeit einer operativ entnommenen Gewebeprobe. Beide Methoden und ihr klinischer Einsatz werden bereits intensiv an der Charité, dem Berlin Institute of Health in der Charité (BIH) und dem MDC erforscht.

Weiterführende Informationen
AG Schwarz
Klinik für Pädiatrie mit Schwerpunkt Onkologie und Hämatologie

Literatur
Karin Schmelz, Joern Toedling, Matt Huska et al. (2021): „Spatial and temporal intratumour heterogeneity has potential consequences for single biopsy-based neuroblastoma treatment decisions“. Nature Communications, DOI: 10.1038/s41467-021-26870-z

Das Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin in der Helmholtz-Gemeinschaft gehört zu den international führenden biomedizinischen Forschungszentren. Nobelpreisträger Max Delbrück, geboren in Berlin, war ein Begründer der Molekularbiologie. An den MDC-Standorten in Berlin-Buch und Mitte analysieren Forscher*innen aus rund 60 Ländern das System Mensch – die Grundlagen des Lebens von seinen kleinsten Bausteinen bis zu organübergreifenden Mechanismen. Wenn man versteht, was das dynamische Gleichgewicht in der Zelle, einem Organ oder im ganzen Körper steuert oder stört, kann man Krankheiten vorbeugen, sie früh diagnostizieren und mit passgenauen Therapien stoppen. Die Erkenntnisse der Grundlagenforschung sollen rasch Patient*innen zugutekommen. Das MDC fördert daher Ausgründungen und kooperiert in Netzwerken. Besonders eng sind die Partnerschaften mit der Charité – Universitätsmedizin Berlin im gemeinsamen Experimental and Clinical Research Center (ECRC) und dem Berlin Institute of Health (BIH) in der Charité sowie dem Deutschen Zentrum für Herz-Kreislauf-Forschung (DZHK). Am MDC arbeiten 1600 Menschen. Finanziert wird das 1992 gegründete MDC zu 90 Prozent vom Bund und zu 10 Prozent vom Land Berlin. www.mdc-berlin.de 

Foto: Aufarbeitung des Tumorgewebes für die Sequenzierungen: Für eine sensitive Analyse der genetischen Heterogenität haben die Forschenden nur Areale mit einem hohen Gehalt an vitalen Tumorzellen eingeschlossen. Diese wurden mit einem Skalpell aus Gewebeschnitten des gefrorenen Tumormaterials isoliert. Foto: Charité l Linda Ambrosius

Pressemitteilung auf der Webseite des MDC:
Die Evolution des Tumors

Patient care, Education / 23.11.2021
Vom Hörsaal in den Kreißsaal

Das Helios Klinikum Berlin-Buch begrüßt 12 neue Hebammenstudentinnen


Seit Jahrtausenden begleiten Hebammen Schwangere, junge Mütter und Familien. Ihr Wissen ist von unschätzbarem Wert für die werdenden Eltern. Am 16.11. begrüßte das Bucher Klinikum die neuen Hebammenstudentinnen des dualen Studienganges Hebammenwissenschaften des Wintersemesters 2021/22 in Kooperation mit der Evangelischen Hochschule Berlin, die nun in ihre erste Praxisphase starten.

Die 12 Hebammenstudentinnen, welche künftig ihre praktischen Ausbildung auf der Geburtsstation des Helios Klinikums Berlin-Buch absolvieren, sind die ersten Studentinnen, die nach Inkrafttreten des Hebammenreformgesetzes die vollständig akademisierte Hebammenausbildung durchlaufen. Damit folgt Deutschland nicht nur den EU-Vorgaben, sondern auch der WHO-Empfehlung, die Hebammenausbildung auf Hochschulniveau zu überführen und Hebammen zu qualifizieren, ihre geburtshilfliche Tätigkeit selbstständig und evidenzbasiert ausüben zu können. Das Erwerben der Berufsbezeichnung Hebamme ist somit ab sofort nur noch über eine hochschulische Ausbildung mit einem berufspraktischen Teil möglich. „Das wird für uns auch noch einmal eine ganz neue Erfahrung und Herausforderung. Wir sind stolz darauf als verantwortliche Praxiseinrichtung, weiterhin Teil der akademischen Hebammenausbildung zu sein und die werdenden Hebammen auf ihrem Weg zum Doppelabschluss Bachelor of Science (B.Sc.) und dem Berufsabschluss Hebamme zu begleiten,“ betont Yvonne Schildai, Leitende Hebamme im Helios Klinikum Berlin-Buch.

Das Klinikum wird den angehenden Hebammen einen umfangreichen Einblick in die Arbeit im Kreißsaal und Wochenstationen bieten. Mit der Geburtshilfe und dem Perinatalzentrum Level 1 gehört das Helios Klinikum Berlin-Buch zu den hochspezialisierten und mehrfach ausgezeichneten Kompetenzzentren der Region. Mehr als 3000 Geburten pro Jahr werden hier betreut.

Prof. Dr. med. Michael Untch, Chefarzt der Gynäkologie und Geburtshilfe, und ein erfahrenes Team aus Hebammen, pflegerisches und ärztliches Fachpersonal der Gynäkologie und Geburtshilfe, Neonatologie und der Anästhesie sowie Babylotsinnen sorgen dafür, dass die Schwangeren sich geborgen und umfassend betreut fühlen.

Der siebensemestrige, duale Studiengang Hebammenkunde (B. Sc. of Midwifery) kombiniert wissenschaftliche und berufspraktische Ausbildungsangebote. Nach dem ersten wissenschaftlichen Teil starten die Hebammenstudierenden am 16. November mit dem ersten berufspraktischen Teil des dualen Studiums. Das Studium schließt mit dem akademischen Grad Bachelor of Science sowie der staatlichen Zulassung zur Hebamme ab.

Wir wünschen den Studentinnen einen erfolgreichen Praxisstart mit vielen schönen, eindrucksvollen und wunderbaren Momenten.

Schon gewusst?
Wer sich über die aktuellen Entwicklungen im Kreißsaal informieren und generell mehr zum Thema Geburt wissen möchte, kann sich neben unseren Live-Chats auch auf unserer FAQ Seite zu sämtlichen Fragen rund um die Geburt auf dem Laufenden halten.
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Research / 19.11.2021
Genome folding in the mouse brain

The ultracryomicrotome can produce about 200 nm thick slices of brain tissues (Foto: Felix Petermann/MDC)
The ultracryomicrotome can produce about 200 nm thick slices of brain tissues (Foto: Felix Petermann/MDC)

A team led by MDC researcher Ana Pombo has deciphered the 3D structure of the genome in three cell types of the mouse brain. They not only discovered specific folding patterns but also found that very long genes almost completely lose their compact folded structure when most at work, as they report in “Nature”.

Warren Winick-Ng is working at the ultracryomicrotome, which can produce about 200 nm thick slices of brain tissues. The Pombo Lab processes these sclices for Genome Architecture Mapping. Photo: Felix Petermann, MDC

What happens in the brain when we learn something new? What happens when we develop an addiction or a neurological disease? Which genes spring into action in the brain cells at such moments? And how is the whole process regulated in the cell nucleus? These sorts of questions have been driving Professor Ana Pombo’s work for many years. The molecular biologist is the head of the Epigenetic Regulation and Chromatin Architecture Lab at the Berlin Institute for Medical Systems Biology (BIMSB), which is part of the Berlin-based Max Delbrück Center for Molecular Medicine in the Helmholtz Association (MDC). The current study by Pombo and her team, published in the journal “Nature”, has brought the scientists closer to answering to such questions.

3D maps of the genome

“After the human genome was decoded, it has become clear that only a very small part of the DNA actually contains the instructions for making proteins,” Pombo says. The other much larger part, she says, was initially considered superfluous and often dubbed ‘junk DNA’. “Yet it turns out that these mysterious regions of the genome contain the crucial information that regulates the activity of genes by direct spatial contacts with them or by influencing their position,” the researcher explains.

To learn more about these tiny switches that turn genes ‘on’ and ‘off’, Pombo and her team developed a technique called genome architecture mapping, or GAM for short, which they described in “Nature” in 2017. The technique creates 3D maps of the entire genome and uses statistical calculations to determine which sections of the genome prefer to connect with each other – in other words, the locations of the switches that regulate each gene.

Investigations performed directly in the cells

For their current study, led by Dr Warren Winick-Ng, they applied the GAM technique in combination with a procedure called immunoselection. They labelled three different cell types from the mouse brain to specifically assess their 3D chromatin structure. The cells investigated included two types of neurons and a specific type of glial cells that support and insulate the long projections of neurons.

The researchers also compared the spatial chromatin structure in these three very specialized cell types with that in embryonic stem cells, the latter which have yet to take on a specific cell lineage. “A major advantage of combining immunoselection with the GAM technique is that we can study all cells in their native tissue environment without having to remove them from their tissue context,” Winick-Ng explains.

Like the buds of a flower

“It was very exciting for us to discover that the folding of the DNA strands and the contacts between the individual genome elements, both on a large and small scale, are each highly specific in the different mouse brain cells,” lead co-author Dr Alexander Kukalev recounts. The researchers found particularly characteristic folding patterns in genes that are only transcribed and translated into proteins in one of the cell types studied. “We also came across contacts between genomic segments that are located really far apart in the chromosome,” Pombo reports. Together with colleagues from Ohio University’s Bioinformatics Lab, they searched for patterns in the contacting regions.

She says: “We discovered a small set of genomic ‘word pairs’ that appear within the neuron-specific contacts, bringing us closer to understanding the underlying molecular mechanisms, which we plan to study next.”

But what surprised the Pombo team most was the observation in all three cell types that very long genes, which can give rise to many different proteins, almost completely lose their compact folded structure during the transcription process. “They blossom like a flower bud,” is how Pombo describes the phenomenon. This has not been seen before using sequencing-based approaches, she says, adding that completely different genetic material “blossomed” depending on the brain cell type. Together with Professor Mario Nicodemi, Einstein-BIH Visiting Fellow hosted at the Pombo lab, they used polymer modelling to visualize the remarkable events. “Our discoveries are relevant because many of these long neuronal genes are associated with neurodevelopmental and neurodegeneration diseases like epilepsy or autism spectrum disorder,” says lead co-author Izabela Harabula.

Understanding ALS better

Genetic neurological diseases also stem from changes in the sequence of the genome itself, which can affect either protein-expressing genes or, more often, the genetic elements that regulate their expression. “It is very difficult to understand what these variations actually mean and how they ultimately lead to disease, because they often occur in the non-coding, ‘dark matter’ regions of the genome, which is actually the vast majority of the whole genome,” Pombo says. That is another reason that Pombo and Winick-Ng are excited about using their newly developed methods to examine brain tissue from deceased patients with amyotrophic lateral sclerosis (ALS), which they have received from Berlin’s Charité research hospital, in collaboration with Professor Frank Heppner and Dr. Helena Radbruch. This research is being made possible by collaborative funding from the NeuroCure Cluster of Excellence.

“Now that we have established our methods in mice, we can begin large-scale mapping of the 3D genome in human samples,” Winick-Ng says. Since each ALS patient has numerous variations in their genome sequence, they need to analyze tissue from multiple patients. “That’s the only way,” the researcher says, “we can understand the relationship between genetic variations that play a key role in the disease and the many changes in 3D chromatin structure we are likely to identify.”

Text: Anke Brodmerkel

Photo: Warren Winick-Ng is working at the ultracryomicrotome, which can produce about 200 nm thick slices of brain tissues. The Pombo Lab processes these sclices for Genome Architecture Mapping. Photo: Felix Petermann, MDC

Source: Press Release MDC
Genome folding in the mouse brain

Innovation / 18.11.2021
Eckert & Ziegler Receives Approval for Gallium-68 Generator for Brazil

Eckert & Ziegler Radiopharma GmbH has received approval for its pharmaceutical 68Ge/68Ga generator GalliaPharm® from the Brazilian health authority ANVISA. GalliaPharm® is thus the first and currently the only pharmaceutical gallium generator approved in Brazil.

"The approval strengthens our market position in Brazil and marks another milestone in our expansion strategy", explains Dr. Lutz Helmke, Executive Director of Eckert & Ziegler AG and responsible for the Medical segment. "Since there are currently many clinical studies with so-called theranostics worldwide, we expect an increasing demand for both the diagnostic radioisotope gallium-68 and the therapeutic radioisotope lutetium-177 in the next few years".

GalliaPharm® is already successfully used in combination with approved kits, for the diagnosis of neuroendocrine tumors and in clinical trials also for prostate cancer (Ga-68-PSMA kit).

In Brazil, more than 590.000 new cases of cancer have been reported in 2020, with 97.278 in prostate, followed by breast (88.492) and colorectum cancer (55.102). (Source: IARC Global Cancer Observatory, 2020).

Gallium generators offer a low-cost alternative to radioactive labeling of biomolecules with gallium-68 in PET, an imaging examination method used to detect the presence or absence of diseased tissue. The procedure is used primarily in the diagnosis of cancer, heart attacks or neurological diseases. Up to now, the radioisotopes fluorine-18 or carbon-11 have mostly been used to label biomolecules. This requires millions of dollars of investment in large-scale equipment (cyclotrons). The 68Ge/68Ga generator, on the other hand, is about the size of a thermos flask and can be obtained much more cheaply, which reduces costs and increases flexibility in nuclear medical clinics and practices.

About Eckert & Ziegler.
Eckert & Ziegler Strahlen- und Medizintechnik AG with more than 800 employees is a leading specialist for isotope-related components in nuclear medicine and radiation therapy. The company offers a broad range of services and products for the radiopharmaceutical industry, from early development work to contract manufacturing and distribution. Eckert & Ziegler shares (ISIN DE0005659700) are listed in the TecDAX index of Deutsche Börse.

Patient care / 11.11.2021
Die Fußretter aus Berlin-Buch

In Deutschland sind über sechs Millionen Menschen vom Diabetes betroffen. Viele haben Angst vor einer Fußamputation, weil sich eine Wunde gebildet hat, die einfach nicht heilen will. In vielen Fällen lässt sich dieses Schreckensszenario jedoch verhindern - wenn Diabetes-Patient:innen auch in Bezug auf das „Diabetische Fußsyndrom“ qualifiziert, strukturiert und umfassend betreut werden. Die AG Diabetischer Fuß der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG) hat das Fußzentrums-Team um Prof. Dr. med. Michael Ritter vom Helios Klinikum Berlin-Buch erneut dafür ausgezeichnet.

Diabetes ist die Volkskrankheit Nr. 1 in Deutschland: Rund sieben Millionen Menschen sind betroffen. Weil die Krankheit u.a. Blutgefäße in Mitleidenschaft zieht, haben Patienten ein erhöhtes Risiko für Folgeerkrankungen wie z.B. das „diabetische Fußsyndrom“. Dabei führt eine Nervenschädigung zu Empfindungsstörungen, die dazu führen kann, dass der Patient Verletzungen und Schädigungen am Fuß nicht rechtzeitig und störend wahrnimmt. Fehlende Schutzfunktionen, geringere Infektabwehr sowie wie in vielen Fällen eine zusätzliche Durchblutungsstörung führen zu schlechterer Wundheilung. So verschlimmern sich Wunden weiter – bis schließlich (Teil-)Amputationen unumgänglich werden können. 70 Prozent aller Amputationen in Deutschland betreffen Menschen mit Diabetes.

Im Helios Klinikum Berlin-Buch trägt man maßgeblich dazu bei, dass es gar nicht erst so weit kommt. „Wichtig ist, dass man kleinste Wunden schnell bemerkt. Dann können sie optimal behandelt werden und der Fuß bleibt in vielen Fällen erhalten“, sagt Prof. Ritter, Chefarzt der Diabetologie, Angiologie und Endokrinologie im Helios Klinikum Berlin-Buch. Das Zertifizierungsverfahrens der AG Diabetischer Fuß der DDG wurde eingeführt, um Vorhalten und Qualifikation von Ausstattung und Personal der Behandlungseinrichtung ebenso zu überprüfen, wie Struktur und Prozess der Behandler selbst und die Patientenergebnisse.

Ein wichtiger Aspekt erfolgreicher Fußbehandlung ist die abgestimmte Zusammenarbeit eines interdisziplinären Teams. Dazu gehören spezielle Fachkräfte für die Wundversorgung, Podolog:innen und orthopädische Schuhmachermeister:innen. Spezielle Schuhe, Einlagen oder sogenannte Orthesen unterstützen die erforderliche Entlastung zur Heilung von Fußwunden. Im Bedarfsfall werden stets auch Ärzt:innen anderer Fachgebiete mit hinzugezogen.

Die hochkomplexe Behandlung wird von Diabetologen und Hausärzten koordiniert. „Die Therapie des diabetischen Fußes gilt als Musterbeispiel für fachübergreifende Behandlung“, sagt Dr. med. Michael Fiedler, Abteilungsleiter Diabetologie der Poliklinik am Helios Klinikum Berlin-Buch.
Mit dem jetzt erneut verliehenen Zertifikat verfügt das Helios Klinikum Berlin-Buch über drei Auszeichnungen der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG): Als zertifiziertes Diabeteszentrum, Fußzentrum und als „für Diabetiker geeignetes Krankenhaus“. Damit ist es eines der wenigen Zentren in Deutschland, das drei Zertifizierungen der DDG vorweisen kann. Prof. Dr. med. Henning T. Baberg, Ärztlicher Direktor im Helios Klinikum Berlin-Buch, betont: „Auf diese Zertifizierungen sind wir sehr stolz. So werden unser Engagement und die fachübergreifende Zusammenarbeit des ärztlichen und pflegerischen Teams zusammen mit unseren Kooperationspartnern besonders gewürdigt.“

Kontakt:

Helios Klinikum Berlin-Buch
Angiologie, Diabetologie und Endokrinologie, Chefarzt: Prof. Dr. med. Michael Ritter
Poliklinik am Helios Klinikum Berlin-Buch, Abteilungsleiter Diabetologie: Dr. med. Michael Fiedler
Diabetologische Fußambulanz  Telefon (030) 94 01-55140
E-Mail: bln-pol-gefaess-1.berlin-buch@helios-gesundheit.de
Link zur Webseite:
www.helios-gesundheit.de/kliniken/berlin-buch/unser-angebot/unsere-fachbereiche/diabetologie-endokrinologie/

Über das Helios Klinikum Berlin-Buch
Das Helios Klinikum Berlin-Buch ist ein modernes Krankenhaus der Maximalversorgung mit über 1.000 Betten in mehr als 60 Kliniken, Instituten und spezialisierten Zentren sowie einem Notfallzentrum mit Hubschrauberlandeplatz. Jährlich werden hier mehr als 55.000 stationäre und über 144.000 ambulante Patienten mit hohem medizinischem und pflegerischem Standard in Diagnostik und Therapie fachübergreifend behandelt, insbesondere in interdisziplinären Zentren wie z.B. im Brustzentrum, Darmzentrum, Hauttumorzentrum, Perinatalzentrum, der Stroke Unit und in der Chest Pain Unit. Die Klinik ist von der Deutschen Krebsgesellschaft als Onkologisches Zentrum und von der Deutschen Diabetes Gesellschaft als „Klinik für Diabetiker geeignet DDG“ zertifiziert.
Gelegen mitten in Berlin-Brandenburg, im grünen Nordosten Berlins in Pankow und in unmittelbarer Nähe zum Barnim, ist das Klinikum mit der S-Bahn (S 2) und Buslinie 893 oder per Auto (ca. 20 km vom Brandenburger Tor entfernt) direkt zu erreichen.
Helios ist Europas führender privater Krankenhausbetreiber mit insgesamt rund 120.000 Mitarbeitern. Zum Unternehmen gehören unter dem Dach der Holding Helios Health die Helios Kliniken in Deutschland sowie Quirónsalud in Spanien und Lateinamerika. Rund 20 Millionen Patienten entscheiden sich jährlich für eine medizinische Behandlung bei Helios. 2020 erzielte das Unternehmen einen Gesamtumsatz von 9,8 Milliarden Euro.
In Deutschland verfügt Helios über 89 Kliniken, rund 130 Medizinische Versorgungszentren (MVZ) und sechs Präventionszentren. Jährlich werden in Deutschland rund 5,2 Millionen Patienten behandelt, davon 4,1 Millionen ambulant. Helios beschäftigt in Deutschland 73.000 Mitarbeiter und erwirtschaftete 2020 einen Umsatz von 6,3 Milliarden Euro. Helios ist Partner des Kliniknetzwerks „Wir für Gesundheit“. Sitz der Unternehmenszentrale ist Berlin.
Quirónsalud betreibt 52 Kliniken, davon sechs in Lateinamerika, 70 ambulante Gesundheitszentren sowie rund 300 Einrichtungen für betriebliches Gesundheitsmanagement. Jährlich werden hier rund 15 Millionen Patienten behandelt, davon 14,1 Millionen ambulant. Quirónsalud beschäftigt rund 40.000 Mitarbeiter und erwirtschaftete 2020 einen Umsatz von 3,5 Milliarden Euro.
Helios Deutschland und Quirónsalud gehören zum Gesundheitskonzern Fresenius.

Research, Innovation / 10.11.2021
Neuer Ansatz zur Behandlung von Bauchfellmetastasen

CEO von ASC Oncology, Dr. Christian Regenbrecht, publiziert gemeinsam mit einem Team von Wissenschaftlern einen Artikel in „Molecular Cancer“, einem der zehn einflussreichsten wissenschaftlichen Journale über neueste Forschungsergebnisse in der Krebsforschung.

Weltweit ist Darmkrebs die dritthäufigste Krebserkrankung, bei jedem zweiten Betroffenen treten im Zuge der Erkrankung Fernmetastasen auf, wovon 30 % dieser Patienten Bauchfellmetastasen entwickeln. Diese Peritonealmetastasen sind aufgrund ihres diffusen und unscharf begrenzten Auftretens sowie der geringen Durchblutung des Bauchfells nur schlecht medikamentös oder durch Bestrahlung zu behandeln. Die beste  Behandlungsoption stellt ein komplexer chirurgischer Eingriff dar, der häufig mit einer Reduzierung der Lebensqualität einhergeht. Die Chance auf Heilung ist bei diesen Patienten gering.

Zukünftig gibt es durch die wissenschaftliche Arbeit der am Artikel “Peritoneal metastasis of colorectal cancer (pmCRC): Identification of predictive molecular signatures by a novel preclinical platform of matching pmCRC PDX/PD3D models” beteiligten fünfzehn Forscher einen neuen Ansatz, um die herausfordernde Behandlung von Peritonealmetastasen zu verbessern und diese individuell an jeden einzelnen Patienten anzupassen. So kann zukünftig für Onkologen und Patienten auch bei Bauchfellmetastasen eine patientenspezifische, individualisierte Behandlungsauswahl ermöglicht werden.

Die beteiligten Wissenschaftler haben sich mit ihren unterschiedlichen Expertisen zusammengetan, um die bisher begrenzten Behandlungsmöglichkeiten weiterzuentwickeln und Peritonealmetastasen besser zu erforschen. Gemeinsam haben sie eine Methode entwickelt, um
Peritonealmetastasen spezifischer im Hinblick auf deren Genetik, Proteine und Zelltypen zu charakterisieren. Die Wissenschaftler nutzen für Ihre Forschung u.a. das von Dr. Regenbrecht und ASC Oncology entwickelte Reverse Clinical Engineering, um Kopien von Peritonealmetastasen im Labor zu züchten und an diesen Kopien die unterschiedlichen Tests durchzuführen. Durch die hohe Ähnlichkeit der Organoide zu den Originaltumoren der Patienten konnte so geforscht werden, ohne Patienten durch mögliche Nebenwirkungen der Therapie zu belasten.

"Molecular Cancer" ist eines der zehn wichtigsten wissenschaftlichen Journale der modernen Krebsforschung weltweit (Impactfactor 27,6). Der Fokus liegt auf dem Austausch von Ideen, Konzepten und Erkenntnissen aus allen Bereichen der Krebsforschung und verwandter biomedizinischer Wissenschaften mit Schwerpunkt auf die molekulare Betrachtungsweise. Damit möchte das Journal neue Wege für das Verständnis, die Prävention, die Diagnose und die Behandlung von Krebs eröffnen.

Link zum Artikel:
https://molecular-cancer.biomedcentral.com/articles/10.1186/s12943-021-01430-7

Über ASC Oncology
ASC Oncology wurde von neun führenden Wissenschaftlern der Kompetenzfelder Pathologie, Tumorbiologie, Biochemie, Biotechnologie und Molekularbiologie 2019 mit dem Ziel gegründet, sich der wichtigsten Herausforderung der modernen Onkologie anzunehmen: Patienten zur richtigen
Zeit mit der richtigen Therapie zu versorgen. Dabei treten die Wissenschaftler von ASC Oncology an, durch das Reverse Clinical Engineering® -Verfahren mehr Patienten besser zu versorgen als je zuvor in der Geschichte der Onkologie. ASC Oncology − Rethink Oncology.
 

Innovation / 09.11.2021
Eckert & Ziegler: One-Off Effects and Robust Operating Business Push Nine-Month Result to Record Level

Eckert & Ziegler Strahlen- und Medizintechnik AG (ISIN DE0005659700, TecDAX), achieved a record result in the first nine months of 2021 with a net profit of € 29.2 million or € 1.41 per share. By the end of September, earnings had thus already exceeded those of the entire previous year by € 11.6 million or 65%. Adjusted for the tumor irradiation business, which has been sold in the meantime, Group sales totaled € 126 million, up € 9 million or 8% on the previous year's level.

Although a large part of the 2021 earnings growth resulted from the sale of the tumor device business, the development of the operating business in both segments was also extremely encouraging. Adjusted for one-off effects of € 9.1 million, earnings before interest and taxes (EBIT) in the Medical segment rose by 28% from € 15.6 million to € 19.9 million. In the Isotope Products segment, EBIT increased even more by 44% from € 7.7 million to € 11.1 million. In this segment, the return to the pre-Corona earnings level has stabilized. The holding company closed the nine-month period with EBIT of € 0.3 million. In total, the segment earnings added up to a Group EBIT of more than € 40 million.

The Medical segment was able to increase its sales revenues by € 6.7 million or 14%, adjusted for the revenues from the tumor irradiation business, which was still included in the previous year and has since been sold. Sales to pharmaceutical companies developed dynamically, with orders for services and products relating to radiopharmaceuticals and pharmaceutical radioisotopes up by around 16%. Sales of laboratory equipment, brachytherapy and other products and services increased by 9%.

The Isotope Products segment generated sales of € 73.1 million, around 5% higher than in the first nine months of 2020. Net profit rose by almost 55%. Following the slumps in connection with the COVID pandemic last year, the segment was thus able to return to the growth path as expected.

Based on the nine-month figures, the Executive Board continues to confirm the previously issued sales and earnings guidance of approximately € 180 million, or around € 1.70 per share.

The complete quarterly report can be viewed here:
https://www.ezag.com/fileadmin/user_upload/ezag/investors-financial-reports/englisch/euz321e.pdf

About Eckert & Ziegler.
Eckert & Ziegler Strahlen- und Medizintechnik AG with more than 800 employees is a leading specialist for isotope-related components in nuclear medicine and radiation therapy. The company offers a broad range of services and products for the radiopharmaceutical industry, from early development work to contract manufacturing and distribution. Eckert & Ziegler shares (ISIN DE0005659700) are listed in the TecDAX index of Deutsche Börse.
Contributing to saving lives.
 

Living / 05.11.2021
BVV konstituiert und Bezirksamt gewählt

Bezirksbürgermeister und Bezirksamtsmitglieder stehen fest

Nach der Konstituierung der Pankower Bezirksverordnetenversammlung (BVV) wurden auch der Bezirksbürgermeister sowie die Mitglieder des Bezirksamtes Pankow am Abend des 4. November 2021 gewählt. Alle Abstimmungen benötigten nur einen Wahlgang.

Zum Vorsteher der BVV wurde zunächst Dr. Oliver Jütting (Bü. 90/Grüne) gewählt. Bezirksbürgermeister Sören Benn (Die Linke) wurde wiedergewählt (ja: 29, nein:24, enth.: 2) und Dr. Cordelia Koch (Bü. 90/Grüne) wird seine Stellvertreterin (ja: 28, nein: 13, enth.: 14). Als weitere Mitglieder des Bezirksamtes wurden Rona Tietje (SPD), Manuela Anders-Granitzki (CDU), Cornelius Bechtler (Bü. 90/Grüne) und Dominique Krössin (Die Linke) gewählt.

Die konstituierende Sitzung des neuen Bezirksamtes, auf der auch die Verteilung und Zuschnitte der Ressorts bestimmt werden, findet am Dienstag, dem 9. November 2021 statt.

Innovation / 05.11.2021
Eckert & Ziegler Acquires Property for Radiopharmaceutical Production Site in China

Eckert & Ziegler AG (ISIN DE0005659700), a global specialist for isotope applications in medicine and industry has acquired an approximately 7,000 m² property with an expansion option for the building of its Chinese production facility in Jintan (PR China). The purchase was made through a public tender process.

The location in the Jiangsu province near Shanghai will be used to build production facilities for radiopharmaceuticals and radioisotopes as well as Eckert & Ziegler's administrative headquarters for the Chinese market. In the medium term, other divisions of the Eckert & Ziegler Group as well as service facilities are also to be located there and third parties are to be offered the infrastructure for joint use. The business in China is managed by the wholly owned subsidiary Qi Kang Medical Technology (Changzhou) Co., Ltd. (QKM).

Construction will start at the beginning of next year. Completion of the building and operational readiness are to take place in stages. By end 2027, the investment volume, including land, building, technical equipment, and intangible assets, will amount to up to 50 million EUR. If the project can be implemented as planned, radiopharmaceutical contract production for the international pharmaceutical industry as well as the sale of the company's own products will take place at the new site in Jintan. Eckert & Ziegler will thus also offer a one-stop service in Asia for a wide range of radiopharmaceutical services under "GMP and cGMP conditions".

"Cancer is one of the most common causes of death in China," explained Dr. Andreas Eckert, founder and CEO of Eckert & Ziegler. "Treatment methods based on precision oncology should also be available to patients in China in the future. As a globally active supplier for oncology specialty companies, it is important for us to be represented in China with a licensed production site and a strong local team. With the property acquisition in Jintan, we are well prepared for the expected growth in China."

About Eckert & Ziegler.
Eckert & Ziegler Strahlen- und Medizintechnik AG with more than 800 employees is a leading specialist for isotope-related components in nuclear medicine and radiation therapy. The company offers a broad range of services and products for the radiopharmaceutical industry, from early development work to contract manufacturing and distribution. Eckert & Ziegler shares (ISIN DE0005659700) are listed in the TecDAX index of Deutsche Börse.
 

Source: Press release EZAG
www.ezag.com

Research, Innovation, Patient care / 04.11.2021
Campus Buch gewinnt erneut bei „Wer radelt am meisten“

Zwanzig Berliner Landesunternehmen traten im August und September 2021 im Wettbewerb „Wer radelt am meisten?“ gegeneinander an. Gewonnen hat der Campus Berlin-Buch, dicht gefolgt von den Berliner Wasserbetrieben, der Berliner Energieagentur und den Berliner Verkehrsbetrieben. Die 231 Radlerinnen und Radler des Bucher Wissenschafts- und Biotechcampus/MDC-Mitte lagen mit 136.547,9 Kilometern eindeutig vorn.

Campus-intern kamen die besten Fahrerinnen und Fahrer alle vom Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin in der Helmholtz-Gemeinschaft (MDC): Jessica Berlin belegte den ersten Platz mit 4961,1 km, Jürgen Janke, AG Pischon/Biobank, errang mit 4913 km den zweiten Platz und Holger Gerhardt mit 3103 km den dritten Platz.

Bei den Campus-Dreierteams siegte das Team „Shut up legs“ mit Rainer Leben, Jessica Berlin und Holger Gerhardt vom MDC. Sie waren auch in der Wertung des Gesamtwettbewerbs erfolgreich – als zweitbestes Team. Den zweiten Platz vom Campus erreichten die „Re-rolling Organoids” mit Alina Pflaume, Cellphenomics GmbH, Jürgen Loskutov, Cellphenomics GmbH und Larissa Ruhe, ASC Oncology GmbH. Die „CAR-Biker“ mit Giuliano Ballacchino, Carmen Judis und Rene Jüttner vom MDC wurden Dritte.

Der Wettbewerb ist aus einer Radfahraktion der Berliner Verkehrsbetriebe mit der Berliner Stadtreinigung und den Berliner Wasserbetrieben entstanden und wird von der Initiative „mehrwert“ ausgetragen. Insgesamt sammelten 1740 Beschäftigte ihre Radkilometer. Der Wettbewerb fördert nicht nur eine umweltfreundliche und gesunde Mobilität, sondern möchte Lebensqualität bei gleichzeitiger Kosteneinsparung aufzeigen. Bevorzugt sollen sich Dreierteams bilden, um sich gegenseitig anzuspornen und bei den Kilometerleistungen zu unterstützen.

Jeder Kilometer spart CO2
Wieder gab es enorme Rekorde in der Gesamtwertung aller Teilnehmenden: Das beste Dreierteam sammelte 10.422,3 Kilometer, der beste Einzelfahrende bot allein 7.124 Kilometer auf. Für alle, die sich am Wettbewerb beteiligten, war jedoch das Mitmachen und die Motivation entscheidend, sich aufs Rad zu schwingen und vielleicht noch eine Extratour zu fahren. Jeder Kilometer mit Muskelkraft zählte, ob auf dem Fahrrad oder dem Ergometer. Elektrofahrräder, mit denen man sich fortbewegen kann, ohne selbst in die Pedale zu treten, waren nicht zugelassen.

In diesem Jahr legten alle Teilnehmenden gemeinsam eine Strecke von 1.015.553 Kilometern zurück – also rund 33 Mal um den Äquator. Dies ist nicht nur ein beeindruckendes Ergebnis für die Gesundheit, sondern auch für die Umwelt, da die Strecke einer Ersparnis von 192.955 kg CO2 entspricht.

Auch 2021 bestes Berliner Team beim Stadtradeln
Die mehrwert-Unternehmen haben auch in diesem Jahr wieder als eigenes Team beim Stadtradeln teilgenommen. Insgesamt sind 1.419 Radelnde aus 20 Unternehmen in den drei Wochen der Aktion 302.970 Kilometer mit dem Rad gefahren. Damit lagen sie mit großem Vorsprung vor der Polizei Berlin und dem rbb 88.8.

Weitere Informationen:
www.wer-radelt-am-meisten.de
www.mehrwert-berlin.de
www.campusvital.de

Research / 03.11.2021
The tricks of lymphomas

© AG Rehm, MDC
© AG Rehm, MDC

Cellular immunotherapies have so far not been very effective against non-Hodgkin’s lymphoma. A team led by Armin Rehm of the MDC has discovered a possible reason. As the they describe in “Cell Reports”, this cancer induces changes in the large blood vessels through which immune cells normally migrate to the lymph nodes.

Immunotherapies have become an indispensable part of modern cancer treatment. They are particularly effective against cancers like Hodgkin’s disease, a type of blood cancer that attacks the lymphatic system. When it comes to aggressive non-Hodgkin’s lymphomas, however, comparable approaches that employ various strategies to incite the immune system to attack the tumor cells typically end in failure.

Lymph node architecture is disrupted

The probable reason for this failure has now been uncovered by a team led by Dr. Armin Rehm, head of the Translational Tumor Immunology Lab at the Max Delbrück Center for Molecular Medicine in the Helmholtz Association (MDC) in Berlin. “In experiments with mice and human tumor tissue, we were able to show that the cancer cells disrupt the delicate architecture of the lymph nodes,” explains Dr. Lutz Menzel, first author of the “Cell Reports” paper and a researcher in Rehm’s lab.

This ultimately leads to a group of large blood vessels – the high endothelial venules – losing one of their most important functions. “Without these intact vessels, immune cells cannot migrate into the lymph nodes on their patrols to track down tumor cells,” explains Menzel. Several research groups at the MDC were involved in the German Cancer Aid-funded study, including the Microenvironmental Regulation in Autoimmunity and Cancer Lab led by Dr. Uta Höpken.

Identical findings in mice and humans

“We knew from a previous study that aggressive lymphomas, such as diffuse large B-cell non-Hodgkin’s lymphoma, stimulate the growth of small capillary-like vessels in the lymph nodes,” says Rehm. In this way the tumor cells ensure that they are optimally supplied with nutrients during their rapid growth. “At the same time, microscopic examinations showed us that there were very few blood vessels with larger diameters in the affected lymph nodes,” reports Rehm, adding that the findings in mice were identical to those in humans with aggressive lymphomas.

In the current study, the researchers first used mice to investigate how the loss of high endothelial venules occurs, a situation that allows lymphomas to evade attack by the cellular immune system. “We discovered a complex cascade of changes which include the scaffold structures in the lymph nodes being disrupted,” says Menzel. “Such disruption causes changes in the pressure and volume ratios, both of which influence gene expression.”

This, he says, eventually leads to high endothelial venules being transformed into completely normal blood vessels, thus cutting off the immune cells’ access to the cancer cells. The team was then able to confirm these observations in human cancer tissue. They examined nearly 80 tissue samples from patients with aggressive non-Hodgkin’s lymphoma to validate the results.

Cancer cells create protective niches for themselves

“Many types of tumors employ strategies to evade an attack by the immune system,” says Rehm. “For example, cancer cells develop special surface molecules or produce signaling molecules that shut down immune cells.” Little research had been done previously on how lymphomas protect themselves from the body’s defenses as they grow. “Our study now provides deeper insights into the methods tumor cells use to create protective niches in lymph nodes,” notes Rehm.

“It is crucial to know what is happening in the tumor microenvironment, especially when it comes to cancer immunotherapy, ” adds Menzel. “Only in this way can we devise strategies that enable therapeutic T cells to reach the tumor site, where they can fight the tumor directly.”

Easing immune cell immigration

The team plans to use the new findings to develop targeted strategies to halt or even reverse the process responsible for the disappearance of high endothelial venules. “One thing we are trying to do is specifically alter the vessels in the lymph nodes with the help of various drugs,” says Rehm. The goal here, he says, is to ease immune cell immigration and prevent tumor cells from shielding themselves against attack in their niches. In this way the researchers hope that immunotherapeutic approaches like CAR T-cell therapy may also become more effective against aggressive non-Hodgkin’s lymphomas.

Text: Anke Brodmerkel

Photo: Immune cells can migrate into the lymph nodes via particularly large blood vessels – the high endothelial venules (red and green in the picture) – and destroy existing tumor cells (white). These vessels are gradually remodeled in aggressive non-Hodgkin’s lymphomas. This is probably why cell-based immunotherapies have so far not been effective against this type of tumor.© AG Rehm, MDC

 

Source: Press Release MDC
The tricks of lymphomas

 

Research, economic development, Innovation, Patient care / 29.10.2021
Richtfest für Gründerzentrum BerlinBioCube

Das fünfte und oberste Geschoss des BerlinBioCube steht – heute wurde auf dem biomedizinischen Campus Berlin-Buch das Richtfest gefeiert

Der BerlinBioCube entsteht für junge Unternehmen, die neue Therapien und Diagnostika oder Medizintechnik entwickeln. Der Rohbau des Gebäudes ist bis zur fünften Etage hochgezogen, und die 8.000 Quadratmeter Nutzfläche behaupten gut sichtbar ihren Platz im BiotechPark. Zwei Etagen im neuen Gründer:innenzentrum auf dem Campus Berlin-Buch sind bereits von Start-ups reserviert. Am 29. Oktober 2021 feierte die Campus Berlin-Buch GmbH nun das Richtfest mit allen am Bau Beteiligten.

„Wir freuen uns, dass wir den Bau bislang termingerecht und zu den geplanten Kosten umsetzen konnten. Alle Vergaben sind gut verlaufen“, so Dr. Christina Quensel, Geschäftsführerin der Campus Berlin-Buch GmbH.

Der BerlinBioCube wird moderne Labore, Büros und Gemeinschaftsflächen bieten. Mit dem zukunftsweisenden Projekt können bis zu 400 neue Arbeitsplätze auf dem biomedizinischen Campus entstehen – einem der führenden Wissenschafts- und Technologiestandorte in Deutschland. Bereits jetzt bietet der Campus rund 3.000, zumeist hochqualifizierte Arbeitsplätze. Exzellente Forschungsinstitute, Kliniken und innovative Unternehmen wirken am Standort eng zusammen und legen den Grundstein für ein nachhaltiges Wirtschaftswachstum. Dieses Potenzial kann mit dem BerlinBioCube für Gründerinnen und Gründer künftig noch besser erschlossen werden.

„Wir erleben eine immense Nachfrage nach Laborflächen von jungen Unternehmen“, erklärt Campusmanagerin Quensel. „Start-ups, die bereits im BiotechPark etabliert sind, benötigen weitere Flächen, und die Anfragen von externen, auch internationalen Firmen reißen nicht ab. Der Campus ist dank seines Profils besonders attraktiv für Gründerinnen und Gründer in der medizinischen Biotechnologie, Medizintechnik und angrenzenden Gebieten.“

Der kompakte Baukörper von doranth post architekten nutzt die Baufläche im BiotechPark optimal. Durch die Gliederung der Fassade und textile Elemente erhält das Gebäude eine größere Leichtigkeit. Das Gründerzentrum erfüllt Ansprüche, die auch an moderne Forschungsbauten gestellt werden. Dazu gehören eine hohe Aufenthaltsqualität, Labore mit Tageslicht und gemeinsame Flächen für die Kommunikation.

Der Neubau des BerlinBioCube ist mit einer Investition von 55 Millionen Euro verbunden und wird durch Fördermittel aus der Gemeinschaftsaufgabe ‚Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur‘ (GRW) ermöglicht“. Das neue Gründerzentrum komplettiert den BiotechPark. Für den weiteren Ausbau sind Flächen in Campusnähe vorgesehen, die im Rahmenplan für Buch Süd festgelegt wurden.

Der Campus Berlin‐Buch ist ein moderner Wissenschafts‐, Gesundheits‐ und Biotechnologiepark. Alleinstellungsmerkmale sind der klare inhaltliche Fokus auf Biomedizin und das enge räumliche und inhaltliche Zusammenwirken von Forschungsinstituten, Kliniken und Biotechnologie‐Unternehmen. Im Mittelpunkt stehen dabei die Erforschung molekularer Ursachen von Krebs,‐ Herzkreislauf‐ und neurodegenerativen Erkrankungen, eine interdisziplinär angelegte Grundlagenforschung zur Entwicklung neuer Therapien und Diagnoseverfahren, eine patientenorientierte Forschung und die unternehmerische Umsetzung biomedizinischer Erkenntnisse. Dank exzellenter Wissenschaftseinrichtungen und Unternehmen im BiotechPark hat der Campus ein herausragendes Innovations‐ und Wachstumspotenzial. Dazu gehören als Einrichtungen der Grundlagenforschung das Max‐Delbrück‐Centrum für Molekulare Medizin in der Helmholtz‐Gemeinschaft (MDC) und das Leibniz‐Forschungsinstitut für Molekulare Pharmakologie (FMP), das gemeinsam von MDC und Charité – Universitätsmedizin Berlin betriebene und auf klinische Forschung spezialisierte Experimental and Clinical Research Center (ECRC) sowie das Berlin Institute of Health (BIH). Seit 1992 sind über 600 Millionen Euro an öffentlichen Fördermitteln durch die EU, den Bund und das Land Berlin in den Campus Berlin‐Buch investiert worden, um diese Synergien zu unterstützen.

Der BiotechPark Berlin‐Buch gehört mit 67 Unternehmen, 800 Beschäftigten und rund 31.000 Quadratmetern Büro‐ und Laborfläche zu den führenden Technologieparks in Deutschland. Ausgründungen im Bereich der Life Sciences finden hier ideale Bedingungen, vom Technologietransfer bis hin zu branchenspezifischen Labor‐ und Büroflächen. Die Life Science Community vor Ort ermöglicht einen direkten Austausch und gemeinsame Projekte. Der BiotechPark trägt maßgeblich zur dynamischen Entwicklung der Biotechnologie‐Region Berlin‐ Brandenburg bei und stärkt in besonderem Maße die industrielle Gesundheitswirtschaft.

Als Betreibergesellschaft des Campus ist die Campus Berlin‐Buch GmbH (CBB) Partner für alle dort ansässigen Unternehmen und Einrichtungen. Biotechnologieunternehmen – von Start‐ups bis zu ausgereiften Firmen – anzusiedeln, zu begleiten und in allen Belangen zu unterstützen, gehört zu ihren wesentlichen Aufgaben.Hauptgesellschafter der CBB ist mit 50,1 % das Land Berlin. Weitere Gesellschafter sind das Max‐Delbrück‐Centrum für Molekulare Medizin in der Helmholtz‐Gemeinschaft (29,9 %) und der Forschungsverbund Berlin e.V. für das Leibniz‐Forschungsinstitut für Molekulare Pharmakologie (20 %).

www.berlinbiocube.de

Research, Innovation / 26.10.2021
Die Signaturen der Bauchfell-Metastasen

Auf welche Therapie Darmkrebs-Fernmetastasen ansprechen, könnten neue Biomarker vorhersagen. Wie Forschende von MDC, Charité sowie Industriepartnern im Fachblatt „Molecular Cancer“ berichten, haben sie die molekularen Signaturen mit Maus- und 3D-Modellen identifiziert.

Mit der chirurgischen Entfernung des Primärtumors ist es meist nicht getan. Jede zweite Darmkrebspatientin oder Darmkrebspatient entwickelt Fernmetastasen. Bei etwa 30 Prozent entstehen sie im Bauchfell – dem Peritoneum. Und das ist tückisch. „Normalerweise fordern Metastasen ab einer bestimmten Größe Raum. Das führt dann etwa zu Schäden in der Leber oder Lunge. Oder zu Verhaltensauffälligkeiten, wenn sie im Gehirn wachsen. Doch im Bauchraum ist viel Platz. Hier wuchern sekundäre Tumore lange unerkannt. Und wenn sie entdeckt werden, haben sie sich meist schon stark ausgebreitet“, sagt Dr. Mathias Dahlmann vom Experimental and Clinical Research Center (ECRC), einer gemeinsamen Einrichtung des Max-Delbrück-Centrums für Molekulare Medizin (MDC) und Charité – Universitätsmedizin Berlin. Er ist einer von drei Erstautor*innen der Studie. Damit Patient*innen in diesem fortgeschrittenen Krebsstadium noch möglichst viel Lebenszeit bleibt, sollte keine Zeit mit erfolglosen Therapien vergeudet werden. Doch die Frage, welche die effektivste ist, kann nur die Metastase selbst beantworten.

Während an Leber- oder Lungenmetastasen bereits länger geforscht wird, weiß man über Bauchfellmetastasen nur wenig. Zeit, das zu ändern, fanden Professorin Ulrike Stein, Letztautorin und Leiterin der Arbeitsgruppe „Translationale Onkologie solider Tumore“ am ECRC, Charité und MDC, und Professorin Beate Rau, Tumor-Chirurgin und Leiterin des Peritonealkarzinose-Zentrums der Charité. „Patient*innen mit Bauchfellmetastasen haben die schlechteste Prognose, verglichen mit allen anderen Metastasierungsorten“, betont Beate Rau.

Ein einzelnes Modell reicht nicht

„Im Rahmen eines durch den Europäischen Fond für Regionale Entwicklung (EFRE) geförderten Projektes haben wir zunächst operativ entfernte Bauchfellmetastasen von zehn Patient*innen grundlegend charakterisiert und dann weitere Forschungspartner ins Boot geholt“, erzählt Ulrike Stein. Ein Teil des Tumorgewebes wurde direkt nach Entnahme an die EPO GmbH nach Berlin-Buch geschickt. EPO ist spezialisiert auf Tiermodelle, wie „Patient derived Xenografts“ (PDX). Dabei werden Mäusen kleine Tumorwürfel unter die Haut gepflanzt, wo sie an- und weiterwachsen. „Mausmodelle sind im Vergleich zu Zellkulturen allerdings relativ langsam. Es dauert in der Regel mehrere Monate, bis man Tumore geeigneter Größe erhält und mitunter ist der Patient inzwischen verstorben“, sagt Mathias Dahlmann. Deshalb nutzten die Forschenden noch eine zweite Technologie.

Parallel ging also ein weiteres Stück des Patienten-Tumorgewebes an die CELLphenomics GmbH, um daraus Organoide wachsen zu lassen. Damit solche Miniaturabbilder des Tumorgewebes (PDO-Modelle) entstehen können, wird das Gewebe im Labor aufgearbeitet und in eine gelartige Matrix eingebettet, die das Bindegewebe des Körpers biochemisch nachahmt. Dort wachsen die Tumorzellen so weiter, dass die Organoide die Architektur des Orginalgewebes widerspiegeln und – anders als in 2D-Zellkulturen – auch die Heterogenität des Tumors rekapitulieren können. In kurzer Zeit lassen sich so beliebig viele, mikroskopisch kleiner Tumore eines/r Patient*in züchten, an denen die Forschenden dann 17 Standard-Therapeutika testeten. 

Beide Modellsysteme zusammen ergaben ein aussagekräftiges Bild. Wirkstoffe an Modellsystemen zu testen, war jedoch nur ein Ziel. Die Forschenden ging es vor allem darum, spezifische molekulare Marker in den Krebszellen finden. Gene, die mutiert oder besonders aktiv in bestimmten Metastasen sind, die auf Behandlung X, Y oder Z ansprechen – um anhand dieser Biomarker individuelle Vorhersagen für die Therapie machen zu können.

Wie könnte man die Metastasen behandeln?

Mathias Dahlmann bereitete die Gewebeproben beider Modellsysteme und weitere Proben aus der Tumordatenbank für die Genomanalysen vor. Diese wurden dann zentral vom „Deutschen Konsortium für Translationale Krebsforschung“ in Heidelberg durchgeführt. Anschließend machte sich Proteomics-Spezialist Dr. Philipp Mertins am MDC an die Arbeit, um die nächste Ebene zu analysieren: die von den Genen kodierten Proteine. Alle Rohdaten landeten dann wieder bei Mathias Dahlmann, der nun in einem Puzzle aus Millionen Teilen nach Mustern und Zusammenhängen suchte.

Und er fand Biomarker, die sich zur Vorhersage für das Therapieansprechen eignen. In 85 Prozent der Metastasenproben wurden schwerwiegende Mutationen des BRCA2-Gens gefunden, das eine zentrale Rolle bei der Reparatur von Zellschäden spielt. Bei den Wirkstofftests zeigte sich dann, dass ansonsten therapieresistente Metastasen mit dieser Signatur auf eine Kombination der Standard-Medikamente 5-FU mit zusätzlichem PARP-Inhibitor ansprachen. Bei anderen hemmte die Kombination von MEK- und PARP-Inhibitoren das Tumorwachstum erfolgreich.

Langer Weg in die Klinik

„Man darf nicht vergessen, woran Krebspatient*innen sterben. In den allermeisten Fällen nicht am Primärtumor – sondern zu 90 Prozent an den Metastasen“, betont Ulrike Stein. Bauchfellmetastasen treten nicht nur bei Darmkrebs auf, sondern auch bei anderen soliden Tumoren. Und Mutationen des BRCA2-Gens sind vor allem von anderen Krebsarten bekannt – an Brust, Eierstöcken, Magen oder Prostata. Auch hier versagt oft die Therapie der Metastasen.

Im nächsten Schritt wollen die Forschenden ihre Studien zunächst auf eine größere Anzahl Gewebeproben von Darmkrebspatient*innen ausweiten. Sollten sich die Ergebnisse bestätigen, werden klinische Studien folgen. „Bis Patient*innen davon profitieren können, wird es noch dauern. Denn die Techniken, um die molekularen Veränderungen zu erkennen, müssen deutlich schneller und noch genauer werden“, sagt Beate Rau. „Aber wir sind bereits auf einem guten Weg.“

Weiterführende Informationen
AG Stein

Pressemitteilung: „Biomarker zeigen Aggressivität des Tumors an

Literatur
Mathias Dahlmann, Guido Gambara, Bernadette Brzezicha et al. (2021): „Peritoneal metastasis of colorectal cancer (pmCRC): Identification of predictive molecular signatures by a novel preclinical platform of matching pmCRC PDX/PD3D models”. Molecular Cancer, DOI: 10.1186/s12943-021-01430-7

Das Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin in der Helmholtz-Gemeinschaft gehört zu den international führenden biomedizinischen Forschungszentren. Nobelpreisträger Max Delbrück, geboren in Berlin, war ein Begründer der Molekularbiologie. An den MDC-Standorten in Berlin-Buch und Mitte analysieren Forscher*innen aus rund 60 Ländern das System Mensch – die Grundlagen des Lebens von seinen kleinsten Bausteinen bis zu organübergreifenden Mechanismen. Wenn man versteht, was das dynamische Gleichgewicht in der Zelle, einem Organ oder im ganzen Körper steuert oder stört, kann man Krankheiten vorbeugen, sie früh diagnostizieren und mit passgenauen Therapien stoppen. Die Erkenntnisse der Grundlagenforschung sollen rasch Patient*innen zugutekommen. Das MDC fördert daher Ausgründungen und kooperiert in Netzwerken. Besonders eng sind die Partnerschaften mit der Charité – Universitätsmedizin Berlin im gemeinsamen Experimental and Clinical Research Center (ECRC ) und dem Berlin Institute of Health (BIH) in der Charité sowie dem Deutschen Zentrum für Herz-Kreislauf-Forschung (DZHK). Am MDC arbeiten 1600 Menschen. Finanziert wird das 1992 gegründete MDC zu 90 Prozent vom Bund und zu 10 Prozent vom Land Berlin. www.mdc-berlin.de

Quelle: Pressemitteilung MDC
Die Signaturen der Bauchfell-Metastasen

Education / 21.10.2021
Berlin Science Week: Covid, Austausch, kritisches Denken

Covid-19 und das Herz, Zelldiagnostik der Zukunft und neue Methoden für weniger Tierversuche: zur Berlin Science Week präsentieren MDC-Wissenschaftler*innen Neues aus der Biomedizin. Beim PostDoc Day können sich junge Forschende aus ganz Berlin auf Augenhöhe austauschen.

Vom 1. bis zum 10. November 2021 lädt die Wissensstadt Berlin zur Berlin Science Week ein, dem internationalen Festival für Neugierige jeden Alters. Das Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin bietet ein vielfältiges Programm, in vielen Fällen gemeinsam mit Partnern. In Wissensshows, Podiumsdiskussionen und Mitmachexperimenten hoffen die MDC-Forschenden auf einen interessanten Austausch mit allen, die in die Welt der Biomedizin eintauchen möchten. Ein Überblick:

Berlin PostDoc Day 2021 auf dem Campus Buch (mit FMP)
Der Berliner PostDoc Day wird von engagierten PostDocs des Max-Delbrück-Centrums für Molekulare Medizin (MDC) und des Leibniz-Forschungsinstituts für Molekulare Pharmakologie (FMP) in Berlin organisiert. Es ist eine ideale Gelegenheit für junge Forscher*innen aller Erfahrungsstufen und Fachrichtungen sowie Doktorand*innen im letzten Jahr, ihre Arbeit in Vorträgen oder Postern zu präsentieren, sich kennen zu lernen und ihr Netzwerk zu erweitern. Die besten Vorträge werden prämiert. Neben zu wissenschaftlichen Sessions bietet der PostDoc Day Vorträge von Sponsoren aus der Industrie und Seminare mit Kommunikationsexpert*innen. Die Keynote hält Professor Uri Alon vom Weizmann Institute of Science.
Donnerstag, 4. November von 9:00 bis 18:00 Uhr: Öffentlicher PostDoc Day auf dem Campus Buch, Robert-Rössle-Straße 10, Berlin, MDC.C. Präsenzveranstaltung. Anmeldung hier.

Panel-Diskussion: Cardiovascular Health in the Time of COVID-19 (mit BIH und Nature)
COVID-19, verursacht durch SARS-CoV-2, hat sich zu einer weltweiten Pandemie entwickelt, die das Leben unzähliger Menschen beeinträchtigt. Das Panel, Berliner Expert*innen mit den Schwerpunkten Immunologie und Herz-Kreislauf, wird drei zentrale Aspekte diskutieren:  Wie führen kardiovaskuläre Vorerkrankungen bei einer Infektion zu einem schweren Verlauf und einem erhöhten Sterberisiko? Wie kann COVID-19 selbst zu Komplikationen wie venösen Thrombosen, hohem Blutdruck, akutem Koronarsyndrom, Verletzungen des Herzmuskels und Rhythmusstörungen führen? Und wie können wir alle diese Risiken mit einer Impfung minimieren?

Auf dem Podium:
Professorin Kathrin de la Rosa, Berlin Institute of Health (BIH) in der Charité und Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin in der Helmholtz-Gemeinschaft (MDC)
Professor Holger Gerhardt, Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin in der Helmholtz-Gemeinschaft (MDC), Berlin Institute of Health (BIH) in der Charité und DZHK (Deutsches Zentrum für Herz-Kreislauf-Forschung) am Standort Berlin
Professor Michael Potente, Berlin Institute of Health (BIH) in der Charité und Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin in der Helmholtz-Gemeinschaft (MDC) / Professor Leif Erik Sander, Medizinische Klinik für Infektiologie und Pneumologie, Charité – Universitätsmedizin Berlin
Professorin Birgit Sawitzki, Berlin Institute of Health (BIH) in der Charité und Institut für Medizinische Immunologie, Charité – Universitätsmedizin Berlin
Moderation: Dr. Vesna Todorovic, Nature Cardiovascular Research
Freitag, 5. November, 18:00 bis 20:00 Uhr: Der Link zum Stream wird kurz vorher auf der Programmseite der Berlin Science Week veröffentlicht. Die Veranstaltung findet in Englisch statt.

Neue Methoden für weniger Tierversuche – so forscht Berlin (Einstein-Zentrum 3R)
Einblicke in das neue Einstein-Zentrum 3R: Forschung an Mini-Organen, menschlichem Gewebe oder Multi-Organ-Chips – moderne Technologien versprechen eine Zukunft ohne Tierversuche. Was ist der aktuelle Stand der Forschung? Wie funktionieren diese Methoden und wo liegen ihre Grenzen? Eine Podiumsdiskussion mit kurzen Filmbeiträgen aus den Laboren widmet sich diesen und weiteren Fragen. Erfahren Sie, wie Berlins Wissenschaft daran arbeitet, die Forschung im Sinne von 3R – Replace, Reduce, Refine von Tierversuchen – zu verändern und zu verbessern.
Auf dem Podium erklären Wissenschaftler*innen des neuen Einstein-Zentrum 3R ihre Forschung:
Professor Michael Gotthardt, Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin
Professor Stefan Hippenstiel, Charité 3R
Professorin Christa Thöne-Reineke, Freie Universität Berlin
Professor Jens Kurreck, Technische Universität Berlin
Professsorin Tanja Schwerdtle, Bundesinstituts für Risikobewertung
Freitag, 5. November 2021, 12:00 bis 13:30 Uhr: Öffentliche Diskussion im Naturkundemuseum, Invalidenstr. 43.
Anmeldung unter
registration@ec3r.org. Sie haben die Möglichkeit vor der Veranstaltung Fragen an registration@ec3r.org zu senden.
Livestream: Kurz vor Beginn der Veranstaltung wird der Stream auf der Berlin-Science-Week-Website zur Verfügung gestellt.

MDC-Aktionsstand im Museum: Laborolympiade mit Wissenschaftler*innen
Pipettieren, messen, Informationen finden – bei unserer Labor-Olympiade können Sie ausprobieren, wie gut Sie sich für den Laboralltag eignen würden. Natürlich erläutern Ihnen auch MDC-Wissenschaftler*innen, wie sie mit ihren molekularbiologischen Projekten die Medizin der Zukunft prägen wollen: von neuen Krebstherapien bis hin zur Coronaforschung. Und nicht zuletzt: Ein Labor-Selfie ist inklusive.
Freitag, 5. November - Samstag, 6. November 2021, 10:00 bis 19:30 Uhr, Naturkundemuseum, Invalidenstr. 43, Berlin.

Zelldiagnostik der Zukunft – Labor trifft Lehrer
Damit Organe oder Lebewesen funktionieren können, müssen unzählige Zellen miteinander kommunizieren, sich entwickeln und spezialisieren. Dafür rufen sie immer wieder unterschiedliche Informationen aus dem Erbgut ab. Mit neuen Omics-Technologien wie der Einzelzellanalyse können Forscher*innen im großen Maßstab und präzise beobachten, wie sich Zellen und ihr Zusammenspiel im Verlauf von Krankheiten verändern. Dank dieser Präzision sehen sie dabei selbst seltene Zelltypen wie Stammzellen – die therapeutisch interessant sind. Wer Krankheiten früher diagnostizieren und passgenau behandeln will, muss also auf die zelluläre Ebene schauen. Mit Dr. Patrick Maschmeyer und Dr. Leif Ludwig, MDC.
Mittwoch, 10. November, 16:00 bis 17:30 Uhr: Öffentliche Fortbildung via Zoom | Anmeldung erforderlich: https://www.mdc-berlin.de/form/labor-trifft-lehrer

Weiterführende Informationen
Außerdem ist das MDC an den beiden Wissenshows „Blumen!“ und „Echt oder Fake“ und der Diskussionsveranstaltung „Vielfalt statt Gleichförmigkeit“ von Berlin Research 50 beteiligt. Die MDC-Forscherin Sabrina Yasmin Geisberger erhält den Marthe-Vogt-Preis des Forschungsverbundes Berlin. 

Das Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin in der Helmholtz-Gemeinschaft gehört zu den international führenden biomedizinischen Forschungszentren. Nobelpreisträger Max Delbrück, geboren in Berlin, war ein Begründer der Molekularbiologie. An den MDC-Standorten in Berlin-Buch und Mitte analysieren Forscher*innen aus rund 60 Ländern das System Mensch – die Grundlagen des Lebens von seinen kleinsten Bausteinen bis zu organübergreifenden Mechanismen. Wenn man versteht, was das dynamische Gleichgewicht in der Zelle, einem Organ oder im ganzen Körper steuert oder stört, kann man Krankheiten vorbeugen, sie früh diagnostizieren und mit passgenauen Therapien stoppen. Die Erkenntnisse der Grundlagenforschung sollen rasch Patient*innen zugutekommen. Das MDC fördert daher Ausgründungen und kooperiert in Netzwerken. Besonders eng sind die Partnerschaften mit der Charité – Universitätsmedizin Berlin im gemeinsamen Experimental and Clinical Research Center (ECRC ) und dem Berlin Institute of Health (BIH) in der Charité sowie dem Deutschen Zentrum für Herz-Kreislauf-Forschung (DZHK). Am MDC arbeiten 1600 Menschen. Finanziert wird das 1992 gegründete MDC zu 90 Prozent vom Bund und zu 10 Prozent vom Land Berlin. www.mdc-berlin.de

Quelle: Pressemitteilung MDC
Berlin Science Week: Covid, Austausch, kritisches Denken

Research, Innovation, Education / 21.10.2021
Ausstellung „Berlin – Hauptstadt der Wissenschaftlerinnen“ im Roten Rathaus eröffnet

Der Regierende Bürgermeister von Berlin, Michael Müller, hat am Dienstag, 19. Oktober 2021, die Ausstellung „Berlin – Hauptstadt der Wissenschaftlerinnen“ im Roten Rathaus eröffnet. Die Ausstellung stellt insgesamt 22 außergewöhnliche Wissenschaftlerinnen vor, die Berlin als Stadt und Wissenschaftsstandort geprägt haben und heute noch prägen. Es sind Pionierinnen ihres Faches und Wegbereiterinnen für künftige Generationen von Wissenschaftlerinnen: Von Agnes Harnack, die sich im Jahr 1908 als erste Studentin der Stadt offiziell immatrikulieren durfte, über Marlis Dürkop-Leptihn, die nach 118 männlichen Vorgängern im Jahr 1992 zur ersten Präsidentin der Berliner Humboldt-Universität gewählt wurde, bis zur Chemie-Nobelpreisträgerin des Jahres 2020, Emmanuelle Charpentier.

Der Regierende Bürgermeister von Berlin und Wissenschaftssenator, Michael Müller, erklärt: „Viele großartige Wissenschaftlerinnen haben Berlin über Jahrzehnte zu der führenden Innovationsmetropole gemacht, die sie heute ist. Mit der Ausstellung wollen wir ihre wichtige Arbeit würdigen. So, wie die Porträts eine Reise durch die Geschichte unserer Stadt zeigen, soll auch die Ausstellung selbst später durch die Stadt reisen und an verschiedenen Orten zu sehen sein. Dabei wir wollen nicht nur informieren, sondern besonders die kommenden Generationen inspirieren und jeder Schülerin und jungen Frau zurufen: Die Welt der Wissenschaft gehört euch!“

Grundlage für die Ausstellung ist eine Initiative des Regierenden Bürgermeisters von Berlin und des Berlin Institute of Health in der Charité (BIH) im Rahmen der „Wissensstadt Berlin 2021“. Um Wissenschaftlerinnen in der öffentlichen Wahrnehmung mehr Sichtbarkeit zu geben, haben BIH-Expertinnen gemeinsam mit engagierten Bürgerinnen und Bürgern in sogenannten Edit-a-thons neue Wikipedia-Einträge von Berliner Hochschullehrerinnen und Forscherinnen erstellt oder bestehende Einträge überarbeitet.

Michael Müller: „Unsere Stadt hat mit 33 Prozent bundesweit den höchsten Anteil an Professorinnen und in Berlin finden sich auch mehr Wissenschaftlerinnen in Leitungspositionen, als andernorts in Deutschland. Wir haben viel erreicht und sind auf dem richtigen Weg, aber bei weitem noch nicht am Ziel. Bis wir von einer gleichberechtigten Teilhabe von Frauen auf allen Stufen in Forschung und Lehre sprechen können, bleibt weiterhin viel zu tun. Die Ausstellung soll dazu einen Beitrag leisten.“

Dr. Cecilie Vogt und Dr. Gudrun Erzgräber

Zwei Wissenschaftlerinnen, die auf dem Campus Berlin-Buch wirkten, sind auf den Tafeln der Ausstellung gewürdigt: Dr. Cécile Vogt und Dr. Gudrun Ergräber.

Cécile Vogt (1875-1962) war promovierte Neurologin und gilt gemeinsam mit ihrem Ehemann Oskar Vogt als eine der Begründerinnen der modernen Hirnforschung. Sie leistete eine herausragende Forschung am Kaiser-Wilhelm-Institut für Hirnforschung, das 1929 in Buch einen modernen Forschungsbau erhielt. Cécile Vogt war nach Angaben der Nobelstiftung die erste Frau, die für einen Medizinnobelpreis nominiert war. Insgesamt wurde sie zwischen 1922 und 1953 13-mal für einen Nobelpreis in Medizin oder Physiologie nominiert. Die höchste wissenschaftliche Auszeichnung einer Institution in Deutschland erhielt sie 1932, als sie zusammen mit Oskar Vogt in die Deutsche Akademie der Naturforscher Leopoldina aufgenommen wurde.

Gudrun Erzgräber (*1939) ist Kernphysikerin. Sie promovierte am Zentralinstitut für Molekularbiologie der Akademie der Wissenschaften der DDR in Berlin-Buch, lebte und arbeitete etliche Jahre in der Sowjetunion, wo sie ein strahlenbiologisches Labor am Kernforschungsinstitut in Dubna aufbaute. Mitte der 1980er Jahre kehrte sie nach Buch zurück und begann eine Karriere als Wissenschaftsmanagerin. 1992 übernahm sie das Management des Campus Berlin-Buch und war maßgeblich an der Entwicklung des Max-Delbrück-Centrums für Molekulare Medizin beteiligt. In ihrer Zeit als Campusmanagerin warb sie 66 Millionen Euro an Fördermitteln von Bund, Land und EU für die Entwicklung des Wissenschafts- und Technologiestandorts Buch ein. Mit großem Engagement baute sie den Biotechnologiepark in Buch auf, ein Innovations- und Gründerzentrum mit einer Fläche von insgesamt 26.000 Quadratmetern. Ihr ist es zu verdanken, dass der Campus heute das Herzstück des Zukunftsorts Berlin-Buch ist. Unter ihrer Leitung entstand auch das Gläserne Labor, in dem bis zu 14.000 Schüler und Schülerinnen jährlich zu Themen wie Molekularbiologie, Neurobiologie oder Chemie experimentieren sowie Fachkräfte weitergebildet werden. Gudrun Erzgräber wurde für ihre herausragenden Leistungen vom Land Berlin und von der Bundesrepublik Deutschland jeweils mit einem Verdienstorden geehrt. Über die Intention der Ausstellung freut sie sich: „Ich denke, wenn man sich für diese Ausstellung mit zur Verfügung stellt, ist das auch ein kleines Element dafür, dass Frauen mehr in die Wissenschaft gehen, mehr in Führungspositionen gehen, in Vorstände, in Aufsichtsräte.“

Die Ausstellung „Berlin – Hauptstadt der Wissenschaftlerinnen“ ist vom 20. Oktober bis zum 20. Dezember 2021 im Roten Rathaus, Rathausstraße 15, 10178 Berlin, täglich von 9:00 bis 18:00 Uhr bei freiem Eintritt zugänglich.

Hier finden Sie einen umfangreichen Beitrag zur Ausstellung von rbb24:

"Unsichtbar und weit, weit hintendran" - Ausstellung will Arbeit von Wissenschaftlerinnen sichtbar machen | rbb24

Beitrag der Berliner Zeitung (Plus-Artikel):

https://www.berliner-zeitung.de/mensch-metropole/mehr-frauen-bei-wikipedia-berlin-wuerdigt-wissenschaftlerinnen-der-stadt-li.189394?pid=true

 

Quelle: Pressemitteilung des Landes Berlin

Living / 20.10.2021
Sturmwarnung des Deutschen Wetterdienstes

Das Straßen- und Grünflächenamt Pankow warnt für den 21. und 22. Oktober 2021 dringlich vor dem Betreten der öffentlichen Grün- und Erholungsanlagen. Es liegt eine aktuelle Sturmwarnung bis Freitag, 22.10.2021, 24 Uhr, des Deutschen Wetterdienstes vor. Örtlich kann es orkanartige Böen geben: https://www.dwd.de/DE/wetter/warnungen_aktuell/wochenvorhersage/wochenvorhersage_node.html

Wegen der langen Trockenperioden der vergangenen Jahre sind viele Bäume noch geschwächt und aktuell besonders gefährdet, da sie noch voll belaubt sind. Trotz regelmäßiger Überprüfung der Bäume auf Verkehrssicherheit kann es daher zum Umsturz von Bäumen oder dem Abbrechen starker Äste kommen. Für Menschen, die sich in Parks und Grünanlagen aufhalten, besteht daher Lebensgefahr.

Innovation / 11.10.2021
Eckert & Ziegler Acquires 53,000 Square Feet Facility for Expansion of Contract Development and Manufacturing Services

Eckert & Ziegler Strahlen- und Medizintechnik AG (ISIN DE0005659700, TecDAX) has received from the Berlin City Government a 66-year long-term lease for an industrial property with 53,000 square feet (5,000 square meters) of factory floor located at the north eastern city limit of Berlin. The group plans to use the facility for the expansion of its contract development and manufacturing services that it provides, among others, for a variety of cancer therapeutics and radio diagnostics. Up to 10 mm EUR will be invested during the next years into the renovation of the site, the set-up of new laboratories, production and clean rooms meeting Good Manufacturing Standards for the pharmaceutical industry, and the creation of high-tech workplaces. Due to its proximity to a thermal power station, the new site is expected to meet highest energy efficiencies.

“We are encouraged to see companies in our industry developing so many exciting new radiopharmaceuticals and are eager to provide a top-tier development and manufacturing service to support their efforts”, explained Dr. Lutz Helmke, COO of Eckert & Ziegler’s medical division. “We may also use the site later to produce proprietary drugs and diagnostics”.

The acquisition and build-up of the new facility represent a cornerstone of Eckert & Ziegler’s global capacity expansion program, which is scheduled to absorb up to 100 mm EUR until the end of the decade. It will also benefit Eckert & Ziegler sites in the United States and China. Production processes developed and validated in Berlin shall be duplicated there, so that customers in the pharmaceutical industries can receive the components for their radiopharmaceuticals in an identical, standardized manner.

About Eckert & Ziegler.
Eckert & Ziegler Strahlen- und Medizintechnik AG with more than 800 employees is a leading specialist for isotope-related components in industry, science, nuclear medicine and radiation therapy. The company also offers a broad range of services and products for the radiopharmaceutical industry, from early development work to contract manufacturing and distribution. Eckert & Ziegler shares (ISIN DE0005659700) are listed in the TecDAX index of Deutsche Börse.

Source: Press release EZAG
Eckert & Ziegler Acquires 53,000 Square Feet Facility for Expansion of Contract Development and Manufacturing Services

Living, Education / 07.10.2021
Einladung zum Feriencamp auf dem Campus Berlin-Buch

Feriencamp mal anders!

Der Forschergarten lädt Kinder von 10 - 12 Jahren zu einer spannenden Ferienwoche im Gläsernen Labor auf dem Campus Berlin-Buch ein. Vom 18. bis 22. Oktober gibt es täglich viel zu entdecken und auszuprobieren. Dabei reicht die Spannweite von gemeinsam kochen, shoppen, spielen bis hin zu praktischen Übungen in Erster Hilfe und im Feuerlöschen. Im Labor lernen die Kinder unter anderem, wie Herz und Lunge funktionieren und was mit dem Körper passiert, wenn man raucht und Alkohol trinkt. Wie Rauch auf einen Organismus wirkt, können die Kinder zum Beispiel an Wimperntierchen unter dem Mikroskop beobachten. Auch wichtige Fragen wie "Was tut mir gut?" oder "Wie kann man sich gegen Cyber-Mobbing schützen?" werden thematisiert. Nach all diesen Eindrücken geht es immer mal wieder an die Tischtennisplatten zum Match!

Übersicht über die Inhalte:

  • Kochen, Shoppen, Spielen, Tischtennis spielen, Erste Hilfe, Cyber-Mobbing, Feuerlöschübungen,
  • Was tut mir gut?
  • Wie funktionieren mein Herz und meine Lunge?
  • Was passiert mit meinem Körper, wenn ich rauche oder Alkohol trinke?

Wann: 18.10. bis 22.10.2021
            täglich von 9-16 Uhr

Wo:    Campus Berlin Buch
           Gläsernes Labor Haus A13
           Robert-Rössle-Str. 10
           13125 Berlin


Bitte melden Sie Ihr Kind verbindlich beim Forschergarten an:

Kontakt: Frau Paola Eckert-Palverini
E-Mail: paola.eckert-palvarini@forschergarten.de


Die Ferienwoche wird durch die Deutsche Kinder- und Jugendstiftung im Rahmen des Programms "AUF!leben – Zukunft ist jetzt." gefördert.
Bei der Umsetzung kooperiert der Forschergarten mit dem Gläsernen Labor und dem Verbund der öffentlichen Bibliotheken Berlins, VOEBB.

Research / 30.09.2021
Lighting up tumor cells

© Matthias Schmitt, MDC
© Matthias Schmitt, MDC

MDC PhD student Matthias Jürgen Schmitt is being honored with the Curt Meyer Memorial Prize of the Berlin Cancer Society for his achievements in cancer research. He employs molecular reporters to investigate how glioblastoma – the deadliest brain tumor of all – becomes resistant to therapies.

The Curt Meyer Memorial Prize of the Berlin Cancer Society, which is endowed with €10,000, commemorates Senate Councillor Dr. Curt Meyer (1891–1984), who as a physician and health policymaker was committed throughout his life to educating people about cancer and preventing and fighting the deadly disease. This year’s prize goes to Matthias Jürgen Schmitt of the Max Delbrück Center for Molecular Medicine (MDC). The award ceremony will take place on October 1, 2021, at the annual meeting of the German Society for Hematology and Medical Oncology in Berlin. “Although the prize was presented to me, it recognizes the success of our entire team. And we’re tremendously thrilled that the jury has honored our work – work into which we have expended a lot of energy and even some frustration,” says Matthias Schmitt. “We’re also proud that our young lab was recognized, especially considering that most previous award winners were much further along in their scientific careers.”

Resistance is crux of problem

Matthias Schmitt is a PhD student in Dr. Gaetano Gargiulo’s Molecular Oncology Lab at the MDC. Together with Yuliia Dramaretska and Juan Carlos Company Nevado he has developed molecular reporters to study how glioblastomas manage to become resistant to any therapy – and how this may be prevented. These resistance mechanisms must be elucidated before new therapeutic options for this form of cancer can be developed. “In the past 20 years, not a single new effective drug has come onto the market. And that’s despite the fact that no other type of tumor is so well molecular biologically characterized as glioblastoma,” Schmitt stresses.

Um neue Therapieoptionen für diese Krebsform entwickeln zu können, müssen diese Resistenzmechanismen aufgeklärt werden. „In den vergangenen 20 Jahren kam kein einziges neues wirksames Medikament auf den Markt. Und das, obwohl keine andere Tumorart molekularbiologisch so gut charakterisiert ist“, betont Matthias Schmitt.

The problem is that most studies to date have focused on the biopsy and molecular characterization of the entire tumor. Yet the composition of a glioblastoma changes at the single-cell level over time, particularly when the tumor returns after an initially successful therapy. In this process the tumor cells often transition to the most aggressive subtype. Molecular reporters can now make this “identity change” visible.

Light signals from the cell

Molecular reporters are synthetic copies of DNA sequences that regulate the activity of those genes that initiate or stop cell transformation. “We have virtually combined the complete ‘regulome’ of these signature genes into a small piece of DNA and fused it to a fluorescent protein,” the molecular biologist explains. “When the cell’s state changes, certain transcription factors become active and bind to the corresponding target genes – and to our reporter. And then the cell lights up.”

The cells of origin for glioblastoma likely develop from neural stem cells and from glial cells, the supporting tissue of the brain. They strongly infiltrate into surrounding tissue during this process. In Germany alone, about 4,800 people are newly diagnosed with this very aggressive cancer every year. The diagnosis is still a death sentence. That’s because even if the standard therapy – surgical removal of the tumor followed by radiation and chemotherapy – is initially successful, the tumor invariably returns, and patients die within a few months. Drugs that are used successfully to treat other forms of cancer do not reach this tumor at all because they cannot cross the blood-brain barrier.

Molecular reporter exposes collaborators

New single-cell technologies have revealed just how heterogeneous a glioblastoma is. “We were able to see that there are many different cell types at different stages, and that a one-size-fits-all therapy is not possible,” Schmitt explains. As if it weren’t complicated enough that diverse genetic, epigenetic and transcriptional factors play a role in resistance development, cells in the immediate tumor microenvironment also get involved in the process.

With the help of molecular reporters, Schmitt and his colleagues were able to visualize how cells of the innate immune system actually “protect” the tumor cells instead of fighting them. They help the tumor cells change their identity to the most aggressive subtype of glioblastoma, the subtype that is maximally resistant to therapies. “We now know that if you attack one cell type with chemotherapy, the composition of the tumor changes to another cell type,” says Schmitt. “One possible approach would be to use this evasive maneuver to reduce the number of cell states and force the tumor to transition into the least aggressive type.”

The researchers can now track in real time how individual tumor cells respond to specific therapies. The team wants to find out if and how it is possible to stop immune cells from protecting tumor cells. The concept of fluorescent reporters also happens to be applicable not only to tumors, but also to many other biological questions

Co-award winner: Dr. Laura Schmalbrock of Charité

Matthias Jürgen Schmitt shares this year’s Curt Meyer Memorial Prize with Dr. Laura Schmalbrock from the Department of Hematology, Oncology and Tumor Immunology at Charité – Universitätsmedizin Berlin. She is being honored for her work on acute myeloid leukemia (AML), the most common form of acute leukemia in adults. Her research has examined why some patients do not respond to an established method of therapy involving tyrosine kinase inhibitors in combination with chemotherapy or why they suffer a relapse of the disease.

Text: Catarina Pietschmann

Further information

Source: MDC
Lighting up tumor cells

economic development, Innovation / 28.09.2021
Bundesverband deutscher Innovationszentren mit neuer Präsidentin

Dr. Christina Quensel, Geschäftsführerin der Campus Berlin-Buch GmbH, folgt auf Dr. Bertram Dressel als Präsidentin des Verbandes

Im Rahmen der diesjährigen Mitgliederversammlung in Greifswald übergab der langjährige Präsident des Bundesverbands deutscher Innovationszentren (BVIZ) Dr. Bertram Dressel die Führung an Dr. Christina Quensel. Die neu gewählte Präsidentin ist Geschäftsführerin der Campus Berlin-Buch GmbH (CBB). Die CBB betreibt den BiotechPark Berlin-Buch auf dem Campus Berlin-Buch, der zu den führenden Technologieparks in Deutschland gehört. Buch ist seit rund 100 Jahren renommiert für seine Kliniken und Spitzenforschung und heute einer der größten biomedizinischen Standorte Deutschlands. Über 6.000 Arbeitsplätze bietet allein die Gesundheitswirtschaft, davon fast 3.000 in Einrichtungen der Grundlagen- und klinischen Forschung sowie in Biotech-Unternehmen.

Anlässlich der Stabübergabe befragte der BVIZ Dr. Christina Quensel nach ihrer Motivation, den Verband zu führen und nach wichtigen Themen für die künftige Arbeit des BVIZ:

Frau Quensel, Sie sind die erste Präsidentin des Verbandes und stehen auch für den Generationenwechsel im Vorstand. Was hat Sie dazu bewogen für das Amt zu kandidieren?

Für mich ist der aktive Austausch zu allen möglichen Themen im Arbeitsumfeld immer sehr wichtig, in den ich mich auch selbst gerne einbringe. So kann man von Erfahrungen profitieren und in der Diskussion neue und auch überraschende Erkenntnisse gewinnen. Ein Verband braucht Menschen, die sich engagieren. Und ich denke, es ist Zeit, auch etwas zurückzugeben. Ein weiterer Grund ist auch durchaus die Tatsache, dass es an der Zeit ist, dass eine Frau die Führung übernimmt. Dies mag nach Klischee klingen, für mich sind jedoch echte Sichtbarkeit und Verantwortung weitaus wichtiger als perfekt gegenderte Texte. Ich würde mich sehr freuen, wenn sich dadurch andere Frauen ermutigen lassen, ins Sichtfeld zu treten.

Sie sind seit 2015 Geschäftsführerin der Campus Berlin-Buch GmbH, einem großen BiotechPark mit 31.000 m2, dass bereits vorher BVIZ-Mitglied war. Wie war Ihr erster Eindruck zur Arbeit des Bundesverbandes?

Die Kollegen haben mich sehr offen empfangen, und insbesondere schätze ich den Austausch in der AG BioParks. Gerade bei größeren Überlegungen oder Vorhaben ist es sehr hilfreich, wenn man einfach die Kollegen anrufen und um Rat fragen kann.

Welche Themen sind für eine erfolgreiche zukünftige Verbandsarbeit Ihrer Meinung nach wichtig?

Wir erleben weltweit einen ständigen Wandel mit Auswirkungen auf die internationale Zusammenarbeit, aber auch auf die Konkurrenz und damit auf die Art und den Umfang unserer eigenen Arbeit. Unsere Themen werden zum Teil nicht grundsätzlich neu sein, in ihren konkreten Inhalten aber stetig vor neuen Herausforderungen stehen: Digitalisierung der eigenen Prozesse, Dienstleistungen für die Mieterfirmen, Marketing, Lobbyarbeit Richtung
Gesellschafter, Vernetzung im Zentrum kreativ gestalten, etc. Durch heute übliche digitale Treffen können sich Interessengruppen viel schneller finden und austauschen. Wir werden verschiedene Formate im BVIZ testen, um herauszufinden, welche Angebote neben den Arbeitsgruppen hilfreich für die Mitglieder sind. Als zweite wichtige Funktion muss es darum gehen, die Sichtbarkeit unseres Verbandes zu erhöhen, um dadurch gemeinsame
Forderungen, wie z.B. nach einem Innovationsfonds für junge hochinnovative Unternehmen, besser voranzubringen.

Über die Hälfte der BVIZ-Mitglieder betreiben eher ein kleines Zentrum oder sind im ländlichen Raum ansässig. Was kann der Verband speziell für diese Zielgruppe noch verbessern?

Hierzu möchte ich direkt an die vorherige Antwort anschließen. Es gibt Fragestellungen, bei denen kleine Zentren von großen Zentren lernen können, aber auch viele sehr spezifische, zu denen sich kleine Zentren in eigener Runde austauschen können. Vor allem sollten sich kleine Zentren nicht scheuen, ihre Themen einzubringen. Es können auch branchenspezifische Fragen sein, z.B. zur Unterstützung von green oder social Start-ups, bei denen die Zentren vor denselben Herausforderungen stehen, unabhängig von ihrer Größe. Dazu gilt es, schnell und flexibel interessierte Mitglieder miteinander ins Gespräch zu bringen.

Was zeichnet Ihrer Meinung nach das BVIZ-Verbandsleben besonders aus?

Der vertrauensvolle, freundschaftliche Umgang und Austausch miteinander. Unsere Technologieparks funktionieren alle ein bisschen anders, viele werden von der Stadt oder Gemeinde getragen, es gibt viele Zentren die sich selbst tragen müssen oder auch komplett privat finanziert sind. Diese unterschiedlichen Hintergründe sind auch unser Kapital; aus Verschiedenheit wächst Neues. Je mehr man andere an seinem Wissen teilhaben lässt,
umso mehr erhält man zurück.

Die Fragen stellte Dr. Thomas Diefenthal, BVIZ Vizepräsident aus Regensburg

Quelle: https://innovationszentren.de/media/pm_09-2021_stabuebergabe_bviz.pdf


Über den Wissenschafts- und Biotechnologiecampus Berlin-Buch

Der Campus Berlin-Buch ist ein moderner Wissenschafts- und Biotechnologiepark. Alleinstellungsmerkmale sind der klare inhaltliche Fokus auf Biomedizin und das enge räumliche und inhaltliche Zusammenwirken von Forschungsinstituten, Kliniken und Biotechnologie-Unternehmen. Im Mittelpunkt stehen dabei die Erforschung molekularer Ursachen von Krebs,- Herzkreislauf- und neurodegenerativen Erkrankungen, eine interdisziplinär angelegte Grundlagenforschung zur Entwicklung neuer Therapien und Diagnoseverfahren, eine patientenorientierte Forschung und die unternehmerische Umsetzung biomedizinischer Erkenntnisse.
Mit dem Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin in der Helmholtz-Gemeinschaft (MDC) und dem Leibniz-Forschungsinstitut für Molekulare Pharmakologie (FMP) als Einrichtungen der Grundlagenforschung, dem gemeinsam von MDC und Charité – Universitätsmedizin Berlin betriebenen und auf klinische Forschung spezialisierten Experimental and Clinical Research Center (ECRC), dem Berliner Institut für Gesundheitsforschung (BIH) sowie dem BiotechPark Berlin-Buch hat der Campus ein herausragendes Innovations- und Wachstumspotenzial.
Der BiotechPark Berlin-Buch gehört mit 63 Unternehmen, 800 Beschäftigten und rund 31.000 Quadratmetern Büro- und Laborfläche zu den führenden Technologieparks in Deutschland. Ausgründungen aus den Life Sciences finden hier ideale Bedingungen, vom Technologietransfer bis hin zu branchenspezifischen Labor- und Büroflächen. Die Life Science Community vor Ort ermöglicht einen direkten Austausch und gemeinsame Projekte.
Als Betreibergesellschaft des Campus ist die Campus Berlin-Buch GmbH Partner für alle dort ansässigen Unternehmen und Einrichtungen. Biotechnologieunternehmen – von Start-ups bis zu ausgereiften Firmen – anzusiedeln, zu begleiten und in allen Belangen zu unterstützen, gehört zu ihren wesentlichen Aufgaben.

www.campusberlinbuch.de


Über den Bundesverband Deutscher Innovations-, Technologie- und Gründerzentren e.V. (BVIZ)

Der BVIZ wurde 1988 auf Initiative der ersten Technologiezentren in Deutschland gegründet. Im BVIZ sind aktuell rund 150 Innovationszentren und zahlreiche andere Mitglieder vereint, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, Existenzgründungen zu fördern und junge, innovative Unternehmen zu unterstützen. Die Mitgliedszentren des BVIZ nehmen gründungswillige Unternehmer gern auf, beraten sie qualifiziert in allen Fragen der Unternehmensgründung, betreuen sie in den ersten Wachstumsphasen und bieten ihnen eine hervorragende Infrastruktur - von modernsten Kommunikationsmöglichkeiten bis hin zu komplexen Laborlösungen. Darüber hinaus kooperieren die Zentren häufig mit Forschungseinrichtungen und Universitäten und unterstützen den Technologie- und Wissenstransfer in die Wirtschaft. Der BVIZ-Bundesverband vertritt in erster Linie die Interessen der Mitglieder gegenüber Öffentlichkeit, Politik und Wirtschaft. Darüber hinaus bietet er den Mitgliedern neben Erfahrungsaustausch, Know-How-Vermittlung sowie nationalen und internationalen Netzwerken weitere Vorteile und Unterstützung.

www.innovationszentren.de

 

Research / 27.09.2021
Nierenexperte Kai Schmidt-Ott ausgezeichnet

Der diesjährige Franz-Volhard-Preis der Deutschen Gesellschaft für Nephrologie (DGfN) geht an Professor Kai Schmidt-Ott aus Berlin. Die Verleihung fand im Rahmen der Eröffnungsveranstaltung der 13. Jahrestagung der DGfN am 23. September 2021 in Rostock statt.

Kai Schmidt-Ott entschlüsselt mit seinen Arbeitsgruppen am Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin in der Helmholtz-Gemeinschaft (MDC) und an der Charité – Universitätsmedizin Berlin die Mechanismen von Nierenentwicklung und Nierenerkrankungen auf molekularer Ebene. Dabei sucht er nach Wegen, Nierenschäden frühzeitig zu erkennen und optimal behandeln zu können. Als ärztlicher Standortleiter der Medizinischen Klinik mit Schwerpunkt Nephrologie und Internistische Intensivmedizin am Campus Benjamin Franklin (CBF) der Charité sieht er diese Fälle Tag für Tag. Denn bei etwa jedem fünften Krankenhauspatienten kommt es im Laufe des Krankenhausaufenthaltes zu akuten Nierenschäden, meist im Zusammenhang mit schweren Infektionen, großen Operationen oder anderen medizinischen Eingriffen.

Schon erste Anzeichen erkennen

Bislang wird ein Nierenversagen häufig erst spät erkannt, mitunter weil der wesentliche Diagnosemarker – die Kreatinin-Konzentration im Blut – erst mit 24 bis 48 Stunden Verzögerung anspricht. „Deshalb sind wir dabei, automatisierte Systeme zu entwickeln, die mit Hilfe von künstlicher Intelligenz Laborwerte und Untersuchungsergebnisse in kurzen Zeitintervallen interpretieren und Alarm geben, noch bevor eine unumkehrbare Schädigung eingetreten ist“, erläutert der Nephrologe.

Ein weiterer Schwerpunkt der Arbeiten von Schmidt-Ott sind neue Biomarker, die eine genauere Differenzialdiagnose von akuten Nierenschäden ermöglichen. „Sehr wahrscheinlich wird ein einzelner Marker nicht ausreichen. Wir arbeiten auf eine molekular gesteuerte Präzisionsdiagnostik hin, um für jede einzelne Patientin und jeden einzelnen Patienten genau die individuell richtige Therapie zu finden“, sagt Schmidt-Ott.

Mit Einzelzell-Sequenzierung kranke Nierenzellen erkennen

Deshalb beschäftigt sich sein Team seit einigen Jahren intensiv mit hochauflösenden molekularen Diagnoseverfahren, die in jeder einzelnen Zelle der geschädigten Niere eine molekulare Fehlsteuerung erkennen können. Das Ziel: Anhand von molekularen Unterschieden auf Einzelzellebene die krankheitsrelevante „molekulare Antwort“ der Nierenzellen zu entschlüsseln. Schmidt-Ott wendet dabei – in Zusammenarbeit mit Kooperationspartnern in- und außerhalb Berlins – neuartige Verfahren zur hochauflösenden Sequenzierung von genetischer Information und deren Ablesung an, beispielsweise die Einzelzellsequenzierung. Dabei lassen die Forschenden einzelne Zellen über einen Chip laufen. Dort werden sie zusammen mit einem Barcode in kleine wässrige Tröpfchen verpackt. Auf diese Weise kann die RNA – der Teil des Erbgutes, den die Zelle gerade abgelesen hatte – sequenziert und später der Zelle wieder zugeordnet werden. So  lässt sich für jede einzelne Zelle mit hoher Präzision die Ablesung des Erbgutes entschlüsseln. „Die gewonnenen Daten sind sehr umfangreich und werden mittels komplizierter Computeralgorithmen aufgearbeitet, was mittlerweile einen großen Anteil an unserer Forschungstätigkeit ausmacht“, erklärt Schmidt-Ott. „Unser Ziel ist es, diese Methoden weiterzuentwickeln, in die Klinik zu implementieren und schließlich zum Wohle der Patient*innen einzusetzen.“

Engagierter Arzt und Forscher

Klinik und Wissenschaft miteinander zu verbinden, war schon früh Kai Schmidt-Otts Anliegen. Bereits während seiner medizinischen Ausbildung, die ihn von der Freien Universität Berlin erst an die Universität von Florida (Gainesville) und dann nach New York an die Columbia Universität führte, verknüpfte er die Arbeit als Arzt mit der Nierenforschung. 2007 kam er zurück nach Berlin und baute am MDC eine Nachwuchsgruppe auf, die im Rahmen des Emmy-Noether-Programms von der Deutschen Forschungsgemeinschaft gefördert wurde. Zeitgleich nahm Schmidt-Ott die Arbeit als Internist an der Charité auf. Seit 2014 bekleidet er eine Professur für Nephrologie. Für seine Forschung wurde Schmidt-Ott bereits mehrfach ausgezeichnet.

Mit dem Franz-Volhard-Preis setzt die Deutsche Gesellschaft für Nephrologie dem Internisten Franz Volhard (1872 – 1950) ein Denkmal, der unter anderem den Zusammenhang zwischen Bluthochdruck, Nieren- und Herzerkrankungen erforschte.

Weiterführende Informationen

Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin (MDC)

 Das Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin in der Helmholtz-Gemeinschaft gehört zu den international führenden biomedizinischen Forschungszentren. Nobelpreisträger Max Delbrück, geboren in Berlin, war ein Begründer der Molekularbiologie. An den MDC-Standorten in Berlin-Buch und Mitte analysieren Forscher*innen aus rund 60 Ländern das System Mensch – die Grundlagen des Lebens von seinen kleinsten Bausteinen bis zu organübergreifenden Mechanismen. Wenn man versteht, was das dynamische Gleichgewicht in der Zelle, einem Organ oder im ganzen Körper steuert oder stört, kann man Krankheiten vorbeugen, sie früh diagnostizieren und mit passgenauen Therapien stoppen. Die Erkenntnisse der Grundlagenforschung sollen rasch Patient*innen zugutekommen. Das MDC fördert daher Ausgründungen und kooperiert in Netzwerken. Besonders eng sind die Partnerschaften mit der Charité – Universitätsmedizin Berlin im gemeinsamen Experimental and Clinical Research Center (ECRC ) und dem Berlin Institute of Health (BIH) in der Charité sowie dem Deutschen Zentrum für Herz-Kreislauf-Forschung (DZHK). Am MDC arbeiten 1600 Menschen. Finanziert wird das 1992 gegründete MDC zu 90 Prozent vom Bund und zu 10 Prozent vom Land Berlin.

Foto: Professor Kai Schmidt-Ott erforscht am Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin in der Helmholtz-Gemeinschaft (MDC) und an der Charité – Universitätsmedizin Berlin die Mechanismen von Nierenentwicklung und Nierenerkrankungen auf molekularer Ebene. Dafür erhält er den diesjährigen Franz-Volhard-Preis der DGfN.

Pressemitteilung auf der Webseite des MDC:
Nierenexperte Kai Schmidt-Ott ausgezeichnet

Innovation, Patient care / 27.09.2021
Nantes University Hospital Doses First Patients with Eckert & Ziegler’s Novel Ga-68 Imaging Agent PENTIXAFOR

The Centre Hospitalier Universitaire de Nantes (CHU), the French university hospital serving the greater Nantes/Saint-Nazaire metropolitan area, has started to dose first patients with PENTIXAFOR, an innovative imaging compound for the initial staging of cancer patients with symptomatic multiple myelomas. The Ga-68 based radio-diagnostic promises to significantly improve the patient management for early forms of the disease by identifying the optimal therapeutic alternative.

To investigate the potential of PENTIXAFOR the CHU will recruit, on its own account, up to 45 patients in a so-called investigator-initiated study (ISS). Eckert & Ziegler (ISIN DE0005659700, TecDAX), the owner of the rights to the underlying chemokine 4 receptor (CXCR4), supports the CHU team under Professor Caroline Bodet-Milin by providing the compound in exchange for access to certain data.

PENTIXAFOR is being developed by Eckert & Ziegler’s subsidiary Pentixapharm GmbH also on its own as a superiorly sensitive diagnostic for a portfolio of rare blood cancers, among them myelomas and lymphoma. In spring 2021 the European Medicine Agency gave Eckert & Ziegler green light to leapfrog into a phase III clinical examination, thereby allowing her to cut a range of time-consuming evaluation steps. The clinical tests are scheduled to start next year and will involve about 500 patients worldwide.

Given the potential of PENTIXAFOR for improved patient stratification, academic groups like CHU have decided to move ahead on their own and to test PENTIXAFOR right away. To speed up the PENTIXAFOR marketing authorization, Eckert & Ziegler closely cooperates with such initiatives and supports them where feasible.

Multiple myeloma is a form of blood cancer that affects the bone marrow. It is caused by the malignant proliferation of plasma cells in the bone marrow. Globally, multiple myelomas annually affect about half a million people and result in about 100,000 deaths.

Principal Investigator Professor Caroline Bodet-Milin for the PENTIMYELO study stated, “The PENTIXAFOR-PET may improve sensitivity and specificity of PET imaging in symptomatic Multiple Myeloma patients, as compared with FDG-PET. An improved sensitivity of PENTIXAFOR may allow visualization of bone marrow lesions and extra-medullary disease not detected by FDG commonly generating a significant number of false negative results. Moreover, PentixaFor may allow to determine new prognostic value at baseline or during therapy evaluation.”

“The fact that one of the leading centers in France like the CHU has decided to work on the PENTIXAFOR on its own indicates the immense interest among haematologists in the potential of PENTIXAFOR,” comments Dr. Jens Kaufmann, co-founder and general manager of Pentixapharm. “We are delighted to have Professor Françoise Kraeber-Bodéré and Professor Caroline Bodet-Milin of the nuclear medicine department as the principal investigators in these tests.”

Professor Françoise Kraeber-Bodéré is Head of the department of Nuclear Medicine at the University Hospital in Nantes, France and an expert of the Oncology committee of the French Society of Nuclear Medicine (SFMN) as well as of the Oncology and Therapy committee of the European Association of Nuclear Medicine. She is on the scientific board of the French Lymphoma research group LYSA and expert for PET in lymphoma and myeloma.

Professor Caroline Bodet-Milin is senior physician in the department of Nuclear Medicine at the University Hospital in Nantes, France and an eminent expert on PET lymphoma and myeloma.

This project is supported by several cancer research associations, among them Siric ILIAD and IRON Labex.

About Eckert & Ziegler.
Eckert & Ziegler Strahlen- und Medizintechnik AG with more than 800 employees is a leading specialist for isotope-related components in nuclear medicine and radiation therapy. The company offers a broad range of services and products for the radiopharmaceutical industry, from early development work to contract manufacturing and distribution. Eckert & Ziegler shares (ISIN DE0005659700) are listed in the TecDAX index of Deutsche Börse.

Research / 24.09.2021
BR50: Strengthen the science metropolis Berlin

With a position paper developed under the umbrella of Berlin Research 50, the non-university institutions of Berlin emphasize what is important for science in Berlin. They state ten demands that should be implemented by the future senate to strengthen Berlin as science metropolis.

Berlin has a unique diversity and spatial density of research institutions. The capital city’s non-university research landscape in particular is diverse and covers a wide range of topics. Together with the universities that make up the Berlin University Alliance (BUA), non-university research institutions are key location factors.

During the last years, the Berlin senate strongly supported the interest of science and research in the capital. This commitment should be continued and even be expanded. To achieve this, it is crucial to now pave the way, claimed Berlin Research 50 (BR50) an initiative that was formed in spring 2020. This is essential to strengthen Brain City Berlin and the Berlin-Brandenburg region as research location.

The institutions state that it is necessary to intensify the already existing cooperation between the non-university institutions and with the universities, universities of applied sciences, and the Charité and to strengthen the important role of the Einstein Foundation in terms of the cross-institutional scientific col-laboration.

Ten key points

During a general assembly that took place on September 9th 2021 at the Max Delbrück Center for Molecular Medicine in Berlin Buch, the BR50 institutions agreed on a joint position paper. Within three sections they name 10 key points that are important for the non-university research and that should be addressed by the future senate on state level as well as on the national level:

Attracting the best minds to the metropolitan region

   1. Simplification and promotion of joint professorships
   2. Equal rights for junior research group leaders
   3. International network and diversity as location factors in a global research economy

Ensuring framework conditions for excellent research

   4. Taxation of research cooperation hampers science
   5. Promotion of infrastructure for excellent research
   6. Ensuring of adequate spatial arrangements for research

Recognising and promoting diversity in science

   7. Honest and realistic communication on animal experimental research
   8. Expansion of support for small and individual projects
   9. The Berlin-Brandenburg Metropolitan Region as a healthy place to live
 10. Venture capital for a start-up science in Berlin

Attract cutting edge scientists from all over the world

“The research in Berlin is extraordinary diverse and make the capital shine, while the contribution of the non-university institutions, under the umbrella of BR50, is more visible than ever.” States Thomas Sommer, founding coordinator of the Unit Life sciences in BR50 and scientific director of the MDC (in-terim). “We envision to strengthen the connection of the scientists beyond all institutional and discipli-nary borders, because interdisciplinarity is a requirement for good science. “

„Our society has to face huge challenges“, states Michael Hintermüller, founding coordinator of the Unit Technology and Engineering in BR50 and director of the Weierstrass Institute for Applied Analy-sis and Stochastics at the Forschungsverbund Berlin e.V.: “With BR50 we have the chance to promote future topics like artificial intelligence and quantum technology, technological sovereignty, health, cli-mate change and biodiversity by a better exploitation of the synergies of all research institutions in Berlin.”

“To upgrade Berlin towards a worldwide leading research metropolis, it is essential to have new programs that attract cutting edge scientists from all over the world to Berlin enhancing the diversity in science”, states Ulrich Panne, founding coordinator of the Unit Natural Sciences in BR50 and presi-dent of the Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM). “And, frameworks for state-of-the-art laboratories and IT infrastructure need to be established and usable by all research institutions in Berlin.“

“Science and science politics can function on solidarity only. That is essential to create understanding and trust – a necessary basis for investments, innovation and visions” emphasizes Jutta Allmendinger, founding coordinator of the Unit Social Sciences and Humanities in BR50 and president of the Berlin Social Science Center (WZB) „BR50 is a strong bridgehead and enables science politics that works on national and international level for the well-being of science and society while setting a strong signal for Berlin as science metropolis.“

Further information

 

Source: Press Release MDc
BR50: Strengthen the science metropolis Berlin

Research / 16.09.2021
Downtime at the nerve cell’s protein factories

A team led by MDC researcher Marina Chekulaeva has figured out why protein production slows down in the nerve cells of people suffering from Charcot-Marie-Tooth disease. This discovery could lead to a new therapeutic approach, the scientists report in the journal "Nucleic Acids Research".

Charcot-Marie-Tooth disease (CMT) is a rare hereditary condition. It occurs when genetic changes disrupt the transmission of nerve signals from the brain to the muscles of the extremities, particularly those of the lower limbs. This leads to a gradual loss of muscle tissue in the lower legs. Early symptoms of the disease, which include pain and difficulties walking, usually appear in childhood and adolescence. In Germany alone there are an estimated 30,000 people living with CMT.

Enzymes become altered

“We have known for some time that mutations in genes encoding enzymes called aminoacyl-tRNA synthetases (aaRSs) can cause CMT,” explains Dr. Marina Chekulaeva, head of the Non-coding RNAs and Mechanisms of Cytoplasmic Gene Regulation Lab at the Berlin Institute for Medical Systems Biology (BIMSB), which is part of the Berlin-based Max Delbrück Center for Molecular Medicine in the Helmholtz Association (MDC).

These enzymes are required for cellular protein production, which takes place in ribosomes, the cell’s protein factories. Their job involves aminoacylation binding an amino acid to another molecule, a so-called tRNA. This enables the individual amino acids to be linked together at the ribosomes to form a protein chain according to the genetic blueprint stored in the DNA.

Translation is impaired by mutations

“The paradox is that these mutations do not disrupt aminoacylation activity, but they do interfere with translation – the production of proteins at the ribosomes,” says Chekulaeva. “To understand this mechanism, my team and I took a close look at how mutations in glycyl-tRNA synthetase affect translation processes.” This enzyme is altered in patients with a common form of CMT disease known as CMT type 2D (CMT2D).

For their work, the researchers used ribosome profiling to evaluate ribosomal activity in detail. “This technique helps us determine things like the exact codon where protein production is halted, and quantify the frequency at which this occurs,” explains Samantha Mendonsa, the study’s first author and a doctoral student in Chekulaeva’s lab.

Protein chains are too short

“We found that the gene alteration in CMT patients initially results in a shortage of glycyl-tRNA available for translation,” says Mendonsa. “This causes ribosomes to stall their protein production at the sites where the amino acid glycine is to be added to the growing protein chain.” Elongation or lengthening of the protein chain is thus halted. “The pause in elongation at the glycine sites also induces an integrated stress response, leading to a disruption of translation initiation,” she reports. Protein production is reduced as a result.

Mendonsa and Chekulaeva are convinced that their findings can provide new avenues for therapies against CMT, for which there is currently no causal treatment. “One possibility would be the administration of tRNA to overcome its shortage in the nerve cells, thus alleviating ribosome pausing,” says Chekulaeva. “Another approach could be to use relevant therapeutic agents to suppress the integrated stress response.” Yet she says pursuing these avenues further is now a task for clinical researchers.

Open questions

“Our team is now interested, for example, in the still unanswered question of how and why ribosome pausing impairs the function of the motor and sensory nerve fibers that connect the brain and lower limbs,” Chekulaeva says. An answer to that question will likely be of great benefit to people with CMT.

Text: Anke Brodmerkel

 

Source: Press Release MDC
Downtime at the nerve cell’s protein factories

Research / 13.09.2021
COVID-19: What is driving the escalating hyperinflammation

© Soyoung Lee, Charité
© Soyoung Lee, Charité

The severity of COVID-19 is primary result of a dysregulated immune response. A cellular stress response mechanism plays a major role in the derailed immune response: senescence, report Clemens Schmitt and his colleagues in “Nature“. This suggests novel treatment path.

Cellular senescence is a tissue-protective mechanism which is triggered in response to stress and injury. It results in the programmed cessation of cell division, thereby also protecting against cancer. Senescent cells release pro-inflammatory messengers which are important in wound healing. When present in excess or produced for too long, these inflammation modulators promote age-related diseases like diabetes and atherosclerosis. Sparse evidence that senescence may also be triggered by viral infections has, until now, received little attention.

A team of researchers from Charité – Universitätsmedizin Berlin, the Max-Delbrück-Center for Molecular Medicine (MDC), Johannes Kepler University (JKU) Linz and Kepler University Hospital (KUK) led by the oncologist Professor Clemens Schmitt has now shown in “Nature“ that this process plays a crucial role in triggering a veritable avalanche of inflammatory mediators, which contribute to the lung damage associated with COVID-19. Drugs capable of selectively eliminating senescent cells were shown to mitigate COVID-19-related lung damage in animal models, in addition to significantly reducing inflammation. “In our view, the early use of specific substances which disrupt this inflammatory overreaction holds enormous potential as a new treatment strategy for COVID-19,” says the cancer specialist.

Infection drives mucosal cells into senescence

In addition to his position as Director of the Molecular Cancer Research Center (MKFZ), Clemens Schmitt is Head of the MDC’s “Cancer Genetics and Cellular Stress Responses” research group and Research Group Lead at Charité’s Department of Hematology, Oncology and Tumor Immunology on Campus Virchow Klinikum. He is also the Head of Hematology/Oncology at the KUK and holds a professorship at the JKU Linz. Schmitt´s research into COVID-19 benefits from his long-standing expertise in the field of senescence, in particular as it pertains to cancer. Working alongside his team of researchers, he has been using both cell-based models and animal models to study the role of senescence in the body’s immune response to SARS-CoV-2 infection.

In their article, the researchers show that the cellular stress-response program initiates an avalanche-like inflammatory response which culminates in the pneumonia typically seen in COVID-19. Simply put, the cascade begins inside SARS-CoV-2-infected cells of the upper respiratory tract, where viral entry into mucosal epithelial cells triggers a cellular stress response which activates their senescence program. Once senescent, the mucosal epithelial cells produce ample amounts of pro-inflammatory messengers. These, in turn, attract specific immune cells known as macrophages, which infiltrate the mucosa in order to remove senescent cells.

Due to the presence of the pro-inflammatory factors, however, the macrophages are themselves driven into the senescent state and release now large quantities of such factors themselves. Senescent macrophages can then infiltrate the lungs, where they may trigger senescence in other cells, such as the extremely sensitive cells lining the lung’s small blood vessels. Thrombogenic substances produced in response to this insult result in microthrombosis, i.e., the formation of tiny blood clots which obstruct the lung’s small blood vessels. Blood flow and oxygen exchange are severely impaired.

Interrupt the cascade early on

“The cellular stress program is an important driver of such escalating hyperinflammation which plays a major role in producing many of the characteristic features of COVID-19 pneumonia, such as vascular damage and microthrombosis,” explains the study’s first author, Dr. Soyoung Lee, a researcher based at the MDC and Charité’s Department of Hematology, Oncology and Tumor Immunology as well as the MKFZ on Campus Virchow Klinikum. “It was therefore a logical step to test whether we might be able to mitigate disease severity through early targeting of cells affected by virus-induced senescence.”

The team used animal models to study the effects of four distinct drugs which attack senescent cells in a targeted manner: navitoclax, fisetin, quercetin and dasatinib. Two of these senolytics are plant-based compounds; the other two are approved as or tested for cancer therapy. When used in hamsters and mice, all four substances – some used on their own, others in combination – achieved varying degrees of success in normalizing the hyperinflammation cascade and mitigating lung injury. The research team was able to refer to data from two smaller clinical studies which had already been completed. A combined analysis of the available data suggested that one of the senolytics tested was also able to reduce the risk of severe COVID-19 in humans.

Clinical studies test dose and side effects

“These results are extremely encouraging,” says Schmitt, who also conducts research at the German Cancer Consortium (DKTK). He adds: “Just like other therapeutic agents, however, senolytics can have side effects. Many questions therefore remain to be answered before we can consider them as a potential treatment against COVID-19. For instance: what is the effective dose? At which point and for how long will these substances need to be administered? What side effects are associated with their use? Might older people derive more benefit from senolytics than younger patients? After all, aging is associated with an increase in the number of cells which are ready to enter senescence. This needs to be explored in further clinical studies, some of which are already underway in a number of institutions across the globe.”

While the researchers await the results of these clinical COVID-19 studies with great interest, they are also looking beyond the current pandemic. “Our study has shown that different types of cells initiate senescence not only in response to an infection with SARS-CoV-2, but also in response to other viruses,” explains Lee. “Our hope is therefore that our findings will be of relevance to other infectious diseases in which the body’s immune response plays a crucial role in determining disease severity.”

Photo: Human nasal mucosa cells which have started their senescence program in response to SARS-CoV-2 infection. The cells were stained using a standard test for evaluating senescence which produces a characteristic blue color.© Soyoung Lee, Charité

Source: A joint press release by Charité, the MDC, JKU Linz and the Kepler University Hospital
https://www.mdc-berlin.de/news/news/covid-19-was-die-lawine-der-entzuendung-antreibt

Research / 09.09.2021
Disease genes help early brain development

Photo: AG Hammes, MDC
Photo: AG Hammes, MDC

If the cerebral hemispheres of the forebrain fail to divide properly in an unborn child, this results in holoprosencephaly. An MDC team led by Annette Hammes has discovered candidate genes that can positively influence the severity of this congenital malformation of the forebrain, as the researchers now report in the journal Development.

Holoprosencephaly (HPE) affects around one to four in every 1,000 unborn babies, and occurs when the cerebral hemispheres of the forebrain fail to divide or only partially divide. It is the most common malformation of the forebrain in humans and is associated with facial disfigurements, such as cleft lip and cleft palate or eyes that are very close together – even to the extent that the two eyeballs merge. The majority of fetuses affected die while still in the womb.

The exact causes of HPE are not yet fully understood. In addition to environmental pollutants and illness of the expectant mother, genetic factors can play a role – including mutations in the genes of the so-called Sonic Hedgehog (SHH) signaling pathway. This pathway controls the embryonic development of organs and the nervous system. Gene defects and a resulting loss of function of LRP2, an SHH co-receptor, result in brain defects that manifest themselves very differently. “We wanted to know why the severity of this disease varies so much,” says Dr. Annette Hammes, head of the Molecular Pathways in Cortical Development Lab at the Max Delbrück Center for Molecular Medicine in the Helmholtz Association (MDC). “While some sufferers have no or only mild symptoms, others have to live with severe deformities – even if the two patients are related to each other and we can therefore assume that the disease is caused by the same gene mutation.”

Disease genes restore the SHH pathway

Researchers have long assumed that there are genes that positively influence this malformation or even prevent it altogether. The Hammes Lab team has now identified two new candidates: “ULK4 and PTTG1, also known as securin,” says co-lead author Dr. Nora Mecklenburg, who was a postdoctoral researcher with Hammes at the time of the study. ULK4 is a gene that has so far been associated with schizophrenia and bipolar disorder, while PTTG1 is mainly researched in connection with cancer. In the journal Development, the scientists explain how these proteins can restore an impaired SHH pathway. Nine years of work went into the study, which the journal classifies as a “research highlight.”

But the results were also partly down to chance. Hammes and her team had been studying mice with LRP2 mutations for many years, together with the MDC lab led by Professor Thomas Willnow. “We know that LRP2 influences the formation of the neural tube in early embryogenesis, and it is out of this that the nervous system later develops,” explains the neuroscientist. Without LRP2, the SHH pathway is not sufficiently activated and malformations of the neural tube occur at a very early stage of pregnancy – often resulting in miscarriage. When the scientists crossed the LRP2 mutants of the commonly used black-coated mouse strain (known as “Black 6” for short) with another mouse strain with white coats, the result was very surprising: The white-coated offspring did not show any malformations of the brain or face – despite having a mutation in the SHH co-receptor LRP2. The team concluded that there must be as-yet-unknown factors that influence the SHH pathway, and set out to find them.

RNA analysis with high-throughput sequencing

To do this, Mecklenburg first bred the different mouse strains and examined the animals with regard to their disease characteristics, signaling pathways and genetic makeup. Together with her co-lead authors Franziska Witte, then a doctoral student in Professor Norbert Hübner’s MDC lab, and Izabela Kowalczyk, a doctoral student with Hammes, she sequenced and analyzed the RNA of embryonic cells of the different strains using high-throughput methods. The three scientists discovered that, despite having a similar genome sequence, the cells have completely different transcriptomes – meaning the genes are read very differently. “The extent of the differences even between the wild types of the two mouse strains at this early stage of embryonic development really surprised us,” says Mecklenburg.

The researchers conducted further studies and found that, in the white-coated LRP2 mutants, as well as in the wild types of this strain, certain genes, including ULK4 and PTTG1, are strongly upregulated compared to the Black 6 mice. To see if this affects the SHH pathway, they introduced the genes into cells lacking LRP2 function. “We were able to see that they significantly boost the Sonic Hedgehog signaling pathway,” says Kowalczyk. Their conclusion: “More ULK4 and PTTG1 are produced in the LRP2 mutants with the white mouse ancestors. They compensate for the missing LRP2, restore a sufficiently strong SHH pathway, and prevent the malformations from occurring.” This finding casts the disease genes ULK4 and PTTG1 in a completely new light: While high levels of expression can trigger diseases in the adult organism, they can actually positively influence the development of an embryo. The scientists were also able to pinpoint the location from which these factors amplify the SHH pathway – the antenna-like projections of the neuroepithelial cells, which are the cells that line the inside of the neural tube.

Decoding – and maybe even preventing – genetic diseases

“The fact that we have identified these candidate genes that modulate the SHH pathway in mice takes our knowledge of holoprosencephaly and other genetic diseases one step further,” says Hammes. “With this knowledge, we may even find a way to prevent them.” But there is still a long way to go until then, and the next step for her team is to explore what role the newly discovered SHH pathway modifiers play – not only during embryonic development, but also in the adult brain. The scientists have already located PTTG1 in the cytoskeleton of neurons – a protein network in the cytoplasm that gives the cells stability. The team is currently investigating what role the gene plays in this location.

Text: Jana Ehrhardt-Joswig

Source: Press Release MDC
https://www.mdc-berlin.de/news/news/disease-genes-help-early-brain-development

Patient care / 02.09.2021
Patientenfürsprecher:innen für Pankower Kliniken gesucht Bewerbungen bis zum 15. Oktober 2021 möglich

Für die Kliniken des Bezirks Pankow, Evangelische Lungenklinik Berlin, HELIOS Klinikum Berlin-Buch, Rheumaklinik Berlin-Buch (Immanuel-Krankenhaus), Maria Heimsuchung Caritas Klinik Pankow, Park-Klinik Weißensee und Alexianer St. Joseph-Krankenhaus Berlin Weißensee sind die Stellen der Patientenfürsprecher:innen neu zu besetzen.

Gemäß den Vorgaben des Landeskrankenhausgesetzes (LKG) ist es deren Aufgabe, die Wünsche, Beschwerden und Kritik der Patient:innen über die medizinische, pflegerische und sonstige Versorgung im Krankenhaus aufzunehmen sowie diese Anliegen gegenüber dem Krankenhaus bzw. dem Krankenhausträger zu vertreten und vermittelnd zu klären. Wer sich als Patientenfürsprecher:in bewerben möchte, sollte unter anderem Engagement, Verhandlungsgeschick, Einfühlungsvermögen sowie selbstbewusstes und konfliktfähiges Auftreten mitbringen. Ebenso sind das aktive Zugehen auf die Patient:innen, Kenntnisse von Beschwerdewegen und die Bereitschaft zur Fortbildung erforderlich. Es wird eine regelmäßige Anwesenheit und die Erreichbarkeit im Krankenhaus erwartet. Interkulturelle Kompetenzen und/oder Fremdsprachenkenntnisse sind wünschenswert.

Die Wahl erfolgt durch die Bezirksverordnetenversammlung. Es handelt sich um eine ehrenamtliche Tätigkeit, für die eine Aufwandsentschädigung gezahlt wird. Bewerbungen sind bis spätestens 15. Oktober 2021 an das Bezirksamt Pankow, Abt. Schule, Sport, Facility Management und Gesundheit, QPK 4, Fröbelstr. 17, 10405 Berlin, zu senden. Weitere Informationen erhalten Interessierte unter Tel.: 030 90295-5881.

Research / 02.09.2021
Dr. Michael Frieser is named new Administrative Director of the Berlin Institute of Health at Charité (BIH)

Dr. Michael Frieser © BIH
Dr. Michael Frieser © BIH

On June 24, 2021, the BIH Governing Board confirmed Dr. Michael Frieser as the new Administrative Director of the Berlin Institute of Health at Charité (BIH). He succeeds Andrea Runow, who has held the post since January 1, 2019, and is now retiring. Dr. Michael Frieser, 55, who currently heads the Administration Division at the Paul-Ehrlich-Institut in Langen, brings more than 20 years of experience in science administration to the position. He will take up the new post on September 1, 2021.

Christian Luft, State Secretary at the Federal Ministry of Education and Research (BMBF), expressed his delight at the confirmation of Dr. Michael Frieser: “We are thrilled that in Dr. Michael Frieser we are gaining an experienced scientific manager for the BIH. We are confident that together with Professor Baum he will continue to drive the BIH forward on its successful course. We wish him all the best in his new role.”

Steffen Krach, the Permanent Secretary for Higher Education and Research of the State of Berlin, concurred that the appointment of Dr. Michael Frieser as the BIH’s new Administrative Director was an excellent choice: “With his many years of experience in science administration, Dr. Frieser is eminently qualified for the role in the Board of Directors of the Berlin Institute of Health at Charité. I wish him together with Professor Baum every success in advancing the strategic development of the BIH. With the successful integration into Charité and the finalization of leadership changes, the BIH is now ideally positioned going forward to strengthen Berlin as a health and research hub on an enduring basis, while also translating scientific discoveries more quickly into benefits for patients.”

A wealth of experience in relevant areas

In his new role Frieser will be in charge of all business and administrative operations at the BIH while, together with Professor Christopher Baum, Scientific Director and Chair of the BIH Board of Directors, also being responsible for management of the Institute. Christopher Baum, who is also the Chief Translational Research Officer of Charité – Universitätsmedizin Berlin, welcomes his new colleague to the Board of Directors: “I very much look forward to working with Dr. Michael Frieser. He brings a wealth of experience from an area that is extremely relevant for the BIH: The Paul-Ehrlich-Institut is closely involved in the authorization of vaccines and novel drugs, which also play a major role at the BIH. His experience will also help us to work even more effectively in this future-oriented field.”

Dr. Michael Frieser is also looking forward to his new duties: “The BIH’s mission of quickly translating findings from the lab to patients is something that is very close to my heart. I’m pleased to be able to bring to bear my experience in Berlin.”

An administrative specialist with a PhD in biology

Dr. Michael Frieser studied at the Federal University of Applied Administrative Sciences in Cologne, graduating with a degree in public administration in 1988. He then studied biology at Friedrich-Alexander University of Erlangen-Nuremberg (FAU). His thesis, which he completed in the clinical research groups of the Max Planck Society, dealt with rheumatology and connective tissue research. He earned his doctorate from 1994 to 1996 at the FAU’s Institute for Experimental Medicine with a dissertation on the endothelium, the innermost cellular layer of blood vessels. Immediately thereafter, he joined the Paul-Ehrlich-Institut (PEI), Federal Institute for Vaccines and Biomedicines, in the Hessian city of Langen, where he initially headed its Information Technology Unit. He held various other positions at PEI before becoming the head of the Administration Department in 2003.

Dr. Michael Frieser is married and has two children, aged 13 and 16.

Research / 01.09.2021
Johanna Quandt-Professorship for Kathrin de la Rosa

Stiftung Charité Foundation and the Berlin Institute of Health at the Charité are continuing their format for recruiting outstanding female scientists. MDC researcher Kathrin de la Rosa is among the four new Johanna Quandt Professors. The immunologist will continue to lead her research group here.

Stiftung Charité and the Berlin Institute of Health at Charité (BIH) are establishing a number of new BIH Johanna Quandt Professorships in Berlin for the second time. The professorships were advertised worldwide and proved to be extremely well demanded. Not only was this international call for applications explicitly designed to promote women in science, but it also was open to all topics. Prospective candidates were invited to apply for their own professorship in Berlin creating an innovative concept. "The open topic approach by the Johanna Quandt Professorships dispenses with being restricted to specific subjects and, by doing so, promotes genuine competition for the best ideas and most promising research approaches," states Dr. Jörg Appelhans, Chair of the Executive Board of Stiftung Charité, summing up the selection process. Through the collaboration between the private Stiftung Charité and the publicly funded Berlin Institute of Health, up to three million Euros will be made available for each of the new professorships over the first five years. "The joint initiative with Stiftung Charité allows us to endow the professorships, which have also attracted candidates from leading universities, such as from the USA and Canada," states Professor Dr. Christopher Baum, Chair of the BIH Board of Directors and Chief Translational Research Officer of Charité – Universitätsmedizin Berlin.

Cooperation between Charité and MDC

With all female professors having been made a binding offer of tenure, the sustainability of the professorships is guaranteed. In order to bring about the corresponding long-term perspectives, Charité – Universitätsmedizin Berlin and the Max Delbrück Center for Molecular Medicine in the Helmholtz Association (MDC) are working closely together on the appointments.

The new BIH Johanna Quandt Professors are:

  • Prof. Dr. Sarah Hedtrich from the University of Vancouver in Canada: she is appointed Johanna   Quandt   Professor   for   Translational   Human   Organ   Models   at  Charité  – Universitätsmedizin Berlin and its Department of Infectious Diseases and Respiratory Medicine. Her research will mainly focus on complex organ models of human skin and lung, while also establishing alternatives to conventional animal models for the development of new drugs and therapies.
  • Dr. Kirsten Kübler from the Massachusetts General Hospital of Harvard Medical School and the American Broad Institute, a joint institution of the Massachusetts Institute of Technology (MIT) and Harvard University: her Johanna Quandt Professorship for Early Cancer Development and Prevention is endowed at Charité – Universitätsmedizin Berlin and its Department of Hematology, Oncology and Cancer Immunology. In her research, the clinician will focus primarily on the molecular changes during cancer development, aiming at improving early detection of cancer.
  • Dr. Kathrin de la Rosa: the  group leader at the Max Delbrück Center for Molecular Medicine in the Helmholtz Association (MDC) is appointed Johanna  Quandt  Professor  for Immune Mechanisms in Translation. As part of her professorship, the immunologist, who was recently awarded a Starting Grant by the European Research Council, will deepen the research into the production of B cells to defend against viruses, such as SARS-CoV-2 or HIV. The scientist will continue to head her research group “Cancer & Immunology / Immune Mechanisms and Human Antibodiesat” the MDC and will also be based on Campus Buch.

All three BIH Johanna Quandt Professors will start their new appointments in the next few weeks. A fourth Johanna Quandt Professorship is expected to be filled in the near future. Together with the three Johanna Quandt Professors already selected in 2017, they form a new promising generation of highly interdisciplinary life scientists.

Stiftung Charité receives its funding for the professorships from the Johanna Quandt Private Excellence Initiative. The initiative is one of the largest single private funds for promoting science in Germany. As part of the Private Excellence Initiative, Stiftung Charité now supports nigh on 500 people at all scientific and clinical career stages, ranging from students to Nobel Prize winners.

Further information

Press Release MDC
https://www.mdc-berlin.de/news/press/johanna-quandt-professorship-kathrin-de-la-rosa

Research / 30.08.2021
Ein Zellatlas für Kinderherzen

Nach Einzelzelluntersuchungen am Herzen Erwachsener fördert die Chan Zuckerberg Initiative nun auch den Aufbau eines Zellatlas von Kinderherzen. Zu den geförderten Netzwerken gehört erneut ein internationales Team um Christine Seidman von der Harvard University und Norbert Hübner vom MDC.

Angeborene Herzfehler, Herzmuskelentzündungen oder -veränderungen sind eine der Ursachen von Todesfällen im Kindesalter. Das Wissen über die molekularen Mechanismen in Herzkrankheiten in jungen Jahren ist jedoch noch sehr begrenzt, da es kaum Referenzdaten für die normale postnatale Herzentwicklung bei gesunden Kindern gibt. Diese Lücke sollen jetzt Einzelzelluntersuchungen an gesundem Herzgewebe von Säuglingen und Teenagern schließen. Die Chan Zuckerberg Initiative (CZI) fördert das internationale Kooperationsprojekt von Forscher*innen und Kinderärzt*innen mit insgesamt 33 Millionen Dollar. Davon fließen 1,75 Millionen Dollar an das Team um Professor Christine Seidman von der Harvard Medical School (HMS) in Boston und um Professor Norbert Hübner am Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin in der Helmholtz-Gemeinschaft (MDC) in Berlin.

Kinderherzen schlagen anders

Nicht nur von der Größe her unterscheidet sich das Kinderherz massiv von dem eines Erwachsenen. „Im ersten Lebensjahr gibt es bereits eine ganze Reihe von Veränderungen – angefangen damit, dass der Säugling nach der Geburt beginnt, Luft einzuatmen“, erklärt Dr. Henrike Maatz, Wissenschaftlerin im Team von Professor Norbert Hübner am MDC. Dadurch verändert sich die gesamte Zirkulation, und das Herz ist einem anderen Blutdruck ausgesetzt. Kinderherzen schlagen zudem schneller: Während die Herzfrequenz eines Erwachsenen etwa bei ruhigen 70 Schlägen pro Minute liegt, sind es bei Kindern im Schnitt 100, bei Säuglingen sogar 130. Die Forschenden interessiert außerdem, was mit dem Herz in der Pubertät passiert.

„Wir freuen uns deshalb sehr, dass die Chan Zuckerberg Initiative unser internationales Team auch bei diesem Projekt unterstützt“, sagt Professor Norbert Hübner, Leiter der MDC- Arbeitsgruppe „Genetik und Genomik von Herz-Kreislauferkrankungen“. Insgesamt werden 17 CZI Pediatric Networks for a Human Cell Atlas aus 15 verschiedenen Ländern gefördert. Zum Netzwerk um Christine Seidman und Norbert Hübner gehören neben deren Laboren an der Harvard Medical School und am MDC auch Molekularbiolog*innen und Ärzt*innen des Imperial College (London), der Universitäten Chicago, Kentucky und Alberta (Kanada) sowie der Ruhr-Universität Bochum und des Helmholtz Zentrums München.

Human Cell Atlas wird um pädiatrische Einzelzelldaten erweitert

CZI wurde 2015 von Mark Zuckerberg und Priscilla Chan mit dem Ziel ins Leben gerufen, zur Lösung einiger der größten gesellschaftlichen Herausforderungen beizutragen: Krankheiten auszurotten, die Bildung zu verbessern und die Bedürfnisse lokaler Gemeinschaften zu erfüllen.

Sie unterstützt Projekte im Bereich Bildung und Wissenschaft. Die CZI Pediatric Networks werden gesunde pädiatrische Einzelzell-Referenzdaten zum Herzzellatlas beisteuern. Der Atlas der Herzzellen ist Teil des internationalen Großprojekts „Human Cell Atlas“. „Einzelzelltechnologien haben ein unglaubliches Potenzial, wissenschaftliche Erkenntnisse zu beschleunigen, wenn Forschende verstehen wollen, wie Zellen und Organe reifen und mit pädiatrischen Krankheiten zusammenhängen“, sagt Jonah Cool, CZI Science Program Officer für Einzelzellbiologie. „Wir freuen uns, die Teams des CZI Pediatric Networks for a Human Cell Atlas in unserer Stipendiaten-Gemeinschaft willkommen zu heißen.“

Kinderherzen schlagen anders. Frauenherzen auch

Für den adulten Herzzellatlas konnten die Wissenschaftler*innen bereits mehr als 500.000 Einzelzellen und Zellkerne aus unterschiedlichen Herzregionen von Erwachsenen isolieren und analysieren. Das Herzgewebe muss zunächst vorsichtig in einzelne Zellen zerlegt und dann zusammen mit den nötigen Reagenzien in kleine Tropfen verpackt werden, um deren RNA in einem Hochdurchsatzverfahren sequenzieren zu können. „So sehen wir, welche Gene in der Zelle aktiv waren und können aus dem Expressionsprofil ablesen, um welchen Zelltyp es sich handelt: eine Herzmuskelzelle (Kardiomyozyt), eine Bindegewebszelle (Fibroblast) oder eine Endothelzelle, welche ein Blutgefäß ausgekleidet hat“, erklärt Henrike Maatz.

Bei der Untersuchung von Zellen aus rechten und linken Herzkammern, Vorhöfen, der Herzspitze sowie dem Ventrikelseptum, also der Trennwand zwischen den Herzkammern, entdeckten Forschende bereits viel Neues. „Wir haben gesehen, dass es von allen bekannten Zelltypen des Herzens zahlreiche Subtypen gibt, die wahrscheinlich ganz unterschiedliche Funktionen haben“, sagt Henrike Maatz. Zudem gibt es deutliche Geschlechtsunterschiede: Die Herzkammern von Frauen bestehen aus mehr Muskel- und weniger Bindegewebszelle als die der Männer. Das könnte erklären, warum Frauen seltener an Herz-Kreiserkrankungen leiden.

Neues Wissen für neue Therapien

„Neben altersspezifischen Unterschieden werden wir uns nun auch bei den Kinderherzen geschlechtsspezifische Unterschiede ansehen sowie die ethnische Diversität“, betont Norbert Hübner. Das Projektteam wird vergleichend Gewebeproben mit europäischem, afro-amerikanischem und asiatischem Hintergrund untersuchen.

Zusätzlich zu den Einzelzellen soll auch die Genexpression von Gewebeschnitten hochaufgelöst analysiert werden. Denn um zu verstehen, wie Zellen miteinander agieren, müssen die Forschenden genauer bestimmen, wie sie räumlich zueinander angeordnet sind. „Diese Erkenntnisse brauchen wir, wenn wir später an kranken Herzen untersuchen werden, was in der Zellkommunikation schiefgelaufen ist. Zum Beispiel, wenn bei einer Fibrose vermehrt Bindegewebe gebildet wird und dadurch eine Herzkammer versteift“, erklärt Henrike Maatz. Dieses Wissen könnte auch zu neuen Therapien beitragen. Denn wenn im kranken Herzen plötzlich Subtypen innerhalb der Zellpopulation dominant werden, die bei gesunden Herzen kaum in Erscheinung treten, sind dies perfekte Angriffspunkte für neue, hochspezifische Wirkstoffe.

Weitere Informationen

Pressemitteilung zum Herzzellatlas: Herzatlas mit Tiefenschärfe

Research, Education / 30.08.2021
„Labor-trifft-Lehrer“ zu Zelldiagnostik, Krebs, KI

Im September startet das neue Programm der MDC-Fortbildung „Labor trifft Lehrer – digital“ (LTL). Die acht Online-Kurse vermitteln Lehrer*innen Einblicke in aktuelle Forschungsthemen und -methoden – etwa in die Einzelzellanalyse, die neuartige Erkenntnisse über Krankheiten verspricht.

Schlagzeilen wie „Verzehr von Broccoli senkt Krebsrisiko um 30 Prozent“ haben Aufmerksamkeitsgarantie. „Mit solchen Meldungen sollten wir jedoch kritisch umgehen“, sagt Zoe Ingram, Mitarbeiterin im LTL-Team des Max-Delbrück-Centrums für Molekulare Medizin in der Helmholtz-Gemeinschaft (MDC). Die Studien, die für solche Aussagen bemüht werden, sind nicht selten methodisch fragwürdig oder werden unzureichend interpretiert. „Krebsprävention durch Ernährung: Wie kommen wir zu wissenschaftlich fundierten Erkenntnissen?“ (6. Oktober 2021) lautet deswegen der Titel eines neuen LTL-Kurses, der sich mit diesem wichtigen Thema beschäftigt und zeigt, wie epidemiologische Einzelstudien zu mehr Wissen in der Krebsvorsorge beitragen.

Das Thema des Kurses entspringt einem wichtigen Anliegen von LTL: zeigen, wie Wissenschaft funktioniert und dabei Einblicke in neue Forschungsthemen, Methoden und Technologien geben. Das neue Kursprogramm wirft deswegen auch einen Blick auf die „Zelldiagnostik der Zukunft“ (10. November 2021), bei dem die Arbeitsgruppe von Dr. Leif S. Ludwig am Berliner Institut für Medizinische Systembiologie (BIMSB) des MDC die Einzelzellanalyse vorstellt. Mit dieser Methode können Wissenschaftler*innen präzise beobachten, wie sich Zellen und ihr Zusammenspiel im Verlauf von Krankheiten verändern. So lassen sich Erkrankungen zukünftig früher diagnostizieren und passgenauer behandeln. „Die Einzelzellanalyse und Künstliche Intelligenz in der Biomedizin sind in der Forschung ein absolut heißes Thema, mit denen immer mehr Gruppen arbeiten. Aber nur wenige Menschen wissen etwas darüber. Lehrkräfte sind zentrale Schaltstellen des gesellschaftlichen Wissenstransfers, und deswegen finden wir es wichtig, Informationen über die neuesten Entwicklungen in der medizinbezogenen Wissenschaft an sie weiterzugeben“, sagt Zoe Ingram.

Wissenschaft, die begeistert

Die Veranstaltungen finden seit 2020 online als jeweils 90-minütiger Vortrag mit anschließender Diskussion statt. Der Vorteil dieses Formats: Es können alle Interessierten teilnehmen. Bei den früheren Präsenzveranstaltungen waren nur jeweils acht Lehrkräfte dabei. Zudem kam hauptsächlich Lehrpersonal aus Berlin und Brandenburg in den Genuss der Kurse; inzwischen nehmen auch Lehrer*innen aus dem Ausland teil – zum Beispiel aus Argentinien. Das im Zuge der COVID-19-Pandemie neu entwickelte Angebot kommt gut an, wie das LTL-Team aus einer Umfrage unter den Teilnehmenden der vergangenen Online-Veranstaltungen weiß. So gaben mehr als 90 Prozent der Befragten an, ihre Erwartungen seien erfüllt worden. Etwa 95 Prozent fanden, dass das Online-Format eine gute Alternative zur Präsenzveranstaltung ist. Ein verbessertes Fachwissen bestätigten knapp 90 Prozent der Teilnehmenden, und etwa drei Viertel gaben an, dass die Inhalte den Schulunterricht bereichern werden. „Uns geht es bei LTL auch darum, die Lehrkräfte neu für die Wissenschaft ihres Fachgebiets zu begeistern. Das gelingt uns mit dem neuen Programm, wie die positiven Rückmeldungen zeigen“, sagt Zoe Ingram.

Die LTL-Kurse sind als Lehrer*innenfortbildung anerkannt, die Teilnahme ist kostenlos.

Text: Wiebke Peters

Weitere Informationen

Diese News auf der Webseite des MDC
https://www.mdc-berlin.de/de/news/news/labor-trifft-lehrer-zu-zelldiagnostik-krebs-ki

Innovation, Patient care / 26.08.2021
Eckert & Ziegler Starts Technetium-99 Delivery in Brazil

Eckert & Ziegler (ISIN DE0005659700, TecDAX), has started the delivery of Technetium-99 generators in Brazil. The subsidiary Eckert & Ziegler Brasil Comercial Ltda. had recently received a license from the Brazilian health authority ANVISA as the first and only private company to import and distribute technetium generators. Two leading hospitals in the greater Sao Paulo area are among the first customers, and further orders have already been placed.

Technetium generators are a core component for a nuclear medicine diagnostic procedure called SPECT, which is used to detect medical abnormalities. The generators need to be replaced regularly because the radioactive material in them has a short half-life. In Brazil, the SPECT market has a volume of about 100 million Euro per year. Eckert & Ziegler already supplies around 500 hospitals and clinics in this country with medical products and radioisotopes and now hopes to tap into the generator market. SPECT is often used to detect cardiac diseases, tumors, and metastases.

About Eckert & Ziegler.
Eckert & Ziegler Strahlen- und Medizintechnik AG with more than 800 employees is a leading specialist for isotope-related components in nuclear medicine and radiation therapy. The company offers a broad range of services and products for the radiopharmaceutical industry, from early development work to contract manufacturing and distribution. Eckert & Ziegler shares (ISIN DE0005659700) are listed in the TecDAX index of Deutsche Börse.
Contributing to saving lives.

Patient care / 24.08.2021
Ultrahochfeld-Magnetresonanz trifft KI


Neue Feldstärken von bis zu 10,5 Tesla ermöglichen Magnetresonanz-Aufnahmen in nie dagewesener Detailschärfe. Welche Chancen ergeben sich daraus für die Herz-, Neuro- und experimentelle Medizin? Darüber diskutieren Forscher*innen beim Ultrahochfeld-Magnetresonanz-Meeting des MDC am 2. und 3. September 2021.

Im klinischen Alltag ist die 1,5 Tesla Magnetresonanztomographie (MRT) längst Standard. Etwa jedes fünfte größere Krankenhaus verfügt bereits über ein 3 Tesla-Gerät. „Erst wenige Herz-Scans werden schon mit Magnetfeldstärken von 7 Tesla durchgeführt“, sagt Professor Thoralf Niendorf, Organisator des virtuellen Symposiums und Experte für Ultrahochfeld-Magnetresonanz (UHF-MR) am MDC. Doch die Entwicklung geht weiter. „Mit konzeptionellen Überlegungen zur grundsätzlichen Machbarkeit von Herz-MRTs bei 10,5 und 14 Tesla stoßen wir nun die Tür zur nächsten MRT-Generation auf.“
Größenveränderung der Niere früher erkennen

Um das Plus an Informationen diagnostisch nutzen zu können, ist eine hochpräzise Bilderkennung notwendig. Hier kommt die Künstliche Intelligenz (KI) ins Spiel. Denn erst in der Symbiose mit KI, maschinellem Lernen und Deep Learning lässt sich das Potenzial der UHF-MR voll ausschöpfen: eine bis dato unerreichte Detailschärfe anatomischer und funktioneller Bilder. Beim Sprung von 1,5 zu 10,5 Tesla erhöht sich die Bildauflösung um den Faktor 10. „Dies bedeutet eine Auflösung von 100 Mikrometern – in vivo!“, schwärmt Thoralf Niendorf. „Wir erhalten Live-MRT-Bilder, in die man fast wie mit einem Mikroskop hineinzoomen kann.“

UHF-MR am MDC

„Medizinisch interessant wird damit auch die automatische Bestimmung von Organgrößen, etwa der Niere, sowie deren zeitliche Veränderung“, erzählt Niendorf. Pathophysiologische Reize, die in klinischen Szenarien auftreten – beispielsweise Sauerstoffmangel, eine Verengung der Nierenvene oder -arterie oder der Einfluss von Röntgenkontrastmitteln – führen häufig zu akutem Nierenversagen. Meist wird dies zu spät erkannt. Einzige Anhaltspunkte sind bislang bestimmte Marker im Urin. Mithilfe der UHF-MR könnte die Größenveränderung des sensiblen Organs – diese liegt im Bereich von zwei bis sieben Prozent – frühzeitig erkannt, Nierenschäden bei den Patient*innen durch rasche Intervention verhindert werden. Im Mausmodell funktioniert das bereits.

Highlights des Symposiums

„Zu den Highlights des Symposiums zählt für mich der Vortrag von Bilguun Nurzed aus meinem Team zu Antennenkonzepten für die Cardio-MRT“, sagt Niendorf. Die Antennen (Detektoren) sind neben dem Magneten die wichtigste Komponente eines MRT. Denn über sie werden die Signale erzeugt und empfangen, die später die Bilder ergeben. Bei Feldstärken von 10,5 und mehr Tesla reicht die herkömmliche Antennentechnik nicht mehr aus.

Im Bereich Neuro-MRT ist Niendorf gespannt auf den Vortrag von Professor Kamil Uurbil vom Center for Magnetic Resonanz Research (CMRR) in Minneapolis, wo bereits erste Erfahrungen mit Hirn-Scans bei 10,5 Tesla am Menschen gesammelt werden. Kliniker erhoffen sich eine viel präzisere Diagnostik von Multipler Sklerose und Demenz – und dies nicht-invasiv und in vivo. Grundlagenforscher*innen erwarten wichtige neue Erkenntnisse über die Vernetzung der Hirnregionen und die Funktionsweise des Gehirns.
Verdauungsvorgänge in Echtzeit beobachten

Noch rein experimentell ist die Nutzung von UHF-MR zur Untersuchung von Stoffwechselvorgängen, worüber Professor Lucio Frydman vom Weizmann-Institut berichten wird. Als Signalgeber wird dabei nicht die Dichte von Protonen, sondern von Deuterium, einem Wasserstoff-Isotop, im Gewebe ausgenutzt. Frydmans Team injiziert Mäusen deuterierte Glukose und verfolgt, wie diese im Körper der Nager verdaut wird.

Nichts geht mehr ohne KI

„Die Synergien zwischen UHF-MR und KI ziehen sich wie ein roter Faden durch fast jeden Vortrag des Meetings. Damit läuten wir zugleich auch die thematische Neuausrichtung unseres jährlichen Symposiums ein“, betont Niendorf. Die Keynote Lectures von Dr. Kyle Harrington (MDC) und Professor Christoph Lippert (Hasso-Plattner-Institut) unterstreichen dies. So spricht Christoph Lippert darüber, wie maschinelles Lernen die Diagnostik bestimmter Erkrankungen verfeinert, so dass Mediziner*innen deutlich früher als bisher in das Krankheitsgeschehen eingreifen können.

„Das Meeting versteht sich als Plattform für Nachwuchswissenschaftler*innen und steht gebührenfrei jedem offen: von Grundlagenwissenschaftler*innen, Anwendungsexpert*innen, Ingenieur*innen über translational Forschenden bis zu Studierenden und Auszubildenden“, betont Thoralf Niendorf. Die Vorträge werden in verschiedenen Zeitfenstern stattfinden, damit Interessierte aus unterschiedlichen Zeitzonen teilnehmen können.
 

Anmeldung zum Symposium
 

Über das UHF-MR-Meeting
Vorbild des UHF-MR-Meetings des MDC sind die Konferenzen, die die US-amerikanische Wissenschaftsorganisation Keystone Symposia on Molecular and Cellular Biology jährlich veanstaltet. Das MDC kooperiert dabei mit dem Weizmann Institute of Science in Rehovot, Israel, und dem Hasso-Plattner-Institut, Potsdam. Die Kooperation zwischen MDC und Weizmann Institute of Science ist Teil von iNAMES, der MDC-Weizmann Research School „Imaging from NAno to MESo“.

 

Education / 23.08.2021
"NATürlich Ausbildung!" - Mädchen lernen MINT-Berufe kennen

Schülerinnen ab Klasse 9 können sich in dieser Veranstaltung mit MINT-Themen beschäftigen, selbst experimentieren, sich mit anderen naturwissenschaftlich Interessierten austauschen und naturwissenschaftliche Ausbildungsberufe aus erster Hand kennenlernen.

Das kostenlose Angebot richtet sich ausschließlich an Mädchen. Gastgeber sind abwechselnd die drei teilnehmenden Schülerlabore, das NatLab der Freien Universität Berlin, das Gläserne Labor auf dem Campus Berlin-Buch und das Mikroskopierzentrum des Museums für Naturkunde Berlin.

Wann: Jeden zweiten Donnerstag von 17:00 bis 19:00 Uhr.

Was: Die Mädchen lernen Frauen aus verschiedenen naturwissenschaftlichen Ausbildungsberufen kennen, bekommen Einblicke in die Berufswelt, können Fragen stellen und verschiedene Experimente unter Anleitung durchführen.

Wie: Die erste Runde wurde aufgrund der Pandemie digital angeboten, je nach Pandemieverlauf wird das Angebot an die Gegebenheiten angepasst.

Anmeldungen unter: email address  natuerlich-ausbildung@genau-bb.de

Programm:

  • 26.08.2021  Auftaktveranstaltung im Gläsernen Labor
  • 09.09.2021  NatLab, Freie Universität – Gärtnerin
  • 23.09.2021  Gläsernes Labor, Campus Buch – Tierpflegerin
  • 07.10.2021  Gläsernes Labor, Campus Buch – Fachinformatikerin (Alternative: Biologie Laborantin)
  • 04.11.2021   Mikroskopierzentrum, Museum für Naturkunde – Präparatorin
  • 18.11.2021   Mikroskopierzentrum, Museum für Naturkunde – Eventmanagerin
  • 02.12.2021   NatLab, Freie Universität – Chemielaborantin
  • 16.12.2021   Abschlussveranstaltung im NatLab, Freie Universität – Gespräch mit Ausbildungsleiter*innen u. a. zu Bewerbungsverfahren, Bewerbungsgesprächen etc.

Das Angebot ist Teil des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderterten MINT-Clusters Mach´s GenaU!

economic development, Living / 23.08.2021
Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen übernimmt drei Bebauungspläne in Karow-Süd

Die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen hat aufgrund der gesamtstädtischen Bedeutung im Projektbereich „Karow-Süd“ drei Bebauungspläne an sich gezogen. Aus der Erfahrung mit komplexen Projekten, der Einbindung von Verwaltungen und Öffentlichkeit wird das Referat für Wohnungsbau bei der Stadtentwicklungsverwaltung die Weiterentwicklung dieser Projekte übernehmen. Der Schritt erfolgte im Einvernehmen mit dem Bezirk Pankow und stellt sicher, dass an der zügigen Errichtung preisgünstigen Wohnraums festgehalten wird.

Die Abteilung Stadtentwicklung des Bezirks Pankow hat mit großem Engagement für die drei Teilgebiete am Karower Kreuz, Str.52 und Karow-Teichberg den Entwurf einer Rahmenplanung erarbeitet. Bei der Umsetzung dieser Rahmenplanung, der Weiterführung bzw. Aufstellung von drei Bebauungsplänen und der Abstimmung mit den Planungen zu den drei wichtigen Verkehrsinfrastrukturen Turmbahnhof Karower Kreuz, Sellheimbrücke und Anbindung Karow an die B 2 fehlen jedoch insbesondere personelle und finanzielle Kapazitäten.

Neben der Fertigstellung ökologischer Untersuchungen des Bezirks werden die wichtigen Aufgaben gemeinsam mit dem Bezirk Pankow und der Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz angegangen: Mobilität, Regenwasser- und Kompensationsmanagement. Konkrete Baubeginne lassen sich derzeit noch nicht benennen.

economic development, Living / 17.08.2021
Auftaktwerkstatt zur Erarbeitung des Masterplans für das neue Stadtquartier Am Sandhaus

Auftaktwerkstatt am 1. September 2021 um 17.30 Uhr in der Mensa des Campus Berlin-Buch

IM PLANGEBIET BUCH – AM SANDHAUS SOLL EIN NEUES STADTQUARTIER ENTSTEHEN.

Im Rahmen eines diskursiven, städtebaulichen Gutachter*innenverfahrens wurden in den vergangenen Monaten von drei Planungsteams, bestehend aus Stadt- und Landschaftsplaner*innen, Ideen für das neue Stadtquartier Buch – Am Sandhaus entwickelt. In der letzten Sitzung am 24. Juni 2021 wurde nach intensiver Diskussion des Entscheidungsgremiums der Entwurf des Büros Studio Wessendorf und Grieger Harzer Landschaftsarchitekten, beide Berlin, als Grundlage der weiteren Planung ausgewählt.

Das abgeschlossene städtebauliche Gutachter*innenverfahren ist Teil des laufenden Rahmenplanprozesses. Ziel ist die Erarbeitung eines Masterplans, der die vorliegenden Erkenntnisse und Entscheidungen vertieft. Dieser bildet die inhaltliche Grundlage für das formelle Bebauungsplanverfahren, mit dem die planungsrechtlichen Voraussetzungen für das neue Stadtquartier und den dringend benötigten Wohnungsbau geschaffen werden. Wir laden Sie ein, sich an der Weiterentwicklung des Entwurfs zu beteiligen.

Weitere Informationen über das Verfahren und das Beteiligungskonzept finden Sie auch unter
https://www.stadtentwicklung.berlin.de/wohnen/wohnungsbau/buch-am-sandhaus/index.shtml.
Den Flyer zur Beteiligung finden Sie hier.

Ihre lokale Expertise ist wichtig! – Nehmen Sie an der Auftaktwerkstatt teil!

Die Planung des neuen Quartiers Buch – Am Sandhaus wird auf Grundlage des städtebaulichen Siegerentwurfs fortgesetzt. Im Rahmen der Auftaktwerkstatt stellt das Büro Studio Wessendorf und Grieger Harzer Landschaftsarchitektenseinen Entwurf vor. Wir möchten Sie einladen, auf der Grundlage des ausgewählten Konzepts über Ihre Vorschläge für Buch – Am Sandhaus an Thementischen zu diskutieren: Welche Elemente des Entwurfs eines klimaneutralen, nachhaltigen, sozial gemischten, inklusiven Stadtquartier sollen noch gestärkt werden?

Möchten Sie an der Werkstatt teilnehmen?

Dann schreiben Sie uns bitte eine Mail an: beteiligung-buch@list-gmbh.de

Anmeldefrist ist der 30. August 2021.

Geplant ist eine Präsenzveranstaltung. Die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen behält sich vor, ggf. an das Infektionsgeschehen angepasste Änderungen vorzunehmen. Es gelten die dann aktuell gültigen Hygieneregelungen. Auftaktwerkstatt

Präsenzveranstaltung in der Mensa Campus Buch, Robert-Rössle-Straße 8, 13125 Berlin.

Research / 17.08.2021
Slow version of the glutamate receptor AMPA discovered

The glutamate receptor AMPA was previously known for its lightning-fast transmission of excitation. All the more surprising, therefore, are the results that researchers from the Leibniz-Forschungsinstitut für Molekulare Pharmakologie (FMP) in Berlin have now made: AMPA-receptors can also be extraordinarily slow. The discovery of the new type of receptor puts synaptic signaling in a whole new light. The groundbreaking findings were recently published in the journal Cell Reports.

The glutamate receptor AMPA (α-amino-3-hydroxy-5-methyl-4-isoxazolepropionic acid) ensures that neurotransmitter signals are transferred from brain cell to brain cell at enormous speed. The fact that the receptor performs this vital task in a few milliseconds and is thus faster than all other glutamate receptors was considered certain.
Now it looks like the textbooks will have to be rewritten. Scientists from the Leibniz-Forschungsinstitut für Molekulare Pharmakologie (FMP) in Berlin have discovered in mouse brains that there are also extraordinarily slow AMPA-receptors. These remain active for 500 milliseconds after stimulation - in other words, they are about 100 times slower than the "original". These are not isolated cases: About two-thirds of all hippocampal pyramidal cells express slow AMPA-receptors.

Two new AMPA-receptors identified
"Our results are a small revolution in biophysics and neuroscience," says Heisenberg Professor Dr. Andrew Plested, head of the Molecular Neuroscience and Biophysics group at the FMP and member of the Cluster of Excellence "NeuroCure". "This is because, for the first time, we were able to demonstrate that, in addition to the lightning-fast AMPA-receptors, there are at least two other types that operate in a much slower mode." This had already been suspected, he said, but had never been shown in such detail in brain tissue.

AMPA-receptors are vital for our brain function. It is still unclear what significance the now discovered slow AMPA-receptors with their synaptic potential of more than 100 milliseconds have for cognitive processes such as thinking, speaking, calculating or remembering. This exciting question will have to be explored further.
Researchers are still not entirely sure whether AMPA-receptors take on different properties by being able to switch between fast and slow modes - or whether they are fundamentally different types. The researchers suspect that there are fast, slow and multifunctional AMPA-receptors.

"Based on our data, we are currently assuming multiple receptor types, which offers some really interesting new functions for this type of glutamate receptor," said Niccolò Pampaloni, Ph.D., first author of the study published in Cell Reports.

Unstable process with dangerous aspects
In this context, the research team has made another spectacular discovery: According to current doctrine, the response of the AMPA-receptor is exclusively determined by the signaling from the pre-synaptic cell, and the post-synaptic cell is merely a passive receptor. However, the researchers found robust evidence that slow AMPA-receptors in the postsynaptic cell control the duration and strength of synaptic signal transmission. For this purpose, they apparently use auxiliary proteins.

But this could also have dangerous aspects, says Niccolò Pampaloni, who is funded by an EMBO stipend. "We're dealing with a very unstable feedback process. If somehow acts in the wrong way, this could lead a runaway excitation that could be linked to epilepsy, for example. We also don't know what happens once this process gets out of control - for example, due to an accident, a stroke or some other event in which a lot of glutamate is released."

New chapter opened in neuroscience
The impact of the slow AMPA current regarding brain function and pathologies can only be answered in the next step. First of all, it must be clarified whether humans actually possess these newly-discovered AMPA receptors. The researchers plan to investigate this crucial question shortly using human tissue samples. A cooperation with the Charité –Universitätsmedizin via the Cluster of Excellence "NeuroCure" has already been initiated.

Based on the current data, the Berlin research team assumes that slow AMPA-receptors are widely distributed in the mammalian brain, beyond the hippocampus. Biophysicist Plested: "We hope we’ve opened a new chapter with our discovery, which both basic researchers and neuroscientists will be able to exploit."

Publication:
Niccolò P. Pampaloni, Irene Riva, Anna L. Carbone, Andrew J.R. Plested. Slow AMPA receptors in hippocampal principal cells. Cell Reports, DOI: 10.1016/j.celrep.2021.109496

Press Release FMP
https://www.leibniz-fmp.de/press-media/press-releases/press-releases-single-view/slow-version-of-the-glutamate-receptor-ampa-discovered

Innovation / 12.08.2021
Eckert & Ziegler with Strong First Half of 2021

Eckert & Ziegler Strahlen- und Medizintechnik AG (ISIN DE0005659700, TecDAX), achieved a new record result in the first half of 2021 with a net profit of € 22.3 million or € 1.08 per share. Revenues of the Group amounted to € 89.5 million and were thus 7% above the previous year's level.

Although a large part of this growth is due to income from the sale of the tumor irradiation business, the development of the operating business in both segments is also extremely encouraging. The analysis of the operating result, which rose from € 19.0 million in the previous year to € 29.4 million, clearly illustrates this. Approximately half of the increase of € 10.4 million compared with the first half of 2020 (€ 5.4 million) results from the increase in the balance of other operating income and expenses, while a further € 5.0 million is attributable to improvements in the operating result.

Despite the deconsolidation of the tumor irradiation business and the associated loss of this revenue, the Medical segment was able to increase its sales revenues by a total of € 3.2 million or 8% to € 41.5 million.  The main growth driver continued to be the Radiopharmaceuticals business, which includes pharmaceutical radioisotopes, plant engineering, and project business. Sales revenues from laboratory equipment also increased.

At € 50.3 million, the Isotope Products segment achieved sales revenues that were € 3.2 million or around 7% higher than in the first six months of 2020. Following the slumps in connection with the Covid and oil crises last year, the segment was thus able to grow again as expected.

With around € 22 million, the Eckert & Ziegler Group achieved earnings in the first half of 2021 that exceeded original expectations. The Executive Board therefore expects the Group result to exceed the forecast for net income in fiscal year 2021 published at the beginning of the year by around 20%. As already published in the ad-hoc announcement of July 27, 2021, the Executive Board is therefore increasing the target for net income from € 29 million to  € 35 million, which corresponds to an EPS of around € 1.70.

The complete quarterly report can be viewed here:
https://www.ezag.com/fileadmin/user_upload/ezag/investors-financial-reports/englisch/euz221e.pdf

About Eckert & Ziegler.
Eckert & Ziegler Strahlen- und Medizintechnik AG with more than 800 employees is a leading specialist for isotope-related components in nuclear medicine and radiation therapy. The company offers a broad range of services and products for the radiopharmaceutical industry, from early development work to contract manufacturing and distribution. Eckert & Ziegler shares (ISIN DE0005659700) are listed in the TecDAX index of Deutsche Börse.

Research / 11.08.2021
Understanding lung damage in patients with COVID-19

© Dietert, Gruber, Freie Universität Berlin
© Dietert, Gruber, Freie Universität Berlin

A severe course of COVID-19 disease is not caused by the direct destruction of the lung due to the multiplication of the virus. As researchers from Berlin report in the journal Nature Communications, inflammatory processes and the endothelium of the lung are involved.

Researchers from around the globe have spent the past 18 months trying to understand COVID-19, the disease caused by the SARS-CoV-2 coronavirus. Capable of causing acute lung failure, the disease is known to wreak havoc on both the lungs and other organs and organ systems. Unfortunately, drug-based treatment options remain limited. One of the difficulties has been the fact that COVID-19 is caused by an errant and sometimes exaggerated immune response. In order to identify therapeutic targets, researchers need to gain a detailed understanding of the underlying mechanisms, both in terms of how they work and where in the body they occur. Patient-centered approaches are rather limited in their scope. This particularly applies to the study of disease mechanisms during the early phase of infection. Biomaterials, which are needed for this type of research, can usually be harvested only after a patient has been admitted to hospital. Furthermore, it is virtually impossible to obtain lung tissue samples from patients with mild or moderate disease and pneumonia, as the harvesting procedure would place these patients at too great a risk. What is left, then, is the analysis of tissues harvested from COVID-19 patients after their death.

Under the leadership of Professor Martin Witzenrath, Deputy Head of Charité’s Department of Infectious Diseases and Respiratory Medicine, the researchers used available patient samples to obtain valuable information on both disease mechanisms and disease progression. The researchers searched for a suitable model which might enable them to also study compartments of the lungs not easily accessible in patients but necessary in order to study the early phase of the disease. Hamster models have proven extremely useful, both as part of international research efforts into COVID-19 and research pertaining to SARS-CoV-1. “We wanted to know whether we could use these models to develop new treatment options and tried to replicate findings from patient samples. We were remarkably successful in this regard,” says Witzenrath, the study’s co-last author. “We were primarily interested in the lung’s endothelial cells, which line the pulmonary blood vessels and form a barrier there. In severe COVID-19 cases, this barrier becomes dysfunctional, a development which eventually results in lung failure.”

Syrian hamster is most important animal model for COVID-19

Working alongside researchers from the MDC’s Berlin Institute for Medical Systems Biology (BIMSB), virologists and veterinary surgeons from Freie Universität Berlin, as well as data experts from the Berlin Institute of Health (BIH), the researchers were able to describe the detailed characteristics of SARS-CoV-2 infection in an animal model. They subsequently corroborated their findings using data sets pertaining to patient samples. The purpose of this analysis is to make what is currently the most important, non-transgenic animal model for the study of COVID-19 available for research aimed at developing future treatments. Hamsters contract the same virus variants as humans. They also develop similar disease symptoms, and severe disease will result in damage to the lungs. Symptoms and progression of COVID-19, however, vary between different species of hamster. While symptoms usually remain moderate in Syrian hamsters, Roborovski hamsters will develop severe disease.

The reasons for this and the processes which take place in the cells of the lungs were demonstrated as part of experiments conducted at the BIMSB. These included single-cell analyses during which individual cells obtained from a particular sample were loaded onto a chip, where they were first barcoded and then encapsulated into minute droplets of aqueous fluid. Once prepared, single cells can undergo RNA sequencing, a process used to establish the sequence of genetic building blocks which a cell has just read. Thanks to barcoding, this RNA was later identifiable as originating from a particular cell, enabling the researchers to determine cellular function at the single-cell level with a high degree of accuracy. “We were able to observe how certain cells involved in lung immunity – namely monocytes and monocyte-derived macrophages – ingest the virus and subsequently show a very pronounced response. They send out biological messengers which then elicit a very strong inflammatory response. In our model, this is quickly brought under control by T cells, another type of immune cell which is dispatched for this very purpose. In severe COVID-19, however, this does not happen,” explains the study’s co-first author Dr. Geraldine Nouailles, a researcher at Charité’s Department of Infectious Diseases and Respiratory Medicine. She adds: “A fast and efficient T cell response is crucial to successful recovery from COVID-19.”

While COVID-19 prompts the immune system to go into overdrive, SARS-CoV-2 initially displays a low rate of replication in the lungs and respiratory tract. “The destruction of lung tissue seen in severe COVID-19 is not a direct result of viral propagation inside cells, but of the strong inflammatory response,” explains fellow co-first author Dr. Emanuel Wyler, a researcher at the MDC. He adds: “This also appears to apply to the cells of the vasculature, in particular the lung’s endothelial cells. They show a very strong response to the virus but are neither infected by it nor destroyed in the process.” If the disease is severe, blood vessels can become obstructed and vessel walls unstable, resulting in acute lung failure. It does not appear likely, however, that this blood vessel damage also plays a part in moderate COVID-19. “That COVID-19 activates the endothelium – a type of protective barrier lining blood vessels which, amongst other things, also controls a range of processes in the lung’s micro blood vessels – did not come as a surprise. What did come as a surprise, however, was that these cells are also the active driver of inflammation,” says Witzenrath. “Given their key role in disease progression, these cells could be targeted using one of two therapeutic strategies. One is to use substances which are capable of sealing the endothelial barrier. The other is to use substances which calm the endothelium. One of these is already the target of research conducted in our Collaborative Research Center SFB-TR84, where we were able to show that it is effective in pneumonia and ventilated patients.” Other anti-inflammatory drugs currently being tested as treatments for COVID-19 target the immune response itself. They are also effective against monocytes and macrophages and temper their activity.

Now that their model has been validated, the researchers hope to use it to help develop safe and effective treatments for patients with COVID-19. The aim is to reduce the number of patients who develop severe lung injury. The multidisciplinary team of researchers are currently analyzing the responses of different cell types observed in Roborovski dwarf hamsters. The researchers want to establish why the infection produces severe disease in these animals, and why it is not self-limiting as is the case in Syrian hamsters. “We hope this will guide us to a possible explanation for why some people develop severe COVID-19 but others do not,” says Geraldine Nouailles. As a first step, the researchers will need to decipher the dwarf hamster’s genome. The fact that hamsters have traditionally been regarded as somewhat exotic by the animal research community explains the existence of numerous knowledge gaps. “Information from our current study has enabled us to close some of these gaps. This represents major progress, including in terms of a more conscious and targeted approach to the use of animals in medical research,” explains co-last author Dr. Jakob Trimpert, a virologist and veterinary surgeon from Freie Universität Berlin. In addition to developing the COVID-19 hamster models, Dr. Trimpert and his team also worked with Freie Universität Berlin’s Department of Veterinary Pathology. Performing the necessary histopathological analyses (microscopic examination of infected lung tissue) under the leadership of Prof. Dr. Achim Gruber, the team’s work represents a crucial contribution to the study’s published findings.

Photo: The cells which line the blood vessels, known as the endothelium (arrowhead icon), are not infected. However, the endothelium’s strong response to the virus triggers an influx of inflammatory cells, primarily T cells (arrow pointer). Bars: 50µm © Dietert, Gruber, Freie Universität Berlin

Source: Joint press release by Charité – Universitätsmedizin Berlin, the MDC and Freie Universität Berlin
https://www.mdc-berlin.de/news/press/understanding-lung-damage-patients-covid-19

Research / 10.08.2021
A defective potassium channel disrupts the brain's navigation system

Fig. Modified from Gao et al., 2021
Fig. Modified from Gao et al., 2021

The potassium channel KCNQ3 is required for our brain to generate accurate spatial maps. In mice, defects in KCNQ3 function have measurable effects on the internal navigation system.

The findings of a research team including researchers from the Leibniz-Forschungsinstitut für Molekulare Pharmakologie (FMP) in Berlin, now appeared in Nature Communications, are also relevant for Alzheimer's-type dementia research.

Among other physiological processes, potassium is required for muscle and nerve cell excitability. Potassium ions cross the outer cell membrane via a variety of ion channels and thereby generate electrical currents. Prof. Thomas Jentsch's team at the Leibniz Research Institute for Molecular Pharmacology (FMP) in Berlin identified the genes encoding the potassium channel family KCNQ2-5 two decades ago and demonstrated that mutations in KCNQ2 and KCNQ3 can cause hereditary epilepsy in humans. Pharmaceutical companies were able to develop targeted anti-epileptic drugs as a result of this pioneering research.

Now, teams of molecular biologists led by Thomas Jentsch and neurophysiologists supervised by Alexey Ponomarenko (formerly a member of FMP, now professor at Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg) have discovered that KCNQ3 may also play a role in Alzheimer's disease and other cognitive disorders.

Normally, the transmitter acetylcholine inhibits neuronal potassium flow, which is necessary for the cortex's excitability and thus for memory and attention. It is well established that Alzheimer's patients gradually lose this so-called cholinergic neuromodulation.

The current study examined the role of KCNQ3 channels in the neuromodulation of the brain's navigation system. The so-called place fields, a discovery for which a Nobel Prize was awarded several years ago, serve as an internal space map for the brain. “We found how various signals generated by place cells under the control of KCNQ3 channels interact with brain rhythms to form precise spatial maps,” says Alexey Ponomarenko.

The knock-out mice with a defective KCNQ3 channel generated by Thomas Jentsch's group revealed a different picture: whereas the activity patterns of place cells in healthy mice were structured in time and space, in knock-out mice, the synaptic transmission by single or nearly simultaneous multiple (burst) signals of place cells was disorganized. “When bursts are fired, they typically have a certain rhythm. In the mutants, on the other hand, the bursts are not controlled by the rhythm, but are fired at completely random times or phases of the rhythm, as Ponomarenko explains. "This effectively suppresses single action potentials and creates an imbalance in the activity patterns of place cells."

Recordings using 15 micrometers thin silicon probes implanted in the hippocampus of freely behaving rodents, together with optogenetic experiments, provided exciting insights into brain function. Additionally, the American colleagues demonstrated that the absence of the KCNQ3 channel resulted in a significant decrease in neuronal potassium currents (here M-currents).

“While the data to date are insufficient to guide clinical applications, our findings suggest that the KCNQ3 channels could be a potential target for future drug research to treat Alzheimer's-type and other dementias,” Prof. Ponomarenko emphasizes, “at least in the early stages, when place cells are likely still present but cholinergic neuromodulation has already subsided.” Additional research is required to gain a better understanding of KCNQ3's role in the brain.

Source: Pressemitteilung Forschungsverbund e.V.
A defective potassium channel disrupts the brain's navigation system

Innovation / 09.08.2021
Eckert & Ziegler Receives Manufacturing Authorization for Thorium and Lutetium Compounds

Eckert & Ziegler Radiopharma GmbH in Braunschweig, a subsidiary of Eckert & Ziegler Strahlen- und Medizintechnik AG (ISIN DE0005659700, TecDAX), has now received manufacturing authorization from the Lower Saxony authorities for several thorium and lutetium compounds in accordance with the German Medicines Act. This authorization enables Eckert & Ziegler to supply its customers in the pharmaceutical industry with therapeutic radioisotopes for clinical trials and beyond. The radioisotopes are the central active ingredients in a series of innovative cancer drugs that are currently being tested in advanced phases by numerous drug manufacturers.

Obtaining the manufacturing authorization also entitles the Eckert & Ziegler Group to milestone payments for successful technology developments. The profits from these milestones, however, have already been accounted for in the recently updated guidance for 2021.

“Due to the large number of studies in which lutetium-177 is being clinically tested worldwide, we expect an increasing demand for this isotope and related services in the coming years. With the new technology and production facilities in Europe, Asia, and North America, we see ourselves as being excellently positioned to meet this demand," explained Dr. Lutz Helmke, member of the Executive Board of Eckert & Ziegler AG.

Radiotherapeutic agents that are coupled with lutetium-177 prior to injection are currently under development for several types of cancer. Lutetium-177-based drugs for the treatment of metastatic prostate cancer are already in the clinical phase III trials. Therapeutic agents for other tumor types are also awaiting approval. In addition to its efficiency, the advantage of lutetium treatment is that it can be coupled with very precise diagnostics. The carrier substance of the therapeutic agent can be linked to a diagnostic radioisotope, for example gallium-68. Using special devices, so-called PET scanners, the response rate for the patient and thus the usefulness of treatment can be predicted with high precision in advance.

economic development, Innovation / 03.08.2021
Eckert & Ziegler Takes over Brazilian Isotope Specialists – Strengthening their Presence in South America

Eckert & Ziegler (ISIN DE0005659700, TecDAX) acquired Ambientis Radioproteção, based in Sao Paulo, Brazil, effective July 31st, 2021 via its subsidiary Eckert & Ziegler Brasil Isotope Solutions Ltda (EZBIS). The business with annual sales in the low single-digit million range and 24 employees and specialists have been integrated into EZBIS´s Special Transportation Business Unit.

Ambientis has 25 years of experience in radiation protection services and holds Brazil’s and LATAM´s only ISO-17025 certified counting laboratory. The company will allow EZBIS to expand its products and services offerings to the Latin American market and to expand the laboratory testing provided to this market. Ambientis´ Laboratory will be integrated into the Eckert & Ziegler’s counting laboratory global network as it has its own regional radiological protection structure and all the required authorizations to handle substances based on isotope technology.

“Eckert & Ziegler is focusing on organic growth as well as strategic acquisitions in the expansion of its business. This acquisition is a further step in our growth strategy in South America, one of the world’s most dynamic healthcare markets. EZBIS and Ambientis have multiple business synergies and their combined capabilities will help to expand our market opportunities not only for the Industrial segment but also for the Radiopharma and Nuclear Medicine segments in the region,” said Claudia Goulart, President of Brasil Isotope Solutions of Eckert & Ziegler AG.

About Eckert & Ziegler.
Eckert & Ziegler Strahlen- und Medizintechnik AG with her 800 employees is a leading specialist for isotope-related components in nuclear medicine and radiation therapy. The company offers a broad range of services and products for the radiopharmaceutical industry, from early development work to contract manufacturing and distribution. Eckert & Ziegler shares (ISIN DE0005659700) are listed in the TecDAX index of Deutsche Börse.

Patient care / 02.08.2021
293 Parkplätze mehr: Helios Klinikum Berlin-Buch eröffnet neues Parkhaus

Auf diese Nachricht wurde bereits sehnlichst gewartet: Heute, am 02. August 2021 wurde das neue Parkhaus am Helios Klinikum Berlin-Buch in Betrieb genommen. Auf einer Fläche von 4237,5 Quadratmetern stehen ab sofort 293 neue Stellplätze zur Verfügung.

Elf Monate nach Spatenstich stehen im neuen Parkhaus auf ca. 4237,5 m² Patient*innen, Besucher*innen und Mitarbeiter*innen auf zehn Halbebenen deutlich mehr Stellplätze zur Verfügung.

Das Helios Klinikum Berlin-Buch und die Goldbeck Nordost GmbH, Niederlassung Berlin-Brandenburg haben in den vergangenen Monaten und auch in der vorangegangenen Planungsphase alles darangesetzt, der Parkplatznot rund um das Klinikum Abhilfe zu schaffen. Am Montag, den 02. August wurde das neue Gebäude offiziell eröffnet. Statt bisher 1257 klinikeigenen Parkplätzen stehen jetzt 1550 zur Verfügung.

„Für eine der größten und modernsten Kliniken in Berlin und Brandenburg mit mehr als 1.100 Betten, war die bisherige Anzahl an Parkplätzen natürlich zu wenig. In den letzten Jahren verzeichnete unser Klinikum und die Poliklinik ein stetiges Wachstum, sowohl in unseren Mitarbeiter- als auch Patientenzahlen. Daher war für uns ganz klar, mit dem Bau des neuen Parkhauses unseren Patientinnen und Patienten sowie ihren Angehörigen, aber auch dem Klinikpersonal die Anfahrt zu erleichtern und den Aufenthalt im Klinikum so angenehm wie möglich gestalten zu können“, betont Daniel Amrein, Geschäftsführer im Helios Klinikum Berlin-Buch.

Das Parkhaus wird ein funktionaler Zweckbau, der aber auch moderne Anforderungen erfüllt. Ökologische Faktoren aber auch Sicherheit spielen bei Parkhäusern eine immer größere Rolle.

„Deshalb freut es mich, dass diese Elemente auch in der Planung und Umsetzung bedacht wurden“, so Torsten Wegemund, Leiter der Bau- und Betriebstechnik und Projektleiter beim Parkhaus. 341 Stellplätze hat das Parkhaus insgesamt, Stellplätze mit Ladestationen für Elektroautos kommen in den kommenden Wochen noch hinzu. Energiesparende LED-Technik mit Tageslichtsteuerung und eine begrünte Fassade an allen Seiten wurden aus umwelttechnischen Aspekten eingerichtet. Mit einem Bewegungsmelder bei Nacht und einer hellen gleichmäßigen Beleuchtung ohne dunkle Ecken wurde das größtmögliche Maß an Sicherheit geschaffen. Die Parkgebühren im Parkhaus unterscheiden sich nicht von den Gebühren der weiteren Parkplätze.

In Höhe und Farbgebung fügt sich das Gebäude in die Umgebung ein, aus Rücksicht auf die Anwohner sind zwischen 22.00 und 5.00 Uhr nur Ausfahrten möglich, die Fassade zum gegenüberliegenden Wohnhaus ist mit Schallschutzlamellen ausgestattet. Die Farbgebung der Parkebenen sorgt für einen hellen Eindruck und gute Orientierung, die lichtdurchlässige Fassade aus Gittermatten funktioniert gleichzeitig als Absturzsicherung für Fußgänger sowie als Anprallschutz. Ein Aufzug sorgt für Barrierefreiheit.

„Wir sind guter Dinge, dass wir mit den zusätzlichen Stellplätzen eine merkliche Verbesserung der Parksituation erreichen“, sagt Projektleiter Wegemund.

Hier finden Sie die Pressemitteilung und weitere Fotos:
https://www.helios-gesundheit.de/kliniken/berlin-buch/unser-haus/aktuelles/detail/news/293-parkplaetze-mehr-helios-klinikum-berlin-buch-eroeffnet-neues-parkhaus/

02.08.2021
Berlin start-up T-knife raises $110 million

Dr. Elisa Kieback Co-founder of T-knife (© T-knife)
Dr. Elisa Kieback Co-founder of T-knife (© T-knife)

T-knife, a spin-off from the MDC and Charité, has raised 110 million U.S. dollars from international investors. The Berlin-based biotech company is developing novel immunotherapies against cancer that focus on teaching a patient’s T cells to recognize and fight solid tumors.

The Berlin biotech company T-knife is taking off: The young company announced on August 2, 2021, the closing of a $110 million Series B round of financing. The round was led by Fidelity Management & Research Company, LLC., with participation from new investors Life Sciences Partners, Qatar Investment Authority (QIA), Casdin Capital, Sixty Degree Capital and CaaS Capital as well as existing investors RA Capital Management, Versant Ventures and Andera Partners. The company, which was spun out of the Max Delbrück Center for Molecular Medicine in the Helmholtz Association (MDC) with support of Charité – Universitätsmedizin Berlin, is developing novel immunotherapies against cancer that focus on teaching a patient’s T cells to recognize and fight solid tumors.

Further information: T-knife website

T-knife will use the proceeds from this financing to expand its scientific team, increase production capacity, and add additional innovative and differentiated T-cell receptor therapies (TCR-T) to its pipeline. Series B financing rounds are all about taking start-ups to the next level beyond the development stage.

Fighting tumors with T cells

T cells monitor our body and protect it from diseases such as viral infections. Infected cells can be recognized by the viral antigens that appear as typical markers on their surface. If a T cell detects an antigen with the help of its receptor, it either destroys the infected cell or triggers a wider immune response. Cancer cells also have special antigens on their surface, but the problem is that the immune system often does not recognize them as malignant and therefore does not fight them. The new T-cell therapy aims to change this: The researchers are teaching the patients’ T cells to identify cancer cells as invaders by equipping them with new T-cell receptors (TCR).

T-knife is developing next-generation adoptive T-cell therapies to treat solid tumors. The company is using mouse strains whose T cells express only human T-cell receptors (TCRs) to identify and build a portfolio of innovative TCR-T-cell therapy programs. T-knife’s lead program, TK-8001, is a novel TCR-T product candidate. It targets solid tumors that carry the antigen MAGE-A1 – a typical distinguishing feature on the surface of cancer cells. In the fourth quarter of 2021, researchers aim to begin enrolling patients in the TK-8001 IMAGE1NE Phase I/II clinical trial; T-knife plans to seek clinical trial approval for additional development programs in 2022.

Decades of basic research paved the way

Decades of research by T-knife co-founder Professor Thomas Blankenstein and his team at the MDC in cooperation with Charité laid the groundwork for this next generation of T-cell therapies. To help realize his vision of using genetically modified immune cells to cure cancer, the MDC technology transfer team and Ascenion, a company that specializes in technology transfer, worked closely with Blankenstein for many years. They patented and further developed the invention and prepared and guided the establishment of T-knife.

The leap from science to business was made in 2015: Professor Thomas Blankenstein, Dr. Elisa Kieback and Holger Specht, Investment Director at IBB Beteiligungsgesellschaft, founded T-knife as a spin-off from the MDC. In 2018 the founders converted T-knife into a limited liability company; Ascenion stepped in. The venture capital firms Boehringer Ingelheim and Andera Partners provided €8 million in initial financing. That was enough to hire a team of 15 employees and set up the first independent offices and labs on the Berlin-Buch campus. In 2020 T-knife launched a second round of financing and raised an impressive €66 million.

That made T-knife one of the best-funded start-ups in the German biotech sector. There has been no stopping T-knife ever since. Being well-funded enables the company to search for more TCR candidates to fight different types of cancer. Yet the 450 square meters on the Berlin-Buch campus are starting to get cramped. At the end of 2020, 20 people were working there. That number grew to 40 by the first half of 2021, and it is expected to double again by the end of this year. T-knife has also set up a presence in the biotech stronghold of San Francisco.

Unique selling point in a growing field

Our TCRs have several advantages over those produced by conventional methods. This could open up new treatment opportunities for many cancer patients, provided that the data from our studies are confirmed in clinical trials.

“The team has established for the first time a system that enables in vivo development of human TCRs that attack cancer-associated antigens. That is a unique selling point and potentially an important breakthrough in the rapidly growing field of adoptive T-cell therapies,” says Dr. Christian Stein, CEO of Ascenion. “We are thrilled that we now have a sound financial basis for translating these outstanding discoveries into tangible benefits for patients.”

Ascenion holds shares in T-knife and has an observer seat on the company’s board of directors. Profits from the future sale of shares will go towards funding further translational research – particularly at the MDC and Charité – via Ascenion’s parent company, the LifeScience Foundation for the Promotion of Science and Research.

“Our TCRs have several advantages over those produced by conventional methods. This could open up new treatment opportunities for many cancer patients, provided that the data from our studies are confirmed in clinical trials,” says Thomas Blankenstein, head of the MDC’s Molecular Immunology and Gene Therapy Lab and former director of Charité’s Institute of Immunology. “We thank all our partners who have supported us for many years through all the ups and downs along this incredible journey.”

 

Further information

02.08.2021
T-knife Therapeutics Announces $110 Million Series B Financing to Advance Pipeline of T-cell Receptor Therapies

Plan to initiate the IMAG1NE Phase 1/2 clinical study of TK-8001, a TCR-T cell therapy for MAGE-A1 positive solid tumors, in 2021

SAN FRANCISCO and BERLIN, Aug. 02, 2021 (GLOBE NEWSWIRE) — T-knife Therapeutics, Inc., a next-generation T-cell receptor company developing a pipeline of innovative therapeutics for solid tumor patients, today announced the successful completion of a $110 million Series B financing. The financing was led by Fidelity Management & Research Company, LLC., with participation from other new investors including, LSP, Qatar Investment Authority (QIA), Casdin Capital, Sixty Degree Capital, and CaaS Capital, along with existing investors RA Capital Management, Versant Ventures and founding investor Andera Partners. The company plans to use proceeds from the financing to expand its scientific team, increase manufacturing capacity and advance its pipeline of T-cell receptor (TCR) engineered T cell therapies (TCR-T).

“Over the past year we have made substantial progress toward our goal of building a leading TCR-T company focused on delivering clinically meaningful benefits for patients with solid tumors,” stated Thomas M. Soloway, Chief Executive Officer of T-knife. “We are excited to have the support of this group of dedicated life sciences investors to help us fulfill our mission, and we welcome Dr. Karin Kleinhans of LSP to our board of directors.”

“T-knife has an elegant and differentiated approach to identifying potent, cancer-specific TCRs with naturally optimized affinity and specificity profiles, creating a next-generation platform for this promising therapeutic field,” said Alex Mayweg, Chairman of T-knife and Managing Director at Versant Ventures. “We are pleased to be progressing TK-8001 toward the clinic and to advance our broader portfolio of product candidates.”

T-knife is leveraging its proprietary HuTCR transgenic mouse platform to discover and develop a portfolio of TCR-T programs to treat patients with solid tumors. T-knife’s lead program, TK-8001, is a novel TCR-T product candidate targeting MAGE-A1 positive cancers. T-knife plans to begin enrolling patients in the TK-8001 IMAG1NE Phase 1/2 clinical study in the fourth quarter of 2021 and is planning to submit INDs/CTAs for additional product candidates in 2022.

“The field of TCR-T holds significant promise to change the treatment paradigm for many cancer patients,” said Karin Kleinhans, PhD, Partner at LSP who joined T-Knife’s board in connection with the Series B financing. “We are highly encouraged by the progress being made at T-knife to advance its important next-generation therapies.”

Olivier Litzka, Partner at Andera Partners, commented, “As a founding investor, it is gratifying to witness the continued success at T-knife. The completion of the Series B financing is an important milestone that will enable us to execute on our vision of building a leading transatlantic immuno-oncology company.”

About the HuTCR platform
T cells play a key role in the immune response by directly recognizing and eliminating infected, foreign or altered cells, such as cancer cells. To do this, they use their T-cell receptors (TCRs) to scan the surface of other cells for foreign antigens presented on Human Leukocyte Antigen (HLA) complexes. Cancer cells can be recognized by mutated or viral antigens expressed only in the tumor, or self-antigens normally expressed during embryonic development and in non-somatic adult tissues. Genetic engineering of T cells with TCRs recognizing antigens aberrantly or over-expressed in cancers can redirect these T cells to the tumor, potentially offering curative responses to cancer patients.

The ability to identify potent cancer-specific TCRs has been limiting for the field of TCR-T. In the case of self-antigens, T cells bearing those TCRs are eliminated during T cell development to avoid recognition and attack of healthy tissues. For non-self tumor antigens, such as those derived from viral sequences or mutations, the very low T cell frequency in the blood has limited TCR discovery efforts.

To overcome these challenges, T-knife has developed transgenic mice (HuTCR mice) carrying the human TCRαβ gene loci and expressing multiple human HLAs. Immunizing HuTCR mice with human tumor antigens, for which mice are not tolerant, allows for the identification of both CD4+ and CD8+ T cells with TCRs that have optimized affinity / specificity profiles capable of mediating significant anti-tumor activity. The TCRs from HuTCR mice are of higher affinity for tumor self-antigens than TCRs isolated from human donors and are naturally optimized to maintain a high specificity profile, making HuTCR mice a powerful high-throughput platform for rapidly generating TCRs with best-in-class potential.

About T-Knife Therapeutics, Inc.

T-knife is a next-generation T-cell receptor (TCR) company developing a pipeline of therapeutics for solid tumor patients. The company leverages its proprietary humanized T-cell receptor (HuTCR) mouse platform to produce fully human TCRs, naturally selected in vivo for optimal affinity and specificity.

T-knife is developing a pipeline of potential first/best-in-class TCR therapeutics against targets with high unmet medical need, including cancer testis antigens, viral antigens and commonly shared neoantigens. T-knife was founded by leading T-cell and immunology experts using technology developed at the Max Delbruck Center for Molecular Medicine together with Charité University Hospital in Berlin. For additional information, please visit the company’s website at www.t-knife.com.

 

Innovation / 29.07.2021
Eckert & Ziegler unterstützt Ravensburger ICPO-Stiftung: Impulse für den Wissenschaftsstandort Deutschland

Die Eckert & Ziegler AG (ISIN DE0005659700; TecDAX), ein weltweit tätiger Spezialist für medizinische Anwendungen von Radioisotopen, wird die ICPO, eine gemeinnützige Ravensburger Stiftung zur Förderung neuer Behandlungsformen in der Nuklearmedizin, künftig unterstützen und auf der ICPO-Konferenz in München im Oktober 2021 präsentieren.

Ziel der ICPO und ihrer Veranstaltungen ist es, die globale Infrastruktur und die Ausbildung von Fachpersonal für innovative nuklearmedizinische Therapien u.a. auf dem Feld der Krebsbehandlung aufzubauen (Home - ICPO 2021FORUM (icpo-forum.org)).

„Wir sind überzeugt, mit der Unterstützung der ICPO nicht nur eigenem Nutzen zu dienen, sondern auch dem akademischen Umfeld Impulse zu geben“, erläuterte Dr. Andreas Eckert, Gründer und Vorstandsvorsitzender der Eckert & Ziegler AG. „Große Teile der bundesdeutschen Hochschulforschung schmoren, was die Relevanz für den medizinischen Fortschritt betrifft, im eigenen Saft. Kaum ein Forschungsergebnis wird als Medikament zugelassen. In einer jüngst veröffentlichten Studie, die wir gemeinsam mit der Universität Hamburg erstellt haben[1], zeigt sich, dass unter den medizinischen Durchbrüchen der letzten Dekade (2010 bis 2019) nicht eine einzige deutsche Universität wesentlich beteiligt war.“

In der bundesdeutschen Nuklearmedizin besteht aufgrund jüngerer akademischer Patentierungen nun die Chance, dies zu ändern. Zahlreiche radiopharmazeutische Wirkstoffkandidaten in fortgeschrittenen klinischen Phasen basieren auf Entdeckungen, die hierzulande gemacht wurden. Mit dem Erwerb der Würzburger PENTIXAPHARM konnte Eckert & Ziegler jüngst erstmals in Medikamentenentwicklungen investieren, die auf Patenten einer deutschen Hochschule, der Münchener Ludwig-Maximilians-Universität, basierten. Bislang hatte der Konzern seine Schutzrechte für innovative Produkte weitgehend von ausländischen Hochschulen einlizensiert.

„Die ICPO-Stiftung nutzt das Ökosystem, das sich in den letzten Jahren in der Bundesrepublik auf dem Gebiet der Radiotherapeutika gebildet hat, um solche Entdeckungen im großen Maße tatsächlich für Patienten zu erschließen. Das ist eine großartige Initiative, die man unterstützen muss.“

Eckert fügte hinzu: „Den Wohlstand unserer Gesellschaft werden wir angesichts der demographischen Entwicklung und dem Niedergang der schulischen Bildung nur halten können, wenn wir die Effizienz der Translation, also der Übersetzung von Forschung in Wertsteigerung, massiv erhöhen. Dazu ist der enge Schulterschluss zwischen Wissenschaft und Wirtschaft unabdingbar“.

[1] https://econpapers.repec.org/paper/hcewpaper/068.htm

Research / 22.07.2021
Anton Henssen honored with Berlin science award

Photo of Anton Henssen. Credit: Wiebke Peitz, Charité
Photo of Anton Henssen. Credit: Wiebke Peitz, Charité

Dr. Anton Henssen, a scientist and physician at the ECRC, has received the Young Investigator Award of the 2020 Berliner Wissenschaftspreis for his cutting-edge research into childhood cancers. The award was presented by the Governing Mayor of Berlin at a ceremony on July 22 in front of the Rotes Rathaus.

Anton Henssen has been awarded the 2020 Berliner Wissenschaftspreis in the Young Investigator category. The pediatric oncologist is a group leader at the Experimental and Clinical Research Center (ECRC ), a joint institution of the Max Delbrück Center for Molecular Medicine in the Helmholtz Association (MDC) and Charité – Universitätsmedizin. Henssen studies the causes of rare pediatric tumor types such as neuroblastoma. Here he focuses on the role played by small DNA rings – a completely new genetic mechanism of cancer formation – and uses technologies like single-cell analysis. His goal is to one day be able to treat his young patients better with personalized therapies. In addition to conducting research on the Buch campus, Henssen works at Charité as a physician in the Department of Pediatric Oncology and Hematology. His research, according to an official statement, is deeply embedded in the scientific fabric of the capital region and is an outstanding example of the impact that application-oriented research can have.

The Young Investigator Award, which includes a €10,000 cash prize, is given each year in conjunction with the Berliner Wissenschaftspreis to early career researchers who are 35 years old or younger. The award recognizes innovative research in a future-oriented field that could particularly benefit Berlin as a science and business location. The Berliner Wissenschaftspreis promotes outstanding achievements in science and research that have been made in Berlin. A central aim is to lay the foundation for the further economic development of Berlin. The 2020 award, which is being presented for the thirteenth time and is endowed with €40,000, goes this year to Professor Christian Drosten. The presentation of the award had been postponed in fall 2020 due to the pandemic and has now taken place for as part of Wissensstadt Berlin 2021.

“The recognition goes to a team”

“I am delighted and very honored to receive this award,” Henssen said after the presentation ceremony. “Even though the award was presented to me, the recognition goes to a team of international collaboration partners, because the research done by my lab would not have been possible without such teamwork.”

Berlin’s Governing Mayor and Senator for Higher Education and Research Michael Müller stressed: “Through his cutting-edge research, Henssen is laying important groundwork that will allow us to achieve new breakthroughs in the diagnosis and treatment of childhood cancers. The two award winners show through their research just how strong Berlin science is, and our city can be rightly proud of that.”

Professor Thomas Sommer, interim Scientific Director of the MDC, said: “I am absolutely delighted and congratulate Anton Henssen on this great award. In my view, Henssen ideally combines basic research and direct application. He brings his knowledge and experience as a clinical oncologist to his laboratory work, while also using his innovative research approaches and findings to help children afflicted with cancer. I sincerely wish Henssen and his team much success on this path.”

About the award winner

Anton Henssen, a pediatric oncologist, grew up in Düsseldorf and has since late 2018 been working at the Berlin-based Experimental and Clinical Research Center (ECRC), a joint institution of the Max Delbrück Center for Molecular Medicine and Charité – Universitätsmedizin Berlin. Henssen, 35, received his PhD from RWTH Aachen University in 2013 following neuroscience training at Forschungszentrum Jülich. He was deeply involved in treating childhood cancers for the first time as a junior physician at the University Hospital Essen. During a research stay in the United States at Memorial Sloan Kettering Cancer Center in New York (2013 to 2016), he specialized in DNA sequencing of childhood cancers.

In 2016 he came to Berlin to work in the Clinician Scientist Program of the Berlin Institute of Health at Charité (BIH) and Charité – Universitätsmedizin Berlin. Since the end of 2018 Henssen has led the Emmy Noether Research Group “Genomic Instability in Pediatric Cancer” at the ECRC, which is also a guest group at the MDC. Since 2020 his research has been funded by a Starting Grant from the European Research Council (ERC). In addition to conducting research on the Buch campus, Henssen works at Charité as a physician in the Department of Pediatric Oncology and Hematology.

Press Release of the MDC:
https://www.mdc-berlin.de/news/press/anton-henssen-honored-berlin-science-award

Research, Education / 22.07.2021
Ulrich Scheller ist MINT-Botschafter des Jahres 2021

Im Rahmen einer virtuellen Feierstunde wurden 46 Ehrenamtliche aus dem bundesweiten Netzwerk „MINT Zukunft schaffen!“ ausgezeichnet, darunter Dr. Ulrich Scheller als MINT-Botschafter des VBIO Berlin im Gläsernen Labor Buch

Um junge Menschen für Berufe in den Bereichen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik (MINT) zu gewinnen, engagieren sich rund 20.000 MINT-Botschafterinnen und -Botschafter in der Initiative „MINT Zukunft schaffen!“. Schwerpunkt der Initiative ist es, Schülerinnen und Schüler für MINT zu begeistern und Schulen im Bereich MINT zu motivieren, zu fördern und auszuzeichnen.

Auch in diesem Jahr ließ es sich die Schirmherrin Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel nicht nehmen, die Ehrung ausgewählter Botschafterinnen und Botschafter per Videobotschaft zu begleiten und deren Engagement persönlich zu würdigen. „MINT-Bildung ist der Schlüssel für eine erfolgreiche berufliche Zukunft vieler junger Menschen. MINT-Kompetenzen erschließen uns allen ein gutes Stück Zukunft. Und als MINT-Botschafterinnen und -Botschafter haben Sie großen Anteil daran. Sie inspirieren und motivieren, und so hoffe ich, dass Sie sich auch weiter engagieren“, so Dr. Merkel.

Die Ehrung selbst wurde von Herrn Thomas Sattelberger, Vorstandsvorsitzender „MINT Zukunft schaffen!“ vorgenommen: „Ohne die ehrenamtlichen MINT-Botschafterinnen und -Botschafter gäbe es keine breit aufgestellte MINT-Projektlandschaft mit tausenden MINT-Aktivitäten. Sie haben Freude an der Weitergabe von Wissen, sie bilden sich und andere weiter, sie leben MINT-Motivation vor. Die MINT-Botschafterinnen und Botschafter tragen so entscheidend zu einer zukunftsfähigen und nachhaltigen MINT-Welt bei. Herzlichen Dank dafür“, so Thomas Sattelberger.

Botschafter des VBIO Berlin im Gläsernen Labor

Dr. Ulrich Scheller engagiert sich im Verband Biologie, Biowissenschaften & Biomedizin in Deutschland (VBiO) ganz besonders für die naturwissenschaftliche Bildung Jugendlicher. Seit viele Jahren ist er im Vorstand des Landesverbandes Berlin Brandenburg aktiv.

Dr. Scheller gehört zu denen, die das Gläserne Labor im renommierten Wissenschafts- und Biotechnologiepark Campus Berlin-Buch erfolgreich etabliert und weiterentwickelt haben. Heute ist er als Geschäftsführer der Campus Berlin-Buch GmbH für diese Bildungseinrichtung verantwortlich. 1999 eröffnet, bietet das Gläserne Labor inzwischen rund 14.000 Jugendlichen pro Jahr die Möglichkeit, zu den Themen Molekularbiologie, Herz-Kreislauf, Neurobiologie, Chemie, Radioaktivität sowie Ökologie zu experimentieren. Die Mitmachexperimente sind eng auf die aktuelle biomedizinische Forschung der Einrichtungen des Campus bezogen. Das Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin in der Helmholtz-Gemeinschaft (MDC) und das Leibniz-Forschungsinstitut für Molekulare Pharmakologie sowie weitere Partner fördern die Bildungsarbeit des Gläsernen Labors aktiv. Durch die enge Kooperation kann Wissen vermittelt werden, das noch nicht im Lehrbuch steht. Wissenschaftler*innen des Campus unterstützen die Schüler*innen beim selbstständigen Experimentieren und geben Einblicke in die spannende Welt der Forschung.


Die zugehörige Pressemitteilung sowie das Video-Grußwort der Bundeskanzlerin zu Ehren der MINT-Botschafter*innen des Jahres finden Sie hier.


Als MINT-Botschafter*innen des Jahres 2021 wurden geehrt:

Bianca Woeltje
MINT-Botschafterin bei Amazon Web Services


Dr. Anna Schüth
MINT-Botschafterin von Cybermentor


Dr. Gloria Becker
MINT-Botschafterin der Deutschen Mathematiker-Vereinigung als Mathemacherin


Marcel Arendt
MINT-Botschafter bei Esri 


Prof. Dr. Insa Melle
MINT-Botschafterin der GDCh am Fortbildungszentrum Dortmund

Rita Tandetzke
MINT-Botschafterin der GDCh am Fortbildungszentrum Erlangen/Nürnberg

Univ.-Prof. Dr. Arnim Lühken
MINT-Botschafter der GDCh am Fortbildungszentrum Frankfurt/Main

Prof. Dr. Matthias Ducci
MINT-Botschafter der GDCh am Fortbildungszentrum Karlsruhe

Prof. Dr. Rebekka Heimann
MINT-Botschafterin der GDCh am Fortbildungszentrum Leipzig/Jena

Prof. Dr. Timm Wilke
MINT-Botschafter der GDCh am Fortbildungszentrum Leipzig/Jena

Prof. Dr. Marco Beeken
MINT-Botschafter der GDCh am Fortbildungszentrum NordWest

Prof. Dr. Ingo Eilks
MINT-Botschafter der GDCh am Fortbildungszentrum NordWest

Prof. Dr. Alfred Flint
MINT-Botschafter der GDCh am Fortbildungszentrum Rostock

Prof. Dr. Volker Woest
MINT-Botschafter der GDCh am Fortbildungszentrum Leipzig/Jena


Univ.-Prof. Dr. Markus Peschel
MINT-Botschafter der Kinderuni Saar

Stephanie O’Neal
MINT-Botschafterin der Kinderuni Saar

Nicole Müller-Bruverius
MINT-Botschafterin der Kinderuni Saar 

Univ.-Prof. Dr. Franziska Lautenschläger
MINT-Botschafterin der Kinderuni Saar

PD Dr. Guido Falk
MINT-Botschafter der Kinderuni Saar

Dr. Thomas John
MINT-Botschafter der Kinderuni Saar

Univ.-Prof. Dr. Christoph Becher
MINT-Botschafter der Kinderuni Saar

Jun.-Prof. Dr. Elke Neu-Ruffing
MINT-Botschafterin der Kinderuni Saar

Stefanie Krämer
MINT-Botschafterin der Kinderuni Saar

Paula Fischer
MINT-Botschafterin der Kinderuni Saar

Patrick Felix Peifer
MINT-Botschafter der Kinderuni Saar

Simon Schwindling
MINT-Botschafter der Kinderuni Saar

PD. Dr. med. Sebastian Ewen
MINT-Botschafter der Kinderuni Saar

Dr. med. Colmar Niederstadt
MINT-Botschafter der Kinderuni Saar

Edith Maas
MINT-Botschafterin der Kinderuni Saar


Dr. Sebastian Groß
MINT-Botschafter bei MathWorks


Prof. Dr. Nicola Marsden
MINT-Botschafterin des Kompetenzzentrum Technik-Diversity-Chancengleichheit e.V.
Forschungsprofessur Sozioinformatik, Hochschule Heilbronn


Juliane George,
MINT-Botschafterin in der Girls Day Akademie Dresden


Uwe B. Baumbach
MINT-Botschafter im VDE Chemnitz e.V.


Pauline Rößle
MINT-Botschafterin bei Salesforce, Dual Student @ Solution Engineering

Dinara Asam
MINT-Botschafterin bei Salesforce, Dual Student @ Solution Engineering

Leonard Klein
MINT-Botschafter bei Salesforce, Dual Student in Solution Engineering 

Lukas Nohl
MINT-Botschafter bei Salesforce, Dual Student in Solution Engineering

Jan Paul Poeschke
MINT-Botschafter bei Salesforce, Dual Student at Salesforce

Diana Ritter
MINT-Botschafterin bei Salesforce, Dual Student – BDR at Salesforce

Cathleen Jaenicke
MINT-Botschafterin bei Salesforce


Vivien Kohlhaas
MINT-Botschafterin am Science College Overbach

Philipp Mülheims
MINT-Botschafter am Science College Overbach

Thomas Windt
MINT-Botschafter am Science College Overbach

Tom Schönijahn
MINT-Botschafter am Science College Overbach


Dr. Ulrich Scheller
MINT-Botschafter des VBIO Berlin im Gläsernen Labor Buch


Dr. Kevin Rick
MINT-Botschafter des VDE e.V. 

 

Education / 21.07.2021
Ein Ferientag zum Thema BIENEN

Kaum wird es wärmer und die ersten Blüten lassen sich sehen, summt und brummt es in Gärten und Grünanlagen. Bienen fliegen in gewagten Flugmanövern von Blüte zu Blüte, sammeln Nektar und bestäuben dabei die Blüten. Tänzelnd zeigen sie anderen Bienen, wo die besten Futterstellen zu finden sind.

Das Gläserne Labor, die Stadtteilbibliothek Buch und Spielkultur Berlin-Buch e.V. laden Kinder zwischen sechs und zehn Jahren zu einem Ferientag rund um die Biene ein. Dabei gibt es viele spannende Dinge zu erfahren: Welche Obst- und Gemüsesorten gäbe es ohne die bestäubenden Insekten nicht? Wie leben Bienen? Wie sind die Augen von Bienen aufgebaut und wie sehen Bienen?

Wissen aus Büchern und Experimenten
Um ihr Wissen zu erweitern, stöbern die Kinder zunächst in der Bibliothek in bereitgestellten Medien. Dort stehen auch Experimente bereit: Wer schon immer mal wie eine Biene sehen wollte, darf durch ein Facettenauge gucken und Blüten auf dem UV-Lichttisch ansehen. Mit allen Sinnen geht es weiter beim Honigtest: Hier erfahren die Kinder, wie unterschiedlich Honige riechen, schmecken und aussehen können.

Lebensräume der Bienen kennenlernen
Die nächste Station ist der grüne Campus Berlin-Buch. Hier dürfen die Kinder den Alltag der Bienen am Bienenstock des Gläsernen Labors beobachten. Sie können das Innenleben des Stocks erforschen und sogar Honigproben entnehmen.

Zahlreiche Wildbienenarten leben nicht als Volk zusammen, sondern sind Einzelgänger und bevorzugen Nistplätze an verschiedensten Orten. Insektenhotels können den Wildbienen helfen, sich anzusiedeln. Doch dabei gilt es, geeignete Materialien zu verwenden und die Inneneinrichtung richtig anzulegen. Die Experten dafür finden sich auf dem Abenteuerspielplatz Moorwiese. An dieser letzten Station des Ferientages kann jedes Kind sein eigenes Insektenhotel bauen.

Termine: 4. August 2021; 5. August 2021 & 6. August 2021, jeweils 9 bis 17 Uhr

Geeignet für Kinder von 6 bis 10

Dauer: Eintägig

Begrenzte Teilnehmerzahl. Anmeldung erforderlich.
Anmeldung und weitere Informationen:
Stadtteilbibliothek Buch bei Doreen Tiepke unter doreen.tiepke@ba-pankow.berlin.de unter Benennung des Wunschtermins

Anmeldefrist bis zum 20. Juli 2021

Veranstaltungsort: Der Kurs findet in Berlin-Buch in der Stadtteilbibliothek, im Gläsernen Labor auf dem Campus Berlin-Buch und auf der Moorwiese statt.

Kosten: keine

Die Ferientage zum Thema BIENEN werden von der HOWOGE gefördert.

Zur Corona Pandemie: Die Veranstaltung findet zumeist draußen oder in großen, belüfteten Räumen statt, so dass Abstand gewahrt werden kann. Die Gruppe wird eine Anzahl von 12 Kindern und zwei Dozenten nicht übersteigen. Wir bitten um das Tragen eines Mundschutzes und regelmäßiges Händewaschen.

Research / 16.07.2021
The new old-fashioned way

Photo: Claudia Wüstenhagen/Berlin Partner
Photo: Claudia Wüstenhagen/Berlin Partner

When Rudolf Virchow started studying medicine in Berlin in October 1839, the theory of the four humors of antiquity was still the mainstay of medical belief. Barely two decades later, the textbooks had to be rewritten: Virchow, who had since received his doctorate in medicine, succeeded in showing that the entire human body consists of cells – tiny units that can undergo disease reflecting morphological alterations.. Virchow’s revolutionary “cellular pathology” offered an entirely new understanding of causes of disease. His teachings, valid to this day, laid the foundation for modern, science-based medicine.

And yet, by today’s standards, the prerequisites for such a momentous discovery were modest. Virchow examined tissue samples under a simple microscope with the aid of a mirror and sunlight. To make cell structures visible, he stained tissue with dyes mixed together for him by chemists. Using this method, the “father of cellular pathology” managed to diagnose 20 diseases, including leukemia and thrombosis.

21st century physicians and scientists still use staining techniques to identify morphological patterns of cells, the detailed diagnosis of cancer being a prominent example. Only today, the dyes are fluorescent and the equipment differs somewhat from that of the 19th century. A glance at the Screening Unit at the FMP in Berlin-Buch shows just how far things have progressed: The state-of-the-art technology features a fully automated confocal microscope equipped with two cameras that automatically records 1,000 morphological characteristics for each individual cell. Given that almost 400 experiments can be performed simultaneously on one test plate (the FMP compound library has 200 of them), no fewer than 400 million data sets are generated in one run per single test plate alone. Not even a mastermind like Rudolf Virchow would have been able to analyze such huge volumes of data. The high-resolution microscope is therefore connected to a fleet of supercomputers that use artificial intelligence to detect tiny changes in cells and assign them to specific classes or diseases.

“We work in the tradition of Virchow, but using computer power that was unimaginable back then,” explained Dr. Jens von Kries, Head of the Screening Unit. “Virchow 2.0” is the term he gives to the concept of computer-aided pattern recognition, which is ideal for both drug discovery and disease diagnosis.

The team led by von Kries is currently using the new technology for cell toxicity profiling. The researchers want to find out which of the 70,000 chemical substances in their compound library are toxic. This classification should make drug screening assisted by robotic arms even more efficient
in the future. “Virchow 2.0” is soon to be used for personalized medicine. When cancer patients have developed resistance to drugs, for example, researchers can use tissue samples to search for alternative medications. Requests to this effect have already been received from Virchow’s long-time workplace – Charité. According to Jens von Kries, there are plans for further fields of application, and machine pattern recognition still has further potential.

“Virchow pushed the boundaries,” he remarked, “and we are trying to do the same using current technological means.”
 

Translation: Teresa Gehrs
 

Education / 13.07.2021
Einladung zur Buch_KulTour 2021

Das künftige Bildungs- und Integrationszentrum Buch stellt sich vor

Im Zentrum von Berlin-Buch soll eine neue Heimat für Kultur und Bildung entstehen: Auf der Freifläche Groscurthstraße 21-33 wird auf ca. 3.300 qm und vier Etagen das Bildungs- und Integrationszentrum (BIZ) Buch errichtet. Bislang sind nur Bibliothek und Musikschule in Buch präsent, doch das soll sich zukünftig ändern: Erstmals ziehen Volkshochschule, Musikschule, Bibliothek und der Bereich Kunst und Kultur mit Kunstwerkstätten und Tanzräumen in ein gemeinsames Haus, ergänzt um das Gläserne Labor des Campus Berlin-Buch und einzelne Ausstellungen des Pankower Museums.

Die detaillierten Planungen für das Gebäude und die Freiflächen sind abgeschlossen. Bald werden die ersten bauvorbereitenden Maßnahmen auf der Fläche starten. 2025 soll das BIZ Buch feierlich eröffnet werden. Bis dahin wird es eine Vielzahl an kleinen und größeren Aktionen in Berlin-Buch geben, um den Gedanken des BIZ Buch gemeinsam zu erleben.

Die jährlich stattfindende Aktionswoche Buch_KulTour soll als Vernetzung der Einrichtungen Gläsernes Labor, Stadtbibliothek, Jugendkunstschule, Museum, Volkshochschule, Musikschule und Kunstwerkstätten mit Angeboten aller Einrichtungen einen ersten Eindruck vermitteln. Vom 1. bis 7. August 2021 sind die interessierten Bucher:innen –  von Jung bis Alt –  eingeladen, teilzunehmen an Workshops, Sprachkursen, Ausstellungen, Vorträgen, Konzerten und naturwissenschaftlichen Experimenten. Die Teilnahme an den einzelnen Veranstaltungen ist kostenfrei.

Aktionswoche vom 1. bis 7. August

Den Auftakt der Aktionswoche Buch_KulTour 2021 bildet ein Eröffnungskonzert am Sonntag. In der Aktionswoche werden z.B. musikalische Workshops der Musikschule, ein Bienenprojekt des Gläsernes Labors und eine Ausstellung über Max Skladanowsky des Museums Pankow in der Stadtbibliothek, Sprachkurse und Beratung durch die Volkshochschule sowie Mal- und Zeichenkurse der Jugendkunstschule angeboten. Zum Abschluss der Aktionswoche ist auch ein kleines Gartenfest der Musikschule mit Spieltänzen und Musik des Orchesters INKLUSIV geplant.

Anmeldungen für die Teilnahme an den entgeltfreien Veranstaltungen der Buch_KulTour 2021 werden von der Volkshochschule (VHS Pankow) telefonisch unter (030) – 90 295-1700 oder schriftlich per E-Mail an: vhs@ba-pankow.berlin.de angenommen. Persönliche Anmeldungen sind auch in der Stadtbibliothek Buch, Wiltbergstraße 19-23 möglich.

Weitere Informationen finden Sie online auf der Webseite des Bezirksamtes Pankow von Berlin, Amt für Weiterbildung und Kultur: https://www.berlin.de/ba-pankow/buch_kultour.

Text: Bezirksamt Pankow

Patient care / 07.07.2021
Helios Klinikum Berlin-Buch lädt mit Fridays for Kids zu regelmäßigen Kinder-Aktionstagen ein

Medizinische Versorgung von Kindern nachhaltig verbessern

Der Juli steht im Zeichen der Bewegung – zumindest im Helios Klinikum Berlin-Buch. An vier Freitagen werden hier, von Fachpersonal begleitet, kleine Sport- und Bewegungsaktionen vorbereitet. Die Events sind der Auftakt zu einem großen Programm, bei dem Pädiatrie neu gedacht werden soll. Eingeladen sind alle Kinder und deren Eltern, die sich auf einen tollen Nachmittag mit Spiel und Spaß freuen können und auf die Möglichkeit des Austausches zu unterschiedlichen Themen rund um die Kinder- und Jugendmedizin.

An vier Freitagen im Juli wird es vor dem Klinikum verschiedene Workshops und Spielangebote zu unterschiedlichen Themen geben, die eine Mischung aus Spiel, Sport und Spaß sind. Ziel ist es, dass Kinder und Jugendliche ihren Körper wieder bewusster wahrnehmen, sowie der Austausch mit den Eltern, wie die Pädiatrie der Zukunft aussehen könnte.

Priv.-Doz. Dr. med. Patrick Hundsdörfer, Chefarzt der Kinder- und Jugendmedizin im Helios Klinikum Berlin-Buch:

“Ich bin mir sicher, dass den Kindern dieses Angebot großen Spaß machen wird. Die kleinen sportlichen Events werden zudem genutzt, um in den Austausch mit den Familien zu gehen, um zu verstehen, was sie bei ihrer Krankengeschichte unterstützen würde. Ich würde mich sehr freuen, wenn auch Eltern ehemaliger Patientinnen und Patienten mit ihren Kindern kommen und mit uns ihre Erfahrungen und Eindrücke teilen. Unser Ziel ist es, die medizinische Versorgung von Kindern und Jugendlichen nachhaltig zu verbessern. Dafür starten wir ein Programm, das Gesundheit als ganzheitlichen Ansatz verfolgt und Pädiatrie neu definiert.“


Wir laden ein zu folgenden Terminen:


Freitag 09.07.2021, 15-17 Uhr zum Thema „Sinne erleben“

Freitag 16.07.2021, 15-17 Uhr zum Thema „der Körper“

Freitag 23.07.2021, 15-17 Uhr zum Thema „der Geist”

Freitag 30.07.2021, 15-17 Uhr zum Thema „der Mensch im Krankenhaus“

Wo: Helios Klinikum Berlin-Buch

Schwanebecker Chaussee 50; 13125 Berlin

Große Wiese rechts vom Haupteingang

Research / 05.07.2021
A glitch in the heart’s protein factory

Picture: Mariana Guedes Simoes / AG Panakova
Picture: Mariana Guedes Simoes / AG Panakova

MDC researchers have discovered a previously unknown cause of cardiac hypertrophy. As they report in the journal “Genome Biology”, genetic variation results in heart cell ribosomes not working properly. This disrupts protein production, which in turn causes the heart to grow too large.

An abnormal increase in heart muscle mass is considered the most common cause of sudden cardiac death. Now, a team of scientists led by Professor Norbert Hübner, head of the Genetics and Genomics of Cardiovascular Diseases Lab at the Max Delbrück Center for Molecular Medicine in the Helmholtz Association (MDC) in Berlin, has figured out what’s behind this hypertrophy. Another MDC research group – the “Non-coding RNAs and Mechanisms of Cytoplasmic Gene Regulation Lab”, led by Dr. Marina Chekulaeva – was also involved in the study.

The scientists have uncovered a complex molecular mechanism that interferes with the overall protein production in the ribosomes of heart cells. As a result, the heart does not get the proteins it needs. This production defect, in turn, promotes abnormal growth of heart muscle cells. The study, which involved 19 researchers from six countries, has been published in the journal “Genome Biology”.

The entire protein production is impaired

“We wanted to find out how natural genetic variation, which is present in every living being, can contribute to the development of complex diseases,” says Dr. Sebastiaan van Heesch, who is the study’s co-last author along with Hübner. Until June 2020 the Dutchman was a postdoc in Hübner’s lab at the MDC. He has since set up his own lab back in his home country, at the Prinses Máxima Center for Pediatric Oncology in Utrecht.

“It was already known that differences in the genome can influence whether and how genes are read in the cell nucleus,” says van Heesch. This process, known as transcription, is the first step in protein production. Scientists were also aware that certain changes in the DNA can lead to the production of defective heart proteins. “But the fact that genetic variants can affect the heart’s entire protein production by interfering with cellular protein factories – the ribosomes – was new and rather surprising,” says van Heesch.

Particularly devastating for long proteins

“In our study, we worked with a group of rats for which we know all the genetic variants and we also know that about half of the animals in this panel of hybrid strains develop heart disease,” reports Dr. Jorge Ruiz-Orera, a scientist from the same group. Ruiz-Orera is co-lead author of the study along with Dr. Franziska Witte, who was a doctoral student in Hübner’s lab during the first years of the study and now works at the Berlin-based research firm Nuvisan.

“To find out more about the reasons behind the rats’ cardiac hypertrophy, we looked for a link between the animals’ DNA and the function of their ribosomes. That’s where translation, or protein production, takes place,” says Ruiz-Orera. The researchers also examined whether errors in protein production could be related to the known enlargement of the hearts.

In these investigations, the team came across an altered region in the rats’ genome that results in a defect in overall protein synthesis. However, this defect affects long and short proteins differently. “The effect is not as devastating in short proteins,” explains Ruiz-Orera. “But long proteins, such as the important muscle protein titin, are produced much less efficiently. We were able to show that this has a negative effect on the assembly of sarcomeres, the smallest functional unit of the muscle fiber.” Ultimately, this defect leads to a thickening of the heart chambers and heart failure.

Similar effects even seen in yeast cells

“What is especially remarkable is that similar genetic variants also have the same effects on protein synthesis in other species – for example, in mice, humans, and even in unicellular organisms like yeast,” reports Hübner. This shows, he says, just how widespread the genetically determined defect is in the cellular protein factories, how little it has changed over the course of evolution, and how important a role it plays in the development of complex diseases that also affect humans.

“The mechanism we uncovered may explain why some people are genetically predisposed to develop cardiac hypertrophy,” says Hübner. “In addition, our work lays the groundwork for future studies on the genetic predisposition to complex diseases that can affect organs other than the heart.”

Text: Anke Brodmerkel

Further information

Literature

Franziska Witte, Jorge Ruiz-Orera et al. (2021): “A trans locus causes a ribosomopathy in hypertrophic hearts that affects mRNA translation in a protein length-dependent fashion”. Genome Biology, DOI: 10.1186/s13059-021-02397-w

economic development, Living / 01.07.2021
Konzept für den Bucher Pankepark mit Bewegungs- und Aufenthaltsangeboten für alle Generationen

Erste Projekte im Ostteil werden zurzeit detailliert geplant

Schon lange wünschen sich die Menschen in Buch und die Pankower Politiker, dass zwischen S-Bahnhof und Autobahn ein Park mit Bewegungs- und Gesundheits­angeboten für alle entsteht. Das Bezirksamt Pankow hatte das Landschaftsarchitekturbüro Henningsen im vergangenen Jahr mit der Erarbeitung eines Konzepts beauftragt. Es wurde am 22. Juni 2021 im Garten des Bucher Bürgerhauses vorgestellt. Vertreten waren das Stadtentwicklungsamt, der Bucher Bürgerverein, Straßensozialarbeiter von Gangway e.V., das BENN-Team, der Bucher Bote und engagierte Bürger:innen, von denen viele schon am Auftaktspaziergang im Oktober 2020 teilgenommen hatten. Organisiert und moderiert wurde die Veranstaltung von Mitarbeiter:innen der Gebietsbeauftragten Planergemeinschaft e.G.

Landschaftsarchitekt Jens Henningsen stellte das Konzept vor und ging auch auf die vielen Rahmenbedingungen ein. Das Projekt ist eher langfristig angelegt, denn der südliche Teil des Konzeptgebiets ist als Ausgleichsfläche für den Autobahnbau vorgesehen; die dort vorhandenen Bauwerke müssen in den nächsten Jahren abgerissen und die Flächen entsiegelt werden. Für die dortigen Nutzer, u.a. das Technische Hilfswerk (THW), müssen zuvor Ersatzstandorte gefunden werden. Im mittleren Bereich stehen ungenutzte Gebäude, die möglicherweise abgerissen werden. Eine Entscheidung steht hierzu noch aus.

Im südlichen Teil soll die Panke renaturiert werden, d.h. das Ufer wird so umgestaltet, dass der Fluss sich wieder winden – mäandern – kann. Der Pankesportplatz kann wahrscheinlich erst umgestaltet werden, wenn die Hufelandschule einen Neubau erhält. Doch zumindest im nördlichen Teil können erste kleinere Ideen mit Mitteln aus dem Programm Nachhaltige Erneuerung ab 2023 umgesetzt werden, wie Calisthenics-Sportgeräte und eine Boulefläche am Zugang zum S-Bahnhof sowie die Aufwertung der Promenade entlang der Sportplätze mit Fitness- und Bewegungs­angeboten, Tischtennisplatten und Bänken.

Trotz der langfristigen Perspektive wird das Gesamtkonzept gebraucht, denn in Buch wird sich in den nächsten Jahren sehr viel verändern: Vor allem könnten bis zu 3.500 neue Wohnungen am Sandhaus und in Buch Süd entstehen. Auch für die neuen Bewohner:innen ist ein Erholungs- und Bewegungsraum an der Panke wichtig. Das Büro Henningsen schlägt dafür im mittleren Teil einen Skaterrundweg, eine Boulderanlage (Klettern) und Fitnessgeräte sowie eine Wiese mit Baumgruppen vor. Östlich des die S-Bahn unterquerenden Weges könnte aus einem Wasserbecken an der ehemaligen Schule ein Teich entstehen. Hier sind eine Parcours-Anlage und ein Waldspielbereich angedacht, an der Panke sollen Bänke und nach Möglichkeit Plattformen oder Zugänge zum Wasser angelegt werden.

Die ehemalige Industriebahnbrücke soll als Aussichtspunkt mit einer Rampen- und Treppenanlage in Zukunft für alle erreichbar sein. Eine Schiene des Gleises könnte barrierefrei mit einem Gitterrost abgedeckt werden, die andere in einem wasser­gebundenen Belag sichtbar bleiben. 

Von den Gästen der Veranstaltung kamen viel Zustimmung und weitere Anregungen, wie die Einbeziehung von Kunst­werken am Wegesrand und der Wunsch nach Boule- und Schachflächen. Nicht zuletzt soll entlang der Industriebahn an die während der Nazizeit über diesen Weg deportierten Menschen erinnert werden.

Es bleibt viel Diskussionsstoff. Spätestens wenn die ersten Projekte anstehen, wird die Beteiligung über die genauen Inhalte fortgesetzt.

Download Lageplan Gesamtkonzept (PDF) © Henningsen Landschaftsarchitekten

Download Maßnahmensteckbrief Bewegungs- und Aufenthaltsfläche am südlichen S-Bahn-Zugang (PDF) © Henningsen Landschaftsarchitekten

Download Maßnahmensteckbrief Promenade am Pankesportplatz (PDF) © Henningsen Landschaftsarchitekten

Text: Anka Stahl

Research, Innovation, Education / 01.07.2021
„Zufällig genial?“ – Auftakt zur 57. Wettbewerbsrunde von Jugend forscht

Kinder und Jugendliche mit Interesse an Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik können sich ab sofort online anmelden – Campus Berlin-Buch ist erneut Pate beim Regionalwettbewerb

Unter dem Motto "Zufällig genial?" startet Jugend forscht in die neue Runde. Ab sofort können sich junge Menschen mit Freude und Interesse an Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik (MINT) wieder bei Deutschlands bekanntestem Nachwuchswettbewerb anmelden. Schülerinnen und Schüler, Aus­zubildende und Studierende bis 21 Jahre sind aufgerufen, in der Wettbewerbsrunde 2022 spannende und innovative Forschungsprojekte zu präsentieren.

Jugend forscht ermutigt alle, sich der Herausforderung zu stellen, zu forschen und zu experimentieren, zu tüfteln und zu erfinden – und dem Zufall Raum zu geben. Zugelassen sind sowohl Einzelpersonen als auch Zweier- oder Dreierteams. Die Anmeldung für die neue Runde ist bis 30. November 2021 möglich. Bei Jugend wird das Forschungsthema frei gewählt. Die Fragestellung muss sich allerdings einem der sieben Fachgebiete zuordnen lassen: Arbeitswelt, Biologie, Chemie, Geo- und Raumwis­senschaften, Mathematik/Informatik, Physik sowie Technik.

Für die Anmeldung im Internet sind zunächst das Thema und eine kurze Beschreibung des Projekts ausreichend. Im Januar 2022 müssen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer eine schriftliche Ausarbeitung einreichen. Ab Februar finden dann bundesweit die Regionalwettbewerbe statt. Auf dieser Ebene ist der Campus Berlin-Buch wieder Pate für Projekte aus Berlin. Wer regional gewinnt, tritt auf Landesebene an. Dort qualifizieren sich die Besten für das Bundesfinale Ende Mai 2022.

Mehr über Anmeldung und Teilnahme

Quelle: Jugend forscht e.V.

Research / 01.07.2021
Initiative „Transparente Tierversuche“ startet

Initiative „Transparente Tierversuche“. Mehr als 50 Erstunterzeichnende sind dabei, darunter das MDC.

Die von der Allianz der Wissenschaftsorganisationen getragene Informationsplattform „Tierversuche verstehen“ und die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) starten am 1. Juli 2021 die Initiative „Transparente Tierversuche“. Darin erklären Forschungseinrichtungen mit lebenswissenschaftlicher Ausrichtung, transparent über Tierversuche zu informieren, den öffentlichen Dialog über tierexperimentelle Forschung aktiv zu gestalten sowie untereinander Erfahrungen auszutauschen und Aktivitäten bekannt zu machen. 

Zu den mehr als 50 Erstunterzeichnenden der Initiative gehören Universitäten, Klinika, außeruniversitäre Forschungseinrichtungen wie das Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin in der Helmholtz-Gemeinschaft (MDC), forschende Unternehmen sowie Fachgesellschaften und Förderorganisationen. Weitere Einrichtungen sollen folgen. Eine eigens für die Initiative eingerichtete Webseite listet alle Unterzeichnenden auf, bietet Beispiele für gelungene Kommunikation zu Tierversuchen und stellt Informationen zur Unterstützung der Unterzeichnenden bei der Umsetzung der genannten Ziele zur Verfügung. Die Initiative folgt ähnlichen Aktivitäten in anderen europäischen Ländern, etwa Großbritannien, Frankreich und Spanien.

„Transparente Kommunikation ist uns am MDC seit vielen Jahren wichtig und so war es eine Selbstverständlichkeit, dass wir der Transparenz-Initiative beitreten“, sagt Professor Thomas Sommer, der Wissenschaftliche Vorstand (komm.) des MDC. „Wir sagen, was wir tun, wie wir es tun und warum wir es tun. Uns geht es darum, die gesellschaftliche Debatten zu versachlichen. Denn davon bin ich überzeugt: Verständnis für wissenschaftliches Arbeiten und Vertrauen in die biomedizinische Forschung entsteht nur im gesellschaftlichen Dialog und nur durch größtmögliche Transparenz. Wie bedeutsam biomedizinische Forschung ist, erleben wir gerade in der Corona-Pandemie eindrücklich.“

Größtmögliches Gewicht für Transparenz

„Tierversuche sind ein gesellschaftlich kontrovers diskutiertes Themenfeld. Der transparenten Kommunikation über wissenschaftliche und ethische Aspekte der tierexperimentellen Forschung kommt daher eine besondere Stellung zu, um der Öffentlichkeit zu verdeutlichen, dass aktuell leider noch nicht alle Tierversuche in der lebenswissenschaftlichen Forschung vermieden werden können – und gleichzeitig herauszustellen, dass jeder Tierversuch erst nach sorgfältiger ethischer Abwägung des wissenschaftlichen Erkenntnisgewinns gegen das potenzielle Leid der Tiere erfolgt“, sagt DFG-Präsidentin Professorin Katja Becker.

Die Vorsitzende der DFG-Senatskommission für tierexperimentelle Forschung, Professorin Brigitte Vollmar, zeigt sich erfreut über die große Anzahl an Erstunterzeichnenden: „Bereits mehr als 50 Forschungseinrichtungen unterstützen die „Initiative Transparente Tierversuche“! Wir sind zuversichtlich, dass viele weitere Einrichtungen ihrer Verantwortung für eine transparente Information über tierexperimentelle Forschung gerecht werden und sich der Initiative anschließen. Wichtig ist die Unterstützung durch die gesamte Wissenschaftsgemeinschaft, um so dem Transparenzgedanken größtmögliches Gewicht zu geben.“

Für Professor Stefan Treue, den Vorsitzenden der Steuerungsgruppe von „Tierversuche verstehen“, ist die Transparenzinitiative ein weiterer wesentlicher Schritt hin zu einem proaktiveren Umgang mit tierexperimenteller Forschung: „Im Jahr 2016 hat die Allianz der Wissenschaftsorganisationen die Plattform „Tierversuche verstehen“ ins Leben gerufen, um das gesellschaftliche Interesse an Tierversuchen ernst zu nehmen und die Grundlage dafür zu schaffen, dass sich alle auf Basis solider und umfassender Informationen mit dem Thema auseinandersetzen können. Mit der heute gestarteten Initiative knüpfen wir daran an. Wir wollen die Unterzeichnenden darin unterstützen ihre transparente und offene Diskussion zur Forschung mit Tieren weiter voranzutreiben.“

„Be Open about Animal Research Day“

Die Initiative „Transparente Tierversuche“ reiht sich am 1. Juli 2021 in verschiedene Kommunikationsaktivitäten weltweit ein. Anlass ist der von der European Animal Research Association (EARA) organisierte, internationale „Be Open about Animal Research Day”, ein Aktionstag, an dem Beispiele für Offenheit und Transparenz in der tierexperimentellen Forschung geteilt werden. Die begleitende Social-Media-Kampagne ist unter dem Hashtag #BOARD21 zu finden. Das MDC ist seit 2013 Mitglied von EARA und hat sich damit bereits zu Transparenz in der Kommunikation zu Tierversuchen verpflichtet. 

Die Ständige DFG-Senatskommission für tierexperimentelle Forschung und die von der Allianz der Wissenschaftsorganisationen koordinierte Plattform „Tierversuche verstehen“ haben die Initiative „Transparente Tierversuche“ gemeinsam ins Leben gerufen. Die Senatskommission ist ein interdisziplinär zusammengesetztes Expertengremium, das sich mit aktuellen wissenschaftlichen Entwicklungen sowie den komplexen ethischen und rechtlichen Rahmenbedingungen des Tierschutzes und der tierexperimentellen Forschung beschäftigt. Sie berät die Gremien der DFG sowie Politik und Behörden. „Tierversuche verstehen“ informiert aktuell und faktenbasiert über Tierversuche in öffentlich geförderter Forschung und trägt dazu bei, die gesellschaftliche Bedeutung tierexperimenteller Forschung zu vermitteln. 

In der biomedizinischen Forschung sind Tierversuche nach aktuellem Forschungsstand ein wichtiger Bestandteil des experimentellen Methodenspektrums. Für wesentliche grundlegende Erkenntnisse und medizinisch relevante Entwicklungen ist die Forschung mit Tieren essenziell. Zwar haben methodische Forschungsarbeiten der jüngeren Vergangenheit dazu beigetragen, dass Tierversuche in manchen experimentellen Ansätzen durch alternative Methoden ersetzt oder im Umfang reduziert werden können, ein vollständiger Ersatz von Tierversuchen ist jedoch noch nicht absehbar. Auch in Zukunft werden diese Versuche zum Erkenntnisgewinn und zur Entwicklung neuer therapeutischer Ansätze und Methoden benötigt werden.

Das Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin in der Helmholtz-Gemeinschaft gehört zu den international führenden biomedizinischen Forschungszentren. Nobelpreisträger Max Delbrück, geboren in Berlin, war ein Begründer der Molekularbiologie. An den MDC-Standorten in Berlin-Buch und Mitte analysieren Forscher*innen aus rund 60 Ländern das System Mensch – die Grundlagen des Lebens von seinen kleinsten Bausteinen bis zu organübergreifenden Mechanismen. Wenn man versteht, was das dynamische Gleichgewicht in der Zelle, einem Organ oder im ganzen Körper steuert oder stört, kann man Krankheiten vorbeugen, sie früh diagnostizieren und mit passgenauen Therapien stoppen. Die Erkenntnisse der Grundlagenforschung sollen rasch Patient*innen zugutekommen. Das MDC fördert daher Ausgründungen und kooperiert in Netzwerken. Besonders eng sind die Partnerschaften mit der Charité – Universitätsmedizin Berlin im gemeinsamen Experimental and Clinical Research Center (ECRC) und dem Berlin Institute of Health (BIH) in der Charité sowie dem Deutschen Zentrum für Herz-Kreislauf-Forschung (DZHK). Am MDC arbeiten 1600 Menschen. Finanziert wird das 1992 gegründete MDC zu 90 Prozent vom Bund und zu 10 Prozent vom Land Berlin. www.mdc-berlin.de

https://www.mdc-berlin.de/de/news/press/initiative-transparente-tierversuche-startet

Research / 28.06.2021
Viermal so viele Informationen pro Zelle

Forscher*innen des BIH in der Charité, des MDC sowie aus den USA und Japan haben die Analyse von Einzelzellen auf eine neue Stufe der Präzision gehoben: Sie kombinierten Methoden, die mRNA, strukturelle Zugänglichkeit der DNA, Proteine sowie Mutationen in mitochondrialer DNA bestimmen, schreiben sie in „Nature Biotechnology“.

Bislang verstanden Biolog*innen unter der Single-Cell-Analyse insbesondere die Bestimmung des „messenger RNA“ (mRNA)-Profils einzelner Zellen. Diese Botenstoffe überbringen die Information aus dem Erbgut im Zellkern, der DNA, in das Zellplasma, wo die mRNA in Eiweiß (Protein) übersetzt wird. In jeder Zelle ist der Gehalt und die Zusammensetzung der mRNA individuell verschieden. So werden in Nervenzellen andere Proteine benötigt als in Leberzellen und entsprechend andere Gene auf der DNA abgelesen und in mRNA umgeschrieben. 

„Das Bild von der Zelle allein auf Basis des mRNA-Profils ist jedoch unvollständig“, erklärt Dr. Leif S. Ludwig, Leiter der Emmy-Noether-Nachwuchsgruppe „Stammzelldynamiken und mitochondriale Genomik“ am Berlin Institute of Heath (BIH) und Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin in der Helmholtz-Gemeinschaft (MDC), und einer der leitenden Autoren der nun veröffentlichten Arbeit. Die Gruppe gehört seit kurzem dem gemeinsamen Forschungsfokus „Single-Cell-Ansätze für die personalisierte Medizin“ an, den das BIH in der Charité gemeinsam mit dem MDC und der Charité gegründet hat. „Es werden nicht immer alle mRNA-Moleküle 1:1 in Protein übersetzt und nicht für jedes Gen ist die Menge an mRNA gut messbar. Wenn wir nun gleichzeitig die Proteinmenge bestimmen können, gibt uns das ein umfassenderes Bild von den Vorgängen in der Zelle.“ 

Verstehen, warum die Zelle manche Gene häufiger abliest
Gemeinsam mit einem internationalen Team von Kolleg*innen aus den USA und Japan bestimmten die Wissenschaftler*innen neben der mRNA und Protein-Profilen auch die „Zugänglichkeit“ der DNA in einzelnen Zellen. Denn das Erbgut der Zelle liegt nicht ungeschützt im Kern, sondern bildet einen dichten Komplex namens Chromatin: Stellen, an denen das Chromatin lockerer vorliegt, können leichter in mRNA abgeschrieben werden, besonders dichte Stellen werden kaum benutzt. „Daraus können wir erkennen, ob die DNA-Struktur mit der mRNA-Menge zusammenhängt, und können so besser verstehen, warum manche Gene häufiger als andere abgelesen werden“, sagt der promovierte Biochemiker und Humanmediziner. 

Mit seiner Gruppe, die am Berliner Institut für medizinische Systembiologie (BIMSB) des MDC angesiedelt ist, erforscht Leif S. Ludwig zudem das Erbgut von Mitochondrien – den „Kraftwerken“ der Zelle – welche über eine eigene DNA verfügen. So untersuchen sie beispielsweise, wie sich Veränderungen in der mitochondrialen DNA auf Erkrankungen beim Menschen auswirken. „Es lag daher für uns nahe, auch die mitochondriale DNA in die Single-Cell-Analyse mit einzubeziehen“, sagt Leif S. Ludwig. Damit sind die Wissenschaftler*innen die ersten weltweit, die bei der Einzelzellanalyse vier Parameter gleichzeitig untersuchen können. Und das ist wichtig, auch für die Medizin. „Je genauer es uns gelingt, zum Beispiel Krebszellen unter die Lupe zu nehmen, desto besser verstehen wir, was in der Zelle falsch läuft. Und können damit auch die Behandlung präzise anpassen.“ 

Die klinische Anwendung seiner Ergebnisse verfolgt er unter anderem gemeinsam mit seinen klinischen Partnern an der Charité, den Direktoren der Medizinischen Kliniken mit Schwerpunkt Hämatologie, Onkologie und Tumorimmunologie, Professor Lars Bullinger am Charité Campus Virchow-Klinikum (CVK) sowie Professor Ulrich Keller am Charité Campus Benjamin Franklin (CBF). 

Literatur
E. P. Mimitou et al. (2021): „Scalable, multimodal profiling of chromatin accessibility, gene expression and protein levels in single cells“. Nature Biotechnology, DOI:  10.1038/s41587-021-00927-2 

Weiterführende Informationen
AG Ludwig
Single-Cell-Ansätze für die personalisierte Medizin (Forschungsfokus mit dem BIH)
Einzelzellanalyse am MDC

Über das Berlin Institute of Health (BIH) in der Charité
Die Mission des Berlin Institute of Health (BIH) ist die medizinische Translation: Erkenntnisse aus der biomedizinischen Forschung werden in neue Ansätze zur personalisierten Vorhersage, Prävention, Diagnostik und Therapie übertragen, umgekehrt führen Beobachtungen im klinischen Alltag zu neuen Forschungsideen. Ziel ist es, einen relevanten medizinischen Nutzen für Patient*innen und Bürger*innen zu erreichen. Dazu etabliert das BIH als Translationsforschungsbereich in der Charité ein umfassendes translationales Ökosystem, setzt auf ein organübergreifendes Verständnis von Gesundheit und Krankheit und fördert einen translationalen Kulturwandel in der biomedizinischen Forschung. Das BIH wurde 2013 gegründet und wird zu 90 Prozent vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und zu zehn Prozent vom Land Berlin gefördert. Die Gründungsinstitutionen Charité – Universitätsmedizin Berlin und Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin in der Helmholtz-Gemeinschaft (MDC) waren bis 2020 eigenständige Gliedkörperschaften im BIH. Seit 2021 ist das BIH als so genannte dritte Säule in die Charité integriert, das MDC ist Privilegierter Partner des BIH.

Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin (MDC)
Das Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin in der Helmholtz-Gemeinschaft gehört zu den international führenden biomedizinischen Forschungszentren. Nobelpreisträger Max Delbrück, geboren in Berlin, war ein Begründer der Molekularbiologie. An den MDC-Standorten in Berlin-Buch und Mitte analysieren Forscher*innen aus rund 60 Ländern das System Mensch – die Grundlagen des Lebens von seinen kleinsten Bausteinen bis zu organübergreifenden Mechanismen. Wenn man versteht, was das dynamische Gleichgewicht in der Zelle, einem Organ oder im ganzen Körper steuert oder stört, kann man Krankheiten vorbeugen, sie früh diagnostizieren und mit passgenauen Therapien stoppen. Die Erkenntnisse der Grundlagenforschung sollen rasch Patient*innen zugutekommen. Das MDC fördert daher Ausgründungen und kooperiert in Netzwerken. Besonders eng sind die Partnerschaften mit der Charité – Universitätsmedizin Berlin im gemeinsamen Experimental and Clinical Research Center (ECRC) und dem Berlin Institute of Health (BIH) in der Charité sowie dem Deutschen Zentrum für Herz-Kreislauf-Forschung (DZHK). Am MDC arbeiten 1600 Menschen. Finanziert wird das 1992 gegründete MDC zu 90 Prozent vom Bund und zu 10 Prozent vom Land Berlin. www.mdc-berlin.de

Research / 25.06.2021
Wissensstadt Berlin 2021: Die Zukunft der Medizin erleben

Forschung geht alle an –  das ist offensichtlich, nicht erst seit Corona. Das zeigen bereits   Rückblicke auf das Leben von Rudolf Virchow und Hermann von Helmholtz, deren 200. Geburtstage in diesem Jahr in Berlin gefeiert werden. Berlin wird deshalb 2021 zur Wissensstadt, und das MDC ist dabei.

Unter dem Motto „Berlin will es wissen“ laden ab Samstag, den 26. Juni 2021 mehr als 30 Wissenschaftsinstitutionen der Hauptstadt die Berliner*innen und ihre Gäste zu einem Fest der Forschung auf den Platz vor dem Roten Rathaus. Mit Podiumsdiskussionen, Mitmach-Experimenten, Spielen, Workshops, Lesungen und Performances sowie einer Open-Air-Ausstellung gehen Forscherinnen und Forscher in den Dialog mit der Gesellschaft und machen Wissenschaft erlebbar. Dabei geht es drei große Themen: Klima, Gesundheit und unser Zusammenleben.

Als Gesundheitsforschungszentrum ist das Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin in der Helmholtz-Gemeinschaft (MDC) Teil der Wissensstadt Berlin 2021. Professor Thomas Sommer, Wissenschaftlicher Vorstand des MDC (komm.), sagt zur Eröffnung an diesem Sonnabend: „Berlins biomedizinische Forschung ist spitze. Wir sind jung, international und dynamisch. Das möchten wir bei der Wissensstadt 2021 zeigen und zum Mitmachen einladen.“

Professorin Heike Graßmann, Administrative Vorständin, sagt zu dem Programm des MDC: „Für uns ist es eine großartige Gelegenheit zu zeigen, wie aufregend Wissenschaft ist. Wir freuen uns auf den Austausch mit den Berliner*innen.“

Unsere Schwerpunkte in Kürze:

PODIUMSGESPRÄCHE

Helmholtz – ein Gigant der Wissenschaft
Die Forschungen von Hermann von Helmholtz haben in Medizin, Meteorologie und Physik zu wegweisenden Erkenntnissen geführt. Hermann von Helmholtz‘ Errungenschaften sind aber auch heute von großem Nutzen. Darüber sprechen der Wissenschaftsphilosoph Professor Gregor Schiemann und die Medizinerin Professorin Simone Spuler vom MDC.
(Eine Veranstaltung der Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren e.V. mit dem Verlag wbg Theiss)

1. Juli 2021, 18 Uhr – zentrale Bühne vor dem Roten Rathaus. Tickets erforderlich.


Vom Traum einer Berliner „Zellklinik“ und dem Wunsch, Krankheiten bereits vor ihrem Ausbruch zu behandeln
Mit Einzelzelltechnologien ist es möglich, Organe oder Tumoren in einzelne Zellen zu zerlegen, ihre Genaktivität zu messen und mithilfe von Hochleistungsrechnern und künstlicher Intelligenz die Einzelzellanalysen wieder zum ganzen Organ oder Organismus zusammenzusetzen. Die Einzelzellanalysen haben eine große Bedeutung für die personalisierte Medizin. Über ihre Chancen sprechen Professor Nikolaus Rajewsky (MDC), Professor Christopher Baum (Berliner Institute of Health in der Charité), Professorin Simone Spuler (MDC und Charité / ECRC) sowie Dr. Denes Hnisz (Max-Planck-Institut für molekulare Genetik)
 

1. Juli 2021, 19:30 Uhr – zentrale Bühne vor dem Roten Rathaus. Tickets erforderlich.
 

OPEN-AIR-AUSSTELLUNG

Wie wird aus Wissen Gesundheit? Medizin auf Zellniveau
Die große Open-Air-Ausstellung vor dem Roten Rathaus gibt Antworten auf zentrale Fragen, die uns alle angehen. Sie will inspirieren, sich zu informieren und zu diskutieren.
Das MDC widmet sich in der Schau der Medizin der Zukunft und fragt: Wann treffen Zellen falsche Entscheidungen und wann entstehen Krankheiten? Welches Potenzial haben Organoide, die künstlichen Mini-Organe aus dem Labor? Und kann man Krankheiten eigentlich schon erkennen und aufhalten, bevor sie ausbrechen?

26. Juni bis 22. August 2021, Platz vor dem Roten Rathaus

 

WISSENSSHOW ECHT ODER FAKE?
Wissenschaftler*innen berichten in dieser Quizshow über aktuelle Forschung und fördern nebenher ein kritisches Bewusstsein für die Manipulierbarkeit wissenschaftlicher Erkenntnisse. „Echt oder Fake“ sensibilisiert für gezielte Falschinformationen oder mögliche Fehlinterpretation von Fakten. (Show mit dem Verein „Besser Wissen e.V“)

9. Juli 2021, 16:30 Uhr, zentrale Bühne vor dem Roten Rathaus. Tickets erforderlich.


MDC-Aktionsstand
Ob Spielen, Pipettieren, Fotografieren oder Wetteifern mit Wissenschaftler*innen – der MDC-Aktionsstand bietet Anregungen für die ganze Familie: Scientific Image Contest, Labor-Olympiade, Selfie-Stand im MDC-Labor und Gespräche mit Forscher*innen über Corona, Krebsmedizin oder auch Berufswege in der Biomedizin.

2. und 9. Juli 2021, 15 bis 20 Uhr, Stand vor dem Roten Rathaus.


Weiterführende Informationen

Das komplette Angebot des MDC als Teil der Wissensstadt finden Sie hier.
Das vollständige Programm der Wissensstadt Berlin 2021 finden Sie hier.
Das Programm des Campus Berlin-Buch (Gläsernes Labor) finden hier.
Die Pressemitteilung auf der MDC-Webseite finden Sie hier.

economic development, Living / 25.06.2021
Ergebnis des städtebaulichen Gutachter:innenverfahrens für das neue Stadtquartier Buch – Am Sandhaus steht fest

In Berlin-Buch soll in den kommenden Jahren eines von 16 neuen Stadtquartieren entstehen. Neben 2.400 bis 3.000 Wohnungen sind Kitas und eine Grundschule geplant.

Im Rahmen eines diskursiven, städtebaulichen Gutachter:innenverfahrens wurden in den vergangenen Monaten von drei Büros/Arbeitsgemeinschaften Ideen für das neue Stadtquartier entwickelt. In der gestrigen Sitzung konnte, nach intensiver Diskussion des Entscheidungsgremiums unter Vorsitz von Professor Andreas Garkisch, der Entwurf des Büros Studio Wessendorf in Zusammenarbeit mit Grieger Harzer Landschaftsarchitekten, beide Berlin, als Grundlage der weiteren Planung mit klaren Prüfaufträgen ausgewählt werden.
 
Sebastian Scheel, Senator für Stadtentwicklung und Wohnen: „Ich gratuliere dem ausgewählten Team sehr herzlich. Mit dem heutigen Ergebnis können wir alle mehr als zufrieden sein. Der Entwurf von Studio Wessendorf mit Grieger Harzer Landschaftsarchitekten ist sowohl aus ökologischer als auch aus wohnungspolitischer Sicht nachhaltig. Das neue Stadtquartier wird Buch insgesamt stärken und die weitere Entwicklung des Ortsteils hin zu einem lebendigen Innovationsstandort unterstützen. Mit dem vorliegenden Ergebnis starten wir nun in den weiteren Prozess und die Erarbeitung des Masterplans. Ich danke allen, die sich für das Verfahren engagiert haben, insbesondere auch den Bucher Bürger:innen. Ich wünsche mir, dass sie auch die weiteren Schritte aktiv begleiten.“
 
Prof. Andreas Garkisch, Vorsitzender des Gremiums: „Mein besonderer Dank geht an die Verfasser des ausgewählten Entwurfes. Eine der Besonderheiten des Konzepts ist das sensible Eingehens auf den baulichen Bestand. Die grundlegende Idee des urbanen Angers entwickelt einen robusten öffentlicher Raum, der eine lebendige Nachbarschaft ermöglichen wird.“
 
Lars Loebner, Leiter des Sonderreferat Wohnungsbau in der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen und Mitglied des Entscheidungsgremiums: „Ich gratuliere allen Mitwirkenden und insbesondere dem Team zur Auswahl. Das Verfahren war ein für alle Seiten lernender Prozess. Die Vorschläge und Anregungen aus der Bürger:innenbeteiligung vor Ort flossen in die Entwurfsplanungen ein. So konnten Fragestellungen, wie die Zukunft des Abenteuerspielplatzes und des Naturerfahrungsraumes, in sachlicher Atmosphäre diskutiert und im Dialog mit den Büros in planerische Lösungen überführt werden. Der Prozess ist noch nicht zu Ende. Das Entscheidungsgremium hat uns wichtige Prüfaufträge mitgegeben. Auch für die nachfolgenden Planungsschritte setzt die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen fest auf die lokale Kompetenz der Bürgerschaft und deren Mitwirkung.“
 
Das Gremium hat empfohlen, die ausgewählte Arbeit als Vorzugsvariante dem zu erarbeitenden Masterplanprozess zu Grunde zu legen. Das Planungsteam wird mit der Weiterbearbeitung ihres Konzeptes beauftragt.
 
Das abgeschlossene städtebauliche Gutachter:innenverfahren ist Teil des laufenden Rahmenplanverfahrens.  Ziel ist die Erarbeitung eines Masterplans, der die vorliegenden Erkenntnisse und Entscheidungen vertieft. Er soll bis zum Herbst vorliegen und bildet die inhaltliche Grundlage für das formelle Bebauungsplanverfahren, mit dem die planungsrechtlichen Voraussetzungen für das neue Stadtquartier und den dringend benötigten Wohnungsbau geschaffen werden.
 

 

Hier geht es zu den Entwürfen:
https://www.stadtentwicklung.berlin.de/download/buch-am-sandhaus/

Patient care / 25.06.2021
Impfaktion des Impfzentrums: 700 Mal BioNTech/Pfizer

Mit stark fallenden Inzidenzzahlen und gelockerten Corona-Regeln freut sich Berlin auf den Sommer. Doch die Pandemie ist noch nicht vorbei. „Das Impfen ist weiterhin ein wichtiger Baustein zur Eindämmung der Corona-Pandemie. In Anbetracht einer möglichen Ausbreitung der Delta-Variante des Coronavirus ist es wichtig, das jetzt in den Sommermonaten noch so viele Menschen wie möglich geimpft werden,“ sagt Dr. med. Michael Fiedler, Facharzt für Innere Medizin und Diabetologie und Leiter des Impfzentrums der Poliklinik am Helios Klinikum Berlin. Am Tag der Impfaktion wird ausschließlich der Impfstoff von BioNTech/Pfizer verimpft. 

„Wir verbrauchen jede Impfdosis und mit unserer Impfaktion möchten wir denjenigen ein Angebot machen, die bisher noch keine Chance auf einen Impftermin hatten“, sagt Daniel Amrein, Geschäftsführer der Poliklinik am Helios Klinikum Berlin-Buch. Interessierte können zur Erst- oder Zweitimpfung kommen. Personen, die am Aktionstag ihre Erstimpfung erhalten, können vor Ort direkt einen Termin zur Zweitimpfung nach fünf Wochen vereinbaren. Eine Impfung ist für Jugendliche ab 16 Jahren möglich.

Impfaktion mit Online-Terminbuchung
 Wann:  Freitag, 2. Juli 2021  ab 12:00 Uhr bis ca. 18:00 Uhr
 Wo:      Poliklinik am Helios Klinikum Berlin-Buch, Haus 210, 1. OG
             Schwanebecker Chaussee 50, 13125 Berlin-Buch

Wir bitten Sie, vorab einen Impftermin online in unserem Helios Patientenportal zu buchen, um lange Wartezeiten zu vermeiden. Impfinteressierte können sich ab Dienstagmorgen, 29. Juni unter diesem Link für die Impfaktion am Freitag, 2. Juli anmelden: www.helios-gesundheit.de/impftermin
Falls Sie keine Möglichkeit zur Online-Terminbuchung haben, können Sie auch unsere rund um die Uhr besetzte Helios-Hotline unter 0800 8 123 456 anrufen. Die Service-Mitarbeiterinnen und -mitarbeiter der Hotline haben den gleichen Termin-Zugriff wie auf der öffentlichen Website.

Falls Sie aufgrund der hohen Nachfrage keinen freien Termin finden sollten, bitten wir Sie um Verständnis. Bitten schauen Sie in regelmäßigen Abständen wieder auf unserer Terminbuchungsseite www.helios-gesundheit.de/impftermin vorbei. Wir stellen immer wieder neue Termine online.

Woher kommt der Impfstoff?
Die Poliklinik am Helios Klinikum Berlin-Buch gehört mit rund 100 Ärzten zu den größten Medizinischen Versorgungszentren (MVZ) Deutschlands. „Daher haben wir die Möglichkeit Impfstoff in relativ großen Mengen zu bestellen. Unser MVZ erhält zum Wochenbeginn von unserer Krankenhausapotheke immer den in der Vorwoche bestellten Impfstoff. Die maximalen und tatsächlichen Liefermengen können sich grundsätzlich von Woche zu Woche unterscheiden. Die gelieferte Impfstoffmenge entscheidet dann, über die Anzahl der möglichen Impf- und somit Online-Termine. Für unsere Impfaktion haben wir 700 Impfdosen des Impfstoffs von BioNTech/Pfizer reserviert“, erläutert Dr. Susanne Dörr, Ärztliche Leitung der Poliklinik.

Digitaler Service
Neben der Online-Buchung können die Anamnese- und Einverständnisformulare zur Impfung bequem von zu Hause aus ausgefüllt werden. Bereits bei der Terminbuchung wird ein Link angezeigt, der zu diesen Dokumenten führt. „Damit sparen wir mehrere tausend Seiten Papier ein und können uns beim Prozess auf das Wesentliche konzentrieren: das Impfen“, ergänzt Dr. Dörr.

Wichtig für den Vor-Ort-Termin: Bitte denken Sie an Ihren Impfpass und Ihre Versichertenkarte. 

#heliosimpft
Im April hat Helios das bundesweite Impfangebot gegen das Coronavirus gestartet. Unter www.helios-gesundheit.de/heliosimpft sind alle Impf- und Teststellen von Helios aufgelistet. Auf der Website findet sich auch ein tagesaktueller Impfticker, welcher die Anzahl der bisher durch Helios Geimpften anzeigt.

Anmeldung zur Terminvereinbarung für den 2. Juli ab Dienstagmorgen, 29. Juni.

economic development, Living / 24.06.2021
Wohnen in den ehemaligen Klinikgebäuden

Fertigstellung des Ludwig Hoffmann Quartiers in Berlin-Buch 2024

Das Ziel rückt näher

Im neunten Jahr der seit 2012 laufenden Arbeiten am Ludwig Hoffmann Quartier in Berlin-Buch verändern sich die Schwerpunkte. Im Rahmen der Umwandlung eines 28 Hektar großen historischen Krankenhausstandortes in eine moderne Wohnanlage ging es zuerst um die Sanierung und Neubestimmung des Gebäudebestandes.

Bilanz

Diese Aufgabe ist im Wesentlichen erfüllt. Bis Ende 2020 waren etwa zwei Drittel aller geplanten Vorhaben fertig und in Nutzung. Mit über 500 Wohnungen, zwei Schulen, einer Dreifeld-Sporthalle, drei Kitas und mehreren Einrichtungen zur Betreuung in Not geratener Kinder und Jugendlicher erfüllt das Ludwig Hoffmann Quartier bereits heute städtische Kriterien. Das entspricht dem von Andreas Dahlke entwickelten Konzept. „Wir gestalten und realisieren Wohngebiete“, so der Berliner Projektentwickler und Spezialist für komplexe Stadtquartiere, „die allen wichtigen städtischen Funktionen Raum geben und die Einheit aus Wohnen, Leben, Arbeiten und Erholen verwirklichen. Dabei setzen wir auf anspruchsvolle Architektur, zukunftsorientiertes Bauen und ganzheitliche Problemlösungen.“ Diese Prinzipien prägen die Arbeiten am neuen Stadtquartier in Berlin-Buch bis in die Gegenwart. Es wird kein Aufwand gescheut, um immer das bestmögliche Ergebnis zu erreichen. Ein Paradebeispiel dafür sind die Erschließungsarbeiten am Beginn der Bautätigkeit. Um die gesamte Infrastruktur samt Wasserleitungen, Telefon-, Heizungs- und TV-Anschlüssen auf den neuesten Stand zu bringen, wurden umfangreiche Baumaßnahmen durchgeführt. „Das hat sich gelohnt“, sagt Andreas Dahlke, „da wir eine solide Grundlage für das gesamte Projekt schaffen konnten.“

Zukunftsorientierung

Seit Abschluss der Arbeiten am historischen Teil des Ludwig Hoffmann Quartiers geht es bis 2024 vorrangig um den Bau neuer Gebäude. Dazu gehören eine komplette Wohnanlage, ein Zentrum für Seniorenwohnen und ein Apartment-Komplex mit zusammen noch einmal zirka 500 Wohnungen. Eine Besonderheit sind die Apartments, die vor allem für junge Leute konzipiert sind, die aus aller Welt nach Buch kommen. „Das ist ein Angebot“, so Andreas Dahlke, „an junge Führungskräfte, Studenten, Aspiranten oder Praktikanten, die sich am renommierten Wissenschafts- und Forschungsstandort Buch weiter profilieren wollen, hier aber auch wohnen und leben möchten.“

Denkmalschutz

Der gute Ruf des Ludwig Hoffmann Quartiers beruht auch auf seiner historisch einzigartigen Architektur. Kaum ein anderer urbaner Standort konnte seine architektonische Geschlossenheit so wie hier über Jahrzehnte hinweg bewahren. Nach Abschluss der Arbeiten 2024 werden im Stadtquartier in Buch von insgesamt 56 Gebäuden 29 unter Denkmalschutz stehen. Um den neoklassizistischen Charakter dieses Ensembles zu erhalten, wurde ein umfangreiches denkmalpflegerisches Leitkonzept entwickelt, das die Bewahrung des architektonisch Wertvollen ebenso garantiert wie die Erfüllung aller aktuellen baulichen und funktionalen Anforderungen. Beeindruckend ist die Großzügigkeit der Anlage, die als Gartendenkmal das gesamte Projekt dominiert. Schon allein ihretwegen lohnt sich ein Besuch des Quartiers.

Fazit

Wie aus einem Standort, der fast 100 Jahre als Krankenhausstadt im Dienst der Allgemeinheit stand, in kurzer Zeit ein modernes Stadtquartier zum Wohnen und Leben werden kann – dafür steht das Ludwig Hoffmann Quartier in Berlin-Buch. Dessen Entwicklung ist ein schönes Beispiel für die vielfältigen Möglichkeiten der Immobilienbranche, ihre gesellschaftliche Verantwortung wahrzunehmen.

Text: Dr. Ingolf Neunübel

Research, Education / 24.06.2021
Gläsernes Labor erhält Pankower Umweltpreis 2020/21

Die Bezirksverordnetenversammlung Pankow von Berlin hat am 22. Juni 2021 gemeinsam mit dem Bezirksamt den Umweltpreis Pankow 2020/2021 verliehen.

Unter dem Motto „Pankow summt und brummt - Insektenfreundliche Lebensräume in der Stadt“ waren alle Pankower Bürgerinnen und Bürger, Schulklassen, Gruppen aus Kindertagesstätten oder Jugendfreizeiteinrichtungen aufgerufen, Projekte und Ideen zum Thema zu entwickeln und vorzustellen.

Eine Jury aus Vertreterinnen und Vertretern der Fraktionen, dem für Umweltfragen zuständigen Bezirksstadtrat Daniel Krüger sowie der Grünen Liga bewertete die Bewerbungen.

Ausgezeichnet wurden Projekte der Gartengruppe des Kultur- und Bildungszentrums Raoul Wallenberg, des Gläsernen Labors auf dem Forschungscampus Berlin-Buch, des Imkervereins Bienenfreunde Pankow e.V. sowie von BAUFACHFRAU Berlin e.V.

Über das Siegerprojekt „Unser Engagement für Insekten: Bienenvölker, Wildblumenwiesen, Totholz“

Das Projekt des Gläsernen Labors umfasst eine Vielzahl von Aktivitäten und bindet regionale und überregionale Akteure ein. Dr. Yasser Sabek hob in seiner Laudatio hervor, dass der gesellschaftliche Lernaspekt bei den Bausteinen des Projekts stets eine wichtige Rolle spielt. Darüber hinaus betonte er: „Bei allen Vorhaben verlieren die Akteurinnen und Akteure den wissenschaftlichen Ansatz nicht.“ Das Schülerlabor erhielt den Wanderpreis „Goldene Kröte“ und ein Preisgeld in Höhe von 400 Euro.

Bienenvölker und Wildblumen auf dem grünen Campus

Seit mehreren Jahren betreut das Gläserne Labor Bienenvölker auf dem Campus Berlin-Buch, und vermittelt Wissen über ökologische Zusammenhänge und die Lebensweise von Bienen. Die Bienenbeuten wurden dafür mit Temperatur- und Feuchtigkeitssensoren sowie einer Waage ausgestattet.
Seit 2019 wird die Artenvielfalt auf dem parkartigen Areal des Bucher Campus gefördert, um Insekten noch mehr Nahrung zu bieten. Dafür wurden in Zusammenarbeit mit der Hochschule für Nachhaltige Entwicklung Eberswalde insektenfreundliche Blühwiesen angelegt. Neben Walderdbeeren, wilder Möhre und Kornblumen wurden Pflanzen mit vielleicht weniger bekannten Namen ausgesät: gewöhnlicher Wirbeldost, Herzgespann, kleine Bibernelle und großer Klappertopf. Rund 150 verschiedene Wildpflanzensorten wachsen dort. Das Projekt ist auf fünf Jahre angelegt und wird wissenschaftlich begleitet.

Ferientage zum Thema Bienen

Zum zweiten Mal nach 2020 wird das Gläserne Labor im August gemeinsam mit den Bucher Akteuren Stadtteilbibliothek Buch und Spielkultur Berlin-Buch e.V. Bienentage für Kinder anbieten. Dabei gibt es viele spannende Dinge zu erfahren: Welche Obst- und Gemüsesorten gäbe es ohne die bestäubenden Insekten nicht? Wie leben Bienen? Wie sind die Augen von Bienen aufgebaut und wie sehen Bienen?
Um ihr Wissen zu erweitern, stöbern die Kinder zunächst in der Bibliothek in bereitgestellten Medien. Mit allen Sinnen geht es weiter beim Honigtest. Die nächste Station ist der grüne Campus Berlin-Buch. Hier dürfen die Kinder den Alltag der Bienen am Bienenstock des Gläsernen Labors beobachten. Sie können das Innenleben des Stocks erforschen und sogar Honigproben entnehmen. Abschließend bauen die Kinder mit Experten des Abenteuerspielplatz Moorwiese ein Insektenhotel.

Wissen erweitern beim Insekten-Monitoring

Ein weiterer Baustein ist die Mädchen-AG „Insekten-Monitoring“, die das Gläserne Labor gemeinsam mit der Frauenberatung BerTa der Albatros gGmbH durchführt. In dieser AG erfahren die Teilnehmerinnen wie wichtig Insekten für das biologische Gleichgewicht der Natur sind und welche Vielfalt es von Insekten gibt. Im nächsten Schritt erarbeiten sie, wie Insekten geschützt werden können. Auf den Wildblumenwiesen überprüfen die Teilnehmerinnen, ob sich dort tatsächlich mehr Insekten ansiedeln.

Informationen zum Ferientag für Kinder:
https://www.glaesernes-labor.de/de/news/glb-ferientag-bienen-2021

Informationen zur AG „Insektenmonitoring“
https://www.glaesernes-labor.de/de/news/glb-arbeitsgemeinschaften-starten


Mehr zum Umweltpreis 2020/2021 in der Pressemitteilung des Bezirksamts Pankow.

 

Research, Education / 17.06.2021
Aktionstag "Einstein macht Schule" - Deine berufliche Perspektive in Wissenschaft und Forschung

Das Gläserne Labor und das Leibniz-Forschungsinstut für Molekulare Pharmakologie sind am 18. Juni mit dabei.

Der Aktionstag "Einstein macht Schule" gibt jungen Menschen praxisnahe Einblicke in die Bereiche Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik (MINT). Er unterstützt die berufliche Orientierung, veranschaulicht Forschungs- und Arbeitsfelder, zeigt berufliche Perspektiven auf und leistet einen wichtigen Beitrag zur Nachwuchssicherung. Im direkten Austausch mit Wissenschaftler*innen wird der Dialog von Wissenschaft und Praxis gefördert.

Das Gläserne Labor und das Leibniz-Forschungsinstut für Molekulare Pharmakologie (FMP) sind mit dem Programmpunkt Chemische Biologie: Alles leuchtet! Chemie der Farbstoffe dabei.

10:00 – 11:00 Uhr
Der Aktionstag "Einstein macht Schule" startet gemeinsam aus dem Studio mit Andrea Thilo. Im Live-Stream begleitet die Moderatorin den gesamten Tag und schaltet dabei immer wieder in die verschiedenen Workshops, um mit den Teilnehmenden vor Ort zu sprechen.
Ort / Labor: nur online

09:00 – 11:00 Uhr
Neurotechnologie: Mit Gedanken Roboter steuern

Wer einen Schlaganfall oder eine Verletzung des Rückenmarks erleidet, kann anschließend oft Teile seines Körpers, z.B. die Hände, kaum noch bewegen und hat es sehr schwer, völlig alltägliche Tätigkeiten zu verrichten, z.B. etwas zu greifen oder eine Wasserflasche aufzuschrauben.
Ort / Labor: online oder vor Ort in der Physikalisch-Technische Bundesanstalt, Abbestraße 2, 10587 Berlin
Experte: Prof. Surjo Soekadar (Charité - Universitätsmedizin Berlin)

10:00 – 12:30 Uhr
Weltraumwissenschaft: Wie können wir Leben auf anderen Planeten finden?
Ist unsere Erde der einzige Ort im Universum an dem Leben existiert? Gibt oder gab es jemals Lebewesen auf anderen Planeten? Vielleicht auf dem Mars?
Welche Möglichkeiten haben wir Spuren von existierendem oder vergangenem Leben zu suchen? Genau diese Fragen wird dieser Workshop versuchen zu beantworten. Dazu werden Bedingungen von fremden Planeten nachgestellt um zu erforschen, wie und wo man molekulare Bausteine des Lebens detektieren kann. Mit diesem Wissen kann man der Antwort auf die Frage, ob wir im Universum allein sind, einen Schritt näher kommen.
Ort / Labor: online oder vor Ort im FEZ Orbitall, Str. zum FEZ 2, 12459 Berlin
Experte: Dr. Andreas Elsäßer (Freie Universität Berlin)

10:00 – 12:30 Uhr
Textildesign: Textile Wearable Interactions – Programmieren mit und für den Körper
Dieser Workshop gibt einen praktischen Einblick in den Forschungsbereich Wearable Computing an der Universität der Künste Berlin.
Ort / Labor: online oder vor Ort im Computerspielemuseum, Karl-Marx-Allee 93A, 10243 Berlin
Expertin: Prof. Berit Greinke (Universität der Künste Berlin)

13:00 – 14:30 Uhr
Textilien, Lebensmittel, Waschmittel: natürliche und synthetische Farbstoffe begegnen uns im Alltag überall, seien es in leuchtenden Cremes oder in leitfähigem Garn.
In leuchtenden und farbenprächtigen Experimenten wird die Wirkung von Fluoreszin, Aesculin und Co gezeigt und erläutert, wie fluoreszierende Farbstoffe in der pharmakologischen Forschung am Leibniz-Forschungsinstitut für Molekulare Pharmakologie eingesetzt werden.
Ort / Labor: online oder vor Ort im Gläsernen Labor, Robert-Rössle-Straße 10, 13125 Berlin
Experte: Prof. Christian Hackenberger (FMP Berlin)

13:00 – 14:30 Uhr
Mathematik: Wie wahrscheinlich ist es ...? Von Risiko, zufälliger Mathematik und absolutem Chaos
Der Zufall spielt nicht nur eine zentrale Rolle im täglichen Leben, er hat sich auch als Kerngebiet der exaktesten aller Wissenschaften - der Mathematik - etabliert.
Ort / Labor: nur online, Technische Universität Berlin
Expert*innen: Prof. Peter Friz (TU Berlin), Dr. Christian Bayer (WIAS Berlin), Dr. Ana Djurdjevac (ZIB), Dr. Matthias Liero (WIAS Berlin), Prof. Maite Wilke Berenguer (HU Berlin).

15:00 – 16:30 Uhr
Fahrzeugsicherheit: Mit Sicherheit ans Ziel – Wie schützt uns ein modernes Auto?
In diesem Workshop werden die wichtigsten Grundlagen der Fahrzeugsicherheit vorgestellt, z. B. welche Wirkung hat der Aufprall eines Fahrzeugs.
Ort / Labor: online oder vor Ort in der Technischen Universität Berlin (Humboldthain), Gustav-Meier-Allee 25, 13355 Berlin
Experte: Prof. Steffen Müller (TU Berlin)

15:00 – 16:30 Uhr
Oralchirurgie: 3D Scanner – Digitale Werkzeuge zur Erforschung des Schädels
Wie entsteht ein einfaches Foto und wie ein dreidimensionales Modell? Wofür werden 3D Modelle des Schädels in der Medizin genutzt?
Ort / Labor: online oder vor Ort im Forum fjs e.V., Marchlewsikstraße 27, 10243 Berlin
Expertin: Prof. Tabea Flügge  (Charité Universitätsmedizin Berlin)

16:30 – 17:00 Uhr
Abschluss mit Preisverlosung
Zurück im Studio wird zum Abschluss des Aktionstages noch einmal über das Gelernte und Erlebte gesprochen. Außerdem gibt es noch ein besonderes Highlight: Unter allen Jugendlichen werden fünf Plätze für die Teilnahme an MINT-EC-Camps verlost (www.mint-ec.de, Teilnahme ab 16 Jahre).
Ort / Labor: nur online

Der Aktionstag wird durch die Einstein Stiftung Berlin umgesetzt.

https://www.einstein-macht-schule.de/274_Aktionstag.htm

Research / 17.06.2021
Probing deeper into tumor tissues

A tumor section, with a mass spectrometer visible in the background. © Corinna Friedrich, MDC / Charité
A tumor section, with a mass spectrometer visible in the background. © Corinna Friedrich, MDC / Charité

Researchers at the MDC, the BIH and Charité have developed methods for performing comprehensive analyses of fixed tumor tissue samples. These analyses make it possible to shed new light on the clinical course of various cancer types, as the team reports in Nature Communications.

Today as they did 100 years ago, doctors diagnose cancer by taking tissue samples from patients, which they usually fix in formalin for microscopic examination. In the past 20 years, genetic methods have also been established that make it possible to characterize mutations in tumors in greater detail, thus helping clinicians select the best treatment strategy.

Even tiny tissue samples can be used to detect proteins

Now, a group of researchers from the Berlin-based Max Delbrück Center for Molecular Medicine in the Helmholtz Association (MDC), the Berlin Institute of Health (BIH), Charité – Universitätsmedizin Berlin and the German Cancer Consortium (DKTK) have succeeded in analyzing in detail more than 8,000 proteins in fixed samples of lung cancer tissue using mass spectrometers.

“Using the methods we have developed, it has become possible to conduct an in-depth analysis of molecular processes in cancer cells at the protein level – and to do so in archived patient samples that are collected and stored in large numbers in everyday clinical practice,” says Dr. Philipp Mertins, head of the Proteomics Platform at the MDC and the BIH. “Even very small tissue samples, such as those obtained in needle biopsies, are sufficient for our experiments.”

The study, published in the journal Nature Communications, is considered a major success for the Multimodal Clinical Mass Spectrometry to Target Treatment Resistance (MSTARS) research project, which has been funded by the German Federal Ministry of Education and Research (BMBF) to the tune of around €5.7 million since 2020.

The team of researchers, led by Mertins and Professor Frederick Klauschen from the Institute of Pathology at Charité, has been able to show that proteins – unlike the frequently studied yet quite sensitive RNA molecules – remain stable in the samples for many years and can be precisely quantified. “In addition, the proteins that are present in the tumor tissue map disease progression especially well,” says lead author Corinna Friedrich, a PhD student in the labs of Mertins and Klauschen. “This is because they provide information about such things as which of the genes that promote or inhibit tumor growth are particularly active in the cells.”

The methods promise to help identify the best treatment for each tumor

The picture gained from the team’s analysis of two forms of lung cancer – adenocarcinomas and squamous cell carcinomas – has also become so detailed because the researchers have not only uncovered a great many of the proteins present in the cell, but have also quantified more than 14,000 phosphosites. With the help of phosphorylation, a mechanism that regulates the reversible attachment of phosphate groups to proteins, the cell controls almost all biological processes by switching certain signaling pathways on or off.

“Our paper thus provides a good basis for gaining a better understanding of disease progression in lung cancer and also in other types of cancer,” says Klauschen, who, along with Mertins, is co-corresponding author of the study. Klauschen has since become director of the Institute of Pathology at Ludwig-Maximilians-Universität München, but continues to conduct research at Charité. “The methods we have developed will also enable us to better explain in the future why a very specific therapy works for some patients but not for others,” adds the pathologist. This will, he says, make it easier, to find the best treatment option for each patient.

Methods also suitable for researching cardiovascular diseases

Mertins also hopes that the mass spectrometric analysis of the proteome in tissue samples will pave the way for the discovery of not only new biomarkers for therapeutic decisions and patient survival predictions, but also other molecular structures that could serve as targets for future drugs.

And, according to the researcher, there is yet another plus to the new approach: “Our methods are not only suitable for researching cancer, but can also be applied very broadly.” For example, the Proteomics Platform has already successfully analyzed the proteome of fixed immune cells from COVID-19 patients. The authors have also provided guidelines on which mass spectrometric methods are best suited for different types of clinical studies.

Next on the agenda for the MDC platform is the mass spectrometric analysis of additional fixed immune cells as well as fixed cardiovascular tissue for the presence of proteins and phosphosites. “The aim here is to get a better understanding of infectious and cardiovascular diseases,” explains Mertins, “so that one day it might be possible to treat these diseases in a much better way than has so far been the case.”

Text: Anke Brodmerkel

Literature

Corinna Friedrich et al (2021): “Comprehensive micro-scaled proteome and phosphoproteome characterization of archived retrospective cancer repositories,” in: Nature Communications, DOI: 10.1038/s41467-021-23855-w

Source: Joint press release by the MDC, the BIH and Charité
https://www.mdc-berlin.de/news/press/probing-deeper-tumor-tissues

Research, Patient care / 16.06.2021
Wissensstadt Berlin 2021 startet mit Open-Air-Programmen und Ausstellungen

Auf Initiative des Regierenden Bürgermeisters von Berlin und Wissenschaftssenators Michael Müller kommen für das Gemeinschaftsvorhaben „Wissensstadt Berlin 2021“ über  50 Institutionen zusammen, um die nächsten Monate ganz ins Zeichen der Wissenschaften zu setzen. Ziel ist es, über grundlegende Fragen in den direkten öffentlichen Austausch mit der Stadtgesellschaft und ihren Gästen aus der ganzen Welt zu treten.

2020 ging als Jahr der Corona-Pandemie in die Geschichte ein. Die Klimadebatte wird schärfer und emotionaler, während die Auswirkungen des Klimawandels immer deutlicher werden. Die Strukturen unseres Zusammenlebens — ob weltweit, in den Städten, den Communities oder den Familien — werden genauer beobachtet, hinterfragt, neu geordnet oder vehement verteidigt. Viele Menschen machen bei diesen prägenden Zeitgeschehnissen vor allem eine Erfahrung: Es stehen immer mehr Fragen im Raum, auf die nicht so leicht Antworten zu finden sind.

Wie faszinierend und verbindend der Weg zu Fakten, Zusammenhängen und Erkenntnissen sein kann, zeigen Wissenschaftler*innen, die als wichtige Absender*innen von belastbaren Informationen zu zentralen Akteur*innen in der öffentlichen Diskussion um politische Entscheidungen und gesellschaftliches Handeln werden. Ihre Forschungen und Erkenntnisse prägen unseren Alltag in allen Lebensbereichen. Berlin als deutsche Hauptstadt, politisches Zentrum und Standort zahlreicher Spitzeneinrichtungen der Wissenschaft und Forschung — wie der Charité, der Helmholtz-Gemeinschaft, der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften sowie zahlreicher Hochschulen und Universitäten — leistet einen zentralen Beitrag zu diesen Debatten.

Michael Müller, Regierender Bürgermeister von Berlin: „Wissenschaft und Forschung treiben gesellschaftlichen Fortschritt an. Sie erlauben uns, gemeinsam Grenzen zu überwinden und Herausforderungen zu meistern. Die vergangenen Monate haben das besonders gezeigt. Deshalb machen wir 2021 zu einem Wissenschaftsjahr. Wissensstadt Berlin 2021: Das ist eine herzliche Einladung zum Dialog, zu neuen Eindrücken und zum Lernen. Unter dem Motto „Berlin will’s wissen“ wollen wir den Austausch zwischen Wissenschaft, Politik und Gesellschaft weiter stärken.“

Von Sommer bis Jahresende planen große wie kleine renommierte Berliner Institutionen und Akteur*innen aus Wissenschaft und Forschung zahlreiche Projekte — im digitalen Raum, in den Institutionen selbst genauso wie im Stadtraum. Aber auch institutionell übergreifende Events wie die ‚Berlin Science Week’ oder der ‚World Health Summit’ stehen auf der Agenda.

Den Auftakt des umfangreichen Open-Air-Programms vor dem Roten Rathaus macht am 26. Juni eine Open-Air-Ausstellung zu den Themen, die derzeit unsere Gesellschaft prägen und unsere Debatten beherrschen: Gesundheit, Klima und Zusammenleben. Doch nicht nur die Ausstellung, die rund um die Uhr geöffnet ist, prägt das von raumlabor errichtete beeindruckende Areal. Besucher*innen dieser kleinen Stadt des Wissens können ein Programm aus insgesamt mehr als 100 Panels, Kino-Abenden, Science Slams, Kinder-Uni und Workshops erleben — live und kostenlos. Zusammen mit der Sonderausstellung im Roten Rathaus  anlässlich der 200. Geburtstage des Physiologen und Physikers Hermann von Helmholtz sowie des Arztes und Politikers Rudolf Virchow bilden diese Angebote das „Zentrum“ der Wissensstadt Berlin 2021.

Prof. Dr. Christoph Markschies, Präsident der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften: „Wir erinnern im Wissenschaftsjahr 2021 an zwei Wissenschaftler aus Berlin: Von Hermann von Helmholtz und Rudolf Virchow kann man lernen, dass Wissenschaft eine soziale Verantwortung hat und dazu beitragen kann, dass Menschen in einer Stadt besser, gesünder und gerechter leben können. Beide haben sich auch dafür eingesetzt, dass Wissenschaft frei sein muss, um wirklich für eine gesunde und gerechte Gesellschaft wirken
zu können.“

Kulturprojekte Berlin bündelt und kommuniziert das Gemeinschaftsprojekt mit den verschiedenen Vorhaben und realisiert zudem weitere zentrale Formate wie die Open-Air-Ausstellung und das dazugehörige Programm.

Moritz van Dülmen, Geschäftsführer Kulturprojekte Berlin: „Für uns ist es eine große Freude, die Themen der Wissensstadt als Kulturprojekt zu realisieren, in einem kooperativen Setting mit vielen Partner*innen: von den Architekt*innen von raumlabor bis zu den Wissenschaftler*innen von 35 Forschungseinrichtungen. Es geht darum, Begegnungsräume zu schaffen, Schwellen abzubauen, den Vorhang zu lüften — und das machen wir mithilfe von Ausstellungen, Wissenschaftsshows, Theater, Performances und Kino. Wir wollen zeigen, dass Wissenschaft unterhaltsam und anschaulich sein kann — und auch Spaß macht.“

Die Open-Air-Ausstellung und die Sonderausstellung im Roten Rathaus laufen vom 26. Juni bis zum 22. August 2021. Das Open-Air-Programm kann vom 1. Juli bis zum 14. August 2021 erlebt werden. Das Projekt wird ermöglicht durch eine Förderung der Lotto-Stiftung Berlin.

Das Gläserne Labor bei den Aktionstagen am Roten Rathaus erleben:

Freitag, 2. Juli 2021, 15:00 bis 20:00 Uhr
Wasserreinigung: Wie kann schmutziges Wasser gereinigt werden? Wie groß sind Mikro- und Makroplastikpartikel?

Freitag, 9. Juli 2021, 15:00 bis 20:00 Uhr
Zuckerquiz in Getränken, Sport am Schreibtisch, denn Sitzen ist das neue Rauchen

Samstag, 7. August 2021, 15:00 bis 20:00 Uhr
Über Solarzellen, Wasserspalten und Brennstoffzellen, die kleine Autos antreiben.

Weitere Informationen: www.wissensstadt.berlin

Quelle: Pressemitteilung der Kulturprojekte Berlin

Research / 15.06.2021
Einstein-Zentrum 3R will tierversuchsfreie Forschung voranbringen – MDC beteiligt

Das Einstein-Zentrum für alternative Methoden in der biomedizinischen Forschung geht an den Start. Die Einstein Stiftung fördert das Berliner Zentrum bis Ende 2026 mit rund 5,3 Millionen Euro. Die Mittel stellt das Land Berlin zur Verfügung. Das MDC ist mit mehreren Projekten beteiligt.

Ziel des „Einstein-Zentrums 3R“ (3R: Replace, Reduce, Refine) ist es, neue Therapien für menschliche Erkrankungen zu entwickeln, indem die Übertragbarkeit von Laborerkenntnissen auf den Patienten verbessert und gleichzeitig der Tierschutz gestärkt wird. Forschungsschwerpunkt sind 3D-Modelle aus menschlichen Gewebekulturen, die Tierversuche ersetzen sollen. Diese speziellen Zellkulturen, sogenannte Organoide, können die Strukturen und Funktionen einzelner Organe darstellen und damit einen Zugang zur Erforschung und Behandlung menschlicher Erkrankungen ermöglichen. Sie sind der Untersuchung einzelner Zellen oder Tierversuchen in manchen Bereichen überlegen. Die Herausforderungen der Forschung bestehen daher in der Entwicklung von Organoiden, die in Reifung und Komplexität, beispielsweise durch Ausbildung eines Gefäß- und Immunsystems, den menschlichen Organen so ähnlich wie möglich sind.

Voraussetzung für die Förderung des Einstein-Zentrums 3R bis zum Jahr 2026 ist eine erfolgreiche Zwischenevaluation durch die Wissenschaftliche Kommission der Einstein Stiftung im Jahr 2024. Das Land Berlin stellt der Einstein Stiftung 5,3 Millionen-Förderung zusätzlich zu ihrem Grundhaushalt zur Verfügung. Der positiven Entscheidung war eine einjährige Vorbereitungsphase vorausgegangen.

„Internationale Experten und die Wissenschaftliche Kommission der Einstein Stiftung haben das Einstein-Zentrum als besonders förderungswürdig bewertet. Forschungsansatz, Struktur und Vernetzung der beteiligten Partner haben großes Potential, Berlin als wichtigen Standort in der Erforschung alternativer Methoden zu Tierversuchen zu etablieren“, sagt Prof. Dr. Günter Stock, der Vorstandsvorsitzende der Einstein Stiftung anlässlich der Förderentscheidung.

Aufgrund der artspezifischen Unterschiede ist bei Tierversuchen die Übertragbarkeit auf den Menschen häufig beeinträchtigt. Der große Vorteil der Organoide ist, dass die biomedizinische Forschung hier direkt menschliche Zellen zur Grundlage hat. Am Einstein-Zentrum sind sechs Forschungsprojekte zu Darm, Lunge, Herz, Hirn, Leber und zur neuromuskulären Verbindung geplant. Hinzu kommen zwei Querschnittsprojekte zur Qualitätsverbesserung der Modelle: Eines erarbeitet einen für alle gültigen Rahmen von Maßnahmen und Prinzipien, das andere richtet eine Bildgebungs- und Analyseplattform ein, um menschliche und tierische Modelle hinsichtlich der Ausprägung von Krankheitsmerkmalen, beispielsweise bei COVID-19, besser vergleichen können.

Regierender Bürgermeister: Vorreiterrolle für Berlin

Der Regierende Bürgermeister von Berlin und Senator für Wissenschaft und Forschung, Michael Müller, bekräftigt: „Zusammen mit der Charité, unseren Universitäten und Forschungsinstituten haben wir in den vergangenen Jahren viel dafür getan, Berlin Schritt für Schritt zur Hauptstadt der Erforschung und Entwicklung von Alternativen zu Tierversuchen zu machen. Das neue Einstein-Zentrum 3R ist nun ein weiterer Schritt in diese Richtung. Es vereint die herausragende Expertise der exzellenten und innovativen Biomedizin-Forschung in Berlin und nimmt mit seinem breit aufgestellten Forschungsnetzwerk deutschlandweit und international eine wichtige Vorreiterrolle ein.“

Die Gründung eines Einstein-Zentrums 3R wurde initiiert von der Charité – Universitätsmedizin Berlin, der Freien Universität Berlin, der Humboldt-Universität zu Berlin sowie der Technischen Universität Berlin; es entsteht in enger Kooperation mit dem Berlin Institute of Health in der Charité (BIH), dem Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin in der Helmholtz-Gemeinschaft, dem Bundesinstitut für Risikobewertung und dem Robert Koch-Institut. Das Zentrum soll langfristig ein Forschungsnetzwerk in Berlin etablieren, das gemeinsam an Gewebemodellen forscht und innovative Projekte entwickelt. Nach dem 3R-Prinzip von William Russell und Rex Burch gilt es, Tierversuche zu ersetzen (Replace), die Anzahl der Versuchstiere zu reduzieren (Reduce) oder die Belastung für Versuchstiere zu mindern (Refine). Nachwuchswissenschaftler*innen sollen im geplanten Zentrum durch Ausbildung, Schulung und Weiterbildung in die Lage versetzt werden, das 3R-Prinzip stringent anzuwenden. Auch die Wissenschaftskommunikation und der Dialog mit der Öffentlichkeit werden eine bedeutende Rolle einnehmen.

„Wir freuen uns sehr, dass nun mit dem Einstein-Zentrum 3R eine institutionenübergreifende Struktur geschaffen wird, die die Umsetzung des 3R-Prinzips und die Entwicklung von Alternativmethoden verbessert sowie die berlinweite Vernetzung der Forschungsprojekte strukturell befördert“, ergänzt Prof. Dr. Axel Radlach Pries, Dekan der Charité.

MDC mit Stammzell- und Organoid-Technologien beteiligt

Das MDC ist mit mehreren Forschungsinitiativen am Einstein-Zentrum 3R beteiligt. So arbeiten die Professor*innen Mina Gouti, Carmen Birchmeier und Nikolaus Rajewsky mit ihren Teams daran, aus pluripotenten Stammzellen reife menschliche Organoide zu entwickeln und zu charakterisieren, die den adulten Geweben sehr ähnlich sind. Dies wird es ermöglichen, Krankheiten zu modellieren, die sich erst spät im Leben entwickeln, wie die Amyotrophe Lateralsklerose. Ein solcher Fortschritt erfordert die Zusammenarbeit von interdisziplinären Teams, die an der Schnittstelle von Stammzell- und Organoid-Technologien, Mausgenetik und Systembiologie arbeiten. Dies könnte letztendlich dazu beitragen, die für die Forschung benötigten Tiermodelle zu reduzieren. Langfristig könnte die Entwicklung von ausgereiften Organoid-Modellen auch die Grundlage für neue Ansätze in der personalisierten Medizin bilden.

Die beiden MDC-Wissenschaftler Professor Michael Gotthardt und Sebastian Diecke untersuchen gemeinsam mit Burkert Pieske (Charité) gentechnisch hergestelltes künstliches menschliches Herzgewebe (Engineered Heart Tissue, kurz ETH). Hierfür nutzen sie pluripotente menschliche Stammzellen. Die Teams wollen so die Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten von Herz-Kreislauf-Erkrankungen­ - noch immer eine der häufigsten Todesursachen weltweit - tiefer erforschen und neue Therapieansätze finden. Dabei sollen auch Erkenntnisse aus Tierversuchen mit denen der ETH-Technologie verglichen werden. Außerdem wollen sie in Berlin die notwendige Infrastruktur aufbauen, um möglichst vielen Wissenschaftler*innen Zugang zur EHT-Technologie zu ermöglichen.

Thomas Sommer, Wissenschaftlicher Vorstand des MDC (komm.), sagte zu der Entscheidung: „Das Vermeiden, Verringern, Verbessern von Tierversuchen ist für uns am MDC oberstes Prinzip. In unserer Gesundheitsforschung nutzen wir bei der großen Mehrheit aller Experimente Zell- und Gewebekulturen, Computermodelle und Künstliche Intelligenz. Außerdem haben wir am MDC eine Organoid-Plattform etabliert und inzwischen viel Erfahrung auf diesem Gebiet. Deshalb freue ich mich sehr, dass wir unsere Expertise in das Berliner Einstein-Zentrum 3R einbringen und gemeinsam mit Partnern weiterentwickeln können. Das Einstein-Zentrum ist ein Meilenstein auf dem Weg zur Weiterentwicklung von Alternativen zu Tierversuchen. Das ist wichtig für den Wissenschaftsstandort Berlin als Vorreiter. Allerdings möchte auch dies betonen: Noch sind, aus heutiger Sicht, Tierversuche für die Grundlagenforschung und Medikamentenentwicklung unverzichtbar.“

Mehr Informationen:

Mini-Organ, mathematisches Modell oder Maus? Forschungsmodelle am MDC

Technologie-Plattform Organoide am MDC

Technologie-Plattform Pluripotente Stammzellen

Forschung, Tierversuche und 3R am MDC

Einstein-Zentrum 3R

Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin (MDC)

Das Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin in der Helmholtz-Gemeinschaft gehört zu den international führenden biomedizinischen Forschungszentren. Nobelpreisträger Max Delbrück, geboren in Berlin, war ein Begründer der Molekularbiologie. An den MDC-Standorten in Berlin-Buch und Mitte analysieren Forscher*innen aus rund 60 Ländern das System Mensch – die Grundlagen des Lebens von seinen kleinsten Bausteinen bis zu organübergreifenden Mechanismen. Wenn man versteht, was das dynamische Gleichgewicht in der Zelle, einem Organ oder im ganzen Körper steuert oder stört, kann man Krankheiten vorbeugen, sie früh diagnostizieren und mit passgenauen Therapien stoppen. Die Erkenntnisse der Grundlagenforschung sollen rasch Patient*innen zugutekommen. Das MDC fördert daher Ausgründungen und kooperiert in Netzwerken. Besonders eng sind die Partnerschaften mit der Charité – Universitätsmedizin Berlin im gemeinsamen Experimental and Clinical Research Center (ECRC) und dem Berlin Institute of Health (BIH) in der Charité sowie dem Deutschen Zentrum für Herz-Kreislauf-Forschung (DZHK). Am MDC arbeiten 1600 Menschen. Finanziert wird das 1992 gegründete MDC zu 90 Prozent vom Bund und zu 10 Prozent vom Land Berlin. www.mdc-berlin.de

Einstein Stiftung

Die Einstein Stiftung Berlin ist eine gemeinnützige, unabhängige und wissenschaftsgeleitete Einrichtung, die als Stiftung bürgerlichen Rechts gegründet wurde. Sie fördert Wissenschaft und Forschung fächer- und institutionenübergreifend in und für Berlin auf internationalem Spitzenniveau. Insgesamt 172 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler – unter ihnen drei Nobelpreisträger – 71 Projekte und sechs Einstein-Zentren wurden bislang gefördert.

Quelle: Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin in der Helmholtz-Gemeinschaft (MDC)
https://www.mdc-berlin.de/de/news/news/einstein-zentrum-3r-will-tierversuchsfreie-forschung-voranbringen-mdc-beteiligt

economic development, Living / 14.06.2021
Start der dritten Beteiligungsphase für das neue Stadtquartier Buch-Am Sandhaus

In Berlin-Buch soll in den kommenden Jahren eines von 16 neuen Stadtquartieren entstehen. Neben 2.400 bis 3.000 neuen Wohnungen sind im autoarmen Quartier auch Kitas und eine neue Grundschule vorgesehen. Nun startet die dritte Beteiligungsphase. Bis zum 24. Juni 2021 haben wieder alle Interessierten die Gelegenheit, sich über die Entwurfsarbeiten zu informieren und aktiv an deren Weiterentwicklung mitzuarbeiten.

- Zaunausstellung
Die Entwürfe werden am Zaun der Grundschule Am Sandhaus, Wiltbergstraße 37, am Rande des Plangebietes ausgehängt. Ab dem 14. Juni können Passant:innen sich so vor Ort über den Planungsstand informieren.
 
- Online-Dialog
Die neuen Entwürfe sind bereits auf mein.berlin.de, der Beteiligungsplattform des Landes Berlins, abrufbar: https://mein.berlin.de/projekte/rahmenplanung-buch-am-sandhaus/
Neben den Entwürfen aus dem aktuellen Verfahren wird auf der Seite diesmal auch der städtebauliche Entwurf der Bürgerinitiative Buch Am Sandhaus vorgestellt. Aufgrund der formalen Regeln und inhaltlichen Rahmenbedingungen, zu deren Einhaltung die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen als Ausloberin verpflichtet ist, kann der Entwurf nicht als vierte Variante mit in die Auswahl der zu beurteilenden Entwürfe aufgenommen werden.  Er stellt jedoch einen wichtigen Diskussionsbeitrag da, der die Vorstellungen der Bürgerinitiative gegenüber der Berliner Stadtöffentlichkeit kommuniziert. Der städtebauliche Entwurf der Initiative wird somit als Stellungnahme gewertet, die sich daraus ergebenden Fragestellungen und Vorschläge fließen in die weitere Ausarbeitung im nächsten Planungsschritt ein. Die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen begrüßt die aktive Mitwirkung der Initiative am Verfahren und die konstruktive Zusammenarbeit ausdrücklich.
 
In der nächsten Sitzung des Gutachter:innengremiums am 24. Juni wird eine Vorzugsvariante für die weitere Bearbeitung ausgewählt. Das Ergebnis der Sitzung wird zeitnah bekanntgemacht. Das städtebauliche Gutachter*innenverfahren ist Teil des informellen Rahmenplanverfahrens mit dem Ziel der Erarbeitung eines Masterplans. Er bildet die Grundlage für das darauffolgende formelle Bebauungsplanverfahren, mit dem die planungsrechtlichen Voraussetzungen für den dringend benötigten Wohnungsneubau geschaffen werden.
 
Weitere Informationen über das neue Stadtquartier Buch-Am Sandhaus finden Sie online unter folgendem Link: https://www.stadtentwicklung.berlin.de/wohnen/wohnungsbau/buch-am-sandhaus/index.shtml
 

 

Weitere Informationen:

Mein.Berlin.de Beteiligung

Projektwebsite

Research / 14.06.2021
$7 million to advance cardiovascular research

Copyright: Boulder Universit
Copyright: Boulder Universit

Diverse messenger RNAs are produced in cells by “alternative splicing.” The Leducq Foundation is now supporting a transatlantic network dedicated to investigating this process in heart muscle cells and how changes in this process contribute to disease. Professor Michael Gotthardt of the MDC and Professor Leslie Leinwand of the University of Colorado Boulder are coordinating the project.

Despite advances in prevention and therapy, cardiovascular diseases are still one of the leading causes of death worldwide. Scientists have only recently begun to understand the key role of alternative splicing – the “stitching together” of messenger RNA during gene transcription – in cardiovascular diseases. The Leducq Foundation is providing 7 million U.S. dollars over the next five years to support the Cardiac Splicing as a Therapeutic Target (CASTT) project, which is comprised of six European and U.S. researchers. They will focus on examining the regulation and disease relevance of alternative splicing in different types of heart cells.

“Our goals include mapping the path from splicing factor discovery to drug development, and creating a database that will make it easier in the future to incorporate complex splicing information into heart disease diagnostics,” says Professor Michael Gotthardt, group leader at the Max Delbrück Center for Molecular Medicine in the Helmholtz Association (MDC) and the European coordinator of CASTT. Professor Leslie Leinwand, biologist and founder of several successful BioPharma companies who is the North American Coordinator adds: “The Leducq Foundation allows us, as scientists and clinicians, to think outside the box of what is traditionally considered effective treatments for heart disease. It enables us to connect different research directions from animal models to patients with innovative genomic and computational approaches."

Other network members include Professor Euan Ashley, a cardiologist at Stanford University; Professor Maria Carmo-Fonseca, a cell and oncobiologist at the University of Lisbon; Professor Benjamin Meder, a cardiologist at Heidelberg University Hospital; and Professor Lars Steinmetz, a geneticist at the EMBL Heidelberg and Stanford University.

Splicing errors can cause heart disease

Heart muscle cells require a variety of proteins so that they can develop, contract, transmit electrical impulses to neighboring cells, and respond to external influences such as stress. The blueprints for producing these proteins are contained in the genes and are transcribed into messenger RNA (mRNA), which then carries this information to the cell’s protein factories – the ribosomes.

Some cells, especially those of higher organisms, use a trick to produce a wide variety of protein molecules. The genes of these cells do not only encode one particular protein, but

can serve as the blueprint for several proteins. Genes usually contain alternating coding segments called exons, and non-coding regions called introns. The latter can be removed as needed during transcription, while exons can be linked together in a variable fashion. This creates mRNAs with different exon compositions. This process, known as “alternative splicing,” is executed by the spliceosome – a complex machinery made up of splicing factors and splicing regulators. Errors in the splicing process can lead to heart disease. “While remodeling processes dominate in the embryonic heart, allowing the heart to grow and mature, the most important processes at work in the adult heart are those that ensure effective pumping,” explains Gotthardt. “In diseased hearts, however, we see gene expression patterns that partly transition back toward the embryonic state in terms of protein formation. As a result, the heart no longer operates within the normal range.”

A heart for large meals

The researchers work both clinically as well as experimentally with human cell lines, artificial heart tissue, and animal models. In addition to mice, this includes Burmese pythons, because this powerful strangler is one of only a few living creatures capable of rapidly growing the size of its heart – within a day of swallowing its large prey. This increases blood flow and speeds up the distribution of nutrients throughout the reptile’s body. The organ then shrinks back to its original size when digestion is completed. “We want to elucidate the very specific regulation of splicing processes in the python heart because we think these findings could be of therapeutic use – for example, in patients suffering from hypertrophic cardiomyopathy, which involves a thickening of the heart muscles,” says Leinwand, chief scientific officer for the BioFrontiers Institute at University of Colorado Boulder.

The Leducq Foundation was created in 1996 in Paris by industrialist Jean Leducq and his wife Sylviane to drive forward transatlantic collaboration on cardiovascular disease and stroke research. Since then, the foundation has supported more than 70 international networks in these areas, involving more than 800 investigators at more than 100 institutions in 25 countries.

Text: Catarina Pietschmann

 

Source: Max Delbrück Center for Molecular Medicine in the Helmholtz Association (MDC)
https://www.mdc-berlin.de/news/press/7-million-advance-cardiovascular-research

 

Research, Innovation, Patient care / 10.06.2021
Founder Kieback gets T-knife off to a flying start

Dr. Elisa Kieback, co-founder and Chief Technology Officer of T-knife (Photo: © T-knife)
Dr. Elisa Kieback, co-founder and Chief Technology Officer of T-knife (Photo: © T-knife)

Best-funded start-up in Germany’s biotech sector

A young Berlin-based company called T-knife is a rising star in Germany’s biotech sector. Co-founder Dr. Elisa Kieback, along with colleagues, has catapulted the joint spin-off from the MDC and Charité to the top of the German biotech start-up universe.

Dr. Elisa Kieback says, for about a year, she has felt like “she’s on a rocket launch pad.” In 2015, the now 40-year-old researcher and entrepreneur teamed up with Professor Thomas Blankenstein of the Max Delbrück Center for Molecular Medicine in the Helmholtz Association (MDC) and Holger Specht, Investment Director at IBB Beteiligungsgesellschaft, to found T-knife as a spin-off from the MDC and Charité. This leap from science to business was preceded by almost 20 years of basic research at the MDC – that’s how long Blankenstein has been working to realize his vision of curing cancer with the help of genetically modified immune cells, known as T cells.

For about ten years Blankenstein carried the idea of a spin-off around with him. He met Elisa Kieback in 2004 when he served as the second examiner for her doctoral thesis. “She is an exceptionally intelligent, motivated, organized and hard-working young scientist who has dedicated herself to T-cell receptor (TCR) gene therapy,” is how Blankenstein describes his co-founder. In 2015, the biologist moved from Professor Wolfgang Uckert’s lab to Blankenstein’s team and coordinated the first clinical trial on TCR gene therapy, which began in January this year at Charité –Universitätsmedizin Berlin. “When she learned that I was planning a spin-off from the MDC, she was eager to be part of it. I immediately agreed, and it is a decision I’ll never regret,” Blankenstein recalls. The name T-knife is as old as the founding idea itself. It is derived from genetically modified T cells – cells of the immune system – that are designed to cut tumors from healthy tissue much like a precision surgical knife.

Until 2018 T-knife existed only on paper. “Setting up the company as a joint venture was important because it allowed us to take the first organizational steps, such as hiring a law firm,” says Kieback. Then the founders converted T-knife into a limited liability company, Holger Specht dropped out and the technology transfer company Ascenion stepped in. The venture capital firms Boehringer Ingelheim and Andera Partners provided €8 million in initial financing. This enabled Kieback to hire a team of 15 employees and set up the first independent offices and labs on the Berlin-Buch campus. In 2020, she launched a second round of financing and raised an impressive €66 million – again from Andera Partners and Boehringer Ingelheim but also from US-based venture capitalists Versant Ventures and RA Capital Management. That made T-knife the best-funded start-up to date in the German biotech sector. She also brought Thomas Soloway on board as chief executive officer and Camille Landis as chief financial officer. Kieback herself is chief technology officer, which means she oversees product and platform development, while Blankenstein sits on the supervisory board.

There has been no stopping T-knife ever since. Being well-funded enables Kieback and her team to search for more TCR candidates to fight different types of cancer. The researchers have discovered several promising antigens that appear in tumors. “We will now produce and test suitable receptors,” says Kieback. Yet the 450-square-meter-space that T-knife moved into on the Berlin-Buch campus is starting to get cramped. At the end of 2020, 20 people were working there. That number grew to 40 by the first half of 2021. “The number will double again by the end of this year,” Kieback estimates. Besides, T-knife is opening a new office in Berlin-Mitte for the team responsible for clinical trials.

Off to the U.S. – and around the globe

T-knife has also set up a presence in the biotech stronghold of San Francisco. For one thing, most of the capital invested in T-knife comes from the United States. “If we want to take a long-term view and position ourselves well for further rounds of funding or for an IPO, then we have to be attractive to U.S. investors,” Kieback explains. For another thing, she is seeking to conduct clinical trials in U.S. hospitals. “The United States currently has more scientific expertise in advancing T-cell therapies into clinical trials compared to Germany,” she adds. Last but not least, Kieback hopes this move will lead to faster approval and quicker access to the U.S. market.

But that doesn’t mean she’s turning her back on Germany. “Berlin has a lot going for it as a science city,” Kienback enthuses, adding that the numerous universities and research institutes and the research hospital Charité produce many researchers that T-knife can recruit. San Francisco, she says, is the key to breaking into the U.S. market – but Kieback wants to enter the global market.

A unique technology with huge potential

She is confident this goal can be achieved. “The technology Thomas Blankenstein developed is unique,” she explains confidently. “Even people without a background in biotech recognize very quickly that it’s something very special and novel – with great potential both medically and economically.” It was this fact, Kieback says, that enabled her to win over investors. She also knows it would have been impossible without the large injection of money. “This form of therapy is very capital-intensive,” she explains. The German Federal Ministry of Education and Research provided €4 million in funding for the clinical trial that she got up and running at Charité. “That seems like a lot, and it’s great support,” she says. “But in the field of cell therapeutics, that amount doesn’t go very far if you want to develop a real product that will benefit a large number of people.” The clinical trial, the monitoring, the production of the patient-specific cell products – that’s completely new territory and extremely costly. “Because of the need to raise money for further development,” she says, “we had no choice but to start the company.” Financing is now in place until 2023.

Inventors need entrepreneurs

Kieback is totally comfortable in her new role as an entrepreneur. She is also convinced that the research world “needs to be more open to the fact that entrepreneurship is necessary if inventions are to make the leap from research to practice.” Besides, she continues to do research, albeit with a different focus: away from basic research, which formed the basis, and towards new product candidates and ultimately new therapeutics.

She has always wanted to go into research, so she decided to study biology in Heidelberg after finishing her Abitur. After an Erasmus year in Scotland, Kieback wrote her thesis at the German Cancer Research Center (DKFZ). In 2004, she applied for the PhD program at the MDC in Uckert’s research group on cellular gene therapy. “Gene therapy absolutely fascinated me,” she says. “Back in the 2000s, there was a lot of hype about the possibility of curing diseases by fixing broken genes and inserting new genes into cells. That’s what I wanted to do.” For her doctoral work, she developed a sort of safety switch that can stop cell and gene therapy if there are any unwanted side effects.

A role model for women in science and business

At some point she decided explore new career paths, leading her to apply for a study coordinator position in Blankenstein’s research group. “It was an all-around job and had the great advantage of providing a glimpse into many areas,” she recalls. When she heard of Blankenstein’s spin-off plans, she was immediately excited and eager to get on board. She enjoys building teams, identifying strengths and weaknesses, and encouraging and supporting people in their careers. One thing is very important to her: “Being a role model for women in science and business. I never thought I’d care about this, but my experience at T-knife has shown me how much it matters.” She is also keen to find out if the T-knife technology really works for patients. That is something only clinical data will tell. “We are committed to creating the best possible conditions for testing our platform in an optimal way. That’s what’s been driving me,” she stresses.

The breathtaking pace at which T-knife is growing requires constant change. You need a good amount of perseverance. Kieback admits that it is not always easy to manage if the number of employees doubles – from 20 to 40 – in a short time . “But I’m someone who thrives more on activity than stagnation. I become frustrated when things stand still,” she says, laughing a little.

There is no question of standing still for the time being. In July she will give birth to her second child. But if things do indeed slow down a little next year, she hopes to find time again for her hobby, dancing. It is a fitting pastime as it combines hard work with agility and lightness of foot.

Text: Jana Ehrhardt-Joswig

Further information

T-knife website

Blankenstein Lab

Molecular Immunology and Gene Therapy

"A long and winding road"  – a film with Thomas Blankenstein, Elisa Kieback, Mathias Leisegang, Antonio Pezzutto and Wolfgang Uckert. (with English subtitles)

Living / 10.06.2021
Neuer Teil von Buch

Der dritte Bauabschnitt der Schlosspark-Passage wurde Anfang März eröffnet. Neue Geschäfte, ein Fitnessstudio und Praxen beleben Buch
 

Jahrelang dümpelte ein Restposten-Laden in der früheren Kaufhalle vor sich hin. Deren Grundstück gehörte ursprünglich der Konsum-Genossenschaft der DDR, die dort den dritten Teil der Schlosspark-Passage plante. Nach der Insolvenz der Genossenschaft erwarb die Unternehmensgruppe Widerker die ersten beiden Bauabschnitte, die sie 2003 und 2007 fertigstellte. Der dritte Abschnitt war an einen ausländischen Investor verkauft worden. Erst Jahre später konnte Widerker dieses Grundstück erwerben, um die Passage zu erweitern.

Am 11. März 2021 eröffnete nun der dritte Teil der Schlosspark-Passage – coronabedingt ohne großes Fest. Der Schlosspark-Manager Peter Scholz ist froh, dass das Bauvorhaben zügig vorankam und seine Mieter pünktlich einziehen konnten. Ein Bio-Supermarkt, ein großer Markt für Wohnbedarf und die Filiale einer großen Drogeriekette waren die ersten, die Kunden willkommen hießen. Neben dem Biomarkt wird noch ein Blumenladen eröff nen. Im ersten Obergeschoss hat die Praxis für Logo- und Ergotherapie aus der Schlosspark-Passage eine größere Fläche bezogen. In ihren ehemaligen Räumen schafft Haus- und Betriebsarzt Dr. Christ eine eigene Praxis für Betriebsmedizin. Im zweiten Obergeschoss wird eine Kieferchirurgie einziehen. Ein großes Fitnessstudio wird seine Türen öffnen, sobald die Pandemie-Lage es erlaubt. Der neue Platz, der noch von Grünflächen umrahmt werden wird, bietet die Möglichkeit für Märkte und Veranstaltungen. Hierfür wird noch ein Marktbetreiber gesucht.

Einwohnerzahl wird wachsen

„Mit diesem erweiterten Einkaufsangebot sind wir in Vorleistung gegangen“, sagt Peter Scholz mit Blick auf die Entwicklung von Berlin-Buch. Die Zahl der Einwohner wird deutlich wachsen. In den nächsten Jahren soll entlang der Straße Am Sandhaus und auf der Fläche des ehemaligen Krankenhauses der Staatssicherheit ein neues Quartier mit bis zu 3.000 Wohnungen entstehen. Im Ludwig Hoffmann Quartier werden in absehbarer Zeit noch bis zu 500 Wohnungen gebaut. Für das südliche Buch plant der Senat perspektivisch bis zu 1.000 Wohneinheiten.

Bereits jetzt wird die Schlosspark-Passage nicht nur von Kunden aus dem direkten Umfeld frequentiert. Zahlreiche Pendler steigen in Buch vom Auto in die S-Bahn Richtung City um und kaufen auf dem Rückweg hier ein. Die Kaufland-Filiale gehört zu den umsatzstärksten deutschlandweit.

Die Corona-Pandemie hat auch die Mieteinnahmen in der Schlosspark-Passage getroffen. Aber da dort viele Geschäfte Waren des täglichen Bedarfs oder gesundheitsrelevante Sortimente anbieten, konnten trotz Pandemie viele Geschäfte geöffnet bleiben.

Wirkung als Ensemble

Wenn 2025 das geplante Bildungs- und Kulturzentrum entsteht, läuft eine Promenade an der Karower Chaussee am Neubau der Passage vorbei. Ihre Fläche gehört dem Bezirk und wurde vorläufig mit Straßenbelag verfüllt. Künftig erhält auch diese eine Aufwertung. Auf öffentlichem Grund, direkt an der Walter-Friedrich-Straße, steht seit 1987 auch die Skulptur „Mutter und Kind“ von Gerhard Rommel. Peter Scholz wirbt dafür, sie an die Ecke zur Wiltbergstraße zu versetzen, damit sie im Ensemble besser wirken kann.

Die Schlosspark-Passage wird täglich gereinigt, doch immer wieder führen Achtlosigkeit oder auch Vandalismus dazu, dass die Passage manchmal ungepflegt wirkt. „Alle, die sich hier aufhalten, sollten respektvoll mit dem zentralen Ort in Buch umgehen“, so der Schlosspark-Manager. „Wir tragen dazu bei, dass Buch sich entwickelt und wünschen uns natürlich, dass diese positive Entwicklung auch im Erscheinungsbild
ablesbar ist.“

Patient care / 08.06.2021
Diagnose Hirntumor: Live-Chat mit Neurochirurgin Prof. Dr. Yu-Mi Ryang am 16. Juni

Jeden Tag wird bei rund 20 Menschen in Deutschland ein bösartiger Hirntumor diagnostiziert und kann Menschen in jedem Lebensalter treffen. Zum Welthirntumortag am 8. Juni haben Patient:innen und Interessierte die Möglichkeit, ihre Fragen rund um das Thema Tumor im Kopf direkt im Live-Chat an die Chefärztin der Neurochirurgie im Helios Klinikum Berlin-Buch Prof. Dr. med. Yu-Mi Ryang, zu stellen.

Schockdiagnose Hirntumor: Wie geht man damit um und was bedeutet ein chirurgischer Eingriff am Gehirn? „Hirntumore gehören zwar zu den selteneren Erkrankungen, bedeuten aber eine besondere Herausforderung für die Betroffenen. Deshalb ist es wichtig, über die mögliche Behandlung und ihre Grenzen zu sprechen. Mit modernsten Verfahren der Neuromedizin können wir in vielen Fällen den Patienten spürbar Erleichterung verschaffen“, sagt Professor Ryang. Mit dem Begriff „Hirntumor“ werden alle Tumore im Gehirn oder Kopf beschrieben, die man u.a. in gutartig und bösartig und in hirneigen und nicht hirneigen unterteilen kann. Der häufigste bösartige Hirntumor bei Erwachsenen ist das Glioblastom. „Zum Welthirntumortag möchten wir ein Zeichen für Hirntumorpatienten setzen und über mögliche Krankheitsverläufe und Heilungschancen aufklären,“ so Prof. Dr. Ryang. 

Live-Chat und Fragen
Der Hirntumor-Live-Chat findet am Mittwoch, 16.06.2021 um 17:00 Uhr auf Facebook statt. Chefärztin Prof. Dr. med. Yu-Mi Ryang, erklärt die wichtigsten Themenbereiche wie Krankheitsbild, Diagnose, Therapie und Behandlungsschritte und lässt viel Raum für Fragen. Stellen Sie uns Ihre Fragen gerne bereits vorab via Facebook und Instagram und schalten am 16. Juni ein. 

Link zur Facebook Veranstaltung

Welthirntumortag 

Der Welthirntumortag wurde von der gemeinnützigen Organisation Deutsche Hirntumorhilfe initiiert, um auf die schwierige Situation von Betroffenen aufmerksam zu machen. Weitere Informationen und Aktionen zum Welthirntumortag unter: www.hirntumorhilfe.de

Mehr über die Neurochirurgie im Helios Klinikum Berlin-Buch:

www.helios-gesundheit.de/kliniken/berlin-buch/unser-angebot/unsere-fachbereiche/neurochirurgie/

economic development, Living / 08.06.2021
Konzept für Gebietsentwicklung Buch-Süd noch bis 23. Juni online

Stadt der kurzen Wege - Schwammstadt - Holzbauweise: Quartier mit neuem Charakter für Buch

Zwischen der Wolfgang-Heinz-Straße, der Panke und der Autobahn soll ein autoarmes Wohnquartier mit rund 650 Wohneinheiten, einer Kita und Gewerbeflächen für den Biomedizinischen Campus Berlin Buch errichtet werden. Wie kann ein vielfältiges und nachhaltiges Quartier aussehen, das eine Verknüpfung zu den Nachbarschaften schafft und sich in den umgebenden Landschaftraum einfügt?

Hier gibt es Überlegungen, eine „Stadt der kurzen Wege“ zu etablieren, die auf eine Nutzungsvielfalt und dem Nebeneinander von Wohnen, Versorgung, Arbeit und Erholung setzt. Das Konzept soll für den Wohnungsbau eine lockere Anordnung der Gebäude zum Waldbereich an der Panke und eine Durchlässigkeit zum Grünraum des zukünftigen Pankeparks gewährleisten. Um den ruhenden Verkehr zu bündeln, ist eine Quartiersgarage geplant. Nach dem Prinzip der „Schwammstadt“ soll ein abflussloses Stadtquartier entwickelt werden – das Regenwasser wird als eine Ressource verstanden. Dächer und Teile der Fassaden sollen begrünt werden und einen Betrag zu Steigerung der Biodiversität, Kühlung und Rückhaltung des Regenwassers leisten. Die Dächer eigenen sich auch für die Gewinnung regenerativer Energien, diese Qualität soll genutzt werden. Durch die offene Bebauungsstruktur soll sichergestellt werden, dass das neue Stadtquartier in Hitzeperioden durch die Umgebungsluft gekühlt wird. Ein grüner Saum wird für den ökologischen Ausgleich von Eingriffen in Natur und Landschaft einen wichtigen Beitrag leisten. Bei der weiteren Planung werden auch die Anwendung von Holzbauweise und die Verwendung kreislauffähiger Baumaterialien Thema sein. Weiterhin spielt die Energieeffizienz von Gebäuden eine bedeutende Rolle zur Erreichung der Klimaziele Berlins. Entsprechend soll eine innovative und effiziente Energieversorgung vorgesehen und die Gebäude mit einem hohen Energiestandard ausgestattet werden.

Online-Beteiligung bis 23. Juni 2021

Die Planungen der vertiefenden städtebaulichen Studie für Buch-Süd werden vom 2. - 23. Juni 2021 auf dem Portal mein.berlin.de vorgestellt. Alle Interessierten sind eingeladen, Hinweise und Ergänzungen für die weitere Ausarbeitung mitzuteilen.

Hier geht es zum Projekt Buch-Süd: https://mein.berlin.de/projekte/gebietsentwicklung-buch-sud-bezirk-pankow/

Auswertung des Online-Beteiligungsverfahrens

Die Hinweise aus der Online-Beteiligung werden inhaltlich ausgewertet und fließen gebündelt in die weitere Bearbeitung der städtebaulichen Studie ein. Im Zuge der Abwägung von verschiedenen Interessen (Einzelinteressen, lokale Interessen, Gemeinwohl- bzw. Interesse der Gesamtstadt etc.) erfolgt eine Ergänzung oder Anpassungen der bisher aufgenommenen Planungsinhalte.

Die abschließende Fassung der städtebaulichen Studie soll vom Bezirksamt Pankow von Berlin beschlossen werden und damit Grundlage für das weitere Planungsverfahren und die fortlaufende Beteiligung der Öffentlichkeit werden.

Hintergrund:

Seit 2010 verzeichnet das Land Berlin eine kontinuierliche Bevölkerungszunahme, die eine verstärkte Nachfrage nach Wohnraum auslöst. Dieses dynamische Wachstum bietet für den Ortsteil Buch die Chance und die Herausforderung, geeignete Wohnbaupotenziale zu erschließen und durch entsprechende Planungen auch Verbesserungen für die bestehenden Quartiere im Ortsteil zu erreichen. Die seit 2009 bestehenden Förderprogramme Stadtumbau / nachhaltige Stadtentwicklung ermöglichten und ermöglichen hier bereits die Umsetzung wichtiger Maßnahmen mit dem Schwerpunkt der Erneuerung und Qualifizierung der Infrastruktur. Weitere Herausforderungen stellen u.a. die Umwandlung des ehemaligen THW-Geländes neben der Panke zu einem Park und die Nutzung der ehem. Industriebahntrasse als Wegeverbindung dar. Daher sind die Konzepte für Buch-Süd mit den weiteren Planungen aus der Umgebung zu den Themen Verkehr, soziale Infrastruktur und Grünflächen aufeinander abzustimmen.

Nachdem die städtebauliche Rahmenplanung für das zentrale und südliche Gebiet von Buch durch das Bezirksamt am 5. Mai 2020 beschlossen wurde, sollen durch eine vertiefende städtebauliche Studie Vorschläge für die Weiterentwicklung der Wohnsiedlung Buch IV und die Aktivierung der Flächenpotenziale im Bereich zwischen der Ernst-Busch-Straße und dem südlich gelegenen Kappgraben gemacht werden.
 

Quelle: mein.berlin.de

Education / 08.06.2021
Ein Ferientag zum Thema BIENEN

Kaum wird es wärmer und die ersten Blüten lassen sich sehen, summt und brummt es in Gärten und Grünanlagen. Bienen fliegen in gewagten Flugmanövern von Blüte zu Blüte, sammeln Nektar und bestäuben dabei die Blüten. Tänzelnd zeigen sie anderen Bienen, wo die besten Futterstellen zu finden sind.

Das Gläserne Labor, die Stadtteilbibliothek Buch und Spielkultur Berlin-Buch e.V. laden Kinder zwischen sechs und zehn Jahren zu einem Ferientag rund um die Biene ein. Dabei gibt es viele spannende Dinge zu erfahren: Welche Obst- und Gemüsesorten gäbe es ohne die bestäubenden Insekten nicht? Wie leben Bienen? Wie sind die Augen von Bienen aufgebaut und wie sehen Bienen?

Wissen aus Büchern und Experimenten
Um ihr Wissen zu erweitern, stöbern die Kinder zunächst in der Bibliothek in bereitgestellten Medien. Dort stehen auch Experimente bereit: Wer schon immer mal wie eine Biene sehen wollte, darf durch ein Facettenauge gucken und Blüten auf dem UV-Lichttisch ansehen. Mit allen Sinnen geht es weiter beim Honigtest: Hier erfahren die Kinder, wie unterschiedlich Honige riechen, schmecken und aussehen können.

Lebensräume der Bienen kennenlernen
Die nächste Station ist der grüne Campus Berlin-Buch. Hier dürfen die Kinder den Alltag der Bienen am Bienenstock des Gläsernen Labors beobachten. Sie können das Innenleben des Stocks erforschen und sogar Honigproben entnehmen.

Zahlreiche Wildbienenarten leben nicht als Volk zusammen, sondern sind Einzelgänger und bevorzugen Nistplätze an verschiedensten Orten. Insektenhotels können den Wildbienen helfen, sich anzusiedeln. Doch dabei gilt es, geeignete Materialien zu verwenden und die Inneneinrichtung richtig anzulegen. Die Experten dafür finden sich auf dem Abenteuerspielplatz Moorwiese. An dieser letzten Station des Ferientages kann jedes Kind sein eigenes Insektenhotel bauen – und mit nach Hause nehmen.

Termine: 4. August 2021; 5. August 2021 & 6. August 2021, jeweils 9 bis 17 Uhr

Geeignet für Kinder von 6 bis 10

Dauer: Eintägig

Begrenzte Teilnehmerzahl. Anmeldung erforderlich.
Anmeldung und weitere Informationen:
Stadtteilbibliothek Buch bei Doreen Tiepke unter doreen.tiepke@ba-pankow.berlin.de unter Benennung des Wunschtermins

Anmeldefrist bis zum 20. Juli 2021

Veranstaltungsort: Der Kurs findet in Berlin-Buch in der Stadtteilbibliothek, im Gläsernen Labor auf dem Campus Berlin-Buch und auf der Moorwiese statt.

Kosten: keine

Die Ferientage zum Thema BIENEN werden von der HOWOGE gefördert.

Zur Corona Pandemie: Die Veranstaltung findet zumeist draußen oder in großen, belüfteten Räumen statt, so dass Abstand gewahrt werden kann. Die Gruppe wird eine Anzahl von 12 Kindern und zwei Dozenten nicht übersteigen. Wir bitten um das Tragen eines Mundschutzes und regelmäßiges Händewaschen.

Innovation, Patient care / 08.06.2021
Eckert & Ziegler: Affiliate Receives Additional NIAID Funding to Advance Pharmaceutical Development

Myelo Therapeutics GmbH, an affiliate of Eckert & Ziegler (ISIN DE0005659700, TecDAX) focused on developing medical countermeasures (MCM) and therapies for cancer supportive care, announced that the U.S. National Institute of Allergy and Infectious Diseases (NIAID), part of the National Institutes of Health, extended their contract to advance the development of the new chemical entity Myelo001. The extension into year two of the three-year contract provides an additional $2 million to Myelo Therapeutics to develop clinical-stage Myelo001 as an oral formulation MCM for the treatment of Hematopoietic Acute Radiation Syndrome (H-ARS). The total contract, initially awarded in April 2020, is valued at up to $ 6.2 million over three years if all options are exercised.

The additional funds will advance the development of Myelo001 as an H-ARS monotherapy, and in polypharmacy regimens in laboratory models ranging from rodents to larger animals toward an Investigational New Drug Application (IND) with the U.S. Food and Drug Administration (FDA). The candidate MCM development program is funded in whole or in part by the Radiation and Nuclear Countermeasures Program (RNCP), NIAID, part of the National Institutes of Health (NIH), in the Department of Health, and Human Services (HHS), under Contract No. 75N93020C00005. Only a select number of companies are funded by the RNCP, based on a highly competitive application process.

About Acute Radiation Syndrome
ARS, also known as radiation toxicity or radiation sickness, is an acute illness that presents after exposure of large portions of the body to high levels of radiation, like those that might be experienced during a radiological or nuclear incident. The primary manifestation of ARS is the depletion of hematopoietic stem and progenitor cells, constituting one of the major causes of mortality. The U.S. government encourages development of new drugs to treat bodily injuries resulting from ARS.

About Myelo Therapeutics
Myelo Therapeutics is a pharmaceutical company based in Berlin, Germany, that is developing innovative treatments in areas of high unmet medical needs, such as Chemotherapy-Induced Myelosuppression (CIM), Radiation-Induced Myelosuppression (RIM), and ARS. Myelo's lead candidate, Myelo001 is a clinical-stage, adjuvant cancer therapy for treatment of chemotherapy - and radiotherapy-induced myelosuppression. It is delivered as an oral tablet formulation and is stable at room temperature for at least three years. Preclinical and clinical studies have shown that Myelo001 has both prophylactic and therapeutic efficacy at reducing hematopoietic symptoms caused by radiation and chemotherapy. Eckert & Ziegler is one of Myelo's largest shareholder and has funded a substantial portion of the Myelo001 development activities. www.myelotherapeutics.com.

About Eckert & Ziegler.
Eckert & Ziegler Strahlen- und Medizintechnik AG with her 800 employees is a leading specialist for isotope-related components in nuclear medicine and radiation therapy. The company offers a broad range of services and products for the radiopharmaceutical industry, from early development work to contract manufacturing and distribution. Eckert & Ziegler shares (ISIN DE0005659700) are listed in the TecDAX index of Deutsche Börse.

Research / 07.06.2021
Tracking RNA through space and time

One-cell zebrafish embryo: The MDC research lab found numerous localized genes at this early stage of development. Much of their genetic information flows into the precursor cells of the later germ cells © AG Junker, MDC
One-cell zebrafish embryo: The MDC research lab found numerous localized genes at this early stage of development. Much of their genetic information flows into the precursor cells of the later germ cells © AG Junker, MDC

A research team at the MDC has succeeded in tracking genes through space and time within a one-cell zebrafish embryo – even before cell division occurs. They have now described a method in the journal “Nature Communications” that may one day allow scientists to measure cell response to drugs, for example, in organoids.

The “miracle of life” is most obvious at the very beginning: When the fertilized egg cell divides by means of furrows into blastomeres, envelops itself in an amniotic sac, and unfolds to form germ layers. When the blastomeres begin to differentiate into different cells – and when they eventually develop into a complete organism.

“We wanted to find out whether the later differences between the various cells are already partly hard-wired into the fertilized egg cell,” says Dr. Jan Philipp Junker, who heads the Quantitative Developmental Biology Lab at the Berlin Institute for Systems Biology (BIMSB) of the Max Delbrück Center for Molecular Medicine in the Helmholtz Association (MDC). Junker and his team are investigating how cells make decisions and what dictates whether they become nerve, muscle, or skin cells. This involves creating cell lineage trees that allow them to determine the lineage and cell type of thousands of individual cells from an organism. Using these lineage trees, they can understand how and by what mechanisms cells come together to form a functioning organism or how they respond to perturbations.

Blueprints for different cell types already exist in the one-cell embryo

Yet this search for clues by means of cell lineage trees begins at a later stage – namely, when cell division and differentiation is already under way. What’s more, the observations cover long time periods. In their current study, which has just been published in the journal “Nature Communications”, Junker and his team focus on a very short time period: the first hours after fertilization, from the one-cell stage to the process of gastrulation – the formation of the germ layers – of the embryo. The scientists wanted to know whether the one-cell embryo already contains parts of the blueprint for the multitude of different cell types that later develop from it. To do this, they studied zebrafish and clawed frog embryos. Researchers had previously succeeded in finding individual genes whose RNA is localized at specific sites within one-cell zebrafish embryos. The Berlin scientists have now shown that there are many more such genes. “We have discovered ten times more genes whose RNA is spatially localized in the fertilized egg cell than previously known,” explains Karoline Holler, lead author of the study. “Many of these RNA molecules are later transported into the primordial germ cells. This means that the program for subsequent cell differentiation is hard-wired into the fertilized egg cell.”

New approaches in transcriptomics

State-of-the-art methods of single-cell transcriptomics provide a good understanding of cell differentiation. Scientists order individual cells according to the similarity of their transcriptome – the complete collection of RNA molecules present in a cell – and can use the patterns that emerge to decipher how the cells became what they are. However, they cannot use this method to reconstruct the earliest stages of embryonic development, because here the spatial arrangement of RNA

molecules is crucial. His team instead used a specialized technique called tomo-seq, which Junker developed at the Hubrecht Institute in the Netherlands in 2014. It enables scientists to spatially track RNA molecules within the cell. This is achieved by cutting embryos of the model organisms into thin slices. It is then possible read the RNA profiles on the cut surfaces and convert them into spatial expression patterns. Holler refined the tomo-seq technique to now measure the spatial distribution of the transcriptome within the fertilized egg cell.

The scientists used another new technique to study which localized genes later contribute to which cells. “We labeled the RNA molecules so as to be able to track them over different developmental stages. This allows us to observe the RNA not only in space but also over time,” explains Junker. In this way, the scientists can distinguish the RNA transferred to the embryo by the mother from the RNA produced by the embryo itself. This RNA labeling method, called scSLAM-seq, was fine-tuned at BIMSB in the labs of Professor Markus Landthaler and Professor Nikolaus Rajewsky, enabling it to be applied in living zebrafish. “Labeling RNA molecules allows us to measure with high precision how gene expression changes in individual cells, for example, after an experimental intervention,” explains Junker.

How do drugs affect cell differentiation?

RNA labeling opens up completely new avenues for studying such things as the mechanism of action of drug therapies. “We can use it in organoids to investigate how different cell types respond to substances,” explains the physicist. The method, Junker says, is not suitable for long-term processes of change. “But we can see which genes change within five to six hours after treatment, providing a pathway to understanding how we might influence cell differentiation.”

Spatial analysis also has medical relevance: Looking further into the future, it could be useful for studying those diseases that result from mislocalized RNA, such as cancer or neurodegenerative diseases. In such diseases a large number of molecules are transported through the cell. “If we understand these transport processes, then we may be able to identify risk factors for these diseases,” explains Holler. But, for now, that is a long way off. “There is still much work to be done before the one-cell zebrafish embryo can be used as a model system for studying human neurodegenerative diseases,” stresses Junker.

The scientists next want to uncover the mechanisms involved in RNA localization: How does the detected RNA differ from other transcripts in the cell? Junker’s team plans to work with Professor Irmtraud Meyer’s lab at BIMSB to characterize the sequence features of the localized RNA. With the help of algorithms, they hope to predict whether the localized genes share a two- or three-dimensional fold. They are also working on further developing their method so that it can be used in other systems than the one-cell zebrafish embryo.

Text: Jana Ehrhardt-Joswig

Further information

How cells make decisions

Science / May 04, 2020

Research / 04.06.2021
130 Aha-Momente am 5. Juni 2021: wissenschaftliche Einrichtungen präsentieren sich digital

Auch wenn die Lange Nacht der Wissenschaften in diesem Jahr mit Präsenzveranstaltungen noch einmal aussetzen muss, am 5. Juni präsentieren wissenschaftliche Einrichtungen 130 digitale Programmpunkte auf langenachtderwissenschaften.de und sorgen damit für viele Aha-Momente. In einer LNDW-Sondersendung von radioeins berichten Expert*innen aus den Forschungsbereichen Mensch, Natur und Technik.

Die Programmpunkte zeigen das breite Spektrum der Berliner Forschungslandschaft auf und bieten mit einer Auswahl an Vorträgen, virtuellen Touren, Konzerten, einem Pubquiz und Speed-Dating ein abwechslungsreiches Angebot − rein digital. Umweltthemen, medizinischer Fortschritt, archäologische Forschungsreisen und Murphys Law, kaum ein Themenfeld, das nicht erkundet werden kann:

• Ob Zero-Waste in einer Stadt wie Berlin überhaupt praktikabel ist, fragt zum Beispiel die Humboldt-Universität Expert*innen aus Wirtschaft, Wissenschaft und Gastronomie.
• Dass das als klimaschädlich bekannte Kohlendioxid auch ein Rohstoff sein könnte, aus dem sich Kraftstoffe und Chemikalien herstellen lassen, wird bei einer virtuellen Tour im Helmholtz-Zentrum Berlin erklärt.
• Wie erfolgreiche Influencer*innen Partnerschaftsvorstellungen der 50er reproduzieren, verfolgt die Hochschule für Medien, Kommunikation und Wirtschaft.
• Wie ein 3D-Rundgang in einer türkischen Tempelanlage aussieht, zeigt die Beuth-Hochschule.
• Wie man Maschinen mit Algorithmen dazu bringt, eine bestimmte Aufgabe zu erfüllen und wo dabei die Grenzen liegen, wird im Zuse-Institut Berlin ergründet.
• Die Bibliothek für Bildungsgeschichtliche Forschung verrät, wie sich Sütterlin & Co entziffern lassen.

Auch für Kinder und Jugendliche werden besondere Programmpunkte angeboten:
• Bist du eher Dichter*in oder Denker*in fragt zum Beispiel das Leibniz-Zentrum Allgemeine Sprachwissenschaft Kinder zwischen 5 und 12 Jahren.
• Die Frage, ob es für uns Menschen einen Bauplan gibt, können Kinder ab 12 Jahren zusammen mit dem Gläsernen Labor auf dem Campus Berlin Buch beantworten.

Eine Sondersendung von radioeins wird am 5. Juni 2021 von 19 bis 23 Uhr live aus dem Futurium in Berlin ausgestrahlt. In der vierstündigen Sendung kommen Wissenschaftler*innen mit ihren spannenden Projekten zu Wort. Die radioeins-Reporterin hat sich zum Beispiel angeschaut, wie an der Technischen Universität ein Lungenmodell am 3D-Drucker produziert wird, um daran Impfstoffe zu erforschen. Auf dem Gelände der Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung in Horstwalde macht sie sich zudem auf die Spur nach dem grünen Wasserstoff.

Folgende Einrichtungen beteiligen sich mit digitalen Angeboten:
• Beuth Hochschule für Technik Berlin
• Bibliothek für Bildungsgeschichtliche Forschung (BBF) des DIPF | Leibniz-Institut für Bildungsforschung und Bildungsinformation
• Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM)
• Bundesinstitut für Risikobewertung
• Forschungsverbund Berlin e.V.
• Futurium
Gläsernes Labor/Campus Berlin-Buch GmbH
• Helmholtz-Zentrum Berlin für Materialien und Energie GmbH
• HMKW Hochschule für Medien, Kommunikation und Wirtschaft
• Humboldt-Universität zu Berlin
• Leibniz-Zentrum Allgemeine Sprachwissenschaft (ZAS)
Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin in der Helmholtz-Gemeinschaft
• Max-Planck-Forschungsstelle für die Wissenschaft der Pathogene
• Max-Planck-Institut für Infektionsbiologie
• Stiftung Planetarium Berlin
• Technische Universität Berlin
• Weierstraß-Institut für Angewandte Analysis und Stochastik (WIAS)
• Zentrum für Osteuropa- und internationale Studien (ZOiS)
• Zuse-Institut Berlin (ZIB)

Alle Informationen zu den digitalen Programmpunkten sind auf der LNDW-Website unter www.langenachtderwissenschaften.de veröffentlicht.

Über die Lange Nacht der Wissenschaften Berlin | Potsdam
Die Lange Nacht der Wissenschaften (LNDW) findet seit 2001 jährlich statt. 2022 ist sie für den 2. Juli geplant. Organisiert und finanziert wird die Lange Nacht der Wissenschaften weitgehend von den beteiligten wissenschaftlichen Einrichtungen selbst. Darüber hinaus wird sie von zahlreichen Partnern unterstützt, insbesondere von der Senatskanzlei – Wissenschaft und Forschung, Berlin Partner für Wirtschaft und Technologie GmbH und der Technologiestiftung Berlin. 2021 konnten zusätzlich Siemens und Bayer als Unterstützer gewonnen werden.

 

Innovation / 03.06.2021
Eckert & Ziegler and Telix Pharmaceuticals Enter Co-Promotion Agreement for Prostate Cancer Diagnostic in the United States

Eckert & Ziegler (ISIN DE0005659700, TecDAX) and Telix Pharmaceuticals (Telix) will cooperate closely in the commercialization of GalliaPharm® (68Ge/68Ga Generator) and investigational product Illuccix® (Kit for the preparation of Ga-68 PSMA-11 injection) in the United States. An agreement to this effect has now been signed by the two companies. Illuccix® is a preparation for imaging prostate cancer by positron emission tomography (PET) and is currently under review for regulatory approval in the United States and multiple markets worldwide.

Eckert & Ziegler and Telix will expand their existing collaboration to further develop access to Ga-68 supply in the United States. The parties will both promote the combination of GalliaPharm® and Illuccix® to national radiopharmacy networks, commercial and hospital-based nuclear pharmacies, and other target institutions.

"After previously being granted distribution rights for Germany, our home market, the latest collaboration marks another important milestone for our 68Ga generator GalliaPharm® and our nuclear medicine activities”, explained Dr Harald Hasselmann, Eckert & Ziegler Executive Director and responsible for the Medical segment. “We are pleased to have Telix as a partner and to be able to jointly provide leading edge diagnostic products to prostate cancer patients in the USA.”

“This important cooperation between EZAG and Telix sales teams is highly complementary to our efforts in rolling out 68Ga-PSMA imaging across the US. Subject to FDA approval, we will together raise awareness of this state-of-the-art imaging modality and facilitate coast-to-coast access for US men living with prostate cancer.”, added Telix Americas President Dr Bernard Lambert.

Following regulatory approval, Illuccix® will be offered as a cold kit preparation for the diagnosis of prostate cancer. For this purpose, Illuccix® enables PSMA-11 to be radio-labelled with the radionuclide 68Ga directly before injection by medical personnel. After preparing the radiopharmaceutical and injecting it into the patient, sites exhibiting prostate cancer are localized and imaged via the presence of the prostate-specific membrane antigen.[1],[2]

Prostate cancer is the most common type of cancer in men in the United States, with approximately 210,000 cases in 2020, a significantly higher incidence than either lung cancer (116,000 new cases) or bowel cancer (82,000 new cases).[3] Prostate cancer was also the second most common cause of cancer death in men, with over 32,000 men dying from the disease in the United States in 2020. More than 812,000 American men were estimated to be living with prostate cancer in 2020.

[1] Fendler W et al. JAMA Oncol. 2019; 5(6): 856-863.
[2] Hofman M et al. The Lancet. 2020; 395: 1208-1216.
[3] IARC Global Cancer Observatory, 2020.

About Eckert & Ziegler
Eckert & Ziegler Strahlen- und Medizintechnik AG with around 800 employees, is one of the world's largest providers of isotope-related components for nuclear medicine and radiation therapy. The company offers services for radiopharmaceuticals at its worldwide locations, from early development to commercialization. Eckert & Ziegler shares (ISIN DE0005659700) are listed in the TecDAX index of Deutsche Börse.
Contributing to saving lives.

About Telix Pharmaceuticals
Telix is a clinical-stage biopharmaceutical company focused on the development of diagnostic and therapeutic products using Molecularly Targeted Radiation (MTR). Telix is headquartered in Melbourne, Australia with international operations in Belgium, Japan, and the United States. Telix is developing a portfolio of clinical-stage products that address significant unmet medical needs in oncology and rare diseases. Telix is listed on the Australian Securities Exchange (ASX: TLX). For more information visit www.telixpharma.com and follow Telix on Twitter (@TelixPharma) and LinkedIn.

About Illuccix®
Telix's lead investigational product, Illuccix® (TLX591-CDx) for prostate cancer imaging, has been accepted for filing by the U.S. FDA, and is under priority evaluation by the Australian Therapeutic Goods Administration (TGA). Telix is also progressing marketing authorisation applications for Illuccix® in the European Union and Canada. None of Telix's products have received a marketing authorisation in any jurisdiction.

Eckert & Ziegler AG Contact:
Karolin Riehle, Investor Relations
Robert-Rössle-Str. 10, 13125 Berlin, Germany
Tel.: +49 (0) 30 / 94 10 84-138, karolin.riehle@ezag.de, www.ezag.com

Telix Pharmaceuticals Contact:
Dr. Stewart Holmstrom, Investor Relations
Suite 401, 55 Flemington Road, North Melbourne, VIC 3051, Australia
Email: stewart.holmstrom@telixpharma.com

Research / 02.06.2021
Einzelzellen, RNA und die Zukunft der Medizin

Drei Tage, zwei Veranstaltungen: Forscher*innen, Vertreter*innen der Industrie und Politik sowie die Öffentlichkeit sind am 16./17. Juni zur LifeTime-Konferenz 2.0 und am 18. Juni zum Berlin Summer Meeting 2021 eingeladen, um neueste Technologien, Werkzeuge und Methoden der Krankheitsbehandlung zu diskutieren.

Die zweite LifeTime-Konferenz tut sich in diesem Jahr Berlin Summer Meeting zusammen. Veranstalter der beiden spannenden virtuellen Events vom 16. bis 18. Juni ist das Berliner Institut für Medizinische Systembiologie (BIMSB) des Max-Delbrück-Centrums für Molekulare Medizin in der Helmholtz-Gemeinschaft (MDC). 

Während der LifeTime-Konferenz 2.0 am 16. und 17. Juni präsentieren führende Forscher*innen, die an Einzelzell-Multi-Omics, Bildgebung, künstlicher Intelligenz und maschinellem Lernen sowie experimentellen Krankheitsmodellen aus den Zellen von Patient*innen arbeiten, ihre neuesten Ergebnisse. Ihr Ziel ist eine „zellbasierte Medizin“, die eine Erkrankung in allerfrühsten Stadien oder sogar bereits vor Beginn abfangen und unterbrechen kann. Beim 14. Berliner Summer Meeting am 18. Juni stehen Wissenschaftler*innen im Mittelpunkt, die innovative RNA-Werkzeuge entwickeln und damit ganz aktuell einen Wandel in der Medizin herbeiführen. 

„Diese beiden sich ergänzenden Veranstaltungen bringen weltweit anerkannte Wissenschaftler*innen zusammen, die auf wichtigen Gebieten von Forschung und Entwicklung Pionierarbeit leisten. Sie verändern grundlegend, wie wir Krankheiten analysieren und behandeln“, beschreibt Professor Nikolaus Rajewsky, Wissenschaftlicher Direktor des Berliner Instituts für Medizinische Systembiologie (BIMSB) des MDC. „Wir freuen uns darauf, dass Forscher*innen, Vertreter*innen der Industrie, politische Entscheidungsträger*innen, Investor*innen und Patientensprecher*innen bei uns Ideen austauschen und helfen, schnell neue Lösungen für Patient*innen zu finden.“

Krankheitsursachen verfolgen – Zelle für Zelle
Die seit 2019 von MDC und Pariser Institut Curie gemeinsam koordinierte LifeTime-Initiative will früheste Mechanismen verstehen, die Zellen von gesunden Wegen abweichen und stattdessen Krankheit entstehen lassen. Derartige Veränderungen Jahre oder sogar Jahrzehnte vor Entstehung eines Tumors oder der Degeneration von Nervenzellen abzufangen und zu korrigieren, könnte vollkommen neue Wege in der Behandlung eines breiten Krankheitsspektrums öffnen. Die LifeTime-Konferenz 2.0 widmet sich den neuesten Fortschritten, die die außergewöhnlich detailreiche Analyse einzelner Zellen im Verlauf der Zeit sowie deren genaue Verortung im Gewebe für die Erforschung von Gesundheit und Krankheit bietet.

Professor Ido Amit, Molekularbiologe am israelischen Weizmann Institute of Science, hält am 16. Juni eine Keynote mit dem Titel „The power of ONE: Immunology in the age of single cell genomics”. Amit ist entwickelt Technologien der Einzelzell-Genomik und nutzt sie, um grundlegende Fragen zum Immunsystem zu beantworten. Mit seinen Kolleg*innen erforscht er außerdem, wie man Gensequenzen für die Therapie herstellen kann.

Weitere Sprecher*innen aus den USA und Europa – darunter Partner aus dem Single Cell Omics Germany (SCOG) Netzwerk und dem LifeTime-Konsortium – gruppieren ihre Präsentation um fünf zentrale Themen: „Wir sind froh, renommierte Expert*innen aus aller Welt zusammenzubringen und freuen uns, außerdem Postdocs und Doktoranden die Möglichkeit geben zu können, auf kurze Vorträge Feedback zu ihren Projekten zu erhalten“, sagt Marco Uhrig, Projektmanager am BIMSB. „Eine weitere Besonderheit wird eine Paneldiskussion mit Geschäftsführer*innen von Unternehmen aus dem Bereich Einzelzelltechnologie sein.“

RNA kommt zu Hilfe
Das Berlin Summer Meeting ist ein Dauerbrenner und bekannt dafür, rechnergestützte und experimentelle biologische Forschung zusammenzubringen. Die diesjährige Ausgabe 

Innovative RNA: from basic discoveries to future medicine“ befasst sich dank RNA-basierter COVID-19-Impfstoffe mit einem derzeit hochaktuellen Thema.

Natürlich sind die COVID-19-Impfstoffe nur ein Beispiel, das zeigt, dass RNA die Medizin grundlegend verändern kann. Führende Wissenschaftler*innen aus den USA Und Europa stellen kurz ihre aktuelle Forschung vor, sowohl zur Entwicklung RNA-basierter Medikamente gegen Krebs und neurodegenerative Krankheiten als zu Nanobauteilen und RNA-Editierung. Zu den renommierten Vortragenden gehört Professor David Liu von der Harvard University, dessen Arbeitsgruppe erfolgreich das Base-Editing etabliert hat, mit dem man einzelne Basenpaare in DNA austauschen kann. Derartige Werkzeuge, die auf CRISPR-Cas9 Technologie aufbauen, könnten in Zukunft bei der Behandlung von Erbkrankheiten helfen. Denn viele werden von einer Punktmutation verursacht, etwa Sichelzellanämie.

Auch die Perspektive von Forscher*innen in der Industrie ist vertreten, beispielweise durch Dr. Jennifer Petter, Gründerin und wissenschaftliche Leiterin von Arrakis Therapeutics. Das Unternehmen baut eine Pipeline  auf RNA abzielender, auf niedermolekularen Verbindungen basierender Medikamente („small-molecule (rSM) medicines“), um ein ganzes Spektrum an Krankheiten zu behandeln. Darunter sind verschiedene Krebsarten und kardiovaskuläre Erkrankungen. Die Idee besteht darin, RNA zu verändern, bevor sie in DNA und Proteine umgewandelt wird, was „flussaufwärts“ ganz neue Eingriffsmöglichkeiten schafft.

„Wissenschaftler*innen haben das Potenzial von RNA für die Impfstoffanwendung schon seit über 30 Jahren erforscht, doch die Genehmigung von RNA-basierten COVID-19 Impfstoffen hat die Tür nun richtig weit aufgestoßen, das Konzept dahinter bewiesen und den Weg für die Entwicklung von RNA-Impfstoffen gegen Krebs und neurodegenerative Krankheiten geebnet“, bilanziert Rajewsky, einer der wissenschaftlichen Organisatoren des Berlin Summer Meeting.

Das wissenschaftliche Komitee umfasst außerdem Professor Emmanuelle Charpentier, Direktorin der Max-Planck-Forschungsstelle für die Wissenschaft der Pathogene und 2020 mit dem Nobelpreis für Chemie ausgezeichnet, Professor Markus Landthaler, Leiter der Arbeitsgruppe RNA-Biologie und Posttranskriptionale Regulation am MDC sowie Professor Jörg Vogel, Gründungsdirektor des Helmholtz-Instituts für RNA-basierte Infektionsforschung.

Weiterführende Informationen
Bitte beachten Sie, dass man sich für die beiden Veranstaltungen jeweils einzeln registrieren muss. Die Teilnahme ist in beiden Fällen kostenlos. Sämtliche Details und Registrierung:

https://lifetime-initiative.eu/lifetime-conference-2-0/

https://berlin-summer-meeting.org/

Das Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin in der Helmholtz-Gemeinschaft gehört zu den international führenden biomedizinischen Forschungszentren. Nobelpreisträger Max Delbrück, geboren in Berlin, war ein Begründer der Molekularbiologie. An den MDC-Standorten in Berlin-Buch und Mitte analysieren Forscher*innen aus rund 60 Ländern das System Mensch – die Grundlagen des Lebens von seinen kleinsten Bausteinen bis zu organübergreifenden Mechanismen. Wenn man versteht, was das dynamische Gleichgewicht in der Zelle, einem Organ oder im ganzen Körper steuert oder stört, kann man Krankheiten vorbeugen, sie früh diagnostizieren und mit passgenauen Therapien stoppen. Die Erkenntnisse der Grundlagenforschung sollen rasch Patient*innen zugutekommen. Das MDC fördert daher Ausgründungen und kooperiert in Netzwerken. Besonders eng sind die Partnerschaften mit der Charité – Universitätsmedizin Berlin im gemeinsamen Experimental and Clinical Research Center (ECRC) und dem Berlin Institute of Health (BIH) in der Charité sowie dem Deutschen Zentrum für Herz-Kreislauf-Forschung (DZHK). Am MDC arbeiten 1600 Menschen. Finanziert wird das 1992 gegründete MDC zu 90 Prozent vom Bund und zu 10 Prozent vom Land Berlin. www.mdc-berlin.de 

Research, economic development, Innovation, Living, Patient care, Education / 31.05.2021
Die neue Ausgabe des Standortmagazins buchinside ist erschienen

Im Titelthema: Bauen für die Medizin der Zukunft - Grundsteinlegung für den BerlinBioCube

Liebe Leserinnen und liebe Leser,

ein neues Forschungshaus zu eröffnen oder einen Grundstein für ein Gründerzentrum zu legen, darf hoffentlich bald wieder ein Höhepunkt mit zahlreichen Gästen vor Ort sein – mit freudigem Händedruck, lächelnden Gesichtern und Beifall. Doch noch gelten Einschränkungen.

So fand die außerordentlich spannende Eröffnung des Käthe-Beutler-Hauses auf dem Campus Berlin-Buch im März virtuell statt. Bundesforschungsministerin Anja Karliczek und der Regierende Bürgermeister und Senator für Wissenschaft und Forschung Berlins, Michael Müller, weihten das neue Gebäude für die translationale medizinische Forschung des Berlin Institute of Health (BIH) in der Charité sowie des Max-Delbrück-Centrums für Molekulare Medizin in der Helmholtz-Gemeinschaft (MDC) ein. Hier werden rund 200 Spezialist*innen aus MDC und BIH auf dem Gebiet der Blutgefäßmedizin forschen – zum Nutzen der Patient*innen. Mit dem neuen Gebäude wird der nördliche Eingang des Campus am Lindenberger Weg deutlich aufgewertet.

Mit kleinster, ebenfalls prominenter Besetzung wurde Mitte April der Grundstein des BerlinBioCube gelegt. Der Regierende Bürgermeister von Berlin und der Bezirksbürgermeister von Pankow, Sören Benn, nahmen an der feierlichen Zeremonie teil. Hier, im neuen Gründerzentrum des BiotechPark Berlin-Buch, werden ab 2023 junge Unternehmen in der Biotechnologie und Medizintechnik ausgezeichnete Bedingungen vorfinden.

Moderne, helle Laborräume sind das eine, was Start-ups in dieser Branche benötigen. Der biomedizinische Campus bietet jedoch weit mehr. Zum Umfeld gehören exzellente Grundlagen- und klinische Forschung, Hightech-Plattformen und Kliniken ebenso wie junge und etablierte Unternehmen. Durch die räumliche und inhaltliche Nähe entstehen vielfältige Vernetzungen zwischen Wissenschaft und Wirtschaft. Eine inspirierende Life-Science-Community prägt den Campus, dessen 3.000 Beschäftigte aus 60 Nationen stammen. Im BerlinBioCube sollen die Vernetzung und der Austausch weiter intensiviert werden. Darum sind im Gebäude Gemeinschaftsflächen und ein großer Konferenzraum geplant. Der parkartige grüne Campus lädt zum Arbeiten und Entspannen im Freien ein. Ein Barista-Café, die Mensa oder Foodtrucks bringen ein urbanes Lebensgefühl nach Buch. Sommerfeste, sportliche Wettbewerbe oder die Lange Nacht der Wissenschaften sind Teil der Campus-Kultur. Nachhaltigkeit ist fest im Leitbild des Green Campus verankert und wirkt bis in die Standortentwicklung hinein, für die sich die Campusakteure ebenfalls engagieren. Der Ort Buch, der an die Landschaft des Barnim grenzt, wächst. In den nächsten Jahren entstehen hier mehrere tausend Wohnungen. Und auch hier findet sich die Bestrebung, modellhaft eine Green Health City zu entwickeln.

Bis zu 40 Start-ups können im BerlinBioCube einziehen, und die Nachfrage nach branchenspezifischen Flächen ist bereits jetzt sehr hoch. Die Pandemie hat eines gezeigt: Die Medizinische Biotechnologie ist eine Branche, die essenzielle Beiträge zur Bewältigung der Krise liefern und sogar noch Wachstum verzeichnen konnte. Der Zeitpunkt, in ein neues Gründerzentrum in Buch zu investieren und an die 400 Arbeitsplätze zu schaffen, ist genau richtig.

Dr. Christina Quensel und Dr. Ulrich Scheller
Geschäftsführende der Campus Berlin-Buch GmbH

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Research, Patient care / 28.05.2021
Neue Muskeln für die Blase

Etwa sieben Jungen, deren Harnröhre und Blasenschließmuskel unvollständig ausgebildet sind, werden jedes Jahr in Deutschland geboren. Sie bleiben oft inkontinent. ECRC-Forscher*innen wollen prüfen, ob den Kindern eine Stammzell-Transplantation helfen kann. BMBF und BIH in der Charité fördern die Studie mit ca. 4,3 Millionen Euro.

Über 8000 verschiedene Seltene Erkrankungen sind bekannt, über 30 Millionen Menschen sind allein in Europa betroffen. Therapien für diese meist noch nicht behandelbaren Krankheiten zu entwickeln, ist eine wichtige gesellschaftliche Aufgabe und damit eine Herausforderung für die Forschung. Die Epispadie ist eine davon. Hier führt eine vorgeburtliche Entwicklungsstörung zu einer abnormalen Lage und Spaltbildung der Harnröhre und einem unvollständig ausgebildeten Blasenschließmuskel. 

Nur etwa sieben Jungen und noch weniger Mädchen werden jedes Jahr in Deutschland mit dieser Besonderheit geboren. Sie ist mit einem hohen Leidensdruck verbunden: Denn die äußerlich sichtbare Fehlbildung kann man mit einer Operation beheben, das gelingt aber leider beim Blasenschließmuskel nicht so einfach. „Daher sind diese Kinder oft lebenslang inkontinent, was mit einer hohen psychologischen Belastung für die Betroffenen und deren Familien einhergeht“, erklärt Professorin Simone Spuler vom Experimental and Clinical Research Center (ECRC), einer gemeinsamen Einrichtung der Charité – Universitätsmedizin Berlin und des Max-Delbrück-Centrums für molekulare Medizin in der Helmholtz-Gemeinschaft (MDC). Sie ist Spezialistin für Stammzell- und Muskelforschung. „Wir haben deshalb überlegt, wie wir ihnen mit unserer Expertise helfen können.“ 

Das Bundesforschungsministerium (BMBF) fördert die Studie mit rund 3,3 Millionen Euro. Das Berlin Institute of Health (BIH) in der Charité hat das Vorhaben mit seinem Spark-BIH-Programm auf dem Weg vom Labor in die Klinik mit einer Million Euro unterstützt.

Muskelstammzellen bilden neuen Schließmuskel

Die Wissenschaftler*innen um Simone Spuler hatten eine Methode entwickelt, mit der sie regenerationsfähige Muskelstammzellen aus Muskelgewebe isolieren können. „Wir nehmen eine Gewebeprobe, eine Biopsie, aus dem Oberschenkel und isolieren daraus Muskelstammzellen. Diese vermehren wir anschließend auf ein Vielfaches und spritzen sie direkt an in die Defektstelle des Blasenschließmuskels.“ Bei Ratten führte das tatsächlich dazu, dass sich ein neuer Schließmuskel bildete, der auch funktionstüchtig war. Da deren verändertes Immunsystem menschliche Zellen tolerierte, gelang dies auch mit menschlichen Muskelstammzellen.

„Doch trotz dieser ermutigenden Ergebnisse konnten wir nicht sofort eine klinische Studie mit Betroffenen beginnen“, sagt die Medizinerin. „Denn die Vorschriften sind streng. Nur Zellen, die in einem pharmazeutischen Herstellungsverfahren, der „good manufacturing practice“ kurz GMP, produziert werden, dürfen im Menschen angewandt werden. Dieses Verfahren aufzusetzen, ist sehr anspruchsvoll.“ Die unter GMP-Bedingungen hergestellten Zellen werden für die präklinischen Sicherheitsprüfungen zunächst im Tiermodell eingesetzt. 

Unterstützung aus den USA – und vom BIH

Die Auflagen der Zulassungsbehörden, in Deutschland das Paul-Ehrlich-Institut, verlangen, dass nur speziell dafür akkreditierte Labore die Tierversuche für eine klinische Studie durchführen dürfen. Der Fachbegriff ist „good laboratory practice“, GLP-Bedingungen. Auf der Suche nach einem GLP-Labor, das gleichzeitig über mikrochirurgische Fähigkeiten verfügte, mit denen sich die Muskelstammzellen in den Blasenschließmuskel von Ratten übertragen lassen, wurden die Wissenschaftler*innen in den USA fündig: „Ungefähr 300 km östlich von Chicago, mitten in Michigan, gab es ein solches Labor“, berichtet Simone Spuler. „Um den dortigen Kollegen genau zu erklären, was wir planen, mussten wir mehrmals in die USA reisen. Die Vorbereitungen, die erforderliche Einarbeitungszeit und die Durchführung der Versuche waren unglaublich zeit- und kostenintensiv. Das hätten wir ohne die Unterstützung durch das BIH-Spark-Programm nicht geschafft!“ 

Eine Million Euro stellte das BIH den Muskelforscher*innen um Simone Spuler zur Verfügung. „Genau dies ist unser Anliegen“, erklärt Professor Christopher Baum, Vorsitzender des BIH-Direktoriums und Vorstand für den Translationsforschungsbereich der Charité. „Wir wollen Wissenschaftler*innen dabei unterstützen, ihre Ergebnisse aus dem Labor zu den Patientinnen und Patienten zu bringen und damit die medizinische Translation fördern. Damit erreichen wir, dass aus Forschung Gesundheit wird.“ Dr. Tanja Rosenmund, die Leiterin des BIH-Spark-Programms freut sich ebenfalls. „Das Projekt für die Epispadie ist deshalb so spannend, weil es – falls es gelingt – viele weitere Möglichkeiten eröffnet: Inkontinenz ist ja ein weit verbreitetes Problem und Muskelschwäche ohnehin. Wir hoffen deshalb, mit dieser Förderung möglichst vielen weiteren Studien den Weg zu ebnen.“ 

Klinische Studie mit 21 Jungen 

Nachdem die Ergebnisse in den USA gezeigt hatten, dass die transplantierten Muskelstammzellen die Inkontinenz bei den Ratten beheben konnte und die Sicherheit des Zellproduktes bestmöglich bestätigt werden konnte, steht nun der klinischen Studie nichts mehr im Weg: 21 betroffene Jungen im Alter zwischen drei und siebzehn Jahren sollen an den Universitätskliniken Ulm und Regensburg behandelt werden. Dort leiten Professorin Anne-Karoline Ebert und Professor Wolfgang Rösch die Zentren für den Blasenekstrophie-Epispadie-Komplex. Die Studie ist Placebo-kontrolliert, randomisiert und doppelt-verblindet geplant. Das bedeutet, dass zufällig ausgewählte fünf der 21 Jungen ein Placebo (Kochsalzlösung) statt ihrer eigenen Muskelstammzellen erhalten. Weder Ärzt*innen noch Patient*innen wissen bis zum Ende der Studie, wer diese fünf waren. „Das müssen wir tun, um wissenschaftlich gesicherte Ergebnisse zu erhalten“, erklärt Simone Spuler. „Wenn sich nach der Datenanalyse zeigt, dass es den Kindern nach der Zellinjektion besser geht als denen, die das Placebo erhalten haben, besteht natürlich die Möglichkeit, die Zellinjektion nachzuholen. Das ist möglich, da sich die isolierten Muskelstammzellen problemlos tiefgekühlt aufbewahren lassen.“ 

Das Bundesforschungsministerium war so überzeugt von dem Antrag aus Berlin, dass es 3,3 Millionen Euro für die Durchführung der Klinischen Studie zur Verfügung gestellt hat. In wenigen Monaten soll der erste Patient behandelt werden. 

Berlin Institute of Health in der Charité (BIH)
Die Mission des Berlin Institute of Health (BIH) ist die medizinische Translation: Erkenntnisse aus der biomedizinischen Forschung werden in neue Ansätze zur personalisierten Vorhersage, Prävention, Diagnostik und Therapie übertragen, umgekehrt führen Beobachtungen im klinischen Alltag zu neuen Forschungsideen. Ziel ist es, einen relevanten medizinischen Nutzen für Patient*innen und Bürger*innen zu erreichen. Dazu etabliert das BIH als Translationsforschungsbereich in der Charité ein umfassendes translationales Ökosystem, setzt auf ein organübergreifendes Verständnis von Gesundheit und Krankheit und fördert einen translationalen Kulturwandel in der biomedizinischen Forschung. Das BIH wurde 2013 gegründet und wird zu 90 Prozent vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und zu zehn Prozent vom Land Berlin gefördert. Die Gründungsinstitutionen Charité – Universitätsmedizin Berlin und Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin in der Helmholtz-Gemeinschaft (MDC) waren bis 2020 eigenständige Gliedkörperschaften im BIH. Seit 2021 ist das BIH als so genannte dritte Säule in die Charité integriert, das MDC ist Privilegierter Partner des BIH.

Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin (MDC)
Das Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin in der Helmholtz-Gemeinschaft gehört zu den international führenden biomedizinischen Forschungszentren. Nobelpreisträger Max Delbrück, geboren in Berlin, war ein Begründer der Molekularbiologie. An den MDC-Standorten in Berlin-Buch und Mitte analysieren Forscher*innen aus rund 60 Ländern das System Mensch – die Grundlagen des Lebens von seinen kleinsten Bausteinen bis zu organübergreifenden Mechanismen. Wenn man versteht, was das dynamische Gleichgewicht in der Zelle, einem Organ oder im ganzen Körper steuert oder stört, kann man Krankheiten vorbeugen, sie früh diagnostizieren und mit passgenauen Therapien stoppen. Die Erkenntnisse der Grundlagenforschung sollen rasch Patient*innen zugutekommen. Das MDC fördert daher Ausgründungen und kooperiert in Netzwerken. Besonders eng sind die Partnerschaften mit der Charité – Universitätsmedizin Berlin im gemeinsamen Experimental and Clinical Research Center (ECRC) und dem Berlin Institute of Health (BIH) in der Charité sowie dem Deutschen Zentrum für Herz-Kreislauf-Forschung (DZHK). Am MDC arbeiten 1600 Menschen. Finanziert wird das 1992 gegründete MDC zu 90 Prozent vom Bund und zu 10 Prozent vom Land Berlin. www.mdc-berlin.de

Quelle :Gemeinsame Pressemitteilung von MDC und BIH
https://www.mdc-berlin.de/de/news/press/epispadie-neue-muskeln-fuer-die-blase

Research, Innovation, Patient care, Education / 26.05.2021
Lange Nacht der Wissenschaften 2021 digital

Die klügste Nacht des Jahres einmal anders: Der Campus Berlin-Buch begrüßt große und kleine Wissenschaftsinteressierte zur diesjährigen Langen Nacht der Wissenschaften am 5. Juni, 17 -24 Uhr digital! Die Teilnahme ist kostenfrei.

Wie schön wäre es, endlich einmal wieder Besucher in die Labore zu lotsen, ihnen die spannende biomedizinisch Forschung persönlich näher zu bringen, Luftballons zu verteilen, Kinder mit Experimenten zu begeistern oder ihnen am Rande Spiel und Spaß auf dem Bungee-Trampolin zu bieten. Doch in diesem Jahr ist im Juni noch keine Großveranstaltung möglich. Die Campus-Einrichtungen laden Sie daher ein, sich virtuell dazuzuschalten, per "Reality TV" mit ins Labor zu kommen, beim Online-Quiz mitzumachen oder sich die Instagram-Live-Show anzusehen! Experimentieren Sie mit dem Team vom Gläsernen Labor am heimischen Küchentisch, werfen Sie im Instagram-Live-Stream einen Blick hinter die Kulissen des Schülerlabors oder seien Sie dabei, wenn ein Sars-CoV-2-Schnelltest-Kit auseinandergenommen und erklärt wird.

Das Programm des Gläsernen Labors finden Sie hier https://www.glaesernes-labor.de/de/news/programm2021-lnw

Das Programm des Max-Delbrück-Centrums für Molekulare Medizin in der Helmholtz-Gemeinschaft (MDC) finden Sie hier: https://www.mdc-berlin.de/de/lange-nacht

Lange Nacht der Wissenschaften im Radio
Zur Langen Nacht der Wissenschaften am 5. Juni 2021 gibt es von 19 bis  23 Uhr eine Sondersendung auf radioeins. Zum Nachhören: Lange Nacht der Wissenschaften 2020 auf radioeins

Veranstaltungsort:

Online-Veranstaltung

Research, Innovation, Patient care / 25.05.2021
E-Scooter bis an Brandenburgs Grenze: Lime startet Pilotprojekt mit Pankow und Senatsverwaltung in Berlin-Buch

Im Zentrum von Berlin haben sich E-Scooter längst als nachhaltige Mobilitätsoption bewährt. Im Rahmen des einzigartigen Pilotprojekts „Erste und Letzte Meile gemeinsam bewältigen“ mit dem  Bezirk Pankow und der Berliner Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz bietet Lime ab sofort  stationsungebundene E-Scooter in Berlin-Buch über seine App an. Lime ist damit der erste E-Scooter-Anbieter, der seinen Betrieb bis an die Grenze von Brandenburg ausweitet. Neu ist, dass es an hoch frequentierten Knotenpunkten feste Swiftmile-Ladestationen für die E-Scooter geben wird. Zum Start des Projekts sind insgesamt 30 E-Scooter im gesamten Geschäftsgebiet rund um den S-Bahnhof und den Forschungscampus Berlin-Buch sowie das Klinikum verfügbar sowie drei Swiftmile-Ladestationen. Ziel der Initiative  ist es, den Pendlerinnen und Pendlern aus Berlin und dem angrenzenden Brandenburg ein möglichst attraktives Angebot für die “letzte Meile” zu ihrem Zielort zu machen. Die Swiftmile-Ladestationen sorgen für ein geordnetes Stadtbild und erlaubt Lime Logistikkosten einzusparen, um die Wirtschaftlichkeit des Projekts nachhaltig zu sichern.

Wir meinen es ernst mit unserem Ziel, dass noch mehr Berlinerinnen und Berliner ihr Auto stehen lassen. Als Berliner Unternehmen möchten wir unseren Teil dazu beitragen die Mobilität in der gesamten Stadt zu verbessern und investieren deshalb kräftig“, sagt Lime-Deutschland-Chef Jashar Seyfi. „Dazu gehört auch die Anbindung von Außenbezirken wie Berlin-Buch mit nachhaltiger Mikromobilität, in denen die Dichte an ÖPNV-Haltestellen geringer ist. Das Pilotprojekt zusammen mit dem Bezirk Pankow und der Berliner Senatsverwaltung ist ein schönes Beispiel, das zeigt, wie eine nachhaltige Verkehrswende nicht nur in den Stadtzentren gelingen kann. Finanziert wird das Projekt übrigens vollständig durch unsere E-Bike und E-Scooter Flotte im Zentrum der Stadt.”

Regine Günther, Senatorin für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz, ergänzt: „E-Scooter können eine wichtige Rolle für die Mobilitätswende spielen: Sie sind klimafreundlich, leise und bedienen im besten Fall Strecken, die den Nahverkehr bequem ergänzen – wie hier auf dem Campus Buch, wo Mitarbeitende künftig von und zur S-Bahn fahren können, auf dem Weg zur Arbeit oder in den Feierabend. Ich begrüße sehr, dass der Anbieter Lime hier am Stadtrand, an einem bedeutenden Gesundheitsstandort, aktiv wird. Dies sollte an anderen Standorten ausgeweitet werden und viele Nachahmer finden. Ich wünsche allen Nutzer*innen eine sichere Fahrt.“

Vollrad Kuhn, stellvertretender Bezirksbürgermeister und Bezirksstadtrat von Pankow: „Ich freue mich, dass dieses Mobilitätsangebot für alle nun auch am Stadtrand Pankows in Buch möglich wird. Wir sehen das als Startpunkt für weitere Angebote wie z. B. eine zukünftige Jelbi-Mobilitätsstation in Buch. Dazu sind wir mit der BVG in intensiven Abstimmungen.“

Stefan Gelbhaar, Direktkandidat aus Pankow und Sprecher für städtische Mobilität und Radverkehr der Grünen-Bundestagsfraktion, sagt: „Damit startet ein innovatives Projekt zur Verbesserung der Verkehrssituation im Pankower Norden. Der Ausbau der Infrastruktur für die letzte Meile wird um einen Aspekt bereichert. Weitere Angebotsverbesserungen für den Pendelverkehr insbesondere bei Rad, Bus und Bahn sind notwendig und stehen auf der Agenda.“

Dr. Ulrich Scheller, Geschäftsführer der Campus Berlin-Buch GmbH: „Wir fördern bereits auf vielfältige Weise die umweltfreundliche Mobilität unserer Beschäftigten – entsprechend unserem Leitbild eines Green Health Campus. Mit den E-Scootern von Lime erproben wir eine zusätzliche Möglichkeit, den S-Bahnhof und den Campus attraktiv und flexibel zu verbinden. Berlin-Buch bietet mit eng kooperierenden Regionalakteuren wie Helios sehr gute Voraussetzungen, ÖPNV und Sharing-Angebote zu verknüpfen.“

Daniel Amrein, Geschäftsführer im Helios Klinikum Berlin-Buch: „Klasse, dass wir neben unserer etablierten Nextbike-Kooperation nun ein weiteres umweltfreundliches Mobilitätsangebot direkt auf unserem Gelände machen können. Wir unterstützen das Projekt als gemeinsames Experiment zum Ausbau des Zukunftsstandortes Buch und wünschen uns, dass vor allem unsere Pendlerinnen und Pendler noch flexibler zum Arbeitsort kommen.“

Swftimile: "Ein wirklich autofreies Berlin ist nur möglich, wenn alternative Verkehrsmittel über das Stadtzentrum hinaus ausgebaut werden und für sie die nötige Infrastruktur zum Laden und Parken zur Verfügung steht”, sagt Magnus Johansson, Swiftmile EMEA Managing Director. “Swiftmile ist stolz darauf mit Lime zusammenzuarbeiten und ein nachhaltiges Verkehrsmittel in den Bezirk Pankow zu bringen, das zu Anfang vor allem Studenten und Krankenhauspersonal zur Verfügung steht.”

Das Projekt setzt auf eine partnerschaftliche Kooperation zwischen der Stadt, Lime und Swiftmile. Nach sechs Monaten wird  das Projekt evaluiert. Lime wird anonymisierte Daten zur Verfügung stellen, auf Basis derer gegebenenfalls Änderungen am Geschäftsgebiet und der Scooter-Anzahl vorgenommen werden. Bei großer Nachfrage können weitere Ladestationen hinzukommen. 

Lime ist lokaler Marktführer in Berlin bei E-Scootern und hat als einziger New-Mobility-Anbieter der Stadt zusätzlich auch E-Bikes im Angebot. Seit dem Start von Lime in Berlin im Juni 2019 wurden bereits mehr als 5 Millionen Fahrten mit Lime E-Scootern und E-Bikes absolviert. Die flexibel nutzbaren elektrischen Fahrräder und Tretroller werden insbesondere als Zubringer zum öffentlichen Nahverkehr und auf der „letzten Meile“ zum Zielort genutzt. „Wir sind überzeugt davon, dass Lime auch und gerade außerhalb des Zentrums weitere Autofahrten ersetzen kann“, sagt Seyfi. „In der Corona-Pandemie wollen wir sicherstellen, dass Menschen Zugang zu einfacherer und sicherer Mobilität haben, die physische Distanz ermöglicht.

Theoretisch könnten jeden Tag 30 Millionen Pkw-Fahrten durch E-Scooter ersetzt werden

Bike-Sharing-Angebote wie das von Lime ergänzen und komplettieren das Mobilitäts-Angebot von Großstädten. „Je einfacher und je vielfältiger die Alternativen zum Auto sind, desto eher wird es stehengelassen oder sogar abgeschafft“, sagt Seyfi. „Da in der Lime-App sowohl Fahrräder als auch Scooter verfügbar sind, haben wir ein einfach nutzbares ökologisches und sicheres Angebot für Kundinnen und Kunden für unterschiedliche Vorlieben und Nutzungsfälle.“ Die durchschnittlich per E-Bike zurückgelegte Strecke ist fast doppelt so lang wie auf dem E-Scooter. „40 Prozent unser Kundinnen und Kunden nutzen nur E-Scooter, 30 Prozent nutzen nur E-Bikes und die restlichen 30 Prozent sind multimodal unterwegs”.

Täglich werden deutschlandweit 120 Millionen Fahrten im motorisierten Individualverkehr zurückgelegt – 25 Prozent davon sind unter zwei Kilometer lang. Die Durchschnittsstrecke von Limes E-Scootern liegt bei 1,9 Kilometer. Rein theoretisch könnten also allein mit E-Scootern jeden Tag 30 Millionen Pkw-Fahrten ersetzt werden.

Lime in Deutschland

In Deutschland ist Lime mit mehr als 45.000 E-Scootern und E-Bikes in 52 Städten der führende Anbieter von Mikromobilität und will seine Präsenz und Marktführerschaft im deutschen Markt zeitnah weiter ausbauen. Seit Juni 2019 ist Lime in Deutschland aktiv und zählt hierzulande bereits mehr als 2,5 Millionen aktive Nutzer, die bislang mehr als 18 Mio. Fahrten unternommen haben. Deutschland ist für das kalifornische Unternehmen einer der bedeutendsten und profitabelsten Märkte weltweit.

Weitere Informationen zu Lime gibt es HIER.

Über Lime

Die Mission von Lime ist es, Städte zu unterstützen, in denen die Menschen an erster Stelle stehen, indem die Bewohner auf erschwingliche, zuverlässige und nachhaltige Mobilitätslösungen zurückgreifen können. Als weltweit führender Anbieter von Mikromobilität arbeitet Lime eng mit Städten zusammen, um E-Bikes und E-Scooter anzubieten, die mit GPS und selbstaktivierenden Schlössern ausgestattet sind. Mit mehr als 200 Millionen absolvierten Fahrten in mehr als 120 Städten auf fünf Kontinenten hat Lime eine neue Generation sauberer Alternativen zum Autobesitz hervorgebracht. Mehr Informationen unter li.me.

About Swiftmile

Swiftmile ist der Pionier und Marktführer im LEV-Laden und bietet eine neue Klasse von grüner Infrastruktur, die den Grundstein für "Tankstellen der Zukunft" legt. Wir bauen und betreiben Mobility Hubs zum Laden und Organisieren von E-Scootern, E-Bikes und E-Mopeds, und zwar zu geringen oder gar keinen Kosten für die Städte, dank eines Werbebildschirms im Hub. Die Infrastruktur von Swiftmile treibt die Standardisierung von Batterien und Ladegeräten für den globalen Mikromobilitätssektor voran, mit Hubs in ganz Nordamerika und Europa. Swiftmile hat seinen Sitz in San Carlos, CA. Für die neuesten Informationen über Swiftmile, besuchen Sie https://swiftmile.com/

economic development, Innovation / 18.05.2021
Eckert & Ziegler Granted Exclusive Distribution Rights by Telix Pharmaceuticals for Prostate Cancer Diagnostic

Eckert & Ziegler (ISIN DE0005659700, TecDAX) has signed an agreement with Telix Pharmaceuticals (Telix), an Australian-headquartered company, for the exclusive distribution of Illuccix® (Kit for the preparation of Ga-68 PSMA-11 injection) in Germany. Illuccix® is a preparation for imaging prostate cancer with positron emission tomography (PET), currently under review for regulatory approval in multiple markets worldwide, including Germany.

“Illuccix® is anticipated to be one of the most important imaging products for prostate cancer. Widespread approval of a preparation for the diagnosis of prostate cancer is urgently needed and we are pleased to have Telix, a pioneer in bringing this drug to market, as a partner," explained Dr Harald Hasselmann, Eckert & Ziegler Executive Director and responsible for the Medical segment. "Together with our other products, we will be able to offer nuclear medicine practices and clinics in Germany a fully comprehensive product portfolio for the production of Ga-68 PSMA, once approval has been attained."

“We are pleased to have entered this commercial distribution agreement with Eckert & Ziegler so that, subject to German regulatory approval, we will together be able to deliver a commercial product to German patients living with prostate cancer as efficiently as possible. Partnering with such a capable and patient-centric leader in nuclear medicine uniquely aligns with Telix’s mission of helping patients with cancer live longer, better quality lives”, explained Telix Chief Executive Officer Dr Christian Behrenbruch.

Illuccix® is offered as a so-called kit preparation for the diagnosis of prostate cancer. For this purpose, Illuccix® enables PSMA-11 to be labelled with the radionuclide Ga-68 directly before injection by medical personnel. After preparing the radiopharmaceutical and injecting it into the patient, tumours that show the so-called prostate-specific membrane antigen can be localised by PET.[1],[2]

Prostate cancer is the most common type of cancer in men in Germany, with approximately 68,000 cases in 2020, a significantly higher incidence than either lung cancer (38,000 new cases) or bowel cancer (31,000 new cases). Prostate cancer was also the second most common cause of cancer death in men, with over 15,000 men dying from the disease in Germany in 2020. More than 290,000 German men were estimated to be living with prostate cancer in 2020. 

(1) Fendler W et al. JAMA Oncol. 2019; 5(6): 856-863.
(2) Hofman M et al. The Lancet. 2020; 395: 1208-1216.
(3) IARC Global Cancer Observatory, 2020.

About Eckert & Ziegler.
Eckert & Ziegler Strahlen- und Medizintechnik AG with more than 800 employees, is one of the world's largest providers of isotope-related components for nuclear medicine and radiation therapy. The company offers services for radiopharmaceuticals at its worldwide locations, from early development to commercialization. Eckert & Ziegler shares (ISIN DE0005659700) are listed in the TecDAX index of Deutsche Börse.

About Telix Pharmaceuticals
Telix is a clinical-stage biopharmaceutical company focused on the development of diagnostic and therapeutic products using Molecularly Targeted Radiation (MTR). Telix is headquartered in Melbourne, Australia with international operations in Belgium, Japan, and the United States. Telix is developing a portfolio of clinical-stage products that address significant unmet medical needs in oncology and rare diseases. Telix is listed on the Australian Securities Exchange (ASX: TLX). For more information visit www.telixpharma.com 

About Illuccix®
Telix’s lead investigational product, Illuccix® (TLX591-CDx) for prostate cancer imaging, has been accepted for filing by the U.S. FDA, and is under priority evaluation by the Australian Therapeutic Goods Administration (TGA). Telix is also progressing marketing authorisation applications for Illuccix® in the European Union and Canada. None of Telix’s products have received a marketing authorisation in any jurisdiction.

Research, Patient care / 18.05.2021
Mit Virchow in die Zukunft

Virchow 2.0“ ist unter den 15 Finalisten der zweiten Wettbewerbsrunde der Zukunftscluster-Initiative des BMBF (Clusters4Future). Das vom MDC koordinierte Berliner Netzwerk will ein biomedizinisches KI-Ökosystem schaffen, um die zellbasierte Medizin in die Klinik zu bringen.

„Wenn Zellen falsche Entscheidungen treffen, entstehen Krankheiten.“ Diese Erkenntnis stammt aus Berlin – von Rudolf Virchow, dessen 200. Geburtstag die Stadt in diesem Jahr feiert. Eine Zukunftsvision knüpft an diese große Tradition an und soll sie konsequent weiterentwickeln: „Wir wollen eine zellbasierte Medizin schaffen – und zwar mithilfe der neuesten Technologien. Dazu zählen bahnbrechende Einzelzell- und Bildgebungsmethoden, die wir mit künstlicher Intelligenz und personalisierten Krankheitsmodellen wie Organoiden kombinieren“, sagt Professor Nikolaus Rajewsky. Der Direktor des Berliner Instituts für Medizinische Systembiologie (BIMSB) des Max-Delbrück-Centrums für Molekulare Medizin in der Helmholtz-Gemeinschaft (MDC) koordiniert die Initiative. „So wird es möglich, anhand der ersten zellulären Veränderungen Krankheiten zu diagnostizieren, den möglichen Verlauf einer Erkrankung vorauszusagen und die molekularen Netzwerke von der entstehenden Krankheit zurück auf den Weg eines gesunden Gleichgewichts zu lenken. Außerdem können wir so ganz neue Ansatzpunkte für Wirkstoffe oder zelluläre Therapien finden.“ 

„Die Medizin kann dann sehr früh und gezielt korrigierend eingreifen – mit der jeweils wirksamsten Behandlung. Das würde die Prognose für viele Patientinnen und Patienten erheblich verbessern“, sagt Professorin Angelika Eggert, Direktorin der Klinik für Pädiatrie mit Schwerpunkt Onkologie und Hämatologie der Charité – Universitätsmedizin Berlin. Sie stellt in dieser Initiative die Verbindung zwischen Grundlagenforschung und Klinik sicher. „Wir wollen den Krankheitsverlauf unterbrechen, bevor irreparable Schäden auftreten, und auch Therapieresistenzen rechtzeitig erkennen.“

Eine einzigartige Konstellation regionaler Akteure

Berlin bietet beste Voraussetzungen dafür, Diagnostik, die Entwicklung personalisierter Therapien und die Suche nach geeigneten Ansatzpunkten für Wirkstoffe auf völlig neue Füße zu stellen, sie effizienter, schneller und kostengünstiger zu machen: Denn hier gibt es eine deutschlandweit einzigartige Konstellation regionaler Akteure aus der Grundlagenforschung, Klinik und anwendungsorientierter Forschung und Entwicklung, die in den benötigten Technologie-, Datenwissenschafts- und Medizinfeldern weltweit führend sind. 

Die Expert*innen aus Systembiologie, Medizin, Biotechnologie, Physik und Informatik/Künstliche Intelligenz wollen gemeinsam mit lokalen und überregionalen Industriepartnern ein biomedizinisches KI-Ökosystem schaffen, um die zellbasierte Medizin in die Klinik zu bringen. Gleichzeitig soll ein positives Ausgründungsklima und eine Unterstützungsplattform für etablierte Firmen entstehen. Bereits jetzt unterstützen 15 Firmen aus Pharmaindustrie und Biotech-Branche, KI-Start-ups und Investoren die Initiative. Kernpartner für das geplante Zukunftscluster sind das MDC, die Charité, das Berlin Institute of Health in der Charité (BIH), das Zuse-Institut Berlin (ZIB) und das Berlin Institute for the Foundations of Learning and Data (BIFOLD), ein Berliner Forschungsnetzwerk, das Anwendungen für Big Data und maschinelles Lernen entwickelt.

 „Jüngste Beispiele des maschinellen Lernens und der künstlichen Intelligenz zeigen, dass diese neuartigen Ansätze einen bedeutenden Beitrag für die Medizin leisten können“, sagt PD Dr. Tim Conrad, Abteilungsleiter für „Visual and Data-centric Computing“ am Zuse-Institut Berlin und Projektleiter am BIFOLD. „Mit der Entwicklung von spezialisierten Algorithmen und der notwendigen mathematischen Analyse werden wir sicherstellen, dass die entstehenden Methoden und Ergebnisse nachvollziehbar und interpretierbar werden.“ 

Einen ersten Eindruck des geplanten Clusters können Interessierte und potenzielle Partner bei einem HealthCapital-Webinar am 26. Mai 2021 oder auch beim Kick-Off-Symposium des Single-Cell-Fokusbereichs von BIH und MDC am 20. Mai 2021 bekommen – und sich der Initiative anschließen.

Der „Clusters4Future“-Wettbewerb

Unter dem Dach der Hightech-Strategie 2025 will das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) mit dem themenoffenen Wettbewerb „Clusters4Future“ den Wissens- und Technologietransfer stärken. Akteure aus Hochschulen, Forschungsinstituten, Unternehmen und gesellschaftlichen Einrichtungen einer Region sollen optimal zusammenwirken. Die Bundesregierung plant, in den kommenden zehn Jahren insgesamt bis zu 450 Millionen Euro für die Zukunftscluster bereitzustellen.

Für die zweite Runde des Wettbewerbs konnten sich bis Mitte Februar 2021 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler mit ihren Vorschlägen aus allen Fachrichtungen wie zum Beispiel Robotik, Energie oder eben Biomedizin für regionale Innovationsnetzwerke – den Zukunftsclustern – bewerben. Eine unabhängige Expertenjury hat nun die besten 15 der 117 Clusterideen für eine Konzeptionsphase empfohlen. Das BMBF fördert diese sechsmonatige Phase mit bis zu 250.000 Euro. Der einzige Finalist aus Berlin: „Virchow 2.0 – Schaffung eines Innovationsclusters zur Umsetzung zellbasierter Medizin in Berlin“. 

In der Konzeptionsphase erarbeiten die Beteiligten Clusterstrategien und Projekte der ersten Umsetzungsphase. Mitte 2022 werden nach dem Votum einer unabhängigen Expertenjury bis zu sieben Zukunftscluster der zweiten Wettbewerbsrunde ausgewählt. Diese können bis zu neun Jahre lang ihre Konzepte realisieren. Pro Cluster und Jahr sind bis zu fünf Millionen Euro vorgesehen.

Weiterführende Informationen

Webinar am 26. Mai 2021: „Cluster meets | Virchow 2.0 – implementing cell-based medicine in Berlin

Pressemitteilung des BMBF: „Karliczek: Wir fördern die Innovationsnetzwerke von morgen

Die Zukunftscluster-Initiative (Clusters4Future) des BMBF

Webseite der Clusters4Future

Berlin soll zur „Zellklinik“ werden

Die LifeTime-Initiative

Single-Cell-Ansätze für die personalisierte Medizin – Fokusbereich des MDC mit dem Berlin Institute of Health (BIH) und der Charité

Single Cell Focus Area Kick-Off-Symposium

Einzelzellanalyse am MDC

BIFOLD

Zuse-Institut Berlin

Das Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin in der Helmholtz-Gemeinschaft gehört zu den international führenden biomedizinischen Forschungszentren. Nobelpreisträger Max Delbrück, geboren in Berlin, war ein Begründer der Molekularbiologie. An den MDC-Standorten in Berlin-Buch und Mitte analysieren Forscher*innen aus rund 60 Ländern das System Mensch – die Grundlagen des Lebens von seinen kleinsten Bausteinen bis zu organübergreifenden Mechanismen. Wenn man versteht, was das dynamische Gleichgewicht in der Zelle, einem Organ oder im ganzen Körper steuert oder stört, kann man Krankheiten vorbeugen, sie früh diagnostizieren und mit passgenauen Therapien stoppen. Die Erkenntnisse der Grundlagenforschung sollen rasch Patient*innen zugutekommen. Das MDC fördert daher Ausgründungen und kooperiert in Netzwerken. Besonders eng sind die Partnerschaften mit der Charité – Universitätsmedizin Berlin im gemeinsamen Experimental and Clinical Research Center (ECRC) und dem Berlin Institute of Health (BIH) in der Charité sowie dem Deutschen Zentrum für Herz-Kreislauf-Forschung (DZHK). Am MDC arbeiten 1600 Menschen. Finanziert wird das 1992 gegründete MDC zu 90 Prozent vom Bund und zu 10 Prozent vom Land Berlin. www.mdc-berlin.de

 

economic development, Innovation / 17.05.2021
Eckert & Ziegler: Record Income Due to Sale of Division and Strong Core Business

One-off effects from the deconsolidation of the tumor irradiation business, a waning of the Corona slump, and continued strong demand in particular for pharmaceutical radioisotopes more than doubled net profit at Eckert & Ziegler Strahlen- und Medizintechnik AG (ISIN DE0005659700; TecDAX) in the first quarter of 2021. With sales revenues of 44 million EUR (PY: 44), the Berlin-based technology company posted a net profit of 13.8 million EUR, 8.8 million EUR more than in the same period of the previous year

6.8 million EUR of the quarterly profit were booked as a one-off in the Medical Segment due to the deconsolidation of the tumor irradiation business. Another 4.9 mm EUR of net income (36% more than last year) was generated in this segment in particular through stronger sales of pharmaceutical radioisotopes, but also of laboratory devices and nuclear production equipment. The performance in these sub-segments more than compensated a weak start in the project business (services for companies). The Industrial segment returned to pre-Corona profitability and closed the quarter with a net income of EUR 2.5 million. The holding, the group’s third segment, where pre-clinical development expenses are booked, showed a loss of 0.4 mm EUR.

Although almost half (48%) of the 2021 annual income goal of EUR 29 million was already achieved in the first quarter, the Executive Board for now sticks to the guidance published in March due to the ongoing pandemic, the travel restrictions that continue to hamper business, and the extended delivery times for preliminary products, for example in plant construction.

The complete quarterly report can be viewed here:
https://www.ezag.com/fileadmin/user_upload/ezag/investors-financial-reports/englisch/euz121e.pdf

Living, Education / 17.05.2021
Forschen und Entdecken in den Ferien

Im Sommer soll es wieder ein Ferienprogramm auf dem schönen Campus geben. Draußen grünt und blüht alles – beste Voraussetzungen also für Outdoor-Ferien. Bei Regen geht es unter ein Zeltdach.

Das Programm findet vom 24. 06. - 02. 07. und 26. 07. - 06. 08. 2021 statt.

Im Kurs „Geheime Schriften und Tintengeheimnis“ lernt ihr, wie man Tinte und Geheimtinte herstellen kann, wie ein Tintenkiller funktioniert und wie man insgeheim Botschaften übermitteln kann. Wer immer schon experimentell herausfinden wollte, welche Stoffe in unserer Nahrung enthalten sind, ist im Kurs mit dem Titel „Du bist, was du isst“ richtig. Hier geht es um Kohlenhydrate, Fette, Eiweiße, Vitamine und die Bausteine einer gesunden Ernährung. Kleine Tüftlerinnen und Tüftler lernen, wie Mechanik funktioniert und wo sie zum Einsatz kommt. Schon beim Pyramidenbau haben die Menschen mechanische Hilfsmittel gebaut, um riesige Steinblöcke transportieren und heben zu können. In der Zeit, als die eindrucksvollen Pyramiden entstanden, nutzte man in Ägypten bereits einen Vorläufer unseres heutigen Papiers. Das Mark der Papyrusstaude wurde zu einem Schriftträger verarbeitet, und diesem verdankt es auch seinen Namen. Die Urform des Papiers stammt allerdings aus China. Wer mehr darüber wissen will und auch selbst Papier herstellen möchte, sollte den Kurs „Alles aus Papier“ wählen.

Hier eine weitere Auswahl von Kursen:

29.06.21 9:00 – 16:00 Uhr

CHAOS IN DER BÄCKERSTUBE
Beim Bäcker Müller läuft alles drunter und drüber. Sein Lehrling sollte aufräumen und putzen. Aber was ist das? 7 Eimer ohne Beschriftung, alle gefüllt mit weißem Pulver. Finde es mit uns gemeinsam heraus, was es ist (ohne zu kosten!)
Für wen?: Kinder von 10 bis 12 Jahren

26.07.21 9:00 – 16:00 Uhr
HERZ GEGEN LUNGE
Kann das Herz ohne Lunge überhaupt arbeiten? Und wie arbeiten die beiden zusammen? In verschiedenen Experimenten zum Herz und der Lunge werden die Funktionen und das Zusammenspiel erklärt. Am Nachmittag schauen wir, wie gut eurer Herz und eure Lunge funktionieren.
Für wen: Kinder von 8 bis 10 Jahren

03.08.21 9:00 – 16:00 Uhr
DIE BUNTE WOLLE
Aus was besteht unsere Kleidung und wie erhalten sie die Farben? Wie kann man Wolle natürlich färben? Geht das auch in bunt? Stelle verschiedene Färbelösungen her mit denen du färben und zeichnen kannst. Am Nachmittag wird die fertige Wolle dann verarbeitet.

https://www.forscherferien-berlin.de

Hinweis:

Für die Teilnahme an dem Ferienkurs ist ein negativer Schnelltest auf Covid-19 verpflichtend, der nicht älter als 24 h sein darf. Dies ist durch eine aktuelle Bescheinigung nachzuweisen. Es besteht die Möglichkeit, für einen Kostenbeitrag von 4,- EUR einen Schnelltest beim Gläsernen Labor zu erwerben und diesen wahlweise selbst mit Ihrem Kind vor Ort durchzuführen oder den Test durch das geschulte Team des Gläsernen Labors durchführen zu lassen.

Patient care / 14.05.2021
Impfzentrum in Buch gestartet: Online-Termine buchbar

Impfangebot für alle

Die Impfreihenfolge nach priorisierten Gruppen für AstraZeneca ist in Deutschland aufgehoben, doch wie kommt man zu einem verbindlichen Corona-Impftermin? Die Poliklinik am Helios Klinikum Berlin-Buch hat nun ihr Service-Angebot erweitert und ein „Impfzentrum“ gestartet. Termine können ab sofort online gebucht werden. Schnell und verbindlich zum Impfangebot

„Unser Ziel ist es, möglichst vielen Bürgerinnen und Bürgern ein Impfangebot zu machen“, sagt Dr. med. Michael Fiedler, Facharzt für Innere Medizin und Diabetologie, verantwortlich für die Impfungen im neuen Impfzentrum der Poliklinik am Helios Klinikum Berlin-Buch. Über die Online-Terminvergabe können Interessierte zurzeit einen Termin für den SARS-CoV-2-Impfstoff AstraZeneca vereinbaren. „Über 60-Jährige können sich bedenkenlos mit dem AstraZeneca-Impfstoff impfen lassen. Bei den unter 60-Jährigen ist in der Regel der Nutzen größer als das Risiko und gerade diese Menschen möchten wir erreichen“, sagt Dr. Fiedler. „Bei den sehr jungen Menschen muss individuell geklärt werden, ob der angebotene Impfstoff passend ist, denn hier überwiegt nach den aktuellen Empfehlungen noch das Risiko“, fügt er ergänzend hinzu. Seit Mitte April haben in der Poliklinik und im Impfzentrum bereits 1000 Menschen eine Corona-Impfung erhalten.

Digitaler Service

„Wir freuen uns, den Menschen mit unserer Online-Impfterminvergabe ganz unkompliziert weiterzuhelfen und dass die Corona-Impfung nun für viele konkret planbar wird“, sagt Daniel Amrein, Geschäftsführer im Helios Klinikum Berlin-Buch.

Die Patientinnen und Patienten können sich neben dem langersehnten Piks auch auf weniger Zettelwirtschaft freuen: Neben der Terminvergabe werden auch die Anamnese und Impfaufklärung bequem ganz digital abgewickelt. „Jeder Impfling kann den Anamnesebogen und das Einverständnis zur Impfung über einen Link bzw. QR-Code bequem von zu Hause ausfüllen. Der Link wird direkt bei der Terminbuchung angezeigt. Somit kann im Impfzentrum ohne Papier geimpft werden. Wir leisten damit einen wichtigen Beitrag zum Umweltschutz und es geht schneller voran,“ erklärt Dr. Susanne Dörr, Ärztliche Leitung der Poliklinik, den fortschrittlichen Prozess.

„Wir hoffen, mit dem Impfangebot vielen Menschen so schnell wie möglich ein Stück Normalität im Alltag zurückzubringen. Und da die Zweitimpfung mit AstraZeneca bereits nach vier Wochen erfolgen kann, eröffnet sich für manche vielleicht noch die Chance auf einen Sommerurlaub in der Ferne“, ergänzt Amrein.

Online-Termin buchen

Unter diesem Link, kann ein Impftermin online vereinbart werden: Online-Impftermin

Impftermin-Benachrichtigung

Melden Sie sich unter diesem Link an, um direkt per E-Mail benachrichtigt zu werden, wenn neue Impftermine freigeschaltet werden. Impftermin-Alert

www.helios-gesundheit.de/kliniken/berlin-buch

Research, Patient care / 12.05.2021
Zu wenig Zucker bei schwerer Multipler Sklerose?

Forschende des Berliner ECRC sind gemeinsam mit einem Team aus den USA und Kanada auf ein Zuckermolekül gestoßen, dessen Konzentration im Blut von Patient*innen mit besonders schwerer Multipler Sklerose verringert ist. Wie sie im Fachblatt „JAMA Neurology“ berichten, könnte ihre Entdeckung eine neue Therapieoption eröffnen.

Die Multiple Sklerose, kurz MS, äußert sich bei jedem Menschen etwas anders. Man nennt sie daher auch die Krankheit der tausend Gesichter. Ein besonders düsteres Gesicht trägt die MS bei Patient*innen, die an der chronisch fortschreitenden Verlaufsform erkrankt sind. Denn anders als bei der häufigeren schubförmigen Variante, bei der die Betroffenen oft monate- oder gar jahrelang beschwerdefrei sind, verschlechtert sich der Zustand der Patient*innen bei der auch als progredient bezeichneten Form der MS kontinuierlich.

Die schlecht isolierten Nervenzellen sterben ab

Heutige Therapieansätze gehen davon aus, dass ein fehlgesteuertes Immunsystem irrtümlich die Myelinschicht der Nervenzellen angreift. Dabei handelt es sich um eine isolierende Schutzhülle, die die langen Ausläufer der Zellen, die Axone, umgibt. „Bei der progredienten MS kommt es zu vermehrten neurodegenerativen Prozessen. Dadurch sterben immer mehr Nervenzellen im Gehirn und im Rückenmark ab“, erläutert Dr. Alexander Brandt, Erstautor der jetzt in der Fachzeitschrift „JAMA Neurology“ veröffentlichten Studie. „Die genauen Ursachen für diese Variante der Erkrankung sind jedoch noch immer unbekannt.“ Das US-amerikanische National Institute of Allergy and Infectious Disease, das National Center for Complimentary and Integrative Health sowie das deutsche Exzellenzcluster NeuroCure förderten die Studie.

Nun hofft Dr. Brandt zusammen mit Professor Friedemann Paul vom Experimental and Clinical Research Center (ECRC), einer gemeinsamen Einrichtung der Charité – Universitätsmedizin Berlin und des Max-Delbrück-Centrums für Molekulare Medizin in der Helmholtz-Gemeinschaft (MDC), sowie elf weiteren Forschenden aus Berlin, Irvine und Toronto, etwas mehr Licht ins Dunkel gebracht zu haben. Wie das Team in seiner Studie berichtet, könnte der Einfachzucker N-Acetylglucosamin, kurz GlcNAc genannt, eine wichtige Rolle bei der Entstehung der progredienten MS spielen. Im Organismus ist GlcNAc gemeinsam mit anderen Zuckermolekülen kettenartig an Proteine auf der Zelloberfläche gebunden. Dieser als Glykosylierung bekannte Mechanismus kontrolliert über eine Verzweigung dieser Zuckerketten diverse Zellfunktionen.

Das Zuckermolekül konnte als ein Biomarker dienen

„Wir haben 120 Probandinnen und Probanden aus Irvine untersucht und konnten zeigen, dass bei dieser besonders schweren Form der Erkrankung deutlich geringere Konzentrationen an N-Acetylglucosamin im Blutserum vorliegen als bei gesunden Menschen oder Patientinnen und Patienten mit schubförmiger MS“, sagt Brandt. Zum Zeitpunkt der Untersuchungen leitete der Mediziner das „Translational Neuroimaging Laboratory“ in Pauls Arbeitsgruppe für Klinische Neuroimmunologie der Charité. Inzwischen ist Brandt als Dozent für Neurologie zur School of Medicine der University of California in Irvine (UCI) gewechselt, bleibt der Charité aber weiterhin als Gastwissenschaftler erhalten.

„In einer weiteren Untersuchung von 180 Patientinnen und Patienten mit schubförmiger oder progredienter MS aus Berlin haben wir zudem festgestellt, dass niedrige Serumspiegel von GlcNAc mit einem progressiven Krankheitsverlauf, klinischer Behinderung und Neurodegeneration assoziiert sind“, ergänzt der korrespondierende Autor der Studie, Professor Michael Demetriou von der UC Irvine. „Dies eröffnet neue potenzielle Wege, um Erkrankte mit einem erhöhten Risiko für einen progredienten Verlauf frühzeitig zu identifizieren und ihre Therapie entsprechend anzupassen.“

Therapiestudien am Menschen sind in Planung

Bereits im Herbst 2020 hatten Brandt, Demetriou und weitere Forschende um den damaligen Erstautor Dr. Michael Sy von der UC Irvine im „Journal of Biological Chemistry“ berichtet, dass sie GlcNAc säugenden Mäusen verabreicht hatten. Die Tiere gaben den Zucker, der übrigens auch in der menschlichen Muttermilch enthalten ist, an ihre Nachkommen weiter. Dies stimulierte die primäre Myelinisierung der Nervenzellausläufer bei den Jungtieren. „In den Mäuseexperimenten konnten wir zudem beobachten, dass N-Acetylglucosamin die Vorläuferzellen des Myelins aktiviert und auf diese Weise sowohl die primäre Myelinisierung als auch die Reparatur von beschädigtem Myelin fördert“, sagt Brandt.

Die Forschenden hoffen daher, dass sich GlcNAc nicht nur als Biomarker für die progrediente MS eignet, sondern darüber hinaus eine neue Therapieoption eröffnen könnte. „Unsere Hoffnung ist es, dass wir mit GlcNAc und der verbundenen Glykosylierung die Myelinreparatur fördern und so die Neurodegeneration verringern“, sagt Brandt. In einer ersten gerade abgeschlossenen, aber noch unveröffentlichten Phase-I Studie mit rund 30 Proband*innen haben die Wissenschaftler*innen untersucht, ob eine Einnahme von GlcNAc in bestimmten Dosierungen sicher ist. Sollte sich dieses bestätigen, hofft das Forschungsteam, in weiteren Studien mögliche Effekte als MS-Therapie untersuchen zu können.

Das US-amerikanische National Institute of Allergy and Infectious Disease, das National Center for Complimentary and Integrative Health sowie das deutsche Exzellenzcluster NeuroCure förderten die Studie.

Weitere Informationen

Literatur

Alexander Brandt et. al. (2021): „Association of a Marker of N-Acetylglucosamine With Progressive Multiple Sclerosis and Neurodegeneration“, JAMA Neurology, DOI:10.1001/jamaneurol.2021.1116

Über das ECRC

Als gemeinsame Einrichtung von MDC und Charité fördert das Experimental and Clinical Research Center die Zusammenarbeit zwischen Grundlagenwissenschaftler*innen und klinisch Forschenden. Hier werden neue Ansätze für Diagnose, Prävention und Therapie von Herz-Kreislauf- und Stoffwechselerkrankungen, Krebs sowie neurologischen Erkrankungen entwickelt und zeitnah am Patienten eingesetzt. Die AG Klinische Neuroimmunologie unter Leitung von Prof. Dr. Friedemann Paul erforscht Ursachen und Therapien von autoimmun neuroinflammatorischen Erkrankungen wie Multiple Sklerose.

Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin (MDC)

 Das Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin in der Helmholtz-Gemeinschaft gehört zu den international führenden biomedizinischen Forschungszentren. Nobelpreisträger Max Delbrück, geboren in Berlin, war ein Begründer der Molekularbiologie. An den MDC-Standorten in Berlin-Buch und Mitte analysieren Forscher*innen aus rund 60 Ländern das System Mensch – die Grundlagen des Lebens von seinen kleinsten Bausteinen bis zu organübergreifenden Mechanismen. Wenn man versteht, was das dynamische Gleichgewicht in der Zelle, einem Organ oder im ganzen Körper steuert oder stört, kann man Krankheiten vorbeugen, sie früh diagnostizieren und mit passgenauen Therapien stoppen. Die Erkenntnisse der Grundlagenforschung sollen rasch Patient*innen zugutekommen. Das MDC fördert daher Ausgründungen und kooperiert in Netzwerken. Besonders eng sind die Partnerschaften mit der Charité – Universitätsmedizin Berlin im gemeinsamen Experimental and Clinical Research Center (ECRC) und dem Berlin Institute of Health (BIH) der Charité sowie dem Deutschen Zentrum für Herz-Kreislauf-Forschung (DZHK). Am MDC arbeiten 1600 Menschen. Finanziert wird das 1992 gegründete MDC zu 90 Prozent vom Bund und zu 10 Prozent vom Land Berlin. www.mdc-berlin.de

Research / 07.05.2021
LNDW-Podcast: "Wissenschaften als Antwort auf Fake News" (Folge 12)

Fake News und Lügen haben gerade in Pandemiezeiten Konjunktur, Fakten es dagegen in Zeiten großer Unsicherheiten schwer. Die Lüge fliegt, die Wahrheit humpelt hinterher, wusste schon der irische Satiriker Jonathan Swift. „Wissenschaft als Antwort auf Fake News“ ist Thema der zwölften Ausgabe des Inforadiopodcasts „Lange Nacht der Wissenschaften“.

Gäste der Sendung sind: Prof. Dr. Ulrich Panne, Präsident der Bundesanstalt für Materialprüfung und -forschung (BAM) und Vorsitzender des Vereins der Langen Nacht der Wissenschaften sowie Dr. Jürgen Schulz, Professor für strategische Kommunikationsplanung an der Universität der Künste (UdK) Berlin. Die Aufzeichnung fand in einem Studie des rbb unter Einhaltung der Corona-Regeln statt. Nachfolgend geben wir das Gespräch in Auszügen wieder. Das vollständige Gespräch hören Sie in der ARD Audiothek.

Thomas Prinzler: Herr Prof. Panne, vor ungefähr genau einem Jahr durfte ich Sie hier schon einmal begrüßen. Damals musste die Lange Nacht der Wissenschaften zum ersten Mal abgesagt werden. Nun muss die Lange Nacht auch 2021 ausfallen. Wie sehr schmerzt Sie die Absage? Und vor allem, wie geht es den wissenschaftlichen Einrichtungen und Institutionen der LNDW damit?

Prof. Panne: Das tat weh! Wir sind im Herbst 2020 gestartet mit dem Ziel, wieder Wissenschaft vor Ort erlebbar zu machen. Mit viel Elan und Zuversicht haben wir die Lange Nacht der Wissenschaften 2021 geplant, aber wir mussten uns auch der Pandemie beugen. Und diese Nacht – diese magische Nacht, in der man in Labore hineinkann, in der man Ort besuchen kann, die man sonst nicht sehen kann − die Lange Nacht lebt ja von der Präsenz – diese Lange Nacht mussten wir dieses Jahr leider auch absagen. Da die Wissenschaft zur strikteren Kontaktvermeidung und vielen anderen Maßnahmen rät, hätten wir uns als Veranstalter aus dem Wissenschaftsbereich selbst ad absurdum geführt. Insofern mussten wir auch 2021 auf die Lange Nacht der Wissenschaften verzichten.

Wissenschaft beginnt mit Zweifel

Im Wissenschaftsbarometer 2020 der Initiative Wissenschaft im Dialog sagen zwei Drittel der Befragten, sie hätten großes Vertrauen in Wissenschaft und Forschung, etwa so viele halten auch laut ARD Deutschlandtrend im April 2021 die Corona-Maßnahmen für angemessen. In beiden Umfragen ist die Tendenz allerdings fallend. Demgegenüber steht das Ergebnis einer Allensbach-Umfrage, derzufolge rund vierzig Prozent der Bevölkerung Fakten als Ansichtssache sehen. Woher kommt diese Diskrepanz?

Prof. Schulz: Wissenschaftler*innen beginnen ja mit dem Zweifel. Das hat auch schon Descartes mit seinem Ausspruch „dubito, ergo cogito“ („ich zweifle, also denke ich“) zum Ausdruck gebracht. Daher würde ich mit Blick auf die von Ihnen zitierten Umfragen zweifelnd nachfragen, was mit dem Begriff des Vertrauens gemeint ist. Ich glaube, dass man Befragte auch manchmal damit überfordert, was mit Vertrauen gemeint ist. Meines Erachtens haben solche Fragestellungen oft auch mit einem trivialen Verständnis von Wissenschaft zu tun. Wissenschaft wird oft reduziert auf Aussage einzelner Wissenschaften, die dann als Experten gehört werden. Getreu dem Motto eines Humoristen: „Von weit her kommt er angereist, Professor Dreist“. Als Experte gibt er Auskunft über das „Richtige“ und legt den Schalter um. Als wäre es so einfach, zwischen Wahrheit und Unwahrheit eine einfache Unterscheidung zu treffen. Das ist in den Wissenschaften, in den Geistes- wie den Naturwissenschaften, aber nicht so.

LNDW-Kampagne „Fake News. Sei klüger. Wissenschaften als Antwort auf Fake News“

Herr Prof. Panne, der Verein der Langen Nacht der Wissenschaften hat eine Kampagne entwickelt, „Fake News. Sei klüger“. Sie wollen damit Position beziehen gegen Falschdarstellungen, erfundene Behauptungen, Irrationalismus mit der Leitidee „Wissenschaften als Antwort auf Fake News“: Warum ist Ihnen das Thema Fake News in Bezug auf Wissenschaften so wichtig?

Prof. Panne: Uns ist es wichtig, dass wir an einem neuen Verständnis von Wissenschaft und deren Kommunikation arbeiten. Wir leben in einem postfaktischen Zeitalter, in dem manchmal objektive Fakten weniger einflussreich auf die Meinungsbildung sind als emotionale Appelle oder der persönliche Glaube. Wir sind der Meinung, dass wir als Bürger:innen die Verantwortung tragen, wie wir unsere Überzeugungen überprüfen und nach Evidenz suchen. Wir haben in diesem Jahr gesehen, dass sich zu den Fake News rund um die Klimadebatte Fake News hinzukamen, die aus dem pandemischen Erlebnis von Wissenschaft in Echtzeit entstanden. Gesellschaft und Politik haben miterlebt, dass es nicht DIE Wissenschaft gibt. Wissenschaft ist ein fortwährender Diskurs von Menschen, von Institutionen, von Disziplinen – das kann keine letzten Wahrheiten generieren. Das tut natürlich von außen betrachtet manchmal weh. Und wir haben auch erleben müssen, dass manchmal Wissen, lang erhärtetes Wissen in Debatten verflüssigt wird. Dagegen wollen wir mit der Kampagne „Fake News. Sei klüger“ etwas entgegenstellen.

Es geht darum, Vertrautheit mit Wissenschaften herstellen

Prof. Schulz: Ich würde gerne bekräftigen, was Herr Panne gesagt hat. Es gab einmal die Werbung einer Versicherung, die für sich war mit dem Spruch, „Vertrauen ist der Anfang von allem“. Aber der Anfang von allem ist vielmehr Vertrautheit. Veranstaltungen wie die Lange Nacht der Wissenschaften tragen dazu bei, wieder eine größere Vertrautheit mit der Wissenschaft zu erzielen. Das ist derzeit unser Problem auch mit unterschiedlichen Wahrheitsvorstellungen: Dass die Vertrautheit mit Wissenschaft, aber auch mit anderen Bereichen wie etwa der Politik nicht gegeben ist. Es gilt diese Vertrautheit mit Wissenschaft, mit Politik oder auch Kultur wiederherzustellen.

Haben sich Wissenschaftler*innen von den Menschen entfremdet?

Prof. Schulz: Wer da sich von wem entfremdet hat, lasse ich mal dahingestellt. Ich komme beispielsweise aus einfachen Verhältnissen. Meine Schwester war die erste in der Familie, die Abitur gemacht hat. Mein Vater sagte damals, jetzt „bist du eine Intellektüelle“. Was ich damit sagen will: Es liegt auch in der Verantwortung jedes Menschen, sich mit Wissen zu beschäftigen. Das Motiv des Menschen ist es, zu verstehen und verstanden zu werden – und da sind wir mittendrin in der Wissenschaft.

Fake News folgen Strategien – für die sollte man gewappnet sein

Herr Prof. Schulz, sie unterrichten strategische Kommunikation und spielen dabei unter anderem Rollenspiele mit den Studierenden. Was wollen Sie mit den Spielen vermitteln?

Prof. Schulz: Wir spielen so etwas wie Stuttgart 21 nach, Projekte bei denen unterschiedliche Interessensgruppen aufeinandertreffen. Es ist interessant, dass die Studierende dabei von sich aus auf den Gedanken kommen, Fake News zu verbreiten. Sie nutzen Fake News für ihre Strategien, um ihre Position in der Öffentlichkeit – wir vergeben verschiedene Rollen wie Politiker, Bürgerbewegung und eben auch Medien – nach vorne zu bringen. Die triviale Vorstellung von Strategie besagt, das ist nichts anderes als ein Plan. Im Spielerischen, beim Schach, bei Go, aber auch in anderen Kulturen gibt es einen anderen Begriff von Strategie. Das Verfremden von Informationen, das Simulieren von Informationen spielen dabei eine große Rolle. In China gibt es beispielsweise ein Arsenal von Kniffen und Kunstgriffen, die 36 Strategeme. Wenn man dort unterwegs sein will, muss diese Strategeme kennen. Um das auf Fake News zu beziehen: Es gibt die berühmte Gerasimov-Doktrin, benannt nach einem russischen Militär, der formulierte, dass bei der Kriegsführung mittlerweile auch Kommunikation eine Waffe sei, Stichwort: Cyber-Attacken. Meine Aufgabe als Wissenschaftler sehe ich darin, gewappnet zu sein und auch andere zu wappnen.

Den Wert von Technologien kenntlich machen, nicht nur deren Risiken

Herr Prof. Panne, Sie sind auch Präsident der Bundesanstalt für Materialprüfung und -forschung (BAM) und damit beauftragt, die Sicherheit in Technik und Chemie zu überprüfen, zu erforschen und Politik und Wirtschaft entsprechend zu beraten. Gibt es Fake News/Gerüchte, die Sie und Ihre Mitarbeitenden beschäftigen? Gegen die Sie angehen müssen?

Prof. Panne: Das hat sich deutlich verändert. Die BAM ist dieses Jahr 150 Jahre alt geworden. Das Verständnis von Wissenschaft und Technik war damals sicher ein ganz anderes als heutzutage. Damals war Technik ein Fortschrittsmotor, etwas, das mit Wohlstand verknüpft wurde. Technische Risiken wurden viel eher akzeptiert. Der Begriff Sicherheit hat heute eine ganz andere Bedeutung bekommen. Wir kümmern uns beispielsweise derzeit sehr intensiv in unserem Kompetenzzentrum Wasserstofftechnologie um Vertrauen in diese neue Technologie. Warum? Heutzutage können wir es uns nicht mehr erlauben, dass bei einem Technologiehochlauf etwas passiert. Wir müssen heute schon darüber nachdenken, wie wir mit Unfällen umgehen. Denn es können immer welche passieren, wir leben nicht in einer risikofreien Gesellschaft. Wie schaffen wir es, dass diese Technologie dann trotzdem noch für uns erhalten bleibt? Das ist die Schnittstelle, an der wir arbeiten und bei der es dann auch um Kommunikation geht. Etwa mit der Frage, wie wir dabei auch nicht-evidenzbasierten Argumentationen entgegentreten.

Als Chemiker kennen Sie sicher die Vorurteile, besser gesagt, Voreingenommenheit von Menschen gegenüber der Chemie. Obwohl unsere moderne Welt und unser Wohlstand ohne Chemie einfach nicht denkbar sind, wird „Chemisches“ abgelehnt und das Natürliche, die Natur, romantisiert. Wie gehen Sie, wie ihre Mitarbeit damit um?

Prof. Panne: Sicherlich gibt es ein wachsendes Misstrauen gegenüber manchen Disziplinen. Die Chemie gehört dazu. Auf der anderen Seite sind die Chemie und Materialwissenschaften die wichtigsten transformativen Naturwissenschaften, denen wir gegenüberstehen. Denn unsere Zukunft ist „dinglich“. Die vermutlich wichtigste Herausforderung heute ist die Lösung der Energiefrage. Diese Frage wird am Ende durch „Dinglichkeit“, durch „Sachen“ geregelt. Es geht also um Materialien, um Chemie, damit wir diesen Technologiewandel und eine gute Zukunft für uns alle erreichen. Insoweit müssen wir erreichen, dass auch der Wert gesehen wird und nicht immer nur Gefahren, die mit einer Disziplin und ihren Fortschritten verbunden sind.

Wissenschaftler:innen als Experten − Verlockung der Eindeutigkeit

Experten wie der Virologe Christian Drosten, der Präsident des RKI Roland Wieler oder die Modelliererin Viola Priesemann sind als Expert:innen medial und in der Politikberatung präsent. Nun wird kritisiert, man höre viel zu viel und geradezu sklavisch auf die Wissenschaftler – oder sogar auf die falschen. Können Sie diese Kritik nachvollziehen?

Prof. Schulz: Die Kritik ist dann berechtigt, wenn andere wissenschaftliche Disziplinen nicht auch befragt werden. Man kann die Maßnahmen beispielsweise aus einer sozialwissenschaftlichen Perspektive betrachten. Also beispielsweise, welche Folgen haben die Maßnahmen für Kinder, für bestimmte soziale Schichten. Gesellschaftlich habe ich den Eindruck, es gibt eine Verlockung der Eindeutigkeit. Als wenn alles nur mit einer Antwort beantwortet werden kann. Mitnichten! Auch in den Naturwissenschaften gibt es Widersprüche. Was mir fehlt, ist das Generieren von Alternativen. Das ist wieder strategisch, das weiß jeder Schach-, jeder Gospieler: Wenn ich keine Alternativen mehr habe, ist das Spiel vorbei. Dann bin ich schachmatt bzw. habe keine Freiheiten, wie es im Go heißt. Ich muss also Alternativen generieren und dafür sind die auch Wissenschaften unterschiedlicher Disziplinen wichtig.

Herr Prof. Panne, Ihr Kollege vom Robert-Koch-Institut (RKI), Prof. Dr. Lothar Wieler, steht in der Pandemie im Licht der Öffentlichkeit und wird mitunter massiv, auch persönlich angegriffen. Sind Sie manchmal froh, dass sie als BAM-Präsident so in der öffentlichen Aufmerksamkeit stehen?

Prof. Panne: Die Ressortforschungseinrichtungen haben einen guten Kontakt zueinander. Ich habe immer wieder gegenüber den Kollegen Lothar Wieler und Klaus Cichutek (Anm.: Präsident des Paul-Ehrlich-Instituts, Bundesinstitut für Impfstoffe und biomedizinische Arzneimittel), die im grellen Licht der Öffentlichkeit stehen, meine Solidarität und auch meinen Respekt ausgedrückt. Ich finde, sie machen einen hervorragenden Job. Die Frage der Experten ist eine schwierige. Aus wissenschaftlicher Sicht lässt sich ja keine Aussage treffen, wie wir in Zukunft leben möchten. Empirische Wissenschaften können auf letzte Sinn- und Wertfragen keine Antwort geben. Auf der anderen Seite – und darüber freue ich mich sehr – ist eine lebhafte Diskussion entbrannt, wie soll ich heutzutage als Wissenschaftler agieren? Der klassische Satz in der Wissenschaft ist: „Good fences make good neighbours“. Man hält sich also vom Politischen und Gesellschaftlichen fern. Ich glaube nicht, dass das in der Zukunft haltbar sein wird. Wir werden sicher darüber streiten müssen, was das richtige Maß der Zuwendung von Wissenschaft zur Welt ist. In der nächste Dekade, die eine entscheidende für uns alle sein wird, wird sich die Wissenschaft nicht hinter einem Zaun vor der Politik verstecken dürfen. Wissenschaft muss zurück in die Gesellschaft. Wir müssen zeigen, dass die großen Lösungen nicht eindimensional sind. Wir werden das Thema Energie bspw. nicht mit, ketzerisch formuliert, ein wenig Wasserstoff lösen können. Heutzutage brauchen wir nicht nur inter-, sondern transdisziplinäre Lösungen. Der Klimawandel wird nicht mit drei Technologien gelöst werden.

Fakten und Wissenschaften waren niemals wichtiger als heute

Prof. Schulz: Diese Anfeindungen gegenüber Wissenschaftler:innen machen auch mir Sorge. In der Demokratie geht es um den Austausch von Argumenten. Die Trennung von Argument und Person ist ein wichtiger Bestandteil unserer demokratischen Vorstellung. Aristoteles äußert in seiner Poetika, dass das glaubwürdig Unmögliche höher wiege als das unglaubwürdig Mögliche. Das ist ein sehr denkwürdiger Satz. Warum? Weil damit die Argumente in eine moralische Kategorie verschoben werden. Und wir es dann sehr schnell und leicht mit solchen Anfeindungen zu tun haben.

Sehr oft wird dabei auch die Meinungsfreiheit bei Fake News bemüht, nach dem Motto: „Das wird man doch noch sagen dürfen …“

Prof. Panne: Wir müssen uns aktiv um Vertrauen bemühen. Demokratie und Wissenschaft werden erst durch Anfeindungen gestärkt. Das sind wir in den Wissenschaften vielleicht nicht gewöhnt, nicht mehr gewöhnt, gehört aber dazu. Fakten und Wissenschaften scheinen zwar bedroht, sie waren aber auch niemals wichtiger als in diesem Moment. Das ist die zentrale Botschaft.

Prof. Schulz: Da sind wir wieder bei „dubito, ergo cogito“ („ich zweifle, also denke ich“), dem Zweifel als Anfang. Das ist der entscheidende Punkte, dass Alternativen auch genannt werden. Was natürlich passiert, ist, dass sie vereinnahmt von bestimmten Gruppen werden. Da muss sich auch die Politik vorsehen, dass das nicht passiert. Um eines der genannten 36 Strategeme zu zitieren: „Das Brennholz heimlich unter dem Kessel wegnehmen“, also sinngemäß, das Wasser abgraben. Was aber häufig gemacht wird, ist, es wird noch ein Feuerholz drunter gelegt und dann geht die Sache erst richtig los.

Warum Wissenschaften Antwort auf Fake News sind

Fake News erzählen einfache Geschichte. Alles ist schwarz-weiß und sehr überschaubar. Wissenschaft ist komplizierter, prozesshafter, dauert länger. Wie können Wissenschaften diesen Nachteil ausgleichen und sind sie „Antwort auf Fake News“?

Prof. Panne: Auf jeden Fall! Wir leben zwar in einer beschleunigten Zeit, und das zieht auch eine Beschleunigung der Informationsverbreitung nach sich, was häufig eine direkte Eskalation erzeugt. Es gibt aber sehr wohl Gegenmaßnahmen: Das Vertrauen in Institutionen etwa. Das haben wir in der Pandemie jetzt erlebt. Institutionen wie das RKI ermöglichen es, uns schnell zu orientieren. Das andere, was wir erlebt haben, ist unter dem Begriff Open Science interessant. Wir haben noch nie mehr wissenschaftliche Zusammenarbeit erlebt als in dieser Pandemie. Das wird Open Science noch zu einem ganz anderen Durchbruch verhelfen. Man hat gesehen, globale Wissenschaften ist zumindest ein erstes Pflaster in einer so schwierigen Situation. Wir haben gesehen, wie schnell der Virus sequenziert wurde, wie schnell Impfstoffe entwickelt wurden mit einer Technologie, die noch wenigen Jahren keiner erwartet hätte. Das ist auch eine Beschleunigung der Wissenschaft, die durch Transparenz auch eine Möglichkeit für die Zukunft bietet. Und am Ende auch einen Mechanismus bietet, um sich Fake News entgegenzustemmen.

Prof. Schulz: Da stimme ich voll zu. Wir sprechen mittlerweile ja nicht nur von Interdisziplinarität, sondern von Transdisziplinarität. Insofern sind alle wissenschaftlichen Bereiche wichtig. Es ist interessant, dass der moderne Roman und die Wahrscheinlichkeitsrechnung in der gleichen Zeit entstanden sind. Beide sind dafür da, verschiedene Realitäten zu erheben oder zu konstruieren. Insofern sind auch die Kunst- und Kulturwissenschaften zentral, deren Aufgabe es ja gerade ist, Realität zu verdoppeln bzw. Realitätsangebote zu schaffen, die in vielen Zusammenhängen ganz hilfreich sind. Und die dann wiederum dazu führen, auch technologische Entwicklungen zu beflügeln.

Ausblick auf die LNDW 2021/2022

Die Lange Nacht der Wissenschaften ist tot. Es lebe die Lange Nacht der Wissenschaften. Herr Prof. Panne, wie geht es weiter?

Prof. Panne: Zunächst einmal gibt es trotz der jetzt ausgefallenen Veranstaltungen vor Ort, am 5. Juni 2021 auch digitale Angebote. Welche das sind können Sie auf der Website der LNDW ab Anfang Juni beobachten. Ich kann alle Zuhörer:innen nur einladen, dort virtuell Laborrundgängen und anderen interessanten Dingen zu folgen. Ich möchte auch noch auf unsere Sondersendung auf RadioEINS am 5. Juni zwischen 19 und 23 Uhr hinweisen, wo wir über den Äther einige spannende Projekte vorstellen. Ich bin der festen Überzeugung, dass wir 2022 eine ganz tolle Lange Nacht der Wissenschaften haben werden, bei besten Wetter, mit ganz unglaublich tollen Einblicken in die Wissenschaft vor Ort in Berlin und Potsdam. Und darauf freuen wir uns aus dem Verein und alle Partner:innen ganz besonders.

"Wissenschaften als Antwort auf Fake News" (Folge 12)

economic development, Patient care / 05.05.2021
Roboterassistierte Knie-Operation mit „Rosa“

Ein neues computerbasiertes Assistenzsystem unterstützt ab sofort das Ärzte-Team der Orthopädie im Helios Klinikum Berlin–Buch bei Gelenkoperationen. Es optimiert die Anpassung der Gelenkprothese und sorgt für deren perfekten Sitz. Die Zufriedenheit der Patientinnen und Patienten mit ihrem künstlichen Gelenk wird somit nochmals gesteigert.

Mit einem OP-Roboter zum künstlichen Kniegelenk

Ab sofort setzt das orthopädische Team um Prof. Dr. Kendoff auf die Unterstützung eines sogenannten semi-aktiven Roboters namens ROSA© im Operationssaal. Die halb-aktiven Roboter gelten als die sicherste Form in der Robotik. Hier trifft die Praxiserfahrung der Operateure auf die Präzision der Roboter. Prof. Dr. med. Daniel Kendoff, Chefarzt der Orthopädie sagt: „Unser Ziel ist, dass der Patient vergisst, dass er ein künstliches Gelenk hat. Das roboterassistierte Operieren mit dem System Rosa ist für uns Orthopäden ein neuer Meilenstein, um dieses Ziel zu erreichen.“

„Wir sind stolz, diese Innovation als erster Maximalversorger für Orthopädie in Deutschland und als eine der ersten Kliniken im Raum Berlin-Brandenburg anbieten zu können“, ergänzt Daniel Amrein, Geschäftsführer im Helios Klinikum Berlin-Buch. „Wir setzen auf digitale Lösungen, um die bestmögliche medizinische Versorgung für unsere Patientinnen und Patienten zu erreichen. Auch deutschlandweit gehören wir so zu den medizinischen Vorreitern auf diesem Gebiet, denn in ganz Deutschland bieten derzeit nur 15 Kliniken die Operation mit einem roboterassistierten Eingriff an“, sagt Amrein.   

Wie funktioniert eine roboterassistierte Operation?

Zuerst wird das Knie mithilfe von Röntgenaufnahmen individuell vermessen. Am Computer fertigen die Orthopäden dann eine digitale Operationsplanung an. Im Operationssaal werden sogenannte Tracker am Knie des Patienten angebracht - die Navigationseinheit erkennt sie und überträgt die räumliche Kniestellung sowie die geplanten Knochenschnitte an den Roboter.

Am einarmigen Roboter können Werkzeuge befestigt werden, um den Knochen zu bearbeiten. Der Operateur führt mit seinen Händen selbst die Säge/Fräse und besitzt jederzeit die Kontrolle über das Instrument. Der Roboter definiert millimetergenau die Schnittebene und die Grenzen. Dadurch wird ein unkorrektes Sägen verhindert. Nerven, Gefäße oder Bänder werden besser geschützt.

Am Ende der Knie-Operation kann noch einmal die geplante Prothesenposition und die korrekte Stabilität im Gelenk individuell überprüft werden. Dabei hilft die Kontrollfunktion des Systems. Durch die digitale Dokumentation wird die Operation sehr genau nachvollziehbar.

Roboter und Operateur im Team: Präzision und geringe Fehleranfälligkeit

Prof. Dr. Kendoff ist von der Orthopädie-Robotik überzeugt: „Mit robotergesteuerter Unterstützung wird das künstliche Kniegelenk millimetergenau eingesetzt, die erforderliche Herstellung der geraden Beinachse im Kniegelenk sowie die korrekten Rotationen der Prothesenkomponenten kann mithilfe des neuen System Rosa sichergestellt werden.“

Wissenschaftliche Studien zeigten eine hohe Reproduzierbarkeit und extrem geringe Fehleranfälligkeit. Es wurden bereits zahlreiche positive Effekte nachgewiesen, wie beispielsweise ein geringeres Risiko für Revisionsoperationen und eine schnellere Rehabilitation oder geringerer postoperativer Schmerz.

Operationen am Knie gelten als schwierig – das Kniegelenk ist ein hochkomplexes System mit Knochen, Nerven, Sehnen, Bändern. Studien zufolge sind rund 25 Prozent der Patientinnen und Patienten nach herkömmlichen Knieoperationen mit ihrer Prothese nicht vollkommen zufrieden. Sie klagen u.a. über Bewegungseinschränkungen und Schmerzen. Solche Begleiterscheinungen sollen künftig seltener vorkommen, weil bei Operationen mit Unterstützung künstlicher Intelligenz die Kniegelenke optimal eingepasst sind.

Kontakt:

Helios Klinikum Berlin-Buch
Fachbereich Orthopädie

Chefarzt: Prof. Dr. med. Daniel Kendoff
Schwanebecker Chaussee 50, 13125 Berlin
T (030) 9401-52 320 und -12 345 (Erreichbarkeit Montag bis Freitag: 08:00 bis 15:00 Uhr)

Research / 04.05.2021
Zuviel Salz bremst Fresszellen aus

Erhöhte Natriumkonzentrationen im Blut dämpfen die Energieproduktion in den Mitochondrien, den Kraftwerken der Zelle. Das hat Folgen für Immunzellen. Den Mechanismus dahinter hat ein internationales Team um eine Forschungsgruppe am MDC aufgeklärt und im Fachjournal „Circulation“ publiziert.

Das Essen nachzusalzen ist für viele Menschen ganz normal. Im Grunde denkt man gar nicht darüber nach. Sollte man aber! Denn zu viel Kochsalz kann nicht nur den Blutdruck in die Höhe treiben, sondern auch den Energiehaushalt von Immunzellen empfindlich stören und damit ihre Funktionsfähigkeit beeinträchtigen.

Bereits 2015 hatte die Arbeitsgruppe von Professor Dominik Müller vom Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin in der Helmholtz-Gemeinschaft (MDC) und vom Experimental and Clinical Research Center (ECRC) herausgefunden, dass erhöhte Natriumkonzentrationen im Blut sich sowohl auf die Aktivierung als auch die Funktion patrouillierender Monozyten, der Vorläuferzellen der Makrophagen, auswirkt. „Wir wussten aber nicht, was dabei genau in der Zelle passiert“, sagt Dr. Sabrina Geisberger vom Berlin Institute for Medical Systems Biology (BIMSB) des MDC. Sie ist Erstautorin der Studie eines internationalen Teams, das MDC-Wissenschaftler*innen zusammen mit Forscher*innen der Universität Regensburg und des Flämischen Instituts für Biotechnologie (VIB) / Hasselt University in Belgien angeführt haben. Das Deutsche Zentrum für Herz-Kreislaufforschung (DZHK) hat die Arbeit gefördert, die jetzt im Fachjournal „Circulation“ erschienen ist.

Salz unterbricht die Atmungskette in den Zellen

Gemeinsam mit dem Biochemiker und Metabolomics-Experten Dr. Stefan Kempa vom BIMSB sahen sich die Forschenden zunächst im Labor den Stoffwechsel von Immunzellen an, die zuvor erhöhten Salzkonzentrationen ausgesetzt waren. Schon nach drei Stunden zeigten sich Veränderungen. „Die Atmungskette wird unterbrochen: Die Zellen produzieren weniger ATP und verbrauchen weniger Sauerstoff“, erklärt Sabrina Geisberger. ATP (Adenosin-Triphosphat) ist der universelle Kraftstoff aller Zellen. Er liefert Energie für die „chemische Arbeit“ – die Synthese von Proteinen und anderen Molekülen – für Muskelkraft und die Regulation des Stoffwechsels. Gewonnen wird ATP in den Mitochondrien, den „Kraftwerken“ der Zelle, mit Hilfe einer komplexen Folge von biochemischen Reaktionen – der Atmungskette. „Kochsalz inhibiert sehr spezifisch den Komplex II der Atmungskette.“

Das hat Folgen: Wegen des Energiemangels reifen die Monozyten anders aus. „Die Fresszellen, deren Aufgabe es ist, Krankheitserreger im Körper aufzuspüren und zu beseitigen, konnten einerseits Pathogene besser bekämpfen. Andererseits könnten Entzündungsprozesse dadurch eher gefördert werden, was unter Umständen das kardiovaskuläre Risiko erhöht“, erklärt Dominik Müller.

Reversible Salzeffekte

Professor Markus Kleinewietfeld von der Universität Hasselt und VIB und Professor Jonathan Jantsch von der Universität Regensburg waren maßgeblich an den Untersuchungen von humanen Monozyten und Makrophagen beteiligt. Sie konnten zeigen, dass in humanen Fresszellen Salz in gleicher Weise die Funktion beeinflusst.

Am ECRC, einer gemeinsamen Einrichtung des MDC und der Charité – Universitätsmedizin Berlin, folgte dann eine Studie, bei der gesunde männliche Probanden 14 Tage lang zusätzlich zu ihrer gewohnten Nahrung täglich sechs Gramm Kochsalz in Form von Salztabletten aufnahmen. In einer anderen klinischen Studie untersuchten die Forschenden auch eine typische Alltagssituation: den Verzehr einer Pizza vom Lieblingsitaliener. Anschließend analysierten sie den Zustand der Monozyten im Blut der Probanden. Das Ergebnis: Der dämpfende Effekt auf die Mitochondrien zeigte sich nicht nur bei der längerfristig erhöhten Salzzufuhr, sondern schon nach einmaligem Pizzagenuss. Wie lange er anhält, zeigten die Daten des Pizza-Experiments. Den Probanden wurde nach drei und acht Stunden Blut abgenommen: In der zweiten Probe war der Effekt kaum noch messbar.

„Das ist auch gut so. Denn wäre es zu einer langanhaltenden Störung gekommen, müsste man sich Sorgen machen, dass die Zellen längerfristig nur eingeschränkt mit Energie versorgt werden“, sagt Dominik Müller. Die Mitochondrien-Aktivität ist demnach nicht dauerhaft gehemmt. Dass es zu Akkumulationseffekten kommt, wenn Menschen mehrmals am Tag stark salzige Mahlzeiten zu sich nehmen, ist jedoch nicht auszuschließen. Dies muss jetzt näher untersucht werden. Die Pizza enthielt übrigens insgesamt zehn Gramm Salz. Ernährungsgesellschaften empfehlen Erwachsenen pro Tag nicht mehr als fünf bis sechs Gramm. Das versteckte Salz in verarbeiteten Lebensmitteln ist dabei bereits eingerechnet.

Kleines Ion, große Wirkung

„Die grundlegende Erkenntnis unserer Studie ist, dass so ein kleines Molekül wie das Natriumion ein ganz zentrales Enzym der Atmungskette extrem effizient hemmen kann“, betont Stefan Kempa. „Wenn diese Ionen in die Mitochondrien einströmen – und das tun sie unter verschiedenen physiologischen Bedingungen – regulieren sie den zentralen Punkt in der Elektronentransportkette.“ Es scheint also ein sehr grundlegender Regulationsmechanismus der Zelle zu sein.

Nun müsse untersucht werden, ob dieser Mechanismus auch bei anderen Zelltypen durch Salz beeinflussbar ist. Und das sei äußerst wahrscheinlich, meint Markus Kleinewietfeld. Denn Mitochondrien finden sich nicht nur in Immunzellen, sondern – mit Ausnahme der roten Blutkörperchen – in jeder Körperzelle. Besonders viele sitzen dort, wo viel Energie verbraucht wird: in Muskel-, Nerven-, Sinnes- und Eizellen.

Noch ist unklar, wie bei bestimmten Zelltypen der Natriumeinstrom in die Mitochondrien reguliert wird. Die Studie untermauert jedoch, dass zu hoher Salzkonsum die Gesundheit beeinträchtigen kann. „Man denkt natürlich zuerst an das kardio-vaskuläre Risiko. Doch mehrere Studien haben gezeigt, dass Salz Immunzellen auf verschiedenste Weise beeinflussen kann. Ist ein so fundamentaler Zellmechanismus langfristig gestört, könnte sich das nachteilig auswirken. Entzündliche Erkrankungen an Gefäßen, an Gelenken oder Autoimmunerkrankungen könnten dadurch möglicherweise begünstigt werden“, sagt Markus Kleinewietfeld.

Weiterführende Informationen

Sabrina Geisberger et al. (2021): „Salt transiently inhibits mitochondrial energetics in mononuclear phagocytes“. Circulation, DOI: 10.1161/CIRCULATIONAHA.120.052788

 

Innovation / 28.04.2021
Eckert & Ziegler Signs Long-Term Supply Agreement with Sirtex Medical on Yttrium-90 for Treating Liver Cancer

Eckert & Ziegler AG (ISIN DE0005659700, TecDAX) and Sirtex Medical (Sirtex) have executed a long-term supply agreement for the use of EZAG’s Yttrium-90 in Sirtex SIR-Spheres® Y-90 resin microspheres for liver cancer. The arrangement has an initial term of five years and guarantees Eckert & Ziegler a substantial share of Sirtex’s rising global demand. It supplements the existing broad-based supply agreement that Sirtex and Eckert & Ziegler have been operating since 2009. The Eckert & Ziegler sales forecast for the 2021 financial year remains unaffected.

"This agreement cements our long-term relationship and makes it easier for both parties to plan accordingly. The order once again underlines our strong market position and competence as a leading production partner for the pharmaceutical industry", explains Dr. Lutz Helmke, member of the Executive Board of Eckert & Ziegler AG and responsible for the Medical segment. “With our geographic expansion strategy, we offer our customers a reliable and worldwide supply of high-quality radioisotopes.”

"With its global manufacturing network, Eckert & Ziegler is an ideal partner for us to supply yttrium-90 worldwide. Our therapy is used in more than 50 countries to treat liver cancer, and with our recently announced prospective, multi-center study for the treatment of hepatocellular carcinoma, we have the potential to expand our FDA-approved indication for the use of SIR-Spheres® in the U.S.," explains Kevin R. Smith, CEO of Sirtex Medical.

From its production facilities in Braunschweig, Germany, and Boston (MA), USA, Eckert & Ziegler supplies the Sirtex sites in Frankfurt, Boston and Singapore with yttrium-90.

Radioembolisation or selective internal radiotherapy (SIRT) uses tiny radioactive beads inserted directly into the liver tumours. The clinical data of this form of therapy, which has been used since 2002, is becoming increasingly convincing. In February 2021, the renowned British National Institute for Health and Care Excellence (NICE) issued a positive recommendation for the treatment of advanced liver carcinomas with SIR-Spheres® Y-90 resin microspheres. Every year, around 840,000 people worldwide develop liver cancer (source: Globocan, 2018).

To meet the increasing demand for radiopharmaceutical substances, Eckert & Ziegler is currently expanding its production sites. A new GMP facility will be added to the Boston (MA), USA site at the end of 2021. In Berlin, a new GMP facility with a total area of around 270 m² will be ready for operation in the first quarter of 2022. In Jintan (China), Eckert & Ziegler is investing up to EUR 50 million in the construction of a production facility for radiopharmaceuticals.

This expansion strategy positions Eckert & Ziegler as a global partner to the radiopharmaceutical industry, offering complete early development services, including process development and scale-up, CMC development, manufacturing and packaging, product release and stability programmes. This will enable the company to be a radiopharmaceutical contract manufacturer of phase I, II and III clinical scale products and for commercial use.

About Eckert & Ziegler.
Eckert & Ziegler Strahlen- und Medizintechnik AG with more than 800 employees, is one of the world's largest providers of isotope-related components for nuclear medicine and radiation therapy. The company offers services for radiopharmaceuticals at its worldwide locations, from early development to commercialization. Eckert & Ziegler shares (ISIN DE0005659700) are listed in the TecDAX index of Deutsche Börse.

www.ezag.com

Research / 22.04.2021
MDC für vorbildliche Kommunikation zu Tierversuchen ausgezeichnet

Forscher*innen am MDC haben während der Corona-Pandemie im Jahr 2020 deutlich weniger Versuchstiere verwendet als in den Jahren zuvor. Für seine Transparenz beim Thema Tierversuche ist das MDC jetzt mit dem Siegel „Vorbildliche Kommunikation tierexperimenteller Forschung“ ausgezeichnet worden.

Am Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin in der Helmholtz-Gemeinschaft (MDC) sind im Jahr 2020 insgesamt 35.166 Tiere für die biomedizinische Grundlagenforschung eingesetzt worden. Das sind 9.359 Tiere weniger als 2019. Der weitaus größte Teil der genutzten Tiere auf dem Campus Buch und in Berlin-Mitte waren Mäuse (insgesamt 30.315). Außerdem haben MDC-Wissenschaftler*innen mit Ratten und Fischen erforscht, wie sich menschliche Krankheiten entwickeln. Diese Zahlen hat das MDC jetzt an das Berliner Landesamt für Gesundheit und Soziales (LAGeSo) übermittelt.

 

Starker Rückgang wegen Corona-Einschränkungen

 

Der Rückgang der Zahl der Versuchstiere setzt eine Entwicklung der vergangenen beiden Jahre fort und hat mehrere Gründe. Die Dimension des Rückgangs im Jahr 2020 hat vor allem mit der Corona-Pandemie und den damit verbundenen erschwerten Forschungsbedingungen in der Biomedizin zu tun: Im März 2020 hat das MDC zunächst auf den Basisbetrieb umgestellt, und nur einige wenige Forschungsgruppen konnten wie üblich weiterarbeiten. Bis heute sind alle Beschäftigten im erweiterten Basisbetrieb, in den Laboren und in den Büros muss nach wie vor genügend Abstand gehalten werden. Auch der Tierhaus-Betrieb unterliegt den strengeren Corona-Vorschriften. Deshalb wurden während der Pandemie weniger neue Experimente begonnen.

 

 

Neben den üblichen Schwankungen (Beginn bzw. Ende von Experimenten oder Arbeitsgruppen) sind zudem die 3R-Prinzipien (Vermeiden, Verringern, Verbessern) zu nennen, die Wissenschaftler*innen am MDC systematisch befolgen und weiterentwickeln.

Ende 2020 hat das MDC sein neues Präklinisches Forschungscentrum (PRC) eröffnet. Dort hat das MDC beste Bedingungen dafür geschaffen, dass wissenschaftlich notwendige Tierversuche so schonend wie möglich durchgeführt und reduziert werden können.

Ohnehin nutzen MDC-Forscherinnen und -Forscher vorwiegend Zell- und Gewebekulturen sowie oft auch Computermodelle und Künstliche Intelligenz. Sie entwickeln neuartige Verfahren, um zum Beispiel mit Organoiden (Mini-Organen in der Petrischale) und anderen Stammzelltechnologien medizinische Probleme zu untersuchen. Nur wenn es keine alternativen Methoden gibt, um zu dem erstrebten Fortschritt zu kommen, darf ein Tierversuch stattfinden. Hierbei müssen die Wissenschaftler*innen möglichst wenig Tiere einsetzen, und sie müssen die Versuche so schonend wie möglich gestalten. Der erwartete wissenschaftliche und medizinische Nutzen jedes Versuchs muss also gegen die Belastung der Versuchstiere abgewogen werden.

Siegel für Transparenz

Für seine offene und dialogorientierte Kommunikation zum Thema Tierversuche und 3R ist das MDC jetzt mit dem Siegel „Vorbildliche Kommunikation tierexperimenteller Forschung“ ausgezeichnet worden. Die Initiative „Tierversuche verstehen“ vergibt dieses Siegel in diesem Jahr erstmals an Forschungseinrichtungen und Wissenschaftsorganisationen, die „sich in vorbildlicher Weise für transparente und offene Kommunikation zum Thema engagieren“. Zur Begründung heißt es von der Initiative: „In vorbildlicher Weise werden auf der Webseite des MDC an zentraler Stelle Informationen zu Versuchstierzahlen, dem 3R-Prinzip oder der Entwicklung und Verwendung alternativer Forschungsmethoden transparent und verständlich dargestellt. Das MDC beteiligt sich an Informationsveranstaltungen für die Politik oder regionalen Events wie etwa der Berlin Science Week. Vorbildlich ist auch die Solidarität unter den Mitarbeitenden.“

Neben dem MDC hat die Initiative die Universität Hohenheim (Stuttgart), das Deutsches Primatenzentrum – Leibniz Institut für Primatenforschung (Göttingen), das Rudolf-Zenker-Institut für Experimentelle Chirurgie der Universitätsmedizin Rostock sowie Pro-Test Deutschland e.V. und die Max-Planck-Gesellschaft ausgezeichnet.

Das MDC kommuniziert seit Jahren aufgeschlossen und proaktiv. Forscher*innen erklären, warum sie in der biomedizinischen Grundlagenforschung und der angewandten Gesundheitsforschung Tiere einsetzen und warum sie auf Tierversuche noch nicht verzichten können. Auf seiner Webseite und in öffentlichen Diskussionen, bei großen Publikumsevents wie der Langen Nacht der Wissenschaften oder bei Besuchen am MDC suchen die Wissenschaftler*innen den Dialog, beantworten Fragen und stellen sich Kritik. Zuletzt haben sich viele Forschungsgruppenleiter*innen aus allen Bereichen am MDC zu Wort gemeldet und öffentlich erklärt: „Warum wir auf Tierversuche noch nicht verzichten können.“

Thomas Sommer: Kein Impfstoff ohne Tierversuche

„Ich freue mich sehr über diese Auszeichnung. Sie ist für uns eine Bestätigung, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Unsere Gesellschaft braucht den offenen Austausch auch über strittige Fragen“, sagt Professor Thomas Sommer, Wissenschaftlicher Vorstand des MDC (komm). „Gerade in der Corona-Pandemie haben wir gesehen, wie wichtig ein gutes Verständnis für wissenschaftliche Prozesse und wissenschaftliches Arbeiten ist. Dazu möchten wir beitragen, auch durch eine ehrliche Tierversuchskommunikation. Denn auch das hat die Corona-Pandemie gezeigt: Ohne Tierversuche gibt es keinen medizinischen Fortschritt! Alle Impfstoffe, die uns vor dem Virus schützen können, basieren auf jahrzehntelanger Grundlagenforschung - mit Tierversuchen.“

Weiterführende Informationen:

Forschung, Tierversuche und 3R am MDC

Pressemitteilung auf der MDC-Webseite

Alle Zahlen im Überblick

Präklinisches Forschungscentrum des MDC – Meilenstein für schonende Tierversuche

Tierversuche verstehen: Qualitätssiegel für Best Practice in der Tierversuchskommunikation


Das Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin (MDC)

Das Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin in der Helmholtz-Gemeinschaft (MDC) wurde 1992 in Berlin gegründet. Es ist nach dem deutsch-amerikanischen Physiker Max Delbrück benannt, dem 1969 der Nobelpreis für Physiologie und Medizin verliehen wurde. Aufgabe des MDC ist die Erforschung molekularer Mechanismen, um die Ursachen von Krankheiten zu verstehen und sie besser zu diagnostizieren, verhüten und wirksam bekämpfen zu können. Dabei kooperiert das MDC mit der Charité – Universitätsmedizin Berlin und dem Berlin Institute of Health (BIH) sowie mit nationalen Partnern, z.B. dem Deutschen Zentrum für Herz-Kreislauf-Forschung (DHZK), und zahlreichen internationalen Forschungseinrichtungen. Am MDC arbeiten mehr als 1.600 Beschäftigte und Gäste aus nahezu 60 Ländern; davon sind fast 1.300 in der Wissenschaft tätig. Es wird zu 90 Prozent vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und zu 10 Prozent vom Land Berlin finanziert und ist Mitglied in der Helmholtz-Gemeinschaft deutscher Forschungszentren. www.mdc-berlin.de

Quelle :Pressemitteilung: MDC für vorbildliche Kommunikation zu Tierversuchen ausgezeichnet
Pressemitteilung: MDC für vorbildliche Kommunikation zu Tierversuchen ausgezeichnet

Living, Patient care / 22.04.2021
Neue Corona-Teststelle in Buch

Die Senatsverwaltung für Gesundheit, Pflege und Gleichstellung eröffnet am Donnerstag, den 22. April 2021 weitere Corona-Teststellen in Berliner Außenbezirken.

Die Teststellen befinden sich in:

  • Reinickendorf: Alt-Heiligensee 45/47, 13503 Berlin, geöffnet von 8 – 18 Uhr
  • Marzahn-Hellersdorf, Ortsteil Biesdorf: Frankenholzerweg 4 12683 Berlin, geöffnet von 8 – 18 Uhr
  • Neukölln: Alte Dorfschule Rudow, Alt-Rudow 60, 12355 Berlin, geöffnet am 22. April 2021 von 9 – 18 Uhr, ab dem 23. April 2021 von 8 – 18 Uhr
  • Pankow: Groscurthstr. 29-33, 13125 Berlin, geöffnet von 8 – 18 Uhr
  • Lichtenberg: Treskowallee 8, 10318 Berlin, geöffnet von 8 – 18 Uhr
  • Spandau: Zitadelle, Am Juliusturm 64, 13599 Berlin, geöffnet von 8 – 18 Uhr

Die neuen Zentren haben zusammen eine Testkapazität von 4.500 Tests pro Tag und verfügen über die Fähigkeit zum PoC-Schnelltest und zur PCR-Nachtestung.

Weitere Informationen finden Sie unter https://test-to-go.berlin

Quelle: Pressemitteilung der Senatsverwaltung für Gesundheit, Pflege und Gleichstellung

Research / 22.04.2021
Mit Organoiden erstmals das Leigh-Syndrom erklären

Wenn die Kraftwerke der Zellen nicht richtig funktionieren, ist die Lebenswartung gering. Sonst weiß man wenig über das Leigh-Syndrom. Mit Organoiden haben Forschende aus Düsseldorf und Berlin nun ein erstes menschliches Modell dieser seltenen Erkrankung geschaffen und stellen es in „Nature Communications“ vor.

Das Leigh-Syndrom, auch als subakute nekrotisierende Enzephalomyelopathie bezeichnet, ist eine der schwersten erblichen Hirnerkrankungen bei Kindern. Dabei bringen verschiedene Genmutationen die Mitochondrien aus dem Gleichgewicht, die eine wichtige Rolle im Energiehaushalt des Körpers spielen. SURF1 ist eines der Kernene, das beim Leigh-Syndrom häufig verändert ist.  Die betroffenen Kinder erkranken meist in den ersten Lebensmonaten, leiden an Bewegungsstörungen, Atem- und Schluckbeschwerden sowie einergeistigen Behinderung. Die meisten Kinder sterben innerhalb weniger Monate oder Jahre. Therapien gibt es nicht.

Gesucht: Angriffspunkte für gezielte Therapie

„Bislang gab es kein effektives Modell für das durch SURF1-Defekte verursachte Leigh-Syndrom, das Wissenschaftler*innen dabei unterstützt, die molekularen Mechanismen der Krankheit zu verstehen“, erklärt Professor Alessandro Prigione, der mit seinem Team an der Klinik für Allgemeine Pädiatrie des Universitätsklinikums Düsseldorf den Stoffwechsel von Stammzellen erforscht. Gemeinsam mit den Gruppen von Professor Nikolaus Rajewsky, Direktor des Berliner Instituts für Medizinische Systembiologie (BIMSB) des Max-Delbrück-Centrums für Molekulare Medizin in der Helmholtz-Gemeinschaft (MDC), und von Professor Markus Schuelke an der Klinik für Neuropädiatrie der Charité – Universitätsmedizin Berlin haben die Wissenschaftler*innen um Prigione nun das erste Organoid des Leigh-Syndroms entwickelt. Das Modell, das sie im Fachblatt „Nature Communications“ vorstellen, basiert auf induzierten pluripotenten Stammzellen (iPS-Zellen), die mit der CRISPR-Cas9-Genschere verändert wurden. Im Fachblatt „Nature Communications“ stellen sie es vor. „Wir zeigen mit dieser Studie, dass Modellsysteme aus iPS-Zellen von Patient*innen den Weg zu Therapien für eine seltene Krankheit mit hohem medizinischen Bedarf eröffnen“, umschreibt Erstautorin Dr. Gizem Inak die Bedeutung ihrer Arbeit.

Wissenschaftler*innen haben in der Vergangenheit vielfach versucht, mitochondriale Erkrankungen an Tiermodellen zu untersuchen. „Doch das Erbgut der Mitochondrien unterscheidet sich deutlich von der Kern-DNA“, erklärt Prigione. „Methoden, mit denen Gene im Zellkern modifiziert werden können, funktionieren bei Mitochondrien einfach nicht.“ Schon vor einigen Jahren hat Prigione, damals Delbrück-Fellow am MDC, mit seinem Forschungsteam ein zellbasiertes Modell für mitochondriale Erkrankungen entwickelt. Die Wissenschaftler*innen versetzten Hautzellen von Erkrankten in einen ursprünglicheren Zustand zurück und schufen so iPS-Zellen. Diese wandelten sie in einem weiteren Schritt in Nervenzellen um.

Neue Einsatzgebiete für vorhandene Medikamente finden

Dabei stellten sie fest, dass die Vorläuferzellen von Neuronen auf den Stoffwechsel der Mitochondrien angewiesen sind. Da dieser Stoffwechsel medikamentös beeinflusst werden kann, eignen sich die Vorläuferzellen als Modell für die Entwicklung von Medikamenten. So kann an den Vorläuferzellen getestet werden, wie verschiedene Substanzen wirken. Als Koordinator eines Konsortiums, das vom European Joint Program for Rare Diseases (EJP-RD) finanziert wird, sucht Prigione mit dieser Methode nach Wirkstoffen, die für andere Indikationen bereits zugelassen sind, möglicherweise aber auch gegen das Leigh-Syndrom wirken. Der Vorteil: Bei Medikamenten, die von den Zulassungsbehörden bereits geprüft worden sind, ist die Testphase deutlich kürzer. Klinische Studien können eher beginnen, so dass neue Therapien schneller zur Verfügung stehen.

Mit Organoiden die Hirnentwicklung modellieren

Auch für die aktuelle Studie schuf Gizem Inak aus den Zellen von Patient*innen iPS-Zellen. Mithilfe der Genschere CRISPR-Cas9 korrigierte sie  die SURF1-Mutation. Parallel dazu schleuste sie das mutierte SURF1-Gen in gesunde Kontroll-iPS-Zellen ein. Dann gingen die Wissenschaftler*innen einen Schritt weiter. Dr. Agnieszka Rybak-Wolf, die die MDC-Technologieplattform „Organoide“ leitet, züchtete aus den genetisch veränderten Stammzellen Organoide. „Organoide ermöglichen es, die komplexe menschliche Gehirnentwicklung bis zu einem gewissen Grad zu modellieren. Mit Standard-Monolayer-Zellkulturen allein ist das nicht wirklich möglich“, sagt Agnieszka Rybak-Wolf. Organoide sind Miniatur-Organe, kaum so groß wie ein Stecknadelkopf, in denen sich die Zellen dreidimensional anordnen und einige Strukturen des Original-Organs in der Petrischale widerspiegeln – in diesem Fall der Gehirne von Menschen mit und ohne Leigh-Syndrom.

So entdeckten die Wissenschaftler*innen, dass die neuronalen Defekte beim Leigh-Syndrom möglicherweise von einem Energiedefizit bereits auf der Ebene der Vorläuferzellen verursacht werden. „Die Vorläuferzellen der Patient*innen bildeten keine Verzweigungen und differenzierten nicht weiter zu Neuronen“, beschreibt Prigione die Stagnation auf Ebene der Neuronen-Vorstufe. „Es war unglaublich, was in der Petrischale passiert ist, nachdem die Mutation korrigiert worden war“,sagt Agnieszka Rybak-Wolf. „Das Organoid fing an, sich zu entwickeln. Am Ende sah es fast genauso aus wie die gesunden Organoide.“

Leigh-Syndrom ist eine neurologische Entwicklungsstörung

Das war nicht die einzige Überraschung. Das Leigh-Syndrom galt bislang als neurodegenerative Erkrankung, ausgelöst von einer Schädigung der Neuronen durch freie Radikale. „Indem wir nachgewiesen haben, dass der gestörte Zellstoffwechsel bereits die neuronalen Vorläuferzellen beeinträchtigt, haben wir gezeigt, dass es sich beim Leigh-Syndrom nicht ausschließlich um eine neurodegenerative Erkrankung handelt, bei der sich Neuronen erst ausbilden und dann absterben“, fasst Gizem Inak zusammen. „Es handelt sich eher um eine neurologische Entwicklungsstörung.“ Dies könnte auch erklären, warum Kinder, die am Leigh-Syndrom erkrankt sind, häufig einen vergleichsweise kleinen Schädel haben oder geistig beeinträchtigt sind.

Ansätze für neue Behandlungsstrategien

„Dieser Einblick in den Mechanismus der Krankheit kann nun dafür genutzt werden, zielgerichtete Behandlungsstrategien für Kinder zu entwickeln, die an dieser seltenen Erkrankung leiden“, sagt Prigione. Ein Weg könnte darin bestehen, die verminderte Energieleistung in den Vorläuferzellen mithilfe der SURF1-Gentherapie zu verbessern. Dabei würde nicht das mutierte SURF1-Gen entfernt, sondern eine gesunde Kopie des Gen eingeschleust, damit sie die Mutation schachmatt setzt. Für andere neurologische Erkrankungen wird dieser Ansatz bereits getestet. Als möglichen Kandidaten für eine medikamentöse Therapie identifizierten die Wissenschaftler*innen Bezafibrat, ein Medikament, das zur Diätunterstützung bei Erwachsenen zugelassen ist. Es kurbelt nicht nur den Fettstoffwechsel an, sondern aktiviert auch das sogenannte PGC1-Alpha, einen Regulator des Zellstoffwechsels. „Ein Krankheitsmodell zu entwickeln war der erste Schritt“, fasst Prigione zusammen, „jetzt können wir dieses Modell nutzen, um nach den effektivsten therapeutischen Strategien gegen diese schwere Kinderkrankheit zu suchen.“

 

Weitere Informationen

 

Literatur

Gizem Inak et al: Defective metabolic programming impairs early neuronal morphogenesis in neural cultures and an organoid model of Leigh Syndrome”, in Nature Communications, DOI: 10.1038/s41467-021-22117-z

www.mdc-berlin.de

Innovation / 16.04.2021
Eckert & Ziegler Acquires Direct Majority Stake in Drug Developer PENTIXAPHARM

Eckert & Ziegler Strahlen- und Medizintechnik AG today acquired several share packages from the founders of the drug developer PENTIXAPHARM GmbH. Together with another internal share transfer, Eckert & Ziegler AG will directly hold a total of about 83% of the shares in the Würzburg-based company as of closing of the transactions. The total cost for the three share packages amount to approximately EUR 30 million. About a quarter of the purchase price payments will be made in cash, the remainder in shares of Eckert & Ziegler AG, which the seller has committed to hold at least until the date at which an advanced clinical trial approval is expected. The management of PENTIXAPHARM, which holds the remaining 17% of PENTIXAPHARM shares, has been granted additional options to sell its remaining shares.

PENTIXAPHARM is developing a radiopharmaceutical combination product against lymphoma and a number of related tumors. Depending on whether chelated with Gallium-68 or Yttrium-90, the product will be able to be used both for the diagnosis and the therapy of cancer. For the lead diagnostic PENTIXAFOR, PENTIXAPHARM recently received the green light for advanced clinical trials from the European Medicines Agency in a form of preliminary notification. The management of PENTIXAPHARM expects that it will be able to go through the approval process in approximately three years. Eckert & Ziegler AG intends to raise funds for the approval process through further investments in the aftermath of its acquisition of PENTIXAPHARM.

www.ezag.com

Research / 16.04.2021
Large Molecules Transported into Living Cells: Researchers Achieve Breakthrough into Cell Interior

Cell-penetrating peptides (green) on the cell surface act as door opener to transport proteins (blue) inside living cells (Visualization: Barth van Rossum)
Cell-penetrating peptides (green) on the cell surface act as door opener to transport proteins (blue) inside living cells (Visualization: Barth van Rossum)

 It is one of the big pharmacological questions: How do you get large functional biomolecules like proteins or antibodies into a living cell?

Linking antibodies or proteins with cell-penetrating peptides is a promising approach—but it has not yet fully led to the anticipated results. Researchers from the Leibniz-Forschungsinstitut für Molekulare Pharmakologie (FMP) in Berlin and the TU Darmstadt present a new solution: If these peptides are also attached to the cell surface, then proteins or antibodies are transported much better into the cell interior. The groundbreaking results have just been published in the journal Nature Chemistry.

Our cell interior is protected from unwanted visitors by a cell membrane for a good reason. However, from a pharmacological point of view, this protection is a troublesome obstacle, as large proteins or antibodies find it difficult, if not impossible, to enter the so-called cytoplasm. Most drugs circumvent this barrier by targeting the cell surface. Meanwhile, making active ingredients cell-permeable remains one of the most pressing questions for biomedical research and the pharmaceutical industry.

Research into cell-penetrating peptides has been going on for more than two decades. This involves linking a protein or an antibody, for example, with a chemical or biochemical "tag" intended to facilitate its entry into the cell. But despite worldwide efforts, many of these approaches fail when it comes to transporting such large biomolecules. 

Christian Hackenberger's group at the Leibniz-Forschungsinstitut für Molekulare Pharmakologie (FMP) in Berlin seeks to produce cell-permeable proteins and is collaborating closely with Dr. M. Cristina Cardoso of the Technical University of Darmstadt, a world-leading expert in the field of cell-penetrating peptides.

Double manipulation significantly improves transport
The research team from Berlin and Darmstadt has taken a decisive step toward transporting even large molecules into the cell interior. The key finding: the researchers link the molecules not only to the cell-penetrating peptides but also the cell surface. As experiments on living cells showed, this significantly improves the intracellular uptake of functional proteins and antibodies. The results have just been published in the journal Nature Chemistry.

"Even though we are still a long way from the first medical applications, the work represents a real paradigm shift for the cellular transport of functional molecules," says a delighted Christian Hackenberger, head of the research group. "This is because we have been able to show on living cells that proteins and antibodies can not only pass through the cell membrane seemingly effortlessly but are also active in the cell without triggering toxicity."

The cargo is more easily cell-permeable
A decisive factor in this success is that the new method requires only about one-tenth of the substance concentrations as before. This simplifies the method significantly, making it more robust and versatile. "We can now reduce the concentrations to such an extent that the cargo can really reach the inside of the cell reliably," says the study’s first author Anselm Schneider, who recently completed his doctorate. "This was not possible before."

As part of his doctoral thesis, Anselm Schneider had the groundbreaking idea of equipping the cell surface with the same cell-penetrating peptides as the cargo intended to enter the cell. Together with Martin Lehmann, the head of the Microscopy Facility at the FMP, Schneider observed how the cell membrane was seemingly effortlessly overcome. "It is this synergy that now makes it possible to transport a whole range of molecules into the cell interior, which is a real breakthrough," says Schneider.

Door opens to new pharmacological interventions
The potential applications of cellular molecular transport are broad. Active cell-permeable proteins or antibodies can be used, for example, to influence signaling pathways in a cancer cell deliberately or to switch off cancer-driving gene mutations. Likewise conceivable is the replacement of a missing enzyme in the case of a hereditary disease, for example, or the use of gene editing—that is, the genetic manipulation of cells using ready-made proteins equipped with additional properties. Clearly, the research team has a lot on the to-do list!

https://www.fv-berlin.de/en/info-for/the-media-and-public/news/grosse-molekuele-in-lebende-zellen-transportiert-forscher-erzielen-durchbruch-ins-zellinnere

Innovation / 14.04.2021
Eckert & Ziegler to Build cGMP Facility for Radiopharmaceutical Services in Berlin

2021-04-14 / Eckert & Ziegler is proud to announce that it is expanding its production site in Berlin, Germany, with a new production facility for the contract manufacturing of radiopharmaceuticals. This new cGMP clean room suite with a total area of around 270 m² will be a 21 CFR 211 compliant, radiopharmaceutical manufacturing facility dedicated to late stage investigational and commercial stage radiopharmaceuticals and be operational from the first quarter of 2022. Together with a new U.S. based cGMP facility, Eckert & Ziegler will be able to provide radiopharmaceutical development services to companies looking for Europe, US and worldwide contract manufacturing.

“We have decided to make this investment to meet the growing global demand for radiopharmaceutical services in both imaging and therapy products. At the moment, a large number of radiopharmaceutical substances from international pharmaceutical companies are in advanced clinical trials, some of them for broad indications such as prostate cancer," explains Dr. Lutz Helmke, member of the Executive Board of Eckert & Ziegler AG and responsible for the Medical segment. “The new cGMP facility enables positioning as a European production and development partner for specialized pharmaceutical companies and innovative scientists. We offer them a wide range of radiopharmaceutical services under GLP and cGMP conditions."

The new cGMP suite, will enable Eckert & Ziegler to offer complete early development services, including process development and scale-up, CMC manufacturing, product release, stability programs and packaging. The company will be able to manufacture products on a clinical scale for phases I, II and III as well as for commercial use as a radiopharmaceutical contract manufacturer.

Eckert & Ziegler has a global presence as one of the leading partners of the radiopharmaceutical industry and has production and sales sites in 13 countries in Europe, North and South America and Asia.

In Wilmington (MA), USA, a production plant is currently being completed to manufacture Yttrium-90 solution for liver cancer treatment. In the future, the company will expand its European production capacity for Lutetium-177 labeled drugs to its U.S. site. Lutetium-177 is a coveted active ingredient in many new cancer therapy drugs. "Due to the large number of studies in which Lutetium-177 is being clinically tested worldwide, we expect an increasing demand for this isotope and related services in the coming years. Our production sites in Europe, Asia and North America ideally position Eckert & Ziegler to meet this demand," adds Dr. Lutz Helmke.

In Jintan (China), Eckert & Ziegler is investing up to EUR 50 million in the construction of a production facility for radiopharmaceuticals.

www.ezag.com

Research, economic development, Innovation, Patient care / 14.04.2021
Grundsteinlegung für den BerlinBioCube

Im Beisein des Regierenden Bürgermeisters von Berlin wurde heute der Grundstein für das neue Gründerzentrum BerlinBioCube auf dem Campus Berlin-Buch gelegt

Für Start-ups, die vielversprechende Ansätze für Therapien und Diagnostik in die Anwendung bringen wollen, entsteht im BiotechPark Berlin-Buch ein neues Gründerzentrum. Der BerlinBioCube wird ab 2023 auf fünf Geschossen rund 8.000 Quadratmeter für moderne Labore, Büros und Gemeinschaftsflächen bieten. Mit dem zukunftsweisenden Projekt können bis zu 400 neue Arbeitsplätze auf dem biomedizinischen Campus entstehen – einem der führenden Wissenschafts- und Technologiestandorte in Deutschland.

Bei der feierlichen Grundsteinlegung hob der Regierende Bürgermeister Berlins und Senator für Wissenschaft und Forschung, Michael Müller, hervor: „Der Campus Berlin-Buch wächst und entwickelt sich immer mehr zu einem Powerhouse unserer Medizin- und Biotechbranche. Aus dem Zusammenwirken von starken Forschungsinstituten und innovativen Unternehmen entsteht hier ein besonderes Potenzial, das wir mit dem neuen BerlinBioCube Zentrum für Gründerinnen und Gründer künftig noch besser erschließen können. Diese wichtige Investition legt einen weiteren Grundstein für ein nachhaltiges Wirtschaftswachstum und neue, krisenfeste Arbeitsplätze. Eine erfolgreiche Kooperation zwischen Wissenschaft und Wirtschaft ist die beste Zukunftsversicherung für eine gute Entwicklung unserer Stadt.“

An der Zeremonie nahmen auch der Bezirksbürgermeister von Pankow, Sören Benn, und die Geschäftsführenden der Campus Berlin-Buch GmbH, Dr. Christina Quensel und Dr. Ulrich Scheller, teil. Der Architekt Rainer Post übermittelte eine Videobotschaft.

Der Pankower Bezirksbürgermeister Sören Benn sagte: „Bereits jetzt bietet der Campus 3.000 zumeist hochqualifizierte Arbeitsplätze. Hier wirtschaftliches Wachstum und damit weitere Arbeitsstellen zu fördern, ist auch ein ausnehmend positives Signal für die anstehende städtebauliche Entwicklung des Berliner Nordens.“

Campusmanagerin Quensel betonte, dass der BiotechPark zur richtigen Zeit ausgebaut wird: „Wir erleben eine immense Nachfrage nach Laborflächen von jungen Unternehmen. Start-ups, die bereits im BiotechPark etabliert sind, benötigen weitere Flächen, und die Anfragen von externen, auch internationalen Firmen reißen nicht ab. Der Campus ist dank seines Profils besonders attraktiv für Gründerinnen und Gründer in der medizinischen Biotechnologie, Medizintechnik und angrenzenden Gebieten.“

Der kompakte Baukörper von doranth post architekten nutzt die Baufläche im BiotechPark optimal. Durch die Gliederung der Fassade und textile Elemente erhält das Gebäude eine größere Leichtigkeit. Das Gründerzentrum erfüllt Ansprüche, die auch an moderne Forschungsbauten gestellt werden, wie Rainer Post erläuterte. Dazu gehören eine hohe Aufenthaltsqualität, Labore mit Tageslicht und gemeinsame Flächen für die Kommunikation.

Der Neubau des BerlinBioCube ist mit einer Investition von 55 Millionen Euro verbunden und wird durch Fördermittel aus der Gemeinschaftsaufgabe ‚Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur‘ (GRW) ermöglicht“. Das neue Gründerzentrum komplettiert den BiotechPark. Für den weiteren Ausbau sind Flächen in Campusnähe vorgesehen, die im Rahmenplan für Buch Süd festgelegt wurden.

https://www.berlinbiocube.de

Video der Veranstaltung

Ein Video der Veranstaltung wird anschließend auf www.berlinbiocube.de abrufbar sein.
 

Der Campus Berlin‐Buch ist ein moderner Wissenschafts‐, Gesundheits‐ und Biotechnologiepark. Alleinstellungsmerkmale sind der klare inhaltliche Fokus auf Biomedizin und das enge räumliche und inhaltliche Zusammenwirken von Forschungsinstituten, Kliniken und Biotechnologie‐Unternehmen. Im Mittelpunkt stehen dabei die Erforschung molekularer Ursachen von Krebs,‐ Herzkreislauf‐ und neurodegenerativen Erkrankungen, eine interdisziplinär angelegte Grundlagenforschung zur Entwicklung neuer Therapien und Diagnoseverfahren, eine patientenorientierte Forschung und die unternehmerische Umsetzung biomedizinischer Erkenntnisse. Dank exzellenter Wissenschaftseinrichtungen und Unternehmen im BiotechPark hat der Campus ein herausragendes Innovations‐ und Wachstumspotenzial. Dazu gehören als Einrichtungen der Grundlagenforschung das Max‐Delbrück‐Centrum für Molekulare Medizin in der Helmholtz‐Gemeinschaft (MDC) und das Leibniz‐Forschungsinstitut für Molekulare Pharmakologie (FMP), das gemeinsam von MDC und Charité – Universitätsmedizin Berlin betriebene und auf klinische Forschung spezialisierte Experimental and Clinical Research Center (ECRC) sowie das Berlin Institute of Health (BIH). Seit 1992 sind über 600 Millionen Euro an öffentlichen Fördermitteln durch die EU, den Bund und das Land Berlin in den Campus Berlin‐Buch investiert worden, um diese Synergien zu unterstützen.

Der BiotechPark Berlin‐Buch gehört mit 67 Unternehmen, 800 Beschäftigten und rund 31.000 Quadratmetern Büro‐ und Laborfläche zu den führenden Technologieparks in Deutschland. Ausgründungen im Bereich der Life Sciences finden hier ideale Bedingungen, vom Technologietransfer bis hin zu branchenspezifischen Labor‐ und Büroflächen. Die Life Science Community vor Ort ermöglicht einen direkten Austausch und gemeinsame Projekte. Der BiotechPark trägt maßgeblich zur dynamischen Entwicklung der Biotechnologie‐Region Berlin‐ Brandenburg bei und stärkt in besonderem Maße die industrielle Gesundheitswirtschaft.

Als Betreibergesellschaft des Campus ist die Campus Berlin‐Buch GmbH (CBB) Partner für alle dort ansässigen Unternehmen und Einrichtungen. Biotechnologieunternehmen – von Start‐ups bis zu ausgereiften Firmen – anzusiedeln, zu begleiten und in allen Belangen zu unterstützen, gehört zu ihren wesentlichen Aufgaben. Hauptgesellschafter der CBB ist mit 50,1 % das Land Berlin. Weitere Gesellschafter sind das Max‐Delbrück‐Centrum für Molekulare Medizin in der Helmholtz‐Gemeinschaft (29,9 %) und der Forschungsverbund Berlin e.V. für das Leibniz‐Forschungsinstitut für Molekulare Pharmakologie (20 %).

 

Zahlen, Daten, Fakten zum BerlinBioCube

Anschrift:       BerlinBioCube, Robert-Rössle-Str. 10, 13125 Berlin
Bauherrin:      Campus Berlin-Buch GmbH
Architekt:       doranth post architekten GmbH
Kosten:           55 Mio. Euro
Nutzfläche:     8.000 qm
Errichtung:     2020 – 2023

 

         


Die Maßnahme „Errichtung des Gründerzentrums BerlinBioCube auf dem Campus Berlin-Buch“ wurde im Rahmen der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ (GRW) mit Bundes- und Landesmitteln gefördert.

Research / 13.04.2021
Ruhig Blut: Was Blutgefäße in Schach hält

Blutgefäße sind von einer Zellschicht ausgekleidet, das Endothel ist eine entscheidende Barriere zwischen Blut und umliegendem Gewebe. Wie diese Zellen ihren Ruhezustand aufrechterhalten, haben nun Forscher*innen des BIH & MDC Center for Vascular Biomedicine in „Nature Cell Biology“ veröffentlicht.

In ihrem Inneren sind Blutgefäße von einer hauchdünnen Zellschicht ausgekleidet: Das Endothel ist eine entscheidende Barriere zwischen Blut und umliegenden Gewebe. Der einlagige Zellverband fördert den Austausch von Sauerstoff und Nährstoffen, verhindert aber gleichzeitig den unkontrollierten Austritt von Blutbestandteilen. Nur bei erhöhtem Stoffwechselbedarf des Gewebes, etwa bei Wachstum, Wundheilung oder auch wenn ein Tumor entsteht, geben Endothelzellen diesen stabilen Zellverband auf, um sich zu teilen und neue Blutgefäße zu bilden. Die Signale, die dieses Aktivwerden auslösen, sind gut untersucht. Wenig dagegen wusste man bisher, wie Endothelzellen ihren stabilen Ruhezustand aufrechterhalten. Genau dies haben nun Wissenschaftler*innen des BIH & MDC Center for Vascular Biomedicine zusammen mit einem internationalen Forschungsteam herausgefunden.

Professor Michael Potente ist Kardiologe und Blutgefäßforscher. Erst vor wenigen Monaten kam er vom Max-Planck-Institut für Herz- und Lungenforschung an das Berlin Institute of Health (BIH) in der Charité, wo er nun in seine neuen Labore im gerade eröffneten Käthe-Beutler-Haus in Berlin-Buch einzieht. Dort forscht er am BIH & MDC Center for Vascular Biomedicine. „Auch in diesen bewegten Zeiten haben wir mit Nachdruck an unserem großen Projekt gearbeitet, Blutgefäße besser zu verstehen“, erklärt der Professor für Vaskuläre Biomedizin. „Denn Blutgefäße gibt es überall im Körper, und so spielen sie auch bei vielen Krankheiten eine tragende Rolle.“

Ruhesignale gesucht

Normalerweise befinden sich Blutgefäße im erwachsenen Körper in einem stabilen Ruhezustand. Neue Gefäßkapillaren sprießen nur selten aus, etwa im weiblichen Zyklus, der Wundheilung oder aber bei krankhaften Prozessen wie dem Tumorwachstum. Die Signale, die die Endothelzellen dann anregen, sich zu teilen, sind zum Großteil bekannt. „Wir wollten jetzt verstehen, was Endothelzellen umgekehrt im Ruhezustand hält – ein Zustand, der auch als Quieszenz bezeichnet wird“, sagt Michael Potente.

Die Wissenschaftler*innen aus seinem Team wussten ziemlich genau, wo sie suchen mussten: „Es gibt Faktoren, die die Zelle daran hindern, sich zu vermehren. Ein solcher Faktor ist FOXO1, der das Ablesen von Erbinformation in Zellen steuert: Wenn wir FOXO1 in Endothelzellen ausschalten, wachsen die Gefäße übermäßig. Umgekehrt können wir durch das gezielte Anschalten dieses Faktors Blutgefäßbildung stoppen. Wir wollten nun herausfinden, wie genau FOXO1 das macht“, erklärt Jorge Andrade, einer der drei Erstautoren der Veröffentlichung in „Nature Cell Biology.

Ein „Endothel-Beruhiger“?

Dazu überführten die Wissenschaftler*innen eine dauerhaft aktive Form von FOXO1 in Endothelzellen. Das führte dazu, dass Endothelzellen aufhörten, sich zu teilen und in einem Zustand der Inaktivität verharrten. Um herauszufinden wie FOXO1 das schafft, untersuchten die Forscher*innen den Stoffwechsel (Metabolismus) der Zellen. Hierzu isolierten sie sämtliche Stoffwechselprodukte aus den Zellen, die auch als Metabolite bezeichnet werden. „Dabei haben wir gesehen, das vor allem die Konzentration von 2-Hydoxyglutarat durch FOXO1 anstieg, einem Metaboliten, der in der Krebsmedizin bereits sehr bekannt ist“, berichtet Ana Costa, ebenfalls Erstautorin des Papiers. Die Forscher*innen fanden allerdings heraus, dass es sich um eine besondere Form des 2-Hydroxyglutarat handelt: das S-2-Hydroxyglutarat. „Diese Variante unterscheidet sich in Struktur und Funktion von dem in manchen Krebszellen gebildeten Metaboliten“, sagt Costa.

Um die Rolle von S-2-Hydroxyglutarat als möglichem „Endothel-Beruhiger“ zu bestätigen, machten die Wissenschaftler*innen weitere Experimente mit den Endothelzellen: Sie gaben die Substanz in verschiedenen Konzentrationen und für verschiedene Zeiten zu normalen Endothelzellen. „Dabei haben wir beobachtet, dass allein S-2-Hydroxyglutarat in der Lage ist, Endothelzellen in der Quieszenz zu halten“, sagt Chenyue Shi, die dritte Erstautorin der Arbeit. Weitere Untersuchungen zeigten, dass das S-2-Hydroxyglutarat seine Wirkung entfaltet, indem es das Ablesen wachstumssteuernder Gene kontrolliert. Auch in Mausmodellen verhinderte das Stoffwechselprodukt das Auswachsen neuer Gefäße, hatte aber auf bereits vorhandene Blutgefäße keine negativen Auswirkungen. Entfernten die Wissenschaftler*innen 2-Hydroxyglutarat wieder, erlangten Endothelzellen ihre Fähigkeit, neue Blutgefäße zu bilden, wieder zurück.

Blutgefäße gezielt beeinflussen

„Gerade vor dem Hintergrund, dass ein „Zuviel“ oder ein „Zuwenig“ von neuen Blutgefäßen bei vielen Krankheiten eine Rolle spielt, ist es für uns enorm wichtig, die grundlegenden Mechanismen dahinter besser zu verstehen“, fasst Michael Potente die Ergebnisse zusammen. „Unser langfristiges Ziel ist es, das Wachstum und die Funktion von Blutgefäßen gezielt und möglichst ohne Nebenwirkungen therapeutisch beeinflussen zu können. Diesem Ziel sind wir mit der vorliegenden Arbeit ein Stück nähergekommen.“


Weiterführende Informationen

Feierliche Einweihung des Käthe-Beutler-Hauses
BIH & MDC Center for Vascular Biomedicine


Literatur
 
Jorge Andrade, Chenyue Shi, Ana S. H. Costa et al. (2021): „Control of endothelial quiescence by FOXO-regulated metabolites“. Nature Cell Biology, DOI 10.1038/s41556-021-00637-6.

 

Foto:Gebremstes Blutgefäßwachstum: die mikroskopische Aufnahme zeigt die Netzhautgefäße einer Maus, bei der die S-2-Hydroxyglutarat-Spiegel im Endothel selektiv erhöht sind. Die Blutgefäße (blau) wurden durch Fluoreszenzfärbungen sichtbar gemacht. Die Zellkerne von sich teilenden Endothelzellen erscheinen gelb, die ruhenden Endothelzellen grün. Sich teilende Zellen, die nicht vaskulären Ursprungs sind, erscheinen rot. (Foto: AG Potente)

 

Innovation / 12.04.2021
Eckert & Ziegler Receives Technetium Generator Licenses for Brazil

The Brazilian regulator ANVISA has provided Eckert & Ziegler Brasil Comercial Ltda., a fully owned subsidiary of Eckert & Ziegler Strahlen- und Medizintechnik AG (ISIN DE0005659700, TecDAX), with a license to import and distribute technetium generators. This is the second license ever given to an organization in Brazil, and only the first one for a private company. Technetium generators are a core component for a nuclear imaging procedure called SPECT, which is used for the detection of medical abnormalities. In Brazil, the SPECT market has a volume of about 100 mm Euro annually. Eckert & Ziegler already services about 500 hospitals and clinics in this country with medical devices and radioisotopes, and hopes to start shipping SPECT products in the third quarter of 2021.

Claudia Goulart, CEO of Eckert & Ziegler Brasil, commented: “We are very excited that Eckert & Ziegler has now been given the opportunity to service the Brazilian nuclear medicine community with SPECT products. It compliments perfectly our existing portfolio of radiopharmaceuticals, among them Lu-177 and O-18, and the services we provide for international pharmaceutical companies.”

Disclosure of inside information according to Article 17 MAR

www.ezag.com

Research, Living, Education / 07.04.2021
"Wie dem Klimawandel begegnet werden kann" (Folge 11 des LNDW Podcasts)

Expertinnen und Experten ist schon lange klar: Wir stecken mitten im Klimawandel, den wir als Menschheit selbst verursacht haben. Klar ist auch, dass wir den Klimawandel nicht mehr werden aufhalten können. Wie stark er ausfallen wird, wie wir mit seinen Folgen umgehen, was wir jetzt und in der Zukunft besser machen können, hängt davon ab, welche neuen Lösungen wir finden. In den Wissenschaften beschäftigen sich viele unterschiedliche Disziplinen mit dieser Frage.

Folge direkt anhören in der ARD Audiothek

In der 11. Folge des LNDW-Podcasts geben wir einen Einblick in die Vielfalt der Forschungsansätze mit …

Prof. Dr. Melanie Jaeger-Erben, sie forscht am Fraunhofer-Institut für Zuverlässigkeit und Mikrointegration (IZM) und leitet das Fachgebiet "Transdisziplinäre Nachhaltigkeitsforschung in der Elektronik" an der TU Berlin.

Dr. Wolfgang Haupt ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Leibniz-Institut für Raumbezogene Sozialforschung (IRS) und forscht zur Frage, wie Kommunen ihre Klimapolitik gestalten.

Prof. Dr. Bernd Rech ist wissenschaftlicher Geschäftsführer des Helmholtz Zentrums Berlin (HZB). Er ist Experte für erneuerbare Energien und koordiniert die Beiträge und Projekte zur Energieforschung der Helmholtz-Zentren. 

Lesen Sie weiter unter: https://www.langenachtderwissenschaften.de/news-detail/klimawandel-loesungen

Research / 31.03.2021
Fasting acts as diet catalys

Muffins should not be part of a daily diet. Foto: CBB
Muffins should not be part of a daily diet. Foto: CBB

Those who need to change their eating habits to normalise their blood pressure should start with a fast. In the journal “Nature Communications”, MDC and ECRC scientists explain why patients can use it as a tool to improve their health in the long term.

One in four Germans suffers from metabolic syndrome. Several of four diseases of affluence occur at the same time in this ‘deadly quartet’: obesity, high blood pressure, lipid metabolism disorder and diabetes mellitus. Each of these is a risk factor for severe cardiovascular conditions, such as heart attack and stroke. Treatment aims to help patients lose weight and normalise their lipid and carbohydrate metabolism and blood pressure. In addition to exercise, doctors prescribe a low-calorie and healthy diet. Medication is often also required. However, it is not fully clear what effects nutrition has on the microbiome, immune system and health.

A research group led by Dr Sofia Forslund and Professor Dominik N. Müller from the Max Delbrück Center for Molecular Medicine in the Helmholtz Association (MDC) and the Experimental and Clinical Research Center (ECRC ) has now examined the effect a change of diet has on people with metabolic syndrome. The ECRC is jointly run by the MDC and Charité Universitätsmedizin Berlin. “Switching to a healthy diet has a positive effect on blood pressure,” says Andras Maifeld, summarising the results. “If the diet is preceded by a fast, this effect is intensified.” Maifeld is the first author of the paper, which was recently published in the journal “Nature Communications”.

Broccoli over roast beef

Dr Andreas Michalsen, Senior Consultant of the Naturopathy Department at Immanuel Hospital Berlin and Endowed Chair of Clinical Naturopathy at the Institute for Social Medicine, Epidemiology and Health Economics at Charité – Universitätsmedizin Berlin, and Professor Gustav J. Dobos, Chair of Naturopathy and Integrative Medicine at the University of Duisburg-Essen, recruited 71 volunteers with metabolic syndrome and raised systolic blood pressure. The researchers divided them into two groups at random.

Both groups followed the DASH (Dietary Approach to Stop Hypertension) diet for three months, which is designed to combat high blood pressure. This Mediterranean-style diet includes lots of fruit and vegetables, wholemeal products, nuts and pulses, fish and lean white meat. One of the two groups did not consume any solid food at all for five days before starting the DASH diet.

On the basis of immunophenotyping, the scientists observed how the immune cells of the volunteers changed when they altered their diet. “The innate immune system remains stable during the fast, whereas the adaptive immune system shuts down,” explains Maifeld. During this process, the number of proinflammatory T cells drops, while regulatory T cells multiply.

A Mediterranean diet is good, but to also fast is better

The researchers used stool samples to examine the effects of the fast on the gut microbiome. Gut bacteria work in close contact with the immune system. Some strains of bacteria metabolise dietary fibre into anti-inflammatory short-chain fatty acids that benefit the immune system. The composition of the gut bacteria ecosystem changes drastically during fasting. Health-promoting bacteria that help to reduce blood pressure multiply. Some of these changes remain even after resumption of food intake. The following is particularly noteworthy: “Body mass index, blood pressure and the need for antihypertensive medication remained lower in the long term among volunteers who started the healthy diet with a five-day fast,” explains Dominik Müller. Blood pressure normally shoots back up again when even one antihypertensive tablet is forgotten.

Blood pressure remains lower in the long term – even three months after fasting

Together with scientists from the Helmholtz Centre for Infection Research and McGill University, Montreal, Canada, Forslund’s working group conducted a statistical evaluation of these results using artificial intelligence to ensure that this positive effect was actually attributable to the fast and not to the medication that the volunteers were taking. They used methods from a previous study in which they had examined the influence of antihypertensive medication on the microbiome. “We were able to isolate the influence of the medication and observe that whether someone responds well to a change of diet or not depends on the individual immune response and the gut microbiome,” says Forslund.

If a high-fibre, low-fat diet fails to deliver results, it is possible that there are insufficient gut bacteria in the gut microbiome that metabolise fibre into protective fatty acids. “Those who have this problem often feel that it is not worth the effort and go back to their old habits,” explains the scientist. It is therefore a good idea to combine a diet with a fast. “Fasting acts as a catalyst for protective microorganisms in the gut. Health clearly improves very quickly and patients can cut back on their medication or even often stop taking tablets altogether.” This could motivate them to stick to a healthy lifestyle in the long term.

Text: Jana Ehrhardt-Joswig

Research / 25.03.2021
Eine Büste für Detlev Ganten – MDC-Gründungsdirektor wird 80

Professor Detlev Ganten, Gründungsdirektor des MDC und langjähriger Wissenschaftlicher Vorstand des Centrums, feiert am 28. März 2021 seinen 80. Geburtstag. Das MDC ehrt den Forscher und erfolgreichen Wissenschaftsmanager deshalb auf dem Campus Berlin-Buch mit der Enthüllung einer Büste.

Das Max-Delbrück-Centrums für Molekulare Medizin in der Helmholtz-Gemeinschaft (MDC) und die Campus Berlin-Buch GmbH gratulieren Professor Detlev Ganten an seinem 80. Geburtstag am kommenden Sonntag in einer kleinen Zeremonie mit dem Aufstellen einer Büste. Detlev Ganten, geboren am 28. März 1941 in Lüneburg, hat das MDC nach der deutschen Vereinigung mit aufgebaut und war von 1991 bis 2004 Wissenschaftlicher Vorstand des Forschungscentrums. Bis heute ist er aktives Mitglied des MDC-Freundeskreises und engagiert sich für die Belange des Biotechnologiestandorts Campus Berlin-Buch.

„Als leidenschaftlicher Wissenschaftler hat Detlev Ganten voller Elan und mit großer Weitsicht das MDC gegründet. Er hat das MDC zu dem gemacht, was es heute ist: ein international angesehenes Forschungscentrum. Wir haben Detlev Ganten sehr, sehr viel zu verdanken und freuen uns, dass er immer noch fürs MDC aktiv ist – als freundschaftlicher Ratgeber für viele und Ideengeber im Freundeskreis. Ich gratuliere ihm von Herzen“, sagt Professor Thomas Sommer, Wissenschaftlicher Vorstand des MDC (komm).

Dr. Ulrich Scheller, Geschäftsführer der Campus Berlin-Buch GmbH ergänzt: „Detlev Ganten hat die Entwicklung des Campus zu einem herausragenden Berliner Zukunftsort mit enger Verbindung zu Biotechnologie, Kliniken, Kunst und zu naturwissenschaftlicher Bildung maßgeblich geprägt.“

Chef der Charité und Leiter des World Health Summit

Nach seiner Zeit am MDC war der medizinische Pharmakologe Ganten von 2004 bis 2008 Vorstandsvorsitzender der neuen Charité – Universitätsmedizin Berlin und von 2005 bis 2015 Vorsitzender des Stiftungsrates der Stiftung Charité; seit 2016 ist er dessen Ehrenvorsitzender. Von 2009 bis 2020 saß Detlev Ganten Präsident des World Health Summit vor. Vor seinem Ruf nach Berlin war Ganten von 1973 bis 1991 Professor am Pharmakologischen Institut der Universität Heidelberg und von 1997 bis 2001 Vorsitzender der Helmholtz Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren. 

Pandemiebedingt können neben dem Jubilar mit seiner Familie nur einige wenige, enge Wegbegleiter*innen sowie der Vorstand des MDC und die Geschäftsführung der Campus-Betreibergesellschaft anwesend sein. Während der Feier wird eine Büste von Detlev Ganten enthüllt. Die Plastik hat die Künstlerin Anna Franziska Schwarzbach geschaffen.

Interessierte können per Zoom online an der Veranstaltung teilnehmen.

Geburtstagszeremonie für Detlev Ganten
Sonntag, 28. März 2021, 14:00 - 15:00 Uhr

Zum Programm und zur Anmeldung

Weiterführende Informationen
Unerschrocken, weitsichtig, inspirierend – Detlev Ganten zum 80.

Zeitzeugen-Interview

Über die Künstlerin Anna Franziska Schwarzbach

Das Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin in der Helmholtz-Gemeinschaft (MDC) wurde 1992 in Berlin gegründet. Benannt ist es nach dem deutsch-amerikanischen Biophysiker Max Delbrück, der 1969 den Nobelpreis für Physiologie oder Medizin erhielt. Aufgabe des MDC ist die Erforschung molekularer Mechanismen, um Krankheitsursachen auf den Grund zu gehen und damit eine bessere und wirksamere Krankheitsdiagnose, -prävention und -behandlung zu ermöglichen. An dieser Zielsetzung arbeitet das MDC gemeinsam mit der Charité – Universitätsmedizin Berlin und dem Berlin Institute of Health (BIH). Darüber hinaus besteht eine Kooperation mit weiteren nationalen Partnern wie dem Deutschen Zentrum für Herz-Kreislauf-Forschung und mit zahlreichen internationalen Forschungseinrichtungen. Am MDC sind über 1.600 Mitarbeiter*innen und Gäste aus fast 60 Ländern tätig, davon knapp 1.300 in der wissenschaftlichen Forschung. Finanziert wird das MDC zu 90 Prozent vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und zu 10 Prozent vom Land Berlin. Es ist Mitglied der Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren. www.mdc-berlin.de

economic development, Innovation / 25.03.2021
Eckert & Ziegler: Dividend Proposal EUR 0.45 per Share. Profit Increase in 2020. Positive Outlook for 2021.

Eckert & Ziegler AG (ISIN DE0005659700, TecDAX) achieved sales of EUR 176.1 million (previous year EUR 178.5 million) and a net profit of EUR 22.9 million (previous year EUR 22.0 million) in the 2020 financial year. Earnings per share amounted to EUR 1.11. Executive Board and Supervisory Board today resolved to propose to the Annual General Meeting the payment of a split-adjusted dividend in the amount of EUR 0.45 (previous year: EUR 0.42) per share entitled to dividend.

For the current financial year 2021, the Executive Board expects revenue to remain at the previous year’s level, net profit of around EUR 29 million and EPS of around EUR 1.40. The forecast is based on a weighted average exchange rate of USD 1.15 per euro and the assumption that no shutdowns of significant production sites or other disruptions will be ordered due to the COVID19 pandemic.

The income statement, balance sheet and cash flow statement for the past financial year can be found here: https://www.ezag.com/home/investors/reports/

The complete, audited annual financial statements 2020 will be published on 16 April 2021.

Research / 24.03.2021
Grand opening of the Käthe Beutler Building

View of the forecourt and main entrance of the Käthe-Beutler-Haus viewed from Lindenberger Weg © Felix Petermann, MDC
View of the forecourt and main entrance of the Käthe-Beutler-Haus viewed from Lindenberger Weg © Felix Petermann, MDC

The Käthe Beutler Building has opened. Germany’s Federal Research Minister, Berlin’s Governing Mayor, the Chairman of the Jewish Community of Berlin and many guests inaugurated it. Around 200 specialists will work at the BIH & MDC Center for Vascular Biomedicine medicine – for the benefit of patients.

Federal Research Minister Anja Karliczek and Berlin’s Governing Mayor and Senator for Higher Education and Research Michael Müller inaugurated today a new building for translational medical research at the science, health and biotechnology park Campus Berlin Buch. The facility will be jointly run by the Berlin Institute of Health (BIH) at Charité and the Max Delbrück Center for Molecular Medicine in the Helmholtz Association (MDC). The federal government financed €26.2 million of the new building’s total cost of around €29 million. A former clinic facility that stood on the site has been renovated and expanded to create the new Käthe Beutler Building, which now provides 3,000 m2 of space where some 200 scientists will conduct research with a focus on vascular medicine. The name of the building commemorates Jewish doctor and scientist Käthe Beutler, who was forced to emigrate to the United States under the Nazis in 1935. Her son and grandson both gave speeches at the event, as did the Chairman of the Board of the Jewish Community of Berlin. The Käthe Beutler Building is the first BIH research building to go into operation.

Käthe Beutler serves as a role model

“The new Käthe Beutler Building will further interconnect research activities in Berlin - both spatially and substantively. It creates a joint research site for the BIH and the MDC at the Buch campus. The namesake of the building, the pediatrician and researcher Dr. Käthe Beutler, exemplifies through her personal life story the traits of determination, perseverance and foresight. She thus serves as a role model today, especially for young female scientists, researchers and students. I wish the BIH and the MDC, all other participating research institutions and all future occupants of the Käthe Beutler Building every success and good fortune in their joint work,” said the Federal Research Minister Anja Karliczek on the occasion of the Käthe Beutler Building’s inauguration, where only a few guests were physically present due to Covid-19 restrictions.

Karliczek delivered her speech by video message, as did Berlin’s Governing Mayor and Senator for Higher Education and Research Michael Müller: “The Käthe Beutler Building plays an important bridging role in the Privileged Partnership between the MDC and the BIH at the Charité. Their joint research activities are of great importance to science, health policy and society, and now they have the ideal conditions in which to flourish. I am very grateful that with this special research building, Käthe Beutler’s name is returning to Berlin and will embody our growing medical metropolis.”

A first home of ist own for the BIH

Professor Christopher Baum, Chair of the BIH Board of Directors and Chief Translational Research Officer of Charité – Universitätsmedizin Berlin, is delighted with this first BIH building, which is now ready to be handed over to researchers. “Up to now, BIH research groups have been spread across various buildings all over Berlin. We are very pleased that the BIH now has a physical location and a first home of its own with the Käthe Beutler Building. In close partnership with the MDC, important research will take place here within the Focus Area ‘Translational Vascular Biomedicine.’ Blood vessels play a role in many diseases, so hopefully this work will soon benefit many patients.”

At the opening of the new building, where research groups from the MDC and BIH will work together under one roof, interim Scientific Director of the MDC Professor Thomas Sommer said: “I am delighted that we are opening the Käthe Beutler Building here on Campus Berlin Buch today – and, with it, strengthening our productive partnership with the BIH and Charité. For many years, MDC scientists have been working closely and successfully with physicians and clinical researchers in a variety of ways. The Experimental and Clinical Research Center of the MDC and Charité is just next door, and represents a wonderful example of successful patient-oriented research. Today, this successful model of translation (“from bench to bedside”) is being extended to include vascular research and medicine. I wish all those involved every success.”

The border between Berlin and Brandenburg runs through the middle of the Käthe Beutler Building. So it is fitting that this facility also bridges the border between basic research and clinical practice. Professor Axel R. Pries, Dean of Charité, considers this an essential aspect: “It is of the utmost importance that doctors, researchers and, not least, patients meet under the same roof every day. Direct interaction allows new ideas to develop and research findings to be quickly translated into real-world solutions. This is the only way to turn research into health.”

Representative for expelled Jewish scientists and doctors

The building is named after Jewish doctor Käthe Beutler, who studied medicine in Berlin and went on to work as a pediatrician, first at Charité and then in her own practice. In 1935, she had to flee with her family from the National Socialists and establish a new home in the United States. Her son Frederick Beutler and grandson Bruce Beutler are also scientists; Bruce Beutler received the Nobel Prize in Medicine in 2011 for his work in the field of innate immunity. Both also attended the inauguration of the Käthe Beutler Building virtually, where they shared memories of their mother and grandmother. “We knew her as a strong person who always tried to do good, even in a world that had been particularly hard on her,” Bruce Beutler said in his tribute. “If she were here today, she would be delighted – and certainly very surprised – that Charité has chosen to name a building after her. We are proud that her exemplary life has been recognized by this prestigious institution, which played a formative role in her professional career.”

Dr. Gideon Joffe, Chairman of the Board of the Jewish Community of Berlin, was pleased with the choice of name for the new research facility: “Käthe Beutler represents the many Jewish scientists and doctors who were expelled during the Third Reich. By commemorating her today, we ensure that the memory of this injustice lives on. At the same time, we are happy that science today is pursued without borders and that international cooperation has become a matter of course.”

A memorial plaque at the entrance to the new building commemorates Käthe Beutler.

A center for vascular biomedicine

On behalf of the scientists who will work in the Käthe Beutler Building, Professor Holger Gerhardt, spokesperson for the BIH & MDC Center for Vascular Biomedicine and Professor of Experimental Cardiovascular Research at the MDC, said: “With the Käthe Beutler Building, we are facilitating encounters between us, the Vascular Biomedicine research teams, and patients. And we are fostering lively interaction between cutting-edge science and technology. Here, we use the latest omics technologies, such as gene sequencing and single cell analysis, and have state-of-the-art microscopy methods at our disposal. Our goal is the translation of basic research discoveries into clinical practice – while also making sure clinical knowledge is fed back to the lab. Translation bridges gaps between disciplines, between their different languages, cultures and ways of thinking, thus creating new understanding and insights. This will permanently change how we view, treat and prevent disease.”

Facts and figures

  • Address: Käthe-Beutler-Haus, Lindenberger Weg 80, 13125 Berlin
  • Builders: Charité – Universitätsmedizin Berlin, Max Delbrück Center
  • Architect: kleyer.koblitz.letzel.freivogel, Gesellschaft von Architekten mbH
  • Costs: 29.1 Mio Euros
  • Floor space: 3030 qm
  • Construction peroid: 2017 – 2021
  • Completion: March 2021

Further information

https://www.mdc-berlin.de/news/press/grand-opening-kathe-beutler-building

Innovation / 24.03.2021
Eckert & Ziegler Divests From Tumour Irradiation Business

Eckert & Ziegler Strahlen- und Medizintechnik AG (ISIN DE0005659700, TecDAX) will divest its tumour radiation equipment (HDR) business. As a first step, it has sold 51% of the shares in BEBIG Medical GmbH, into which it had transferred the HDR business, to the Chinese company TCL Healthcare Equipment (TCL) in Shanghai today.

The divested HDR business generated sales of around EUR 11 million in 2019. For the remaining 49% of the shares in BEBIG Medical GmbH, TCL received a call option until the beginning of 2024 and Eckert & Ziegler received a put option to TCL thereafter. The purchase price upon exercise of the call option is fixed in accordance with the purchase price regulation of the current contract; the purchase price upon exercise of the put option may be higher depending on the development of the EBITDA of BEBIG Medical GmbH.

Last year, the HDR business with the so-called afterloader devices generated a low double-digit million turnover. The growth market for the medical devices is in Asia, especially in the People' s Republic of China. "Only with a strong Chinese partner the HDR business will unfold its full potential," Dr Harald Hasselmann, Member of the Executive Board of Eckert & Ziegler AG, explained the transaction. "It makes sense for us to put this business in other hands and focus even more on the fast-growing radiopharmaceuticals business." The production of tumour radiation equipment will remain in Germany. 

TCL Healthcare Equipment (Shanghai) Co., Ltd. (上海惠影医疗科技有限公司), headquartered in Shanghai, is one of the innovative suppliers of medical imaging diagnostic products with the vision to provide affordable healthcare for everyone. www.tcl-healthcare.com    

Insider information pursuant to Article 17 MAR

economic development, Living, Patient care / 15.03.2021
Erster Spatenstich fürs Waisenhaus

Das Zentrum für trauernde Kinder baut in Buch dringend benötigte Einrichtung

In Buch gibt es die gute Möglichkeit, individuell und gemeinsam zu trauern. Der Verein TrauerZeit Berlin Brandenburg e. V. hat in seinen Räumen im Haus 30 A auf dem Gelände des denkmalgeschützten Ludwig-Hoffmann-Quartiers in Buch ein farbenfrohes Refugium geschaffen. »Die Trauer ist bunt«, sagt Simone Rönick, die das Trauerzentrum vor 16 Jahren ins Leben brachte.

Der Tod ist ein großes Tabuthema. Er berührt eigene Ängste, macht sprach- und hilflos und kann doch jeden treffen. »Wir helfen in dieser Krise und bieten psychosoziale Unterstützung für trauernde Familien an«, erklärt die ausgebildete Sterbe- und Trauerbegleiterin.

Kinder und Jugendliche, die die Erfahrung des vorzeitigen Todes von Mutter oder Vater machen, seien von Grund auf erschüttert, ihr Vertrauen in eine sichere Welt vollkommen zerstört. Wenn sich nach dem Tod auch noch das gesamte Umfeld verändere, Vergangenheit verlorengehe und die Gegenwart aus einer chaotischen neuen Welt bestehe, seien Kinder und Jugendliche überfordert und traumatisiert. Im Bucher Trauer-Zentrum treffen sie auf andere Trauernde, hier finden sie die Möglichkeit, über ihre Traurigkeit zu reden, sich an den geliebten Menschen zu erinnern, das Schweigen zu durchbrechen.

Das Reden über den Verlust sei wichtig, weiß auch Sandra Lücking aus eigener Erfahrung. Ihre Tochter hat nach dem Tod des Vaters eine Trauergruppe des Vereins besucht. Sie selbst empfand es als doppelt schmerzhaft, dass Bekannte, auch Freunde nicht mit ihr über den Tod sprachen. »Einer hat gar die Straße gewechselt, als er mich sah. Da waren mir jene Menschen lieber, die zumindest gesagt haben, dass sie nicht wüssten, was sie zu unserem Verlust sagen sollen.« Für ihre Tochter sei die Gruppe eine große Hilfe gewesen. »Sie fuhr jedesmal gern nach Buch und fühlte sich aufgehoben.«

In den professionell angeleiteten Kinder- und Jugendlichen-Gruppen wird die Trauer auch spielerisch aufgearbeitet. Eine wichtige Rolle spielen Gegenstände der verstorbenen Person, Fotos. Jedes Kind hat eine persönliche Erinnerungskiste mit unterschiedlichsten Dingen. In der Gruppe setzen sie sich kreativ mit ihren Gefühlen auseinander, Rituale, Erinnerungsbücher oder Musik helfen bei der aktiven Trauerarbeit.  

Auch kreative Einzeltrauerbegleitungen sowie Kriseninterventionen bei Suizid und anderen traumatischen Todesumständen bietet der Verein an. Nicht zuletzt stehen Beratungen für Fachkräfte auf dem Programm. Seit vergangenem Jahr ist TrauerZeit e. V. ein anerkannter Träger der freien Jugendhilfe, doch finanzielle staatliche Unterstützung fehlt weiterhin. »Trauer kommt in der Sozialgesetzgebung nicht explizit vor«, so die Vereinsgründerin Simone Rönick. »Dass Tod und vorzeitiger Verlust Tabuthemen sind und selbst erste professionelle Begleiter sprach- und hilflos im Angesicht des zu frü̈hen Todes sind, haben wir oft erlebt. Kein Wunder.  Trauerbegleitung und Trauertherapie für Kinder und Jugendliche gehört leider auch nicht zu den Ausbildungs- und Studieninhalten.« Nur durch die Unterstützung der Sparda Bank Berlin und weiterer Förderer und Sponsoren konnte das Zentrum seine wichtige Arbeit bislang bestreiten.

Für Simone Rönick ist ihre Arbeit viel mehr als nur ein Job. Momentan brennt sie für das neueste Projekt. »Die Geschichten und Schicksale von Vollwaisen, die bei TrauerZeit begleitet wurden, haben mich oft sprachlos und traurig gemacht«, sagt Simone Rönick. Waisen, die keinen familiären Anschluss haben, werden in ihrer psychischen Ausnahmesituation über das Jugendamt in Kinder- und Jugendwohngruppen untergebracht. »Doch diese haben keinerlei Ausrich- tung auf Trauerbewältigung, sondern sind auf andere vielfältige Problemlagen, wie Gewalt in der Familie oder Vernachlässigung, spezialisiert.«

Aus diesem Grund nahm am 12. März ein in Berlin und Brandenburg einzigartiges Projekt seinen sichtbaren Anfang. Im nördlichen Teil des Ludwig-Hoffmann- Quartiers schritt eine Gruppe fröhlicher Menschen zum ersten Spatenstich für ein Waisenhaus, das bereits im kommenden Jahr eröffnet werden soll. Seine Ausrichtung liegt auf der trauertherapeutischen und traumapädagogischen Begleitung und Gesundung trauernder Kinder. Der 2-geschossige, schlichte Neubau mit dem integrierten Trauer-Zentrum wird nach Fertigstellung und erfolgter Betriebserlaubnis zwei Wohngruppen mit jeweils 6 bis 8 Kindern ein neues Zuhause bieten.

Während der Spatenstichzeremonie wünschte Vereinsvorstand Jürgern Herfert dem Haus eine gute Energie. Hier werde mit Professionalität, Herzblut und Empathie für jene Kinder gearbeitet, die sonst auf der Strecke blieben. Und Simone Rönick strahlt: »Ich hoffe, die Kinder kommen hier zur Ruhe, können gesunden und haben die Chance auf ein gutes Leben«.                                         

Autorin: Kristiane Spitz

Patient care, Education / 10.03.2021
Heldinnen und Helden der Zukunft: Pflege-Azubis übernehmen die Station

Stations-Takeover durch die nächste Generation: Nach einjährigen Vorbereitungen haben angehende Gesundheits- und Krankenpfleger:innen eine kardiologische Station im Helios Klinikum Berlin-Buch übernommen. Für drei Wochen sind die Auszubildenden im dritten Lehrjahr vom Helios Bildungszentrum Berlin für den Stationsablauf der „B1-21“ verantwortlich und werden dabei von examinierten Pflegekräften, speziell ausgebildeten Praxisanleitern und Lehrerinnen unterstützt.

Die 30 „Azubis“ haben sich auf die Herausforderung des Projekts „Schülerstation“ mithilfe ihrer Praxisanleiter akribisch vorbereitet. In drei Schichten versorgen sie nun die Patientinnen und Patienten rund um die Uhr. Sie kümmern sich in den nächsten drei Wochen selbstständig um alle Aufgaben, die für den Pflegedienst auf der 42-Betten-Station anfallen. Die Schülerinnen und Schüler wechseln Verbände, prüfen Vitalwerte und verabreichen Medikamente. Auch sämtliche administrativen Tätigkeiten liegen in ihren Händen. Sie begleiten die täglichen Visiten mit den Ärzten, organisieren die Aufnahme, Entlassung, Untersuchungstermine und schreiben Dienstpläne. Das Projekt findet im Helios Klinikum Berlin-Buch zum ersten Mal statt.

Chance Schülerstation
„Für unsere Auszubildenden ist der praktische Einsatz die beste Vorbereitung auf das anstehende Examen und auf die Anforderungen, die später im beruflichen Alltag an sie gestellt werden. Das Projekt „Schülerstation“ bietet ihnen die Chance, ihr Wissen anzuwenden, ihre Qualifikationen weiterzuentwickeln und Routine im Stationsalltag zu gewinnen“, sagt Pflegedirektorin Sylvia Lehmann. Examinierte Pflegekräfte, Praxisanleiter und Lehrkräfte stehen den Schülerinnen und Schülern bei Fragen jederzeit beratend zur Seite.

Bevor die Azubis das Zepter übernehmen durften, musste zunächst eine Stationsleitung gewählt werden. Die Wahl fiel auf die 35- jährige Vivien Puhle. „Ich freue mich am meisten darauf, zusammen im Team eigenständig arbeiten zu können und Verantwortung zu übernehmen. In den letzten zwei Ausbildungsjahren haben wir bereits viele Erfahrungen in den unterschiedlichsten Fachbereichen machen können, sodass wir den Stationsalltag sehr gut gestalten und managen werden“, sagt Vivien. „Wir Auszubildenden sind sehr dankbar, dass uns so viele Kolleginnen und Kollegen unterstützen, fit für unseren Traumjob zu werden“, sagt Vivien im Namen aller Schülerinnen und Schüler des Jahrgangs.

Aktueller Wissenstand
Gabriele Calenda-Moritz, eine der Lehrerinnen im Helios Bildungszentrum Berlin, sieht optimistisch in die Zukunft für ihre Azubis: „Die angehenden Fachkräfte erlangen Sicherheit für ihre Zeit nach dem Examen. Ich glaube, dass dieses Projekt von den Patientinnen und Patienten gut angenommen werden wird, denn die Schüler verbinden ihr Theorie- und Praxiswissen und sind auf dem aktuellsten Wissensstand ihres Berufes, um bestmögliche Patientenversorgung bieten zu können.“

Gut zu wissen: Ausbildung zum Pflegefachmann/Pflegefachfrau
Die Ausbildung zum Pflegefachmann/Pflegefachfrau im Helios Bildungszentrum Berlin startet immer zum 1. April und 1. Oktober – eine Bewerbung ist jederzeit möglich.

 

www.helios-gesundheit.de/kliniken/berlin-buch

Living / 10.03.2021
Aktion zum Equal Pay Day am 10. März 2021

Zum Equal Pay Day wird am Rathaus Pankow am Mittwoch, dem 10. März 2021 die Equal-Pay-Day-Fahne gehisst, um auf geschlechterspezifische Unterschiede in der Bezahlung von Frauen und Männern aufmerksam zu machen. Unbereinigt liegt dieser in Deutschland aktuell bei 19 Prozent (EU-Durchschnitt: 14,8 Prozent). Berechnet wird dies auf Grundlage des durchschnittlichen Brutto-Stundenlohnes von Frauen (17,72 EUR) und Männern (22,16 EUR).

In Deutschland wird der Equal Pay Day offiziell seit dreizehn Jahren begangen. Seit dem Jahr 2010 schiebt sich der Aktionstag vom 26. März in langsamen Schritten in Richtung Jahresanfang. Die Wahl des Datums hängt mit der Höhe des aktuellen Lohnunterschiedes zusammen: 19 Prozent von 365 Tagen ergeben in diesem Jahr den 10. März 2021. Statistisch gesehen arbeiten Frauen bis zu diesem Tag umsonst, während Männer bereits ab dem 1. Januar für ihre Arbeit entlohnt werden.

Drei Viertel des Verdienstunterschiedes zwischen Frauen und Männern sind darauf zurückzuführen, dass Frauen häufiger in Branchen und Berufen arbeiten, in denen schlechter bezahlt wird und sie seltener Führungspositionen innehaben. Auch arbeiten sie häufiger als Männer in Teilzeit und in Minijobs und verdienen deshalb im Durchschnitt pro Stunde weniger. Im Jahr 2018 war in Deutschland fast jede zweite erwerbstätige Frau (47 Prozent) im Alter von 20 bis 64 Jahren in Teilzeit tätig. Unter den Männern betrug dieser Anteil nur neun Prozent. Der überwiegende Teil der teilzeitarbeitenden Frauen gab als Hauptgrund die Betreuung von Kindern oder Pflegebedürftigen (31 Prozent) beziehungsweise andere familiäre oder persönliche Verpflichtungen (17 Prozent) an.

Das verbleibende Viertel des Verdienstunterschieds entspricht dem bereinigten Gender Pay Gap, der den Verdienstabstand von Männern und Frauen mit vergleichbaren Qualifikationen, Tätigkeiten und Erwerbsbiografien misst. Er wird nur alle vier Jahre ermittelt und liegt aktuell bei sechs Prozent.

Patient care / 05.03.2021
Sehr hohe Impfbereitschaft der Mitarbeiter*innen im Helios Klinikum Berlin-Buch

Bereits über 2.000 Beschäftigte geimpft

Das Helios Klinikum Berlin-Buch ist in der Pandemiebekämpfung einen großen Schritt weiter: Bislang haben sich über 2.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gegen COVID-19 impfen lassen. Über 90 Prozent der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im direkten Patientenkontakt haben eine Impfung erhalten.

„Wir sind in den letzten Wochen beim Impfen weit gekommen! Wir konnten allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im direkten Patientenkontakt ein Impfangebot machen. Die Impfbereitschaft im Haus war überdurchschnittlich hoch“, sagt Prof. Dr. Henning T. Baberg, Ärztlicher Direktor im Helios Klinikum Berlin-Buch.

Pflegedirektorin Sylvia Lehmann ergänzt: „Wir freuen uns, dass schon so viele unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, einen Schutz vor schwerer Erkrankung durch das Corona-Virus erhielten. Wir haben die erste Runde der Erstimpfungen und bereits eine große Zahl an Zweitimpfungen erfolgreich abgeschlossen. Dadurch können wir noch mehr Sicherheit bei der Behandlung unserer Patientinnen und Patienten garantieren.“
Über 90 Prozent der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im direkten Patientenkontakt haben eine Impfung erhalten. In Folge der Impfungen hat das Klinikum seit einigen Wochen fast keine Corona-bedingten Ausfälle beim Personal zu verzeichnen.

„Es ist schön zu sehen, dass die Impfbereitschaft im Klinikum so groß ist. Die Impfung ist ein Meilenstein – für den Schutz jedes Mitarbeiters, der Familien, unserer Patienten aber auch zur Eindämmung der Pandemie“, betont Daniel Amrein, Geschäftsführer im Helios Klinikum Berlin-Buch.
Die Impf-Reihenfolge ist in der „Verordnung zum Anspruch auf Schutzimpfung gegen das Coronavirus SARS-CoV-2“ festgelegt. Organisiert und realisiert wurden die Impfungen hausintern und sehr zeitnah entsprechend der Lieferungen über den Senat von Berlin.

Das Personal des Klinikums ist mit Impfstoffen von BioNTech/Pfizer und vor allem AstraZeneca geimpft worden. Bis dato wurden klassische Impf-Reaktionen beobachtet: Schmerzen an der Einstichstelle, Kopf- oder Gliederschmerzen. In manchen Fällen traten auch Fieber und Schüttelfrost auf. „Insgesamt sind die Impfreaktionen im Rahmen dessen, was in den Studien beschrieben ist, alle Geimpften waren nach sehr kurzer Zeit wieder beschwerdefrei, keiner hat andere Nebenwirkungen entwickelt“, berichtet Prof. Baberg.

 

Living / 04.03.2021
Pankow tritt Bündnis „Kommunen für biologische Vielfalt“ bei

Der Bezirk Pankow hat jetzt, vertreten durch den zuständigen Bezirksstadtrat Daniel Krüger, die Deklaration „Kommunen für biologische Vielfalt“ unterzeichnet. In Berlin sind mit Lichtenberg, Mitte, Marzahn-Hellersdorf, Charlottenburg-Wilmersdorf und Friedrichshain-Kreuzberg bereits fünf weitere Bezirke Mitglied.

Ziel dieses Bündnisses ist es, die biologische Vielfalt zu erhalten und zu entwickeln, um zur Stabilität der Ökosysteme und somit zur Sicherung der für uns allen bedeutsamen natürlichen Lebensgrundlagen beizutragen. Die Zerstörung und Zerschneidung von Lebensräumen gefährdet diese Artenvielfalt besonders stark und wird häufig durch Bauvorhaben (Wohnungen, Infrastrukturen) verursacht. Der Erhalt der Artenvielfalt ist eines der Hauptziele des Naturschutzes und wird im Bundesnaturschutzgesetz benannt. In der Konsequenz soll in Zukunft darauf geachtet werden, dass sämtliche Stadtentwicklungsprojekte und Infrastrukturvorhaben sich mit den Zielen des Artenschutzes vertragen und umsetzbar sind ohne diesen signifikant zu beeinträchtigen.

Seit September 2020 ist das Land Berlin zudem Mitglied beim Bündnis „Kommunen für biologische Vielfalt“.

Weitere Informationen im Internet unter: https://www.kommbio.de/service/pressemitteilungen/articles/berlin-ist-mitglied/

Innovation, Living / 04.03.2021
Gewerberechtliche Allgemeinverfügung erlassen

"Erlöschensfristen" werden bis 31. Juli 2022 verlängert

Eine Allgemeinverfügung zum Fortbestehen von Erlaubnissen nach bestimmten gewerberechtlichen Regelungen hat das Bezirksamt Pankow jetzt erlassen. Hintergrund ist, dass bestimmte gewerberechtliche Erlaubnisse erlöschen, wenn Inhaber:innen den Betrieb nicht innerhalb eines Jahres nach Erteilung der Erlaubnis begonnen oder seit einem Jahr nicht mehr ausgeübt haben. In den mit dem Infektionsgeschehen durch das Coronavirus - SARS-CoV-2 einhergehenden rechtlichen und tatsächlichen Einschränkungen beim Betrieb der Gewerbe liegt ein wichtiger Grund für diese Fristenverlängerung bis zum 31. Juli 2022 vor.

Da Kneipen, Clubs, Spielhallen und Prostitutionsstätten erstmalig bereits ab 14. März 2020 geschlossen werden mussten, erfolgt die Bekanntmachung der Allgemeinverfügung rechtzeitig vor Ablauf der Jahresfrist. Die Fristverlängerung betrifft Gaststättenerlaubnisse gemäß § 2 Abs. 1 GastG sowie Erlaubnisse gemäß § 33a GewO, § 12 ProstSchG sowie § 2 SpielhG Bln.

Die Allgemeinverfügung ist auf der Homepage des Bezirksamtes Pankow unter www.berlin.de/pankow bei „Aktuelle Hinweise“ veröffentlicht.

Research / 02.03.2021
Fehlfaltung im Alzheimer-Gehirn

Erich Wanker möchte herausfinden, inwieweit fehlgefaltete und damit krankhafte Amyloid-Eiweiße auch andere Proteine der Nervenzellen strukturell verändern – und so zum Fortschreiten der Alzheimer-Demenz beitragen. Dafür hat er von der privaten „Alzheimer Forschung Initiative“ 120.000 Euro erhalten.

Alzheimer entwickelt sich im Verborgenen. Bereits viele Jahre, bevor die ersten Zeichen der Erkrankung sichtbar werden, nimmt diese im Gehirn ihren unheilvollen Verlauf. Kleine Proteine, die Beta-Amyloid-Peptide, verändern aus noch unbekannten Gründen ihre räumliche Struktur. Dadurch werden sie klebrig und verklumpen zwischen den Nervenzellen zu Plaques. Das löst im Gehirn eine Entzündung aus, bei der sich Bündel ebenfalls fehlgefalteter Proteine, die Tau-Fibrillen, in den Zellen ansammeln. Irgendwann bedeuten die Fibrillen für die Zellen den sicheren Tod. Was genau diese tödliche Kaskade in Gang setzt, ist für die Wissenschaft aber noch immer ein großes Rätsel.

Krankhaft veränderte Eiweiße beeinflussen gesunde Proteine

„Erst seit einigen Jahren weiß man, dass fehlgefaltete Beta-Amyloide offenbar in der Lage sind, auch andere Proteine umzuformen – ähnlich wie man es bei den vom Rinderwahn bekannten Prionen beobachten kann“, sagt Professor Erich Wanker vom Berliner Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin in der Helmholtz-Gemeinschaft (MDC). „Kommt ein fehlgefaltetes Peptid mit einem gesunden Peptid in Kontakt, beginnt Letzteres ebenfalls, seine räumliche Struktur zu verändern“, erklärt der Leiter der Arbeitsgruppe „Proteomforschung und molekulare Mechanismen bei neurodegenerativen Erkrankungen“. Auf diese Weise entstehen im Gehirn immer mehr der schädlichen Plaques. Auch beim Tau-Protein hat man solche Eigenschaften in Experimenten mit Mäusen bereits beobachtet. „Das bedeutet jedoch nicht, dass Alzheimer von Mensch zu Mensch weitergegeben werden kann“, betont Wanker. „Die Umfaltung erfolgt ausschließlich im Gehirn, von Protein zu Protein.“

Unklar ist bislang, ob die fehlgefalteten Amyloid- und Tau-Eiweiße ihre krankmachende Struktur nur untereinander übertragen können oder ob die Ausbreitung – das „Seeding“, wie Wanker es nennt – auch zwischen den beiden Proteinen erfolgen kann. Genau das möchte der MDC-Wissenschaftler jetzt gemeinsam mit seinem Team erforschen. Unterstützt wird er dabei in den kommenden drei Jahren, als einer von insgesamt elf prämierten Forscher*innen, von der gemeinnützigen Alzheimer Forschung Initiative e.V. (AFI). Sie stellt Wanker Fördermittel von insgesamt 120.000 Euro zur Verfügung. Die AFI ist der größte private Förderer der Alzheimer-Forschung an deutschen Universitäten und öffentlichen Einrichtungen. Seit dem Jahr 1995 sammelt der Verein private Spendengelder für sein wichtigstes Anliegen, Alzheimer eines Tages heilbar zu machen.

Ziel ist es, die Ausbreitung der Amyloide im Gehirn zu verhindern

„Ich freue mich sehr über diese Auszeichnung, mit deren Hilfe ich eine wissenschaftliche Mitarbeiterin beschäftigen möchte und darüber hinaus Labormaterialien wie Zellkulturen oder synthetisch hergestellte Amyloid- und Tau-Proteine finanzieren kann“, sagt Wanker. „Unser Ziel ist es, in den nächsten Jahren Ansätze für neue Medikamente zu entwickeln, die die Vermehrung und die Ausbreitung der fehlgefalteten Proteine im Gehirn unterbinden.“

Zunächst plant der Forscher dazu Experimente mit Nervenzellen in der Kulturschale. „Die Zellen sind genetisch so verändert, dass Ansammlungen fehlgefalteter Eiweiße sichtbar werden“, erläutert Wanker. „Wir werden diese Proteine in Zellen einschleusen und dann untersuchen, ob die entstehenden Aggregate tatsächlich von Zelle zu Zelle weitergebeben werden.“ Ganz ähnliche Experimente sind mit Fruchtfliegen, also im lebenden Organismus, geplant. „Keines der bisher getesteten Medikamente gegen die Alzheimer-Demenz hat sich gegen das Seeding gerichtet“, sagt Wanker. Und vielleicht ist das ja zumindest einer der Gründe, warum man bei der Behandlung der Krankheit bislang kaum Erfolge erzielt hat.


Abbildung: Bei genetisch veränderten Mäusen, die ein Alzheimer-ähnliches Krankheitsbild entwickeln, treten im Gehirngewebe ebenfalls Beta-Amyloid-Plaques auf. Der Kern der Plaques erscheint hellblau, hier ist die typische Faltblattstruktur am stärksten ausgeprägt. In gelb und lila ist lose um den Kern angereichertes Beta-Amyloid zu sehen. Foto: AG Wanker, Technologieplattform „Advanced Light Microscopy“.


Weiterführende Informationen

www.mdc-berlin.de

Living / 02.03.2021
Steine ohne Grenzen wird 20: Mitmachprojekt - Courage gegen Rassismus - Wertepfad

Im Jubiläumsjahr des Symposions 2021 werden die beiden Künstler Silvia Fohrer und Rudolf J. Kaltenbach „coronakonform“ ein Kunstwerk mit interessierten Bürger*innen schaffen. Teilnehmen können Pankower*innen ab dem 23.03.2021. Es werden dazu Kunsttaschen „lebendige Box“ zum Mitmachen an verschiedene Orte und Institutionen, in Bibliotheken und Bürgertreffs verteilt. Darin befinden sich Steine aus vielen Kontinenten zumGestalten für ein gemeinsames Mosaik und Mobile, eine Verlosung mit Fotoaktion für einen Bildhauerworkshop und Informationen zur Aktion. 

Die gemeinsam geschaffenenen Kunstwerke Mosaik und Mobile werden in Berlin-Buch auf der Skulpturenlinie Steine ohne Grenzen aufgestellt.

Die Aufstellorte der Box findet man im Internet unter steineohnegrenzen.wordpress.com. Die fertigen gestalteten Steine können dann wieder dort zurückgegeben werden, wo sie abgeholt wurden oder im bb-EWERKultur in Berlin-Buch oder unter info steineohnegrenzen@web.de. Das läßt sich gleichzeitig verbinden mit einem interessanten Atelierbesuch bei den beiden Künstlern im alten E-WERK Buch.

Die Abschlussveranstaltung findet am 27.11.2021 ab 11.00 Uhr auf derSkulpturenlinie statt.

Treffpunkt ist der Parkplatz Steine ohne Grenzen in der Hobrechtsfelder Chaussee an der Ländergrenze zu Brandenburg. Von dort aus geht es mit den Bildhauern bis zur Wiltbergstraße entlang der zahlreichen Skulpturen der Künstler*innen des Symposions „verboten-verfolgt-entartet 1937“.

Steine ohne Grenzen hat mit seinen bisher 12 Internationalen Symposien mit über 200 Skulpturen im In- und Ausland, Berlins größtes Denkmal für einfriedliches Miteinander geschaffen, gegen Ausgrenzung und Fremdenfeindlichkeit. Zwei Denkmale für die Opfer des Nationalsozialismus erinnern andie Bucher Geschichte in dieser Zeit. Es lohnt sich auch sonst, die Skulpturen in der Landschaft um Berlin-Buch und Hobrechtsfelde zu erkunden. Eine abwechslungsreiche Landschaft mit hohem Erholungswert erwartet sie.

Kontakt und Informationen
Steine ohne Grenzen e.V.
Rudolf J. Kaltenbach
Mobil: 0175 7562872

Gemeinnüziger Verein seit 2017: Steine ohne Grenzen e.V., co/o Silvia Fohrer, Rudolf Kaltenbach, postadresse: Rathenower Str. 43, 10559 Berlin, web: steineohnegrenzen.wordpress.com, 0175 7562872 Mail: steineohnegrenzen@web.de

Das Projekt wird unterstützt von Demokratie-leben! Pankow

Patient care / 01.03.2021
Evangelische Lungenklinik begrüßt neuen Chefarzt

Dr. med. Mohamed Zaatar übernimmt die Leitung der Klinik für Thoraxchirurgie

Heute, am 1. März 2021, übernimmt Dr. med. Mohamed Zaatar die Leitung der Klinik für Thoraxchirurgie an der Evangelischen Lungenklinik in Berlin-Buch und folgt damit auf Dr. med. Gunda Leschber, die nach fast 18 Jahren als Chefärztin in den Ruhestand geht.

Dr. Zaatar über die neue Herausforderung: „Die Evangelische Lungenklinik ist eine etablierte Lungen-Spezialklinik mit langer Tradition. Ich freue mich, die Nachfolge von Frau Dr. Leschber antreten zu dürfen. Zudem sehe ich großes Potenzial, die bereits positive Entwicklung der Lungenklinik weiter voranzutreiben.“

Die Klinik für Thoraxchirurgie bietet das komplette Spektrum thoraxchirurgischer Operationen. Dazu gehören Eingriffe an den Atemwegen, der Lunge, dem Mittelfellraum und der Brustwand. Dr. Zaatar: „Ich übernehme eine etablierte Klinik, deren hervorragenden Ruf es aufrecht zu erhalten gilt. Es liegt mir sehr daran, das vorhandene und umfassende Behandlungsspektrum fortzuführen und es gleichzeitig durch Ausweitung der minimal-invasiven Chirurgie, der erweiterten Resektionen und der Luftröhrenchirurgie auszubauen. Prozessoptimierung, Steigerung der Effizienz und der Behandlungsqualität sind im chirurgischen Alltag von äußerster Wichtigkeit.“

Dr. Zaatar arbeitete zuletzt als Oberarzt an der Klinik für Thoraxchirurgie und Thorakale Endoskopie an der Ruhrlandklinik Essen, einer der größten thoraxchirurgischen Kliniken Europas. Er weiß um den großen Wandel auf seinem Spezialgebiet: „In den vergangenen Jahren hat sich beispielsweise die minimal-invasive, schonende Chirurgie als Standard bei den meisten thoraxchirurgischen Eingriffen etabliert. Die Herausforderung besteht darin, für jede Patientin, jeden Patienten einen individuellen und optimalen Therapieplan zu erstellen.“ Seine Schwerpunkte sieht der gebürtige Ägypter unter anderem in der chirurgischen Behandlung von Lungenkrebs sowie der sogenannte parenchymsparenden - also gewebesparenden -  Resektion bei fortgeschrittenen Tumorerkrankungen. Bei dieser Operationsmethode wird mit einem speziellen Rekonstruktions-Verfahren das Lungengewebe und somit auch die Lebensqualität der Patient*innen erhalten.

Auch die Förderung junger Ärztinnen und Ärzte möchte der neue Chefarzt (41) weiter voranbringen.
 

ÜBER DIE EVANGELISCHE LUNGENKLINIK

Die Evangelische Lungenklinik, ein Unternehmen der Johannesstift Diakonie, ist seit ihrer Gründung im Jahr 1952 eine weithin anerkannte Spezialklinik für akute und chronische Erkrankungen der Lunge sowie des Brustkorbs.

Die Evangelische Lungenklinik in Berlin-Buch behandelt rund 6.400 stationäre und etwa 12.200 ambulante Patienten jährlich und ist Akademisches Lehrkrankenhaus der Charité – Universitätsmedizin Berlin.

 

ÜBER DIE JOHANNESSTIFT DIAKONIE

Die Johannesstift Diakonie gAG ist das größte konfessionelle Gesundheits- und Sozialunternehmen in der Region Berlin und Nordostdeutschland. Rund 9.300  Mitarbeitende leisten moderne Medizin, zugewandte Betreuung und Beratung im Einklang mit den christlich-diakonischen Werten des Unternehmens. Der Träger betreibt Einrichtungen in Berlin, Brandenburg, Sachsen-Anhalt, Mecklenburg-Vorpommern, Thüringen und Niedersachsen mit einem vielfältigen Angebot in den Bereichen:

  • Krankenhäuser und ambulante Versorgungszentren
  • Pflege- und Wohneinrichtungen sowie Hospize
  • Behindertenhilfe
  • Kinder-, Jugend- und Familienhilfe
  • Arbeit, Beschäftigung und Soziales
  • Ausbildung in der Gesundheits- und Krankenpflege sowie Ergotherapie
  • Dienstleistungen für Gesundheits- und Sozialeinrichtungen
www.pgdiakonie.de/evangelische-lungenklinik

Education / 01.03.2021
Broschüre zur Umweltbildung in Pankow erschienen

„Raus geht´s in die Natur!“

Eine Broschüre mit dem Titel „Raus geht´s in die Natur!“ hat die im Mai 2020 gegründete Koordinierungsstelle Umweltbildung Pankow jetzt veröffentlicht. Die Publikation bietet eine nützliche Übersicht über die verschiedenen Akteur:innen der Natur- und Umweltbildung im Bezirk. Der Fokus liegt dabei auf der Präsentation und Vorstellung von etwa 50 umweltpädagogischen Angeboten, die vorwiegend draußen stattfinden. Mit der Broschüre ist es für Pankower Erziehende und Lehrkräfte ab sofort leichter, Kinder und Jugendliche an das Thema Natur- und Umweltschutz heranzuführen und sie für die Stadtnatur zu begeistern und zu sensibilisieren. Denn laut Senatsbeschluss soll jedes Grundschulkind mindestens einmal im Jahr ein Umweltbildungsangebot wahrnehmen.

Zusätzlich stellt die Koordinierungsstelle eine Karte zum Zusammenfalten und für unterwegs zur Verfügung. Die Angebote der Natur- und Umweltbildung sind hier gelistet. Diese Karte lädt zur Entdeckungstour durch den gesamten Bezirk, aber auch durch die direkte Nachbarschaft ein. Zunächst ist die Broschüre nur online auf der Homepage des Bezirksamtes Pankow unter www.berlin.de/pankow unter "Aktuelle Hinweise" abrufbar.

Weitere Informationen bei der Koordinierungsstelle Umweltbildung Pankow, Susan Brost und Isabelle Deerberg, Hansastraße 182A, 13088 Berlin, E-Mail: ubk.pankow@agrar-boerse-ev.de, Tel.: 030 88497399

Living / 26.02.2021
Warten ohne abzusteigen

An der Kreuzung Wisbyer Straße, Prenzlauer Allee, Ostseestraße, Prenzlauer Promenade hat das Bezirksamt Pankow so genannte Haltestangen für Radfahrende vor allen vier Fahrrad-Ampeln aufgestellt. Die mit einem Trittbrett versehenen Festhaltebügel ermöglichen das Warten an roten Ampeln ohne vom Fahrrad abzusteigen. Insbesondere ältere Menschen, Radfahrende mit schwerem Gepäck oder Klickpedal-Nutzende warten nun komfortabler und kommen so schneller wieder in Fahrt.

Das Bezirksamt hat sich bei der Gestaltung der Bügel von den in Kopenhagen weit verbreiteten Modellen inspirieren lassen. In Kooperation mit einem Berliner Stahlbauunternehmen wurden zwei verschiedene Modelle entworfen, die nun auf Praxistauglichkeit getestet werden. Feedback unter Nennung des Betreffs „Festhaltebügel“ nimmt das Straßen- und Grünflächenamt daher gerne entgegen unter sga-pankow@ba-pankow.berlin.de . Die Kosten für das Pilotprojekt belaufen sich auf ca. 3.500 Euro und wurden finanziert aus dem Radverkehrsprogramm der Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz.

Die Festhaltebügel sind ein Element, mit denen die Rad-Infrastruktur in Pankow aufgewertet werden soll, um Radfahrenden ihre Wege attraktiver zu gestalten. Auch für den Fußverkehr bieten die Bügel einen Vorteil, denn sie erschweren das beliebte Umfahren von roten Ampeln über den Gehweg.

Research, Education / 24.02.2021
Zukunftsfähige Ideen im Wettbewerb „Jugend forscht“

Das Immunsystem mit Kefirknollen stärken, intelligente Straßenmodelle entwickeln, ein Programm für chemische Reaktionen schreiben: Die Gewinner*innen des 56. Regionalwettbewerbs auf dem Campus Berlin-Buch überzeugten mit hohem Engagement und ideenreichen Projekten.

Pandemiezeiten sind außergewöhnlich, auch für den Wettbewerb „Jugend forscht“. Junge MINT-Talente und diejenigen, die sie fachlich betreuten, mussten sehr flexibel und kreativ sein, um die Projektideen umzusetzen. Dennoch war die Zahl der bundesweiten Anmeldungen im Vergleich zum Vorjahr nur um ein Viertel geringer: Etwa 9.000 junge Forscher*innen gingen 2021 an den Start. Der Campus Berlin-Buch, erstmals einer von drei Berliner Standorten des Regionalwettbewerbs, betreute insgesamt 39 Projekte.

Am 16. Februar 2021 präsentierten die Schülerinnen und Schüler unter dem Motto „Lass Zukunft da“ ihre Forschungsarbeiten beim digitalen Wettbewerb in Buch. Für die Umsetzung sorgten drei Pateneinrichtungen des Campus: das Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin in der Helmholtz-Gemeinschaft (MDC), das Leibniz-Forschungsinstitut für Molekulare Pharmakologie (FMP), die Campus Berlin-Buch GmbH und – assoziiert – das Experimental and Clinical Research Center (ECRC) von MDC und Charité – Universitätsmedizin Berlin.

Sonderpreis: Ein Tag im Labor
Bei der Siegerehrung am 23. Februar 2021 wurden in jedem der sieben Fachgebiete zwei Projekte mit einem ersten Preis ausgezeichnet – eines von „Jugend forscht“ und eines in der Juniorensparte des Wettbewerbs „Schüler experimentieren“. Im Fachbereich Technik gab es sogar ein zusätzliches Siegerprojekt und ein herausragendes Physik-Projekt gewann als „bestes interdisziplinäres Projekt“. Damit rücken insgesamt 16 Projekte auf die nächste Stufe des Wettbewerbs: Die Gewinnerinnen und Gewinner dürfen beim Landeswettbewerb an der TU Berlin teilnehmen. Zusätzlich zu den ersten bis dritten Plätzen wurden zahlreiche Sonderpreise vergeben, zum Beispiel der Sonderpreis „Ressourcenschonung“ des BilRess-Netzwerks für ein Projekt, das sich mit der Wiedergewinnung des Seltenerdmetalls Neodym aus gealterten Magneten befasst.

In den Fachgebieten Biologie, Physik, Arbeitswelt und Mathematik/Informatik qualifizierten sich darüber hinaus fünf junge Forscher für den Campus-Sonderpreis: ein Tag im Labor, der dem engagierten Nachwuchs Einblicke in die Forschung der jeweiligen Institute ermöglicht.

So zeichnete das FMP die beiden 14-jährigen Schüler des Käthe-Kollwitz-Gymnasiums, Emil Dahms und Luca Achilles, aus. Sie schrieben ein eigenes Programm, um chemische Reaktionen zu berechnen. Professor Volker Haucke, Direktor des FMP, würdigte im Vorfeld diese Leistung: „In diesem Alter ein Programm zu schreiben, das eine unvollständige chemische Reaktion als Eingabe erhält und dann alle fehlenden Ausgangsstoffe und Produkte berechnet und anschließend ausgleicht, ist sehr beachtlich.“

Vom MDC erhielt Peter Armin Jung, der die zwölfte Klasse der Katholischen Oberschule Salvator besucht, einen Campuspreis. Er legte dar, warum sich die Kefirknolle als wirkungsvolles Probiotikum zur Stärkung des Immunsystems eignet und untersuchte, wie sie sich am besten für den Verzehr vermehren lässt. „Ich bin sehr beeindruckt vom Engagement der Schülerinnen und Schüler – aber noch mehr von der Qualität ihrer Arbeiten. Besonders gefreut habe ich mich über die professionelle Versuchsanordnung und die Alltagsnähe des Experiments mit der Kefirknolle. Ich gratuliere Peter Armin Jung zum verdienten Sonderpreis“, sagte Professorin Heike Graßmann, Administrative Vorständin des MDC, während der Siegerehrung.

Umweltfreundliche Mobilität und Strahlenschutz
Professor Friedemann Paul, Direktor des ECRC, beglückwünschte Marvin Ramm, 17 Jahre, vom Archenhold-Gymnasium zu seiner bemerkenswerten Arbeit: „Marvin Ramm hat einen eigenen Geigerzähler konstruiert, dafür eine Platine sowie die nötige Software entwickelt und ein Gehäuse im 3D-Druck erstellt. Mit seinem Prototypen war er in der Lage, die Abschirmung oder Abschwächung ionisierender Strahlen näher zu untersuchen. Sein letztendliches Ziel ist aber vor allem, ein kostengünstiges Gerät für den Gebrauch in Schulen zu entwickeln.“ 

Im Fachgebiet Arbeitswelt erhielt Leonardo Kluge, 13 Jahre, Schüler des Robert-Havemann-Gymnasiums einen Sonderpreis für seine Arbeit, die sich experimentell mit einer intelligenten Straße beschäftigte. Er hat ein Straßenmodell entwickelt, das Elektroautos mittels Induktion nachhaltig mit elektrischer Energie versorgen soll. Dr. Ulrich Scheller, Geschäftsführer des Patenunternehmens Campus Berlin-Buch GmbH, sagte dazu: „Umweltfreundliche Mobilität ist für den Campus und den gesamten Zukunftsort Buch ein wichtiges Anliegen, das wir intensiv verfolgen. Wir freuen uns darauf, Leonardo Kluge für einen Tag auf dem Campus zu begrüßen.“

Im nächsten Jahr unterstützt der Campus gerne wieder den „Jugend forscht“-Wettbewerb. „Die Ideenvielfalt, die sorgfältige Umsetzung der Projekte und die Begeisterung der Nachwuchstalente sprechen dafür“, erklärte Dr. Scheller. „Und nachdem in diesem Jahr alles digital stattfinden musste, kann im kommenden Februar der Wettbewerb hoffentlich wieder in Präsenz stattfinden. Denn der wichtige Austausch von Ideen funktioniert trotz aller Technik immer noch am besten von Angesicht zu Angesicht.“

Weiterführende Informationen

Liste der Siegerinnen und Sieger (Regionalwettbewerb Berlin-Buch 2021)

„Jugend forscht“

Der Wettbewerb „Jugend forscht“
„Jugend forscht“ ist der größte und bekannteste naturwissenschaftlich-technische Nachwuchswettbewerb Deutschlands. Er ist eine gemeinsame Initiative von Bundesregierung, der Zeitschrift „stern“, Wirtschaft, Wissenschaft und Schulen. Ziel ist es, besondere Leistungen und Begabungen von Jugendlichen in den Bereichen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik (MINT) zu fördern. In sieben Fachgebieten treten jährlich junge Forscherinnen und Forscher an. Ab Klasse 4 können talentierte Kinder in der Juniorensparte „Schüler experimentieren“ teilnehmen. Jugendliche ab 15 Jahren starten in der Sparte „Jugend forscht“. Veranstaltet wird der Wettbewerb von der Stiftung Jugend forscht e.V. www.jugend-forscht.de

Campus Berlin-Buch
Der Campus Berlin-Buch ist ein moderner Wissenschafts-, Gesundheits- und Biotechnologiepark. Alleinstellungsmerkmale sind der klare inhaltliche Fokus auf Biomedizin und das enge räumliche und inhaltliche Zusammenwirken von Forschungsinstituten, Kliniken und Biotechnologie-Unternehmen. Im Mittelpunkt stehen dabei die Erforschung molekularer Ursachen von Krebs,- Herzkreislauf- und neurodegenerativen Erkrankungen, eine interdisziplinär angelegte Grundlagenforschung zur Entwicklung neuer Therapien und Diagnoseverfahren, eine patientenorientierte Forschung und die unternehmerische Umsetzung biomedizinischer Erkenntnisse.

Dank exzellenter Wissenschaftseinrichtungen und Unternehmen im BiotechPark hat der Campus ein herausragendes Innovations- und Wachstumspotenzial. Dazu gehören als Einrichtungen der Grundlagenforschung das Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin in der Helmholtz-Gemeinschaft (MDC) und das Leibniz-Forschungsinstitut für Molekulare Pharmakologie (FMP), das gemeinsam von MDC und Charité – Universitätsmedizin Berlin betriebene und auf klinische Forschung spezialisierte Experimental and Clinical Research Center (ECRC) sowie das Berlin Institute of Health (BIH). Der BiotechPark Berlin-Buch gehört mit 67 Unternehmen, 800 Beschäftigten und rund 31.000 Quadratmetern Büro- und Laborfläche zu den führenden Technologieparks in Deutschland. Seit 1992 sind über 600 Millionen Euro an öffentlichen Fördermitteln durch die EU, den Bund und das Land Berlin in den Campus Berlin-Buch investiert worden, um diese Synergien zu unterstützen. www.campusberlinbuch.de

Research / 22.02.2021
Schlafenden Tumorzellen die Orientierung nehmen

Dormante Krebszellen, die sich vom Primärtumor gelöst haben und nun im Blutkreislauf zirkulieren, können durch die Chemotherapie oft nur unzureichend vernichtet werden. So kommt der Krebs früher oder später als Fernmetastase wieder zurück. Einem interdisziplinären Forscherteam vom Leibniz-Forschungsinstitut für Molekulare Pharmakologie (FMP) in Berlin, der Universität zu Köln, sowie der Universiteit Leiden ist es gelungen, neuartige Moleküle zu entwickeln, die das Dilemma unterbrechen. Die Substanzen sind in der Lage, eine für die Metastasierung essentielle Proteinfamilie zu hemmen, so dass Krebszellen an ihrer Wanderschaft in entfernte Orte des Organismus gehindert werden, wie präklinische Experimente zeigten. Die Ergebnisse der Arbeit sind im Fachjournal PNAS erschienen.

Krebs ist tückisch. Selbst wenn der Tumor scheinbar komplett entfernt worden ist, verbleiben häufig etliche Tumorzellen schlummernd in den Blutbahnen des Körpers. Zytostatika sollen einen Rückfall verhindern, doch die „schlafenden“ Krebszellen erwischt die Chemotherapie nicht. Der Grund: Die meisten Zytostatika töten nur die sich schnell vermehrenden Zellen. Dormante Tumorzellen sind nicht aktiv und es ist nur eine Frage der Zeit, bis diese Zellen eine Resistenz gegen die Therapie entwickeln. Danach wandern sie - angelockt durch Wachstumshormone – aus den Lymph- oder Blutbahnen aus und nisten sich im Organ ein. Über diesen Weg bilden sie dann Metastasen, die meist nicht mehr heilbar sind.
Forscher am FMP versuchen deshalb, invasive Krebszellen an ihrer Wanderschaft zu hindern. Angriffspunkt ist die Proteinfamilie Ena/VASP. Diese Proteine werden von allen Zellen benutzt, die ihre Form verändern müssen, etwa Immunzellen, Nervenzellen oder Blutplättchen; in besonders invasiven Krebszellen sind sie stark überexprimiert. Ena/VASP-Proteine sorgen in Interaktion mit weiteren Proteinen für den Umbau des Zellskelettes, damit eine Zelle gerichtet wandern kann, weshalb sie bei Krebs unerlässlich für die Metastasierung sind. Und genau an diesem Punkt greifen die Forscher an: „Die Idee ist, dass schlafende Krebszellen ihre Orientierung verlieren, wenn wir die fatale Maschinerie mit Hemmstoffen unterbrechen“, sagt Dr. Matthias Barone, Biochemiker in der Arbeitsgruppe „Drug Design“ von Ronald Kühne.

Set von Molekülen erfolgreich modifiziert
Bereits 2015 hatte das Forscherteam ein Molekül identifiziert, das an die Proteinfamilie bindet, jedoch war es noch nicht wirksam genug, um in geringen Mengen einen Effekt im Organismus zu erreichen. Dies ist jetzt durch weitere chemische Modifikationen am Molekül gelungen.
Zellexperimente zeigten: Krebszellen, die mit den Substanzen behandelt wurden, verlieren ihre Fähigkeit, entlang der Lockstoffe zu wandern. Je höher die Konzentration, desto stärker war der Effekt. „Unsere Moleküle binden spezifisch an die Proteinfamilie Ena/VASP, wodurch die Interkation mit weiteren Proteinen verhindert wird bzw. Partnerproteine verdrängt werden“, erläutert Matthias Barone das Wirkprinzip. „Dadurch werden die Krebszellen zwar nicht abgetötet, aber sie werden sozusagen orientierungslos und können ihren Weg in die Blutbahn oder in andere Organe nicht mehr finden.“
Dass dies auch im lebenden Organismus funktioniert, zeigten Experimente mit Zebrafischembryos, denen Brustkrebszellen implantiert worden waren. Fischembryos, die in diesen Substanzen schwammen, zeigten danach signifikant weniger Brustkrebszellen, die aus dem Blutkreislauf in die Schwanzflosse metastasierten.
Wichtig für die Weiterentwicklung der Substanzen: Das Forscherteam konnte nachweisen, dass die modifizierten Moleküle spezifisch an die Proteinfamilie binden und nicht an andere verwandte Proteine, was weitreichende unerwünschte Folgen nach sich ziehen könnte.

Blockade verhindert Metastasierung
„Wir haben in dieser Arbeit zum einen gezeigt, dass diese Proteinfamilie absolut notwendig für den Prozess der Metastasierung von Krebszellen ist“, fasst Arbeitsgruppenleiter Dr. Ronald Kühne die im Fachjournal PNAS publizierten Ergebnisse zusammen. „Und zweitens konnten wir als erste Forschergruppe weltweit ein Set an Molekülen entwickeln, das die Proteinfamilie erkennen und den Prozess hemmen kann. Das öffnet natürlich die Möglichkeit, parallel zu den zytostatischen Therapien, die Metastasierung zu unterbinden oder wenigsten zu verlangsamen.“
Im nächsten Schritt werden die Berliner Drug Designer die pharmakologischen Eigenschaften des Moleküls optimieren, damit es im Tiermodell erprobt werden kann. Am Ende einer langen Entwicklungsprozesses könnte in Zusammenarbeit mit der Pharmaindustrie ein Medikament entstehen, das das Überleben bei Krebs deutlich verbessert. Bis dahin ist es zwar noch ein steiniger Weg, aber die wichtige erste Etappe ist erreicht.

Abbildung: Links: Anhand von Kristallstrukturen wurden die Inhibitoren optimiert und die Bindungsstärke an Ena/VASP erhöht. Rechts oben: Behandelte Krebszellen wandern nicht mehr zum Lockstoff hin. Optimierte Inhibitoren rufen diesen Effekt schon bei geringerer Konzentration hervor. Rechts unten: Krebszellen (rot) metastasieren aus den Blutgefäßen (grün) in der Schwanzflosse von Zebrafischen. Optimierte Inhibitoren (Inh. 7) reduzieren die Metastasenbildung. (Bild: Matthias Barone)

Publikation
Matthias Barone, Matthias Müller, Slim Chiha, Jiang Ren, Dominik Albat, Arne Soicke, Stephan Dohmen, Marco Klein, Judith Bruns, Maarten van Dinther, Robert Opitz, Peter Lindemann, Monika Beerbaum, Kathrin Motzny, Yvette Roske, Peter Schmieder, Rudolf Volkmer, Marc Nazaré, Udo Heinemann, Hartmut Oschkinat, Peter ten Dijke, Hans-Günther Schmalz, Ronald Kühne, Designed nanomolar small-molecule inhibitors of Ena/VASP EVH1 interaction impair invasion and extravasation of breast cancer cells, Proceedings of the National Academy of Sciences, Nov 2020, 117 (47) 29684-29690; DOI: 10.1073/pnas.2007213117

Das Leibniz-Forschungsinstitut für Molekulare Pharmakologie (FMP) gehört zum Forschungsverbund Berlin e.V. (FVB), einem Zusammenschluss von sieben natur-, lebens- und umweltwissenschaftlichen Instituten in Berlin. Die vielfach ausgezeichneten Einrichtungen sind Mitglieder der Leibniz-Gemeinschaft. Entstanden ist der Forschungsverbund 1992 in einer einzigartigen historischen Situation aus der ehemaligen Akademie der Wissenschaften der DDR.

Quelle: https://www.leibniz-fmp.de/de/press-media/press-releases/press-releases-single-view1/article/disorientating-dormant-tumor-cells

17.02.2021
Umzug des Regional Sozialpädagogischen Dienstes (RSD) Region Nord

Eingeschränkte Erreichbarkeit vom 1. – 5. März 2021
 
Der Regional Sozialpädagogische Dienst (RSD) Region Nord des Pankower Jugendamtes zieht in der Woche vom 1. - 5. März 2021 in seine neuen Räumlichkeiten in die Friedrich-Richter-Straße 8 – 10, 13125 Berlin, in Buch. In dieser Zeit wird er wegen des Umzuges nur eingeschränkt erreichbar sein. Eine Bereitschaft ist eingerichtet vom 1.– 3. März von 9 – 16 Uhr, am 4. März von 9 – 18 Uhr und am 5. März 2021 von 9. – 13 Uhr unter Tel.: 030 90295–8730/8720. Die bezirkliche Hotline Kinderschutz des Jugendamtes Pankow ist weiterhin regulär besetzt und von Montag bis Freitag in der Zeit von 8 bis 18 Uhr unter 030 90295-5555 erreichbar.

Ab dem 9. März 2021 ist der RSD Nord regulär erreichbar unter:
Regional Sozialpädagogischer Dienst (RSD) Region Nord
Friedrich-Richter-Straße 8 – 10, 13125 Berlin / Buch
Telefon: 030 / 90295–8720
Fax: 030 / 90295–8722
E-Mail: rsd.nord@ba-pankow.berlin.de

Research / 16.02.2021
Wie das Immunsystem SARS-CoV-2 den Weg ebnet

Mit antiviralen Botenstoffen will das Immunsystem SARS-CoV-2 eigentlich bekämpfen. Ein Forschungsteam von Charité und MDC hat nun gezeigt, wie ein solcher Botenstoff die Vermehrung des Virus begünstigen kann. Die Ergebnisse sind im Fachjournal EMBO Molecular Medicine veröffentlicht.

Die meisten Menschen, die SARS-CoV-2 infiziert, können die Erkrankung zu Hause auskurieren – auch wenn es bei ihnen sehr belastende Krankheitsverläufe gibt. Ein Teil hat gar keine Symptome. Doch etwa zehn Prozent der Betroffenen sind so schwer erkrankt, dass sie im Krankenhaus behandelt werden müssen. Die Annahme, dass hinter einem schweren Verlauf ein schwaches Immunsystem steckt, greift zu kurz. Denn gerade bei kritischen Verläufen arbeitet das Immunsystem unter Hochdruck, schafft es aber nicht, das Virus zu kontrollieren.

Eine Berliner Forschungsgruppe konnte nun beobachten, wie SARS-CoV-2 einen Verteidigungsmechanismus des Immunsystems nutzt, um verstärkt Schleimhautzellen des Körpers zu entern und sich dort zu vermehren. Ihre Studie ist gerade im Fachjournal EMBO Molecular Medicine erschienen. „Damit können wir möglicherweise einen Teil der Erklärung dafür liefern, warum bei manchen Menschen das Immunsystem Schwierigkeiten hat, die Infektion zu regulieren oder gar zu besiegen“, sagt Dr. Julian Heuberger, Wissenschaftler an der Medizinischen Klinik mit Schwerpunkt Hepatologie und Gastroenterologie der Charité – Universitätsmedizin Berlin. Er ist Erstautor der Studie und Mitglied einer Emmy-Noether-Arbeitsgruppe von PD Dr. Michael Sigal an der Charité und dem Berliner Institut für Medizinische Systembiologie (BIMSB), das zum Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin in der Helmholtz-Gemeinschaft (MDC) gehört. Für die Untersuchung kooperierte die Arbeitsgruppe mit Forschenden des Max-Planck-Instituts (MPI) für Infektionsbiologie, der Freien Universität Berlin und der Universität Hongkong.

SARS-CoV-2 nutzt Verteidigungsmechanismus als Eintrittspforte

Eigentlich läuft im menschlichen Körper ein sehr effektives Verteidigungsprogramm gegen Eindringlinge ab, das auf dem Zusammenspiel verschiedener Immunzellen basiert. Eine wichtige Rolle spielen dabei die T-Zellen: Stoßen Sie im Organismus auf Viren, zerstören sie die befallenen Zellen. Außerdem schütten sie den Botenstoff Interferon-Gamma (IFN-ƴ) aus. IFN-ƴ bekämpft einerseits Infektionskeime. Andererseits ruft es weitere Immunzellen auf den Plan.

Heuberger und seine Mitstreiter*innen haben nun gezeigt, wie SARS-CoV-2 diesen IFN-ƴ -vermittelten Schutzmechanismus in sein Gegenteil verkehren kann. Denn neben den Immunzellen reagieren auch die Schleimhautzellen des Körpers auf IFN-ƴ, indem sie mehr ACE2-Rezeptoren ausbilden. SARS-CoV-2 benötigt diese ACE2-Rezeptoren als Einstiegspforte in die Zellen. Infizierte Zellen wiederum bilden mehr ACE2.  Sowohl die IFN-ƴ-Antwort der Epithelzellen als auch das Virus selbst bewirken also eine verstärkte SARS-CoV-2-Infektion. 

Zelldifferenzierung im Dickdarm-Organoid beobachtet

SARS-CoV-2-infizierte Patienten zeigen teilweise gastrointestinale Beschwerden. Um die Immunkaskade in den Darmzellen beobachten zu können, hat Heuberger Organoide des menschlichen Dickdarms kultiviert. Ein Organoid ist eine Art Mini-Organ in der Petrischale, kaum so groß wie ein Stecknadelkopf. Die Dickdarm-Organoide basieren auf Zellen, die aus Darmbiopsien stammen. Sie wachsen in dreidimensional angeordneten Einheiten und bilden die Physiologie der Schleimhautzellen des menschlichen Darmtraktes ab. „Diese Dickdarm-Organoide sind ein sehr hilfreiches Werkzeug“, unterstreicht Heuberger, „wir können damit das komplexe Zusammenspiel verschiedener Signalwege erforschen, die die Zelldifferenzierung von der Stammzelle bis zur spezialisierten Epithelzelle kontrollieren.“

Die Wissenschaftler*innen haben die gezüchteten Darmzellen zunächst mit IFN-ƴ behandelt, um die Immunreaktion des Körpers zu simulieren. Dann haben sie die Organoide mit SARS-CoV-2 infiziert.  Mithilfe eines Laser-Scanning-Mikroskops – das ist ein spezielles Lichtmikroskop, das eine Probe Punkt für Punkt scannt – und Genexpressionsanalysen konnten sie in den Organoiden eine vermehrte ACE2-Expression messen. Daneben wies eine quantitative PCR eine gesteigerte Virusproduktion nach.

Das heißt: Mehr IFN-ƴ bedeutet mehr ACE2. Mehr ACE2 bedeutet, dass mehr Viren in die Zellen eindringen können. Je mehr Viren in die Zellen gelangen, umso mehr Viren werden gebildet. So ebnen die Immunantwort und die Reaktion der Oberflächenzellen auf die Infektion SARS-CoV-2 den Weg.

Überschießende IFN-ƴ-Antwort medikamentös ausbalancieren

„Wir nehmen an, dass eine starke Immunantwort die Anfälligkeit von Schleimhautzellen für SARS-CoV-2 erhöhen kann“, sagt der Leiter der Studie PD Dr. Michael Sigal. Er leitet an der Charité und am MDC die Arbeitsgruppe „Gastrointestinale Barriere, Regeneration und Karzinogenese“ und ist als Gastroenterologe an der Charité tätig. „Wenn die IFN-ƴ-Konzentration von vornherein höher ist oder die Infektion eine sehr überschießende Produktion von IFN-y triggert, haben es die Viren vermutlich leichter, in die Zellen einzudringen.“ Unter welchen Bedingungen das tatsächlich passiert, muss allerdings erst in klinischen Studien untersucht werden.

Die Ergebnisse der Studie tragen die Idee eines Behandlungsansatzes bei schweren COVID-19-Verläufen in sich, sagt Heuberger: „Eine mögliche Strategie könnte darin bestehen, die IFN-ƴ-Antwort medikamentös auszubalancieren.“ Allerdings müssten dafür zunächst die Mechanismen, die der IFN-ƴ-Antwort zugrunde liegen, sehr genau analysiert werden.

Abb.: Darm-Organoide: Nach einer Behandlung mit IFN-Y differenzieren die Darmzellen. Die Zellkerne (blau) der Epithelzellen (grün) lokalisieren sich am basalen (äußeren) Rand der Organoide. Damit geht eine verstärkte Produktion des Rezeptors ACE2 einher, den SARS-CoV-2 als Einstiegspforte in die Zellen nutzt.  © AG Sigal

Gemeinsame Pressemitteilung mit der Charité

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Research / 15.02.2021
Auszeichnung für Einzelzellforscher Leif Ludwig

Für seine Forschungen zum Erbgut der Kraftwerke der Zelle, den Mitochondrien, erhält Leif S. Ludwig den Hector Research Career Development Award. Der Preis unterstützt besonders talentierte Wissenschaftler*innen auf den ersten Schritten ihrer Karriere.

„Dass ich für den Hector Research Career Development Award ausgewählt wurde, hat mich außerordentlich gefreut“, sagt Dr. Leif S. Ludwig. „Ich möchte mich dafür zutiefst bei der Hector Fellow Academy und meinen MentorInnen bedanken, die mich während meiner wissenschaftlichen Entwicklung begleitet und unterstützt haben.“ Der Biochemiker und Humanmediziner hat sich unter anderem auf die Erforschung des Erbguts der als Zellkraftwerke bekannten Mitochondrien spezialisiert. Mit seiner Forschungsgruppe untersucht er beispielsweise, wie sich Varianten und Mutationen in der mitochondrialen DNA auf Erkrankungen beim Menschen auswirken.

Das neue Förderformat der Hector Fellow Academy richtet sich an besonders talentierte junge Forscher*innen aus den Natur- oder Ingenieurwissenschaften, der Medizin oder Psychologie, die ihr wissenschaftliches Profil bereits geschärft und ihren ersten Karriereschritt gemacht haben. Wer in das Programm aufgenommen wird, erhält neben einer einmaligen Unterstützung in Höhe von 25.000 Euro auch die Finanzierung einer Promotionsstelle sowie ergänzend 9.500 Euro Forschungsmittel pro Jahr. Darüber hinaus werden die Preisträger*innen für fünf Jahre zu Mitgliedern der Hector Fellow Academy ernannt. Das eröffnet ihnen die Möglichkeit, weitere Förderungen zu beantragen. „Der Award ist für meine Arbeitsgruppe und mich eine bedeutende Stütze. Denn nun können wir unsere Forschung in der Einzelzellanalyse und der mitochondrialen Genetik weiter stärken und ausbauen.“

Das Erbgut der Kraftwerke der Zelle im Fokus

Leif S. Ludwig ist Emmy-Noether-Gruppenleiter im neuen Forschungsfokus „Single-Cell-Ansätze für personalisierte Medizin“ des Max-Delbrück-Centrums für Molekulare Medizin in der Helmholtz-Gemeinschaft (MDC), des Berlin Institute of Health und der Charité – Universitätsmedizin Berlin. Sein Labor ist am MDC Mitte und somit am Berliner Institut für Medizinische Systembiologie (BIMSB) angesiedelt. Er hat Biochemie und Humanmedizin studiert und in beiden Fächern jeweils an der Freien Universität Berlin und der Charité promoviert. Für seine Doktorarbeit erforschte er genetische Einflüsse auf die Blutbildung im Labor von Professor Harvey Lodish am Whitehead Institute for Biomedical Research, USA. Als Postdoktorand bei Professorin Aviv Regev am Broad Institute des MIT und der Universität Harvard und bei Professor Vijay Sankaran am Boston Children's Hospital, USA, etablierte er neue Einzelzellmethoden zur Sequenzierung des mitochondrialen Genoms.

„Mit diesen neuen Ansätzen konnten wir zeigen, wie Mutationen in der mitochondrialen DNA-Sequenz dazu dienen können, die Aktivität von Stammzellen im Körper nachvollzuziehen, also wie viele Stammzellen aktiv Blut produzieren und wie diese Aktivität reguliert wird.“ Derzeit erforscht Leif S. Ludwig grundlegende Eigenschaften und Auswirkungen von Varianten und Mutationen im mitochondrialen Erbgut auf menschliche Erkrankungen. Die klinische Anwendung seiner Ergebnisse verfolgt er unter anderem gemeinsam mit seinen klinischen Partnern, den Direktoren der Medizinischen Kliniken der Charité mit Schwerpunkt Hämatologie, Onkologie und Tumorimmunologie, Professor Lars Bullinger am Charité Campus Virchow-Klinikum (CVK) sowie Professor Ulrich Keller am Charité Campus Benjamin Franklin (CBF).

 

Weiterführende Informationen

Forschungsfokus „Single-Cell-Technologien für die personalisierte Medizin“
Pressemitteilung: „Mit zellbasierter Medizin Krankheiten abfangen“

Einzelzellbiologie am MDC

Das Berlin Institute of Health (BIH)
Die Mission des Berlin Institute of Health (BIH) ist die medizinische Translation: Erkenntnisse aus der biomedizinischen Forschung werden in neue Ansätze zur personalisierten Vorhersage, Prävention, Diagnostik und Therapie übertragen, umgekehrt führen Beobachtungen im klinischen Alltag zu neuen Forschungsideen. Ziel ist es, einen relevanten medizinischen Nutzen für Patient*innen und Bürger*innen zu erreichen. Dazu etabliert das BIH als Translationsforschungsbereich in der Charité ein umfassendes translationales Ökosystem, setzt auf ein organübergreifendes Verständnis von Gesundheit und Krankheit und fördert einen translationalen Kulturwandel in der biomedizinischen Forschung. Das BIH wurde 2013 gegründet und wird zu 90 Prozent vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und zu zehn Prozent vom Land Berlin gefördert. Die Gründungsinstitutionen Charité – Universitätsmedizin Berlin und Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin in der Helmholtz-Gemeinschaft (MDC) waren bis 2020 eigenständige Gliedkörperschaften im BIH. Seit 2021 ist das BIH als so genannte dritte Säule in die Charité integriert, das MDC ist Privilegierter Partner des BIH.

Das Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin
Das Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin in der Helmholtz-Gemeinschaft (MDC) wurde 1992 in Berlin gegründet. Es ist nach dem deutsch-amerikanischen Physiker Max Delbrück benannt, dem 1969 der Nobelpreis für Physiologie und Medizin verliehen wurde. Aufgabe des MDC ist die Erforschung molekularer Mechanismen, um die Ursachen von Krankheiten zu verstehen und sie besser zu diagnostizieren, verhüten und wirksam bekämpfen zu können. Dabei kooperiert das MDC mit der Charité – Universitätsmedizin Berlin und dem Berlin Institute of Health (BIH) sowie mit nationalen Partnern, z.B. dem Deutschen Zentrum für Herz-Kreislauf-Forschung (DHZK), und zahlreichen internationalen Forschungseinrichtungen. Am MDC arbeiten mehr als 1.600 Beschäftigte und Gäste aus nahezu 60 Ländern; davon sind fast 1.300 in der Wissenschaft tätig. Es wird zu 90 Prozent vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und zu 10 Prozent vom Land Berlin finanziert und ist Mitglied in der Helmholtz-Gemeinschaft deutscher Forschungszentren.

www.mdc-berlin.de 

Living / 15.02.2021
Aufwertung des Schlossparks Buch geht weiter

5. Bauabschnitt startet Ende Februar 2021

Im Rahmen des Förderprogramms „Nachhaltige Erneuerung“ wird in diesem Jahr der 5. Bauabschnitt zur Aufwertung des Schlossparks Buch realisiert. Er umfasst den landschaftlichen Parkraum vom Eingang der Wiltbergstraße bis zum nördlichen Ende der Mittelallee des Holländischen Gartens, dem westlichen Kanalarm mit Teich und dem Abflussgraben. Dafür stehen Gelder in Höhe von 815.000 Euro zur Verfügung. Während der Bauzeit von Februar bis Dezember 2021 wird der betreffende Teil des Parks nicht nutzbar sein.

Im Rahmen der Maßnahmen müssen bis Ende Februar drei geschützte Bäume gefällt werden, zwei davon auf Grund ihrer starken Schädigung und der Dritte zu Gunsten der Freistellung einer besonders großen Rotbuche. In den einzelnen Parkarealen wird zudem der vorhandene Sämlingsaufwuchs entfernt. Im Gegenzug werden elf Bäume und 500 m² Gehölze neu gepflanzt, darunter drei Hainbuchen, drei Stieleichen, drei Schwarzerlen und zwei Eschen.

Im Rahmen der Maßnahme werden zudem 3.720 m² Wegeflächen erneuert sowie Bänke und Abfallbehälter ergänzt. Der in Teilen noch vorhandene Aussichtshügel am Teich mit Blickbeziehung zum ehemaligen Orangerieparterre wird wieder sichtbar gemacht, Zukunftsbäume werden freigestellt, Sämlingsaufwuchs entfernt und Blühgehölze bzw. Bodendecker gepflanzt. Am Eingang Wiltbergstraße wird die noch fehlende Parkeinfriedung durch einen schlichten Stabzaun hergestellt.

Der Schlosspark erhält außerdem ein Informationssystem: an vier Standorten werden Informationstafeln zur Geschichte des Parks und besonderen Bereichen bzw. Persönlichkeiten installiert. Die Informationen werden dann auch digital abrufbar sein.

 

Innovation / 12.02.2021
Eckert & Ziegler investiert in Produktionsstätte für Radioisotope in China

Die Eckert & Ziegler AG (ISIN DE0005659700), ein weltweit tätiger Spezialist für radioaktive medizinische und industrielle Anwendungen, hat mit dem Verwaltungskomitee der Jiangsu Jintan Economic Development Zone (VR China) einen Vorvertrag über den Erwerb und die kommerzielle Entwicklung eines 13.300 Quadratmeter großen Industriegeländes unterzeichnet. Wenn das im Vertrag vorgesehene öffentliche Bieterverfahren abgeschlossen ist, wird das Gelände einer 100%igen Tochtergesellschaft der Eckert & Ziegler AG gehören, die dort, vorbehaltlich diverser behördlichen Genehmigungen, Produktionsanlagen für Radiopharmaka und Radioisotope sowie die Verwaltungszentrale für den chinesischen Markt errichtet. Mittelfristig sollen auch andere Sparten der Eckert & Ziegler-Gruppe sowie Serviceeinrichtungen dort angesiedelt und Dritten die Infrastruktur zu Mitbenutzung angeboten werden.

Mit dem Baubeginn wird noch in diesem Jahr gerechnet. Die Fertigstellung des Gebäudes und die Betriebsbereitschaft sollen in Etappen erfolgen. Bis Ende 2027 wird sich das Investitionsvolumen einschließlich Grundstück, Gebäude, technische Anlagen und immaterielle Vermögensgegenstände auf bis zu 50 Millionen Euro belaufen. Kann das Projekt so umgesetzt werden wie geplant, soll dort ein breites Spektrum an radioaktiven pharmazeutischen und industriellen Produkten bearbeitet oder hergestellt werden. Die Entwicklung des Geländes wird Eckert & Ziegler aus dem laufenden Cash-Flow finanzieren können.

"Das Gesundheitssystem in China hat sich in den letzten Jahrzehnten enorm entwickelt", erläuterte Dr. Andreas Eckert, Gründer und Vorstandsvorsitzender von Eckert & Ziegler. "Innovative Therapien zur Behandlung von Krebs stehen nun auch chinesischen Patienten zunehmend zur Verfügung. Als global agierender Zulieferer für onkologische Spezialfirmen ist es uns daher wichtig, in China mit einem lizensierten Produktionsstandort und einer starken lokalen Mannschaft vertreten zu sein. Die Investitionsvereinbarung mit Jintan bringt uns diesem strategischen Ziel ein Stück näher".

Über Eckert & Ziegler.
Die Eckert & Ziegler Strahlen- und Medizintechnik AG gehört mit über 800 Mitarbeitern zu den weltweit größten Anbietern von isotopentechnischen Komponenten für Nuklearmedizin und Strahlentherapie. Das Unternehmen bietet an verschiedenen Standorten Dienstleistungen für Radiopharmazeutika an, von der frühen Entwicklung bis hin zur Kommerzialisierung. Die Eckert & Ziegler Aktie (ISIN DE0005659700) ist im TecDAX der Deutschen Börse gelistet.
www.ezag.de

Research / 10.02.2021
"Sprechen mit Häusern & Robotern − leben in der Stadt der Zukunft" (LNDW Podcast Folge 9)

Digitalisierung und Vernetzung machen es möglich: Häuser und Quartiere können bereits heute mit „intelligenter“ Technik so ausgestattet werden, dass Energie eingespart und der Komfort erhöht wird. Ist das Konzept smarter Häuser, die miteinander verbunden werden zur Smart-City, der richtige Weg, um die Stadt Zukunft CO2-neutral, klimaresistent und dennoch lebenswert zu machen?

In der neunten Folge des LNDW-Podcasts gibt es dazu ein differenziertes Meinungsbild mit diesen Gästen:

Anne-Caroline Erbstößer ist Diplom-Ingenieurin für Innenarchitektur und Architektur und als wissenschaftliche Mitarbeiterin bei der Technologiestiftung Berlin im Bereich Technologie und Stadt tätig. Sie beschäftigt sich mit smarten Gebäude und intelligenten Quartiere und spricht sich dafür aus, die neue digitalen Technologien zu nutzen, um den Wandel hin zur klimaneutralen, aber auch partizipativen Stadt aktiv zu gestalten.

Prof. Dr. Manfred Hild ist Professor für Digitale Systeme an der Beuth Hochschule für Technik Berlin. Der Brain City Botschafter ist Studienfachberater des Studiengangs humanoide Roboter und kritisiert den aktuellen Technologie-Trend, alles mit allem zu vernetzen. Er will Roboter nicht zu den neuen Sklaven der Menschen machen, sondern sie zu Dienstleistungen auf Augenhöhe mit den Menschen befähigen. Das geht nur im Austausch zwischen Menschen und Robotern. Im Projekt RoSen geht er derzeit bspw. der Frage nach, wie und was Senior*innen dazu beitragen können, um Roboter besser zu machen.

Axel Schultz ist Leiter der Siemens AG Niederlassung Berlin/Brandenburg sowie Leiter des Geschäfts Smart Infrastructure der Region Ost. Er erläutert, was aus Sicht der Industrie an intelligenten Häusern und Quartieren interessant ist und wie die Energieversorgung der Städte in Zukunft nicht nur gesichert, sondern auch umweltfreundlicher werden kann. Zudem spricht er über die Pläne zur Siemensstadt 2.0.

Weitere Informationen: https://www.langenachtderwissenschaften.de/news-detail/sprechen-mit-haeusern-robotern-die-stadt-der-zukunft-folge-9

Zum Podcast:
https://www.ardaudiothek.de/lange-nacht-der-wissenschaften/sprechen-mit-haeusern-und-robotern-talk-ueber-projekte-fuer-eine-stadt-der-zukunft/85988474

Living / 10.02.2021
Beteiligungsverfahren "Pankower Tor" startet am 10. Februar 2021

Bürger-Feedback zu Entwürfen am Pankower Tor gefragt

Sechs renommierte und interdisziplinäre Planerteams aus Architekten, Stadt-, Freiraum- und Verkehrsplaner:innen erarbeiten seit Dezember 2020 städtebauliche Entwürfe für ein lebenswertes, urbanes Stadtquartier auf dem ehemaligen Rangierbahnhof in Pankow, auch bekannt als „Pankower Tor“.

Vom 10. - 23. Februar 2021 können sich Interessierte diese Entwürfe auf der Webseite unter www.pankower-tor.de ansehen und kommentieren: Welcher Ansatz gefällt Ihnen? Wo sehen Sie Verbesserungsbedarf, woran sollten die Planer:innen noch arbeiten?

Ergänzend dazu findet ein digitales Bürgerforum am Montag, dem 22. Februar 2021 statt. Alle Interessierten sind herzlich eingeladen von 18 bis 20 Uhr die bis dahin eingegangenen Hinweise und Fragen im Rahmen einer Videokonferenz mit den Planerteams live zu besprechen. Teilnehmen werden auch Vorhabenträger Kurt Krieger, Staatssekretär Dr. Frank Nägele, Bezirksbürgermeister Sören Benn sowie Bezirksstadtrat Vollrad Kuhn. Die Einwahl in die Zoom-Videokonferenz erfolgt über den folgenden Link: https://us02web.zoom.us/j/4132339211.

Alle Hinweise aus der Beteiligung werden im Anschluss ausgewertet und den Planerteams sowie der Jury für die zweite Phase des Workshopverfahrens an die Hand gegeben.

Im Mai 2021 werden die finalen Entwürfe der Planerteams vorliegen. Diese werden anschließend von den Sachverständigen geprüft und von der Jury bewertet. Im Juni 2021 werden die Ergebnisse und der Siegerentwurf der Öffentlichkeit präsentiert.

Research / 09.02.2021
Covid-19 versus Naturschutz

Die COVID-19-Pandemie - verursacht durch das neue Coronavirus SARS-CoV-2 - hat das Leben jedes Menschen auf dem Planeten verändert und wirtschaftliche, kulturelle, soziale und politische Prozesse beeinflusst. Forschung und Naturschutz sind von diesen negativen Auswirkungen nicht ausgenommen. Derzeit werden die positiven Folgen einer „Anthropause“ auf die Umwelt kontrovers diskutiert. Das durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderte BioRescue-Forschungsprogramm zur Rettung des Nördlichen Breitmaulnashorns ist ein Beispiel für die Herausforderungen, die bei der Durchführung von Forschung und Naturschutz in einem internationalen Konsortium in Zeiten einer globalen Pandemie zu bewältigen sind. COVID-19 behinderte die Kommunikation und Reisen, verhinderte oder verzögerte entscheidende Verfahren, verursachte Einnahmeverluste und senkte damit möglicherweise die Chancen auf ein Überleben des Nördlichen Breitmaulnashorns. Dennoch hat das Konsortium in diesen schwierigen Zeiten Strategien angepasst und wertvolle Erkenntnisse gewonnen und konnte seine Mission vorantreiben. Die Auswirkungen der Pandemie auf das BioRescue-Projekt wurden jetzt im wissenschaftlichen „Journal of Applied Animal Ethics Research“ veröffentlicht.

Derzeit gibt es nur noch zwei Nördliche Breitmaulnashörner auf der Welt, beide sind weiblich. Um das Aussterben des Nördlichen Breitmaulnashorns zu verhindern, versucht ein internationales Konsortium aus Wissenschaftler*innen und Naturschützer*innen Technologien der assistierten Reproduktion und stammzellverwandte Techniken voranzutreiben. Mithilfe dieser Techniken und Methoden sollen Embryonen des Nördlichen Breitmaulnashorns im Labor erzeugt werden. In naher Zukunft sollen diese Embryonen in Leihmütter von Südlichen Breitmaulnashörnern eingesetzt werden, um Nachkommen von Nördlichen Breitmaulnashörnern zu erzeugen. Dieses grenzüberschreitende Programm wird von einem internationalen Team durchgeführt, das global arbeitet und Wissenschaftler*innen und Naturschützer*innen aus Deutschland, Kenia, Japan, der Tschechischen Republik, den USA und Italien umfasst. Seit März 2020 wurde die Arbeit des Konsortiums durch die Covid-19-Pandemie in mehrfacher Hinsicht auf lokaler, nationaler und internationaler Ebene stark beeinträchtigt.

Auf internationaler Ebene war das größte, zu überwindende Hindernis die internationale Reisebeschränkung. „Die Konsortialpartner hatten sich zuvor darauf geeinigt, die Eizellen der letzten beiden Nördlichen Breitmaulnashörner alle drei bis vier Monate zu entnehmen. Dieses Intervall gilt als sicher, um bei maximaler Eizellgewinnung die Gesundheit der Weibchen sicherzustellen. Jede einzelne der Eizellen ist enorm wertvoll, da daraus potenzielle Nachkommen erzeugt werden können“, erklärt BioRescue-Projektleiter Thomas Hildebrandt vom Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung (Leibniz-IZW). Nach der durch die Pandemie verursachten Zwangspause war für März 2020 eine weitere Eizellenentnahme in der Ol Pejeta Conservancy in Kenia geplant. „Aufgrund internationaler Reisebeschränkungen musste auch diese Prozedur abgesagt werden und konnte erst nach der Wiederöffnung der Grenzen Kenias im August 2020 durchgeführt werden“, ergänzt Leibniz-IZW-BioRescue-Wissenschaftlerin Susanne Holtze, die sich die Erstautorenschaft der Publikation mit Hildebrandt teilt. „Das bedeutet nicht nur, dass wir eine entscheidende Chance verpasst hatten, um ein oder zwei wertvolle Embryonen herzustellen. Die Reisebeschränkungen hatten auch konkrete Auswirkungen auf unser weiteres Vorgehen im August 2020“, erklärt Holtze. Das lange Intervall seit der letzten Eizellentnahme, die im Dezember 2019 stattfand, hat die Qualität der Eizellen negativ beeinträchtigt. Das ist mit hoher Wahrscheinlichkeit auch der Grund dafür, dass von zehn Eizellen keine Embryonen erzeugt werden konnten. Darüber hinaus verringert die Verzögerung möglicher Embryotransfers in Kenia auch die Chancen der zukünftigen Nördlichen Breitmaulnashorn-Kälber mit Individuen ihrer eigenen Art aufzuwachsen. Das minimiert auch die Chance, prägendes Sozialverhalten von der eignen Art zu erlernen.

Das BioRescue-Forschungsprogramm zur Rettung der Nördlichen Breitmaulnashörner hat durch die Pandemie fast ein Jahr verloren - eine ernsthafte Verzögerung im Wettlauf gegen die Zeit. „Auf der anderen Seite hat uns die unfreiwillige Pause neue wertvolle Erkenntnisse für das Reproduktionsmanagement der Nördlichen Breitmaulnashörner gebracht“, sagt Hildebrandt. „Für die Wissenschaft haben wir auch 2020 noch Fortschritte gemacht und konnten mit unserer Kenia-Mission im Dezember 2020 unsere Forschung erfolgreich fortsetzen.“

Neben den Herausforderungen durch die Reisebeschränkungen nach Kenia gab es noch weitere Hürden für das Forschungskonsortium. Die Abriegelungen und zeitweilige Schließungen öffentlicher Einrichtungen in der Tschechischen Republik verursachte beim Konsortialpartner Safaripark Dvůr Králové spürbare Umsatzeinbußen. „Wir standen vor der noch nie dagewesenen Situation, keine Einnahmen aus Eintrittsgeldern und anderen Dienstleistungen zu erwirtschaften. Allen Widrigkeiten zum Trotz waren wir jedoch schnell in der Lage, neue Wege zu entwickeln, wie wir unsere potenziellen Besucher*innen und Unterstützer*innen online erreichen können, und das ermöglichte es uns, unsere Unterstützung für das BioRescue-Rettungsprogramm auf demselben Niveau wie in den Vorjahren zu halten. Unsere höchste Priorität ist es, Arten vor dem Aussterben zu bewahren. COVID-19 hat uns bestätigt, wie wichtig die Unterstützung einzelner Spender ist“, sagt Jan Stejskal, Direktor für Kommunikation und internationale Projekte des Safariparks.

Ähnlich erging es der gemeinnützigen Ol Pejeta Conservancy (OPC) in Kenia, die die letzten beiden Nördlichen Breitmaulnashörner beherbergt. Auch OPC verbuchte einen drastischen Rückgang der Einnahmen aus dem internationalen Tourismus aufgrund des Reiseverbots, nationaler Ausgangssperren und der Isolation der nationalen Hauptstadt Nairobi. „Daher war Fundraising notwendig, um unsere Wildtier- und Schutzprogramme aufrechtzuerhalten und die Gehälter zu bezahlen“, sagt Ol Pejeta-Geschäftsführer Richard Vigne. „Der Schutz der Nashörner und die professionelle tierärztliche Versorgung wurden jedoch in Zusammenarbeit mit dem Kenya Wildlife Service zu jeder Zeit aufrechterhalten.“

Für die Forschungseinrichtungen der Konsortialpartner in Deutschland, Italien und Japan gab es unterschiedlich starke Einschränkungen für die Laborarbeit. Entscheidende Arbeiten am Leibniz-IZW, im Avantea Laboratory of Reproductive Technologies (Italien), an der Kyushu University (Japan) und am Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin (Deutschland) konnten nur eingeschränkt weitergeführt werden. „Das Personal in den Laboren war begrenzt, Hygienevorschriften wurden erlassen, der Transport von Proben und Geräten wurde erschwert und nicht zuletzt zwang die Schließung von Schulen und Kinderbetreuungseinrichtungen die Eltern von der Laborarbeit ins Home Office“, resümiert Sebastian Diecke vom Max-Delbrück-Centrum. Auch an der Universität Padua wurden Labore und Büros geschlossen und Online-Lehre und -Forschung implementiert. Das Team, das für die ethische Überwachung des BioRescue-Programms zuständig ist, arbeitete weiterhin von zu Hause aus und musste seine Strategien anpassen, um die ethische Bewertung für alle Einsätze weiterzuführen. „Trotz aller Schwierigkeiten wurde die ethische Bewertung bei allen BioRescue-Forschungseinsätzen immer durchgeführt, und das mit hohen Qualitätsstandards und unter der Einhaltung von Sicherheit und Wohlergehen sowohl der Forscher*innen als auch der beteiligten Tiere“, sagt Barbara de Mori von der Universität von Padua.

„COVID-19 hat auf der ganzen Welt katastrophale Folgen, aber zwei neue Embryonen, die wir im Dezember 2020 produziert haben, beweisen, dass unser BioRescue-Team entschlossen ist, alle wissenschaftlichen und logistischen Herausforderungen zu meistern, die die Rettung des Nördlichen Breitmaulnashorns mit sich bringen“, sagt Jan Stejskal.

Neben schweren negativen Auswirkungen der Pandemie gab es auch einige positive. Zum Beispiel eröffnete die Schließung der internationalen Grenzen neue Möglichkeiten für Verfahren der assistierten Reproduktion in Deutschland, die für die Weiterentwicklung und Perfektionierung von Methoden und Techniken wichtig waren. So konnte beispielsweise aufgrund von Reisebeschränkungen ein Paarungspartner für ein Südliches Breitmaulnashornweibchen in einem deutschen Zoo nicht anreisen. Dadurch hatte das BioRescue-Team die Möglichkeit, mit dem Tier zu arbeiten. Darüber hinaus trugen soziale Distanzierungsvorschriften dazu bei, eine neue Kultur der regelmäßigen Online-Treffen innerhalb der Konsortialpartner zu etablieren, die sich als nützlich erwies und beibehalten werden soll. Und schließlich gibt es ein neues Bewusstsein für die Zerstörung von Lebensraum und den Verlust von Biodiversität als Schlüsselfaktoren für neu auftretende zoonotische Infektionskrankheiten. „Bei BioRescue geht es nicht nur um die Rettung des Nördlichen Breitmaulnashorns. Auch die langfristige Wiederherstellung zerstörter Lebensräume in Zentralafrika ist ein nachhaltiges Mittel im Kampf gegen Pandemien“, sagt Thomas Hildebrandt. „Es ist ironisch und bitter, dass unsere Mission ausgerechnet durch das, was sie letztlich unwahrscheinlicher machen soll, eine Pandemie, schwer getroffen wurde.“

Mehr Informationen über BioRescue sowie Möglichkeiten, das Projekt zu unterstützen, finden Sie auf www.biorescue.org.

Publikation

Hildebrandt TB*, Holtze S*, Biasetti P, Colleoni S, de Mori B, Diecke S, Göritz F, Hayashi K, Hayashi M, Hermes R, Kariuki L, Lazzari G, Mijele D, Mutisya S, Ndeereh D, Ngulu S, Seet S, Zwilling J, Zywitza V, Stejskal J, Galli C (2021): Conservation Research in Times of Covid-19 – the Rescue of the Northern White Rhino. J APPL ANIM ETHICS RES 11, 312. doi: 10.1163/25889567-BJA10009.

Leibniz Institute for Zoo and Wildlife Research (Leibniz-IZW)

The Leibniz-IZW is an internationally renowned German research institute of the Forschungsverbund Berlin e.V. and a member of the Leibniz Association. Our mission is to examine evolutionary adaptations of wildlife to global change and develop new concepts and measures for the conservation of biodiversity. To achieve this, our scientists use their broad interdisciplinary expertise from biology and veterinary medicine to conduct fundamental and applied research – from molecular to landscape level – in close dialogue with the public and stakeholders. Additionally we are committed to unique and high quality services for the scientific community. http://www.izw-berlin.de

Safari Park Dvůr Králové

Safari Park Dvůr Králové is a safari park in the Czech Republic. It’s one of the best rhino breeders outside of Africa and the only place where the northern white rhino bred in human care - both remaining females, Najin and Fatu, were born here. Dvůr Králové Zoo coordinates efforts to save the northern white rhinos. https://safaripark.cz/en/

Max Delbrück Center for Molecular Medicine (MDC)

The MDC's research has a long-time goal: to advance medicine today and in the future. Its broad thematic orientation enables highly networked and collaborative projects providing insights into many different aspects of life and disease. https://www.mdc-berlin.de/research-approach

Kenya Wildlife Service

Kenya Wildlife Service is the principal government institution that conserves and manages wildlife for Kenyans and the world. It also enforces related laws and regulations. http://kws.go.ke/

 

Ol Pejeta Conservancy

Ol Pejeta Conservancy is the largest black rhino sanctuary in east Africa, and is the only place in Kenya to see chimpanzees. It is also home to the last two northern white rhinos on the planet. Ol Pejeta’s cutting-edge wildlife security includes a specialised K-9 unit, motion sensor cameras along its solar-powered electric fence, and a dedicated Rhino Protection Unit. https://www.olpejetaconservancy.org/

Avantea

Avantea is a laboratory of advanced technologies for biotechnology research and animal reproduction based in Cremona, Italy. Avantea has over twenty years of experience and the know-how in assisted reproduction of livestock developed through years of research conducted in the biomedical and animal reproduction fields. https://www.avantea.it/en/

University of Padua

University of Padua in Italy is one of the oldest in the world, celebrating 800 years. Its Department of Comparative Biomedicine and Food Science is developing leading research and education in the field of wildlife conservation and welfare with a special focus on ethical assessment and evaluation of research projects and educational programs. https://www.unipd.it/en/

PRESSEMITTEILUNG

Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung (Leibniz-IZW) | Università degli Studi di Padova (UP) | Avantea Laboratory of Reproductive Technologies | Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin in der Helmholtz-Gemeinschaft (MDC) | Kyushu University| Kenya Wildlife Service | Ol Pejeta Conservancy | Safaripark Dvůr Králové

Patient care / 09.02.2021
Kinderonkologen sind alarmiert

Die Kinderkrebszentren des Helios Klinikums Berlin-Buch und der Charité – Universitätsmedizin Berlin verzeichnen aktuell einen besorgniserregenden Rückgang an Neudiagnosen bei Kindern mit Krebserkrankungen. Die Vermutung liegt nahe, dass bei den betroffenen Eltern eine Verunsicherung herrscht, ob sie in der aktuellen Situation eine Kinderarztpraxis oder Klinik aufsuchen sollten. Die Kinderonkologen appellieren jetzt an Mütter und Väter, unklare Symptome abklären zu lassen.
 
Die Kinderkrebszentren des Helios Klinikums Berlin-Buch und der Charité – Universitätsmedizin Berlin verzeichnen aktuell einen besorgniserregenden Rückgang an Neudiagnosen bei Kindern mit Krebserkrankungen.

Nehmen wir an, ein Kind fühlt sich schwach, hat einiges an Gewicht verloren, nachts schwitzt es und hat kaum Appetit. In normalen Zeiten würden Eltern mit ihrem Kind zum Arzt gehen und diese unklaren Symptome abklären lassen. Doch in Zeiten von COVID-19 suchen viele gar nicht erst die Ärztin oder den Arzt auf. Aber genau das könnte schwere Folgen haben – beispielsweise dann, wenn es erste Symptome einer Krebserkrankung sind.

Eine repräsentative Studie der Helios Kliniken für den Bereich der Krebsmedizin zeigt, dass während des ersten Corona-Lockdowns und kurze Zeit danach 10 bis 20 Prozent weniger Krebsbehandlungen durchgeführt wurden. Dies ist besonders bedenklich, weil davon ausgegangen werden muss, dass durch nicht zeitgerecht eingeleitete Untersuchungen und Behandlungen gravierende Nachteile für Patientinnen und Patienten entstehen können. Gerade bei Erkrankungen wie Krebs ist es entscheidend, so früh wie möglich mit einer geeigneten Therapie zu beginnen, um die Überlebenschancen so hoch wie möglich zu halten.

Privatdozent Dr. Patrick Hundsdörfer, Chefarzt der Kinder- und Jugendmedizin im Helios Klinikum Berlin-Buch: „Wir machen uns Sorgen, weil die Zahl der Kinder und Jugendlichen, die mit Neuerkrankungen in frühen, heilbaren Tumorstadien vorgestellt werden, in den letzten Wochen stark zurückgegangen ist. Wir befürchten, dass wir dadurch in einigen Wochen bis Monaten vermehrt junge Patienten mit Tumoren in fortgeschrittenen Stadien sehen werden. Das kann in einigen Fällen bedeuten, dass die Heilungschance enorm sinkt.“
Arztbesuch nicht aufschieben - Beschwerden abklären

„Akute und länger anhaltende Beschwerden aufgrund der Sorge um eine Ansteckung mit dem Coronavirus auszusitzen, ist keine Lösung“, sagt Prof. Dr. Angelika Eggert Direktorin der Klinik für Pädiatrie mit Schwerpunkt Onkologie und Hämatologie an der Charité. Sie warnt eindringlich: „Die Angst vor einer möglichen Corona-Infektion dürfen Eltern nicht davon abhalten, bei unklaren Symptomen ihr Kind bei einem Arzt vorzustellen.“
Sowohl in Arztpraxen als auch in Kliniken gibt es entsprechende Hygienekonzepte und Sicherheitsstandards, sodass der bestmögliche Schutz von Patientinnen und Patienten gewährleistet ist. Die beiden Berliner Kinderkrebszentren sind wie gewohnt rund um die Uhr für ihre Patientinnen und Patienten im Einsatz. Gemeinsam behandeln und betreuen sie Berliner und Brandenburger Kinder und Jugendliche mit Krebserkrankungen und stellen deren optimale medizinische Versorgung regionsweit sicher.

Die Berliner Kinderkrebszentren

Das Kinderkrebszentrum im Helios Klinikum Berlin-Buch:
Das Kinderkrebszentrum im Helios Klinikum Berlin-Buch behandelt Kinder mit allen onkologischen Krankheiten und in allen Krankheitsphasen. Dabei kooperiert es eng mit den Nachbardisziplinen, darunter der Kinderchirurgie, Kinderneuroorthopädie, Tumororthopädie, Neurochirurgie, Tumorimmunologie und Stammzelltransplantationszentrum, Radiologie, Neuroradiologie, Nuklearmedizin und Strahlentherapie.
Mehr Informationen unter: https://www.helios-gesundheit.de/kliniken/berlin-buch/unser-angebot/unsere-fachbereiche/kinderkrebszentrum/

Die Klinik für Pädiatrie mit Schwerpunkt Onkologie und Hämatologie der Charité:
Die umfassende und ganzheitliche Krebsbehandlung an der Klinik für Pädiatrie mit Schwerpunkt Onkologie und Hämatologie basiert auf wissenschaftlich abgesicherten und qualitätsüberwachten Therapieverfahren. Sie und dauert in der Regel zwischen drei bis 12 Monaten. Etwa 120 neue Kinder und Jugendliche werden jährlich kinderonkologisch behandelt und haben damit eine Heilungsaussicht von > 80%. Die Klinik ist seit 2017 als Kinderkrebszentrum durch OnkoZert von der Deutschen Krebsgesellschaft zertifiziert und als Europäisches Referenzzentrum akkreditiert.  
Mehr Informationen unter: https://kinderonkologie.charite.de/


Das Helios Klinikum Berlin-Buch ist ein modernes Krankenhaus der Maximalversorgung mit über 1.000 Betten in mehr als 60 Kliniken, Instituten und spezialisierten Zentren sowie einem Notfallzentrum mit Hubschrauberlandeplatz. Jährlich werden hier mehr als 55.000 stationäre und über 144.000 ambulante Patienten mit hohem medizinischem und pflegerischem Standard in Diagnostik und Therapie fachübergreifend behandelt, insbesondere in interdisziplinären Zentren wie z.B. im Brustzentrum, Darmzentrum, Hauttumorzentrum, Perinatalzentrum, der Stroke Unit und in der Chest Pain Unit. Die Klinik ist von der Deutschen Krebsgesellschaft als Onkologisches Zentrum und von der Deutschen Diabetes Gesellschaft als „Klinik für Diabetiker geeignet DDG“ zertifiziert.
 Gelegen mitten in Berlin-Brandenburg, im grünen Nordosten Berlins in Pankow und in unmittelbarer Nähe zum Barnim, ist das Klinikum mit der S-Bahn (S 2) und Buslinie 893 oder per Auto (ca. 20 km vom Brandenburger Tor entfernt) direkt zu erreichen.

Helios ist Europas führender privater Krankenhausbetreiber mit insgesamt rund 110.000 Mitarbeitern. Zum Unternehmen gehören unter dem Dach der Holding Helios Health die Helios Kliniken in Deutschland sowie Quirónsalud in Spanien. Rund 21 Millionen Patienten entscheiden sich jährlich für eine medizinische Behandlung bei Helios. 2019 erzielte das Unternehmen einen Gesamtumsatz von 9,2 Milliarden Euro.
In Deutschland verfügt Helios über 89 Kliniken, 128 Medizinische Versorgungszentren (MVZ) und sechs Präventionszentren. Jährlich werden in Deutschland rund 5,6 Millionen Patienten behandelt, davon 4,4 Millionen ambulant. Helios beschäftigt in Deutschland 73.000 Mitarbeiter und erwirtschaftete 2019 einen Umsatz von rund sechs Milliarden Euro. Helios ist Partner des Kliniknetzwerks „Wir für Gesundheit“. Sitz der Unternehmenszentrale ist Berlin.
Quirónsalud betreibt 51 Kliniken, 71 ambulante Gesundheitszentren sowie rund 300 Einrichtungen für betriebliches Gesundheitsmanagement. Jährlich werden hier rund 15,4 Millionen Patienten behandelt, davon 14,6 Millionen ambulant. Quirónsalud beschäftigt rund 37.500 Mitarbeiter und erwirtschaftete 2019 einen Umsatz von über drei Milliarden Euro.
Helios Deutschland und Quirónsalud gehören zum Gesundheitskonzern Fresenius.

Living / 08.02.2021
Aktuelle Wetterlage: Vorsicht bei Nutzung der öffentlichen Spielplätze

Durch den aktuellen Wintereinbruch mit starkem Frost ist der Fallschutz auf den Pankower Spielplätzen eingefroren.
Er kann daher Stürze nicht mehr in ausreichendem Maße dämpfen und es kann zu Verletzungen kommen.
Das Bezirksamt Pankow rät daher Eltern und Kinder zu erhöhter Vorsicht.

Innovation / 08.02.2021
Eckert & Ziegler Wins Order for Hot Cell Construction from Dutch Research Center

Eckert & Ziegler has been awarded a contract to build hot cells with a value of several million euros. The order was placed by the Nuclear Research and Consultancy Group (NRG) in Petten (NL), a global market leader in producing medical isotopes.

The contract includes the planning and construction of hot cells for the GMP-compliant processing of alpha and beta emitters in NRG's so-called FIELD-LAB at the Petten (NL) site. The FIELD-LAB is intended to provide a practical environment for companies and research institutes to develop radiopharmaceuticals for the personalized treatment of cancer and other diseases.

"The order underlines our high level of expertise in special plant engineering for radioactive materials. We are pleased to contribute to this exciting project with our expertise in the fields of radiopharmacy, technology and process development," explains Felix Husmann, Managing Director of the Eckert & Ziegler subsidiary Isotope Technologies Dresden GmbH (ITD), which specializes in plant engineering. "In view of the high global demand for radiopharmaceuticals, special plant engineering is becoming increasingly important. With our many years of experience, we are ideally positioned as a competent partner for the pharmaceutical industry.”

"What convinced us about ITD were the perfect package of their many years of experience, their price and their customer-oriented approach to solutions”, stated Vinod Ramnandanlal, Commercial Director of NRG. “With ITD, we have found a strong partner with whom we can jointly build up the technical infrastructure of our FIELD-LAB and thus accelerate the development of radiopharmaceuticals to fight cancer.”

About Eckert & Ziegler.
Eckert & Ziegler Strahlen- und Medizintechnik AG with more than 800 employees, is one of the world's largest providers of isotope-related components for nuclear medicine and radiation therapy. The company offers services for radiopharmaceuticals at various locations, from early development to commercialization. Eckert & Ziegler shares (ISIN DE0005659700) are listed in the TecDAX index of Deutsche Börse.
Contributing to saving lives.

About Isotope Technologies Dresden
Isotope Technologies Dresden GmbH (ITD) is a subsidiary of Eckert & Ziegler AG and one of the leading international specialists for the development, design and manufacture of hot cells for production, material testing, research & development and other applications in the radiopharmaceutical and industrial sectors. ITD has many years of experience in the development, manufacture and installation of customer-specific special equipment.

About Nuclear Research and Consultancy Group (NRG)
NRG is an internationally operating nuclear service provider. The company produces isotopes, conducts nuclear technological research, is a consultant on the safety and reliability of nuclear installations and provides services related to radiation protection.

About FIELD-LAB
FIELD-LAB is an initiative of the Advancing Nuclear Medicine consortium and is a unique breeding ground for the development of new nuclear medicine, which are expected to take an increasing role in the personalized treatment of life-threatening diseases like cancer.

www.ezag.com

economic development, Living / 04.02.2021
Städtebauliches Gutachter:innenverfahren fürs neue Stadtquartier Buch-Am Sandhaus startet

Pressemitteilung der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen vom 03.02.2021

In Berlin-Buch soll in den kommenden Jahren zwischen dem S-Bahnhof Buch, der Straße Am Sandhaus und dem ehemaligen Krankenhausgelände der Staatssicherheit in enger Abstimmung zwischen der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen und dem Bezirk Pankow eins von 16 neuen Stadtquartieren entstehen. Neben 2.400 bis 3.000 neue Wohnungen sind im autoarmen Quartier auch Kitas und eine neue Grundschule vorgesehen.
 
 Am 4. Februar 2021 fällt nun der Startschuss fürs diskursive, städtebauliche Gutachter:innen-verfahren. In dessen Rahmen arbeiten drei Planungsteams parallel an städtebaulichen Entwürfen. Diese werden in mehreren Schritten und unter Beteiligung der Öffentlichkeit diskutiert und weiterentwickelt. Im Sommer soll eine Fachjury, das sogenannte Gutachter:innengremium, das beste Konzept auswählen. Es dient als Grundlage für die darauffolgende verbindliche Bauleitplanung.
 
Sebastian Scheel, Senator für Stadtentwicklung und Wohnen: „Die 16 neuen Stadtquartiere spielen bei der Schaffung von leistbarem Wohnraum eine zentrale Rolle. Insgesamt entstehen so im gesamten Stadtgebiet Wohnungen für über 100.000 Berliner:innen. Umso wichtiger ist uns die städtebauliche Qualität jedes einzelnen Quartiers. Ich freue mich deshalb ganz besonders auf die Ergebnisse des städtebaulichen Gutachter:innenverfahrens für das neue Stadtquartier Buch-Am Sandhaus. Ich bin zuversichtlich, dass die Planungsteams im Austausch mit der Nachbarschaft spannende Entwürfe entwickeln und das neue Quartier so zu einem wunderbar lebenswerten Ort werden lassen.“
 
Vollrad Kuhn, Bezirksstadtrat für Stadtentwicklung und Bürgerdienste: „Der Bezirk Pankow ist in den letzten Jahren kontinuierlich gewachsen. Ein Projekt in der Größe des Standorts Buch-Am Sandhaus ist daher für uns ein wichtiges Element, um ausreichend Wohnraum im Bezirk anbieten zu können. Besonders attraktiv macht das Projekt die randstädtische Lage, die das Wohnen mit Bezug zur offenen Landschaft thematisiert und gleichzeitig auf bereits vorhandene Infrastruktureinrichtungen setzen kann (Ortsteilzentrum, Schulen, S-Bahn-Anschluss etc.), die auch das Potenzial bieten, das Gebiet unter den Vorzeichen eines autoreduzierten Quartiers zu entwickeln. Ich bin daher schon sehr gespannt auf die Entwürfe, die die Planerteams nun während des Gutachter-Verfahrens erarbeiten werden.“
 
Die Beteiligung der Öffentlichkeit ist ein wichtiger Baustein des diskursiven Gutachter:innen-verfahrens. Bis zum Sommer sind öffentliche Planungswerkstätten bzw. Ausstellungen vorgesehen, in denen die Teams ihre Entwürfe präsentieren und mit interessierten Bürger:innen diskutieren werden. Die Ergebnisse dieser Debatten fließen in die weitere Bearbeitung ein. Die Veranstaltungstermine und -formate werden rechtzeitig vorab bekannt gegeben.
 
Die Bürgerschaft ist zudem in der Fachjury vertreten und kann so über die Auswahl der Entwürfe mitentscheiden. Hierfür konnten sich Anwohner:innen im Vorfeld bewerben. In einem Beteiligungskonzept werden alle geplanten Maßnahmen zusammengefasst. Weitere Informationen auf der Seite der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen:

https://www.stadtentwicklung.berlin.de/aktuell/pressebox/archiv_volltext.shtml?arch_2102/nachricht7030.html

Research / 02.02.2021
Four new groups use single-cell methods to advance medicine

The four young junior research group leaders with the chairs of the Single Cell Program: Ashley Sanders, Angelika Eggert, Stefanie Grosswendt, Nikolaus Rajewsky,Leif Ludwig and Simon Haas (from left to right). © Felix Petermann, MDC
The four young junior research group leaders with the chairs of the Single Cell Program: Ashley Sanders, Angelika Eggert, Stefanie Grosswendt, Nikolaus Rajewsky,Leif Ludwig and Simon Haas (from left to right). © Felix Petermann, MDC

A year ago, BIH, MDC and Charité launched the joint research focus "Single Cell Approaches for Personalised Medicine". Its aim is to use innovative single cell technologies to answer clinical questions. This aspiration will be put into practice by four new junior research groups, which have now started.

They were declared the “2018 Breakthrough of the Year”: new single cell technologies that let researchers analyze the genetic activity of individual cells was chosen as that year’s top scientific achievement by the eminent journal Science. “These revolutionary technologies can play a major role in personalized medicine,” says Professor Christopher Baum, Chair of the BIH Board of Directors and Chief Translational Research Officer of Charité – Universitätsmedizin Berlin. “We have therefore decided to promote the translation of single-cell analysis. We want to expedite the transfer of research findings into clinical practice and vice versa, using clinical observations to explore new avenues of single-cell research.” To this end, the Berlin Institute of Health (BIH), the Max Delbrück Center for Molecular Medicine in the Helmholtz Association (MDC) and Charité – Universitätsmedizin Berlin have jointly established the focus area “Single-Cell Approaches to Personalized Medicine.”

State-of-the-art technologies for clinical use

At the core of the new focus area are four new junior research groups, whose leaders were selected in a competitive international recruitment process. Dr. Leif Ludwig, who comes to Berlin from the Broad Institute in Cambridge, Massachusetts, will study with his group how the development and function of stem cells is linked to the DNA of their “cellular power plants,” the mitochondria. Dr. Simon Haas comes from the German Cancer Research Center in Heidelberg and will use cancer stem cell analysis to investigate the origin of leukemia diseases in a targeted way. Dr. Stefanie Grosswendt from Berlin’s Max Planck Institute for Molecular Genetics wants to find out how individual cells know what task they have to perform in the overall network. Dr. Ashley Sanders is Canadian and comes from the European Molecular Biology Laboratory in Heidelberg and will research how new mutations arise in individual cells and drive different characteristics within an organ or tumor.

The junior research groups will be located at the MDC’s Berlin Institute for Medical Systems Biology (BIMSB) in Mitte. Here, they will have access to the latest single-cell methods and can collaborate with excellent systems biologists. BIMSB’s Scientific Director, Professor Nikolaus Rajewsky, has himself played a major role in the development of single-cell technologies. “It was as if we had invented a super microscope with which we could suddenly look inside every cell in a tissue, all the cells at once, and see what was going on at the molecular level inside the cell – for example, when and why it gets sick,” he explains. Rajewsky and Professor Angelika Eggert, Director of the Charité’s Department of Pediatrics, Division of Oncology and Hematology, are the spokespersons for the BIH’s new focus area.

Collaborating with clinicians

BIMSB is located in Berlin’s Mitte district, and thus in close proximity to Campus Charité Mitte (CCM). This will prove to be a big plus for their translational work because each junior research group will also work closely with a clinician at Charité, helping to develop single-cell technologies for real-world medical issues and clinical applications. Ashley Sanders will collaborate with Britta Siegmund, the Director of Charité’s Medical Department, Division of Gastroenterology, Infectiology and Rheumatology. Angelika Eggert will be the clinical partner of Stefanie Grosswendt. Simon Haas and Leif Ludwig will team up with the directors of Charité’s Medical Department, Division of Hematology, Oncology and Tumor Immunology, Lars Bullinger at Campus Virchow-Klinikum (CVK) and Ulrich Keller at Campus Benjamin Franklin (CBF).

“I believe that cancer research in particular will benefit from the new single-cell technologies,” says Eggert. “That’s because tumors are by no means made up wholly of the same kind of cells , but are often a very heterogeneous mixture of distinctly differentiated cancer cells, connective tissue cells, blood vessel cells and immune cells. The more precisely you know the cellular composition of a tumor, the more specifically you can target your strategies to combat it.”

The beginning of a “Cell Hospital”

“I am very pleased and also a little proud that we were able to bring these amazing young people to Berlin,” says Rajewsky. At the same time, they could hardly pass up such a unique opportunity. While the researchers can gain an in-depth understanding of the molecular details, the partnering physicians assess the clinical relevance of the findings and provide the researchers with insights into pathologies that single-cell technologies could potentially elucidate.

“I therefore consider this initiative to be the beginning of a ‘Cell Hospital,’ in which the basic research of the MDC/BIMSB, the clinical research of Charité and the translational research of the BIH are brought together,” explains Rajewsky. “The idea is not only to understand the mechanisms that cause cells to become diseased, but also to discover these cells early enough to restore them to health. I am sure that we will make significant progress for at least some diseases.”

Press release of BIH and Charité together with the MDC

https://www.mdc-berlin.de/news/press/four-new-groups-use-single-cell-methods-advance-medicine

Living / 01.02.2021
Start des Bürger:innenhaushalts Pankow

Bis 31. März 2021 können Vorschläge eingereicht werden

Am 20. Januar 2021 hat die Bezirksverordnetenversammlung Pankow (BVV) die Einrichtung eines Bürger:innenhaushalts ab 2021 beschlossen. Bürger:innen können in den nächsten Jahren fortlaufend Vorschläge zur Verwendung bezirklicher Haushaltsmittel einreichen.
2021 startet der Bürger:innenhaushalt mit einer Kampagne. Einwohner:innen mit Erstwohnsitz in Pankow können vom 1. Februar - 31. März 2021 über die Plattform mein.berlin.de Vorschläge einreichen, die in die Planungen für den Doppelhaushalt 2022 / 2023 einfließen.
Die eingereichten Ideen werden von den verantwortlichen Fachbereichen auf Zuständigkeit und grundsätzliche Realisierbarkeit überprüft und an die jeweiligen Fachausschüsse der BVV überwiesen. Der BVV obliegt die Entscheidung über die Berücksichtigung im Haushalt. Die Ideengeber:innen werden über den Werdegang ihrer eingegangenen  Vorschläge auf dem Laufenden gehalten.
Vorschläge können zu allen bezirklichen Belangen wie zum Beispiel Straßenquerungen, Spielplatzsanierungen, Fahrradwege, Stärkung von Kinderrechten, Straßengrün oder der Gestaltung von öffentlichen Plätzen uvm. eingebracht werden.
Vorschläge und Ideen zur Gestaltung des Bezirks und der Verwendung der Haushaltsmittel können von allen Einwohner*innen des Bezirks Pankows über folgenden Link unterbreitet werden: https://mein.berlin.de/projekte/burgerinnenhaushalt-pankow/

Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre können ihre Ideen formlos und mit Angabe des jeweiligen Ortsteils auch anonym, aber gerne mit Altersangabe, an das Büro für Bürgerbeteiligung oder die Kinder- und Jugendbeauftragte in Pankow senden oder in die Briefkästen der Bürgerämter des Bezirks einwerfen.

Für alle Bürger:innen ohne Zugang zum Internet werden ab 10. Februar 2021 postalisch einzureichende Vorschlagsformulare in den bezirklichen Bürgerämtern ausliegen.

Weitere Informationen gibt es auf der Internetseite der SPK unter:
https://www.berlin.de/ba-pankow/politik-und-verwaltung/service-und-organisationseinheiten/sozialraumorientierte-planungskoordination/buero-fuer-buergerbeteiligung/buerger_innenhaushalt-1044432.php
Für Rückfragen steht das Büro für Bürgerbeteiligung Pankow in der Zeit von Montag bis Freitag 9 - 15 Uhr unter den unten angegebenen Kontaktdaten zur Verfügung.

Büro für Bürgerbeteiligung (OE SPK)
Breite Straße 24a-26
13187 Berlin

Tel: (030) 90295 -2713 / -2016, E-Mail: spk@ba-pankow.berlin.de
Kinder- und Jugendbeauftragten Pankow: Britta Kaufhold, Berliner Allee 252, 13088 Berlin
Tel.: (030) 90295-7260, E-Mail: britta.kaufhold@ba-pankow.berlin.de

Research / 29.01.2021
Singles or pairs in cancer cells

Two Human Embryonic Kidney cells expressing CXCR4 receptor (in dark yellow). © Paolo Annibale, Ali Isbilir, MDC
Two Human Embryonic Kidney cells expressing CXCR4 receptor (in dark yellow). © Paolo Annibale, Ali Isbilir, MDC

An important receptor on the surface of cancer and immune cells prefers to remain noncommittal; sometimes it is present as a single, sometimes as a pair. This was first shown by an MDC team in the journal PNAS, and will decisively advance the development of new medications.

It all sounds similar to a dance event – but are singles or couples dancing here? This was the question Ali Isbilir and Dr. Paolo Annibale at the Max Delbrück Center for Molecular Medicine in the Helmholtz Association (MDC) were trying to answer. However, their investigation did not involve a ballroom, but the cell membrane. The question behind their investigation: does a particular protein receptor on the surface of cancer and immune cells appear alone or connect in pairs?

The receptor is called “CXCR4” – the subject of heated debate among experts in recent years due to its mysterious relationship status. Does it appear in singles or pairs on the cell membrane? And what makes the difference? The research team of the Receptor Signaling Lab at the MDC, has now solved the puzzle of its relationship status for the first time. Their findings were recently published in the journal “Proceedings of the National Academy of Sciences” (PNAS).

CXCR4 is an important receptor on immune and cancer cells

“When CXCR4 is found in large numbers on cancer cells, it also ensures that they can migrate, thereby laying the foundation for metastases,” says lead author Isbilir. Metastases are known to be difficult to treat; some patients die as a result of these secondary tumors.

CXCR4 is also involved in inflammations. The center of inflammation releases messenger substances from the chemokine class. In lymph nodes, chemokines ensure that immune cells form many CXCR4 receptors on their membrane. With the help of these receptors, immune cells can locate the center of inflammation and migrate to it. The name CXCR, which stands for “chemokine receptor,” also refers to this ability. “Such receptors are the most important target structures in pharmaceutical research,” emphasizes Professor Martin Lohse, the last author of the study. “Approximately one-third of all drugs address this class of receptors.”

Whether such receptors are present as pairs or singles is therefore not only central to basic research, but also to the pharmaceutical industry. Using new methods of optical microscopy, the team has now been able to answer this question for the first time. Apparently, CXCR4 wants to remain noncommittal – it occurs temporarily in pairs (as a transient dimer), but also alone (as a monomer). The team found that the relationship status depends largely on how many CXCR4 receptors are located on a cell. If the cell surface is densely occupied, more pairs are formed. If only a few receptors are present, they more often appear singly. At the same time, the researchers could show that certain drugs acting as CXCR4 blockers can suppress pair formation. “It is assumed that CXCR4 pairs negatively affect one’s health. We can use our new microscopic methods to test whether this is really the case,” explains Lohse.

Fluorescent pairs and singles

The scientists combined two recent optical microscopy methods: Using single-molecule microscopy, they were then able to determine the relationship status of individual CXCR4 receptors on the surface of living cells. Fluorescence fluctuation spectroscopy also made it possible to measure the relationship status in cells that had a large number of receptors. The special feature here: to do this, the researchers had to develop a method to efficiently mark all receptors. They also had to develop a highly sensitive microscopy strategy with which they could see individual molecules and their oligomerization. The team presents the new methods in a report in the journal “Nature Protocols”.

“The exciting thing is that we can now use these fluorescence methods to study living cancer cells. We can find out whether CXCR4 is present in pairs or alone,” says Annibale, who is co-head of the Receptor Signaling Lab and also last author of the study in “Nature Protocols”. “And then we can apply CXCR4 blockers to singles and pairs and test which are more effective against tumors. This will hopefully lead to more specific cancer drugs with fewer side effects.”

Pathologists today are also examining the properties of patients’ cancer cells in detail. This allows cancer therapies to be designed in the most personalized and effective way possible. Annibale hopes that the approach could be now used for screening the effects of different drugs on the function of this and similar receptors. This could be helpful in devising new therapies for breast, or lung cancer, for example.

Text: Susanne Donner

https://www.mdc-berlin.de/news/news/singles-or-pairs-cancer-cells

Research / 29.01.2021
Naked mole-rats speak in dialect

In the wild, naked mole-rats live exclusively in underground burrows and tunnels in semi-arid regions of Eastern Africa. The rodents obtain all the water they need through their food. (Credit: Felix Petermann, MDC)
In the wild, naked mole-rats live exclusively in underground burrows and tunnels in semi-arid regions of Eastern Africa. The rodents obtain all the water they need through their food. (Credit: Felix Petermann, MDC)

Some converse in Creole, while others speak Scots, but it’s not only humans who can be identified by the diversity of language they speak. Naked mole-rats have their own dialects, too. Shared dialect also strengthens cohesion within a colony, a team led by MDC researcher Gary Lewin reports in the current "Science" cover story.

In the wild, naked mole-rats live exclusively in underground burrows and tunnels in semi-arid regions of Eastern Africa. The rodents obtain all the water they need through their food such as the underground tubers of plants. Credit: Felix Petermann, MDC

Some converse in Creole, while others speak Scots, but it’s not only humans who can be identified by the diversity of language they speak. Naked mole-rats have their own dialects, too. Shared dialect also strengthens cohesion within a colony, a team led by MDC researcher Gary Lewin reports in the current "Science" cover story.

The computer program, which uses AI, didn’t only identify the animals on the basis of their individual voices: “It also detected similarities in the types of sounds made within a single colony,” says Lewin. The program was therefore also able to identify which colony a specific individual came from. “That meant that each colony probably had its own distinct dialect,” says Barker. But at that point, the research team did not yet know whether the animals were aware of that, and whether they could recognize their own dialect and distinguish it from others.

A preference for kith and kin

In order to find out both those things, Barker performed several experiments. In the first, she repeatedly placed one naked mole-rat in two chambers, connected via a tube. In one chamber the chirping of another naked mole-rat could be heard, while the other chamber was silent. “We observed that the animals always immediately headed for the chamber where the chirps could be heard,” says Barker. If the sounds were made by an individual from the test subject’s own colony, it would give an immediate vocal response, but if they were made by an individual from a foreign colony, the mole-rat would remain silent. “That enabled us to infer that naked mole-rats can recognize their own dialect and will selectively respond to that.”

To ensure that the test subjects were responding to the dialect and not to the voice of an individual known to them, the researchers deliberately created artificial sounds. These contained characteristics of each dialect but did not resemble the voice of a specific individual. “The naked mole-rats produced vocal response to the chirps developed by the computer,” reports Barker. And the experiment worked even when the chamber where the familiar and trusted dialect could be heard was given the scent of a foreign colony. “That demonstrated that the naked mole-rats were responding specifically to dialect rather than scent, and that they have a positive reaction to hearing their own dialect,” says Lewin.

Foster pups learn the dialect of their new colony

In further experiments, the researchers placed three orphaned naked mole-rat pups in foreign colonies where the queen – the only female in naked mole-rat colonies that reproduces – had also recently had a litter. “That ensured that the new arrivals would not be attacked,” explains Barker. “Six months later, our computer program showed that the foster pups had acquired the dialect of their new home.”

It was rather more by chance that the team discovered another interesting fact: a naked mole-rat queen isn’t only responsible for reproduction in her colony, she also plays a decisive role in controlling and preserving dialect integrity. “During the course of the study, one of our colonies lost two queens within relatively quick succession,” says Lewin. “In the anarchy that ensued, we observed that the vocalizations of the other naked mole-rats in the colony began to vary much more widely than usual. Dialect cohesiveness was thus greatly reduced and didn’t return until a few months later, with the ascendance of another high-ranking female as the new queen.”

Insight into the basic workings of human culture

“Human beings and naked mole-rats seem to have much more in common that anyone might have previously thought,” concludes Lewin. “Naked mole-rats have a linguistic culture that developed long before human beings even existed. The next step is to find out what mechanisms in the animals’ brains support this culture, because that could give us important insight into how human culture evolved.”

Text: Anke Brodmerkel

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Audio examples. Credit: Alison Barker, Lewin Lab, MDC

https://www.mdc-berlin.de/news/press/naked-mole-rats-speak-dialect

Research / 29.01.2021
Paare oder Singles auf Krebszellen

 

Ein wichtiger Rezeptor auf der Oberfläche von Krebs- und Immunzellen liebt es unverbindlich: Er liegt mal als Single, mal als Paar vor. Dies hat erstmals ein Team am MDC im Journal PNAS gezeigt und bringt damit entscheidend die Entwicklung neuer Medikamente voran.

Es könnte von einer Tanzveranstaltung die Rede sein: Sind es eher Paare oder Singles, die sich da tummeln? Diese Frage trieb Ali Isbilir und Dr. Paolo Annibale am Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin in der Helmholtz-Gemeinschaft (MDC) um. Sie untersuchten jedoch nicht etwa einen Ballsaal, sondern die Oberfläche von Zellen – und wollten wissen: Kommt eine bestimmte Eiweißantenne auf der Hülle von Krebs- und Immunzellen dort alleine vor oder verbindet sie sich paarweise?

„CXCR4“ heißt jene Antenne – der molekulare Rezeptor hatte in den vergangenen Jahren eine hitzige Debatte unter Expert*innen in Gang gehalten, weil sein Beziehungsstatus Rätsel aufgab. Trat er als Single auf oder doch als Paar? Und was macht den Unterschied? Ein Forschungsteam in der AG „Signalprozesse von Rezeptoren“ am MDC hat nun erstmals das Rätsel um seinen Beziehungsstatus gelöst. Die Ergebnisse veröffentlichte kürzlich das Fachjournal „Proceedings of the National Academy of Sciences“ (PNAS).

CXCR4 ist ein wichtiger Rezeptor auf Immun- und Krebszellen
„Wenn CXCR4 in großer Zahl auf Krebszellen zu finden ist, sorgt er unter anderem dafür, dass diese wandern können. Er legt damit eine Basis für Metastasen“, sagt Erstautor Isbilir. Metastasen sind bekanntlich schwer zu therapieren; oftmals sterben Patient*innen an den Folgen der Tochtergeschwulste.

Auch bei jeder Entzündung ist CXCR4 mit von der Partie. Der Entzündungsherd setzt Botenstoffe aus der Klasse der Chemokine frei. Diese sorgen in den Lymphknoten dafür, dass Immunzellen sehr viele CXCR4-Antennen auf ihrer Hülle ausbilden. Mithilfe dieser Antennen orten Immunzellen den Entzündungsherd und wandern zu ihm hin. Auf diese Fähigkeit verweist im Übrigen auch der Name CXCR, der für „Chemokinrezeptor“ steht. „Solche Rezeptoren sind die wichtigsten Zielstrukturen in der Pharmaforschung“, betont Professor Martin Lohse, der Letztautor der Studie. „Ungefähr ein Drittel der Arzneien adressieren diese Klasse von Rezeptoren.“

Ob solche Rezeptoren als Paar oder Single vorliegen, ist damit nicht nur für die Grundlagenforschung, sondern auch für die Pharmabranche zentral. Mit neuen Methoden der optischen Mikroskopie konnte das Team diese Frage nun erstmalig beantworten. CXCR4 legt sich offenbar nicht fest: Er kommt vorübergehend paarweise (als transientes Dimer), dann wieder alleine (als Monomer) vor.

Der Beziehungsstatus hängt maßgeblich davon ab, wie viele der CXCR4-Rezeptoren auf einer Zelle sitzen, wies das Team nach. Ist die Zelloberfläche dicht besetzt, formieren sich mehr Paare. Sind nur wenige Rezeptoren vorhanden, bleiben diese häufiger alleine. Zugleich konnten die Forschenden zeigen, dass bestimmte Arzneien, die als CXCR4-Blocker wirken, die Paarbildung unterdrücken können. „Man nimmt an, dass die CXCR4-Paare schlecht für die Gesundheit sind. Ob das wirklich so ist, können wir mit unseren neuen mikroskopischen Methoden prüfen“, erläutert Lohse.

Fluoreszierende Paare und Singles
Die Wissenschaftler*innen haben erfolgreich zwei junge Verfahren der optischen Mikroskopie auf einzigartige Weise miteinander kombiniert: Mit Einzelmolekülmikroskopie konnten sie dann den Beziehungsstatus einzelner CXCR4-Rezeptoren auf der Oberfläche lebender Zellen ermitteln. Die Fluoreszenzfluktuationsspektroskopie ermöglichte es zusätzlich, den Beziehungsstatus bei Zellen zu messen, die sehr viele Rezeptoren hatten. Das Besondere: Dazu mussten die Forschenden ein Verfahren entwickeln, um alle Rezeptoren effizient zu markieren. Zum anderen mussten sie ein hochsensitives Mikroskop aufbauen, mit dem sie einzelne Moleküle sehen können. Die neuen Methoden stellt das Team in einem Bericht im Fachblatt „Nature Protocols“ vor.

„Das Spannende ist, dass wir mit diesen Fluoreszenzmethoden nun lebende Krebszellen untersuchen können. Wir können herausfinden, ob CXCR4 dort paarweise oder alleine vorkommt“, sagt Annibale, der Co-Leiter der Arbeitsgruppe und ebenfalls Letztautor der Studie in „Nature Protocols“ ist. „Und dann können wir CXCR4-Blocker für Paare und Singles einsetzen und prüfen, welche wirksamer gegen Tumore sind. So können hoffentlich spezifischere Krebsmedikamente mit weniger Nebenwirkungen entwickelt werden.“

Auch heute prüfen Pathologen und Pathologinnen en detail die Eigenschaften der Krebszellen von Patient*innen. Damit können die Krebstherapien so individuell und wirksam wie möglich zusammengestellt werden. Annibale hofft, dass der Ansatz bald für Medikamenten-Screenings genutzt wird, um zu untersuchen, wie Rezeptorfunktionen beeinflusst werden. So könnten neue Therapien entstehen, zum Beispiel für Brust- oder Lungenkrebs.

Weiterführende Informationen
AG „Signalprozesse von Rezeptoren“

Literatur
Ali Işbilir et al. (2020): “Advanced fluorescence microscopy reveals disruption of dynamic CXCR4 dimerization by subpocket-specific inverse agonists”, PNAS, DOI: 10.1073/pnas.2013319117

Ali Işbilir et al. (2020): “Determination of G-protein-coupled receptor oligomerization by molecular brightness analyses in single cells”, Nature Protocols, DOI: 10.1038/s41596-020-00458-1

Das Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin in der Helmholtz-Gemeinschaft (MDC) wurde 1992 in Berlin gegründet. Es ist nach dem deutsch-amerikanischen Physiker Max Delbrück benannt, dem 1969 der Nobelpreis für Physiologie und Medizin verliehen wurde. Aufgabe des MDC ist die Erforschung molekularer Mechanismen, um die Ursachen von Krankheiten zu verstehen und sie besser zu diagnostizieren, verhüten und wirksam bekämpfen zu können. Dabei kooperiert das MDC mit der Charité – Universitätsmedizin Berlin und dem Berlin Institute of Health (BIH ) sowie mit nationalen Partnern, z.B. dem Deutschen Zentrum für Herz-Kreislauf-Forschung (DHZK), und zahlreichen internationalen Forschungseinrichtungen. Am MDC arbeiten mehr als 1.600 Beschäftigte und Gäste aus nahezu 60 Ländern; davon sind fast 1.300 in der Wissenschaft tätig. Es wird zu 90 Prozent vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und zu 10 Prozent vom Land Berlin finanziert und ist Mitglied in der Helmholtz-Gemeinschaft deutscher Forschungszentren.

https://www.mdc-berlin.de/de/news/news/paare-oder-singles-auf-krebszellen

Abb. Zwei embryonale Nierenzellen, die den CXCR4-Rezeptor ausbilden (in dunkelgelb). Bild: Paolo Annibale, Ali Isbilir, MDC

Research, Patient care / 26.01.2021
Der Herr der Ringe

Gemeinsame Pressemitteilung von MDC, Charité, BIH und DKTK anlässlich des Weltkrebstages am 4. Februar

Für die Erforschung ringförmiger DNA und deren Bedeutung bei der Entstehung kindlicher Neuroblastome ist Anton Henssen vom ECRC mit dem Preis der Kind-Philipp-Stiftung für pädiatrisch-onkologische Forschung ausgezeichnet worden. Entscheidend dafür war eine Publikation im Fachblatt „Nature Genetics“.

Krebs ist eigentlich eine typische Alterserkrankung. Im Laufe des Lebens sammeln sich in den Zellen des Körpers Veränderungen im Erbgut an, die zunehmend schlechter repariert werden. Und irgendwann ist der Punkt erreicht, an dem eine Zelle aufgrund der Mutationen anfängt, unkontrolliert zu wachsen und sich zu vermehren.

Warum auch schon Kinder an Krebs erkranken, ist eine Frage, die PD Dr. Anton Henssen seit Längerem beschäftigt. Der 35-Jährige ist Wissenschaftler am Experimental and Clinical Research Center (ECRC), einer gemeinsamen Einrichtung der Charité – Universitätsmedizin Berlin und des Max-Delbrück-Centrums für Molekulare Medizin in der Helmholtz-Gemeinschaft (MDC). Seit 2019 leitet er auf dem Campus Berlin-Buch die Emmy-Noether-Forschungsgruppe „Genomische Instabilität bei kindlichen Tumoren“.

Interesse an zirkulärer DNA  ist neu

Erst im vergangenen September erhielt Henssen für seine Forschung einen der begehrten Starting Grants des European Research Council (ERC). Für das Projekt „CancerCirculome“ stellt der ERC Henssen in den kommenden fünf Jahren rund 1,5 Millionen Euro zur Verfügung. „Die Bedeutung zirkulärer DNA bei der Entstehung von Krebs rückt immer mehr in das Zentrum des wissenschaftlichen Interesses“, sagt Henssen. Das sei, als er begonnen habe, sich für das Thema zu begeistern, noch ganz anders gewesen.

„Auch deshalb freue ich mich jetzt sehr über den Preis der Kind-Philipp-Stiftung für pädiatrisch-onkologische Forschung“, sagt Henssen, der neben seiner Arbeit als Wissenschaftler auch als Kinderarzt an der Klinik für Pädiatrie mit Schwerpunkt Onkologie und Hämatologie der Charité praktiziert. „Die Auszeichnung ist hierzulande eine der bedeutendsten auf dem Gebiet der Kinderonkologie.“

Winzige Ringe bringen Erbgut durcheinander

Leider werde die Preisverleihung aufgrund der Corona-Pandemie erst irgendwann im Laufe des Jahres stattfinden, sagt Henssen. Das Preisgeld von 10.000 Euro habe ihm die Stiftung aber bereits überwiesen. „Wenn die aktuelle Krise vorüber ist, werde ich mit meiner Arbeitsgruppe, ohne die ich den Preis niemals bekommen hätte, ganz groß feiern gehen“, sagt Henssen, der auch am Clinician Scientist Program des Berlin Institute of Health (BIH) und der Charité teilnimmt und darüber hinaus wissenschaftliches Mitglied im Deutschen Konsortium für Translationale Krebsforschung (DKTK) am Standort Berlin ist.

Mit dem Kind-Philipp-Preis wird einmal im Jahr die beste Arbeit deutschsprachiger Autor*innen zur Erforschung von Krebs bei Kindern ausgezeichnet. Prämiert hat die Stiftung dieses Mal eine Studie, die 2020 im Fachblatt „Nature Genetics“ erschienen ist. Zusammen mit Dr. Richard Koche vom Memorial Sloan Kettering Cancer Center in New York, Prof. Dr. Angelika Eggert, Direktorin der Klinik für Pädiatrie mit Schwerpunkt Onkologie und Hämatologie der Charité, sowie 35 weiteren Forscher*innen hat Henssen in der Publikation gezeigt, dass kleine DNA-Ringe in Nervenzellen von Kindern das Erbgut so durcheinanderbringen können, dass sich ein Neuroblastom entwickelt.

Wachstum des Neuroblastoms beschleunigt

Das Team hatte für die Studie Gewebeproben von 93 Kindern mit einem Neuroblastom untersucht. Dabei stellte die Gruppe fest, dass zirkuläre DNA in den Tumorzellen deutlich häufiger und in größerer Komplexität zu finden ist als bis dahin angenommen. Zusätzlich konnten die Wissenschaftler*innen anhand ihrer Daten ableiten, wie sich bestimmte Abschnitte der Erbinformation aus einem Chromosom herauslösen, Ringe bilden und sich anschließend an anderer Stelle des Chromosoms wieder einbauen. „Da dabei die ursprüngliche Abfolge der Erbinformation durcheinandergebracht wird, können die betroffenen Zellen leicht entarten“, erklärt Henssen.

Gemeinsam mit seinem Team zeigte der Forscher zudem, dass bestimmte DNA-Ringe das Wachstum von Neuroblastomen beschleunigen. Deren Nachweis könnte es künftig erleichtern, den Krankheitsverlauf der Kinder besser einzuschätzen. Henssens nächstes Ziel ist es nun, das zirkuläre Erbgut genau zu sequenzieren und jene Faktoren zu identifizieren, die das Entstehen und die Vermehrung der Ringe überhaupt erst ermöglichen.

So hofft der Forscher und Arzt, seinen kleinen Patient*innen an der Charité in Zukunft noch besser als bisher helfen zu können. „Wenn wir Marker für eine bessere Diagnose und Prognose entwickeln“, sagt Henssen, „werden wir in der Lage sein, den krebskranken Kindern und ihren Eltern eine sehr viel individuellere und damit vermutlich auch effektivere Therapie anzubieten.“

Text: Anke Brodmerkel

Weiterführende Informationen

Portrait Anton Henssen: Der DNA-Künstler
Wie DNA-Ringe Krebs bei Kindern verursachen

www.mdc-berlin.de

Research, Innovation / 26.01.2021
Wissen was wirkt: ASC Oncology testet vor Therapiebeginn die Wirksamkeit von Krebsmedikamenten

ASC Oncology beantwortet für Patienten und Onkologen dank eines neuen Testverfahrens vor Therapiebeginn die zentrale Frage nach der Wirksamkeit von Krebsmedikamenten am individuellen Patiententumor.

Bei rund der Hälfte aller Krebspatienten weltweit versagt die verschriebene Chemotherapie. ASC Oncology stellt sich mit dem Reverse Clinical Engineering-Testverfahren dieser Herausforderung der Krebsbehandlung und trifft wissenschaftlich belastbare Aussagen über die Wahrscheinlichkeit der Wirkung sowie Nicht-Wirkung von Krebsmedikamenten am patienteneigenen Tumorgewebe. Außerhalb des Körpers, ohne Tierversuche, ohne Nebenwirkungen und vor Therapiebeginn.

Für mindestens 1000 Patienten jährlich wird es ab dem 1. Februar 2021 möglich sein, Therapieentscheidungen mithilfe von individuellen, an 3D-Organoid-Modellen ihres jeweiligen Tumors durchgeführten, Medikamententestungen zu treffen. Die Grundlage für das Reverse Clinical Engineering-Testverfahren sind 3D-Zellkulturmodelle (PD3D), sogenannte Organoide. Dabei handelt es sich um im Labor mithilfe einer Tumorprobe gezüchtete Abbilder des Ursprungstumors des Patienten. Organoide bestehen aus Zellclustern und behalten die komplexe Architektur des Ursprungstumors bei. An diesen testet ASC Oncology in Absprache mit dem behandelnden Onkologen unterschiedliche Krebsmedikamente und Wirkstoffkombinationen parallel. Erste Ergebnisse können dabei bereits nach zwei Wochen vorliegen. Eine Testung aller infrage kommender Therapieansätze dauert, je nach von der Aggressivität des Tumors abhängigen Wachstumsgeschwindigkeit der Organoide, vier bis sechs Wochen. Auf Grundlage der pathologischen und molekularbiologischen Daten kann ASC Oncology so auf wissenschaftlicher Basis mögliche wirksame Medikamente sowie Resistenzen voraussagen.

Informationen helfen dabei, bessere Entscheidungen zu treffen – darum ist es unser Ziel, Patienten darin zu bestärken lebenswichtige Entscheidungen bestmöglich informiert zu treffen“, erläutert Dr. Christian Regenbrecht, Gründer von ASC Oncology und Entwickler des Reverse Clinical Engineering-Verfahrens. „ASC Oncology versteht sich dabei als Teamplayer, der den Onkologen mit dem angebotenen Testverfahren unterstützt, aber nicht ersetzt.“ Was in einigen Jahren vermutlich Routine in der Krebsbehandlung sein wird, ist durch ASC Oncology bereits 2021 für Betroffene und Onkologen anwendbar: Im Sinne der personalisierten Medizin die Behandlung von Krebs an jeden einzelnen Patienten effektiv und individuell anzupassen. Durch das Reverse Clinical Engineering-Verfahren werden Patienten die massiven Nebenwirkungen einer unnötigen Therapie erspart und wertvolle Zeit für die Behandlung gewonnen.

Um die Komplexität des Angebots zu vereinfachen, wird die Leistung in drei verschiedenen Paketen angeboten. Diese unterscheiden sich in der Anzahl der aufgearbeiteten Tumorgewebestücke, im Umfang der zu testenden Medikamente, in der Wahl einer zusätzlichen Protein-Analyse sowie einer optionalen Konservierung der Tumorzellen. Das Testverfahren wird zum Selbstkostenpreis angeboten und ist zurzeit eine Individuelle Gesundheitsleistung (IGeL). Diese wird nicht von den Krankenkassen übernommen. Durch die Gründung des Cancer Rebels e.V. bietet ASC Oncology Krebserkrankten mit geringen finanziellen Mitteln unter anderem finanzielle Unterstützungsmöglichkeiten für die Nutzung des Testverfahrens an.

Quelle: https://www.asc-oncology.com/pm-rce-testverfahren/

Innovation, Living, Patient care / 25.01.2021
Verteilung medizinischer Masken ab 26. Januar 2021

Bezirksamt Pankow startet an vier Standorten Verteilung an Bedürftige

Wegen der neuen Pflicht zum Tragen medizinischer Masken im Einzelhandel und dem Öffentlichen Personennahverkehr wurden den Bezirksämtern vom Berliner Senat entsprechende Masken zur Ausgabe an Bedürftige geliefert. Die kostenlose Verteilung der OP-Masken an Pankower Bedürftige erfolgt an den Standorten der Bürgerämter. Die Bedürftigkeit ist durch geeignete Dokumente (BerlinPass, BaFög, ALG, Grundsicherung u. ä.) zu belegen.

Die Ausgabe erfolgt zu einheitlichen Sprechzeiten: Mo.: 8 – 16, Di., Do.: 10 – 18 Uhr, Mi.: 8 – 14, Fr.: 8 – 13 Uhr.

Ausgabestellen sind die Rathäuser Pankow (Breite Str. 24a-26, 13187 Berlin), Weißensee (Berliner Allee 252-260, 13088 Berlin) Prenzlauer Berg (Fröbelstraße 17, 10405 Berlin, Haus 6) sowie das Bürgerhaus Karow/Buch (Franz-Schmidt-Str. 8-10, 13125 Berlin).

An den Standorten ist ein Wegeleitsystem eingerichtet. Es gelten die Abstands- und Hygieneregeln, eine Mund-Nasenbedeckung ist zwingend.

Living / 22.01.2021
Schließung des Tempohomes in der Siverstorpstraße

Die Containerunterkunft für Geflüchtete in der Siverstorpstraße 5-19 in Berlin-Karow schließt Ende Januar 2021. Die noch rund 200 Bewohnerinnen und Bewohner, darunter zahlreiche Familien, ziehen in der letzten Januarwoche aus dem Tempohome aus. Notwendig ist die Schließung, da der Standort als temporäre Schuldrehscheibe für geplante Schulsanierungsmaßnahmen in den Ortsteilen Karow und Buch benötigt wird.

Das Landesamt für Flüchtlingsangelegenheiten organisiert die Umzüge. Bei der Verteilung der geflüchteten Menschen auf neue Unterkünfte wird darauf geachtet, dass möglichst der Sozialraumbezug von Familien erhalten bleibt. Kindern und Jugendlichen soll es ermöglicht werden, weiterhin in ihren Kitas und Schulen zu bleiben. Ein Großteil der Menschen zieht in die beiden Gemeinschaftseinrichtungen im Lindenberger Weg und in der Wolfgang-Heinz-Straße in Buch sowie in die neu gebaute Gemeinschaftsunterkunft in der Falkenberger Straße 154 in Weißensee. 

„Mit der Schließung des Temphomes nach vierjähriger Betriebszeit endet die provisorische Unterbringung von Geflüchteten in Pankow, die in Karow mit der zur Notunterkunft umfunktionierten Sporthalle der Grundschule Am Hohen Feld im November 2015 begann. Ohne das unermüdliche Engagement der vielen Karowerinnen und Karower wären die vielen Schutzsuchenden aus Syrien, Irak, Iran oder auch Eritrea nie so gut bei uns in Pankow angekommen. Für diese nachbarschaftliche Solidarität möchte ich meinen Dank und meine Anerkennung aussprechen! Nach wie vor bleibt viel zu tun, aber ich bin zuversichtlich, dass wir diese Herausforderung gemeinsam weiterhin gut meistern.“, sagt Bezirksbürgermeister Sören Benn (DIE LINKE).

Research, Education / 22.01.2021
„Gefahr fürs Gehirn“ – Urania-Vortrag über Alzheimer

Die Neurowissenschaften bilden eines der stärksten Forschungsfelder Berlins. Die Vortragsreihe Berlin Brains an der Urania zeigt die Bandbreite dieser Forschung in der Hauptstadt – in diesem Jahr unter dem Motto „Junior trifft Senior“. Thomas Willnow und Anna Löwa vom MDC eröffnen die Reihe.

Die mittlerweile siebte „Staffel“ dieser erfolgreichen Zusammenarbeit von Charité – Universitätsmedizin Berlin und Urania Berlin wird 2021 gemeinsam präsentiert vom Einstein-Zentrum für Neurowissenschaften, dem Exzellenzcluster NeuroCure, dem Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin in der Helmholtz-Gemeinschaft (MDC), dem Sonderforschungsbereich 1315 (SFB1315), dem Centrum für Schlaganfallforschung Berlin (CSB) und dem Bernstein Zentrum für Computational Neuroscience Berlin (BCCN Berlin).

Das diesjährige Motto lautet „Junior trifft Senior“:  Jeweils zwei Neurowissenschaftler*innen stellen gemeinsam ihre aktuelle Forschung vor. Den Anfang machen am 26. Januar um 19.30 Uhr zwei Forschende des MDC: Professor Thomas Willnow, Leiter der AG Molekulare Herz- Kreislaufforschung, und Dr. Anna Löwa von der Technologie-Plattform Organoide am Berlin Institute for Medical Systems Biology (BIMSB). Sie sprechen über „Gefahr fürs Gehirn – den Ursachen von Alzheimer auf der Spur“. Der Vortrag wird aufgezeichnet.

„Gefahr fürs Gehirn – den Ursachen von Alzheimer auf der Spur“
26. Januar 2021, 19:30 Uhr

Zum Live-Stream

Weitere Informationen
AG Willnow, Molekulare Herz-Kreislaufforschung
Technologie-Plattform Kultursysteme für Gehirn-Organoide

Quelle: Pressemitteilung des Max-Delbrück-Centrums für Molekulare Medizin (MDC)

Education / 21.01.2021
Live-Schaltung aus dem Gläsernen Labor – für Winterferienkinder!

Für die Mitarbeiterinnen des Gläsernen Labors war es kürzlich selbst ein Experiment: Wie funktioniert es, wenn Kinder und ihre Familien sich von zu Hause ins Labor schalten und eine Stunde lang am Küchentisch mitexperimentieren? Nach der ersten Erprobung lässt sich sagen: Es klappt sehr gut und alle sind begeistert! Jeder Schritt wird live im Labor gezeigt, und sämtliche Fragen zum Experimentieren werden beantwortet.

Das Lernen mit Spaß macht auch in den Winterferien keine Pause, es gibt nun erstmals ein digitales Ferienangebot. Natürlich nicht den ganzen Tag, wie es sonst bei den Forscherferien üblich ist, sondern drei Stunden lang. Dabei geht es unter anderem um das Sehen, das Hören und die Frage, was das Dach des Münchner Olympiastadiums mit Seifenblasen zu tun hat. Chemiedetektive kommen selbstverständlich auf ihre Kosten, und Fans des Planeten Mars lernen, wie man eine Atmosphäre herstellt.

„Das Programm wechselt täglich, und wir hoffen, dass für jeden etwas dabei ist. Damit die Bewegung nicht zu kurz kommt, ist auch jeden Tag eine kleine Sporteinheit dabei“, so Dr. Bärbel Görhardt, Kursleiterin im Gläsernen Labor.

Für den Kurs „Den Mars bewohnbar machen!“ bekommen die Teilnehmer*innen einige Materialien nach Hause geschickt. Ansonsten stellen die Materiallisten keine großen Anforderungen – vieles ist im Haushalt vorhanden.

https://www.forscherferien-berlin.de/de/ferien/winter21_1

Patient care / 21.01.2021
Arztgespräch trotz Lockdown

Der Lockdown wird verlängert und der Alltag bleibt weiter eingeschränkt, damit wir gemeinsam die Pandemie eindämmen. Dennoch sollte dabei die eigene Gesundheit nicht vernachlässigt werden. Die Online-Sprechstunde der Helios Kliniken ermöglicht weiterhin den Arztbesuch, ganz bequem von zu Hause aus.

Arztbesuch nicht aufschieben - Beschwerden abklären

Akute und länger anhaltende Beschwerden aufgrund der Sorge um eine Ansteckung mit dem Coronavirus, eingeschränkter Mobilität oder veränderter Sprechzeiten der Arztpraxen auszusitzen, ist keine Lösung. „Wer aus Angst vor Corona oder aus organisatorischen Gründen nicht zum Arzt geht, der irrt. Akute aber auch anhaltende gesundheitliche Beschwerden bedürfen einer Abklärung und Behandlung. Werden Krankheiten verspätet entdeckt und therapiert, kann dies schwerwiegende Folgen haben“, warnt Dr. med. Christine Marx, Medizinische Regionalgeschäftsführerin der Helios Region Ost.

So belegen nun erste Studien den Rückgang an Behandlungen aufgrund des Lockdowns. Eine repräsentative Studie der Helios Kliniken für den sensiblen Bereich der Krebsmedizin zeigt aktuell, dass während des ersten Corona-Lockdowns und kurze Zeit danach zehn bis 20 Prozent weniger Krebsbehandlungen durchgeführt wurden. Doch nicht nur für Risikogruppen kann ein Arztbesuch per Videoanruf  interessant sein.

Keine Angst vor der Videosprechstunde

Die Helios Kliniken bieten seit einigen Monaten einen besonderen Service für Patienten: die digitale Sprechstunde. „Ganz unabhängig vom Gesundheitszustand oder Wohnort können Patientinnen und Patienten unser Ärzte-Team konsultieren. Man spart den Anfahrtsweg mit potenziellen Kontakten sowie Wartezeit und kann schnell Auskunft zu seinen Beschwerden bekommen,“ sagt Daniel Amrein, Geschäftsführer im Helios Klinikum Berlin-Buch.

Auch wenig technikaffine Patienten brauchen keine Angst vor dem digitalen Verfahren zu haben: Zur Online-Sprechstunde braucht man nur ein Handy, Tablet oder Computer mit Kamera und Verbindung zum Internet. Außerdem sollte man wie gewohnt die Krankenkassenkarte zur Hand haben. Rezepte und Krankschreibungen, die in der Videosprechstunde ausgestellt werden, erreichen die Patienten anschließend per Post.

Videosprechstunde der Poliklinik am Helios Klinikum Berlin-Buch

Die Poliklinik mit ihren 16 Fachbereichen und mehr als 70 Ärzten bietet medizinische Versorgung auf höchstem Niveau. Hohe Qualifikation sowie modernste Medizintechnik sichern die bestmögliche Patientenbetreuung. Über die Website der Poliklinik kann ein Termin zur Online-Sprechstunde vereinbart werden:

https://www.helios-gesundheit.de/ambulant/berlin-buch-poliklinik-am-helios-klinikum-berlin-buch-fachaerzte/ueber-die-poliklinik/anmeldung-videosprechstunde/

Education / 18.01.2021
Pankower Stadtbibliotheken bis vorerst 31. Januar 2021 weiter geschlossen

Pankower Stadtbibliotheken bis vorerst 31. Januar 2021 weiter geschlossen

Aufgrund der aktuellen Pandemiesituation bleiben die Pankower Stadtbibliotheken weiterhin bis einschließlich 31. Januar 2021 geschlossen. Am 28. Januar wird die Entwicklung der gemeldeten Fallzahlen/Infektionen erneut geprüft. Sollte eine Verbesserung der Lage erkennbar sein, werden die Bibliotheken zum 1. Februar mehrheitlich wieder öffnen. Bei einem weiterhin konstanten Fallbild oder einer Verschlechterung werden die Bibliotheken im Rahmen des Lockdowns zunächst weiterhin geschlossen bleiben.

Die zurzeit ausgeliehenen Medien werden automatisch verlängert, so dass keine Mahngebühren anfallen werden. Die digitalen Angebote des VÖBB stehen auch während der Schließung zur Verfügung: https://voebb.de/digitale-angebote.

Weitere Informationen: www.berlin.de/stadtbibliothek-pankow

Living / 12.01.2021
Planung unserer Region - Beteiligung noch bis 17. Januar möglich

Die Nachbarländer Berlin und Brandenburg wollen ihre Zusammenarbeit auf mehreren Feldern wie beispielsweise Verkehr oder Klimaschutz ausweiten. Am Plan für den “Strategischen Gesamtrahmen Hauptstadtregion” können sich die Bürger beider Bundesländer seit dem 11. Dezember beteiligen [mein.berlin.de].

In den Kategorien “Siedlungsentwicklung und Wohnungsmarkt”, “Mobilität”, “Wirtschaft, Fachkräfte, Energie und Klimaschutz”, “Bürgerschaftliches Engagement, Medien und Demokratieförderung”, “Natürliche Lebensgrundlagen und Lebensqualität”, “Digitale Transformation”, “Wissenschaft, Forschung, Kultur und Bildung” sowie “Weltoffenheit, internationale Vernetzung und Zusammenarbeit mit Polen” können Bürger ihre Ideen einbringen oder Vorschläge kommentieren.

Hier können sich auch die Bewohnerinnen und Bewohner von Buch beteiligen. Buch wird auch öfter als das Tor zum Barnim genannt, kurz hinter unseren Häusern fängt das Land Brandenburg an. Es wirkt sich direkt auf Buch aus, wenn in Bernau ein neues Parkhaus gebaut wird. Viele Brandenburger nutzen die Einkaufsmöglichkeiten in Buch, wie z.B. Kaufland. Ein 10-Minuten-Takt auf der S 2 wird seit Jahren gefordert. Und so gibt es viele Beispiele, wo es uns nur gemeinsam mit Brandenburg gelingen wird, eine passende Infrastruktur zu schaffen. Neue Buslinien könnten die Neubaugebiete von Buch, die S-Bahn-Stationen und die Ortsteile von Panketal verbinden. Die ersten Politiker haben sich mit Blick auf die Wahlen im nächsten Jahr dazu geäußert, dass man die Randbezirke stärker beachten muss.

Haben Sie auch Ideen, was in Buch geschehen soll und was Berlin und Brandenburg voranbringt? Noch bis zum 17. Januar können Sie sich online mit Ideen und Anregungen einbringen!

In welchen Bereichen soll die schon bestehende Zusammenarbeit zwischen den Ländern Berlin und Brandenburg intensiviert werden? Welche Themen sind besonders wichtig? Welche Projekte sollten umgesetzt werden? Welche Voraussetzungen müssen dafür geschaffen werden?

Hier geht es zur Online-Beteiligung:
Öffentliche Beteiligung zum „Strategischen Gesamtrahmen Hauptstadtregion Berlin-Brandenburg”

Mehr zum geplanten Gesamtrahmen Hauptstadtregion Berlin-Brandenburg
rbb24/Bürgerbeteiligung Regionalplanung

Innovation, Patient care / 12.01.2021
Eckert & Ziegler: Seed Implantation for Prostate Cancer Receives Reimbursement for Outpatient Care

Seed implantation for prostate cancer is now to be reimbursed as an outpatient treatment by public health insurances in Germany. This was decided by the Federal Joint Committee (G-BA) with effect from January 8, 2021.

Seed implantation or so called LDR brachytherapy is an organ-preserving, minimally invasive radiation procedure. In this procedure, millimeter-sized, low-level radioactive titanium tubes are inserted into the prostate while protecting the surrounding tissue. Compared to other treatment options, such as removal of the prostate or external radiation therapy, brachytherapy has a different side effect profile that is often more beneficial for the patient.

"We are pleased that the treatment costs of seed brachytherapy for prostate cancer are now to be covered by the public health insurance funds, both on an inpatient and outpatient basis," explains Dr. Harald Hasselmann, member of the Executive Board of Eckert & Ziegler AG and responsible for the Medical segment. "In its summary assessment, the G-BA recognizes the benefit of the method as sufficiently proven and its medical necessity as given."

"As a result of the consideration of benefit and medical necessity, brachytherapy for localized prostate cancer can achieve a PSA-based recurrence-free survival comparable to other curative therapies (radical prostatectomy, percutaneous radiotherapy). The side effect profile of LDR brachytherapy shows advantages in terms of preservation of continence and sexual function as well as bowel function," summarizes the G-BA in its overall assessment of interstitial brachytherapy for localized prostate cancer with a low risk profile.

There are approximately 473,000 new cases of prostate cancer in Europe each year (Globocan, 2020). In Germany, inpatient seed brachytherapy has been included in the reimbursement catalog of health insurance companies since 2004. Eckert & Ziegler BEBIG is the European market leader for seeds and produces them at its Berlin site.

About Eckert & Ziegler.
Eckert & Ziegler Strahlen- und Medizintechnik AG with more than 800 employees, is one of the world's largest providers of isotope-related components for radiation therapy and nuclear medicine. Eckert & Ziegler shares (ISIN DE0005659700) are listed in the TecDAX index of Deutsche Börse.

Source: http://www.ezag.com

Research / 12.01.2021
Enhanced speed, contrast, and information: New contrast mechanism improves xenon MRI

Visualization: Barth van Rossum
Visualization: Barth van Rossum

Xenon magnetic resonance imaging offers deep insights into the human body and opens up new possibilities in the diagnosis and treatment of diseases. Physicists from the Leibniz-Forschungsinstitut für Molekulare Pharmakologie (FMP) in Berlin have now achieved a considerable improvement of the method of detection involving the noble gas xenon. Applying a number of new technical tricks and testing two molecules, the scientists managed, within seconds, to gain more image information from single-shot data acquisition than was previously possible. Moreover, the new contrast mechanism requires less contrast agent and no gadolinium, the subject of continued debate with regard to potential intolerance. The method is around 850 times more sensitive than comparable contrast agents in conventional MRI involving water molecules. The results of the study have now been published in the journal “Chemical Science”.

The ability to detect pathological processes in the body that would otherwise remain hidden using conventional imaging techniques – this is the potential promised by xenon magnetic resonance imaging. In contrast to conventional MRI, this method involves detecting the non-toxic noble gas xenon rather than water molecules. Thanks to the special magnetization of xenon, it has an extremely high signal strength in MRI. In addition, xenon imaging also has analytical potential because molecules that interact with xenon can be used as drug carriers that can now be localized and characterized using MRI.

Physicists at the FMP have been working for years to further perfect xenon MRI so that it can be used, for example, in the diagnosis and treatment of cancer. Following the discovery of several molecules that are able to bind the noble gas xenon very well to deliver high-contrast images from inside the body, Dr. Leif Schröder’s team has now achieved another success.
“We have made accessible another contrast mechanism that is capable of generating significantly more image information than the previous method in a shorter space of time,” explained Leif Schröder. “The so-called relaxivity is much higher, which means that we need much less contrast agent than required by conventional methods to generate image contrast, which is extremely beneficial, particularly for medical applications.”

T2 contrast needs only short contact time

The work now published in “Chemical Science” focused on the T2 contrast – one of the two contrast parameters in magnetic resonance imaging alongside T1 – and how it can be influenced by the two molecules cryptophane-A monoacid (CrA-ma) and cucurbit[6]uril (CB6). Although these two metal-free molecules are considered highly potent candidates for xenon MRI, this question had not been investigated previously.
Leif Schröder and his colleague Martin Kunth were able to demonstrate that even short contact times between xenon and the molecule resulted in a signal change. A single shot involving elaborate, continuous observation of the signal suffices to be able to display the T2 contrast for an entire series of images. Previously, at least two measurements were required for a single image – one with an “on” signal and the other with an “off” signal – and it took at least 30 or seconds for an image to be encoded. The new contrast mechanism manages this in around 7 seconds from just a single shot.

“It results in extreme time savings compared to the old method,” remarked Martin Kunth. Another advantage of the new mechanism is that no additional reference images or controversial metal complexes are needed to create the T2 contrast. In addition, more than 1,000 images with progressive contrast can now be reconstructed from a single continuous signal. The conventional method was only able to generate a maximum of 30 images, each of which had to be taken separately, involving far greater effort. “Essentially, it is a very simple measurement; we need just one data set to obtain an information-rich series of images with a much better spatial resolution,” emphasized the physicist.

Data with a high informative value

The simple measurement is coupled with complex data processing, which is also innovative. The software, programmed by the FMP researchers, is able to compute more than just relative signal comparisons – where is it lighter, and where darker. In fact, it is able for the first time to calculate absolute numbers for certain physical parameters. The numbers describe the exact exchange rate between xenon and the molecules, enabling conclusions to be drawn on aspects such as the stability of a molecule as a drug carrier.
“Drug transporters must possess a certain degree of stability to ensure that they do not release the drug too early or too late. We are now able to measure this property, as well as the activation energy needed for entering the drug carrier,” stated Martin Kunth, describing one of the many new potential applications.

“In a nutshell, our new method enables us not only to improve clinical imaging, but also to provide answers to pharmacological or chemical-analytical questions,” added Leif Schröder. “As such, we have taken xenon MRI a crucial step forward, which will now benefit all researchers and clinics that work with it.”


Publication
Kunth M., Schröder L.; Binding Site Exchange Kinetics revealed through Efficient Spin-Spin Dephasing of Hyperpolarized 129Xe, Chemical Science 2021, 12, 158-169, DOI: 10.1039/D0SC04835F

Text press release: Beatrice Hamberger, Translation: Teresa Gehrs

 

www.leibniz-fmp.de

Research, Patient care / 11.01.2021
A potent weapon against lymphomas

Anti-CXCR5 CAR-T cells (green) attack lymphoma cells (magenta) within the stroma cell network of the B cell follicle (light blue). © AG Höpken / Rehm, MDC
Anti-CXCR5 CAR-T cells (green) attack lymphoma cells (magenta) within the stroma cell network of the B cell follicle (light blue). © AG Höpken / Rehm, MDC

MDC researchers have developed a new approach to CAR T-cell therapy. The team has shown in Nature Communications that the procedure is very effective, especially when it comes to fighting follicular lymphomas and chronic lymphocytic leukemia, the most common type of blood cancer in adults.

The body’s defense system generally does not recognize cancer cells as dangerous. To correct this sometimes fatal error, researchers are investigating a clever new idea, one that involves taking a handful of immune cells from cancer patients and “upgrading” them in the laboratory so that they recognize certain surface proteins in the malignant cells. The researchers then multiply the immune cells and inject them back into the patients’ blood – setting them off on a journey through the body to detect and attack all cancer cells in a targeted way.

In fact, the first treatments based on this idea have already been approved: So-called CAR T cells have been used in Europe since 2018, particularly in patients with B-cell lymphomas for whom conventional cancer therapies have not worked.

T cells are like the immune system’s police force. The abbreviation CAR stands for “chimeric antigen receptor“ – meaning that the cellular police force is equipped with a new, laboratory-designed special antenna that targets a surface protein on the cancer cells. Thanks to this antenna, a small number of T cells can round up a large number of cancer cells and destroy them. Ideally, the CAR T cells patrol the body for weeks, months or even years and thus prevent tumor relapse.

A kind of signpost for B cells

Until now, the antenna on the CAR T cells was primarily directed against the protein CD19, which B cells – a type of immune cells – carry on their surface. Yet this form of therapy is by no means effective in all patients. A team led by Dr. Uta Höpken, head of the Microenvironmental Regulation in Autoimmunity and Cancer Lab at the Max Delbrück Center for Molecular Medicine in the Helmholtz Association (MDC), has now developed a new twist on this therapy that sensitizes the T cells in the laboratory to a different identifying feature: the B-cell homing protein CXCR5.

“CXCR5 was first described at the MDC more than 20 years ago, and I have been studying this protein myself for almost as long,” says Höpken. “I am therefore very pleased that we have now succeeded in using CXCR5 to effectively combat non-Hodgkin's lymphomas, such as follicular and mantle cell lymphoma as well as chronic lymphocytic leukemias, in the laboratory.” This protein is a receptor that helps mature B cells move from the bone marrow – where they are produced – to immune system organs such as the lymph nodes and spleen. “Without the receptor, the B cells would not find their way to their target site, the B-cell follicles of these lymphoid organs,” Höpken explains.

A well-suited target

“All mature B cells, including malignant ones, carry this receptor on their surface. So it seemed to us to be well suited to detect B-cell tumors – thereby enabling CAR-T cells directed against CXCR5 to attack the cancer,” says Janina Pfeilschifter, a PhD student in Höpken’s team. She and Dr. Mario Bunse from the same research group are the lead authors of the paper, which appeared in the journal Nature Communications. “In our study, we have shown through experiments with human cancer cells and two mouse models that this immunotherapy is most likely safe and very effective,” says Pfeilschifter.

The new approach may be particularly well suited for patients with a follicular lymphoma or chronic lymphocytic leukemia (CLL). “Both types of cancer involve not only B cells but also follicular T helper cells, which also carry CXCR5 on their surface,” Bunse explains. The special antenna for the identifying feature, the CXCR5-CAR, was generated by Dr. Julia Bluhm during her time as a PhD student in the MDC’s Translational Tumorimmunology Lab, which is headed by physician Dr. Armin Rehm. He and Höpken are the corresponding authors of the study.

First successes in the petri dish

Pfeilschifter and Bunse first showed that various human cells, for example, from blood vessels, the gut and the brain, do not carry the CXCR5 receptor on their surface and are therefore not attacked in the petri dish by T cells equipped with CXCR5-CAR. “This is important to prevent unexpected organ damage from occurring during therapy,” Pfeilschifter explains. In contrast, experiments with human tumor cell lines showed that malignant B cells from very different forms of B-non-Hodgkin’s lymphoma all display the receptor.

Professor Jörg Westermann, from the Division of Hematology, Oncology and Tumor Immunology in the Medical Department of Charité – Universitätsmedizin Berlin at the Campus Virchow Clinic, also provided the team with tumor cells from patients with CLL or B-non-Hodgkin’s lymphomas. “There, too, we were able to detect CXCR5 on all B-lymphoma cells and follicular T helper cells,” Pfeilschifter says. When she and Bunse placed the tumor cells in the petri dish together with the CXCR5-targeted CAR T cells, almost all of the malignant B and T helper cells disappeared from the tissue sample after 48 hours.

Mice with leukemia were cured

The researchers also tested the new procedure on two mouse models. “The CAR T cells are infused into the blood of cancer patients,” Höpken says. “So animal research is needed to show that the cells home to the niches where the cancer resides, multiply there and then do their job effectively.”

One model consisted of animals with a severely suppressed immune system, which could therefore be treated with human CAR T cells without causing rejection reactions. “We also developed a pure mouse model for CLL specifically for the current study,” Bunse reports. “We administered mouse CAR T cells against CXCR5 to these animals by infusion and were able to eliminate mature B cells and T helper cells, including malignant ones, from the B-cell follicles of the lymphoid organs.”

The researchers discovered no serious side effects in the mice. “We know from experience with cancer patients that CAR T-cell therapy increases the risk of infection for a few months,” Rehm says. But in practice this side effect is almost always easily managed.

A clinical trial is in the works

”No laboratory can tackle such a study on its own,” Höpken emphasizes. “It has only come about thanks to a successful collaboration between many colleagues at the MDC and Charité.” For her, the study is the first step toward creating a “living drug” – similar to other cellular immunotherapies being developed at MDC. “We are already cooperating with two cancer specialists at Charité and are currently working with them to prepare a phase 1/2 clinical trial,” adds Höpken’s colleague Rehm. Both hope that the first patients will begin to benefit from their new CAR-T cell therapy in the near future.

Text: Anke Brodmerkel

The German José Carreras Leukemia Foundation has funded the research with around 240,000 euros over a period of three years. The non-profit organization supports forward-looking research projects and infrastructure projects that investigate the causes of leukemia and improve treatment, as well as social projects.

Literature

Mario Bunse, Janina Pfeilschifter et al. (2021): “CXCR5 CAR-T cells simultaneously target B cell non-Hodgkin’s lymphoma and tumor-supportive follicular T helper cells”. Nature Communications, DOI: 10.1038/s41467-020-20488-3.

Source: https://www.mdc-berlin.de/news/press/potent-weapon-against-lymphomas

Living, Education / 08.01.2021
Die Bibliotheken der Stadtbibliothek Pankow bleiben weiter zu

Neubewertung der Lage am 14. Januar 2021

Wegen der aktuellen Pandemiesituation und dem gemeinsamen Ziel von Bundesregierung und Ministerpräsidenten, die Kontaktmöglichkeiten und Wege in der Öffentlichkeit zu reduzieren, bleiben die Stadtbibliotheken Pankows zunächst bis einschließlich 17. Januar 2021 geschlossen. Am 14. Januar 2021 wird die Entwicklung der gemeldeten Fallzahlen/Infektionen erneut geprüft. Sollte eine Verbesserung der Lage erkennbar sein, werden die Bibliotheken zum 18. Januar 2021 mehrheitlich wieder öffnen. Bei einem weiterhin konstanten Fallbild oder einer Verschlechterung werden die Bibliotheken im Rahmen des Volllockdowns zunächst weiterhin geschlossen bleiben.

Die zurzeit ausgeliehenen Medien werden automatisch verlängert, so dass keine Mahngebühren anfallen werden. Die Digitalen Angebote des VÖBB stehen auch während der Schließung zur Verfügung: https://voebb.de/digitale-angebote.

08.01.2021
Neue Klimaschutzbeauftragte im Bezirk Pankow

Leitstelle im Bezirksamt Pankow mit Angelika Haaser eingerichtet

Angelika Haaser ist neue Beauftrage für das Themenfeld Klima im Bezirksamt Pankow. Als neu geschaffene Stabstelle beim Bezirksbürgermeister soll sie den Klimaschutz in der Bezirksverwaltung bereichsübergreifend verankern und weiter ausbauen. 2019 hatte die Pankower Bezirksverordnetenversammlung per Beschluss den Klimanotstand für den Bezirk erklärt und unter anderem die Einrichtung einer solchen Stelle angeregt. Die Umsetzung des Berliner Energiewendegesetzes und das Berliner Energie- und Klimaschutzprogramms 2030 soll nachhaltig vorangetrieben werden.

Zur Förderung des Klimaschutzes und zur nachhaltigen Entwicklung des Bezirkes gilt es, Klimaschutzziele zu erarbeiten sowie bezirkliche Klimaschutzmaßnahmen zu definieren und zu realisieren. Als Ansprechpartnerin für diese Belange in der Bezirksverwaltung begleitet Angelika Haaser künftig Ausschusssitzungen, erarbeitet klimarelevante Beschlussvorlagen und ist bei Entscheidungen zu Stadtentwicklung und Bauvorhaben beteiligt. Zudem wird sie für die Pankower Bevölkerung klimaschutzrelevante Maßnahmen koordinieren und eine Leitstelle aufbauen, die perspektivisch um einen Klimaschutzmanager erweitert werden soll.

„Der Klimaschutz in Pankow ist nun auch personell besetzt, ein wichtiger Hebel, das Thema in unser Verwaltungshandeln regelhaft zu integrieren“, erklärt Bezirksbürgermeister Sören Benn (Die Linke). „Die neue Kollegin verantwortet keine Naturschutzbelange sondern agiert übergeordnet und wird die Leitstelle Klimaschutz zur Förderung einer nachhaltigen Entwicklung des Bezirkes aufbauen“, so Benn weiter.
Ein wichtiger Schritt ist die Einrichtung eines Klimaschutzbeirates. Zudem wird sie für die Organisation und Durchführung von Informationsveranstaltungen zu klimaschutzrelevanten Themen zuständig sein und als Kompetenz- und Kontaktstelle für wissenschaftliche und zivilgesellschaftliche Projekte agieren.

„Als Verwaltung können wir intern mit geeigneten Maßnahmen und einem durchdachten Gesamtkonzept viel erreichen“, ist sich Angelika Haaser sicher. „Aber auch die Arbeit mit den Bürger:innen sowie den Institutionen und Gremien im Bezirk ist elementare Aufgabe auf dem gemeinsamen Weg zu Klimaneutralität“, ergänzt Haaser.

Nach ihrem Studium der Nachhaltigkeitswissenschaft (Msc.) an der Universität Lüneburg mit den Schwerpunkten Klimaschutz, Nachhaltige Energien und Nachhaltige Gemeindeentwicklung, begann Angelika Haaser ihre Arbeit für den Klimaschutz.
Seit Januar 2017 war sie bereits als Klimaschutzmanagerin in der Leitstelle Nachhaltigkeit und Klimaschutz im Bezirksamt Spandau tätig. Durch die Beteiligung am European Energy Award, an Zertifizierungsverfahren oder etwas die Betreuung des Lastenrad-Projektes „fLotte kommunal“ bringt Angelika Haaser wertvolle Erfahrungen für ihre Arbeit im Bezirksamt Pankow mit.

Research, Innovation, Patient care, Education / 08.01.2021
Podcast LNDW: Fakten, Fakes und Sensationen – zur Rolle der Wissenschaftskommunikation (Folge 8)

Das in der Corona-Pandemie oft bemühte Bild des Brennglases, das Stärken und Schwächen sichtbarer macht, gilt auch für die Wissenschaftskommunikation: Nüchterne Aufklärung konkurriert in der Krise mit Verschwörungserzählungen und Fake-News über das Virus, seine Herkunft und seine Folgen. In der 8. Folge des LNDW-Podcasts greifen wir daher das Motto auf, das eigentlich schon das Jubiläumsprogramm der Corona bedingt abgesagten LNDW 2020 sein sollte „Wissenschaft als Antwort auf Fake-News“.

Wie Wissenschaftskommunikation im Spannungsverhältnis zwischen Senation, Fakes und Fakten gelingt, was im Verhältnis zwischen Wissenschaftlern und Journalisten zu beachten ist und wie unterhaltsam Wissenschaft kommuniziert werden kann, darf oder soll, diskutiert Moderator Thomas Prinzler mit diesen Gästen:

Prof. Dr. Gwendolyn Sasse, Wissenschaftliche Direktorin desZentrum für Osteuropa- und internationale Studien (ZOiS), hat in ihrer Forschung viel mit autoritären Regimen zu tun und weiß daher, wie rasch Wissenschaft für politische Zwecke missbraucht werden kann. In der Sendung plädiert sie u. a. dafür, sich in der Wissenschaftskommunikation nicht nur auf die Medienarbeit zu konzentrieren, sondern auch auf eigene Veranstaltungen und Publikationen zu setzen.

Josef Zens, Leiter der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit am Deutschen GeoForschungsZentrum GFZ und gelernter Zeitungsjournalist, ist in seiner täglichen Arbeit damit konfrontiert, den Zwiespalt zwischen dem Bedürfnis des Journalismus nach Quote und dem der Wissenschaften nach Kenntnisnahme von Fakten in Einklang zu bringen.Er wünscht sich mehr sachlichere Debatten in den Medien und weniger Diskussionen, die lediglich auf Konfrontation und Streit ausgelegt sind.

Torsten Lipski, Fachbereichsleitung Sozialkunde Lise-Meitner-Schule OSZ für Naturwissenschaften, hört auch an seiner Schule mitunter Fake-News und Verschwörungserzählungen. In der Sendung berichtet er, wie er damit im Unterricht umgeht.

Stefan Gotthold, verantwortlich für die Archenhold-Sternwarte der Stiftung Planetarium Berlin sowie kommissarischer Leiter der Bildungsabteilung der Stiftung, begeistert mit seinen Vorträgen Menschen allen Alters für die Naturwissenschaften. In der Sendung spricht er darüber, wie unterhaltsam Wissenschaft sein darf oder auch sein sollte und wie er es anstellt, komplexe naturwissenschaftliche Erkenntnisse allgemeinverständlich zu erklären.

Folge direkt anhören in der ARD Audiothek

Der Podcast wurde aufgezeichnet im Zeiss-Großplanetarium der Stiftung Planetarium Berlin.

Quelle: https://www.langenachtderwissenschaften.de/news-detail/wissenschaftskommunikation-folge-8-fakten-fakes-und-senationen

Education / 06.01.2021
Das neue Angebot „Mach’s GenaU!“ des Schülerlabor-Netzwerks GenaU erhält Förderung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung

Mit dabei: Das Gläserne Labor mit der AG „NATürlich“

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert das neue MINT-Cluster „Mach´s GenaU!“ mit fast 320.000 Euro für die Umsetzung neuer, kostenfreier Nachmittagskurse. Dieses regionale Angebot des Berlin-Brandenburger Schülerlabor-Netzwerks GenaU wird damit vom 1. Januar 2021 bis 31. Dezember 2023 Teil des bundesweiten MINT-Aktionsplans. Das MINT-Cluster stellt naturwissenschaftlich-technische Nachmittagsangebote für Berliner und Brandenburger Kinder und Jugendliche im Alter von zehn bis 16 Jahren bereit. „Mach’s GenaU!“ ist eines von 22 ausgewählten MINT-Clustern in Deutschland, die eine solche Förderung erhalten.

MINT-Cluster „Mach’s GenaU!“
Das Schülerlabor-Netzwerk GenaU (Gemeinsam für naturwissenschaftlich-technischen Unterricht) verfügt über 14 Jahre Erfahrung in der außerschulischen MINT-Bildung in Berlin und Brandenburg. Es betreibt bewusst Breitenförderung und möchte ein grundsätzliches Interesse an Naturwissenschaften und Technik fördern. Bisher legte das Netzwerk seinen Schwerpunkt vor allem auf mehrstündige Angebote für Schulklassen oder Kurse. Im Rahmen des Projektes „Mach´s GenaU!“ baut das Netzwerk seine Angebote in regelmäßigen Arbeitsgemeinschaften am Nachmittag aus. Diese stehen interessierten Schülerinnen und Schüler im Alter von zehn bis 16 Jahren offen. Um neue Zielgruppen zu erreichen, wird das Netzwerk verstärkt mit Mädchen und Schulen aus sozioökonomisch schwächeren Gebieten in Berlin und Brandenburg zusammenarbeiten.

Drei Angebote an sieben Standorten
Das MINT-Cluster „Mach‘s GenaU!“ wird zunächst drei verschiedene Arbeitsgemeinschaften an insgesamt sieben Standorten anbieten:
Die AG „GenaU-App“ des dEIN Labor an der Technischen Universität Berlin baut mit einem partizipativen Ansatz Berührungsängste in dem Zukunftsbereich der Informatik ab.

Die AG „NATürlich“ richtet sich ausschließlich an Mädchen und soll sie in ihrer Berufsorientierung unterstützen. Die Mädchen lernen in dem Angebot, das abwechselnd im NatLab der Freien Universität Berlin, im Gläsernen Labor auf dem Campus Berlin-Buch und im Mikroskopierzentrum des Museums für Naturkunde Berlin stattfindet, verschiedene Ausbildungsberufe und Studienmöglichkeiten kennen.

Der „Science-Club“ besteht aus drei festen AGs an verschiedenen Standorten, die im Austausch miteinander stehen. An diesem Angebot beteiligen sich das Schülerlabor Blick in die Materie am Helmholtz-Zentrum Berlin für Materialien und Energie, das UniLab Adlershof an der Humboldt-Universität zu Berlin und das Wettermuseum e. V. in Tauche in Brandenburg.

MINT-Cluster in Deutschland – Förderung für die 22 besten Angebote
MINT-Bildungscluster sind regionale Verbünde mit naturwissenschaftlich-technischem Schwerpunkt, die Freizeitangebote im MINT-Bereich für Kinder und Jugendliche leichter zugänglich machen. Das BMBF wählt die besten regionalen Cluster aus und unterstützt diese finanziell. Die Cluster sind eine zentrale Maßnahme des MINT-Aktionsplans des BMBF zur Stärkung der MINT-Bildung und Fachkräftesicherung.
Weitere Infos: https://www.bildung-forschung.digital/de/mint-cluster-fuer-jugendliche-starten-3526.html

Das Schülerlabor-Netzwerk GenaU
Das Netzwerk GenaU mit Sitz an der Freien Universität Berlin verbindet 16 Schülerlabore und acht Partner aus Berlin und Brandenburg. Es wurde 2006 gegründet mit dem Ziel, mehr junge Menschen von Naturwissenschaft und Technik zu begeistern. Die Schülerlabore im Netzwerk sind an wissenschaftliche Einrichtungen angebunden. Hier können Schulklassen oder Oberstufenkurse eigenständig experimentieren und einen Einblick in wissenschaftliche Berufsfelder gewinnen. GenaU wird vom Berliner Senat für Bildung, Jugend und Familie gefördert.

Weitere Informationen:
Silke Vorst
Koordinatorin Schülerlabor-Netzwerk GenaU
Fabeckstraße 34/36
14195 Berlin
Tel.: 030 838 54297
E-Mail: vorst@genau-bb.de 
genau-bb,de

Zu den Mitgliedern des Netzwerks zählen:
Blick in die Materie, Helmholtz-Zentrum Berlin für Materialien und Energie
Dein Labor, Technische Universität Berlin
DLR_School_Lab Berlin, Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt
GFZ-Schülerlabor, Deutsches GeoForschungsZentrum
Gläsernes Labor, Campus Berlin-Buch
mathExperience, DFG-Forschungszentrum Matheon und 3D-Labor
MicroLab, Ferdinand-Braun-Institut, Leibniz-Institut für Höchstfrequenztechnik und Lise-Meitner-Schule Berlin
Mikroskopierzentrum, Museum für Naturkunde Berlin
NatLab und PhysLab der Freien Universität Berlin
NaWiTex, Technische Hochschule Wildau
physik.begreifen, Deutsches Elektronen-Synchrotron, DESY
Science on Tour und Unex, Brandenburgische Technische Universität Cottbus-Senftenberg Unilab Adlershof, Humboldt-Universität zu Berlin
Wettermuseum e. V. Lindenberg Tauche

Die Partner des Netzwerks sind:
Energiezentrum Pankow, Robert-Havemann-Gymnasium
Extavium, Das wissenschaftliche Mitmachmuseum Potsdam
Helleum, Kinderforscherzentrum in Berlin-Hellersdorf
Orbitall FEZ, Berlin-Wuhlheide
OSZ Lise Meitner Berlin
Schülerlabor Geisteswissenschaften, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften
Science Center Spectrum, Stiftung Deutsches Technikmuseum Berlin
Solar Explorer, Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin

Quelle: Pressemitteilung GenaU

Innovation / 05.01.2021
Single Mouse Trials: mimicking clinical phase II trials in PDX models with manageable costs and efforts

The long and successful collaboration of EPO with the Charité University Hospital in Berlin recently led to the following publication:

Combination of copanlisib with cetuximab improves tumor response in cetuximab-resistant patient-derived xenografts of head and neck cancer

The article has been published in the peer-reviewed journal Oncotarget (Oncotarget, 2020, Vol. 11, (No. 41), pp: 3688-3697).

Background

Head and neck squamous cell carcinoma (HNSCC) represents the 6th most common type of cancer and despite recent advances remains an area of high unmet medical need. Around 66% of HNSCCs harbor genomic alterations in one of the major components of the phosphoinositide 3-kinase (PI3K) signaling pathway, making PI3K an attractive target.

EPO´s contribution

EPO has established a thoroughly characterized panel of more than 70 HNSCC patient-derived xenograft (PDX) models (HPV +/-). To explore the activity of the PI3K inhibitor copanlisib in monotherapy and in combination with the EGFR inhibitor cetuximab, 33 PDX models were selected out of this panel for a mouse clinical trial together with Bayer AG.

How YOUR projects could benefit from it

We successfully applied the one mouse, one tumor, one treatment trial design on our HNSCC PDX panel to establish a sound preclinical rational for the evaluation of copanlisib in combination with cetuximab in a clinical setting. This demonstrates that a large number of heterogeneous tumors can be evaluated and a clinical phase II trial can be mimicked in PDX models with manageable costs and efforts.

Mouse clinical trials in oncology drug development

Around 85% of preclinical agents entering oncology clinical trials fail to demonstrate sufficient safety or efficacy to gain regulatory approval. This high failure rate highlights the continued limitations of the predictive value of existing preclinical models and clearly shows an urgent need for experimental systems that better replicate the diversity of human tumor biology in a preclinical setting. While PDX models faithfully recapitulate human tumor biology and predict patient drug response, studies with small numbers of models have limited value in predicting potential clinical-trial response at the population level. Mouse clinical trials (MCTs) are population-based efficacy studies mimicking human trials. For these, the single mouse study design is a feasible and very cost-effective approach to reliably screen a large numbers of models with diverse genetic characteristics.

Important considerations for your study

Similar to clinical trials, rational design of MCTs requires statistical power calculation and sample size determination, thus the number of mouse models as well as the number of mice per model needs to be carefully considered. In general, the study design depends on factors such as the study aims, the efficacy of the applied drugs and the available resources. For example, when there is only a limited number of suitable PDXs, e.g., PDXs carrying a particular mutation or PDXs of a specific subtype, the number of mice per PDX could be increased to boost statistical power. Our scientific and bioinformatics team will actively support you to tailor a study design specifically for your needs based on detailed statistical and bioinformatics analyses.

Possible applications

There is a broad variety of possible applications for single mouse trials. These include exploration of new drug combinations as demonstrated by our new publication, comprehensive analysis of one tumor entity, identification of biomarkers for predicting treatment responses, screening of a large number of compounds in diverse tumor populations and many more. Please reach out to learn more!

Source: EPO Gmbh Newsletter December 2020: Single Mouse Trials

epo-berlin.com

Research, Innovation, Living, Patient care, Education / 05.01.2021
Schätze des Campus

Kunstwerke, Wissenschaftsgeschichte und Botanik sollen stärker ins Blickfeld rücken

Elly Welt beschreibt in ihrem Buch über die genetische Forschung im Kaiser-Wilhelm-Institut in Berlin-Buch ein „riesiges, wunderschönes Freigelände“ mit endlosen Rasenflächen, unzähligen Bäume und Beeten voller Tulpen und Narzissen. Auch heute noch ist der Wissenschafts- und Biotechcampus ein großer Park mit Wiesen, hochgewachsenen Bäumen und waldartigen Bereichen. Seltene Bäume wie Hemlocktanne, Christusdorn oder der Japanische Schnurbaum zeugen davon, dass sich auf dem Gelände etliche Jahre auch eine Baumschule befand.

Ort der Kreativität

Kunst und Wissenschaft teilen den schöpferischen Prozess, Kunst kann Wissenschaft inspirieren – und umgekehrt. Diese Verknüpfung spielte immer eine Rolle bei der Gestaltung des Campus. Dank finanzieller Zuwendungen, Leihgaben und Schenkungen verfügt der Campus über zahlreiche Skulpturen und einen japanischen Garten mit Steinlaterne. Zur Sammlung gehören auch Gemälde und Installationen, darunter Werke von Jeanne Mammen, die zuletzt in ihrer großen Retrospektive in der Berlinischen Galerie gezeigt wurden. Mit neuen Gebäuden für die Wissenschaft wächst der Bestand an Kunst am Bau: Im MRT-Forschungsgebäude hat der Künstler Robert Patz einen groß dimensionierten Wissenschafts-Comic auf die Wände der Flure gebracht. Rätselhaft präsentiert sich die Installation „Treated Wood“ im Südosten des Campus. Die „Chiralität“ von Ulrike Mohr und das Kunst-Nest von Fritz Balthaus gehören zu den jüngsten Erwerbungen in Buch, am MDC-Standort Mitte ist es die Lichtinstallation „Splash“ von Barbara Trautmann.

Wissenschaftsgeschichte

An prominente, mit dem Campus verbundene Persönlichkeiten der Wissenschaft wird unter anderem in Form von Porträtbüsten erinnert. Darunter sind Büsten von Cécile und Oskar Vogt, Max Delbrück und Hermann von Helmholtz. Im Wissenschaftsmuseum des Campus lassen sich historische Laborausstattungen und Geräte sowie der Arbeitsplatz des bekannten Genetikers Alexej Timofeeff -Ressovsky besichtigen. Der Neurowissenschaftler Prof. Helmut Kettenmann stellte seine umfangreiche Sammlung historischer Mikroskope für eine medizinhistorische Dauerausstellung zur Verfügung, die über die Anfänge der Mikroskopie bis hin zu modernen Methoden, die am Max-Delbrück-Centrum angewendet werden, informiert.

Lebendige Vermittlung

Kunst und Wissenschaftsgeschichte sollen künftig für Besucher*innen, Gäste des Campus und auch für die Beschäftigten besser erschlossen werden. Geplant ist eine Campus-App, die eine neue, barrierefreie Beschilderung von Objekten mit digitalen, vertiefenden Inhalten verknüpft. So sollen zum Beispiel Künstler*innen die Intention und die Entstehungsgeschichte ihrer Kunstwerke in Videoclips vorstellen. Durch Beschilderung und digitale Erschließung soll auch Wissenswertes über die schützenswerte Artenvielfalt und die Biotope des Campus vermittelt werden. Beispielsweise ist geplant, Lehrpfade für Gehölze, Flechten und Pilze anzulegen und die Wildblumenwiesen zu beschildern. Letztere verdanken sich einer Kooperation mit der Hochschule für Nachhaltige Entwicklung Eberswalde und ermöglichen dem Gläsernen Labor, ein Insekten-Monitoring in die Bildungsarbeit zu integrieren. Mit der Campus-App soll es auch eine Tour zur Wissenschaftsgeschichte geben, die virtuell durch Videoclips zu jeder Büste und Gedenktafel unterstützt wird. Das Wissenschaftsmuseum wird um einen Raum erweitert, der eine umfangreiche Sammlung von Mikroskopen von Berliner Herstellern präsentiert. Zudem soll ein virtuelles Museum die Geschichte und heutige Nutzung der Mikroskopie erzählen. In Zukunft wird Interessierten deutlich mehr Information über diese Besonderheiten des Campus geboten – sei es bei einer individuellen Erkundung oder bei einer geführten Thementour.

www.campusberlinbuch.de

Patient care / 03.01.2021
Neujahrsbaby: Theodor Jonas ist das erste Baby 2021 im Bucher Klinikum

Was für ein perfekter Zeitpunkt: Am 01.01.2021 um genau 0:11 Uhr erblickte der kleine Theodor Jonas im Helios Klinikum Berlin-Buch das Licht der Welt. Mit 3.890 Gramm und 54 Zentimetern erfreut sich das erste Baby, das im Bucher Geburtenzentrum am Neujahrstag zur Welt kommt, bester Gesundheit.

Genau 11 Minuten war das neue Jahr alt, als Theodor Jonas das Licht der Welt erblickte. Somit ist er das erste Baby, das am Neujahrstag 2021 im Helios Klinikum Berlin-Buch geboren wurde. „Wir heißen unser erstes Neujahrsbaby herzlich willkommen“, sagt Susanne Czihak, die betreuende Hebamme vom Team des Geburtenzentrums. Für Mama Lydia Rudolf und Papa Dan ist es das zweite Kind. Papa Dan war bei der Geburt dabei. Beide sind sehr stolz auf ihren kleinen Theodor Jonas mit seinen 3.890 Gramm und 54 Zentimetern.

Am Silvesterabend gab es im Familienkreis noch ein kleines Tischfeuerwerk für Leoni Marie, die mit ihren 2 Jahren und 10 Monaten nun eine große Schwester ist. Kurz darauf setzten die ersten Wehen ein. Um 23.30 Uhr waren die werdenden Eltern dann in Berlin-Buch im Kreißsaal. Baby Theodor Jonas hatte es ganz schön eilig. „Hebamme Susanne ist sehr erfahren und hat viel Ruhe auf mich übertragen. Es war eine wunderschöne Geburt“, berichtet sehr zufrieden die nun zweifache Mama Lydia und sagt weiter: „Einen besseren Start ins neue Jahr hätte ich mir gar nicht vorstellen können.“ Sie freut sich gemeinsam mit ihrer kleinen Familie auf das Zuhause in Französisch-Buchholz (Berlin-Pankow).

Das Helios Klinikum Berlin-Buch hat eins der größten und modernsten Geburtenzentren Deutschlands. Monatlich kommen hier mehr als 250 Babys zur Welt. „Unsere hohen Geburtenzahlen am Bucher Standort in den vergangenen Jahren belegen den guten Ruf unseres Geburtenzentrums in der Region“, betont Oberärztin Heike Renner-Lützkendorf.

Gut zu wissen: Um werdende Eltern bestmöglich über das umfangreiche, individuelle Angebot, aktuelle Maßnahmen und Regelungen in der Geburtshilfe zu informieren, bieten die Hebammen regelmäßig Kreißsaal-Live-Chats als zusätzliche Informationsquelle an. Jeden ersten und dritten Dienstag im Monat um 17:30 Uhr sind sie live auf Facebook und Instagram.

www.helios-gesundheit.de/kliniken/berlin-buch/geburtshilfe