News 2024

forschen, produzieren, heilen, bilden / 05.11.2024
Der Jeanne Mammen Salon „Aufbruch“

Im Jeanne Mammen Saal. Foto: David Ausserhofer
Im Jeanne Mammen Saal. Foto: David Ausserhofer

Anlässlich des 134. Geburtstags der Berliner Künstlerin lassen wir am 22. November 2024 ab 19:00 Uhr im Jeanne Mammen Saal im Torhaus des Campus Berlin-Buch die Tradition der Berliner Salonabende wiederaufleben.

Max Delbrück und Jeanne Mammen lernten sich 1936 bei einem Salonabend im Haus des Chemikers Kurt Wohl und seiner Frau, der Pianistin Grete Wohl, kennen. Der Physiker Delbrück war 1932 nach Abschluss seiner Studien zurück nach Berlin gekommen, um eine Assistenzstelle bei Lise Meitner anzutreten, beschäftigte sich aber auch auf Anraten Niels Bohrs mit Biologie. Die Malerin Jeanne Mammen war 1915 zurück in ihre Geburtsstadt Berlin gekehrt, da mit Ausbruch des Ersten Weltkriegs die Familie zum Verlassen von Paris gezwungen wurde, wo Jeanne aufgewachsen war.

Wir blicken auf die 1930er und 1940er Jahre. Damals wie heute eine turbulente Zeit. Eine Welt des Aufbruchs, in künstlerischer und wissenschaftlicher, in politischer wie persönlicher Hinsicht. Während gedankliche und Diskursräume sich verengen, treffen sich Non-Konformisten in geselligen Runden zum freien Gedankenaustausch. An diese Tradition möchten wir anknüpfen.

Dr. Martina Weinland (Consultant im Stadtmuseum Berlin) und Wissenschaftsjournalist Dr. Jochen Müller lesen aus den Briefen des Nobelpreisträgers und der Künstlerin, deren Humor und Weltsicht uns noch heute Inspiration über alle Fachgrenzen hinweg sein kann. 

Musik von Gitarristin Ebru Bes.

Wir freuen uns auf einen Abend des Austauschs umgeben von den Werken Jeanne Mammens.

Aufgrund der Begrenztheit des Saales ist die Teilnehmerzahl begrenzt. Wir bitten daher um Anmeldung. Die Veranstaltung ist kostenfrei.

Veranstaltungsort:
Campus Berlin-Buch
Robert-Rössle-Straße 10
Jeanne Mammen Saal im Torhaus (Haus A8)
13125 Berlin

Hier geht es zur Anmeldung

05.11.2024
Symbolträchtige Begegnung am 9. November am ehemaligen Grenzübergang

Treffen der Bürgermeisterinnen aus Mitte und Pankow an der Bornholmer Straße

Die Bezirksbürgermeisterin aus Mitte, Stefanie Remlinger, und die Pankower Bezirksbürgermeisterin Dr. Cordelia Koch werden sich anlässlich des 35. Jahrestags des Mauerfalls am Samstag, dem 9. November am ehemaligen Grenzübergang Bornholmer Straße treffen. Eingeladen zu diesem Termin sind auch die Bezirksverordneten aus Mitte und Pankow.

Die symbolträchtige Begegnung der beiden Bezirke - östlich und westlich dieses welthistorisch bedeutsamen Ortes - findet ab 19 Uhr am „Platz des 9. November“ an der Bösebrücke statt.

Auf der Brücke an der Bornholmer Straße öffnete sich in der Nacht vom 9. zum 10. November 1989 erstmals seit dem 13. August 1961 die Mauer und die Berlinerinnen und Berliner aus Ost und West kamen wieder zusammen.

Dieses Ereignis war seither für die Bürgermeister der angrenzenden Bezirke Anlass, sich am 9. November eines jeden Jahres in den Abendstunden an der Bornholmer Straße an der Bösebrücke zu treffen und mit Interessierten an die Geschehnisse der Wendezeit zu erinnern und ins Gespräch zu kommen.

investieren / 29.10.2024
Pentixapharm Holding AG: US National Cancer Institute Starts Advanced Clinical Trial with PentixaFor

Berlin and Würzburg, Germany, October 29, 2024 – The National Cancer Institute (NCI) and the National Institute of Diabetes and Digestive and Kidney Diseases (NIDDK), two highly respected research organizations belonging to the US government's National Institutes of Health (NIH), have started a clinical trial involving 77 patients to see if Pentixapharm’s new radioactive tracer PentixaFor ([68Ga]Ga-PentixaFor) can make it easier to identify functional adrenal tumors through positron emission tomography (PET) scans.

The FDA-endorsed and US-located investigator-initiated phase II study, conducted by Dr. Liza Lindenberg and Prof. Dr. Peter Choyke (Clinical Trial number: NCT06246357) investigates the performance of PentixaFor in subtyping hormone-secreting adenomas in people suffering from primary aldosteronism (PA) or hypercortisolism (Cushing´s syndrome). The first patient was recently examined.

Primary aldosteronism is among the most common causes of secondary hypertension, a disorder affecting tens of millions of people in the United States alone. In some subtypes PA can be cured completely through a short surgical intervention, so finding a reliable tool for accurate subtyping is important and potentially beneficial to a large segment of the population. In contrast, Cushing's syndrome, also described as hypercortisolism, is a rare endocrine disorder designated as an orphan disease that is caused by chronic exposure of the body's tissues to excess levels of cortisol.

Pentixapharm itself is currently preparing a US-centric Phase III pivotal study to obtain marketing authorization for PentixaFor in PA. The work of the NCI/NIDDK will add to the global clinical evidence about the compound and make it easier to compile the necessary data.

“We are pleased that the NIH investigate the clinical value of PentixaFor at its own initiative and see this as a token of confidence in the potential of CXCR4 targeting imaging in unexplored indications expanding market opportunities for PET/CT diagnostics. In our opinion, PentixaFor has broad potential as a novel imaging modality for adrenal diseases and could be particularly helpful for individuals grappling with primary aldosteronism-induced resistant hypertension or Cushing’s disease,” stated Dr. Dirk Pleimes, Chief Medical Officer at Pentixapharm. 

About Pentixapharm

Pentixapharm is a clinical-stage biotech company discovering and developing novel targeted radiopharmaceuticals with its offices in Berlin and Würzburg, Germany. It is committed to developing CXCR4 ligand-based first-in-class radiopharmaceutical approaches with a clear commercial pathway for diagnostic and therapeutic programs in a number of hematological and solid cancers, as well as cardiovascular, endocrine and inflammatory diseases.

PentixaFor (Gallium (68Ga) boclatixafortide) is an innovative PET tracer that specifically targets the chemokine-4 receptor (CXCR4), with broad applications in oncological, cardiovascular, and inflammatory diseases. Particularly in hypertension, PentixaFor has the potential to significantly improve patient management by identifying the presence of hormone-secreting adenomas through non-invasive and broadly available PET/CT imaging.

Apart from PentixaFor, the clinical pipeline also encompasses PentixaTher, an Yttrium-90 or Lutetium-177 based therapeutic against non-Hodgkin lymphomas (NHL). Clinical studies for both compounds have already commenced in Europe, including a dose-finding study for PentixaTher and a Phase III registration study for PentixaFor in marginal zone lymphoma. Recently, the EMA granted PRIME status to PentixaFor in the indication PA.

 

 

For more information, please contact:

Pentixapharm Holding AG
Phillip Eckert, Investor Relations
ir@pentixapharm.com
Tel. +49 30 94893232
www.pentixapharm.com

forschen, heilen / 28.10.2024
Wie p53 das Krebsrisiko bei Colitis ulcerosa beeinflusst

© Sigal Lab, Max Delbrück Center
© Sigal Lab, Max Delbrück Center

Forscher*innen um Michael Sigal vom Max Delbrück Center und Charité Berlin haben die Rolle des Gens p53 bei Colitis ulcerosa aufgeklärt. Daraus ergibt sich ein potenzieller Angriffspunkt für Wirkstoffe, die ein Fortschreiten zum Krebs verhindern sollen, berichtet das Team in „Science Advances“.

Ein Forschungsteam unter der Leitung von Kimberly Hartl, Doktorandin am Berliner Institut für Medizinische Systembiologie des Max Delbrück Center (MDC-BIMSB) und der Charité – Universitätsmedizin, hat neue Erkenntnisse über die Rolle des Tumorsuppressor-Gens p53 bei der Pathogenese der Colitis ulcerosa (CU) gewonnen. Von dieser entzündlichen Darmerkrankung sind etwa fünf Millionen Menschen weltweit betroffen, sie ist mit einem erhöhten Risiko für Darmkrebs verbunden. Die Ergebnisse des Teams weisen nun auf ein neues Wirkstoffziel hin, um das Fortschreiten der Krankheit zu verhindern. Die Studie wurde in der Fachzeitschrift „Science Advances“ veröffentlicht.

„Bei Patientinnen und Patienten mit Colitis ulcerosa, die ein hohes Krebsrisiko haben, könnten wir potenziell die veränderten Zellen gezielt ansprechen und sie frühzeitig beseitigen, bevor ein Krebs entsteht“, sagt Professor Michael Sigal, Leiter der Arbeitsgruppe „Gastrointestinale Barriere, Regeneration und Karzinogenese“ am MDC-BIMSB, Oberarzt sowie Leiter der Luminalen Gastroenterologie an der Charité und Letztautor der Studie.

Das Gen p53 spielt eine Schlüsselrolle

Colitis ulcerosa betrifft den Dickdarm, insbesondere die „Krypten“. Diese röhrenförmigen Drüsen im Epithelgewebe kleiden den Darm aus. In den Krypten finden sich Stammzellen und andere Zelltypen, die die Gesundheit und normale Funktion des Dickdarms aufrechterhalten, wie zum Beispiel die Aufnahme von Nährstoffen oder die Sekretion von Schleim.

Wenn der Dickdarm verletzt ist, gehen die Epithelzellen der Krypten in einen „Reparaturmodus“ über. Sie vermehren sich dann schnell, um die Verletzung zu beheben. Bei Patient*innen mit CU und CU-bedingten Darmkrebsarten bleiben diese Zellen allerdings im Reparaturmodus stecken; Wissenschaftler*innen bezeichnen das als einen „regenerativen Zellzustand“. Das Ergebnis ist ein Mangel an reifen Zellen. Der Dickdarm hat somit Schwierigkeiten, normal zu funktionieren und die Stammzellen vermehren sich noch stärker. Eine toxische Rückkopplungsschleife beginnt.

Dieser defekte Reparaturmechanismus hat mit einem nicht funktionierenden p53-Gen zu tun, fand Hartl in der aktuellen Studie heraus. Es spielt eine Schlüsselrolle bei der Regulierung des Zellzyklus und der DNA-Reparatur. „Ohne p53 bleiben die Zellen in einem proliferativen Zustand“, sagt Sigal.

Bisherige Teste wie zum Beispiel Koloskopien, die Krebsvorstufen bei CU-Patienten erkennen sollen, können sichtbare Läsionen identifizieren. Diese Läsionen seien manchmal schwer zu entfernen, sagt Sigal. Die jetzt vorliegende Studie könnte ein erster Schritt sein, um molekulare Werkzeuge für einen weniger invasiven diagnostischen Test zu entwickeln. Das würde es Ärzt*innen ermöglichen, die veränderten Zellen deutlich früher zu identifizieren – bevor die Veränderungen sichtbar sind, fügt er hinzu.

Wenn Regeneration außer Kontrolle gerät

Um den Reparaturmechanismus zu analysieren, entwickelten die Forscher*innen aus Mausstammzellen ein Dickdarm-Organoid – ein dreidimensionales Mini-Organ – das des Dickdarms. Gemeinsam mit Spezialist*innen für DNA- und RNA-Sequenzierung sowie der Technologieplattform für Proteomik und Metabolomik am Max Delbrück Center fanden sie heraus, dass Stammzellen, denen p53 fehlte, im regenerativen Zustand bleiben. Daher verstoffwechselten sie Glukose schneller durch den Prozess der Glykolyse. Im Gegensatz dazu verringerte aktives p53 den Glukosestoffwechsel und signalisierte den Zellen, in einen gesunden Zustand zurückzukehren.

Anschließend behandelten die Wissenschaftler*innen die Organoide mit Wirkstoffen, die die Glykolyse stören. So konnten sie testen, ob sie diese sich stark teilenden Zellen gezielt beeinflussen könnten. Zellen, denen das Gen p53 fehlte, sprachen tatsächlich besser auf diese Behandlung an als normale Zellen. „Mithilfe der Organoide können wir sehr spezifische Wirkstoffe identifizieren, die auf Stoffwechselwege abzielen. Das gibt uns Hinweise auf potenzielle neue Therapeutika, die mutierte Zellen selektiv angreifen“, fügt sie hinzu.

Der nächste Schritt ist, diese Erkenntnisse auf den Menschen zu übertragen. Das Team erforscht außerdem nun den Reparaturprozess im Detail. Sie wollen einfachere Methoden entwickeln, um Zellen mit defekten p53-Genen im Dickdarmgewebe zu identifizieren.

„Sobald wir eine einfache Methode haben, um genau diese Zellen im Dickdarmgewebe zu identifizieren, könnten wir mit klinischen Studien beginnen, um sie selektiv zu beseitigen und dann analysieren, ob dies mit einem geringeren Krebsrisiko verbunden ist“, sagt Sigal.

Bild: Die Darmschleimhaut von Mäusen nach Verletzung und Genesung: die linke Seite zeigt den normalen Reparaturprozess. Das rechte Bild zeigt die Darmschleimhaut von Mäusen, denen p53 fehlt. Sie hat ihren normalen Aufbau und ihre Funktion nicht wiederhergestellt.

© Sigal Lab, Max Delbrück Center

28.10.2024
Pankower Frauenpreis 2025 – Einreichungen bis 30. November 2024 möglich

Vom 1. bis 30. November 2024 können Vorschläge und Eigenbewerbungen für den Pankower Frauenpreis 2025 im Bezirksamt Pankow eingereicht werden.

Ehrung für gleichstellungspolitisches Engagement
Anlässlich des Internationalen Frauentages am 8. März ehrt der Pankower Frauenpreis seit dem Jahr 2020 Einzelpersonen, Frauenprojekte, Initiativen oder Unternehmen in Pankow, die sich im Bezirk für die Rechte von Frauen und Mädchen einsetzen und die Geschlechterdemokratie fördern. Ausgezeichnet wird das besondere gleichstellungspolitische Engagement, welches beispielsweise auf die Einhaltung und Förderung der Rechte von Frauen und Mädchen abzielt, marginalisierte Frauengruppen unterstützt oder innovativ-nachhaltige Gleichstellungsprojekte entwickelt.

Vorschläge und Bewerbungen
Vom 1. bis 30. November 2024 können Vorschläge oder Eigenbewerbungen mit einer ausführlichen Begründung im Bezirksamt Pankow eingereicht werden, vorzugsweise per E-Mail an die Gleichstellungsbeauftragte Stephanie Wittenburg (stephanie.wittenburg@ba-pankow.berlin.de).

Über die Vergabe des Pankower Frauenpreises entscheidet eine für die Dauer der laufenden Wahlperiode eingesetzte Jury. Die Preisverleihung findet voraussichtlich am 10. März 2025 im Rahmen einer öffentlichen Festveranstaltung statt.

Der Pankower Frauenpreis ist mit 1.000 Euro dotiert, der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

Kontakt:
Gleichstellungsbeauftragte im Bezirksamt Pankow – Stephanie Wittenburg
Tel.: (030) 90295 2305, E-Mail: stephanie.wittenburg@ba-pankow.berlin.de

Die Auslobungsunterlagen mit den vollständigen Kriterien sind zu finden unter: www.berlin.de/ba-pankow/gleichstellung

 

produzieren / 08.10.2024
Eckert & Ziegler und GlyTherix unterzeichnen Vertrag zur Lieferung von Lutetium-177

Berlin, Deutschland und Sydney, Australien - 08. Oktober 2024

Eckert & Ziegler (ISIN DE0005659700, SDAX) und GlyTherix Ltd (GlyTherix), ein australisches Unternehmen aus dem Bereich der zielgerichteten Strahlentherapie, das sich auf die Entwicklung von Antikörper-Radiopharmaka zur Behandlung von soliden Tumoren spezialisiert hat, gaben heute einen neuen globalen klinischen Liefervertrag bekannt. Im Rahmen der Vereinbarung wird Eckert & Ziegler künftig trägerfreies Lutetium-177 Chlorid (n.c.a. Lu-177) in GMP-Qualität liefern und damit die klinischen Studien von GlyTherix, die sich auf innovative Behandlungen von aggressiven und invasiven Krebserkrankungen konzentrieren, unterstützen.

Der strahlentherapeutische Ansatz von GlyTherix kombiniert Lu-177 mit einem Antikörper, der auf Glypican-1 abzielt, ein Protein, das bei aggressiven Krebsarten vorkommt, um eine lokalisierte Bestrahlung zu ermöglichen und gesundes Gewebe zu schonen. Glypican-1 ist ein attraktives Tumorziel, das bei mehreren aggressiven und invasiven Krebsarten auftritt, darunter Prostata-, Bauchspeicheldrüsen-, Blasen-, Lungen-, Glioblastom- und Eierstockkrebs. GlyTherix plant, 177Lu-DOTA-Miltuximab® in seiner geplanten australischen Phase-Ib-Studie Anfang 2025 einzusetzen, gefolgt von US-Phase-II-Studien im Jahr 2026.

Dr. Harald Hasselmann, CEO von Eckert & Ziegler, kommentierte: „Wir freuen uns, mit GlyTherix für die Entwicklung zukunftsweisender Radiopharmazeutika zusammenzuarbeiten. Es ist unser erklärtes Ziel, mit unseren hochwertigen Radioisotopen, darunter Lutetium-177, zum Erfolg solcher innovativen Behandlungen in klinischen Studien und darüber hinaus beizutragen.“

Dr. Brad Walsh, Chief Executive Officer von GlyTherix, sagte: „Wir schätzen uns sehr glücklich, mit Eckert & Ziegler zusammenzuarbeiten, um Patienten innovative zielgerichtete Strahlentherapiebehandlungen anbieten zu können. Während GlyTherix seine klinischen Studien mit dem medizinischen Radioisotop Lu-177 vorantreibt, bauen wir ein globales Lieferantennetzwerk mit Nähe zu den wichtigsten globalen Märkten auf, um Patienten kontinuierlich hochwertige Radioisotope liefern zu können. Diese Vereinbarung mit Eckert & Ziegler stärkt unser globales klinisches Versorgungsnetzwerk und unterstreicht unser Engagement, unsere globalen radiopharmazeutischen Produktionskapazitäten zu erweitern, um der steigenden Nachfrage gerecht zu werden.“

Über Eckert & Ziegler
Die Eckert & Ziegler SE gehört mit über 1.000 Mitarbeitern zu den führenden Anbietern von isotopentechnischen Komponenten für Nuklearmedizin und Strahlentherapie. Das Unternehmen bietet weltweit an seinen Standorten Dienstleistungen und Produkte im Bereich der Radiopharmazie an, von der frühen Entwicklung bis hin zur Kommerzialisierung. Die Eckert & Ziegler Aktie (ISIN DE0005659700) ist im TecDAX der Deutschen Börse gelistet.
Wir helfen zu heilen.

Über GlyTherix
GlyTherix Ltd ist ein australisches Unternehmen für zielgerichtete Strahlentherapie, das sich auf die Entwicklung von Antikörper-Radiopharmazeutika für solide Tumore spezialisiert hat. Miltuximab® zielt speziell auf Glypican-1 ab, ein Protein, das in soliden Tumoren wie Prostata-, Blasen-, Bauchspeicheldrüsen-, Glioblastom-, Speiseröhren- und Eierstockkrebs vorkommt und im gesunden Gewebe nicht vorhanden ist. Das Unternehmen verfügt über eine starke Position im Bereich der Eigentumsrechte und des geistigen Eigentums, die sowohl Miltuximab® als auch das Antigen Glypican-1 abdecken. Dies bietet einen soliden und langfristigen Schutz für die Kommerzialisierung wichtiger neuer Behandlungen für Menschen mit wenig Hoffnung.
GlyTherix hat eine 'First-in-Human'-Studie mit 12 Patienten abgeschlossen, bei der Miltuximab® ohne unerwünschte Wirkungen eingesetzt wurde. Miltuximab® wird in einer Phase-Ib-Studie als Antikörper-Theranostikum eingesetzt werden. GlyTherix ist an Partnerschaften oder Kooperationen mit größeren Biotech- und Pharmapartnern interessiert.

produzieren / 02.10.2024
Eckert & Ziegler: Abspaltung der Pentixapharm AG im Handelsregister eingetragen

Die Eckert & Ziegler SE (ISIN DE0005659700, TecDAX) informiert, dass der in der ordentlichen Hauptversammlung vom 26.6.2024 beschlossene Abspaltungsbeschluss am heutigen Tag in das Handelsregister des Amtsgerichts Charlottenburg (Berlin) eingetragen wurde. Mit der Eintragung in das Handelsregister der Eckert & Ziegler SE wurde die Abspaltung der Pentixapharm AG rechtlich wirksam. Sämtliche von der Eckert & Ziegler gehaltenen Aktien an der Pentixapharm AG sind damit von der Eckert & Ziegler SE auf die Pentixapharm Holding AG rechtlich übergegangen.

Als Gegenleistung erhalten die Aktionäre der Eckert & Ziegler SE Aktien der Pentixapharm Holding AG im Zuteilungsverhältnis 1:1. Maßgebend für die Bezugsberechtigung ist die von jedem Eckert & Ziegler-Aktionär heute nach Handelsschluss gehaltene Zahl der Eckert & Ziegler-Aktien unter Berücksichtigung noch ausstehender Börsengeschäfte. Sämtliche im Rahmen der Abspaltung geschaffenen Aktien der Pentixapharm Holding AG werden voraussichtlich am 2.10.2024 zum Regulierten Markt der Frankfurter Wertpapierbörse im Segment Prime Standard zugelassen werden.

Die Aufnahme des Handels für die Aktien der Pentixapharm Holding AG soll erstmalig am 3.10.2024 erfolgen. Zum gleichen Tag ist die Notierung der Aktien der Eckert & Ziegler SE „ex Abspaltung“ vorgesehen. Die depotseitige Einbuchung der Pentixapharm Holding Aktie in die Depots der Eckert & Ziegler-Aktionäre wird voraussichtlich am 7.10.2024 stattfinden.

Weitere Informationen zum Börsengang der Pentixapharm AG finden Sie hier: www.pentixapharm.com


Über Eckert & Ziegler.
Die Eckert & Ziegler SE gehört mit über 1.000 Mitarbeitern zu den führenden Anbietern von isotopentechnischen Komponenten für Nuklearmedizin und Strahlentherapie. Das Unternehmen bietet weltweit an seinen Standorten Dienstleistungen und Produkte im Bereich der Radiopharmazie an, von der frühen Entwicklung bis hin zur Kommerzialisierung. Die Eckert & Ziegler Aktie (ISIN DE0005659700) ist im TecDAX der Deutschen Börse gelistet.
Wir helfen zu heilen.

leben, bilden / 01.10.2024
Kunst- und Kulturförderung: Noch bis 15. Oktober Projekt- und Infrastrukturförderung für 2025 beantragen

Der Fachbereich Kunst und Kultur im Bezirksamt Pankow unterstützt die freie Kunst- und Kulturszene mit verschiedenen Förderinstrumenten. Zuwendungsanträge für Mittel der Projektförderung und Infrastrukturförderung im Haushaltsjahr 2025 können noch bis zum 15. Oktober 2024 gestellt werden.

Im Rahmen der Projektförderung werden Vorhaben von hoher künstlerischer Qualität bezuschusst, die zur Vielfalt und Lebendigkeit des kulturellen Lebens im Bezirk beitragen. Die Möglichkeit der Förderung besteht für Vorhaben aus allen künstlerischen Sparten sowie für interdisziplinäre Projekte, die an einem Veranstaltungsort in Pankow präsentiert werden. Künstler:innen, Einzelpersonen sowie Initiativen und Vereine können pro Projekt bis zu 10.000 Euro beantragen. Insgesamt stehen Fördermittel in Höhe von voraussichtlich 155.000 Euro zur Verfügung, eine weitere Antragsfrist für das Jahr 2025 ist nicht vorgesehen.

Die Infrastrukturförderung richtet sich an freie Kunst- und Kultureinrichtungen in Pankow, die keine öffentliche Spielstättenförderung erhalten. Ziel ist die Optimierung im Organisationsbetrieb sowie eine strukturelle Stärkung der Freien Szene im Bezirk. Es können Mittel für technische Neuanschaffungen beantragt werden. Auch eine Finanzierung von Qualifizierungen und Beratungen ist möglich. Maßnahmen zu Diversitätsentwicklung, Antidiskriminierung und Barrierefreiheit sind besonders förderfähig. Bauliche Maßnahmen sind jedoch ausgeschlossen. Die maximale Antragssumme beträgt 7.500 Euro pro Jahr pro Einrichtung, insgesamt stehen voraussichtlich 30.000 Euro zur Verfügung.

Weitere Informationen

Die Ausschreibungen erfolgen vorbehaltlich der Verfügbarkeit entsprechender Haushaltsmittel. Ausführliche Förderkriterien, Antragsunterlagen sowie weitere Informationen zu beiden Fördermöglichkeiten finden sich auf den Webseiten des Fachbereichs Kunst und Kultur Pankow:

www.berlin.de/kunst-und-kultur-pankow/foerderung/

produzieren / 26.09.2024
OMEICOS Completes Enrollment of PMD-OPTION Study in Primary Mitochondrial Disease

Interim data confirms OMT-28's strong safety profile in PMD patients, top-line data expected mid-2025

Today OMEICOS announced the completion of enrollment in its multi-center, open-label Phase 2a PMD-OPTION study of OMT-28 in Primary Mitochondrial Disease (PMD) patients suffering from myopathy and cardiomyopathy. Top-line data are expected to become available by mid- 2025.

“Initial data analysis confirms the strong safety profile and very good tolerability of OMT-28 in the target population. Furthermore, the clinical data obtained so far looks promising for relevant endpoints, which bodes well for our goal to provide a much-needed new treatment option for patients underserved by current therapies” said Robert Fischer.

The primary endpoints of the PMD-OPTION study are safety and tolerability of OMT-28 and the response rate of patients showing a reduction of Growth differentiation factor 15 (GDF-15) levels by at least 20% compared to baseline. GDF-15, which is produced in response to mitochondrial stress, inflammation or hypoxia, is emerging as a strong risk predictor in many diseases including cardiometabolic and PMD. The study also evaluates a range of secondary and exploratory endpoints to determine the effect of OMT-28 on relevant clinical symptoms, standard functional parameters of physical strength, heart function, quality of life, and key metabolic biomarkers.

PMD patients suffer from debilitating and life-threatening health consequences, such as severely limited physical stamina and disease-related changes in the heart and skeletal muscles, as well as associated neurological disorders. OMEICOS’ therapeutic strategy with OMT-28 could translate into improved cell metabolism and mitochondrial function, which in turn would bring significant quality of life benefits to PMD patients and their families. The PMD-OPTION study has enrolled a total of 28 PMD patients and features a 12-week untreated run-in phase, capturing the patients’ natural history and baseline parameters. Subsequently, all patients receive a 24 mg once-daily dose of OMT-28 for a treatment period of up to 24 weeks.

About OMT-28

OMT-28 is a first-in-class small molecule that has demonstrated cell protective, anti-inflammatory and anti-atherosclerotic properties. OMEICOS has generated comprehensive preclinical and clinical datasets demonstrating the compounds strong safety profile and tolerability as well as its therapeutic potential in cardiovascular diseases targeting inflammation in atherosclerosis and cardiomyopathy, as well as other age-related diseases including AMD. In the active PMD-OTION Phase 2 clinical study, OMEICOS is evaluating OMT-28 in Primary Mitochondrial Disease patients.

About OMEICOS

OMEICOS Therapeutics has discovered a series of metabolically robust synthetic analogues of omega-3 fatty acid-derived epoxyeicosanoids that have the potential to treat mitochondrial dysfunction, inflammatory, cardiovascular and other diseases. Epoxyeicosanoids activate cell type-specific endogenous pathways that promote organ and tissue protection. OMEICOS’ small molecules are orally available and show improved biological activity and pharmacokinetic properties compared to their natural counterparts. For more, please visit: www.omeicos.com

forschen / 24.09.2024
Von der Life-Science-Innovation zur Anwendung

Podiumsdiskussion beim IHK-Netzwerktreffen Gesundheitswirtschaft (Foto: Campus Berlin-Buch GmbH)
Podiumsdiskussion beim IHK-Netzwerktreffen Gesundheitswirtschaft (Foto: Campus Berlin-Buch GmbH)

Am 23. September veranstaltete die IHK ihr Branchen-Netzwerktreffen Gesundheitswirtschaft auf dem Campus Berlin-Buch im neuen Gründerzentrum. Auf der Agenda stand das Thema „Weg von Innovationen aus dem Life Sience Bereich im BerlinBioCube“.

Herzlichen Dank an:

  • Kathrin Klär-Arlt, Präsidiumsmitglied IHK Berlin,
  • Dr. Ulrich Scheller, Geschäftsführer der Campus Berlin-Buch GmbH,
  • Dr. Harald Hasselmann, Vorstandsvorsitzender der Eckert & Ziegler SE,
  • Professorin Maike Sander, Wissenschaftliche Vorständin des Max Delbrück Centers,
  • Dr. Uta Höpken, Founder CARTemis Therapeutics GmbH,
  • Dr. Verena Schöwel-Wolf, CEO MyoPax,
  • Karen Uhlmann, Vice President Operations & IP Omeicos Therapeutics GmbH

Forschen und Gründen am Zukunftsort

Dr. Ulrich Scheller präsentierte das Konzept des Campus, auf dem biomedizinische Grundlagen- und klinische Forschung und Unternehmen eng miteinander kooperieren und der am Zukunftsort Berlin-Buch ein ideales Umfeld für Gründungen bietet.

Über eines der ersten Start-ups des Campus, die erfolgreiche, weltweit agierende Eckert & Ziegler SE, berichtete Dr. Hasselmann. Sie hat heute über 1.000 Mitarbeitende, davon 360 in Buch. Seit ihrer Gründung 1992 hat sich die Förderung von Ausgründungen grundlegend verändert und entwickelt.

Wie das Ökosystem und der Technologietransfer des Campus heute Innovationen aus der Grundlagenforschung ermöglicht, bis zur medizinischen Anwendung zu gelangen, legten die Gründerinnen von Spin-offs des Max Delbrück Centers und der Charité und die Wissenschaftliche Vorständin des Max Delbrück Centers in einer anregenden Podiumsdiskussion dar.

Förderung der ersten Schritte zur Ausgründung

Prof. Sander hob hervor, dass Translation ein elementarer Teil der Forschung des Max Delbrück Center ist und die Einbindung in die Helmholtz-Gemeinschaft ermöglicht, Innovationen und Technologien wie KI gemeinsam mit anderen gesundheitsbezogenen Helmholtz-Instituten zu entwickeln.

Die Gründerinnen betonten die Wichtigkeit der frühen Förderung innerhalb der wissenschaftlichen Einrichtungen – sei es durch Inkubatoren, Netzwerke, Labornutzungen oder Mittel für Personal. Programme wie Pre-GoBIO seien essenziell, um die Erfindungen so weit entwickeln zu können, dass privates Risikokapital für eine Unternehmensgründung eingeworben werden kann. Innovationen im Life Science Bereich gehen in der Regel auf jahrelange Forschung zurück, und klinische Studien erfordern hohe Summen, so dass insgesamt ein langer Atem benötigt wird, bis eine Innovation den Markt erreichen kann.

„Es ist sehr wichtig, dass es Förderungen wie Pre-GoBIO gibt, um Durststrecken bis zur Gründung zu überwinden und jungen Leuten ein attraktives Angebot unterbreiten zu können, die Akademia zu verlassen und ein Start-up mit aufzubauen“, so Dr. Uta Höpken. „Natürlich fließt auch Geld an die Forschungsinstitute, wenn die Spin-offs erfolgreich sind", sagte Karen Uhlmann, „aber zunächst erbringen sie eine erheblich Vorleistung.“

Ökosystem und Mindset

Prof. Sander unterstrich, dass das Mindset zum Gründen aus den akademischen Einrichtungen noch viel mehr gestärkt werden sollte. „Je mehr Gründungen, je mehr Kapital, desto eher ergibt sich nach dem Sprung in die Wirtschaft eine weitere Karriere in anderen Start-ups. Ein erfolgreiches Ökosystem entwickelt eine hohe Anziehungskraft“, sagte Prof. Sander.

Auf dem Campus existiert ein enges Netzwerk der Start-ups, die voneinander lernen, Technologien gemeinsam nutzen – oder eben eng mit den wissenschaftlichen Einrichtungen kooperieren. Hier finden sich die Talente und Spezialisten, die in den Start-ups mitarbeiten können. "Der Campus ist für uns ideal, um die Innovation von MyoPax weiterzuentwickeln. Unser Standort in Dänemark wiederum verhilft uns durch ein Inkubator-Programm zu einer stärker internationalen wirtschaftlichen Positionierung", sagte Dr. Schöwel-Wolf.

Erschwernis: Regulatorien und Bürokratie

Als Wunsch an die Politik wurde übereinstimmend von den jungen Unternehmen genannt: eine Verschlankung der regulatorischen Hürden und der Bürokratie. Insbesondere bei medizinischen Entwicklungen sind diese sehr hoch.

forschen, produzieren, heilen, bilden / 24.09.2024
Forschung für die Gesundheit: Vorlesungsreihe „Neue Wege in der Biomedizin“ startet im Oktober

Grundlagenforschung für die Medizin von morgen: Mit Fluoreszenz markierte Zellkerne (Abb. AG von Kries, FMP)
Grundlagenforschung für die Medizin von morgen: Mit Fluoreszenz markierte Zellkerne (Abb. AG von Kries, FMP)

In der Vorlesungsreihe „Neue Wege in der Biomedizin“ geben Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Einrichtungen des Campus Berlin-Buch Einblicke in ihre aktuelle Forschung. Die Vorlesungen richtet sich vor allem an Lehrkräfte und Schülerinnen und Schüler, Interessierte sind herzlich willkommen. Die Vorträge finden mit Ausnahme des Termins der Neurowissenschaftlichen Gesellschaft im Zeiss-Großplanetarium statt.

Exzellente Wissenschaft für die Gesundheit
Der Campus Berlin-Buch ist ein moderner Wissenschafts-, Gesundheits- und Biotechnologiepark mit Unternehmen sowie Einrichtungen der Grundlagen- und klinischen Forschung. International genießt der Forschungscampus hohes Ansehen. Maßgebend dafür sind das Max Delbrück Center, das Leibniz-Forschungsinstitut für Molekulare Pharmakologie (FMP) sowie das auf klinische Forschung spezialisierte Experimental and Clinical Research Center (ECRC) von Charité und Max Delbrück Center und das Berlin Institute of Health (BIH). Die Einrichtungen arbeiten eng zusammen und verbinden auf einzigartige Weise Grundlagen- und patientenorientierte Forschung. Die Ergebnisse dieser vielfältigen Zusammenarbeit helfen gesunden Menschen, Krankheiten vorzubeugen, sie verbessern zudem Diagnostik und Therapie von Erkrankungen – zunehmend mit marktfähigen Verfahren.

Die Auftaktvorlesung hält am 8. Oktober Prof. Dr. Ralf Schülein vom Leibniz-Forschungsinstitut für Molekulare Pharmakologie (FMP). Er spricht zum Thema "Die CRISPR/Cas-Methode: Chancen und Risiken für die Medizin". In den weiteren Vorlesungen geht es unter anderem um die Geheimnisse des Gehirns und die Ursachen von Demenz. Die Themenauswahl folgt dem Lehrplan der Berliner Schulen.

Die Vorträge finden jeweils dienstags von 16 bis 18 Uhr im Kinosaal des Zeiss-Großplanetariums in deutscher Sprache statt. Die Teilnahme ist kostenlos. Um Anmeldung wird gebeten.

Übersicht der Vorträge

8. Oktober 2024, Prof. Dr. Ralf Schülein, Leibniz-Forschungsinstitut für Molekulare Pharmakologie (FMP), Die CRISPR/Cas-Methode: Chancen und Risiken für die Medizin

5. November 2024, Dr. Matthias J. Schmitt, Molekulare Onkologie, AG Gargiulo, Max Delbrück Center, Die Zukunft der Hirnkrebstherapie: Fortschritte, Herausforderungen und Visionen

6. November 2024, Prof. Dr. Thomas Willnow, Max Delbrück Center & Dr. Frank Stehr, NCL-Stiftung, Rätselhafte Gehirne – Ursachen von Demenz bei Jung und Alt
Sonderveranstaltung auf dem Campus Berlin-Buch, Robert-Rössle-Straße 10., 13125 Berlin, BerlinBioCube, 13:30 bis 17 Uhr

3. Dezember 2024, Dr. Svenja Steinfelder, Max Delbrück Center, Thema folgt

7. Januar 2025, Prof. Dr. Ulrike Stein, Max Delbrück Center, Leiterin der AG Translationale Onkologie solider Tumore, Thema folgt

Ort: Zeiss-Großplanetarium, Prenzlauer Allee 80, 10405 Berlin
Eintritt frei. Anmeldung erforderlich: E-Mail: ticket@planetarium.berlin

Mehr zur Vortragsreihe und zur Anmeldung unter https://www.glaesernes-labor.de/de/event

forschen, produzieren, heilen, bilden / 20.09.2024
Pankower Ausbildungspreis vergeben

Pankower Ausbildungspreis vergeben

Bereits zum 15. Mal wurde der Pankower Ausbildungspreis an Unternehmen aus dem Bezirk verliehen, die sich besonders für die berufliche Zukunftssicherung von Jugendlichen einsetzen. Die Preisverleihung fand im Rahmen der Auftaktveranstaltung der „Ausbildungsoffensive Pankow 2024/2025“ am Donnerstag, dem 19. September 2024 um 18 Uhr in der WABE statt.

Preisträger in vier Kategorien je nach Beschäftigtenzahl

Der Ausbildungspreis wird in vier Kategorien, je nach Beschäftigtenzahl der Betriebe, vergeben. Bis zum 31. Juli 2024 konnten Unternehmen nominiert werden, die ihren Sitz oder einen Standort in Pankow haben, an dem ausgebildet wird.

Gewinner sind die PKN Datenkommunikations GmbH/PKN Datenvernetzungs GmbH (www.pkn.de), PARITÄTISCHES Seniorenwohnen gemeinnützige GmbH (www.pswohnen.de) und die GESOBAU AG (www.gesobau.de). Neu in 2024 war das Azubi Voting. Auszubildende konnten ihren Pankower Ausbildungsbetrieb vorschlagen und 300 Euro gewinnen. In dieser Kategorie gewann Zweirad-Center Stadler Berlin Zwei GmbH. (https://shop.zweirad-stadler.de).

Alle vier Betriebe zeichnen sich durch ein großes Engagement im Bezirk, eine überdurchschnittlich hohe Anzahl an Übernahmen der Auszubildenden in unbefristete Festanstellungen, eine besondere innerbetriebliche Förderung der Auszubildenden sowie enge Kooperationen mit allgemeinbildenden Schulen und außerbetrieblichen Partnern aus.

Die Preisträger erhielten im Rahmen der der Auftaktveranstaltung eine Urkunde und eine Preistafel mit dem Firmennamen zur Wandmontage. Zudem wurde ihnen ein Imagefilm über das Unternehmen finanziert und sie werden auf der Seite www.ausbildungsoffensive-pankow.de gelistet.

Weitere Informationen zum Ausbildungspreis und zur Ausbildungsoffensive Pankow:

www.ausbildungsoffensive-pankow.de

leben / 11.09.2024
Silent Disco im Bürgerpark am 14.09.2024

Eine „Silent Disco“ findet am Samstag, dem 14. September 2024, von 18-22 Uhr im Bürgerpark Pankow auf der Wiese neben dem Skatepark statt. Organisiert wird die Veranstaltung durch das Parkbetreuungs-Team der Firma think Si3, Outreach mobile Jugendarbeit Berlin, das Team von Sound of Silence und mit Unterstützung des Bezirksamtes Pankow. Die Teilnehmenden erhalten Kopfhörer vor Ort und können aus drei Musikkanälen auswählen, etwa elektronische Klänge oder Pop-Hits. Die Teilnahme ist kostenfrei, eine Anmeldung ist nicht notwendig.

Weniger Lärm, mehr Sensibilität

„Unser gemeinsames Ziel ist es, niederschwellig mit jungen Menschen in Kontakt zu kommen, um auf Lärmemissionen im öffentlichen Raum aufmerksam zu machen. Ruhestörungen in Parks und Grünanlagen sind regelmäßig ein Ärgernis und führen häufig zu Konflikten. Durch die Silent Disco sollen Menschen für einen wertschätzenden und respektvollen Umgang mit der Stadtnatur, aber auch im Miteinander, sensibilisiert werden, ohne dass dabei der Spaß zu kurz kommt“, erklärt Manuela Anders-Granitzki, Bezirksstadträtin für Ordnung und öffentlichem Raum.

Skate-Contest findet zuvor statt

Vor der Silent Disco findet im Skatepark der traditionell von Outreach organisierte Skate-Contest statt, bei dem junge Menschen im Alter zwischen 12 und 25 Jahren ihr Können unter Beweis stellen können. Die Anmeldung dafür ist ab 12 Uhr vor Ort möglich, Beginn ist 14 Uhr. Die Teilnahme ist ebenfalls kostenlos.

 


 

forschen, produzieren, heilen / 10.09.2024
Wettbewerb „Wer radelt am meisten“ ist entschieden

Gesamtsieger des ganzen Wettbewerbs in der Kategorie Einzelfahrer: Günther Pätz vom Biotech-Unternehmen Biosynth (Foto: Jens Jeske/Berliner Wasserbetriebe)
Gesamtsieger des ganzen Wettbewerbs in der Kategorie Einzelfahrer: Günther Pätz vom Biotech-Unternehmen Biosynth (Foto: Jens Jeske/Berliner Wasserbetriebe)

Campus Berlin-Buch errang den dritten Platz

Zwei Monate Kilometer-Sammeln auf dem Fahrrad, Extrarunden drehen und sich gegenseitig anspornen haben sich gelohnt: Beim Wettbewerb „Wer radelt am meisten“ der Initiative mehrwert legten die 2664 Teilnehmenden aus 23 Unternehmen insgesamt 1.481.771 km zurück. Sie sparten dadurch 281.536 kg CO2 ein – zugunsten von Umwelt und Gesundheit.

Wasserbetriebe auf Platz 1

Klar gewonnen haben die Beschäftigten der Berliner Wasserbetriebe, gefolgt von denen der Berliner Verkehrsbetrieben auf Platz zwei. Die Einrichtungen des Campus Berlin-Buch/MDC Mitte haben in der Unternehmenswertung den 3. Platz belegt. Die 230 Radlerinnen und Radler des Wissenschafts- und Biotechcampus/MDC-Mitte erradelten gemeinsam 141.543 Kilometer. Danke an alle Campus-Teilnehmenden für diese tolle Leistung!

Die zentrale Siegerehrung, zu der alle Teilnehmenden eingeladen waren, fand am 10. Juli 2024 bei den Berliner Wasserbetrieben statt. Ausgezeichnet wurden die besten Teams in ihrer jeweiligen Kategorie, die besten Einzelfahrer:innen sowie das beliebteste Bild aus dem Fotowettbewerb. Von allen Teilnehmenden Einzelfahrer:innen brachte Günther Pätz vom Campus-Unternehmen Biosynth 6.548 Kilometer und damit die meiste Strecke ein. Bei der Siegerehrung erzählte er, wie er diese beeindruckende Leistung geschafft hat. Chapeau! Wir gratulieren!

Gewinner:innen des Campus Berlin-Buch

Auf dem Campus zählen drei Einzelfahrer:innen, ein Klein- und ein Gruppenteam zu den Gewinner:innen. Ein Megateam, das mindestens elf Beteiligte erfordert, gab es nicht.

Beste Einzelfahrer (gesamt)

  1. Günther Pätz, Biosynth GmbH mit 6548 km
  2. HGerhardt, Max Delbrück Center mit 3110,9 km
  3. KeineGnadeFürDieWade, EPO Berlin GmbH mit 3046,9 km

Beste Teams

Kleinteam (bis 3) "bitchbetterbike"
3.759,1 km insgesamt, Durchschnitt 1.253,0 km
The master student, nora.f, Hanna K / Max Delbrück Center

Gruppenteam (4 bis 10) "EPOs Asphaltschnecken"
Kilometer insgesamt 10.487,3 km, Durchschnitt 1.747,9 km
Maria83, Kilometer_Karl, KeineGnadeFürDieWade, JuleSee, Didi, BiDu / EPO Berlin GmbH

Radler von mehrwert siegten auch beim Stadtradeln

Vom 30. Mai – 19. Juni haben die mehrwert-Unternehmen gemeinsam als „mehrwert Berlin“ am Stadtradeln teilgenommen und einen großen Beitrag zum Berliner Ergebnis geleistet: 2.103 Radelnde sind 415.629 Kilometer gefahren und sind damit das beste Team Berlins vor der Berliner Polizei und der Humboldt-Universität.

Ausblick für 2025

Der Wettbewerb „Wer radelt am meisten“ wird 2025 erneut im Zeitraum Mai bis Juni 2025 durchgeführt, wie Natascha Klimek und Michael Geißler von der Geschäftsführenden Stelle der Initiative mehrwert bekannt gaben.

www.wer-radelt-am-meisten.de

bilden / 10.09.2024
Wanderausstellung „Solidaritätsstation „Jacob Morenga“. Namibische Patient:innen im Klinikum Berlin-Buch“ bis 6. Dezember im Rathaus Pankow

Noch bis zum 6. Dezember 2024 ist die Wanderausstellung „Solidaritätsstation „Jacob Morenga“. Namibische Patient:innen im Klinikum Berlin-Buch“ im Rathaus Pankow  (Breite Str. 24a-26, 13187 Berlin) zu sehen. Die Schautafeln samt Medienstation sind während der Öffnungszeiten des Rathauses von Montag bis Freitag von 9 bis 18 Uhr in der 1. Etage vor dem Emma-Ihrer-Saal zugänglich. Der Eintritt ist frei.

Was war die Solidaritätsstation?

Von 1978 bis 1991 wurden über 800 Menschen aus beinahe 40 Ländern in Ost-Berlin im Städtischen Klinikum Berlin-Buch auf der sogenannten „Solidaritätsstation“ medizinisch versorgt. Die Patient:innen standen sozialistisch orientierten Unabhängigkeitsbewegungen oder Organisationen nahe, waren verwundete Kämpfer:innen oder politische Aktivist:innen. In der DDR erhielten sie eine medizinische Versorgung und kehrten anschließend in der Regel in ihre Heimatländer oder an die Kriegsschauplätze zurück. Viele Patient:innen stammten aus dem heutigen Namibia, das bis zum Ersten Weltkrieg eine deutsche Kolonie gewesen war. Damit knüpft das Thema des Projektes an die deutsche Kolonialgeschichte an. Am Beispiel der Solidaritätsstation zeigt die Schau nicht nur, wie in der DDR mit dieser Geschichte umgegangen wurde, sondern auch, wie antikoloniale Kämpfe im südlichen Afrika und die staatlich organisierte internationale Solidarität in der DDR zusammenhingen.

 

Museum Pankow untersucht koloniale Spuren

Die Wanderausstellung ist ein Beitrag des Museums Pankow im gesamtberliner Projekt „Kolonialismus begegnen. Dezentrale Perspektive auf die Berliner Stadtgeschichte“ des Arbeitskreises der Berliner Regionalmuseen (ABR).  Begleitend ist ein Sammelband mit allen Forschungsergebnissen des Museums Pankow unter dem Titel "(De)Koloniale Spuren in Pankow" erschienen. Dieser Band soll zum Abschluss der Ausstellung bei einer Veranstaltung im Rathaus Pankow vorgestellt werden. Während der Ausstellungszeit ist eine weitere Abendveranstaltung geplant, die sich mit dem entwicklungspolitischen Engagement nach der Auflösung des Solidaritätskomitees der DDR durch die im Jahre 1994 gegründete Stiftung Nord-Süd-Brücken auseinandersetzt. Die genauen Termine und Inhalte der Veranstaltungen werden ab November auf der Website des Museums Pankow veröffentlicht und per Presseinformation bekanntgegeben.

Führungen durch die Ausstellung sind auf Anfrage an Museum@ba-pankow.berlin.de möglich.

Weitere Infos:
https://www.berlin.de/museum-pankow/aktuelles/ausstellungen/sonderausstellungen/artikel.1405936.php

forschen, produzieren, heilen, bilden / 10.09.2024
Den Wandel gestalten: Konferenz der Technologie- und Gründerzentren in Berlin

Intensiver Austausch prägte die Veranstaltung. Foto: Patrick Meinhold
Intensiver Austausch prägte die Veranstaltung. Foto: Patrick Meinhold

Jahreskonferenz des Bundesverbandes deutscher Innovations-, Technologie- und Gründerzentren auf dem Campus Berlin-Buch

Mangerinnen und Manager aus ganz Deutschland trafen sich am 9. und 10. September 2024 in Berlin zur Jahreskonferenz des Bundesverbandes deutscher Innovations-, Technologie- und Gründerzentren e.V. (BVIZ). Die rund 350 Zentren fördern insbesondere wissensbasierte, innovative Start-ups, unterstützen junge Unternehmen in den Wachstumsphasen und bieten ihnen passende Infrastrukturen und Netzwerke. Erfolgreiche Innovations- und Gründerzentren sind eng mit Forschungseinrichtungen, Universitäten und Unternehmen vernetzt. Davon profitieren nicht nur die betreuten Start-ups und Unternehmen. Für die Regionen sind die Zentren effiziente Instrumente regionaler Wirtschaftsförderung, denn sie initiieren und unterstützen Neugründungen und Unternehmensansiedlungen, die wiederum Arbeitsplätze, wachsende Steuereinnahmen und strukturelle Entwicklungsmöglichkeiten schaffen. Allein im Jahr 2022 wurden 4.450 Gründungen betreut. Bis 2023 wurden mit Hilfe der Zentren insgesamt 316.000 direkte Arbeitsplätze geschaffen.

Trends aktiv mitgestalten

„Keine Angst vor Veränderungen“ lautete der Titel der diesjährigen Konferenz des Branchenverbands auf dem Campus Berlin-Buch. Innovationszentren sind in besonderem Maße gefordert, Entwicklungen in der Arbeitswelt und in den Branchen frühzeitig abzuschätzen, um bestmögliche Rahmenbedingungen bieten zu können. Sie sind sowohl Begleiter als auch Mit-Initiatoren von Trends. Zukunftsforscher Kai Gondlach skizzierte in seiner Keynote mögliche Einflüsse künstlicher Intelligenz auf die künftige Arbeitswelt. Seine wissenschaftlich fundierten Szenarien zielen darauf, die Zukunft kritisch und leidenschaftlich zu gestalten – ein zentrales Anliegen der Konferenz.

„Neben Szenarien, wie Künstliche Intelligenz die Arbeitswelt beeinflussen könnte, haben wir veränderte Förderlandschaften für Start-ups und die Vorteile einer engen Zusammenarbeit mit Universitäten und Forschungseinrichtungen thematisiert“, sagte die Geschäftsführerin des BVIZ, Peggy Zimmermann. „Anhand von Best-Practise-Beispielen aus unseren Zentren konnten wir zeigen, wie Changemanagement gelingen kann: Sei es der Neustart eines Science-Parks, sei es die Veränderung von Geschäftsmodellen oder eine Übergabe der Geschäftsführung. Darüber hinaus haben unsere Mitglieder im Fischbowl-Format diskutiert, welche neuen Ansätze den täglichen Zentrumsbetrieb verbessern können. Themen waren hier Gebäudemanagement, Marketing, IT oder Finanzierungswege. Nicht zuletzt haben wir auch gemeinsam über die künftige Ausrichtung des BVIZ beraten.“

„Unser besonderer Dank geht an Professorin Maike Sander, Wissenschaftliche Vorständin des Max Delbrück Center und Dr. Stefan Franzke, Geschäftsführer der Berlin Partner für Wirtschaft und Technologie GmbH die auf unserer Konferenz zu Gast waren und aus ihrer Sicht darlegten, welcher Veränderungen es bedarf, um technologische Innovationen und deren Anwendung zu fördern“, sagte Dr. Christina Quensel, Präsidentin des BVIZ und Geschäftsführerin der Campus Berlin-Buch GmbH.

Beispiel Campus Berlin-Buch

Die Teilnehmenden der Konferenz erhielten einen Einblick in den international renommierten biomedizinischen Wissenschafts- und Biotechnologiecampus Berlin-Buch. Die enge Verbindung von Grundlagen- und patientenorientierter Forschung ermöglicht hier in einzigartiger Weise, zukunftsweisende Diagnostika und Therapien zu entwickeln. Ausgründungen aus den Forschungseinrichtungen finden hier ideale Bedingungen, vom Technologietransfer bis hin zu branchenspezifischen Labor- und Büroflächen. Die Unternehmen schätzen die Life Science-Community vor Ort, die den direkten Austausch und gemeinsame Projekte befördert. Weiterbildung am Standort, Gesundheit im Arbeitsumfeld, Vereinbarkeit von Beruf und Familie sowie Fachkräftesicherung sind ebenfalls wesentliche Faktoren, für die sich die Einrichtungen des Campus einsetzen.
Berlin-Buch ist seit rund 100 Jahren renommiert für seine Kliniken und Spitzenforschung und heute einer der größten biomedizinischen Standorte Deutschlands. Über 6.500 Arbeitsplätze bietet allein die Gesundheitswirtschaft, davon fast 3.000 in Einrichtungen der Grundlagen- und klinischen Forschung sowie in Biotech-Unternehmen.

Die Jahreskonferenz wird von Partnern und Sponsoren wie dem HDI Haftpflichtverband der Deutschen Industrie und dem Deutschen Sparkassen- und Giroverband unterstützt. Der BVIZ bedankt sich an dieser Stelle für die langjährge vertrauensvolle Zusammenarbeit.

Im Bundesverband Deutscher Innovations-, Technologie- und Gründerzentren e.V. (BVIZ) sind aktuell rund 157 Innovationszentren und zahlreiche andere Mitglieder vereint, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, Existenzgründungen zu fördern und junge, innovative Unternehmen zu unterstützen. Die Mitgliedszentren des BVIZ nehmen gründungswillige Unternehmer gern auf, beraten sie qualifiziert in allen Fragen der Unternehmensgründung, betreuen sie in den ersten Wachstumsphasen und bieten ihnen eine hervorragende Infrastruktur - von modernsten Kommunikationsmöglichkeiten bis hin zu komplexen Laborlösungen. Darüber hinaus kooperieren die Zentren häufig mit Forschungseinrichtungen und Universitäten und unterstützen den Technologie- und Wissenstransfer in die Wirtschaft.
Der BVIZ-Bundesverband vertritt in erster Linie die Interessen der Mitglieder gegenüber Öffentlichkeit, Politik und Wirtschaft. Darüber hinaus bietet er den Mitgliedern neben Erfahrungsaustausch, Know-How-Vermittlung sowie nationalen und internationalen Netzwerken weitere Vorteile und Unterstützung.
www.innovationszentren.de

Der Campus Berlin-Buch ist ein moderner Wissenschafts- und Biotechnologiepark. Alleinstellungsmerkmale sind der klare inhaltliche Fokus auf Biomedizin und das enge räumliche und inhaltliche Zusammenwirken von Forschungsinstituten, Kliniken und Biotechnologie-Unternehmen. Im Mittelpunkt stehen dabei die Erforschung molekularer Ursachen von Krebs,- Herzkreislauf- und neurodegenerativen Erkrankungen, eine interdisziplinär angelegte Grundlagenforschung zur Entwicklung neuer Therapien und Diagnoseverfahren, eine patientenorientierte Forschung und die unternehmerische Umsetzung biomedizinischer Erkenntnisse.

Mit dem Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin in der Helmholtz-Gemeinschaft (Max Delbrück Center) und dem Leibniz-Forschungsinstitut für Molekulare Pharmakologie (FMP) als Einrichtungen der Grundlagenforschung, dem gemeinsam von Max Delbrück Center und Charité – Universitätsmedizin Berlin betriebenen und auf klinische Forschung spezialisierten Experimental and Clinical Research Center (ECRC), dem Berliner Institut für Gesundheitsforschung (BIH) sowie dem BiotechPark Berlin-Buch hat der Campus ein herausragendes Innovations- und Wachstumspotenzial.

Der BiotechPark Berlin-Buch gehört mit 75 Unternehmen, 850 Beschäftigten und rund 45.000 Quadratmetern Büro- und Laborfläche zu den führenden Technologieparks in Deutschland. Ausgründungen aus den Life Sciences finden hier ideale Bedingungen, vom Technologietransfer bis hin zu branchenspezifischen Labor- und Büroflächen. Die Life Science Community vor Ort ermöglicht einen direkten Austausch und gemeinsame Projekte.

Als Betreibergesellschaft des Campus ist die Campus Berlin-Buch GmbH Partner für alle dort ansässigen Unternehmen und Einrichtungen. Biotechnologieunternehmen – von Start-ups bis zu ausgereiften Firmen – anzusiedeln, zu begleiten und in allen Belangen zu unterstützen, gehört zu ihren wesentlichen Aufgaben.
www.campusberlinbuch.de

forschen, produzieren, heilen, bilden / 09.09.2024
Einladung zum Vortrag von Kai Gondlach: Zukünfte der Künstlichen Intelligenz – Szenarien für die künftige Arbeitswelt

© Kai Gondlach
© Kai Gondlach

Die Campus Berlin-Buch GmbH lädt ein zum Vortrag

Zukünfte der Künstlichen Intelligenz – Szenarien für die künftige Arbeitswelt

ChatGPT war ein Weckruf für die Wirtschaft und die Gesellschaft – bis November 2022 schien Künstliche Intelligenz (KI) noch in weiter Ferne zu sein. Über Nacht wurden Geschäftsmodelle und die Tätigkeitsbeschreibungen von Millionen Menschen und Unternehmen weltweit angegriffen. Die Keynote von Kai Gondlach behandelt mögliche Zukunftsszenarien der Auswirkungen auf Arbeitswelten sowie Gestaltungsräume für Entscheidungsträger.

Kai Gondlach, Geschäftsführer PROFORE Zukunftsinstitut

Keynote im Rahmen der Jahreskonferenz des Bundesverbands Deutscher Innovations-, Technologie- und Gründerzentren e.V. (BVIZ)

Wann:

9. September 2024. 13 Uhr

Veranstaltungsort:

Campus Berlin-Buch, Max Delbrück Communications Center (MDC.C) C83, Axon 1, Robert-Rössle-Straße 10, 13125 Berlin

Mehr zum Thema:
Zukunft ist eine Frage der Perspektive

forschen / 05.09.2024
Neue Zielstruktur für Wirkstoffe in der Psychiatrie

Abbildung: Max Delbrück Center
Abbildung: Max Delbrück Center

Das Team um Misha Kudryashev am Max Delbrück Center hat ein molekulares Zwischenprodukt eines Serotoninrezeptors identifiziert. Es ist an Krankheiten wie Depressionen und Schizophrenie beteiligt und könnte ein Hinweis auf neue Therapieansätze sein, schreiben die Forscher*innen im „EMBO Journal“.

Eine neue, im „EMBO Journal“ veröffentlichte Studie könnte potenziell neue Therapiestrategien für psychiatrische und gastrointestinale Leiden ermöglichen, die mit den derzeit verfügbaren Medikamenten nicht gut behandelbar sind. Dr. Bianca Introini und ihre Kolleg*innen der Arbeitsgruppe „In situ Strukturbiologie“ von Professor Misha Kudryashev haben ein stabiles Zwischenprodukt des pentameren Serotonin-Rezeptors 5-HT3A identifiziert. Dass sie überhaupt eine solche Struktur in einem zellulären Membranprotein isolieren konnten, sei bemerkenswert, sagt Kudryashev. Denn solche Zwischenprodukte lassen sich generell schwer extrahieren. Es könnte als Angriffspunkt für neue Wirkstoffe dienen.

Serotonin ist als Neurotransmitter bekannt, der die Aktivität von Nervenzellen und eine Vielzahl neuropsychologischer Prozesse reguliert. Medikamente, die auf Serotoninrezeptoren abzielen, werden in der Psychiatrie und Neurologie häufig verschrieben. Patienten*innen, die aufgrund einer Chemo- oder Strahlentherapie unter Übelkeit oder Erbrechen leiden, bekommen sie ebenfalls. Diese Medikamente haben jedoch oft Nebenwirkungen, die ihren Einsatz beschränken.

Von den sieben bekannten Serotoninrezeptoren ist nur 5-HT3A ein Ionenkanal. Ionenkanäle sind porenbildende Transmembranproteine, die als Pförtner fungieren und den Fluss ausgewählter Ionen durch die Zellmembranen ermöglichen. Zellen mit 5HT3A-Ionenkanälen befinden sich im Hirnstamm und im Magen-Darm-Trakt. Diese Zellen sind Teil eines Nervennetzwerks, das die Bewegung der Nahrung durch den Darm reguliert, sensorische Informationen übermittelt und den Brechreflex auslöst.

Die Struktur der Serotoninrezeptoren

Lebende Zellen sind von einer Membran umhüllt. Eingebettet in diese Zellhüllen sind oft Proteine, die dabei helfen, Signale weiterzuleiten und Substanzen durch die Membran zu transportieren. Membranproteine sind daher für die Zellgesundheit essenziell – werden sie in ihrer Funktion gestört, trägt das zu verschiedenen Krankheiten bei.

Membranproteine können multimere Strukturen bilden: Sie setzen mehrere Kopien desselben Moleküls zu einer endgültigen, funktionsfähigen Struktur zusammen. Die Synthese und der Zusammenbau dieser multimeren Membranproteine finden jedoch tief im Inneren der Zellen statt, was die Analyse der Zwischenprodukte im Laufe dieses Vorgangs erschwert.

Seit Jahren untersucht Kudryashevs Arbeitsgruppe auf atomarer Ebene, wie sich der Ionenkanal des Serotoninrezeptors öffnet und schließt, wenn Serotonin daran bindet. Um die Struktur des Proteins aufzuklären, verwendet das Forschungsteam die Kryo-Elektronenmikroskopie. Diese Technologie ermöglicht es, eine dünne Schicht gefrorener Proteine oder Zellen mithilfe von Elektronen zu betrachten.

Nicht die klassischen Fünf

Als sie Struktur des 5-HT3A-Rezeptors analysierte, stellte Introini fest, dass einige Moleküle aus vier Untereinheiten bestanden, also in einem Tetramer-Komplex gebunden waren, statt sich aus klassischerweise fünf Untereinheiten zusammenzusetzen. „Das war eigenartig“, sagt Introini, „denn Cys-Loop-Rezeptoren bestehen aus fünf Protein-Untereinheiten.“ Diese fünf Untereinheiten bilden normalerweise einen pentameren Komplex.

Um tiefere Einblicke in die Funktion der Tetramere zu gewinnen, arbeiteten die Forscher*innen mit Wissenschaftler*innen vom Forschungszentrum für computergestützte Arzneimittelforschung am Institut für Biomedizin und Biotechnologie in Shenzhen, China, zusammen. Aufgrund von Computersimulationen gingen sie davon aus, dass das Tetramer eine Zwischenverbindung ist, die gebildet wird, um die endgültige pentamere Struktur zu erzeugen.

Interessanterweise existieren die Tetramere in zwei unterschiedlichen Varianten. Eine trägt eine teilweise offene extrazelluläre Domäne, die es ermöglicht, die fünften Einheit einzubinden. Das zeigten Molekulardynamik-Simulationen, erklärt Kudryashev und liefert damit den Nachweis, dass das Tetramer tatsächlich ein Übergangsmolekül darstellt.

„Die Ergebnisse der Studie erweitern nicht nur unser Wissen, wie sich diese und andere multimere Proteine in Membranen bilden und anordnen“, sagt Kudryashev, „sie deuten auch auf eine potenziell alternative Strategie zur Regulierung des Serotoninspiegels in Zellen hin, bei der man auf dieses Zwischenprotein abzielt.“

Abbildung: Wissenschaftler*innen haben ein Zwischenprodukt eines Serotoninrezeptors 5-HT3A identifiziert (blau). In der engültigen Form kommt eine fünfte Untereinheit dazu (grün). Das Zwischenprodukt könnte eine neue Zielstruktur für Medikamente sein. Foto: Max Delbrück Center.

Quelle: Pressemitteilung Max Delbrück Center
Neue Zielstruktur für Wirkstoffe in der Psychiatrie

bilden / 03.09.2024
Nachhaltige Bildung für alle - Das Herbstsemester der Volkshochschule Pankow hat begonnen

Im neuen Herbstsemester lädt die Volkshochschule Pankow zu über 1.300 Kursen, Vorträgen und Veranstaltungen ein. Im Fokus steht das Thema „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ – mit Blick auf die Agenda 2030 der Vereinten Nationen mit ihren 17 Zielen. Ganz praktisch bedeutet das für Interessierte, dass sie sich für ein nachhaltigeres Leben und Handeln anregen lassen können: von der Auseinandersetzung mit zukünftigen Arbeitswelten und aktuellem Konsum bis zur Anleitung für kreatives Upcycling, klimagerechtes Gärtnern oder ressourcenschonende Textilreparatur. Mehr zu diesem Schwerpunkt ist zu finden unter: nachhaltigkeit.vhspankow.de

Vielfalt Sprache und Bewegungsangebote

Ganz neu sind die kostenfreien Vorträge „Vielfalt Sprache“ mit Filip Busau. Es geht um Wortentstehung, Dialekte anderer Sprachen, Sprachbünde und Schriftsysteme. Insgesamt werden 42 Fremdsprachen – von Aserbaidschanisch bis Zypriotisches Griechisch – angeboten. Wer sich lieber aktiv bewegt, kann sich beim Fitnessboxen, tänzerischer Gymnastik oder der japanischen Schwertkampfkunst Iaido auspowern. Energie tanken lässt sich hingegen bei Entspannungskursen, geführten Spaziergängen oder beim gemeinschaftlichen Kochen.

Bildungsangebote attraktiver gestalten – Kurse in Fremdsprachen

Ausgebaut und im aktuellen Programmheft erstmalig plakativ gekennzeichnet, wurden Kurse in englischer Sprache. Damit haben Menschen ohne oder mit geringen Deutschkenntnissen die Chance, Angebote der VHS wahrzunehmen. Die VHS Pankow kommt damit einem Ersuchen der Bezirksverordnetenversammlung (Drucksache Nr.: IX-0745/2024) nach. Das erklärte Ziel: Den differenzierten Bildungsbedarfen der Pankower:innen mit ihren unterschiedlichen (darunter sprachlichen) Voraussetzungen zunehmend besser gerecht werden. Aktuell werden neun Kurse in Englisch und ein Kurs in Spanisch angeboten. Zusätzlich wurden im Programmheft-Magazin die Mehrsprachenfähigkeit der Kursleiter:innen im Bereich Kunst–Kultur–Kreativität exemplarisch und testweise gekennzeichnet. Das Wissen, dass Kursleitende Fragen in anderen Sprachen beantworten können, motiviert sicher Teilnehmer:innen. Davon ist die VHS Pankow überzeugt. Information und Aufklärung leisten allgemein die Webseite und im Detail die Kursbeschreibung.

Bildungszeit für Arbeitnehmer:innen

Mehr als 120 Kurse sind als Bildungszeitveranstaltungen anerkannt. Das bedeutet für Arbeitnehmer:innen die bezahlte Freistellung für die berufliche Weiterbildung oder politische Bildung. Fragen zum Thema beantwortet die neu gestaltete Website bildungszeit.vhspankow.de

Alle Informationen, Kurse und thematischen Beiträge sind auf der Website www.vhspankow.de oder im Programmheft-Magazin zu finden. Letzteres liegt an den VHS-Standorten, in Bürgerämtern, Stadtbibliotheken und Buchläden aus.

forschen / 30.08.2024
Wie das Herz Arterien bildet

Ein Team um Holger Gerhardt und Norbert Hübner vom Max Delbrück Center hat herausgefunden, wie sich neue Arterien bilden. Das könnte Therapien zur Regeneration des Herzmuskels nach einem Infarkt oder Schlaganfall verbessern. Die Ergebnisse wurden in „Circulation Research“ veröffentlicht.

Über welchen Mechanismus sich neue Arterien im Herzen bilden, hat ein Team unter Leitung von Dr. Elena Cano aus der Arbeitsgruppe „Integrative Vaskuläre Biologie“ von Professor Holger Gerhardt am Max Delbrück Center in Berlin entschlüsselt. Die in „Circulation Research“ publizierte Studie schließt eine wichtige Lücke in unserem bisherigen Verständnis zur Entstehung von Herzkranzgefäßen. Sie könnte dazu beitragen, Schäden am Herzmuskel nach einem Herzinfarkt oder Schlaganfall besser zu behandeln. Beides gehört weltweit zu den Hauptursachen für Tod und Behinderung. Das Deutsche Zentrum für Herz-Kreislauf-Forschung (DZHK) hat die Arbeit unterstützt.

Durch einen Herzinfarkt oder Schlaganfall kann Herzmuskelgewebe absterben. Infolgedessen verschlechtert sich die Blutversorgung des Herzens, was zu einer dauerhaften Schädigung führt. Obwohl ein Teil des Gewebes dank neuer Blutgefäße spontan heilen kann, reicht das häufig nicht aus, um die Blutversorgung vollständig wiederherzustellen. Derzeit konzentrieren sich Therapien auf die Symptome und darauf, das Fortschreiten der Herzerkrankung zu verlangsamen.

Forscher*innen haben verschiedene Methoden getestet, um neue Blutgefäße in geschädigtem Herzgewebe wachsen zu lassen. Aber bislang gelang es ihnen nicht, ein stabiles, ausgereiftes Gefäßnetzwerk zu etablieren, das die Herzfunktion verbessert, sagt Cano. Ein großes Hindernis war vor allem, dass wir die vielschichtigen molekularen, zellulären und strukturellen Signale, die Gefäßzellen nutzen, um ein hierarchisches Blutgefäßnetzwerk aufzubauen, noch nicht gut genug verstehen. 

Einzelzell-Sequenzierung von präarteriellen Zellen

Cano untersuchte, wie Gewebe Gefäße ausbilden – und entdeckte dabei in ihren Proben eine Art präarterielle Zelle, die offenbar eine wichtige Rolle beim Wachstum neuer Arterien spielt. Andere Forscher*innen hatten diese präarteriellen Zellen bereits beschrieben. Cano wollte sie jedoch mit einer neuen Technologie untersuchen.

Mithilfe der Einzelzell-Sequenzierung analysierte das Forschungsteam, welche Teile des Erbguts Herzzellen von Mäusen in verschiedenen Stadien der Entwicklung gerade ablasen. Die Forscher*innen konnten zeigen, dass sich diese präarteriellen Herzzellen aus „tip cells“ (Zellen an der Spitze) entwickeln. Das sind spezialisierte Zellen, die Umwelthinweise wahrnehmen, um wachsende Gefäße in bestimmte Richtungen zu lenken. Das Team belegte diese Ergebnisse zusätzlich durch eine 3D-Kartierung in Raum und Zeit. Darüber hinaus wiesen sie nach, dass diese präarteriellen Zellen bereits „markiert“ waren, um sich zu arteriellen Zellen zu entwickeln, was der aktuellen Lehrmeinung zur arteriellen Entwicklung widerspricht.

Bisher hatte man angenommen, dass neue Arterien ihre charakteristischen Eigenschaften, wie Länge und Durchmesser, ausschließlich auf Grundlage mechanischer Reize ausbilden – etwa aufgrund der Geschwindigkeit der durch sie fließenden Flüssigkeit. „Diese Studie zeigt jedoch, dass präarterielle Zellen bereits Eigenschaften von Arterien aufweisen, bevor überhaupt Flüssigkeit durch sie fließt“, sagt Cano.

Die Forscher*innen analysierten zudem Ergebnisse von Einzelzelluntersuchungen neu, die von Wissenschaftler*innen im Vereinigten Königreich zu menschlichem Embryonalherzgewebe veröffentlicht hatten. Diese verglichen sie mit ihren eigenen Maus-Daten von durch Infarkt geschädigtem Herzgewebe. Dabei stellten sie fest, dass sich neue Arterien im menschlichen Embryonalgewebe durch denselben Mechanismus bildeten wie nach einer Schädigung durch einen Herzinfarkt bei Mäusen. „Wir zeigen, dass dieser Mechanismus nicht nur während der Entwicklung bei Mäusen und Menschen bestehen. Er bleibt  während des gesamten Lebens erhalten und wird nach einem Herzinfarkt aktiviert“, sagt Cano.

Neue Behandlungsmöglichkeiten

Wer versteht, wie sich Herzkranzgefäße normalerweise bilden und regenerieren, könne auch Behandlungen entwickeln, die diese regenerativen Prozesse stimulieren und möglicherweise Herzmuskelschäden rückgängig machen, sagt Cano.

„Jetzt wissen wir, dass nicht nur der Blutfluss vaskuläre Endothelzellen dazu anregt, sich in Arterien zu verwandeln, sondern dass auch Spitzenzellen zu präarteriellen Zellen und schließlich in Arterien zu werden“, sagt Gerhardt. „Überraschenderweise besitzen nicht alle Spitzenzellen die Fähigkeit, Arterien zu bilden. Das eröffnet die Möglichkeit, den Zellbestand für therapeutische Zwecke selektiv zu vergrößern.“

„Das ist ein Schritt nach vorne“, fügt Cano hinzu. „Es handelt sich um einen neuen Mechanismus, den wir möglicherweise während der Regeneration anregen können. Dann können wir sehen, ob sich neue Arterien für eine optimale Wiederherstellung der Blutversorgung bilden lassen.“

Weiterführende Informationen

Arbeitsgruppe von Holger Gerhardt

Arbeitsgruppe von Norbert Hübner

Porträt über Holger Gerhardt

Literatur

Elena Cano, Jennifer Schwarzkopf, Masatoshi Kanda, et. al. (2024): „Intramyocardial Sprouting Tip Cells Specify Coronary Arterialization.“ Circulation Research, DOI:10.1161/CIRCRESAHA.124.324868

leben / 29.08.2024
Infoabend-Reihe zum Thema Energie am 12., 13. und 18. September in der Stadtbibliothek Buch

Photovoltaik, Effizienzhaus, Wärmepumpe und Fassadendämmung – zu diesen und weiteren Themen bietet die Leitstelle Klimaschutz des Bezirksamts Pankow in Kooperation mit der Verbraucherzentrale Berlin drei kostenfreie Infoabende in der Stadtbibliothek Buch (Wiltbergstraße 21, 13125 Berlin) an. Bei den Vorträgen mit Fragestunde informieren unabhängige Energieberater:innen alle Interessierten und es besteht die Möglichkeit, sich in einem offenen Austausch mit Fragen direkt an die Referent:innen zu wenden. Um eine Online-Anmeldung zum jeweiligen Termin wird gebeten.

Infoabend Photovoltaik am Donnerstag, 12.09.2024, 18:00 - 20:00

Steigende Energiepreise stärken den Wunsch vieler Hauseigentümer:innen nach Unabhängigkeit. Aber lohnt die Investition in eine Photovoltaik-Anlage? Und sollte man den Strom ins Netz einspeisen oder möglichst viel davon selbst verbrauchen? Was bringen Batterie-Speicher? Dieser Vortrag erläutert, unter welchen Bedingungen die Anschaffung einer Solarstrom-Anlage sinnvoll ist und auf welche Aspekte Verbraucher:innen unbedingt achten sollten.

Anmeldung: https://www.berlin-spart-energie.de/event/infoabend-photovoltaik-4-1039.html

 

Infoabend Effizienzhaus & Sanierungsfahrplan am Freitag, 13.09.2024, 18:00 - 20:00

Der individuelle Sanierungsfahrplan (iSFP) ist ein Instrument zur systematischen Planung von Sanierungsmaßnahmen hinsichtlich Zeit- und Maßnahmenplanung. Dieser Vortrag beleuchtet die Methodik des iSFP und bietet Hauseigentümer:innen einen ersten Überblick über Sanierungsmaßnahmen, Kosten und Fördermöglichkeiten und zeigt deren Wirkung auf die Energieeffizienz von Gebäuden.

Anmeldung: https://www.berlin-spart-energie.de/event/infoabend-effizienzhaus-sanierungsfahrplan-4-1040.html

Infoabend Heizung & Wärmepumpe am Mittwoch, 18.09.2024, 18:00 - 20:00

Vor dem Hintergrund von Klimawandel und steigenden Energiekosten gewinnt die Wärmeversorgung an Bedeutung. Wie werden wir morgen heizen? Dieser Vortrag skizziert alternative Heiztechnologien zu Öl und Gas, insbesondere die Wärmepumpe. Er erläutert zudem die im Gebäudeenergiegesetz festgelegten Regelungen zur Wärmeversorgung und gibt einen Überblick über aktuelle Fördermöglichkeiten zum Heizungstausch.

Anmeldung: https://www.berlin-spart-energie.de/event/infoabend-heizung-waermepumpe-3-1-2-1041.html

Weitere Infos zur Veranstaltungsreihe:

info@zuhaus-in-berlin.de
www.zuhaus-in-berlin.de/Infoabende

Weitere Infos zur Leitstelle Klimaschutz des Bezirksamts:

www.berlin.de/ba-pankow/Klima

leben / 28.08.2024
Das Bürgeramt Pankow öffnet zum Pankefest am 14. September 2024

Unter dem Motto "Wir für Pankow" beteiligt sich das Bürgeramt Pankow in diesem Jahr am Fest an der Panke und wird am Samstag, dem 14. September 2024 mit einem Infostand auf dem Pankower Anger vertreten sein sowie ein Termin-Sonderkontingent im Rathaus Pankow anbieten.

Infos am Karrierebus

Mehrere Dienstkräfte werden die Arbeit des Bürgeramtes an einem Stand vor dem Karrierebus auf dem Festgelände an der Breite Straße, 13187 Berlin vorstellen und mit Interessierten ins Gespräch kommen. Sie beantworten gerne Fragen rund um die Themen Ausbildung, Arbeit und die vielfältigen Möglichkeiten für Karriere und Berufsleben in der Berliner Verwaltung. Ins Gespräch kommen kann man miteinander in der Zeit von 9.30 Uhr bis 18.00 Uhr und es gibt ein kleines Quiz vor Ort.

Sondertermine im Rathaus Pankow

Zudem stellt das Bürgeramt Pankow im Rahmen des Fests an der Panke am Samstag, dem 14. September 2024 ein Sonderkontingent von 200 Terminen im Rathaus Pankow, Breite Straße 24a-26, 13187 Berlin, bereit. Die Buchung der Sondertermine ist am Montag, dem 9. September nachmittags möglich unter https://service.berlin.de/terminvereinbarung/.

leben / 26.08.2024
Berliner Hausbesuche: Kostenfreies Angebot für Menschen ab 70 Jahren in Pankow

Die Senatsverwaltung für Pflege hat gemeinsam mit den Bezirksämtern und dem Malteser Hilfsdienst das Projekt „Berliner Hausbesuche“ entwickelt. Das präventive Projekt informiert Berliner:innen mit Erreichen des 70. Lebensjahres über Möglichkeiten für ein aktives Leben im Alter.

Im Jahr 2021 in zwei Bezirken als Pilotprojekt gestartet, wurde das Konzept wegen der nachweislich positiven Wirkung für die Zielgruppe auf ganz Berlin ausgeweitet. Seit dem Sommer 2024 sind nun auch in Pankow zwei Lotsinnen unterwegs, um Hausbesuche durchzuführen.

Den Hausbesuch können Interessierte ab 70 Jahren aus allen Teilen Pankows kostenlos auf Anfrage erhalten. In ausgewählten Regionen werden die Hausbesuche stärker beworben. In Pankow sind dies die Bezirksregionen Weißensee und Weißensee Ost. Hier werden Bürgerinnen und Bürger im September mit einem Brief des Bezirksamtes Pankow aktiv auf das kostenlose und freiwillige Angebot eines „Berliner Hausbesuchs“ hingewiesen.

Wie läuft ein Hausbesuch ab?

Die speziell qualifizierten Beschäftigten des Malteser Hilfsdiensts verabreden Hausbesuche, Treffen an einem anderen frei gewählten Ort oder beraten telefonisch. Sie stellen gewünschte Informationen individuell zusammen, helfen etwa bei der Suche nach einem Chor oder einer Seniorengruppe in der Nachbarschaft oder stellen Kontakt zu Angeboten für altersgerechtes Wohnen her.

Wie vereinbare ich einen Termin?

Termine für einen Berliner Hausbesuch in Pankow vereinbart man am besten direkt bei den beiden Lotsinnen Frau Demuth und Frau Razzak, Mo. – Fr. 9 – 16 Uhr unter Tel.: 030 348003-253 oder per E-Mail: bhb.pankow@malteser.org. Auf Wunsch unterstützt ein Dolmetscher das Treffen.

forschen / 22.08.2024
Ein neuer Verdächtiger bei Chorea Huntington

Foto: Selene Lickfett, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Werner Dykstra, Max Delbrück Center
Foto: Selene Lickfett, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Werner Dykstra, Max Delbrück Center

Gemeinsame Pressemitteilung der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf und des Max Delbrück Center

Forschende aus Berlin und Düsseldorf haben mithilfe von Hirnorganoiden ein neues Gen mit dem Fortschreiten von Chorea Huntington in Verbindung gebracht. Das Gen trägt möglicherweise viel früher als bisher angenommen zu Anomalien im Gehirn bei, berichten sie in „Nature Communications“.

Erstmals haben Forschende das Gen CHCHD2 mit Chorea Huntington – einer unheilbaren, genetisch bedingten neurodegenerativen Erkrankung – in Verbindung gebracht und das Gen als mögliches therapeutisches Ziel identifiziert. In einem Hirnorganoid-Modell der Erkrankung haben sie festgestellt, dass Mutationen im Huntington-Gen HTT auch CHCHD2 beeinflussen; CHCHD2 spielt eine Rolle dabei, die normale Mitochondrienfunktion aufrecht zu erhalten. Die Studie wurde in „Nature Communications“ veröffentlicht.

An der Studie waren sechs verschiedene Labore des Max Delbrück Center unter der Leitung von Dr. Jakob Metzger von der Arbeitsgruppe „Quantitative Stammzell-Biologie“ und die Arbeitsgruppe „Stem Cell Metabolism“ von Professor Alessandro Prigione an der Medizinischen Fakultät der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf (HHU) beteiligt. Jedes Labor brachte sein einzigartiges Fachwissen zu Chorea Huntington, Hirnorganoiden, Stammzellenforschung und Genomeditierung ein.

„Es hat uns überrascht, dass Chorea Huntington die frühe Entwicklung des Gehirns durch Defekte, die mit mitochondrialer Fehlfunktionen zusammenhängen, beeinträchtigen kann“, sagt Dr. Pawel Lisowski, ein Erstautor aus Metzgers Arbeitsgruppe am Max Delbrück Center. „Das Organoidmodell deutet darauf hin, dass HTT-Mutationen die Gehirnentwicklung noch vor dem Auftreten klinischer Symptome schädigen. Es ist also sehr wichtig, diese spät auftretende neurodegenerative Erkrankung früh zu erkennen“, ergänzt Selene Lickfett, ebenfalls Erstautorin der Studie und Doktorandin in Prigiones Arbeitsgruppe an der HHU.

Drei Buchstaben werden ungewöhnlich oft wiederholt

Ein Organoid ist eine dreidimensionale, organähnliche Struktur, die Forschende im Labor aus Stammzellen entwickeln. Je nach Erkrankung und Fragestellung können Organoide aus unterschiedlichen Gewebearten gezüchtet werden. Sie sind nur wenige Millimeter klein, spiegeln jedoch das Zusammenspiel mehrerer Zelltypen wider. Kein anderes Modell aus der Petrischale liefert so komplexe Daten zu Zellfunktionen im menschlichen Körper.

Bei Chorea Huntington werden im Huntington-Gen HTT die drei Buchstaben für die Nukleotide Cytosin, Adenin, Guanin (CAG) ungewöhnlich oft wiederholt. Menschen mit 35 oder weniger Wiederholungen gehören im Allgemeinen nicht zur Risikogruppe, während 36 oder mehr Wiederholungen auf die Krankheit hindeuten. „Je größer die Anzahl an Wiederholungen, desto früher treten die Symptome der Krankheit auf“, erklärt Metzger, Letztautor der Studie. Die Mutationen lassen die Nervenzellen im Gehirn nach und nach absterben. Im Laufe der Zeit erleben Betroffene, dass sie ihre Muskeln immer weniger steuern können und sie entwickeln psychiatrische Symptome wie Impulsivität, Wahnvorstellungen und Halluzinationen. Weltweit sind etwa fünf bis zehn von 100.000 Menschen von Chorea Huntington betroffen. Aktuell verfügbare Therapien behandeln lediglich die Symptome; sie können weder den Verlauf verlangsamen noch die Krankheit heilen.

Das Gen HTT zu editieren, ist eine Herausforderung 

Um die Auswirkungen von Mutationen im HTT-Gen auf die frühe Gehirnentwicklung zu studieren, nutzte Lisowski zuerst Varianten der CRISPR-Cas9-Geneditierungstechnik und manipulierte die DNA-Reparaturwege, um gesunde, induzierte pluripotente Stammzellen so zu modifizieren, dass sie eine große Anzahl an CAG-Wiederholungen enthielten. Dieser Prozess sei technisch herausfordernd, da Geneditierungswerkzeuge in Bereichen des Erbguts, die Sequenzwiederholungen wie die CAG-Wiederholungen in HTT enthalten, nicht effizient sind, sagt Lisowski.

Aus den genetisch veränderten Stammzellen züchteten die Forschenden dann Hirnorganoide – dreidimensionale Strukturen, die menschlichen Gehirnen in einem frühen Stadium der Entwicklung ähneln. Als sie die Genexpressionsprofile der Organoide in den verschiedenen Entwicklungsstadien analysierten, stellten sie fest, dass das CHCHD2-Gen durchgehend unterexprimiert war. Das wiederum reduzierte den Stoffwechsel der neuronalen Zellen. Bei gesunden Menschen gewährleistet CHCHD2 die Gesundheit der Mitochondrien – die Strukturen in den Zellen, die Energie produzieren. CHCHD2 wurde bisher mit Parkinson in Verbindung gebracht, aber noch nie mit Chorea Huntington.

Die Forschenden konnten die schädigende Wirkung auf die neuronalen Zellen rückgängig machen, wenn sie die Funktion des CHCHD2-Gens wiederherstellten. „Das war überraschend“, sagt Selene Lickfett. „Damit könnte dieses Gen prinzipiell ein Ziel für künftige Therapien sein.“

„Außerdem traten Defekte in neuronalen Vorläuferzellen und Hirnorganoiden auf, bevor sich potenziell toxische Aggregate des mutierten Huntingtin-Proteins gebildet hatten“, fügt Metzger hinzu. Dies deute darauf hin, dass die Pathologie im Gehirn bereits beginnt, lange bevor sie in der Klinik in Erscheinung tritt.

„Die vorherrschende Meinung ist, dass die Krankheit als Degeneration reifer Neuronen verläuft“, sagt Prigione. „Aber wenn sich die Veränderungen im Gehirn bereits früh im Leben entwickeln, müssen therapeutische Strategien möglicherweise zu viel früheren Zeitpunkten ansetzen.“

Weitreichende Implikationen

„Unsere Strategien zur Genomeditierung, vor allem, wenn sie die CAG-Wiederholungen im Huntington-Gen entfernen, sind sehr vielversprechend und konnten einige dieser Entwicklungsdefekte rückgängig machen. Das ebnet den Weg für eine potenzielle Gentherapie“, sagt Prigione. „Ein weiterer potenzieller Ansatz für die Therapien wäre es, die CHCHD2-Genexpression zu erhöhen.“

„Die Ergebnisse könnten auch breitere Anwendung bei anderen neurodegenerativen Krankheiten finden“, sagt Prigione. „Frühzeitige Behandlungen, die die hier gezeigten mitochondrialen Phänotypen rückgängig machen, könnten ein vielversprechender Ansatz für die Bekämpfung von altersbedingten Krankheiten wie Chorea Huntington sein.“

Weiterführende Informationen

AG Dr. Jakob Metzger

AG Prof. Dr. Nikolaus Rajewsky

AG Prof. Dr. Erich Wanker

AG Dr. Ralf Kühn

Organoid-Plattform am Max Delbrück Center

Technologie-Plattform „Pluripotente Stammzellen“

AG Prof. Dr. Alessandro Prigione

Literatur

Pawel Lisowski, Selene Lickfett, Agnieszka Rybak-Wolf, et al. (2024): „Mutant Huntingtin impairs neurodevelopment in human brain organoids through CHCHD2-mediated neurometabolic failure“. Nature Communications, DOI: 10.1038/s41467-024-51216-w

Foto: Hirn-Organoide, die aus induzierten pluripotenten Stammzellen entwickelt wurden: Gesunde Organoide (links) zeigen eine organisierte neurogene Zone (gelb) und neuronale Vorläuferzellen (rot). Organoide, die von der Huntington-Krankheit betroffen sind (rechts), weisen dagegen fast keine neurale Vorläuferzellen und zelluläre Polaritätsdefekte (gelb) auf. Diese Defekte sind in der Literatur ähnlich für menschlichen Föten mit der Huntington-Krankheit beschrieben. Foto: Selene Lickfett, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Werner Dykstra, Max Delbrück Center

produzieren, heilen / 20.08.2024
Eckert & Ziegler eröffnet neue Betriebsgebäude für radiopharmazeutischen Anlagenbau in Dresden

Eröffnung der neuen Anlage in Dresden-Rossendorf  (Foto: Eckert & Ziegler)
Eröffnung der neuen Anlage in Dresden-Rossendorf (Foto: Eckert & Ziegler)

 In Anwesenheit der sächsischen Staatsminister Martin Dulig und Thomas Schmidt sowie des Dresdner Oberbürgermeisters Dirk Hilbert hat das Medizintechnikunternehmen Eckert & Ziegler heute mit rund 200 Gästen seine neuen, 1.700 qm großen Betriebsgebäude in Dresden eingeweiht. Am Standort Dresden-Rossendorf werden hoch technologisierte Anlagen für die Fertigung von Radiopharmazeutika produziert und weltweit ausgeliefert sowie Dienstleistungen für die Handhabung und Entsorgung von radioaktiven Produkten in der Krebsmedizin durchgeführt. Eckert & Ziegler investiert bis zu 50 Mio. € in den Ausbau des Produktionsstandortes. Die jetzt fertig gestellten Neubauten sind Basis für die weitere Expansion des Unternehmens und schaffen die Grundlage für bis zu 100 weitere hochqualifizierte Arbeitsplätze in Anlagenbau und Radiopharmazie in Sachsen.

Dr. Gunnar Mann, Mitglied der Konzernleitung der Eckert & Ziegler SE: „Der Ausbau unserer Fertigungskapazitäten ist die Antwort auf die stark wachsende Nachfrage nach nuklearmedizinischen Präparaten für die Krebsdiagnostik und -therapie. Momentan arbeiten rund 100 Mitarbeitende an unserem Standort Rossendorf, wir wollen die Zahl verdoppeln können.“

Martin Dulig, Staatsminister für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr des Freistaats Sachsen: „Der Neubau ist Beleg für den Wachstumserfolg von Eckert & Ziegler in der Region, aber auch für die fruchtbaren Rahmenbedingungen, die dieser Standort mit sich bringt. Das Unternehmen liefert nun einen weiteren Beitrag dazu, dass wir in Sachsen, insb. in unserer Landeshauptstadt sowie in Radeberg – gemeinsam mit der Wissenschaft und den hier aktiven Unternehmen der Nuklearmedizin und ihren weit über 1.000 Beschäftigten – ein führendes Radiopharmazie-Zentrum in Europa sind!“

Thomas Schmidt, Staatsminister für Regionalentwicklung des Freistaats Sachsen: „Dresden-Rossendorf entwickelt sich zu einem Silicon Valley der Radiopharmazie. Mit dem benachbarten Helmholtz-Zentrum, einer Vielzahl verfügbarer Fachkräfte, einer steigenden Anzahl an Unternehmen sowie einer idealen Infrastruktur für weitere Investitionen verfügt Sachsen über ein sich stark entwickelndes, hoch innovatives Technologiecluster in diesem Bereich.“

Dirk Hilbert, Oberbürgermeister der Stadt Dresden: „Unsere Strategie ist richtig. Wir investieren 6,8 Millionen Euro in den Ausbau des Gewerbegebiets Dresden-Rossendorf, um solche Ansiedlungen zu ermöglichen. Wir freuen uns, dass sich ein so international führendes Unternehmen wie Eckert & Ziegler für den Standort Dresden entschieden hat. Damit setzen wir neben der Halbleiterbranche einen weiteren Schwerpunkt in der medizinischen und nuklearen Spitzenforschung“

Über Eckert & Ziegler
Die Eckert & Ziegler SE gehört mit über 1.000 Mitarbeitern zu den führenden Anbietern von isotopentechnischen Komponenten für Nuklearmedizin und Strahlentherapie. Das Unternehmen bietet weltweit an seinen Standorten Dienstleistungen und Produkte im Bereich der Radiopharmazie an, von der frühen Entwicklung bis hin zur Kommerzialisierung. Die Eckert & Ziegler Aktie (ISIN DE0005659700) ist im TecDAX der Deutschen Börse gelistet.
Wir helfen zu heilen.

Die Isotope Technologies Dresden GmbH (ITD), eine 100% Tochtergesellschaft der Eckert & Ziegler SE mit Sitz in Dresden ist spezialisiert auf den Anlagenbau für die Handhabung radioaktiver Materialien und bietet internationalen Kunden im Gesundheitswesen, in der Industrie sowie in Forschungs- und Entwicklungseinrichtungen maßgeschneiderte Heißzellenlösungen.

Die Gamma-Service Recycling GmbH (GSR), eine 100% Tochtergesellschaft der Eckert & Ziegler SE mit Sitz in Leipzig, ist spezialisiert auf den Umgang mit radioaktiven Stoffen sowie deren Beförderung im In- und Ausland.

forschen / 20.08.2024
Überraschender Auslöser für Nierenschäden bei Lupus

Nierengewebe (Lupus-Mausmodell) mit entzündeten ILC-Zellen (grün). Blockiert man deren NKp46-Rezeptor (rechts), geht die Lupus-Nephritis zurück. Blau: Zellkerne. © Charité | Frauke Schreiber
Nierengewebe (Lupus-Mausmodell) mit entzündeten ILC-Zellen (grün). Blockiert man deren NKp46-Rezeptor (rechts), geht die Lupus-Nephritis zurück. Blau: Zellkerne. © Charité | Frauke Schreiber

Welche Zellen für Nierenschäden bei Lupus-Patient:innen verantwortlich sind, haben Forschende der Charité – Universitätsmedizin Berlin, des Deutschen Rheumaforschungszentrums (DRFZ) und des Max Delbrück Center nun aufgeklärt. Die in Nature* publizierte Studie könnte künftigen Antikörpertherapien gegen die Autoimmunerkrankung den Weg bereiten.

Weltweit sind rund fünf Millionen Menschen, meist junge Frauen, von der Autoimmunerkrankung Lupus erythematodes (kurz: Lupus) betroffen, die zu schweren Nierenschäden führen kann. Ein Berliner Forschungsteam hat jetzt den Mechanismus aufgedeckt, der für die Nierenschäden verantwortlich ist: Eine kleine, spezialisierte Gruppe von Immunzellen – die sogenannten angeborenen lymphatischen Zellen (ILC) – löst eine Lawine von Effekten aus, die zu einer Nierenentzündung führt. Diese wird auch als Lupus-Nephritis bezeichnet.

Die Forschungsergebnisse stellen die herkömmliche Auffassung infrage, dass eine Lupus-Nephritis alleine auf Autoantikörper zurückzuführen ist, die gesundes Gewebe angreifen. „Autoantikörper sind zwar eine Voraussetzung für die Gewebeschädigung, aber allein nicht ausreichend. Unsere Arbeit zeigt, dass ILC für die Verstärkung der Organschäden verantwortlich sind“, sagt Dr. Masatoshi Kanda, einer der drei leitenden Autor:innen der Studie. Er arbeitete als Humboldt-Stipendiat am Max Delbrück Center und ist jetzt in der Abteilung für Rheumatologie und Klinische Immunologie der Sapporo Medical University in Japan tätig.

An Lupus erkranken vor allem Frauen im Alter zwischen 15 und 45 Jahren. Die Symptome sind unterschiedlich stark ausgeprägt. Was dazu führt, dass nur manche Patient:innen Nierenschäden entwickeln – manche sogar so stark, dass sie eine Dialyse benötigen – war bisher unklar. „Wir haben nun die meisten der von den ILC kontrollierten Schaltkreise identifiziert, indem wir die gesamte Niere Zelle für Zelle betrachtet haben“, sagt Prof. Antigoni Triantafyllopoulou, Leiterin der Studie von der Medizinischen Klinik mit Schwerpunkt Rheumatologie und Klinische Immunologie der Charité. Sie leitet zudem eine Liaison-Arbeitsgruppe am DRFZ, einem Leibniz-Institut.

Ungewöhnliche Immunzellen

ILC sind eine kleine Gruppe von Immunzellen, die in einem bestimmten Gewebe oder Organ leben. „Sie halten sich von der Embryonalentwicklung an ständig im Gewebe auf. Das unterscheidet sie von den meisten anderen Immunzellen, die im ganzen Körper zirkulieren“, sagt Prof. Andreas Diefenbach, dritter Leiter der Studie und Direktor des Instituts für Mikrobiologie und Infektionsimmunologie der Charité.

Sein Labor gehörte Mitte der 2000er Jahre zu den Entdeckern der ILC. Der Großteil seiner Forschung konzentriert sich auf ILC im Darm und wie sie dort die Gewebefunktion verändern. Für die aktuelle Studie haben sich Antigoni Triantafyllopoulou und Masatoshi Kanda mit seiner Gruppe und dem Team um Dr. Mir-Farzin Mashreghi am DRFZ zusammengetan, um herauszufinden, ob ILC in der Niere vorkommen und welche Rolle sie bei der Lupus-Nephritis spielen.

Das Gesamtbild einer Zelle

Um diesem Rätsel auf die Spur zu kommen, nutzte das Team die sogenannte Einzelzell-RNA-Sequenzierung. Sie gibt Aufschluss über die Aktivität einzelner Zellen, indem sie identifiziert, welche Gene an- oder abgeschaltet sind. Untersucht wurden nicht nur bestimmte Arten von Immunzellen, sondern die gesamte Niere. Insgesamt sequenzierte das Team für das Projekt fast 100.000 einzelne Nieren- und Immunzellen verschiedener Typen und Funktionen.

Masatoshi Kanda entwickelte eine spezielle Methode für die Einzelzell-RNA-Sequenzierung von Nierengewebe aus Maus und Mensch. „Durch die Methodik konnten wir verschiedene Typen von Nierenzellen untersuchen, was uns einen vollständigeren Überblick darüber verschaffte, wie Lupus die gesamte Niere schädigt“, erklärt Antigoni Triantafyllopoulou.

Der Schlüsselrezeptor

Durch zahlreiche Experimente fand das Team heraus, dass eine Untergruppe von ILC mit dem Rezeptor NKp46 vorhanden und aktiviert sein muss, um eine Lupus-Nephritis auszulösen. Wenn NKp46 aktiviert ist, fährt diese Zellgruppe die Produktion des Proteins GM-CSF hoch, wodurch sich wiederum Makrophagen vermehren. Makrophagen sind große Immunzellen, die sterbende Zellen und Mikroben vernichten. In der Niere verursacht die Flut der eindringenden Makrophagen schwere Gewebeschäden und die Bildung von Narbengewebe, das als Fibrose bezeichnet wird. „Die ILC haben sich als Verstärker in diesem System erwiesen“, sagt Andreas Diefenbach. „Sie sind eine kleine Zellgruppe, aber sie scheinen den ganzen Prozess anzukurbeln.“

Als das Team die Zellen mit dem NKp46-Rezeptor mit Antikörpern blockierte oder den Rezeptor genetisch entfernte, war der Schaden am Nierengewebe nur noch minimal. Eine ähnliche entzündungshemmende Wirkung zeigte sich bei Blockade der GM-CSF-Proteine. „Entscheidend ist, dass sich die Menge an Autoantikörpern nicht veränderte, als NKp46 deaktiviert wurde, die Schädigung des Nierengewebes aber trotzdem geringer ausfiel“, betont Antigoni Triantafyllopoulou. „Das zeigt, dass nicht die Autoantikörper alleine die Nierenentzündung auslösen.“ Da die verwendeten Antikörper noch nicht für die Anwendung am Menschen zugelassen sind, wurde ein Großteil der Arbeit an Mausmodellen durchgeführt. Das Team verglich die Ergebnisse mit Sequenzierungsdaten von Lupus-Patient:innen und stellte fest, dass dort ebenfalls ILC mit ähnlichem Genaktivitätsmuster vorhanden sind.

Es sind weitere Arbeiten nötig, um zu verstehen, wie exakt ILC in menschlichen Nieren therapeutisch ausgebremst werden können. Das Forschungsteam ist aber davon überzeugt, dass die gewonnenen Erkenntnisse den Weg ebnen für die Entwicklung neuer Antikörpertherapien für Patient:innen mit schweren Formen von Lupus – in der Hoffnung, dass solch neue Behandlungsmöglichkeiten dazu beitragen, ihnen eine Nierendialyse zu ersparen.

*Biniaris-Georgallis SI, Aschman T, Stergioula K et al. Amplification of autoimmune organ damage by NKp46-activated ILC1. Nature 2024 Aug 13. doi: 10.1038/s41586-024-07907-x

Bild: Nierengewebe (Lupus-Mausmodell) mit Zeichen von beginnender Fibrose (grün). Blockiert man den NKp46-Rezeptor der ILC-Zellen, geht die Lupus-Nephritis zurück. Blau: Zellkerne. © Charité | Frauke Schreiber

 Pressemitteilung der Charité und des Max Delbrück Center
Überraschender Auslöser für Nierenschäden bei Lupus

produzieren, heilen / 13.08.2024
Eckert & Ziegler wird europäischer Lohnhersteller für innovative ProstACT GLOBAL Phase III-Studie von Telix

Eckert & Ziegler und Telix Pharmaceuticals Limited (Telix) gaben heute die Unterzeichnung eines bedeutenden Mehrjahresvertrages bekannt, in dessen Rahmen Eckert & Ziegler als europäischer Auftragshersteller (CMO) für Telix' ProstACT GLOBAL Phase III Studie fungieren wird. Die Vereinbarung umfasst die Versorgung der gesamten europäischen Patientenbasis aus der hochmodernen Anlage in Berlin. Darüber hinaus wird Eckert & Ziegler auch das entscheidende Ausgangsmaterial in Form des hochreinen, trägerfreien Lutetium-177 (Lu-177) in GMP-Qualität liefern.

Die ProstACT GLOBAL Studie von Telix untersucht den Nutzen und die Risiken von Lutetium (Lu 177) Rosopatamab Tetraxetan, einem radioaktiv markierten Antikörper-Wirkstoff-Konjugat (rADC), bei erwachsenen Männern mit Prostata-spezifischem Membranantigen (PSMA) positivem Prostatakrebs in Kombination mit der Standardtherapie.

"Wir freuen uns, dass wir unsere langjährige und erfolgreiche Zusammenarbeit mit Telix weiter ausbauen können", sagte Dr. Harald Hasselmann, Vorstandsvorsitzender der Eckert & Ziegler SE. "Dieser Vertrag unterstreicht nicht nur die Bedeutung unserer hochmodernen Anlage in Berlin, sondern auch unsere Rolle als integraler Dienstleister im stetig wachsenden radiopharmazeutischen Markt."

Darren Patti, Group Chief Operating Officer von Telix, fügte hinzu: "Die Entscheidung, mit Eckert & Ziegler zusammenzuarbeiten, basiert auf ihrer herausragenden Expertise und der Qualität ihrer Anlagen. Wir sind überzeugt, dass diese fortgesetzte strategische Partnerschaft wesentlich zum Erfolg unserer ProstACT GLOBAL Studie beitragen wird."

Die Zusammenarbeit ist ein wichtiger Schritt in den laufenden Bemühungen beider Unternehmen, innovative Lösungen im Bereich der Radiopharmazie voranzutreiben. Eckert & Ziegler betreibt weltweit mehrere CMO-Standorte und bietet darüber hinaus eine Reihe von Dienstleistungen entlang der gesamten Wertschöpfungskette an.

Pressemitteilung Eckert & Ziegler SE
Eckert & Ziegler wird europäischer Lohnhersteller für innovative ProstACT GLOBAL Phase III-Studie von Telix

bilden / 06.08.2024
Neue AG fördert frühes Interesse an Naturwissenschaft

Quiz zu unseren Sinnen. Foto: Patrick Meinhold
Quiz zu unseren Sinnen. Foto: Patrick Meinhold

Die Bucher Grundschule am Sandhaus und das Gläserne Labor bieten ab Herbst 2024 eine gemeinsame Arbeitsgemeinschaft für Kinder der 4. und 5. Klasse

Experimentieren eröffnet Kindern die naturwissenschaftliche Welt auf anschauliche Weise. Ganz nah an der eigenen Erfahrung wird eine neue Arbeitsgemeinschaft mit Kindern der Klassenstufen vier und fünf der Grundschule am Sandhaus ausgewählte Phänomene erarbeiten. Dabei wird es um die Luft, um die Sinne gehen, um Riechen, Schmecken und Fühlen, um Ohr und Akustik sowie Auge und Optik gehen. Zusammen mit dem außerschulischen Lernort Gläsernes Labor entwickelte Lehrer Heiner Lettow das Mikroprojekt "Forscher-AG FiN". FiN leitet sich vom Motto „Fit in Naturwissenschaften schon in der Grundschule“ ab. „Wir wollen Grundschüler frühzeitig für naturwissenschaftliche Fragestellungen begeistern und ihre experimentellen Kompetenzen fördern“, sagt Heiner Lettow.

„Das Gläserne Labor bietet sehr gute Voraussetzungen für das forschende Lernen. Wir freuen uns darauf, mit den Kinder der Grundschule am Sandhaus zu arbeiten“, so Diplombiologin Claudia Jacob, die das Gläserne Labor auf dem Campus Berlin-Buch leitet.

Experimentieren lernen

Die AG wird in den Laboren des Gläsernen Labors stattfinden und umfasst insgesamt fünf einstündige Termine. In Vorbereitung auf die Oberschule sollen die Lernenden verschiedene naturwissenschaftliche Experimente eigenständig durchführen, beobachten, protokollieren und auswerten. Dazu erhält jeder Schüler und jede Schülerin einen Hefter, in dem die Versuchsprotokolle gesammelt werden - ein kleines Forscherheft, das am letzten Tag der AG mit nach Hause genommen werden kann.

Wie im Berliner Rahmenlehrplan vorgesehen, werden die Kinder durch experimentelle Lerneinheiten gezielt an naturwissenschaftliche Erkenntniswege herangeführt. Sie lernen, Hypothesen aufzustellen und diese durch Experimente zu überprüfen. Neben den naturwissenschaftlichen Fachkompetenzen werden fächerübergreifend Lese-, Sprach- und Sozialkompetenzen gefördert, da beim Experimentieren Kommunikations- und Teamfähigkeit gefragt sind. Zudem werden die Konzentrationsfähigkeit und manuelle Fähigkeiten wie pipettieren, wiegen, messen etc. trainiert.  

Zu Hause weiter forschen

Bei der Abschlussveranstaltung in der Stadtbücherei Buch lernen die Kinder einen weiteren Lernort kennen. Hier werden ihnen Experimentierbücher vorgestellt, mit denen sie zu Hause weiter forschen können. Zum Abschluss erhalten alle Teilnehmenden ein Zertifikat, mit dem sie sich für die weiterführende Schule bewerben können.

„Wir wollen die Kinder nicht nur frühzeitig für naturwissenschaftliche Themen begeistern, sondern auch Einblicke in praxisnahe Arbeitsweisen ermöglichen und dadurch das Interesse für eine künftige Berufs- oder Studienwahl in den Naturwissenschaften zu wecken. Mit unserer Kooperation möchten wir die MINT-Förderung intensivieren und nachhaltig gestalten“, sagt Heiner Lettow.

Gläsernes Labor

Das Gläserne Labor gehörte vor 25 Jahren zu den ersten Schülerlaboren in Deutschland und ist Vorreiter für viele Entwicklungen im außerschulischen Bereich. Heute besuchen bis zu 14.000 Schüler:innen jährlich die Kurse. In authentischen Laboren bietet es unter anderem Experimente zur Molekularbiologie, Neuro- und Zellbiologie, Protein- oder Wirkstoffchemie – mit engem Bezug zu den Forschungsthemen des Max Delbrück Center und des Leibniz-Forschungsinstituts für Molekulare Pharmakologie. Die Jugendlichen lernen hier beispielsweise im Experiment, wie die Genschere CRISPR/Cas9 funktioniert. Das Gläserne Labor bietet in Projektwochen, Praktika und im Freiwilligen Ökologischen Jahr einen Einblick in MINT-Berufe und bildet auch Lehrer:innen fort. Es ist aktiv bei der Langen Nacht der Wissenschaften und beim Wettbewerb „Jugend forscht“. Kurz – hier findet eine exzellente MINT-Nachwuchsförderung statt, die schon bei den Jüngsten beginnt und bis zur Studienvorbereitung reicht.

Grundschule Am Sandhaus

An der dreizügigen Grundschule Am Sandhaus lernen rund 400 Schüler:innen von Klasse 1 bis 6. Ihr Backsteingebäude wurde vor über 100 Jahren eingeweiht. Die Schule ist modern ausgestattet und verfügt über interaktive Whiteboards in allen 20 Klassenräumen. Sie verfügt über je einen Raum für Musik, Computer, Kunst, Naturwissenschaften und Werken, eine Turnhalle, eine schuleigene Bibliothek und eine kleine Küche. Im Dachgeschoss findet die verlässliche Halbtagsbetreuung statt und auch für die Schulsozialarbeit steht ein eigener Bereich zur Verfügung. Es gibt einen Schulgarten sowie einen Schulhof mit verschiedenen Spielmöglichkeiten, inklusive Fußballplatz. Die Grundschule Am Sandhaus möchte sich 2025 um den Titel „MINT-freundliche Schule“ bewerben.

Quelle: Gläsernes Labor
Neue AG fördert frühes Interesse an Naturwissenschaft

produzieren, heilen / 05.08.2024
Eckert & Ziegler weitet Verfügbarkeit von GalliaPharm® auf den gesamten Europäischen Wirtschaftsraum aus

Die Eckert & Ziegler Radiopharma GmbH (Eckert & Ziegler) hat von der Europäischen Kommission (EK) die Zulassung für ihren Ge-68/Ga-68 Radionuklidgenerator GalliaPharm® erhalten. Der Generator wurde erstmals 2014 auf den Markt gebracht und ist heute in 17 europäischen Ländern und vielen anderen internationalen Schlüsselmärkten zugelassen. Mit der EU-Zulassung werden weitere 14 Länder im Europäischen Wirtschaftsraum (EWR) Zugang zu GalliaPharm® erhalten, sobald die nationalen Zulassungsverfahren abgeschlossen sind. Damit wird er bald der erste Generator für die Produktion von Gallium-68 sein, der im gesamten EWR kommerziell verfügbar ist.

"Die Diagnostik mit Gallium-68-basierten Arzneimitteln hat im letzten Jahrzehnt einen riesigen Aufschwung erfahren, den wir mit unserem GalliaPharm® aktiv mitgestalten konnten", erklärt Dr. Harald Hasselmann, Vorstandsvorsitzender der Eckert & Ziegler SE. "Wir freuen uns, dass unsere kontinuierlichen Bemühungen, die Landschaft der Nuklearmedizin in Europa und weltweit zu formen, den Patientenzugang nachhaltig verbessern und Innovationen vorantreiben."

Radionuklidgeneratoren bieten eine kostengünstige Alternative für die Radiomarkierung von Biomolekülen, die in der Positronen-Emissions-Tomographie (PET) oder anderen Anwendungen eingesetzt werden können. Bislang wurden radioaktiv markierte Produkte vor allem in der Krebsdiagnostik eingesetzt, wobei die PET-Diagnostik mit Gallium-68 vor allem bei Tumoren der Prostata oder des neuroendokrinen Systems verwendet wird.

Bei anderen Krankheiten werden meist Radioisotope wie Fluor-18 zur radioaktiven Markierung von Biomolekülen verwendet. Dazu müssen Millionen in Zyklotrone investiert werden. Der Ge-68/Ga-68-Generator hingegen hat eine kompakte Größe und kann viel günstiger erworben werden. Dies senkt die Kosten in nuklearmedizinischen Kliniken und Praxen und erhöht deren Flexibilität.

Über Eckert & Ziegler.
Die Eckert & Ziegler SE gehört mit über 1.000 Mitarbeitern zu den führenden Anbietern von isotopentechnischen Komponenten für Nuklearmedizin und Strahlentherapie. Das Unternehmen bietet weltweit an seinen Standorten Dienstleistungen und Produkte im Bereich der Radiopharmazie an, von der frühen Entwicklung bis hin zur Kommerzialisierung. Die Eckert & Ziegler Aktie (ISIN DE0005659700) ist im TecDAX der Deutschen Börse gelistet.

Quelle: Pressemitteilung Eckert & Ziegler SE
Eckert & Ziegler weitet Verfügbarkeit von GalliaPharm® auf den gesamten Europäischen Wirtschaftsraum aus

31.07.2024
Die Brücke „Pölnitzwiesen“ und der „Ilse-Krause-Steg“ in Berlin-Buch sind fertig

Foto: Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt
Foto: Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt

Zwei neue Fuß- und Radwegbrücken über die Panke

In Berlin-Buch, zwischen Ilse-Krause-Straße und Pölnitzweg, fließt die Panke nahezu geradlinig über die Pölnitzwiesen und wird dabei auf ihrer südöstlichen Seite vom Radfernweg Berlin-Usedom begleitet. Mit der im Bauvorhaben „Ausbau der Panke“ geplanten Renaturierung soll die Panke naturnäher gestaltet werden. Auf den Pölnitzwiesen wird dazu unmittelbar nordöstlich des Radfernweges ein neues, mäanderndes Flussbett geschaffen, das sich kurvenreich und gewunden über die Feuchtwiesen zieht. Das alte Flussbett der Panke wird stillgelegt und dient zukünftig bei Hochwasser als Entwässerungsgraben in den Pölnitzwiesen.

Am Pölnitzweg kreuzt der neue Verlauf der Panke den Radfernweg, so dass an dieser Stelle eine neue Brücke für den Fuß- und Radverkehr erforderlich wurde. Die vorhandene Brücke im Bereich der Ilse-Krause-Straße wurde aufgrund des schlechten Bauwerkszustandes und der Verbreiterung der Panke durch eine neue Brücke mit größerer Spannweite ersetzt: den Ilse-Krause-Steg.

Die beiden neuen Fuß- und Radwegbrücken führen den Fernradweg Berlin-Usedom in den Pölnitzwiesen über die noch neu zu gestaltende Panke. Die Brückenbaumaßnahmen stehen somit im Zusammenhang mit der Renaturierung der Panke und wurden noch vor Beginn der eigentlichen Wasserbaumaßnahmen hergestellt.

Beide Brückenbauwerke bestehen aus einer vorgespannten Naturstein-Granitkonstruktion, welche jeweils mit einem 1,30 Meter hohen Stahlgeländer versehen wurde. Um den Forderungen des Hochwasserschutzes gerecht zu werden, wurden die Gradienten und Uferbefestigungen entsprechend ausgebildet. Im Weiteren wurden Rampen im Zuge des Radfernweges hergestellt.

Der Neubau des Fuß- und Radwegsteges in den Pölnitzwiesen und der Ersatzneubau des Ilse-Krause-Steges zielen darauf ab, die Funktionstüchtigkeit im Rahmen des Ausbaus der Panke langfristig zu gewährleisten und eine durchgängige Verkehrsverbindung im Verlauf des Radfernweges Berlin-Usedom sicherzustellen. Das Ziel ist weiterhin, die Verkehrssicherheit zu verbessern und die neuen Bauwerke in das umliegende Landschaftsbild einzufügen.

Die Gesamtbaumaßnahme wurde nach rund zwei Jahren Bauzeit fertiggestellt. Die Gesamtkosten für die Errichtung beider Brückenbauwerke betragen 3,3 Millionen Euro.

Die Baumaßnahme wurde mit Bundesgeldern aus dem Sonderprogramm Stadt und Land, der Radverkehrsförderung des Bundes, gefördert.

Für weitere Informationen besuchen Sie bitte unsere Internetseite:

https://www.berlin.de/sen/uvk/mobilitaet-und-verkehr/infrastruktur/brueckenbau/

26.07.2024
"Reparieren statt Wegwerfen": Online-Plattform gibt Übersicht über Reparaturmöglichkeiten

Unter dem Motto «reparieren statt wegwerfen» ist in Berlin eine Internetplattform gestartet, auf der Reparaturmöglichkeiten für Computer, Fahrräder, Spielzeug und viele andere Gegenstände angezeigt werden.

Die «Repami» genannte Plattform wurde vom Berliner Senat, der gemeinnützigen Stiftung «anstiftung», der Berliner Stadtreinigung sowie der Handwerkskammer Berlin ins Leben gerufen.

Unter Anleitung selbst reparieren

Gelistet sind dort sowohl gewerbliche Handwerksbetriebe als auch ehrenamtliche Initiativen wie Reparaturcafés. Dort können Verbraucher unter Anleitung ihre Sachen kostenlos oder gegen eine Spende selbst reparieren. Nutzerinnen und Nutzer können auf der Plattform eine Produktkategorie auswählen und dann auf einer Berlin-Karte den nächsten Reparaturort finden, der dazu angezeigt wird. Repami soll dabei helfen, Abfall zu reduzieren und die Lebensdauer von Produkten zu verlängern.

repami

Repair-Cafe im Bucher Bürgerhaus

12. und 26. August 2024; 14:30 – 17:30 Uhr

Quelle: PM Berlin vom 25.07.2024

23.07.2024
Zenzl Mühsam – Gedenktafel und Publikation würdigen ein Leben in einem Jahrhundert der Extreme

Am 28. Juli 1884, vor 140 Jahren, wurde Creszenz (Zenzl) Elfinger geboren. Sie war aktive Mitstreiterin und Ehefrau des Publizisten und Kriegsgegners Erich Mühsam.

Nach Mühsams Verhaftung und grausamer Ermordung im KZ Oranienburg im Jahr 1934 er-kämpfte sie ein würdiges Begräbnis, entkam Hitlerdeutschland selbst in letzter Minute. Sie floh, entgegen der Warnungen ihres Mannes, über Prag in die Sowjetunion. Sehr bald geriet sie - wie viele deutsche Kommunisten - in die stalinistischen „Säuberungen“.

Sie verbrachte Jahrzehnte entweder im Zuchthaus, in Lagerhaft oder in der Verbannung.

In die DDR kam sie mit 71 Jahren im Juni 1955 - nachdem dort ihre Wiedereinreise lange verzögert wurde - krank und schwer gezeichnet.

Zenzl Mühsam lebte bis zu ihrem Tod in der Binzstraße

Seit September 2015 erinnert eine Gedenktafel in der Binzstraße 17 in Pankow, wo sie bis zu ihrem Tod lebte, an sie. Mehr über Zenzl Mühsam ist in der vom Frauenbeirat Pankow her-ausgegebenen Veröffentlichung „SpurenSuche – Frauen in Pankow, Prenzlauer Berg und Weißensee“ zu erfahren. Der Band ist ab 2. September 2024 bei der Gleichstellungsbeauftragten im Bezirksamt gegen eine Spende in Höhe von 5 Euro erhältlich.

Kontakt:

Rathaus Pankow, Breite Str. 24a-26, 13187 Berlin
Gleichstellungsbeauftragte
Tel.: (030) 90295 2305
E-Mail: stephanie.wittenburg@ba-pankow.berlin.de

 

forschen, produzieren, heilen, bilden / 19.07.2024
Campus Berlin-Buch präsentierte Berufsbilder

Auf dem Wissenschafts- und Biotechcampus gab es für die Jugendlichen interessante Einblicke in die Berufswelt (Foto: Campus Berlin-Buch GmbH)
Auf dem Wissenschafts- und Biotechcampus gab es für die Jugendlichen interessante Einblicke in die Berufswelt (Foto: Campus Berlin-Buch GmbH)

Wandertag an den Zukunftsort Berlin-Buch für Achtklässler aus Hoppegarten

Auf dem Wissenschafts- und Technologiecampus in Berlin-Buch arbeiten rund 3.000 Menschen – in Forschungseinrichtungen, in Biotechnologiefirmen oder bei der Betreibergesellschaft. Einige der Berufsbilder lernten die Schülerinnen und Schüler einer achten Klasse der Lenné-Oberschule am 16. Juli bei einem Besuch am Zukunftsort Buch kennen.

Im MINT-Schülerlabor „Gläsernes Labor“ erfuhren sie, wie verantwortungsvoll Biolaborant:innen in der Forschung mitarbeiten und welche Wege zu diesem Beruf führen. Dass auf einem Campus auch Gesundheit, Sport und Prävention Chancen für eine berufliche Entwicklung bedeuten, stellte die Gesundheitsmanagerin des Campus den Jugendlichen vor. Die Klasse erhielt zudem einen Einblick in das Gründerzentrum BerlinBioCube, in dem zahlreiche Start-ups ihre Labore und Büros haben. In diesem Gebäude, das Ende letzten Jahres eröffnet wurde, verbirgt sich modernste Gebäudetechnik. Darum kümmern sich Haustechniker, die ihr vielfältiges und anspruchsvolles Tätigkeitsspektrum erläuterten.

Von diesem vollgepackten Vormittag nahmen die Schüler:innen interessante Eindrücke mit, die vielleicht einen kleinen Impuls für ihre berufliche Zukunft geben können.

Beatrice Binde und Raban Kerschek begleiteten die Klasse als Lehrkräfte und zeigten sich begeistert von der vielseitigen und den Jugendlichen zugewandten Tour.

„Unsere Schule bietet intensive und frühe Berufsorientierung, sei es über Praxislernen in Werkstätten, Praktika oder Besuche in Berufsbildungszentren. Bereits in der siebten Klasse erhalten die Jugendlichen eine Potenzialanalyse für die berufliche Zukunft. Besuche wie der heutige auf dem Campus sind wichtige Bausteine unserer Arbeit und ein Ansporn, sich weiterzuentwickeln“, sagte Beatrice Binde.

Der Klassenausflug geht auf die Initiative der Lehrkräfte zurück, Eltern und deren Berufswelten einzubinden. Künftig ist geplant, eine Art Speed-Dating zum Kennenlernen von Berufen zwischen Eltern und Schüler:innen zu veranstalten.

Wer sein Wissen über Berufe auf dem Campus Berlin-Buch vertiefen und weitere Arbeitgeber kennenlernen möchte, kann am 11. und 12. März 2025 die Berufs- und Studienmesse „vocatium“ nutzen, die hier wieder im Max Delbrück Communications Center stattfinden wird.

Die Lange Nacht der Wissenschaften am 28. Juni 2025 ist eine ausgezeichnete Gelegenheit, Forschenden, Laborkräften und Technischen Angestellten im Labor über die Schulter zu schauen.


Weitere Informationen:

www.campusberlinbuch.de

https://www.vocatium.de/fachmessen/vocatium-berlin-focus-2025

https://www.langenachtderwissenschaften.de/

https://www.lenne-schule-hoppegarten.de

forschen / 11.07.2024
Wirksamkeit von Immuntherapien vorhersagen: Simon Haas erhält ERC-Proof-of-Concept-Grant

Professor Simon Haas (Foto: Felix Petermann/Max Delbrück Center)
Professor Simon Haas (Foto: Felix Petermann/Max Delbrück Center)

Gemeinsame PRESSEMITTEILUNG des Berlin Institute of Health in der Charité (BIH) und des Max Delbrück Center

Immuntherapien nutzen das körpereigene Immunsystem im Kampf gegen Krebs, indem sie die Interaktion zwischen Immun- und Krebszellen beeinflussen. Obwohl bei einigen Krebsarten wie Leukämien erfolgreich, bleiben sie bei manchen Patient*innen jedoch unwirksam und schaffen Resistenzen. Die Forschungsgruppe um Dr. Simon Haas im gemeinsamen Forschungsfokus „Single Cell-Ansätze für die personalisierte Medizin“ des Berlin Institute of Health (BIH) in der Charité, des Max Delbrück Centers und der Charité – Universitätsmedizin Berlin, hat Methoden zur Analyse der Interaktion zwischen den Immun- und Krebszellen entwickelt. Jetzt wollen sie den Ansatz zu einem Werkzeug in der Klinik weiterentwickeln, das genau vorhersagen kann, welche Patient*innen von Immuntherapien profitieren und welche nicht. Dafür erhalten Simon Haas und sein Team nun einen Proof-of-Concept-Grant des Europäischen Forschungsrates ERC in Höhe von 150.000 Euro.

Immuntherapien, die das Immunsystem des eigenen Körpers nutzen, um den Krebs zu bekämpfen, werden bereits erfolgreich für die Behandlung von Leukämien eingesetzt. Dafür werden körpereigene Immunzellen so beeinflusst, dass sie Krebszellen im Idealfall effektiver aufspüren und zerstören können. Allerdings funktioniert dieser vergleichsweise teure Therapieansatz nur bei einem Bruchteil der Patient*innen und es können sich Resistenzen der Krebszellen gegen die veränderten Immunzellen entwickeln. Eine Vorhersage, welche Patient*innen von der Immuntherapie profitieren werden, war bisher nicht möglich.

Krebskranke effizienter behandeln

Forscher*innen um Prof. Simon Haas, Leiter der Forschungsgruppe Blutkrebs, Stammzellen & Präzisionsmedizin im gemeinsamen Forschungsfokus „Single Cell-Ansätze für die personalisierte Medizin“ des Berlin Institute of Health (BIH), des Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin in der Helmholtz-Gemeinschaft (Max Delbrück Center) und der Charité haben auf Basis der Einzelzellanalysen neuartige Methoden entwickelt, die die Interaktionen zwischen Immun- und Krebszellen gezielt analysieren können. Sie konnten zeigen, dass diese Methoden auch helfen, die Wirksamkeit der Immuntherapie bei Patient*innen besser zu verstehen. Jetzt wollen die Forschenden diesen technologischen Ansatz zu einem Präzisionswerkzeug weiterentwickeln, das genau vorhersagen kann, welche Patienten von Immuntherapien profiterien werden und welche nicht. Zusätzlich wird das bessere Verständnis der Ursachen für die Resistenz gegen eine Immuntherapie Ärztinnen und Ärzten dabei helfen, künftig für diese Patient*innen gezielt Kombinationstherapien auszuwählen. "Ein solcher klinischer Test würde es ermöglichen, Patientinnen und Patienten gezielter mit den effektivsten Medikamenten zu behandeln und ihnen eine potentielle Toxizität zu ersparen sowie die Kosten für das Gesundheitssystem zu senken", erklärt Dr. Cornelia Eckert, Leiterin des molekulargenetischen und immunologischen Referenzlabors der Klinik für Pädiatrie mit Schwerpunkt Onkologie und Hämatologie an der Charité.

Erste Schritte in Richtung Marktreife

Für dieses Vorhaben erhalten die Forscher*innen jetzt einen Proof-of-Concept-Grant des Europäischen Forschungsrates ERC, der sie bei der Übertragung ihrer Forschungsergebnisse in die klinische Anwendung mit 150.000 Euro unterstützen wird. „Uns freut es sehr, dass der ERC als eine der angesehensten europäischen Institutionen für Innovation und wissenschaftliche Exzellenz unsere Begeisterung für die Überführung unserer Forschung in die medizinische Anwendung teilt“, sagt Prof. Simon Haas. Die Umsetzung des Projekts liegt bei Schayan Yousefian, einem Doktoranden in der Forschungsgruppe von Simon Haas, der die Methode mitentwickelt und die ersten Daten zur gezielten Vorhersage der Therapiewirksamkeit erhoben hat. „Mit dieser Unterstützung wollen wir unseren Ansatz nun in größeren Patientenzahlen validieren und die ersten Schritte in Richtung Marktreife unternehmen“, sagt Schayan Yousefian. Dabei sei eine enge Zusammenarbeit mit Pharmaunternehmen geplant.

Für ERC PoC werden bereits vom ERC geförderte Projekte in einem hoch kompetitiven Prozess ausgewählt. Simon Haas und sein Team hatten für ihre Forschung zur Immuntherapie im November 2022 einen ERC Starting Grant erhalten.

forschen / 10.07.2024
Mechanismus der Phosphorylierung in TREK-Kanälen könnte einen Ansatzpunkt für Therapien bieten

Atomistischer Mechanismus, der veranschaulicht, wie TREK-K2P-Kanäle externe Reize wahrnehmen und die Ionenleitfähigkeit regulieren. (Visualisierung: Barth van Rossum)
Atomistischer Mechanismus, der veranschaulicht, wie TREK-K2P-Kanäle externe Reize wahrnehmen und die Ionenleitfähigkeit regulieren. (Visualisierung: Barth van Rossum)

Ein Team um Prof. Dr. Han Sun vom Leibniz-Forschungsinstitut für Molekulare Pharmakologie (FMP) hat einen wichtigen Mechanismus in der Funktionsweise von TREK-Kanälen auf atomarer Ebene aufgeklärt. Die im Fachmagazin „Nature Communications“ veröffentlichten Ergebnisse könnten die Entwicklung von Therapeutika für Krankheiten wie Ischämie, Epilepsie und Depression erleichtern.

Der menschliche Körper ist aus Zellen gebildet, in denen zu jeder Zeit verschiedenste Prozesse ablaufen. Viele dieser Prozesse laufen über die Zellmembran, unter anderem über Kaliumkanäle, in denen Kaliumionen transportiert werden. Diese Kanäle spielen eine zentrale Rolle für wichtige physiologische Prozesse in der Zelle, etwa die Regulation des Zellwachstums, sensorische Prozesse oder die neuromuskuläre Reizbarkeit.

In der aktuellen Untersuchung wurden TREK-Kanäle analysiert, die zu der Untergruppe der zweiporigen Kaliumkanäle gehören. TREK-Kanäle kommen im kardiovaskulären System sowie im zentralen und peripheren Nervensystem vor. Mutationen, die zu einem Funktionsverlust dieser Kanäle führen, können Krankheiten wie Ischämie (Minderdurchblutung), Epilepsie und Depression verursachen. Deshalb gelten TREK-Kanäle als vielversprechende Ziele für die Medikamentenentwicklung. Eine wichtige Rolle bei physiologischen Prozessen und Krankheiten wie der Entwicklung von Hyperalgesie unter entzündlichen Bedingungen und Depression, an denen TREK-Kanäle beteiligt sind, spielt die von den Proteinkinasen A, C und G regulierte Phosphorylierung. Unter Phosphorylierung versteht man die Bindung eines Phosphatrests an ein Protein, ein grundlegender biochemischer Prozess unter anderem für die Signaltransduktion, bei der Signale in einer Reihe von Vorgängen und Interaktionen auf molekularer Ebene weitergeleitet werden. „Bisher ist jedoch nicht vollständig verstanden, wie Phosphorylierung die Aktivität der TREK-Kanäle beeinflusst, was die Entwicklung von Medikamenten erschwert“, sagt Prof. Dr. Han Sun, Leiterin der Forschungsgruppe „Strukturchemie und Computergestützte Biophysik“ am FMP. Gemeinsam mit ihrem Team und ihren Kollaborationspartnern von der Universität Kiel, die an der experimentellen Validierung arbeiteten, haben die Forschenden nun diesen Mechanismus genauer unter die Lupe genommen.

Phosphorylierung und andere äußere Reize werden vom TREK-Kanal in der C-terminalen Region erkannt. Das Öffnen und Schließen des Kanals wird dagegen hauptsächlich durch den Selektivitätsfilter gesteuert. Dieser spezifische Bereich im Kanalinnern bestimmt, welche Ionen passieren können. „Nur im Zusammenspiel dieser beiden Regionen entscheidet sich, ob Ionen passieren können oder nicht. Selektivitätsfilter und C-terminale Region eines TREK-Kanals liegen jedoch nicht nebeneinander, und wie dieses Zusammenspiel durch eine Kopplung mit langer Reichweite funktioniert, war bislang unbekannt“, berichtet Berke Türkaydin, Doktorand in der Arbeitsgruppe von Han Sun und Erstautor dieser Arbeit. Die Forschenden am FMP analysierten die Dynamik der Kanäle und untersuchten, wie sich die Proteine bei Phosphorylierung in der Nanosekunden- bis Mikrosekunden-Zeitskala bewegen. Die Forschenden setzten dafür hochskalige und zeitintensive molekulardynamische Simulationen ein, die mit funktionellen Elektrophysiologie-Validierungen kombiniert wurden. „Wir konnten mit unserer Arbeit im Detail klären, wie diese beiden wichtigen Funktionen miteinander gekoppelt sind, und nachweisen, dass Phosphorylierung eine zentrale Rolle bei der Öffnung und Schließung der TREK-Kanäle spielt“, sagt Prof. Han Sun. Die Forschenden konnten zeigen, dass die beiden wichtigen Funktionen durch zwei Wege verknüpft sind, und identifizierten eine Reihe entscheidender Interaktionen, die bei der Kopplung vermitteln. Diese Erkenntnisse verdeutlichen die zentrale Bedeutung der Proteindynamik bei vielen unterschiedlichen biologischen Prozessen.

Im nächsten Schritt können neue kleine Molekülmodulatoren entwickelt und optimiert werden, die in der Lage sind, TREK-Kanäle besser und spezifischer zu hemmen oder zu aktivieren. Damit könnte die Arbeit bedeutsam sein für die Entwicklung von Therapeutika für Krankheiten, bei denen die Funktionsweise der TREK-Kanäle gestört ist.

Mehr Informationen finden Sie auf der Website des Forschungsverbunds Berlin e. V.

 

 

 

forschen / 10.07.2024
Richtfest für das Imaging Innovation Center

Foto: Karsten Hönig
Foto: Karsten Hönig

Das Max Delbrück Center setzt die Richtkrone auf ein neues innovatives Forschungsgebäude. Im „Imaging Innovation Center“ auf dem Campus Buch, geplant vom Berliner Architekturbüro heinlewischer, werden ab 2026 Forschende der Bildgebung und -analyse mit Datenexpert*innen unter einem Dach arbeiten.

Hier wächst ein Haus für Spitzenforschende im Bereich Imaging und KI: Nach knapp eineinhalb Jahren Bauzeit haben Architekturbüro, Bauleute und Wissenschaftler*innen am 11. Juli 2024 auf dem Campus Berlin-Buch gemeinsam Richtfest gefeiert für das Imaging Innovation Center (IIC) des Max-Delbrück-Centrums für Molekulare Medizin in der Helmholtz-Gemeinschaft. In dem neuen Forschungsgebäude sollen ab dem Jahr 2026 Forschungsteams und Technologie-Expert*innen des Max Delbrück Center, darunter die Plattformen für Advanced Light Microscopy und Elektronenmikroskopie sowie neue Arbeitsgruppen, auf engem Raum kooperieren und bildgebende Technologien weiterentwickeln. Integriert werden im neuen Imaging Innovation Center modernste Bildgebung mit Datenanalysen inclusive KI-gestützten Methoden. Dabei arbeiten Physiker*innen, Biophysiker*innen, Lebenswissenschaftler*innen und Bioinformatiker*innen zusammen. In einem „Demonstrator Space für Microscopy“ sollen außerdem Unternehmen die Möglichkeit haben, neueste Entwicklungen zu testen und für die Forschung zur Verfügung zu stellen.

Bildgebung als treibende Kraft der Biomedizin

„Bildgebende Verfahren treiben die biomedizinische Forschung maßgeblich voran und haben zu revolutionären Entdeckungen geführt. Jede Neuerung in der Mikroskopie, die es uns ermöglicht, biologische Phänomene zwischen Molekülen in Zellen, Organen und im Organismus mit höherer zeitlicher und räumlicher Auflösung zu beobachten, kann unser Verständnis von Krankheiten dramatisch verändern“, sagte Professor Holger Gerhardt, stellvertretender Wissenschaftlicher Vorstand des Max Delbrück Center zum Richtfest. Er betonte: „Die Investition in die Nutzung und Entwicklung bildgebender Verfahren und Bild-Datenanalyse in unserem neuen IIC ist eine wichtige strategische Positionierung. Sie ist essentiell, damit wir unsere Mission erfüllen: Discovery for Tomorrow’s Medicine.“

Heike Graßmann, Administrative Vorständin des Max Delbrück Center, bedankte sich bei Bund und Land und bei allen am Bau beteiligten Unternehmen und Handwerksleuten: „Wer auch in den nächsten Jahrzehnten internationale Spitzenforschung in Berlin ermöglichen will, muss heute klug investieren. Dank der strategisch vorausschauenden Entscheidung von Bund und Land können wir am Max Delbrück Center rund 32 Millionen Euro in den Bau dieses neuen Forschungsgebäudes im Bereich der Lebenswissenschaften investieren. Ich freue mich besonders, dass es uns in eineinhalb Jahren durch gemeinsames Ärmelhochkrempeln gelungen ist, den Bau auf dem Campus Buch soweit voranzubringen.“

Hochsensible Mikroskopie auf knapp 3000 Quadratmetern

Geplant wurde das dreieingeschossige Gebäude mit einer mit einer Gesamtnutzfläche von 2.675 Quadratmetern von den Architekt*innen des Büros heinlewischer, das bereits einige Bauten auf dem Campus realisiert hat. Die Baukosten des von Bund und Land finanzierten Gebäudes, das ursprünglich Optical Imaging Center heißen sollte, belaufen sich auf 31,873 Millionen Euro. Das Haus steht direkt neben dem Isolde-Diedrich-Haus für Kryo-Elektronenmikroskopie und fügt sich ideal in das Ensemble von Forschungsgebäuden auf dem Campus ein. Wie das Elektronenmikroskopie-Gebäude ruht das IIC auf einer massiven Bodenplatte, die Schwingungen ausgleicht. Zusammen mit dem schwingungsarmen Tragwerk gewährleistet dies, dass die hochsensiblen Licht- und Elektronenmikroskope keinerlei Erschütterungen ausgesetzt sind. Für die stabile Temperatur und konstante Luftfeuchtigkeit in den Laboren wird eine hochpräzise Klimatisierung sorgen. Das Haus wird renewable-ready sein, also bereit für die Umstellung auf künftige Energien und ist ausgestattet mit Photovoltaik und Erdwärmekollektor; unter anderem deshalb soll es das silberne Zertifikat des Bewertungssystems für nachhaltiges Bauen BNB tragen.

Der Architekt Dr. Alexander Gyalokay von heinlewischer sagte anlässlich des Richtfests: „Es ist immer wieder eine Herausforderung, den spezifischen Anforderungen der Wissenschaft auf der einen und den Anforderungen an Flexibilität und Wirtschaftlichkeit auf der anderen Seite gerecht zu werden. Optical Imaging verlangt schwingungsresistente Gebäude mit temperaturstabilen Räumen, die wir hier in einer seltenen Konzentration errichten werden. Wir sind stolz darauf, an einem derartigen Projekt beteiligt zu sein.“

Weiterführende Informationen

Pressemitteilung auf der Webseite des Max Delbrück Center:
https://www.mdc-berlin.de/de/news/press/richtfest-fuer-das-imaging-innovation-center

leben / 08.07.2024
Bezirk Pankow zeigt am 8. Juli die Flagge der Mayors for Peace am Rathaus Pankow

Das Bezirksamt Pankow zeigt Flagge für eine atomwaffenfreie und friedliche Welt. Kriege, Klimawandel und eine weltweite Bedrohung der Demokratien: Vor diesem Hintergrund findet am 8. Juli der Flaggentag der Mayors for Peace statt. Auch in diesem Jahr setzen rund 600 Städte in Deutschland mit dem Hissen der Mayors for Peace Flagge vor den Rathäusern ein deutliches Zeichen gegen Kriege und für eine friedliche Welt ohne Atomwaffen. Am Rathaus Pankow in der Breite Str. 24a-26, 13187 Berlin weht die Flagge am Montag, dem 8. Juli 2024.

Zahl der einsatzfähigen Atomwaffen

Laut dem aktuellen Jahresbericht des Stockholmer Friedensforschungsinstitutes SIPRI reduzierte sich der weltweite Bestand an Atomsprengköpfen auf schätzungsweise 12.121. Die Zahl der in hoher Alarmbereitschaft gehaltenen Sprengköpfe stieg auf rund 2.100. Neun Länder verfügen über Atomwaffen, die meisten der akut einsatzbereiten Waffen besitzen die USA und Russland. China baut sein Atomwaffenarsenal in großer Schnelligkeit weiter aus. In allen nuklear bewaffneten Staaten sieht SIPRI Bestrebungen, die Bestände zu modernisieren. Zudem geht der anhaltende russische Angriffskrieg auf die Ukraine einher mit einem Rückzug Russlands aus internationalen Verträgen, wie dem New START-Vertrag, der 2021 für fünf Jahre verlängert wurde und die Begrenzung strategischer Kernwaffen zwischen den USA und Russland regelt, sowie dem CTBT (Comprehensive Nuclear-Test-Ban Treaty), dem umfassenden nuklearen Teststoppvertrag.

Bezirksbürgermeisterin Dr. Cordelia Koch: „Mit dem Hissen der Mayors for Peace Flagge setzen wir auch in diesem Jahr ein sichtbares Zeichen gegen Atomwaffen und für ein friedvolles Zusammenleben der Menschen. Denn noch immer gefährden rund 12.121 Nuklearwaffen die Existenz der Menschheit. Trotz herausfordernder Rahmenbedingungen erwarten wir von allen Nuklearwaffenstaaten ernsthafte Schritte zur Abrüstung der Arsenale statt einer Aufrüstung!“

Was ist der Flaggentag?

Am Flaggentag erinnern die Mayors for Peace an ein Rechtsgutachten des Internationalen Gerichtshofes in Den Haag vom 8. Juli 1996. Der Gerichtshof stellte fest, dass die Androhung des Einsatzes und der Einsatz von Atomwaffen generell gegen das Völkerrecht verstoßen. Zudem stellte der Gerichtshof fest, dass eine völkerrechtliche Verpflichtung besteht, „in redlicher Absicht Verhandlungen zu führen und zum Abschluss zu bringen, die zu nuklearer Abrüstung in allen ihren Aspekten unter strikter und wirksamer internationaler Kontrolle führen.“

Wer sind die Mayors for Peace?

Die Organisation Mayors for Peace wurde 1982 durch den Bürgermeister von Hiroshima gegründet. Das weltweite Netzwerk setzt sich vor allem für die Abschaffung von Atomwaffen ein, greift aber auch aktuelle Themen auf, um Wege für ein friedvolles Miteinander zu diskutieren. Mehr als 8.390 Städte in 166 Ländern gehören dem Netzwerk an, darunter 895 Städte in Deutschland. Rund 600 Städte in Deutschland beteiligen sich in diesem Jahr am Flaggentag.

 

forschen / 08.07.2024
Gigant mit Keramik-Herz

Freuen sich über die Ankunft des neuen NMR-Spektrometers: Von links nach rechts: Dr. Peter Schmieder, Prof. Dr. Han Sun, Prof. Dr. Adam Lange, Dr. Sigrid Milles, Prof. Dr. Hartmut Oschkinat. (Foto: Silke Oßwald)
Freuen sich über die Ankunft des neuen NMR-Spektrometers: Von links nach rechts: Dr. Peter Schmieder, Prof. Dr. Han Sun, Prof. Dr. Adam Lange, Dr. Sigrid Milles, Prof. Dr. Hartmut Oschkinat. (Foto: Silke Oßwald)

Seit Ende Mai läuft am Leibniz-Forschungsinstitut für Molekulare Pharmakologie (FMP) ein neues NMR-Spektrometer. Das Besondere daran: Es beruht auf einem neuartigen Hochtemperatursupraleiter aus Keramik. Peter Schmieder, Leiter der NMR-Technologieplattform am FMP, verrät, was dahintersteckt und was das neue Gerät kann.

Das erste NMR-Spektrometer sollte in den Keller, erzählt Peter Schmieder. Doch Magnete dieser Größenordnung haben ein sehr starkes Magnetfeld, und man hätte schlecht das Erdgeschoss räumen können, damit niemand im Bereich des Feldes arbeiten muss. „Also haben wir ein eigenes Haus für das Spektrometer gebaut. Später fanden darin weitere Geräte Platz, und bald kam ein zweites Haus hinzu“, berichtet der Leiter der NMR-Technologieplattform.

Inzwischen gibt es auch im zweiten Haus keinen Platz mehr, und für das neue NMR-Spektrometer musste ein drittes gebaut werden. Das Gerät ist das elfte seiner Art, seitdem 1995 die ersten Forschenden am FMP begannen, Untersuchungen mittels Kernspinresonanz- bzw. NMR-Spektroskopie zu machen. Peter Schmieder war von Anfang an dabei. Er hat den Aufbau jedes der Geräte begleitet, die auch noch alle in Betrieb sind.

Das neue Gerät ist etwas Besonderes, denn darin kommt erstmalig eine Technologie zum Einsatz, deren Entdeckung 1987 mit dem Physik-Nobelpreis gewürdigt wurde: der Hochtemperatursupraleiter. „Hochtemperatur heißt, das Material entwickelt bereits bei einer Temperatur von über minus 200 Grad Celsius supraleitende Eigenschaften“, erklärt Peter Schmieder. In diesem Zustand ist das Innere des Magnets frei von elektrischem Widerstand und stellt nach dem Laden ein stabiles Feld bereit, ohne weitere Stromzufuhr über viele Jahre (persistenter Magnet): Der älteste Magnet am FMP, noch mit konventionellen Supraleitern, hält sein Feld bereits seit einem Vierteljahrhundert. Das ermöglicht hochpräzise Analysen immer komplexerer biologischer Systeme, etwa Proteinstrukturen. „Die Güte der Messung, das heißt ihre Empfindlichkeit und die Auflösung in den Spektren, hängt ab von der Feldstärke des Magnets – je stärker, umso besser“, sagt Peter Schmieder.

Der im neuen Gerät verbaute Magnet erreicht mit 28 Tesla das aktuell größtmögliche stabile Magnetfeld, was einer Resonanzfrequenz von 1,2 Gigahertz (GHz) und damit einer 20 Prozent höheren Resonanzfrequenz als jener entspricht, die mit konventionellen Supraleitern erreichbar wäre. Das liegt am verwendeten Material: Der innerste Teil der Spule wurde mit keramischen Supraleitern gefertigt, eine knifflige Aufgabe, denn das Material ist brüchiger als Metall. An dieser Entwicklung knobelte der Hersteller mehr als ein Jahrzehnt. Die Arbeitstemperatur der neuen Supraleiter liegt allerdings weiterhin bei -271 °C, damit das Material das starke Magnetfeld trägt. Das neue NMR-Gerät auf dem Campus Buch ist eines von nur zehn, die bislang weltweit in Betrieb genommen wurden.

Das 28-Tesla-Feld ist eine Million Mal stärker ist als das der Erde. Da die Magnete in den NMR-Geräten abgeschirmt sind und die erzeugten Magnetfelder statisch und nicht fluktuierend, machen sie bei gesunden Menschen ohne Herzschrittmacher keine Probleme. Mobiltelefone und Uhren lassen Peter Schmieder und sein Team allerdings vor der Tür, bevor sie einen der Räume mit den NMR-Spektrometern betreten.

Der Aufbau des neuen NMR-Geräts ist inzwischen abgeschlossen. Dabei wurde der 8 Tonnen schwere Magnet auf einem Druckluftkissen ins Haus geschoben und senkrecht aufgestellt. Nach Fertigstellung des Aufbaus musste er abgekühlt werden. „Das allein hat drei Wochen gedauert. Man macht das sehr langsam, damit keine mechanischen Spannungen in der Spule entstehen“, berichtet Peter Schmieder. Wenn die Spule eine Temperatur von zwei Kelvin (-271,15 Grad Celsius bzw. zwei Grad Celsius über dem absoluten Nullpunkt) erreicht hat, wird der Magnet aufgeladen. Das ist der knifflige Teil: Geht dabei etwas schief, verliert die Spule die Supraleitung, das Kühlmittel Helium erwärmt sich und verdampft in die Atmosphäre, und der gesamte – teure und langwierige – Prozess muss neu gestartet werden. „Es lief aber alles nach Plan, der Magnet ist auf Feld, hat also sein Feld von 28 Tesla erreicht“, freut sich Peter Schmieder. Danach wurde die Hardware getestet und geprüft, ob die Spezifikationen des Geräts hinsichtlich Elektronik und Messvorrichtungen erreicht werden.

Seit Ende Mai läuft der Testbetrieb mit ersten wissenschaftlichen Messungen. „Das Hauptproblem bei der Protein-NMR-Spektroskopie ist, dass man viele Signale erhält, die sich nur wenig voneinander unterscheiden. Deswegen ist eine so hohe Auflösung so wichtig“, sagt Peter Schmieder. Außerdem eignet sich diese Technologie besonders gut, um die Beweglichkeit von Eiweißen zu bestimmen. Der Versuchsaufbau für Messungen in Lösungen oder in Festkörpern ist unterschiedlich, weswegen die alten NMR-Geräte des FMP für jeweils eine Messweise dienen – aktuell fünf für Festkörper- und fünf für Messungen in Lösungen. Das neue Gerät hingegen soll für beide Messarten eingesetzt werden. So ist die Möglichkeit gegeben, möglichst vielfältige Untersuchungen mit dem neuen State-of-the-Art-Magneten durchzuführen. Hauptnutzer des neuen Geräts werden die am FMP arbeitenden NMR-Gruppen sein: In der Arbeitsgruppe von Adam Lange werden mittels Festkörper-NMR die Struktur und Dynamik pharmakologisch relevanter Membranproteine untersucht, die Gruppe von Sigrid Milles verwendet Lösungs-NMR, um intrinsisch ungefaltete Proteine (IDPs) zu charakterisieren. Die Gruppe von Han Sun verwendet anisotropische NMR, um die Struktur und Stereochemie von kleinen Molekülen und Peptiden zu bestimmen, während in der Gruppe von Hartmut Oschkinat Biofilmproteine mit Lösungs- und Festkörper-NMR charakterisiert werden.

Quelle: Pressemitteilung LEIBNIZ-FORSCHUNGSINSTITUT FÜR MOLEKULARE PHARMAKOLOGIE (FMP)
Gigant mit Keramik-Herz

forschen / 05.07.2024
Holger Gerhardt neues Mitglied im DZHK-Vorstand

Professor Holger Gerhardt (Foto: Pablo Castagnola/Max Delbrück Center)
Professor Holger Gerhardt (Foto: Pablo Castagnola/Max Delbrück Center)

Professor Holger Gerhardt vom DZHK-Partnerstandort Berlin wurde von der Mitgliederversammlung neu in den Vorstand gewählt: Er hat sein Amt am 1. Juli 2024 angetreten.

Der Biologe Holger Gerhardt folgt auf Thomas Sommer und vertritt das Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin in der Helmholtz-Gemeinschaft (Max Delbrück Center) im Vorstand des Deutschen Zentrums für Herz-Kreislauf-Forschung (DZHK). Gemeinsam mit der Vorstandsprecherin Stefanie Dimmeler (Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt) und Vorstandsmitglied Steffen Massberg (Klinikum der Universität München) wird Holger Gerhardt dem dreiköpfigen Gremium bis Ende 2026 angehören. Die Satzung des DZHK sieht vor, dass das Max Delbrück Center und eine Universität bzw. ein Universitätsklinikum im Vorstand vertreten sind. Das Max Delbrück Center ist Gründungspartner des DZHK.

Holger Gerhardt hat seit 2014 eine DZHK-Professur für Experimentelle Herz-Kreislauf-Forschung an der Charité Berlin und ist Leiter der Arbeitsgruppe „Integrative Vaskuläre Biologie“ am Max Delbrück Center in Berlin-Buch. Er ist außerdem Vizevorstand des Max Delbrück Center. Im DZHK war der 55-Jährige zuletzt Sprecher des DZHK-Standortes Berlin.

„Das DZHK ist ein weltweit einzigartiger interdisziplinärer Forschungsverbund mit der Aufgabe die wachsenden Herausforderungen in der Diagnose, Behandlung und Prävention von Herz-Kreislauf-Erkrankungen gemeinsam anzugehen. Neben unserer Forschung jetzt auch im Vorstand die strategische Entwicklung des DZHK unterstützen zu dürfen, ist mir eine große Freude.“

Der Biologe erforscht, wie sich Blutgefäße bilden, wenn sich Organismen entwickeln, und sucht nach Wegen, krankhaftes Gefäßwachstum zu stoppen. Ziel seiner Forschung ist es, die Blutgefäßbildung und deren Funktionsstörung bei Krankheiten noch besser zu verstehen, insbesondere bei Herzkreislauferkrankungen und bei Tumoren. 

Der DZHK-Vorstand freut sich auf die Zusammenarbeit mit Holger Gerhardt und dankt Thomas Sommer für die hervorragende und langjährige Zusammenarbeit. Der Experte für zelluläre Biochemie war von 2014 bis 2022 mit einer Unterbrechung von drei Jahren kommissarischer wissenschaftlicher Vorstand des Max Delbrück Center.

Weitere Informationen

forschen / 04.07.2024
Neues „Center of Excellence“ für Einzelzell-Omics

Foto: Max Delbrück Center
Foto: Max Delbrück Center

Am 8. Juli 2024 starten das Max Delbrück Center und Bruker eine strategische Partnerschaft, um ein Innovationszentrum für die Systemmedizin aufzubauen. Der gemeinsame Fokus: auf Massenspektrometrie basierende Einzelzell- und Multiomik-Technologien entwickeln und in die Anwendung bringen.

Das Max Delbrück Center und das Unternehmen Bruker haben eine strategische Zusammenarbeit vereinbart, um gemeinsam Innovationen in der Systemmedizin voranzutreiben. Die Partnerschaft soll es Wissenschaftler*innen beider Seiten  ermöglichen, Hand in Hand Werkzeuge und Lösungen für die Präzisionsmedizin zu entwickeln.

Das neue „MDC-Bruker Center of Excellence for Single Cell Omics“ wird am Berliner Institut für Medizinische Systembiologie des Max Delbrück Center (MDC-BIMSB) in Berlin-Mitte angesiedelt sein. Durch den „Industry-on-Campus“-Ansatz werden Forschende des Max Delbrück Center Zugang zu den neuesten Massenspektrometrie-Technologien sowie zur Expertise von Bruker in der Einzelzell- und räumlichen Proteomik haben. Gleichzeitig bekommt Bruker über die enge Zusammenarbeit mit dem Max Delbrück Center und seinen Forschungspartnern, darunter die Charité – Universitätsmedizin Berlin und das künftige Einstein Center for Early Disease Interception, wichtige Einblicke in mögliche klinische Anwendungen.

Eröffnet wird das MC-Bruker-Center am 8. Juli 2024 mit einem Symposium, bei dem zwei weltweit anerkannte Größen auf dem Gebiet sprechen werden: Professor Matthias Mann, Direktor des Max-Planck-Instituts für Biochemie und Pionier der Massenspektrometrie-basierten Proteomik, und Professor Amos Tanay vom israelischen Weizmann Institute of Science. Er kombiniert Einzelzellanalysen und umfangreiche elektronische Gesundheitsdaten auf wegweisende Art und Weise.

Komplementäre Technologien

Forschende am Max Delbrück Center haben innovative Technologien zur räumlichen Einzelzellanalyse entwickelt, die Zellen eines Gewebes in 2D und 3D erfassen. Hinzu kommen Plattformen für räumliche Einzelzell-Proteomik, die das Max Delbrück Center etabliert hat. Sie sind breit anwendbar und arbeiten mit archivierten Proben von Patient*innen mit verschiedensten Erkrankungen. Wer Gesundheit und Krankheit verstehen will, muss allerdings biologische Informationen auf der Ebene des Genoms, des Transkriptoms, des Proteoms und des Metaboloms analysieren. Bislang konzentrieren sich die meisten Ansätze auf eine einzige Modalität.

Die Proteomik-Technologien basieren auf dem timsTOF-Ultra-System von Bruker – einem hochempfindlichen Massenspektrometer, das die Proteine in einzelnen Zellen aus Kulturen und archiviertem Gewebe untersuchen kann. Es gewährt zwar einen präzisen Einblick, wie unterschiedlich das Proteom von Zelle zu Zelle ist. Es liefert aber keine Informationen zu Transkriptom oder Metabolom und gibt auch keinen Aufschluss über die Dynamik der zellulären Prozesse.

Industry on Campus: Wissenschaft und Wirtschaft vernetzen

Nun wollen das Max Delbrück Center und Bruker ihre Kooperation vertiefen. Um Krankheitsprozesse auf der Ebene einzelner oder weniger Zellen zu verstehen, wollen sie mit ihrem ersten gemeinsamen Forschungs- und Entwicklungsprojekt eine Plattform schaffen, die Proteine, Metabolite und Lipide gleichzeitig analysieren kann. Das langfristige Ziel: einen Multiomik-Workflow zu entwickeln, der in verschiedensten klinischen Zusammenhängen einsetzbar ist. Das Gemeinschaftsprojekt mit einem Gesamtvolumen von 1,2 Millionen Euro wird von der Helmholtz-Gemeinschaft durch ihre Technologietransfer-Kampagne unterstützt. Bruker finanziert 20 Prozent.

Aus der Zusammenarbeit könnte eine langfristige Partnerschaft werden – mit neuen Research and Development-Projekten, an denen auch externe Partner beteiligt sind, um neue Anwendungen für die gemeinsam entwickelte Einzelzell-Multiomik-Plattform auszuloten.

„Projekte wie dieses – und das Center of Excellence als Ganzes – passen perfekt zu unserem strategischen Ziel, gerade erst entstehende Technologien so weiter zu entwickeln, dass sie zu medizinischen Innovationen werden“, sagt Professorin Maike Sander, Wissenschaftliche Vorständin des Max Delbrück Center. „Mit unserem ‚Industry-on-campus‘-Ansatz wollen wir ein nachhaltiges Ökosystem für Innovationen schaffen, das internationale Talente anzieht. Partner aus der Wissenschaft und aus der Industrie sind bereits an einer Zusammenarbeit interessiert.“

Dr. Severin Fischer, Staatssekretär in der Berliner Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Betriebe, sagt: „Wenn Wissenschaft und Wirtschaft zusammenarbeiten, gewinnt ganz Berlin. Wir unterstützen das ganz gezielt und wollen unsere Stadt zum Innovationsstandort Nummer eins in Europa entwickeln. Die zukunftsweisende Kooperation von Max Delbrück Center und Bruker ist ein weiterer Schritt auf diesem Weg und sie zeigt, wie wir unser großes Potenzial für medizinischen Fortschritt und Wirtschaftskraft heben können.“

„Anregendes Umfeld für die biomedizinische Forschung“

„Wir freuen uns sehr darauf, zusammen mit den erstklassigen Proteomik-, Metabolomik-, Genomik- und Transkriptomik-Forscher*innen am Max Delbrück Center unsere gemeinsame Vision zu verwirklichen, Biologie und Krankheit auf Einzelzellebene mithilfe eines Multiomik-Ansatzes zu verstehen“, sagt Dr. Rohan Thakur, Präsident des Geschäftsbereichs Life Science Massenspektrometrie bei Bruker Switzerland AG. „Dass wir mit dieser Investition unsere Präsenz in Berlin verstärken, freut uns ebenfalls. Denn hier entsteht dank der vom Berliner Senat unterstützte Initiativen wie dem Einstein Center for Early Disease Interception ein anregendes und aus Zusammenarbeit ausgerichtetes Umfeld für die biomedizinische Forschung.“

„Diese außergewöhnliche Partnerschaft mit Bruker ermöglicht es uns, gemeinsam Lösungen für die zellbasierte interzeptive Medizin zu entwickeln“, sagt Professor Nikolaus Rajewsky, wissenschaftlicher Direktor des MDC-BIMSB und Co-Sprecher des Einstein Centers. „Unsere Gesellschaft altert. Chronische und schwere Krankheiten wie Krebs, Neurodegeneration und Herz-Kreislauf-Erkrankungen nehmen deutlich zu. Ohne starke interdisziplinäre Teams aus Wissenschaft und Industrie können wir diese enormen medizinischen Herausforderungen nicht bewältigen.“

„Durch die Neuerungen in der hochempfindlichen Massenspektrometrie hat die Proteomik-Forschung in den vergangenen Jahren wirklich einen Sprung nach vorne gemacht, um die Gesamtheit der in einzelnen Zellen gebildeten Proteine mit einer in der Biologie noch nie dagewesenen Auflösung zu messen“, sagt Dr. Fabian Coscia, Leiter der Arbeitsgruppe „Räumliche Proteomik am Max Delbrück Center und Mitglied des MDC-Bruker-Kernteams. „Dies ist eine hervorragende Grundlage für unsere Pläne, diese Technologie für Multiomik-Ansätze weiterzuentwickeln und noch tiefere Einblicke in Gesundheits- und Krankheitszustände zu bekommen.“

Weiterführende Informationen

Pressemitteilung auf der Webesite des Max Delbrück Centers:
https://www.mdc-berlin.de/de/news/press/neues-center-excellence-fuer-einzelzell-omics

forschen / 03.07.2024
Siegel für gute Kommunikation zu Tierversuchen

Mit vielfältigen Angeboten trägt das Max Delbrück Center dazu bei, die Debatte zu Tierversuchen zu versachlichen. Die Initiative Transparente Tierversuche zeichnet das Zentrum deshalb zum zweiten Mal mit dem Qualitätssiegel „Vorbildliche Kommunikation tierexperimenteller Forschung“ aus.

Neue Immuntherapien gegen Krebs, Experimente, die neuen Schmerzmedikamenten den Weg ebnen können, Herzen, die nach einem Infarkt nicht vernarben, sondern die Muskelzellen erneuern – es wäre leicht, bei Informationen über wissenschaftliche Erfolge einen wesentlichen Aspekt wegzulassen: die Tierversuche. Das Max Delbrück Center geht bewusst einen anderen Weg. Es kommuniziert offen und transparent, wenn neues Wissen unter anderem auf Forschung mit Tieren basiert und erklärt, warum diese Experimente notwendig sind, was es mit den 3R-Prinzipien (Replace, Reduce, Refine – Vermeiden, Verringern, Verbessern) auf sich hat und welche Limitationen Ersatzmethoden derzeit haben.

Für diesen proaktiven Ansatz zeichnet die Initiative Transparente Tierversuche das Max Delbrück Center bereits zum zweiten Mal mit dem Qualitätssiegel „Vorbildliche Kommunikation tierexperimenteller Forschung“ aus. Seit mehr als zehn Jahren „setzt das Zentrum kontinuierlich Maßstäbe in der Aufklärung über Tierversuche, mit einem klaren Fokus auf den aktiven Dialog mit der Öffentlichkeit“, heißt es in der Begründung.

Direkten Austausch ermöglichen

Neben dem umfassenden Informationsangebot auf der Webseite lobt die Initiative vor allem die Veranstaltungen des Max Delbrück Center, die den direkten Austausch ermöglichen bzw. Wissenschaftler*innen dazu ermutigen, offen über Tiersuche zu sprechen: „Indem es aktiv mit der Öffentlichkeit interagiert und Bildungsveranstaltungen unterstützt, trägt das Zentrum dazu bei, einen produktiven Dialog zum Thema Tierversuche aufzubauen.“

Das Siegel wurde während der Jubiläumsveranstaltung der Initiative am 1. Juli 2024 an fünf Institutionen deutschlandweit verliehen. Die Informationsplattform „Tierversuche verstehen“ der Allianz der Wissenschaftsorganisationen und die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) haben die Initiative Transparente Tierversuche am 1. Juli 2021 gegründet. Das Max Delbrück Center gehört zu den 53 Erstunterzeichnenden.

Weiterführende Informationen

Über das Qualitätssiegel für vorbildliche Kommunikation

Wie können Universitäten, Institute und Organisationen über ihre Forschung mit Tierversuchen informieren? Die Initiative „Tierversuche verstehen“ zeigt, an welchen Einrichtungen das bereits geschieht und erhöht die Sichtbarkeit guter Beispiele. Sie zeichnet dazu Forschungseinrichtungen und Wissenschaftsorganisationen aus, die sich in vorbildlicher Weise für transparente und offene Kommunikation und den Dialog über Tierversuche und tierexperimentelle Forschung engagieren. Die Auszeichnung soll auch neue Impulse und Anreize für andere Forschungseinrichtungen und -organisationen geben, eigene Kommunikationsanstrengungen zu intensivieren und zu verbessern. Das Siegel wird in jedem Jahr an einige Institutionen vergeben, die sich durch Aktionen und vorbildliche Kommunikationsstrategien hervorheben.

Max Delbrück Center

produzieren / 03.07.2024
Pentixapharm erwirbt Target-Discovery-Geschäft von Glycotope und ergänzt Vorstand

Würzburg und Berlin, 3. Juli 2024 – Die Pentixapharm AG, ein biopharmazeutisches Unternehmen, das neuartige, zielgerichtete Radiopharmazeutika gegen eine breite Palette von malignen Erkrankungen entwickelt, gibt bekannt, dass sie mit Wirkung zum 1. Juli 2024 eine Vereinbarung zur Übernahme des Target-Discovery-Geschäfts der in Berlin ansässigen Glycotope GmbH abgeschlossen hat.

Die Transaktion umfasst ein Portfolio präklinischer Antikörper, die sich potenziell zu Radiopharmazeutika entwickeln lassen, zudem Labore, Zellbanken, eine Datenbank mit Tumorstrukturen, Entwicklungslabore inklusive Anlagen und Geräten sowie zahlreiche Patente, Lizenzen und andere materielle Vermögensgegenstände. Insgesamt kann Pentixapharm sein Personal um ein integriertes Team von 40 erfahrenen Führungskräften, F&E-Spezialisten und Verwaltungsmitarbeitern ergänzen.

„Mit dieser Akquisition wird das geistige Eigentum von Pentixapharm über die um den CXCR4-Rezeptor aufgebauten Schutzrechte hinaus erweitert. Sie wird unsere Entwicklungspipeline und damit das Potenzial für die klinische und geschäftliche Entwicklung des Unternehmens verdoppeln“, erklärte Hakim Bouterfa, CEO von Pentixapharm. „Die Pipeline von Glycotope umfasst mehrere Kandidaten, die sich zur Entwicklung einer neuen Generation von Radiopharmazeutika unmittelbar in Machbarkeitsstudien überführen lassen. Wir freuen uns darauf, die Synergie aus dem Know-how von Pentixapharm und der Target Discovery Unit von Glycotope auszuloten und zum Nutzen der Patienten sowohl in diagnostischen als auch in therapeutischen Anwendungen einzusetzen.“

„Die Transaktion bietet Pentixapharm nicht nur die Möglichkeit, eine klinische Pipeline über die derzeitigen CXCR4-Ligand-basierten Programme hinaus aufzubauen, sondern stärkt auch die administrativen und organisatorischen Kapazitäten“, merkte Andreas Eckert an, Vorsitzender des Aufsichtsrats sowohl der Pentixapharm als auch der Muttergesellschaft Eckert & Ziegler SE (EZAG). „Pentixapharm gewinnt eine kritische Masse an Talenten, was die geplante Abspaltung an die Frankfurter Börse und die damit verbundene Trennung von EZAG erheblich erleichtert. Die in der Akquisition übernommenen Büros und Labore sind zudem groß genug, um eine Konsolidierung aller Berliner Aktivitäten an einem Standort zu ermöglichen.“

Die Übernahme wird auch zu einer neuen Zusammensetzung des Pentixapharm-Vorstands nach der geplanten Börsennotierung an der Frankfurter Wertpapierbörse führen. Hakim Bouterfa, derzeit CEO, wird in den Aufsichtsrat der Gesellschaft wechseln. Ihm wird Dirk Pleimes, Chief Medical Officer von Pentixapharm und derzeit verantwortlich für die Umsetzung des klinischen Programms, als neuer CEO nachfolgen. Patrik Kehler, ehemals Chief Scientific Officer von Glycotope, wird die Position des wissenschaftlichen Vorstands bei Pentixapharm ausfüllen, während Glycotopes ehemaliger CEO Henner Kollenberg auf Vorstandsebene die Verantwortung für die Verwaltung und Themen der Organisationsentwicklung übernimmt.

Patrik Kehler, neu ernannter Chief Scientific Officer von Pentixapharm, erläuterte: „Die Entwicklungsaktivitäten der Target Discovery Unit konzentrieren sich auf tumorassoziierte Kohlenhydratstrukturen, sogenannte GlycoTargets. Ihr Hauptvorteil gegenüber herkömmlichen Antikörpern liegt in der reduzierten Bindung an normales Gewebe. Aufgrund ihrer überlegenen Tumorspezifität sind sie für die Entwicklung in einer Reihe unterschiedlicher Wirkmechanismen geeignet. Im Bereich der Radiopharmazeutika haben sie das Potenzial, die Behandlungslücke zu schließen, die für die Mehrheit der soliden Tumore besteht.“

Über das Target-Discovery-Geschäft von Glycotope

Die Target-Discovery-Geschäft der Glycotope nutzt eine proprietäre Technologieplattform, um neue tumorspezifische monoklonale Antikörper oder Antikörperfragmente zu entwickeln. Diese zielen auf tumorassoziierte Kohlenhydratstrukturen oder Protein/Kohlenhydrat-kombinierte Glycoepitope (Glyco-Targets) ab. Die Einheit hat bisher mehr als 200 GlycoTargets entdeckt. Viele davon wurden an große Pharmaunternehmen weltweit lizenziert, wo sie sich derzeit in präklinischer und klinischer Entwicklung befinden. (http://www.glycotope.com)

Über Pentixapharm

Die Pentixapharm AG ist ein 2019 gegründetes Radiopharmazeutika-Entwicklungsunternehmen mit Hauptsitz in Würzburg, Deutschland. Derzeit ist es vollständig im Besitz der Eckert & Ziegler Gruppe, steht aber kurz vor der Abspaltung an die Frankfurter Börse. Pentixapharm fokussiert sich auf die Entwicklung von innovativen Radiopharmazeutika, die auf Liganden gegen den CXCR4-Rezeptor basieren. Sie werden sowohl diagnostisch als auch therapeutisch gegen verschiedene hämatologische und solide Tumore sowie kardiovaskuläre, endokrine und inflammatorische Erkrankungen getestet.

Die klinische Pipeline von Pentixapharm umfasst PENTIXATHER, ein Yttrium-90-basiertes Therapeutikum gegen CNS-Lymphome, und PENTIXAFOR, ein Gallium-68-basiertes Begleitdiagnostikum. Klinische Studien für beide Substanzen haben mit einer Dosisfindungsstudie für PENTIXATHER und einer Phase-III-Registrierungsstudie für PENTIXAFOR in Europa bereits begonnen. Darüber hinaus wird PENTIXAFOR als Diagnosetool für primären Hyperaldosteronismus (PA) entwickelt, eine bedeutende Ursache für Bluthochdruck. Pentixapharm bereitet gegenwärtig eine US-zentrische Phase-III-Registrierungsstudie in PA vor, die 2025 beginnen soll.
 

leben / 02.07.2024
„Panke-Quartier Buch“: Frühzeitige Beteiligung für das neue Wohnquartier läuft bis 1. August 2024

In Buch Süd sollen 650 Wohnungen gebaut werden (Foto: Campus Berlin-Buch GmbH)
In Buch Süd sollen 650 Wohnungen gebaut werden (Foto: Campus Berlin-Buch GmbH)

Im Ortsteil Buch-Süd soll unter dem Namen „Panke-Quartier Buch“ in den nächsten Jahren ein neues Wohnquartier mit rund 650 Wohnungen entstehen. Zu dem dafür vorgesehenen Bebauungsplan findet bis einschließlich 01.08.2024 die frühzeitige Beteiligung der Öffentlichkeit statt. Hierbei können sich alle Bürger:innen über die Planungen informieren sowie ihre Anregungen und Bedenken geltend machen.

Entwurf ist im Stadtentwicklungsamt, im Bucher Bürgerhaus und online einsehbar

Der Entwurf des Bebauungsplans kann in diesem Zeitraum im Stadtentwicklungsamt Pankow (Storkower Straße 97, 10407 Berlin) im Ausstellungsraum im Erdgeschoss zu in den folgenden Zeiträumen eingesehen werden: Mo. bis Mi. von 8:30 bis 16:30 Uhr, Do. von 9:00 bis 18:00 Uhr, Fr. von 8:30 bis 14:30 Uhr. Nach telefonischer Vereinbarung unter Tel.: (030) 90295-3581 kann der Entwurf auch persönlich erläutert werden.  Zusätzlich werden die Planungsunterlagen im Bucher Bürgerhaus, Franz-Schmidt-Str. 8-10, 13125 Berlin, im Flur des 2. OG ausgehangen. Die Unterlagen zum Bebauungsplanentwurf können während des Auslegungszeitraums zudem im Internet eingesehen werden unter: www.berlin.de/ba-pankow/beteiligungen sowie über die Beteiligungsplattform: www.mein.berlin.de. Anregungen und Bedenken können dabei auch direkt online in einer Stellungnahme abgegeben werden.

Über das Quartier

Das "Panke-Quartier Buch" entsteht auf den seit langem brachliegenden Flächen zwischen künftigem Pankepark und den bestehenden Wohnquartiere an der Wolfgang-Heinz-Straße. Es soll durch die landeseigene Wohnungsbaugesellschaft GESOBAU errichtet werden. Vorgesehen sind hier zu mindestens 50% bezahlbare Wohnungen nach den entsprechenden Wohnungsbauförderbestimmungen.

Bereits seit den 1980er Jahren war dieser Bereich – damals als „Buch IV“ – für den Wohnungsneubau vorgesehen. Zuletzt hat das Bezirksamt Pankow im Jahr 2020 mit dem „Rahmenplan Buch-Süd“ die Entwicklung dieser Flächen für den Wohnungsbau beschlossen, seitdem wurde die vorliegenden Konzepte mehrfach überarbeitet und zunächst verwaltungsintern intensiv diskutiert. Geplant sind neben allgemeinen Wohngebieten eine weitere Kindertagesstätte sowie öffentliche Grünflächen und öffentliche Straßenverkehrsflächen zur Erschließung des Gebietes.

Weitere Informationen: www.berlin.de/ba-pankow/beteiligungen

produzieren / 01.07.2024
Pentixapharm erweitert Aufsichtsrat um renommierten Endokrinologen Marcus Quinkler

Pentixapharm AG, ein Biotech-Unternehmen, das neuartige, zielgerichtete Radiopharmazeutika gegen eine Vielzahl von bösartigen Erkrankungen entwickelt, gab heute bekannt, dass die Hauptversammlung von Pentixapharm die Ernennung des renommierten Endokrinologen Prof. Dr. med. Marcus Quinkler in den Aufsichtsrat des Unternehmens beschlossen hat. Die Ernennung wird mit der Eintragung der Abspaltung der Pentixapharm AG von der Eckert & Ziegler SE im Handelsregister wirksam.

„Wir freuen uns sehr, Marcus Quinkler als wertvolle Ergänzung in unserem Aufsichtsrat begrüßen zu dürfen. Er ist ein anerkannter Experte unter anderem auf dem Gebiet des primären Hyperaldosteronismus, dem Fokusbereich unseres Phase-III-Leitprogramms PENTIXAFOR (PTF-302). Er wird auch dazu beitragen, die laufenden klinischen Bewertungen der neuartigen CXCR4-basierten Radiopharmazeutika-Therapie- und -Diagnostikprogramme von Pentixapharm voranzutreiben,“ erklärte Dr. Hakim Bouterfa, Gründer und Vorstandsvorsitzender der Pentixapharm Holding AG.

Marcus Quinkler ist Facharzt für Innere Medizin und Endokrinologie, Diabetologie und Andrologie. Früher in der Endokrinologie der Charité-Universitätsmedizin, Campus Mitte tätig, führt er heute eine endokrinologische Facharztpraxis in Berlin. Dr. Quinkler hat das Fachgebiet maßgeblich mitgestaltet und war Lehrbeauftragter an der Charité.

Seine akademische Ausbildung umfasst ein Medizinstudium und eine Promotion an der Freien Universität Berlin, ein von der DFG gefördertes Forschungsstipendium an der University of Birmingham und eine Habilitation an der Charité. Dr. Quinkler war maßgeblich an der Entwicklung von klinischen Leitlinien beteiligt und hatte redaktionelle Funktionen in bedeutenden Fachzeitschriften inne. Er wurde unter anderem mit dem Schoeller-Junkmann-Preis und dem Arthur-Jores-Ehrenpreis der Deutschen Gesellschaft für Endokrinologie (DGE) ausgezeichnet. Von 1996 bis 2024 hat Dr. Quinkler mehr als 270 von Experten peer-reviewte Publikationen verfasst.

Dr. Marcus Quinkler fügte hinzu: „Pentixapharms CXCR4-Liganden-Technologien werden nicht nur bei hämatologischen Indikationen evaluiert, sondern auch für eine Reihe anderer Anwendungen jenseits der Onkologie. Besonders hervorheben möchte ich das fortgeschrittene Diagnostikprogramm des Unternehmens im Bereich primärer Hyperaldosteronismus. Es hat das Potenzial als bedeutende Alternative zum aktuellen Goldstandard, die Behandlung der Patienten zu verbessern und die kardiovaskuläre Gesundheit zu fördern. Ich freue mich, dem Aufsichtsrat in diesem entscheidenden Moment beizutreten und das Unternehmen bei seinem zukünftigen Wachstum zu unterstützen.“

Dr. Quinkler wird den Aufsichtsrat der Pentixapharm AG neben dem Vorsitzenden Dr. Andreas Eckert, Jens Giltsch und Dr. Harald Hasselmann, der auch als CEO der Eckert & Ziegler SE fungiert, verstärken.

Über Pentixapharm AG

Pentixapharm ist ein 2019 gegründetes Radiopharmazeutika-Entwicklungsunternehmen mit Hauptsitz in Würzburg, Deutschland. Derzeit ist es vollständig im Besitz der Eckert & Ziegler Gruppe, steht aber kurz vor der Ausgliederung an die Frankfurter Börse. Pentixapharm fokussiert sich auf die Entwicklung von First-in-Class CXCR4-Liganden-basierten Radiopharmazeutika, die einen hohen Wert für die medizinische Praxis haben. Die diagnostischen und therapeutischen Programme werden für verschiedene hämatologische und solide Tumore sowie kardiovaskuläre und endokrine Erkrankungen getestet.

Die klinische Pipeline von Pentixapharm umfasst PENTIXATHER, ein Yttrium-90-basiertes Therapeutikum gegen CNS-Lymphome, und PENTIXAFOR, ein Gallium-68-basiertes Begleitdiagnostikum. Klinische Studien für beide Substanzen haben mit einer Dosisfindungsstudie für PENTIXATHER und einer Phase-III-Registrierungsstudie für PENTIXAFOR in Europa bereits begonnen. Darüber hinaus wird PENTIXAFOR als Diagnosetool für primären Hyperaldosteronismus, eine bedeutende Ursache für Bluthochdruck, entwickelt. Pentixapharm plant, 2025 eine fortgeschrittene klinische Studie in den USA zu initiieren.

forschen / 28.06.2024
Multiples Myelom: Aggressive Tumoren früh erkennen

Foto: Pablo Castagnola l Max Delbrück Center
Foto: Pablo Castagnola l Max Delbrück Center

Wie sich aggressive Varianten des Multiplen Myeloms früh erkennen lassen, berichten Berliner Forschende zusammen mit Partnern in „Nature Cancer“. Sie haben umfassend untersucht, wie sich Veränderungen im Erbgut auf das Protein-Profil der Tumorzellen und damit auf die Krankheitsmechanismen auswirken.

Das Multiple Myelom ist eine der häufigsten Krebserkrankungen der Immunzellen des Knochenmarks. Trotz therapeutischer Fortschritte und der Einführung neuer zellulärer Immuntherapien gibt es für das Multiple Myelom heute noch keine Heilung. Auch wenn die Behandlung zunächst anschlägt, kehrt der Krebs zurück. Um schneller und zielgerichteter eingreifen zu können, haben Forschende um Professor Jan Krönke, Medizinische Klinik mit Schwerpunkt Hämatologie, Onkologie und Tumorimmunologie der Charité – Universitätsmedizin Berlin, und Dr. Philipp Mertins, Leiter der Technologieplattform Proteomik von Max Delbrück Center und Berlin Institute of Health in der Charité (BIH) zusammen mit weiteren Partnern die Erkrankung umfassend molekular untersucht. Wie sich besonders aggressive Tumorvarianten frühzeitig erkennen lassen, beschreibt das Team jetzt im Fachmagazin „Nature Cancer“. Es zeigt auf, wie sich Veränderungen im Erbgut auf das Protein-Profil der Tumorzellen und damit auf die Krankheitsmechanismen auswirken. 

Beim Multiplen Myelom entarten Immunzellen des Knochenmarks, die Plasmazellen. Plasmazellen sind für die Produktion von Antikörpern verantwortlich. Jeder Mensch verfügt über eine Vielzahl unterschiedlicher Plasmazellen, die unterschiedliche Antikörper in großer Zahl bilden. So kann der Körper verschiedene Krankheitserreger erkennen und bekämpfen. Im Fall des Multiplen Myeloms entwickelt sich eine einzelne Plasmazelle zur Tumorzelle. Sie vermehrt sich ungehemmt und bildet eine monoklonale Zellpopulation, das heißt, es entstehen viele Zellen, die alle exakt gleich und zunächst genetisch identisch sind. Auch sie produzieren oft Antikörper in großer Zahl oder Bruchstücke von ihnen – jedoch sind diese funktionslos. Im Verlauf der Krankheit entstehen meist mehrere Tumorherde an vielen Stellen des Knochenmarks, daher der Name: Multiples, also vielfaches, Myelom. Immunschwäche, Nierenversagen, Knochenabbau und Knochenbrüche sind nur einige der Folgen des unkontrollierten Zellwachstums. 

Welchen Weg schlägt der Tumor ein?

Jede Krebserkrankung ist anders, so auch beim Multiplen Myelom. Tumorherde entwickeln sich individuell verschieden und mit unterschiedlicher Geschwindigkeit. Das erschwert eine Einschätzung des Krankheitsverlaufs und die Wahl der optimalen Behandlung. Während sich veränderte Plasmazellen manchmal nur wenig verbreiten, verhalten sie sich in anderen Fällen äußerst aggressiv, was mit einer schlechten Perspektive für den weiteren Krankheitsverlauf einhergeht.

Was also macht die Verläufe bei Multiplem Myelom so unterschiedlich? Gemeinsam mit Expert*innen für Proteinanalysen des Max Delbrück Center und des BIH haben die Forschenden genetische und molekulare Veränderungen in den Tumorzellen bei einer Gruppe von mehr als einhundert Erkrankten im Detail untersucht. Eingeflossen sind Daten von Patient*innen der Deutschen Studiengruppe Multiples Myelom (DSMM), die am Universitätsklinikum Würzburg koordiniert wird. Die Forschenden konnten somit klinische Daten von einheitlich behandelten Patient*innen über einen Zeitraum von acht Jahren und länger nach der Erstdiagnose einbeziehen.

Systemmedizin und sehr große Datenmengen

Während für andere Krebsarten die Veränderungen im Genom und ihre Auswirkungen auf das Proteom bereits gut beschrieben sind, ist dies die erste umfangreiche proteogenomische Studie für das Multiple Myelom. „Um die Krankheitsmechanismen aufzuklären, reichen Daten zur Genetik allein nicht aus“, sagt Philipp Mertins. „Wir wollten wissen, welche Folgen genetische Veränderungen auf der Ebene der Proteine haben und diese molekularbiologischen Daten mit dem tatsächlichen Verlauf bei den Patientinnen und Patienten abgleichen.“ Bei der Erhebung und Auswertung der umfangreichen Datenmengen hatte das Team Unterstützung durch die Expert*innen an Charité, BIH und des Deutschen Konsortiums für Translationale Krebsforschung (DKTK).

Neueste massenspektrometrische Methoden ermöglichten es, das Proteinprofil entarteter Plasmazellen zu erstellen und mit dem Profil gesunder Plasmazellen von nicht erkrankten Personen zu vergleichen. Das Ergebnis: Sowohl genetische Veränderungen als auch Veränderungen in den Signalwegen führen zu einer unkontrollierten Aktivierung der Krebszellen. Regulatorische Prozesse auf Proteinebene hatten dabei den stärkeren Einfluss. Die Forschenden konnten eine Proteinkonstellation ausfindig machen, die unabhängig von bekannten Risikofaktoren auf einen besonders aggressiven Krankheitsverlauf hinweist. 

Aufbruch zu neuen Therapien

„Die Erkenntnisse werden dazu beitragen, Patientinnen und Patienten künftig besser in Untergruppen einzuteilen und damit die Therapie zu personalisieren“, folgert Jan Krönke. „Wir haben wichtige Proteine und Signalwege identifiziert, die Grundlage für noch besser wirksame und verträglichere Therapien für das Multiple Myelom sein können, zum Beispiel für Immuntherapien wie die CAR-T-Zell-Therapie.“ Welche der gefundenen Zielstrukturen für neue therapeutische Ansätze tatsächlich infrage kommen, werden die Forschenden in weiteren Schritten untersuchen.

Für die Forschung und die anwendungsbezogene Entwicklung ist die Studie eine zentrale Ressource, betont Dr. Evelyn Ramberger, Erstautorin der Studie: „Um den komplexen Datensatz handhabbar zu machen, haben wir ein interaktives und frei verfügbares Online-Tool programmiert.“ Damit haben Krebsforscher*innen einen einfachen Zugang zu den Ergebnissen und können die Informationen für die Entwicklung neuer Therapien und Tests zur Therapiesteuerung nutzen. So könnten Patient*innen mit einer besonders aggressiven Form des Multiplen Myeloms möglicherweise gleich zu Beginn mit einer intensiveren Therapie behandelt werden.

Massenspektrometrie

Die Massenspektrometrie ist ein technisches Verfahren zur Analyse der Masse von Molekülen und Atomen. Die zu untersuchende Substanz wird dabei ionisiert und in eine Gasphase überführt. Die entstandenen Ionen werden mithilfe eines elektrischen Feldes stark beschleunigt und in der Analyseeinheit des Massenspektrometers nach dem Verhältnis ihrer Masse zu ihrer Ladung sortiert. Das Massenspektrum einer Substanz gibt Aufschluss über ihre molekulare Zusammensetzung. Daher eignet sich die Massenspektrometrie zur Identifizierung, Charakterisierung und Quantifizierung einer Vielzahl von Biomolekülen, wie Proteinen, Metaboliten, Zuckern und Fetten, die sich je nach Krankheitsbild und Individuum anders verhalten.

Über die Studie

Die Studie wurde unterstützt durch das Deutsche Konsortium für Translationale Krebsforschung (DKTK), die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG), das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), Mass spectrometry in Systems Medicine (MSCorSys), die Wilhelm-Sander-Stiftung und die Berliner Krebsgesellschaft. Neben Forschenden der Charité, des Berlin Institute of Health in der Charité (BIH) und des Max Delbrück Center haben Expert*innen des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ) sowie der Universitätskliniken Würzburg und Ulm, und die Deutsche Studiengruppe Multiples Myelom (DSMM, Koordination: Professor Stefan Knop und Professor Hermann Einsele), maßgeblich zu den Arbeiten beigetragen.

Max Delbrück Center

Das Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin in der Helmholtz-Gemeinschaft (Max Delbrück Center) gehört zu den international führenden biomedizinischen Forschungszentren. Nobelpreisträger Max Delbrück, geboren in Berlin, war ein Begründer der Molekularbiologie. An den Standorten in Berlin-Buch und Mitte analysieren Forscher*innen aus rund 70 Ländern das System Mensch – die Grundlagen des Lebens von seinen kleinsten Bausteinen bis zu organ-übergreifenden Mechanismen. Wenn man versteht, was das dynamische Gleichgewicht in der Zelle, einem Organ oder im ganzen Körper steuert oder stört, kann man Krankheiten vorbeugen, sie früh diagnostizieren und mit passgenauen Therapien stoppen. Die Erkenntnisse der Grundlagenforschung sollen rasch Patient*innen zugutekommen. Das Max Delbrück Center fördert daher Ausgründungen und kooperiert in Netzwerken. Besonders eng sind die Partnerschaften mit der Charité – Universitätsmedizin Berlin im gemeinsamen Experimental and Clinical Research Center (ECRC) und dem Berlin Institute of Health (BIH) in der Charité sowie dem Deutschen Zentrum für Herz-Kreislauf-Forschung (DZHK). Am Max Delbrück Center arbeiten 1800 Menschen. Finanziert wird das 1992 gegründete Max Delbrück Center zu 90 Prozent vom Bund und zu 10 Prozent vom Land Berlin.

Foto: Die Massenspektrometrie ermöglicht es, ein genaues Proteinprofil der Krebszellen zu erstellen. Die Abbildung zeigt die Ionenquelle einer LC-MS-Anlage (liquid chromatography - mass spectrometry). Durch eine feine Glasspitze wird die zu analysierende Probe in die Öffnung des Massenspektrometers transferiert. (Foto: Pablo Castagnola l Max Delbrück Center)

Quelle: Gemeinsame Pressemitteilung von Charité, BIH in der Charité und Max Delbrück Center
Multiples Myelom: Aggressive Tumoren früh erkennen

forschen, produzieren, heilen, bilden / 27.06.2024
"Haltestelle Ausbildung!" am 16. Oktober 2024 – Betriebe können sich jetzt anmelden

Letztes Jahr öffneten im Rahmen der Ausbildungsoffensive Pankow erstmals über 20 verschiedene Ausbildungsbetriebe ihre Türen und gaben Schulklassen die Möglichkeit, diverse Berufsfelder kennenzulernen und hinter die Kulissen ihrer Unternehmen zu schauen. Das enorme Interesse und positive Feedback der Schüler:innen sowie der Beteiligten können auch dieses Jahr Unternehmen in Pankow zum Anlass nehmen, um sich anzumelden. Teilnehmende Betriebe können so ihre Sichtbarkeit und Reichweite im Bezirk ausbauen, sich als engagierter Ausbildungsbetrieb zu präsentieren und Schulabgänger:innen für eine Ausbildung zu begeistern. Der Service ist kostenlos.

Am 16. Oktober 2024 können Unternehmen in Pankow dann an der Veranstaltung „Haltestelle Ausbildung!“ aktiv teilzunehmen, um interessierten Schulklassen von 9 bis 15 Uhr unterschiedliche Ausbildungsberufe hautnah vorzustellen und Auszubildende für ihr Unternehmen zu gewinnen.

Junge Menschen begeistern für einen Ausbildungsberuf

Dass viele Unternehmen mit dem enormen Fachkräfte-Engpass zu kämpfen haben, ist keine Neuigkeit. Vor allem sind Berufe im Handwerk, in der Metall- und Elektroindustrie, im MINT-Bereich (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik) sowie im Gesundheitswesen betroffen. Viele Unternehmen leiden unter dem akuten Fachkräftemangel und benötigen qualifiziertes Personal, um wettbewerbsfähig bleiben zu können. Dieser Herausforderung können sich engagierte Ausbildungsbetriebe in Pankow stellen und am 16. Oktober 2024 Jugendlichen und jungen Erwachsenen einen Einblick in ihre Tätigkeit geben. Shuttle-Busse verbinden die Standorte von Buch über Alt-Pankow bis nach Wilhelmsruh, sodass in wenigen Stunden viele Schulklassen die Standorte und ihre entsprechenden Ausbildungsberufe kennenlernen können. „Haltestelle Ausbildung!“ ist eine Möglichkeit, Begegnungen zu schaffen, ins Gespräch zu kommen, Fachkräfte zu gewinnen sowie jungen Erwachsenen eine Chance und Perspektive zu geben.

Anmeldung für Betriebe bis 31. Juli

Interessierte Ausbildungsbetriebe mit Standort in Pankow können sich ab sofort und bis zum 31. Juli 2024 unter der folgenden E-Mail-Adresse anmelden: info@ausbildungsoffensive-pankow.de

Zahlreiche Partner machen sich stark für Ausbildung in Pankow

Der Tag des offenen Ausbildungsbetriebs Pankow ist eine Gemeinschaftsinitiative der Partner Bezirksamt Pankow, Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie, ., Agentur für Arbeit Berlin Nord, Jobcenter Berlin Pankow, Jugendberufsagentur Berlin, WeTek Berlin gGmbH und QVNIA e.V. Finanziert wird die Veranstaltung aus Mitteln der Senatsverwaltung für Arbeit, Soziales, Gleichstellung, Integration, Vielfalt und Antidiskriminierung im Rahmen des Programms „Unterstützung von Maßnahmen der regionalen Berufsorientierung als Teil der gesamtstädtischen Strategie zur Stärkung der Fachkräftesicherung“.

Weitere Informationen: www.ausbildungsoffensive-pankow.de

produzieren / 27.06.2024
Hauptversammlung der Eckert & Ziegler SE beschließt Abspaltung der Pentixapharm AG

Die ordentliche Hauptversammlung der Eckert & Ziegler SE (ISIN DE0005659700) hat heute die Abspaltung der Pentixapharm AG von der Eckert & Ziegler SE und eine Dividendenausschüttung für das Geschäftsjahr 2023 in Höhe von EUR 0,05 je Aktie beschlossen.

Wie bereits im Vorjahr fand die Hauptversammlung als Präsenzveranstaltung am Sitz der Eckert & Ziegler SE in Berlin statt. Insgesamt waren dabei 57,6 % des Grundkapitals der Gesellschaft vertreten.

Die detaillierten Abstimmungsergebnisse der Hauptversammlung sowie die Präsentation des Vorstandsvorsitzenden sind auf der Webseite der Eckert & Ziegler SE veröffentlicht.
 

Über Eckert & Ziegler
Die Eckert & Ziegler SE gehört mit über 1.000 Mitarbeitern zu den führenden Anbietern von isotopentechnischen Komponenten für Nuklearmedizin und Strahlentherapie. Das Unternehmen bietet weltweit an seinen Standorten Dienstleistungen und Produkte im Bereich der Radiopharmazie an, von der frühen Entwicklung bis hin zur Kommerzialisierung. Die Eckert & Ziegler Aktie (ISIN DE0005659700) ist im TecDAX der Deutschen Börse gelistet.
 

Quelle: Pressemeldung Eckert & Ziegler
Hauptversammlung der Eckert & Ziegler SE beschließt Abspaltung der Pentixapharm AG

forschen / 26.06.2024
3D-Karten kranker Gewebe mit subzellulärer Präzision

2D-Karte der Genexpression in einem metastasierten Lymphknoten. Foto: AG N. Rajewsky, Max Delbrück Center
2D-Karte der Genexpression in einem metastasierten Lymphknoten. Foto: AG N. Rajewsky, Max Delbrück Center

Ein Team um Nikolaus Rajewsky vom Max Delbrück Center hat eine frei zugängliche Plattform entwickelt, die Gewebeproben von Patient*innen mit subzellulärer Präzision auswertet. Die molekularen Karten erlauben detaillierte Analysen und können die klinische Pathologie verbessern, heißt es in „Cell“.

Die Arbeitsgruppe um den Systembiologen Professor Nikolaus Rajewsky hat eine Plattform für räumliche Transkriptomik namens Open-ST entwickelt. Die Plattform rekonstruiert die Genexpression in den Zellen eines Gewebes in drei Dimensionen, berichten die Wissenschaftler*innen in „Cell“. Sie generiert diese Karten mit einer so hohen Auflösung, dass molekulare und (sub)zelluläre Strukturen erkennbar sind, die in herkömmlichen 2D-Ansichten oft verloren gehen. 

Open-ST konnte zum Beispiel die Zelltypen aus dem Gewebe von Mäuse-Hirnen mit subzellulärer Auflösung darstellen. Von einem Patienten mit einem Kopf-Hals-Tumor lagen Biopsien aus dem Tumor, aus einem gesunden und einem metastasierten Lymphknoten vor; hier konnte die Plattform die Vielfalt der Immun-, Stroma- und Tumor-Zellpopulationen abbilden. Sie zeigte, dass diese Zellpopulationen an bestimmten Stellen im Primärtumor besonders intensiv miteinander kommunizierten und sich um diese Stellen herum gruppiert hatten. Die Struktur ging allerdings in der Metastase verloren. 

Solche Einblicke können Forscher*innen helfen, das Zusammenspiel von Krebszellen und ihrer Umgebung zu verstehen – und möglicherweise aufzudecken, wie der Krebs dem Immunsystem entkommt. Sie können die Daten auch nutzen, um Angriffspunkte für Medikamente zu finden, die auf den jeweiligen Patienten oder die jeweilige Patientin zugeschnitten sind. Die Plattform ist nicht auf Krebs beschränkt; sie kann jedes beliebige Gewebe und ganz unterschiedliche Organismen analysieren.

„Solche Technologien unterstützen die Suche nach Angriffspunkten für Wirkstoffe und die Forschung an neuen Therapien. Davon sind wir fest überzeugt“, sagt Dr. Nikos Karaiskos. Der Wissenschaftler aus der Arbeitsgruppe von Rajewsky am Berliner Institut für Medizinische Systembiologie des Max Delbrück Centers (MDC-BIMSB) ist korrespondierender Autor der Studie.  

Die räumliche Komplexität von Geweben sichtbar machen

Transkriptomik zeigt, welche Gene in einer Zelle oder Zellpopulation gerade abgelesen werden. Doch in der Regel werden keine räumlichen Informationen erfasst. Die räumliche Transkriptomik dagegen misst bei der jeweiligen Gewebeprobe die RNA-Expression im Raum. Open-ST bietet eine kostengünstige, hochaufgelöste und einfach anwendbare Methode, die sowohl die Morphologie des Gewebes berücksichtigt als auch die räumliche Transkriptomik des Gewebeschnitts. Serielle 2D-Karten können so aufeinander ausgerichtet werden, dass ein „virtueller 3D-Gewebeblock“ entsteht.  

„Wenn wir das komplexe Zusammenspiel erfassen wollen, das den Verlauf einer Krankheit befeuert, müssen wir zunächst die räumlichen Beziehungen von Zellen in erkranktem Gewebe verstehen“, sagt Nikolaus Rajewsky, der auch Direktor des MDC-BIMSB ist. „Mit den Open-ST-Daten können wir Zell-Zell-Interaktionen systematisch screenen und so die Mechanismen entdecken, die Gesundheit und Krankheit zugrundeliegen. Möglicherweise finden wir so auch Wege, um Gewebe umzuprogrammieren.“

Die Open-ST-Bilder von Krebsgewebe zeigten zudem potenzielle Biomarker an der dreidimensionalen Grenze zwischen Lymphknoten und Tumorzellen. Sie könnten Angriffspunkte für Medikamente sein. „Diese Strukturen waren in den 2D-Bildern unsichtbar. Sie konnten erst dank der unbeeinflussten Rekonstruktion des Gewebes in 3D erkannt werden“, sagt Daniel León-Periñán, einer der Erstautor*innen der Studie.  

„Wir haben hier eine ganz neues Maß der Präzison erreicht“, sagt Rajewsky. „Man kann virtuell zu jeder beliebigen Stelle in der 3D-Rekonstruktion navigieren, um molekulare Mechanismen in einzelnen Zellen oder zum Beispiel an der Grenze zwischen gesunden Zellen und Tumor zu identifizieren. Das ist entscheidend, wenn wir Krankheiten zielgerichtet therapieren wollen.“

Eine kostengünstige und frei zugängliche Technologie 

Ein großer Vorteil von Open-ST sind die Kosten. Kommerziell erhältliche räumliche Transkriptomik-Werkzeuge sind teilweise unerschwinglich teuer. Open-ST verwendet dagegen Standardgeräte im Labor und erfasst die RNA effizient. Beides senkt die Kosten erheblich. Forscher*innen können ihre Studien daher auf große Stichprobengrößen ausdehnen und zum Beispiel ganze Kohorten von Patientinnen und Patienten untersuchen.

Dem Team liegt eine umfassende Nutzung der Plattform am Herzen und hat daher den gesamten experimentellen und informatischen Workflow frei zugänglich gemacht. „Wichtig zu wissen für die künftige Projekte ist: Die Plattform ist modular aufgebaut. Open-ST kann also an besondere Anforderungen angepasst werden“, sagt León-Periñán. „Sämtliche Werkzeuge sind so flexibel, dass sie entsprechend eingestellt und geändert werden können.“  

„Wir wollten eine Methode entwickeln, die nicht nur leistungsfähig ist, sondern auch zugänglich – das ist ganz zentral“, sagt Marie Schott, Technische Assistentin in der AG Rajewsky und eine der Erstautor*innen der Studie. „Wir hoffen, dass wir die Technologie dank der geringeren Kosten und der reduzierten Komplexität demokratisieren können und so den Fortschritt beschleunigen.“

Max Delbrück Center 

Das Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin in der Helmholtz-Gemeinschaft (Max Delbrück Center) gehört zu den international führenden biomedizinischen Forschungszentren. Nobelpreisträger Max Delbrück, geboren in Berlin, war ein Begründer der Molekularbiologie. An den Standorten in Berlin-Buch und Mitte analysieren Forscher*innen aus rund 70 Ländern das System Mensch – die Grundlagen des Lebens von seinen kleinsten Bausteinen bis zu organ-übergreifenden Mechanismen. Wenn man versteht, was das dynamische Gleichgewicht in der Zelle, einem Organ oder im ganzen Körper steuert oder stört, kann man Krankheiten vorbeugen, sie früh diagnostizieren und mit passgenauen Therapien stoppen. Die Erkenntnisse der Grundlagenforschung sollen rasch Patient*innen zugutekommen. Das Max Delbrück Center fördert daher Ausgründungen und kooperiert in Netzwerken. Besonders eng sind die Partnerschaften mit der Charité – Universitätsmedizin Berlin im gemeinsamen Experimental and Clinical Research Center (ECRC) und dem Berlin Institute of Health (BIH) in der Charité sowie dem Deutschen Zentrum für Herz-Kreislauf-Forschung (DZHK). Am Max Delbrück Center arbeiten 1800 Menschen. Finanziert wird das 1992 gegründete Max Delbrück Center zu 90 Prozent vom Bund und zu 10 Prozent vom Land Berlin.

Quelle: Pressemitteilung Max Delbrück Center
3D-Karten kranker Gewebe mit subzellulärer Präzision

bilden / 26.06.2024
Spendenaufruf für Musikaustausch mit der Partnerstadt Riwne – Freundschaftskonzert am 17. September geplant

Spendenaufruf für Musikaustausch mit der Partnerstadt Riwne – Freundschaftskonzert am 17. September geplant

Musik verbindet! Im Rahmen der Städtepartnerschaft mit der westukrainischen Stadt Riwne plant das Bezirksamt Pankow gemeinsam mit der Musikschule Béla Bartók einen Musikaustausch und ein anschließendes Konzert im Rahmen des Weißenseer Kultursommers im September 2024. Beim Freundschaftskonzert werden Studierende der Musikhochschule Riwne und Schüler:innen der Musikschule Béla Bartók gemeinsam in einem Orchester spielen. Der Eintritt ist frei.

Spenden für Austausch

Um das einwöchige Austausch-Programm, die Unterbringung und den Transport zu finanzieren, bittet das Bezirksamt um Spenden. Das Konzert soll im Rahmen des Weißenseer Kultursommers am Dienstag, dem 17. September 2024, 19:00 Uhr, im Bildungs- und Kulturzentrum Peter Edel stattfinden (Berliner Allee 125, 13088 Berlin). Der Eintritt ist frei.

Ab sofort sind Spenden möglich bei der Bezirkskasse Pankow, IBAN DE06 1005 0000 4163 6100 01, Verwendungszweck: 2433000675003/Musikaustausch.

Weitere Informationen bei der Koordinierungsstelle Solidaritätspartnerschaft, Daryna Illienko, Tel.: 030 90295 -2624, E-Mail: Daryna.Illienko@ba-pankow.berlin.de

Weitere Infos zum Freundschaftskonzert:

https://weissensee-kultur.de/events/freundschaftskonzert-pankow-riwne/

Weitere Infos zur Städtepartnerschaft:

www.berlin.de/ba-pankow/riwne

produzieren / 25.06.2024
Eckert & Ziegler Tochter Pentixapharm erhält positive Rückmeldung der FDA zum Start einer Phase-III-Studie mit PentixaFor als radiopharmazeutisches Diagnostikum für primären Aldosteronismus

Die Pentixapharm AG, ein Unternehmen, das Radiopharmazeutika entwickelt und sich zu 100% im Besitz der Eckert & Ziegler SE befindet, gab heute bekannt, dass es nach einem kürzlich stattgefundenen Type-C-Meeting mit der amerikanischen Gesundheitsbehörde FDA (Food and Drug Administration) eine positive Rückmeldung erhalten hat, um direkt mit einer Phase-III-Zulassungsstudie für sein radiopharmazeutisches Diagnostikum Ga68-PentixaFor für primären Aldosteronismus (PA) zu beginnen. PA ist eine Erkrankung der Nebenniere und die häufigste Ursache für sekundäre Hypertonie (Bluthochdruck). Sie wird auch als Conn-Syndrom bezeichnet.

Das Protokoll des Type-C-Meetings stellt keine formelle Genehmigung des konkreten Entwicklungsplans durch die FDA dar. Es weist aber darauf hin, dass die klinischen Daten, die von verschiedenen akademischen Gruppen unabhängig von Pentixapharm erhoben wurden, als Evidenz ausreichen können, um das Unternehmen von der Notwendigkeit einer Phase-II-Studie zu entlasten. Das Protokoll bestätigt auch, dass Ga68-PentixaFor einen ungedeckten medizinischen Bedarf für eine schwerwiegende Erkrankung adressiert und damit zwei wesentliche Kriterien für die Fast-Track- und Breakthrough-Designation erfüllt. Pentixapharm kann diese mit seiner Investigational-New-Drug-(IND)-Einreichung zum Start der Phase-III-Studie beantragen.

Ga68-PentixaFor ist ein neuartiger Tracer, der in der Positronen-Emissions-Tomographie (PET) als Bildgebungsverfahren für Aldosteron-hypersekretierende Adenome bei Patienten mit diagnostiziertem PA verwendet wird. Die geschätzte Prävalenz ist im Laufe der Jahre erheblich gestiegen und liegt in einigen Populationen mit resistenter Hypertonie bei über 20%1. Die Erkrankung ist entweder durch ein einseitiges (unilaterales) Aldosteron-produzierendes Adenom (APA) oder eine bilaterale Nebennierenhyperplasie (BAH) gekennzeichnet. Der derzeitige Goldstandard zur Differenzierung dieser beiden Formen ist die Entnahme von Venenproben aus der Nebenniere (Adrenal Venous Sampling, AVS), ein komplexes und invasives Verfahren. Bei der überwiegenden Mehrheit der Patienten mit einseitigem PA, die sich nach erfolgreicher AVS einer Nebennierenresektion unterziehen, kommt es zu einer vollständigen biochemischen Normalisierung2. Es besteht bei der Diagnose jedoch das Risiko eine bilaterale Erkrankung nicht korrekt zu erkennen. In einem solchen Fall würde der Patient nicht von der Entfernung der Drüse profitieren.

Dr. Dirk Pleimes, Chief Scientific & Medical Officer der Pentixapharm AG, kommentierte: „Die positive Rückmeldung der FDA ist ein bedeutender Meilenstein für unser Unternehmen in der Entwicklung unseres führenden diagnostischen Produktkandidaten. Unser Ziel ist es, Ga68-PentixaFor als die erste nicht-invasive und präzise Alternative ihrer Art zur Entnahme von Venenproben aus der Nebenniere zu entwickeln.  Unsere Methode hat das Potenzial, die diagnostische Subtypisierung bei primärem Aldosteronismus grundlegend zu verändern und die Behandlungsergebnisse für die Patienten erheblich zu verbessern. Die Diskussion mit den US-Zulassungsbehörden hat uns wertvolle Erkenntnisse geliefert, die es uns ermöglichen, eine auf die USA ausgerichtete Phase-III-Zulassungsstudie durchzuführen. Diese wird auch in die Zulassungsanträge für andere Regionen einfließen."

Über Pentixapharm AG

Pentixapharm ist ein 2019 gegründetes Unternehmen mit Sitz in Würzburg, das Radiopharmazeutika entwickelt. Es befindet sich zu 100% im Besitz der Eckert & Ziegler Gruppe, einem der weltweit größten Anbieter von Isotopentechnologie für medizinische, wissenschaftliche und industrielle Anwendungen. Pentixapharm fokussiert sich auf radiopharmazeutische First-in-Class-Ansätze auf der Basis von CXCR4-Liganden, die einen hohen Wert für die medizinische Praxis haben. Die diagnostischen und therapeutischen Programme werden für verschiedene hämatologische und solide Krebsarten sowie kardiovaskuläre und endokrine Erkrankungen getestet.

[1] Yozamp N, Vaidya A. The Prevalence of Primary Aldosteronism and Evolving Approaches for Treatment. Curr Opin Endocr Metab Res. 2019 Oct;8:30-39. doi: 10.1016/j.coemr.2019.07.001. Epub 2019 Jul 9. PMID: 32832727; PMCID: PMC7442120.

[2] Zhou, Y., Zhang, M., Ke, S., & Liu, L. (2017). Hypertension outcomes of adrenalectomy in patients with primary aldosteronism: a systematic review and meta-analysis. BMC endocrine disorders, 17(1), 1-9.

Quelle: Pressemitteilung Eckert & Ziegler SE
Eckert & Ziegler Tochter Pentixapharm erhält positive Rückmeldung der FDA zum Start einer Phase-III-Studie mit PentixaFor als radiopharmazeutisches Diagnostikum für primären Aldosteronismus

leben / 20.06.2024
Zweite Beteiligungsveranstaltung zum Klimaschutzkonzept am 8. Juli im BVV-Saal

Das Bezirksamt Pankow erarbeitet ein integriertes Klimaschutzkonzept und bindet bei der Erstellung alle Interessierten aktiv ein. Die Leitstelle Klimaschutz lädt daher zur zweiten Beteiligungsveranstaltung am Montag, dem 8. Juli 2024 von 17:00 bis 20:00 Uhr in den Saal der Bezirksverordnetenversammlung ein. Der Saal befindet sich in der Fröbelstraße 17, Haus 7, 10405 Berlin und ist barrierefrei zugänglich. Bei Bedarf können Sprach- und Gebärdendolmetscher angefordert werden.

Die Veranstaltung bietet allen Teilnehmenden die Möglichkeit, sich über die bisher entwickelten Maßnahmen zu informieren, diese zu diskutieren und eigene Priorisierungen vorzunehmen. An Ständen kann man sich aktiv beteiligen, mit Expert:innen ins Gespräch kommen und eigene Visionen für ein nachhaltiges Pankow einbringen. Moderiert wird die Veranstaltung erneut von AG.URBAN.

Alle sind herzlich willkommen!

Die Veranstaltung richtet sich an alle Interessierten, unabhängig von Herkunft oder Hintergrund. Ob Unternehmen, Verein, Verband, Initiative, Kirchengemeinde oder Einzelperson: Jede Stimme zählt!

Anmeldung bis 7. Juli möglich

Um die Zahl der Teilnehmenden besser planen zu können, wird bis einschließlich 7. Juli 2024 um Anmeldung gebeten unter t1p.de/klimakonzept-pankow2. Wer nicht über einen Zugang zum Internet verfügt, kann sich auch telefonisch bei der Leitstelle Klimaschutz unter Tel. 030 90295 -2575 anmelden.

Über das Klimaschutzkonzept

Im Konzept sollen Ziele und Maßnahmen zur Reduzierung von Treibhausgasemissionen und damit zur Eindämmung des Klimawandels festgelegt werden. Die Maßnahmen werden konkreten Handlungsfeldern zugeschrieben, diese sind CO2-neutrale Verwaltung, Energie und Gebäude, Mobilität, Wirtschaft, private Haushalte und Konsum, natürlicher Klimaschutz und Klimaanpassung.

Kontakt:

Bezirksamt Pankow
Leitstelle Klimaschutz
Telefon: 030 90295-2575
E-Mail: klimaschutz@ba-pankow.berlin.de

Weitere Informationen: https://www.berlin.de/ba-pankow/klimaschutzkonzept

forschen, produzieren, heilen / 20.06.2024
Neuartiges Krebs-Therapeutikum mit Komponenten aus der Grundlagenforschung am FMP geht in klinische Phase

P5-Labeling-Technologie als molekularer Klebstoff zur Gewinnung von Antikörper-Wirkstoff-Konjugaten (ADCs) für klinische Phase-I-Studien gegen Krebs (Visualisierung von Barth van Rossum/FMP)
P5-Labeling-Technologie als molekularer Klebstoff zur Gewinnung von Antikörper-Wirkstoff-Konjugaten (ADCs) für klinische Phase-I-Studien gegen Krebs (Visualisierung von Barth van Rossum/FMP)

Wegweisende Innovationen von Forschenden des Leibniz-Forschungsinstituts für Molekulare Pharmakologie (FMP) lieferten die Basis für die Entwicklung eines Antikörper-Wirkstoff-Konjugats (ADCs) durch das Unternehmen Tubulis, das nun im Rahmen einer Phase-I/IIa-Studie bei Tumor-Erkrankten eingesetzt wird. Durch eine neue Linkerchemie, die so genannte P5-Technologie, wird der Wirkstoff sicher an sein Ziel gebracht und kann seine Wirkung zudem über lange Zeit entfalten. Die klinische Erprobung nur wenige Jahre nach der Entdeckung der P5-Technologie stellt einen bedeutenden Erfolg dar, der das Potenzial für angewandte Forschung in einem Grundlagenforschungsinstitut aufzeigt.

Durch eine neue Linkerchemie, die so genannte P5-Technologie, wird der Wirkstoff sicher an sein Ziel gebracht und kann seine Wirkung zudem über lange Zeit entfalten. Die klinische Erprobung nur wenige Jahre nach der Entdeckung der P5-Technologie stellt einen bedeutenden Erfolg dar, der das Potenzial für angewandte Forschung in einem Grundlagenforschungsinstitut aufzeigt.

Um Krebserkrankungen zu bekämpfen, sind Wirkstoffe gefragt, die gezielt erkrankte Zellen ansteuern und sie vernichten – ohne dass das umliegende gesunde Gewebe oder andere Körperfunktionen Schaden nehmen, wie häufig bei klassischen Chemotherapien beobachtet. So genannte Antikörper-Wirkstoff-Konjugate (ADCs) sind in der Lage, Tumorzellen gezielt anzugreifen, indem die Antikörper toxische Wirkstoffe an gesunden Zellen vorbei direkt am Tumor abliefern. ADCs werden bereits seit vielen Jahren eingesetzt, haben aber oft nur eine begrenzte Wirksamkeit. Das liegt vor allem daran, dass Wirkstoffe ihr Ziel, die Tumorzelle, gar nicht erst erreichen, sondern vorher abfallen. Ein Team von Prof. Hackenberger am FMP hat genau dieses Problem adressiert und die neuartige P5-Technologie entwickelt, die eine der zentralen Komponenten des vom Unternehmen Tubulis entwickelten ADCs ist. Hackenberger forscht seit knapp 20 Jahren an chemischen Verfahren, mit denen sich Proteine und Antikörper gezielt funktionalisieren lassen. Hierbei entdeckte er mit seinem Team am FMP Reaktionen, die stabile Konjugate von Wirkstoffen und Antikörpern liefern und dabei hervorragende Löslichkeits-eigenschaften aufweisen.

„Mit der P5-Technologie lassen sich hochstabile, lösliche Antikörper-Konjugate herstellen, die sich hervorragend als potenzielle Therapeutika eignen“, so Marc-André Kasper, der diese Reaktion in seiner Doktorarbeit am FMP entwickelt hat und nun die chemische Forschung bei Tubulis leitet. „Dabei fungiert der Antikörper, auf dem der Wirkstoff sitzt, als eine Art Spürhund, der die Krebszelle findet.“ Ein weiterer Vorteil der neuen Technologie ist die langanhaltende Wirksamkeit. Bereits bei einmaliger Gabe zeigte sich in präklinischen Vorstudien eine komplette Regression des Tumors, die bestehen bleibt. Frühere ADCs lösten dagegen häufig unerwünschte Nebenwirkungen aus, weil der Wirkstoff vom Antikörper abfiel, bevor er die Zielzelle erreichen konnte.

„Unser Labor und besonders ich, sind sehr stolz, dass wir mit unserer aus der Grundlagenforschung entwickelten Technologie einen wichtigen Beitrag zu einem ADC-Kandidaten liefern konnten, der jetzt in Krebspatienten erprobt wird, und dabei helfen könnte ihre Tumorerkrankung effektiv zu bekämpfen“, sagte Prof. Hackenberger, Leiter der Forschungsgruppe am FMP, das die Basis für die P5 Technologie lieferte. „Diese Technologie bietet ein großes Potential für die Entwicklung neuartiger ADC-Produktkandidaten und ich bin begeistert von den Fortschritten, die das Tubulis Team in den letzten Jahren bis zu diesem großen Meilenstein erreicht hat.“

Im nächsten Schritt wurde die P5-Technologie von der Firma Tubulis, einer gemeinsamen Ausgründung des FMP mit der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) München, angewendet, um einen Topoisomerase 1-Wirkstoff mit einem spezifischen Antikörper für Ovarialkarzinom (Eierstockkrebs) sowie das Lungenkarzinom zu koppeln. Beide Tumor-Arten sind mit einer hohen Mortalität verbunden. Es entstand der ADC TUB-040, welcher nun durch das Unternehmen in einer Phase-I/IIa-Studie bei Krebspatienten in den USA, Deutschland, Spanien und dem Vereinigten Königreich getestet wird.

In naher Zukunft wird ein weiteres ADC-Molekül (TUB-030) ebenfalls in Phase-I/IIa-Studien getestet. Tubulis wird die Technologie auch in weiteren ADC-Produktkandidaten und in seinen Partnerschaften einsetzen, während das FMP weiter an der Technologie forschen und diese auf andere Gebiete der Grundlagenforschung ausweiten wird.

Abb.: P5-Labeling-Technologie als molekularer Klebstoff zur Gewinnung von Antikörper-Wirkstoff-Konjugaten (ADCs) für klinische Phase-I-Studien gegen Krebs. (Visualisierung von Barth van Rossum/FMP)

Mehr Informationen finden Sie auf der Website des FMP

forschen, produzieren, heilen, bilden / 20.06.2024
Lange Nacht der Wissenschaften auf dem Campus Berlin-Buch: Die faszinierende Welt der Biomedizin entdecken

Foto: Peter Himsel/Campus Berlin-Buch GmbH
Foto: Peter Himsel/Campus Berlin-Buch GmbH

In Buch dreht sich alles um die Medizin der Zukunft. Lernen Sie unsere Forschung zur Langen Nacht der Wissenschaften am 22. Juni kennen – mit einem spannenden Programm für die ganze Familie. Spazieren Sie durch ein Herzmodell, erfahren Sie, wie an Mini-Organen geforscht wird, wie die Genschere CRISPR/Cas funktioniert oder Medikamente entstehen.

Am 22. Juni 2024 öffnen unsere Forschenden die Labore für die Besucher:innen der Langen Nacht der Wissenschaften. Das Programm des Campus Berlin-Buch bietet eine Fülle an Wissenszuwachs und Unterhaltung für die ganze Familie. Tauchen Sie ein in die faszinierende Welt der Biomedizin! Es gibt spannende Führungen, interaktive Stände, Experimente zum Mitmachen, eine Chemie-Zauber-Show, ein Quiz und Forschungsdiplome für die Jüngsten. Wer eine Pause braucht, kann kostenlos das große Bungee-Trampolin nutzen, die T-Wall ausprobieren oder sich mit dem Fahrrad-Shuttle kutschieren lassen. Auch für eine kulinarische Vielfalt ist gesorgt. Später am Abend gibt es zur Entspannung ein Live-Quiz für bunt gemischte Teams aus dem Publikum.

Nehmen Sie sich Zeit, um sich ein Programm aus den vielen Angeboten unseres Wissenschafts- und Technologiecampus zusammenzustellen. Einige Highlights stellen wir Ihnen hier vor:

Hier geht es mitten ins Herz

Tag für Tag schlägt das menschliche Herz zuverlässig rund 100.000 Mal. Es pumpt Blut immer nur in eine Richtung durch die vier verschiedenen Kammern und stellt sicher, dass jeder Winkel des Körpers permanent mit Nährstoffen und Sauerstoff versorgt ist und dass Kohlendioxid und Abfallstoffe abtransportiert werden. Aber wie sieht es genau aus? Treten Sie in das Herzmodell, das auch einige Erkrankungen des Herzens zeigt. Unsere Wissenschaftler:innen sind dabei und beantworten Ihre Fragen.

Eine Reise in die rätselhafte und faszinierende Welt der „Mini-Organe“

Organoide sind winzige, selbstorganisierte 3D-Gewebe, die aus Stammzellen gewonnen werden. Mit ihnen können menschliche Krankheiten untersucht, Arzneimittel erprobt und in Zukunft sogar Transplantate hergestellt werden. Die Forschenden der Arbeitsgruppe von Dr. Mina Gouti am Max Delbrück Center präsentieren Ihnen neueste Fortschritte, gehen auf Hoffnung und Hype ein. Sie können im Labor Organoide unter dem Mikroskop betrachten und mehr über ihre Herstellung erfahren.

Nacktmulle mit Taktgefühl

Sie sind ziemlich schmerzfrei, sozial und doch autoritär. Sie tratschen und kuscheln gern, werden steinalt und finden sich in völliger Dunkelheit problemlos zurecht: Nacktmulle. Prof. Lewin erforscht mit seiner Arbeitsgruppe am Max Delbrück Center die außergewöhnliche Biologie dieser Wesen, um zum Beispiel die molekularen Mechanismen des Schmerzempfindens besser zu verstehen. Erfahren Sie, was wir von Nacktmullen über uns selbst und für die Therapie menschlicher Erkrankungen lernen können.

Die Genschere CRISPR/Cas9 – wichtiges Werkzeug in der Gen-Forschung und Gen-Therapie

Die Arbeitsgemeinschaft von Prof. Klaus Rajewsky befasst sich mit Immunregulation und Krebs. Sein Team gibt Ihnen einen Einblick in die Grundlagen der Genschere CRISPR/Cas9. Dabei erklären die Forschenden, wie uns diese Technologie in der Forschung und als Therapie in der Klinik helfen kann. Die Besucher:innen können selbst zur Pipette greifen und Gene manipulieren.

Die verborgene Welt des Mikobioms – von menschlicher Gesundheit bis zum globalen Ökosystem

Unser Mikrobiom besteht aus einer enormen Vielfalt von Mikroben, darunter Bakterien, Viren, Archaeen und Pilze. Dieses Ökosystem ist nicht nur in uns, sondern überall auf der Erde zu finden. Es zu erforschen, hat unsere Sicht auf die Gesundheit grundlegend verändert. Mehr noch: Wir können zeigen, dass das Mikrobiom für das Wohl des Planeten entscheidend ist. Theda Bartolomaeus aus der Arbeitsgruppe von Dr. Sofia Forslund am Max Delbrück Center hält darüber einen Vortrag. Der Fokus liegt auf dem Zusammenspiel zwischen Mikrobiom und Herz-Kreislauf- sowie Stoffwechselerkrankungen – um personalisierte Therapien zu ermöglichen oder mit unserer Ernährung Krankheiten zu vermeiden.

Wer bin ich? Wir finden es heraus mit Massenspektrometrie

Eiweiße und andere Moleküle sind so klein, dass wir mit bloßem Auge nicht erkennen können, worum es sich handelt. Um die Art der Moleküle zu bestimmen, benutzt die Arbeitsgruppe von Dr. Fan Liu am Leibniz-Forschungsinstitut für Molekulare Pharmakologie (FMP) Massenspektrometrie, die das Gewicht der winzigen Teilchen bestimmen kann. Die Forschenden zeigen Ihnen, wie man die Moleküle auftrennt und anschließend über ihr Gewicht identifiziert.

Auf dem Weg zum perfekten Medikament – Chemische Reaktionen und Wirkstoffe

Am FMP erfahren Sie im Bereich Medizinische Chemie vom Team von Dr. Marc Nazaré, wie Medikamente gegen Krebs, Diabetes oder Alzheimer entstehen. Entdecken Sie die Welt der medizinischen Chemie und der Forschung an neuen Wirkstoffen und neuen Molekülen, welche die Medikamente von morgen sein können.

Mitmachen statt zusehen

Mikroskopieren, pipettieren, experimentieren – zur Langen Nacht der Wissenschaften lädt das Gläserne Labor mit dem Forschergarten und seinen Partnerschulen Kinder und Jugendliche zum Mitmachen ein. Neugierig auf Laborgeräte? Hier könnt ihr sie ausprobieren. Es darf gewogen, geschüttelt und pipettiert werden. Werdet Umweltdetektive, lernt alles über euren Herzschlag, tretet in einer Knobel-Challenge gegen einen intelligenten Einzeller an und sammelt an den Stationen Punkte für euer persönliches Forschungsdiplom!

Heilen mit Biotechnologie und Medizintechnik

Wer sich für die Entwicklung neuer biotechnologischer Medikamente interessiert, ist in den Forschungslaboren der Campus-Firma Silence Therapeutics willkommen. Sie nutzt einen natürlichen Mechanismus menschlicher Zellen, um Krankheiten zu behandeln: die RNA-Interferenz (RNAi). Damit verringert sie die Produktion krankheitsverursachender Proteine. Einblicke in die Welt der Nuklearmedizin gibt es bei der Eckert & Ziegler SE. Entdecken Sie, wie Radioisotope bei der Krebsbehandlung eingesetzt werden und dazu beitragen, Leben zu retten.

Das Programm bietet unter anderem auch Führungen, die den Campus und dessen Wissenschaftsgeschichte beleuchten. Ein besonderer Programmpunkt soll noch erwähnt werden: Die Bundessieger im Fachgebiet Biologie von Jugend forscht, die hier auf dem Campus starteten, stellen ihr Projekt einer mikrobiellen Brennstoffzelle vor: Strom wird darin mithilfe von bioelektrischen Mikroorganismen erzeugt!

Wir freuen uns auf Ihren Besuch zur Langen Nacht der Wissenschaften!

SERVICE

15:00 bis 23:00 Uhr                               
Zentraler Infopunkt 
Sie wollen sich für eine Laborführung oder einen Workshop anmelden? Sie haben Fragen zu unseren Angeboten? Dann sind Sie am zentralen Infopunkt richtig! Ab 15 Uhr erhalten Sie hier Informationen über das Programm auf dem Campus Berlin-Buch und können Plätze für Veranstaltungen mit begrenzter Teilnehmendenzahl reservieren. Für Veranstaltungen, die nach 18:30 Uhr starten, können Sie sich ab 18:00 Uhr anmelden. Die Führungen starten vor dem Haupteingang des Max Delbrück Communications Center (MDC.C).
Ort: Foyer, Max Delbrück Communications Center (MDC.C) (C83)

16:00 bis 20:30 Uhr
Abendkasse 
Die Tickets zur Langen Nacht der Wissenschaft gelten für alle Veranstaltungen in den teilnehmenden Wissenschaftseinrichtungen. Außerdem können Sie damit die Sonderbusse kostenfrei nutzen. Bei manchen Angeboten wie Workshops und Laborführungen ist allerdings die Zahl der Plätze begrenzt. Dafür müssen Sie sich zusätzlich am zentralen Infopunkt anmelden – natürlich kostenfrei.
Ort: Vor dem Max Delbrück Communications Center (MDC.C) (C83)

Das Helios Klinikum Berlin-Buch ist in der Langen Nacht der Wissenschaften mit dabei. Hier finden Sie Informationen zum Programm.

Informationen der Einrichtungen des Campus Berlin-Buch finden Sie hier:

Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin in der Helmholtz-Gemeinschaft (Max Delbrück Center)

Leibniz-Forschungsinstitut für Molekulare Pharmakologie

Gläsernes Labor

Berlin Institute of Health at Charité (BIH)

 

Mehr zur Langen Nacht der Wissenschaften auf dem Campus Berlin-Buch

Die Lange Nacht der Wissenschaften in Berlin

produzieren / 20.06.2024
Eckert & Ziegler und UJF eröffnen hochmoderne Actinium-225 Produktionsanlage

Die Eckert & Ziegler Radiopharma GmbH (Eckert & Ziegler) gibt in Zusammenarbeit mit dem Institut für Kernphysik der Tschechischen Akademie der Wissenschaften (Ústav jaderné fyziky, "UJF") die feierliche Eröffnung einer wegweisenden Actinium-225 (Ac-225) Produktionsanlage bekannt. Dieser Meilenstein, der gestern mit einer offiziellen Zeremonie unter Beteiligung des tschechischen Ministerpräsidenten Petr Fiala gefeiert wurde, markiert den Höhepunkt einer langjährigen Partnerschaft zwischen Eckert & Ziegler und der UJF. Die Anlage steht nun kurz vor der Betriebsbereitschaft, und nach weiteren Tests soll die kommerzielle Produktion zu Beginn des dritten Quartals 2024 anlaufen.

Derzeit werden Ac-225-basierte Radiopharmazeutika für verschiedene Krebsarten klinisch untersucht, darunter Prostatatumore, Darmkrebs und Leukämie. Für das nächste Jahrzehnt wird ein erheblicher Anstieg der Nachfrage nach Ac-225 prognostiziert, der durch die zunehmenden klinischen Anwendungen und die vielversprechenden Ergebnisse laufender Studien bedingt ist. Trotz seines therapeutischen Potenzials ist Ac-225 nach wie vor nicht in ausreichenden Mengen verfügbar.

"Eckert & Ziegler hat in Zusammenarbeit mit der UJF einen der vielversprechendsten Zyklotron basierten Produktionswege für Ac-225 erforscht", sagte Dr. Lutz Helmke, Geschäftsführer der Eckert & Ziegler Radiopharma GmbH. " Unsere Zusammenarbeit stellt einen großen Fortschritt in der Isotopenproduktion dar und adressiert den kritischen Mangel dieses Isotops, das die moderne Onkologie revolutionieren könnte."

Das neu eingeweihte Labor wird modernste Technologien nutzen, darunter eine maßgeschneiderte Produktionslinie der Isotope Technologies Dresden GmbH, die den Anlagenbau von Eckert & Ziegler repräsentiert. Auch das für den Bestrahlungsprozess notwendige Radium-226 wird von Eckert & Ziegler geliefert.

"Die heutige Einweihung ist ein bedeutender Erfolg in unserer Zusammenarbeit mit Eckert & Ziegler", kommentierte Prof. Ondřej Lebeda, Leiter der Abteilung Radiopharmazie an der UJF. "Diese neue Anlage ist ein Beweis für unser gemeinsames Engagement für Innovationen in der Therapielandschaft für viele Krebspatienten."

Actinium-225 hat sich als vielversprechender Wirkstoff für die gezielte Therapie von kleinen Tumoren und Metastasen erwiesen. Seine hochenergetische Kaskade von Alphateilchen mit kurzer Eindringtiefe ermöglicht eine präzise Bekämpfung von Tumorzellen, einschließlich schwer erreichbarer Mikrometastasen, bei gleichzeitiger Minimierung der Auswirkungen auf das umgebende gesunde Gewebe.

Über Eckert & Ziegler.
Die Eckert & Ziegler SE gehört mit über 1.000 Mitarbeitern zu den führenden Anbietern von isotopentechnischen Komponenten für Nuklearmedizin und Strahlentherapie. Das Unternehmen bietet weltweit an seinen Standorten Dienstleistungen und Produkte im Bereich der Radiopharmazie an, von der frühen Entwicklung bis hin zur Kommerzialisierung. Die Eckert & Ziegler Aktie (ISIN DE0005659700) ist im TecDAX der Deutschen Börse gelistet.
Wir helfen zu heilen.

Über UJF

Das Institut für Kernphysik der Tschechischen Akademie der Wissenschaften ist eine öffentliche Forschungseinrichtung, die auf einem breiten Gebiet der Kernphysik, sowohl experimentell als auch theoretisch, forscht. Die Abteilung für Radiopharmazie konzentriert sich auf die Erforschung und Herstellung neuartiger medizinischer Radionuklide sowie auf Radionuklide, die für die physikalische Forschung wichtig sind.

Quelle: Pressemitteilung Eckert & Ziegler SE
Eckert & Ziegler und UJF eröffnen hochmoderne Actinium-225 Produktionsanlage

leben / 17.06.2024
Bürgeramt Buch vom 4. - 8. Juli 2024 wegen Umbauarbeiten geschlossen

Von Donnerstag, 4. Juli 2024 bis einschließlich Montag, 8. Juli 2024 bleibt das Bürgeramt Buch (Franz-Schmidt-Str. 8-10, 13125 Berlin) wegen Umbauarbeiten geschlossen. Auch eine Abholung von fertiggestellten Dokumenten (Pässe, Ausweise, Führerscheine) ist in diesem Zeitraum nicht möglich.

 


 

leben / 17.06.2024
Einladung zum Bürgerforum zum Rahmenplan Blankenburg am 1. Juli in der Grundschule Alt-Karow

Am Montag, dem 1. Juli findet im Speisesaal der Grundschule Alt-Karow (Blankenburger Chaussee 1, 13125 Berlin-Karow) von 17-20 Uhr das erste Bürgerforum zum Rahmenplan Blankenburg statt. Interessierte sind hierzu herzlich eingeladen. Um hinsichtlich der räumlichen Kapazitäten besser planen zu können, wird darum gebeten, sich möglichst vorher anzumelden unter blankenburg@umbaustadt.de.

Das Projekt der Rahmenplanung Blankenburg hat verschiedene Bearbeitungsbausteine, zu denen sich die Interessierte auf insgesamt drei Bürgerforen und zudem online über meinBerlin.de beteiligen können. Derzeit befindet sich das Projekt in der Analysephase, bei der der Fokus auf der Bestandsaufnahme und der Ortsanalyse liegt. Ziel ist die Erstellung einer zusammenfassenden SWOT-Analyse mit Stärken, Schwächen, Chancen und Risiken.

BVV-Beschluss als Grundlage für eine ganzheitliche Betrachtung

Berlin steht, wie viele andere Metropolen Deutschlands, vor großen Herausforderungen. Hierzu zählen neben den Auswirkungen des Klimawandels insbesondere der hohe Wachstums- und Entwicklungsdruck. Pankow gehört zu den dynamischen Wachstumsgebieten Berlins und ist Schwerpunkt für Neubautätigkeiten in der Stadt. Zur ganzheitlichen und integrierten Betrachtung der Stadtentwicklung von Blankenburg hat die Bezirksverordnetenversammlung (BVV) Pankow beschlossen, einen städtebaulichen Rahmenplan für den Ortsteil zu erstellen. Der Rahmenplan Blankenburg soll im Sinne eines kooperativen Planungs- und Beteiligungsprozesses eine vielschichtige Strategie mit passenden Pilotprojekten entwickeln. Durch eine fundierte Rahmenplanung soll dem zuvor beschriebenen Druck begegnet werden und die Entwicklung eines lebendigen Stadtteils mit gesteigerter Erlebnis-, Freiraum- und Umweltqualität vorangebracht werden.

Die vielen verschiedenen Einflüsse erfordern eine kurz- bis mittelfristige Anpassung der Bau-, Freiraum- und Erschließungsstrukturen. Neben der Weiterentwicklung des Bestandes ist kurz- bis mittelfristig mit einer noch stärkeren Aktivierung der örtlichen Wohnungsbaupotentiale und Bereitstellung zusätzlicher Einrichtungen der sozialen Infrastruktur zu rechnen. Dabei können die bestehenden Qualitäten und Identitäten des Ortes gemeinsam weiterentwickelt und nicht ausgeschöpfte Potenziale genutzt werden.

forschen, produzieren, heilen / 12.06.2024
Neue Perspektiven für Patient*innen: Nationale Strategie für gen- und zellbasierte Therapien an das BMBF übergeben

Übergabe Nationale Strategie für gen- und zellbasierte Therapien (Foto: Svea Pietschmann)
Übergabe Nationale Strategie für gen- und zellbasierte Therapien (Foto: Svea Pietschmann)

Heute hat das Berlin Institute of Health in der Charité (BIH) die Nationale Strategie für gen- und zellbasierte Therapien an die Bundesforschungsministerin Bettina Stark-Watzinger (FDP) übergeben. Rund 150 Expert*innen aus unterschiedlichen Stakeholdergruppen haben das Papier erarbeitet und einen Fahrplan zur Verbesserung der Krankenversorgung und Stärkung des Standorts Deutschland im Bereich der gen- und zellbasierten Therapien entwickelt. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung hatte das BIH mit der Koordination und Moderation der Entwicklung der Strategie beauftragt. Bei der Übergabe im Futurium in Berlin waren etwa 250 Akteure aus Wissenschaft, Wirtschaft, Politik und Gesellschaft aus ganz Deutschland zugegen.

Gen- und zellbasierte Therapien (Gene and Cell-based Therapies, GCT) sind Schlüsseltechnologien für Innovationen in der biomedizinischen Forschung und Krankenversorgung. Sie greifen nicht nur krankheitsmodulierend oder beschwerdelindernd ein, sondern adressieren direkt die genetische Ursache des Krankheitsprozesses. So eröffnen sie vielversprechende Perspektiven für Patient*innen mit schweren und sehr seltenen Erkrankungen, für die es bisher keine Therapie gibt.

Um den Zugang zu gen- und zellbasierten Therapien für Patient*innen zu verbessern und den Forschungs- und Innovationsstandort Deutschland im internationalen Wettbewerb zu stärken, hat das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Herbst 2022 das Berlin Institute of Health in der Charité (BIH) beauftragt, die Entwicklung einer Nationalen Strategie für gen- und zellbasierte Therapien zu koordinieren und zu moderieren. Diese Strategie wurde heute im Futurium in Berlin an die Bundesministerin für Bildung und Forschung, Bettina Stark-Watzinger (FDP), übergeben.

Bundesforschungsministerin Bettina Stark-Watzinger: „Die Nationale Strategie für gen- und zellbasierte Therapien ist ein bedeutender Schritt, um Deutschlands Position als führenden Standort für biomedizinische Innovationen zu sichern und auszubauen. Unser erklärtes Ziel ist es, langfristig neue Behandlungsmöglichkeiten für Patientinnen und Patienten zu schaffen. Ich freue mich sehr, dass es gelungen ist, so viele Akteure aus unterschiedlichen Bereichen zusammenzubringen und gemeinsam die Nationale Strategie zu erarbeiten. Diese Zusammenarbeit von Wissenschaft, Wirtschaft, öffentlicher Hand und Gesellschaft ist ein wichtiger Schlüssel zum Erfolg. Ich bedanke mich bei allen involvierten Akteuren für das große Engagement. Mit dieser Aufbruchsstimmung sollten wir nun in einem nationalen Netzwerk gemeinsam weiter vorangehen.” 

Interdisziplinär ausgerichtete Maßnahmen in acht Handlungsfeldern

Die Nationale Strategie zeichnet sich vor allem durch ihre Entwicklung im Multi-Stakeholder-Ansatz aus, bei dem Perspektiven aus Wissenschaft, Wirtschaft, Politik, Gesellschaft und von Patient*innen einbezogen wurden. Insgesamt trugen über 150 Expert*innen zur Ausarbeitung von konkreten Zielen und umzusetzenden Maßnahmen in acht Handlungsfeldern bei. Diese Handlungsfelder wurden vorab gemeinsam mit Stakeholdern aus verschiedenen relevanten Bereichen in Form von Diskussionen auf öffentlichen Veranstaltungen sowie durch die Möglichkeit der Abgabe schriftlichen Feedbacks erarbeitet und anschließend im Rahmen eines Runden Tisches final festgelegt. Sie umfassen folgende Themenbereiche:

I. Vernetzung und Unterstützung der Stakeholder
II. Ausbildung und Kompetenzstärkung
III. Technologietransfer
IV. Standards, Normen und regulatorische Rahmenbedingungen
V. Ausbau von Qualität und Kapazitäten im Bereich Good Manufacturing Practice (GMP)-Produktion
VI. Forschung und Entwicklung
VII. Marktzulassung und Übergang in die Versorgung
VIII. Interaktion mit der Gesellschaft

„Gen- und zellbasierte Therapien sind die Medizin der Zukunft. Sie werden es ermöglichen, schwere Erkrankungen mit Therapie zu behandeln, die passgenau auf die Patient*innen abgestimmt sind. Zugleich besteht großer Bedarf für konzertierte Forschung und Entwicklung bezüglich Fragen der Effizienz, Sicherheit und Gesundheitsökonomie. Das Strategiepapier dient zuvorderst künftigen Patient*innen in Deutschland.  Die vergangenen Monate haben gezeigt, was möglich ist, wenn alle Beteiligten bereit sind, gemeinsam Verantwortung zu übernehmen: eine Strategie mit konkreten Maßnahmen, die nun von der Politik unterstützt und umgesetzt werden müssen. Das gelingt aus meiner Sicht nur, wenn föderiert statt föderal gedacht wird ”, sagt Prof. Dr. Christopher Baum, Vorsitzender des Direktoriums des Berlin Institute of Health in der Charité (BIH) und Sprecher der Nationalen Strategie für gen- und zellbasierte Therapien.

Wie geht es weiter mit der Nationalen Strategie für gen- und zellbasierte Therapien?

Die vorgeschlagenen Maßnahmen sollen nun in Zusammenarbeit aller Stakeholder Schritt für Schritt umgesetzt werden. Parallel zur Entwicklung der Strategie wurden bereits verschiedene Aktivitäten gestartet, wie zum Beispiel der Aufbau eines Nationalen Netzwerkbüros für Gen- und Zelltherapien, die Etablierung des bundesweiten Entrepreneurship-Programms GeneNovate, das Angebot für eine niederschwellige regulatorische Beratung sowie die Vorbereitungen für Personen- und Projektförderungen im Bereich GCT. Dabei hat das Netzwerkbüro den Auftrag, durch unabhängige, standortübergreifende Information und Vernetzung eine nationale GCT-Community aufzubauen, in der alle Stakeholder-Gruppen berücksichtigt sind.

„Gen- und zellbasierte Therapien stehen für eine bisher nicht vorhandene Lebensqualität vieler Menschen. Heute ist der Startschuss für den Aufbau eines starken GCT-Netzwerks in Deutschland und darüber hinaus. Wir freuen uns über das sehr große Interesse der verschiedenen Akteure bisher und darauf, die Vernetzung im Sinne unseres Auftrags weiter voranzutreiben und die gemeinsame Umsetzung der Maßnahmen zu unterstützen“, sagt Dr. Elke Luger, Leiterin des Nationalen Netzwerkbüros für Gen- und Zelltherapien.

Für die Gestaltung und Umsetzung der Maßnahmen der Strategie stehen im Zeitraum 2023-2026 insgesamt 48 Millionen Euro zur Verfügung, 90 Prozent vom Bund und 10 Prozent vom Land Berlin. Dr. Ina Czyborra, Senatorin für Wissenschaft, Gesundheit und Pflege des Landes Berlin, sagt: „Die Nationale Strategie für gen- und zellbasierte Therapien ist ein Gesamtwerk an relevanten Perspektiven und zeigt das enorme Potential, um Forschung langfristig zu fördern und die Gesundheitsversorgung entscheidend zu verbessern. Der Berliner Senat hat diesen gemeinsamen Ansatz von Beginn an unterstützt. Wir freuen uns, unseren Teil dazu beizutragen, Deutschland zum führenden Standort für Biotechnologie auszubauen.”
 

Foto: Übergabe Nationale Strategie GCT_Expert_innen: Bundesministerin für Bildung und Forschung: Bettina Stark-Watzinger; Sprecher der Nationalen Strategie GCT: Christopher Baum, Christoph von Kalle; Vertreter*innen der Arbeitsgruppen der Nationalen Strategie GCT: Philipp Beckhove, Axel Schambach, Richard Schäfer, Uta Höpken, Isabelle Stoeckert, Martin Bornhäuser, Sven Stegemann, Michael Hudecek, Francis Ayuk, Björn Lamprecht, Holm Graessner, Tobias Cantz, Annette Grüters-Kieslich. (Foto: Svea Pietschmann)

Downloads

Nationale Strategie für gen- und zellbasierte Therapien (PDF, 5 MB)

Übersicht der Mitwirkenden der acht Arbeitsgruppen (PDF, 200 KB)

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Über das Berlin Institute of Health in der Charité  (BIH)
Die Mission des Berlin Institute of Health in der Charité (BIH) ist die medizinische Translation: Erkenntnisse aus der biomedizinischen Forschung werden in neue Ansätze zur personalisierten Vorhersage, Prävention, Diagnostik und Therapie übertragen, umgekehrt führen Beobachtungen im klinischen Alltag zu neuen Forschungsideen. Ziel ist es, einen relevanten medizinischen Nutzen für Patient*innen und Bürger*innen zu erreichen. Dazu etabliert das BIH als Translationsforschungsbereich in der Charité ein umfassendes translationales Ökosystem, setzt auf ein organübergreifendes Verständnis von Gesundheit und Krankheit und fördert einen translationalen Kulturwandel in der biomedizinischen Forschung. Das BIH wurde 2013 gegründet und wird zu 90 Prozent vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und zu zehn Prozent vom Land Berlin gefördert. Die Gründungsinstitutionen Charité – Universitätsmedizin Berlin und Max Delbrück Center waren bis 2020 eigenständige Gliedkörperschaften im BIH. Seit 2021 ist das BIH als so genannte dritte Säule in die Charité integriert, das Max Delbrück Center ist Privilegierter Partner des BIH.

www.bihealth.org

forschen, produzieren, heilen, bilden / 12.06.2024
Mitten ins Herz der Forschung

Treffpunkt für die Laborführungen. (Foto: Felix Petermann, Max Delbrück Center)
Treffpunkt für die Laborführungen. (Foto: Felix Petermann, Max Delbrück Center)

Ob beim Pubquiz, über Kunstgenuss, Laborführung oder Mitmachexperiment – während der Langen Nacht der Wissenschaften am 22. Juni können Gäste in Berlin-Buch und Mitte die biomedizinische Forschung am Max Delbrück Center aus vielen Blickwinkeln erkunden. Auch ein Ausflug mitten ins Herz ist möglich.

Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler am Max Delbrück Center wollen mit ihren Entdeckungen die Medizin von morgen prägen. Aber was heißt das konkret? Während der Langen Nacht öffnen sie die Türen zu ihren Laboren und zeigen allen Interessierten, woran sie arbeiten. Einige Höhepunkte aus dem Programm:

Muskulöse Organe

Das begehbare Herz. Tag für Tag schlägt unser Herz zuverlässig rund 100.000-mal und stellt sicher, dass jeder Winkel des Körpers permanent mit Nährstoffen und Sauerstoff versorgt ist. Aber wie sieht es aus? Gemeinsam mit Forschenden können Gäste hier ein begehbares Herzmodell erkunden. Max Delbrück Center, Campus Buch, MDC.C, 16-23 Uhr.

Eine Reise in die faszinierende Welt der Mini-Organe. Organoide sind winzige, selbstorganisierte 3D-Gewebe, die aus Stammzellen gewonnen werden. Das Team von Mina Gouti gibt Einblicke, wie mit diesen Mini-Organen Krankheiten untersucht, Arzneimittel erprobt und in Zukunft sogar Transplantate hergestellt werden können. Max Delbrück Center, Campus Buch, Anmeldung am Infopunkt im MDC.C, 17:30, 20:30 Uhr (DE), 19:00 Uhr (EN).

Künstliche Intelligenz in Kunst und Wissenschaft

AI can replicate Bach, but not Händel (yet). Einige Algorithmen, die Forschende zur Analyse biologischer Datensätze verwenden, können auch Musik komponieren. Der Forscher und Pianist Daniel Leon Perinan erläutert, ob und wie gut Künstliche Intelligenz Kompositionen von Bach und Händel bereits nachahmen kann und spielt Werke beider Künstler. MDC-BIMSB, Hannoversche Straße 28, Großer Konferenzsaal im Erdgeschoss, 20 Uhr (EN).

Wie Künstliche Intelligenz die Lebenswissenschaften verbessert. Kann ein Chatbot Onkolog*innen dabei helfen, die richtige Therapie für Krebs-Patient*innen zu finden? Altuna Akalin entwickelt KI-Werkzeuge, die genetische Daten analysieren und wichtige Merkmale für die Diagnose und Behandlung identifizieren – zum Wohl der Erkrankten und für den Fortschritt in der Präzisionsmedizin. Am interaktiven Ausstellungsstand können Gäste diese Modelle selbst testen. MDC-BIMSB, Hannoversche Straße 28, 17-23 Uhr.

Von einzelnen Zellen und Proteinen

Zellen auf ihrer Entwicklungsreise begleiten. Während der Embryonalentwicklung entsteht innerhalb weniger Wochen aus einer befruchteten Eizelle ein kompletter Organismus mit vielen spezialisierten Zelltypen und Geweben. Doch woher wissen unsere Zellen, ob sie eine Herz-, Nerven- oder Leberzelle werden sollen? Und wie kommunizieren sie miteinander, um komplexe Organe und Gewebe zu formen?  Markus Mittnenzweig zeigt, wie wir das mithilfe Computermodelle auf Basis von Einzelzell-Sequenzierungen und Organoiden herausfinden. MDC-BIMSB, Hannoversche Str. 28, Anmeldung am Infopunkt, 18, 21 Uhr (EN), 20 Uhr (DE).

Falsch gefaltet ist giftig fürs Gehirn. Die Krankheiten Chorea Huntington, Alzheimer und Parkinson haben eines gemeinsam: falsch gefaltete Proteine werden im Gehirn abgelagert und vergiften dort die Nervenzellen. Die Forschungsgruppe von Erich Wanker nutzt die Essigfliege als Modell für neurodegenerative Krankheiten, um Ursachen und Auswirkungen der fehlerhaften Proteinfaltung zu finden. Max Delbrück Center, Campus Buch, Anmeldung am Infopunkt im MDC.C, 17 Uhr (DE), 19, 21 Uhr (EN).

Bitte berühren – Mitmachexperimente

Bitte nicht berühren. Die Gruppe um James Poulet untersucht die Eigenschaften des somatosensorischen Systems und seine neuronalen Schaltkreise. Wie nehmen wir Berührung und Temperatur wahr? Wie können wir neurologische Signale exakt messen? In interaktiven Szenarien macht das Team seine Forschung erfahrbar. Max Delbrück Center, Campus Buch, MDC.C, 16-22 Uhr.

Labor-Olympiade. Pipettieren, messen, Informationen finde bei unserer Labor-Olympiade können Kinder und Erwachsene ausprobieren, wie gut sie sich für den Laboralltag eignen würden. Ein Labor-Selfie ist inklusive. Max Delbrück Center, Campus Buch, MDC.C, 16-22 Uhr und MDC-BIMSB, Hannoversche Straße 28, EG, 17-23 Uhr.

Pubquiz

Von Molekülen, Musik und Medaillen. Haben Sie bei den Vorträgen und Laborführungen aufgepasst? Kennen Sie sich aus mit Sport, Musik, den großen und kleinen Dingen des Alltags? Dann treten Sie in kleinen Gruppen bei unserem PubQuiz gegeneinander an und stellen Sie Ihr Wissen auf die Probe! Jeder kann etwas beitragen und mitraten – das Team steht im Vordergrund. MDC-BIMSB, Hannoversche Straße 28, EG, 23-24 Uhr.

Pubquiz mit Tom & Darren. Auch dieses Quiz ist ein großer Spaß für alle Altersklassen! Das vielfältiges Live-Ratespiel zum Mitmachen: Sie spielen in kleinen Teams mit- und gegeneinander und stellen sich Fragen zu Alltags-, Allgemein- und Spezialwissen. Ob Expert*in oder Amateur*in, Schüler*in oder Lehrer*in, Hausmeister*in oder Manager*in – das beste Team gewinnt! Max Delbrück Center, Campus Buch, MDC.C, 22-23 Uhr.

Weiterführende Informationen

Programm zur Langen Nacht der Wissenschaften am Max Delbrück Center

Anfahrt Buch

Anfahrt Mitte

 

12.06.2024
Neue Queer-Beauftragte in Pankow

Seit 1. Juni 2024 hat Pankow die Position einer bezirklichen Ansprechperson für queeres Leben besetzt. Jenny Bluhm hat diese Aufgabe übernommen und wird sich für ein vielfältiges, diskriminierungssensibles Pankow einzusetzen. Als Ansprechperson steht sie der Bezirksverwaltung und den Pankower Bürger:innen in Sachen queeres Leben, anti-queere Gewalt und Antidiskriminierung zur Seite.

Jenny Bluhm hat Gender Studies und Slawistik studiert und war in den vergangenen 20 Jahren in der Gesundheitsprävention und Diversity-Entwicklung tätig. Als Sprecherin des Regenbogennetzwerks der Berliner Verwaltung engagiert sie sich für Sichtbarkeit und gegen die Diskriminierung queerer Kolleg:innen. Ihre Fachkenntnis zu Antidiskriminierung und queerem Leben setzte Sie zuletzt als Diversity-Beauftragte und in der Beschwerdestelle nach dem Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz (AGG) im Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg ein.

In ihrer neuen Position wird Jenny Bluhm in Zusammenarbeit mit relevanten Akteuren der Community eine bezirkliche Kontakt- und Kompetenzstelle zu queerem Leben in Pankow aufbauen. Aktuell ist sie an der Erarbeitung einer berlinweiten Strategie für queere Sicherheit und gegen Queerfeindlichkeit beteiligt. Eine enge Kooperation mit der queerbeauftragten Person der Berliner Landesregierung und den Queerbeauftragten der Bezirke Lichtenberg, Marzahn-Hellersdorf, Mitte und Tempelhof-Schöneberg besteht bereits und soll fortgeführt werden.

Schutz vor Diskriminierung und Gewalt

Für ihre Aufgaben als Ansprechpartnerin für queeres Leben bringt Jenny Bluhm Erfahrung aus den Bereichen Diversitätsentwicklung, Inklusion und interkulturelle Öffnung von Institutionen mit. Sie begleitete unter anderem AGG-Beschwerdefälle und die Erhöhung der Diversitykompetenz im Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg. Im Bezirksamt Pankow wird sie Maßnahmen zum Schutz vor Diskriminierung und Gewalt aufgrund der sexuellen Orientierung und geschlechtlichen Identität sowie zur Förderung von Vielfalt entwickeln.

„Die Einrichtung der Stelle einer Queer-Beauftragten ist ein wichtiger Schritt für ein vielfältiges und offenes Pankow für alle“, sagt Pankows Bezirksbürgermeisterin Dr. Cordelia Koch. „Mit Jenny Bluhm haben wir eine kompetente Ansprechpartnerin für die queere Community in Pankow. Ihre Erfahrung und Netzwerkarbeit wird gerade jetzt gebraucht, wo offene Diskriminierung queerer Menschen zunimmt.“

 

Im Rahmen der Eröffnungsveranstaltung des 'Pride House Berlin - Euro 2024' am 14.06. kann man Jenny Bluhm und die anderen Queer-Beauftragten der Bezirke kennenlernen. Die Veranstaltung findet ab 19 Uhr im Poststadion Moabit statt.

Auch auf der Sticks & Stones (28.-29.6.), dem Lesbischwulen Stadtfest (20.-21.7.) und dem CSD (27.7.) gibt es die Möglichkeit, mit der Queer-Beauftragten von Pankow ins Gespräch zu kommen.

Kontakt: queer@ba-pankow.berlin.de, Mobil: +49 151 15076362,

Website: www.berlin.de/ba-pankow/queer

bilden / 10.06.2024
Sonderpreis für Engagement: Ein Tag im Gläsernen Labor

Schüler:innen der Bettina-von-Arnim-Schule beim Besuch im Gläsernen Labor (Foto: Gläsernes Labor)
Schüler:innen der Bettina-von-Arnim-Schule beim Besuch im Gläsernen Labor (Foto: Gläsernes Labor)

Mit Schüler:innen der Bettina-von-Arnim-Schule löste die Chemielehrerin Dr. Lena Linck ihren Preis für besonderes Engagement bei Jugend forscht ein: einen Tag mit Experimenten zu Duftstoffen im Gläsernen Labor

Dr. Lena  Linck hat als Newcomerin 2023 erstmals eine Jugend-forscht-AG an der Bettina-von-Arnim-Schule gegründet und gleich drei Preisträger:innen ins Rennen gebracht. Zwei Projekte in Chemie und eins im Fachbereich Arbeitswelt punkteten im Regionalwettbewerb auf dem Campus Berlin-Buch, zwei davon qualifizierten sich für den Landeswettbewerb. Lena Linck wurde für ihre engagierte Talentförderung mit einem Schul-Sonderpreis geehrt. Als promovierte Biochemikerin und Quereinsteigerin im Lehrberuf unterrichtet sie Biologie und Chemie bis Sekundarstufe II. „Ich komme aus der Forschung und wollte gern meinen Schüler:innen zeigen, wie spannend es sein kann, eigene Projekte zu erarbeiten. Dabei kommt es vor allem auf das Interesse und Engagement an, nicht so sehr auf die Noten. Mir ist wichtig, den Wettbewerb bekannter zu machen. Die Projekte bieten die Chance, verschiedenste Kompetenzen zu entwickeln und MINT-Kenntnisse zu vertiefen. Sie eignen sich zum Beispiel auch sehr gut als fünfte Prüfungskomponente.“  

Alles über Duftstoffe

Ihren Sonderpreis, einen Kurs mit Schüler:innen im Gläsernen Labor hat sie heute eingelöst. „In der Schule steht in Chemie momentan das Thema Esther im Lehrplan, weshalb ich den Kurs ‚Immer der Nase nach! Destillation von Duftstoffen’ ausgewählt habe,“ erklärt Lena Linck.

Die Schüler:innen lernen in diesem Kurs verschiedene Möglichkeiten kennen, ätherische Ölen zu gewinnen, angefangen bei der ethanolischen Extraktion über verschiedene Wasserdampf-Destillationen bis hin zur Enfleurage. Diese Methoden werden von den Schülern in Gruppenarbeit durchgeführt.
In verschiedenen Veresterungsreaktionen werden eine weitere Duftstoff-Komponente, die Fruchtester, experimentell und leptoorganisch untersucht. Die hergestellten Duftöle werden in einer Verseifungsreaktion zu kleinen Seifen verarbeitet, die von jedem Schüler im Anschluss mitgenommen werden können. In einem Riechmemory können die Schüler die Leistungsfähigkeit ihrer Nase unter Beweis stellen.

Passendes Kursangebot zum Lehrplan

Die Klassen der Bettina-von-Arnim-Schule sind regelmäßig im Gläsernen Labor. „Wir sind eine Integrierte Sekundarschule mit gymnasialer Oberstufe, die bereits ab Klassenstufe 7 ein Kurssystem hat. Fächerübergreifende Projekte haben einen großen Stellenwert und wir versuchen, diese immer wieder in den Unterricht, in Arbeitsgruppen oder Projektwochen einfließen zu lassen. Die Kurse des Gläsernen Labors lassen sich wunderbar integrieren. So konnten wir den Farbstoff-Kurs als Teil des Projektes ‚Das Spektrum der Farbigkeit‘ nutzen, das 2023 den zweiten Platz beim ‚Förderpreis Praktisches Lernen‘ vom Netzwerk Schulewirtschaft Berlin-Brandenburg gewonnen hat,” erzählt Lena Linck.

Die Preisträger:innen der Bettina-von-Arnim-Schule beim Regionalwettbewerb von Jugend forscht auf dem Campus Berlin-Buch

Elle Rogge (Jg. 9) erforschte, unter welchen Bedingungen Alaunkristalle am besten wachsen und erhielt den 3. Platz in der Sparte Chemie.

Anton Vogt beeindruckte mit seiner Werkzeugstuhltasche die Jury im Fachbereich Arbeitswelten. Er will baubegeisterten älteren Menschen das Werken erleichtern, indem die Werkzeuge leicht zu greifen und immer in Reichweite sein sollen.

Oliver Fas (Jg. 9) analysierte im Bereich Chemie verschiedene Magnesiumpräparate, um zu schauen, was am besten für die Einmahne von 250 mg Magnesium ist. 

Anton und Oliver sind die Regionalsieger in ihren Kategorien und werden im April am Landeswettbewerb teilnehmen.

 

www.bettina-schule.de/2024/02/erfolg-fuer-die-ag-jugend-forscht

forschen, produzieren, heilen, bilden / 03.06.2024
Talk im Cube: Building the bridge from preclinical to clinical studies

Foto: Monique Wüstenhagen
Foto: Monique Wüstenhagen

The transition from preclinical studies to human clinical trials is challenging in many ways – scientifically, regulatory and organizationally. Companies need to become even more efficient to get their drugs through the development process.

Panel Discussion:
Building the bridge from preclinical to clinical studies
Proven experts in the field of preclinical and clinical development will introduce into the complexity of the topic and will discuss how to streamline the processes and to minimize risks and pitfalls.

With:
Jens Hoffmann, Managing Director of Experimental Pharmacology & Oncology (EPO), Berlin-Buch GmbH,
Michael Firgens, Managing Director at MF Biotech, Berlin,
Virgilio Garcia Lerma, Executive Director, Regulatory Strategy at Worldwide Clinical Trials, Madrid, Spain,
Uwe Lohmeier, Head of Gläsernes Labor Akademie (GLA), Campus Berlin-Buch GmbH (Moderation)

Key Topics:

• Reflect clinical problems in preclinical models,
• Balance in vitro, animal and human experimentation from an ethical point of view,
• Comply with regulatory requirements such as ICH, EMA, FDA etc.,
• Remain financially successful.

When: 13 June 2024, 5pm
Where: Campus Berlin-Buch, BerlinBioCube

Don’t miss the opportunity to join in the discussion and exchange ideas with each other and our experts over snacks and drinks at the subsequent get-together and networking event.

forschen / 31.05.2024
Halbzeit für "Wer radelt am meisten?"

Frühlingstour 2024 (Foto: Campus Berlin-Buch GmbH)
Frühlingstour 2024 (Foto: Campus Berlin-Buch GmbH)

Der Campus Berlin-Buch belegt beim Wettbewerb der Berliner Landesunternehmen aktuell den dritten Platz. Beim Bergfest wurde diesmal der beste Newcomer des Campus geehrt.

Jedes Jahr ringen die Beschäftigten der Berliner Landesunternehmen von Anfang Mai bis Ende Juni um die meisten Rad-Kilometer. Sie sammeln diese in Teams oder als Einzelne auf dem Weg zur Arbeit, in der Freizeit - oder mit Extra-Touren für den Wettbewerb. Namen wie „Keine Gnade für die Wade“, „Ich bin der Motor“, „Cell Cycler“ oder „Snail on Bike“ der Teams oder Fahrer verdeutlichen, dass es ein Wettbewerb für alle ist. Jeder fährt so viel und so schnell, wie er kann und möchte.

In diesem Jahr wurde zum Bergfest am 30. Mai der beste Newcomer des Campus Berlin-Buch geehrt: Kai von Krbeck von der Betreibergesellschaft, der Campus Berlin-Buch GmbH. Er ist zum ersten Mal dabei und lag mit 1.154 Rad-Kilometern auf dem 4. Platz des gesamten Campus. Für sein zehnköpfiges Team "R-Adler" ein Glücksfall, denn auch hier bringt er die meisten Kilometer ein. Wir gratulieren ihm herzlich zum besten Newcomer!

Die aktuelle Höchstmarke eines Einzelfahrenden von Buch lag am 30. Mai bei 3.618 Kilometern. Aber auch wenn es ums Kilometer-Sammeln geht - jede noch so kurze Radfahrt zählt. Es geht um die gesunde und umweltfreundliche Fortbewegung und die Freude daran. Wie unterschiedlich die Touren sind, zeigt der interne Fotowettbewerb. Die drei am besten bewerteten Bilder werden auf der Webseite veröffentlicht.

Es bleibt spannend

Noch 4 Wochen bleiben, um das beste Landesunternehmen zu werden! Momentan liegen die Berliner Wasserbetriebe (BWB) an der Spitze, gefolgt von den Berliner Verkehrsbetrieben (BVB). Im Vergleich mit den beiden Unternehmen brachten die Beschäftigten des Campus Berlin-Buch mit 336,6 km pro Teilnehmenden die meiste Strecke ein (BWB: 261,9 km und BVB 323,7 km).

Vom 30. Mai bis 19. Juli sind durch die Teilnahme an „Wer radelt am meisten“ automatisch alle teilnehmenden Unternehmen beim Stadtradeln dabei - wieder mit der Aussicht, dort zu gewinnen.

Am 2. Juni ist Sternfahrt - ein guter Anlass, sich aufs Rad zu schwingen und die Straßen Berlins mit umweltfreundlichen Zweirädern zu erobern.

www.wer-radelt-am-meisten.de

 

leben / 27.05.2024
Sommer, Sonne und Labor! Noch freie Plätze in den Forscherferien

Foto: Campus Berlin-Buch GmbH
Foto: Campus Berlin-Buch GmbH

Im Gläsernen Labor werdet ihr selbst zu Forschern. Zusammen mit Wissenschaftlern vom Campus könnt ihr Versuche aus verschiedenen naturwissenschaftlichen Gebieten durchführen. Ein Ferientag im Labor heißt Experimentieren im Labor und zusammen draußen auf dem grünen Campus spielen.

In folgenden Kursen gibt es noch freie Plätze:

 

19. August 2024

"Wald & Boden"

09:00 bis 16:00 Uhr

Als Feldforscher haben ihr die Aufgabe, den Boden als Lebensraum kennenzulernen. Ihr sammelt Bodentiere, Blätter, Früchte und Bodenproben. Im Labor wird alles unter die Lupe genommen Dabei werden die Aufgaben von unterschiedlichen Bodenbewohnern, wie z.B. dem Regenwurm oder der Assel besprochen. Und was wird aus dem Laub, dass von den Bäumen fällt?

Für wen? Kinder von 8 bis 10 Jahren

Ganztagskurs: 25,00 €

 

20. August 2024

"Gegen den Strom"

09:00 bis 16:00 Uhr

Wie müssen Boote gebaut werden, damit sie schnell sind und wenig Energie verbrauchen? Wie können Fische in der Tiefe tarieren? In einem Strömungskanal und einem Wasserbecken findet ihr die Lösungen heraus.

Für wen? Kinder von 9 bis 12 Jahren

Ganztagskurs: 25,00 €

 

22. August 2024

Alles Veggie?

09:00 bis 16:00 Uhr

Was ist alles drin in Soja- und Haferdrink? Stelle selbst welche her und verkoste natürlich. Was ist der Unterschied zwischen Lösung, Schlämmung und Emulsion? Probiere es selber aus. Und stelle verschiedene vegane Köstlichkeiten her, auch ein Mittagessen ist dabei.

Für wen? Kinder von 10 bis 14 Jahren

Mittagessen ist Bestandteil des Kurses!

Ganztagskurs inklusive Mittagessen: 30,00 €

 

produzieren / 24.05.2024
Eckert & Ziegler erhält „Best Managed Companies Award”

Die Eckert & Ziegler SE (ISIN DE0005659700) wurde am 23. Mai 2024 im Rahmen einer Preisverleihung in Frankfurt am Main mit dem „Best Managed Companies Award“ ausgezeichnet. Mit diesem Preis würdigen Deloitte Private, UBS, die Frankfurter Allgemeine Zeitung und der Bundesverband der Deutschen Industrie e.V. hervorragend geführte, mittelständische Unternehmen.

Im Rahmen eines mehrstufigen Bewerbungsverfahrens wurden die teilnehmenden Unternehmen auf ihre Exzellenz in den folgenden Kernbereichen bewertet: Strategie, Produktivität und Innovation, Kultur und Commitment sowie Finanzen und Governance. Voraussetzung für die Auszeichnung ist eine hohe Performance in allen vier Bereichen. Danach wurden die Preisträger von einer Jury, bestehend aus renommierten Vertretern aus Wirtschaft, Wissenschaft und Medien ausgewählt.

„Wir freuen uns sehr über den Award als Best Managed Company und sehen ihn als Bestätigung unserer langfristig angelegten Unternehmensstrategie. Der Preis ist zudem eine Auszeichnung für unsere Mitarbeitenden, die täglich mit großem Einsatz maßgeblich zum Erfolg unseres Unternehmens beitragen“, sagt Dr. Harald Hasselmann, Vorstandsvorsitzender der Eckert & Ziegler SE. „Das ist eine fantastische Teamleistung, über die wir sehr glücklich sind.“

„Eckert & Ziegler ist ein hervorragendes Beispiel für eine Best Managed Company, das durch den kraftvollen Mix aus Weitblick, Produktivität, Innovationsgeist und einer starken, werteorientierten Führung, überzeugt. Darüber hinaus hat das Unternehmen die bemerkenswerte Fähigkeit, attraktives Arbeiten und wirtschaftliches Wachstum in Einklang zu bringen. Es ist ein Beispiel dafür, wie Unternehmen in ihrer Region einen großen Unterschied machen können", betont Dr. Christine Wolter, Partner und Lead von Deloitte Private.

Über Eckert & Ziegler
Die Eckert & Ziegler SE gehört mit über 1.000 Mitarbeitern zu den führenden Anbietern von isotopentechnischen Komponenten für Nuklearmedizin und Strahlentherapie. Das Unternehmen bietet weltweit an seinen Standorten Dienstleistungen und Produkte im Bereich der Radiopharmazie an, von der frühen Entwicklung bis hin zur Kommerzialisierung. Die Eckert & Ziegler Aktie (ISIN DE0005659700) ist im TecDAX der Deutschen Börse gelistet.
Wir helfen zu heilen.

Über das Best Managed Companies Programm
Das Best Managed Companies Programm ist ein Wettbewerb und Gütesiegel für erfolgreiche mittelständische Firmen. Es wurde in den 1990er-Jahren von Deloitte in Kanada ins Leben gerufen und zwischenzeitlich in mehr als 45 Ländern erfolgreich eingeführt. Teilnehmen können Unternehmen mit einem jährlichen Umsatz von mindestens 150 Mio. € und Hauptsitz in Deutschland. Zudem müssen die Firmen mittelständisch geprägt oder Familienunternehmen sein und eine erfolgreiche wirtschaftliche Entwicklung in den vergangenen Jahren aufweisen.

Pressemitteilung auf der Webseite der Eckert & Ziegler SE
Eckert & Ziegler erhält „Best Managed Companies Award”

forschen, heilen / 23.05.2024
700.000 Euro für Präeklampsieforschung

Foto: Florian Herse, Max Delbrück Center
Foto: Florian Herse, Max Delbrück Center

Präeklampsie ist eine der häufigsten Schwangerschaftskomplikationen. Florian Herse vom Max Delbrück Center und Martin Gauster von der Medizinischen Universität Graz erforschen, welche Rolle Hofbauerzellen dabei spielen. Dafür erhalten sie einen D-A-CH-Grant in Höhe von 700.000 Euro.

Zwei Prozent aller Schwangeren in Europa erkranken an einer Präeklampsie. Dabei entwickeln sich bei der werdenden Mutter nach der 20. Schwangerschaftswoche plötzlich Bluthochdruck und Organschäden. Durch den hohen Druck in den Blutgefäßen können diese beschädigt werden – sowohl die Blutgefäße der Mutter als auch die in der Plazenta. Dadurch erhält das ungeborene Kind nicht mehr genügend Nährstoffe und Sauerstoff. Mögliche Folgen sind Wachstumsstörungen, Spätschäden sowie Fehl- oder Totgeburten. Außerdem ist das Risiko der Mutter für spätere Herz-Kreislauferkrankungen stark erhöht.

Ursachen und Mechanismen der Erkrankung sind noch weitgehend unklar. Als sicher gilt, dass die Plazenta und speziell deren Hofbauerzellen wesentlich daran beteiligt sind. Hofbauerzellen gehören zu den Makrophagen – weiße Blutzellen, die durch den Körper zirkulieren und Krankheitserreger beseitigen. „Studien an Tiermodellen zeigen, dass die klinischen Symptome sofort verschwinden, sobald die Plazenta entfernt ist“, erklärt PD Dr. Florian Herse. Er forscht in der Arbeitsgruppe „Hypertonie vermittelte Endorganschäden“ von Professor Dominik N. Müller und Professor Ralf Dechend am Experimental and Clinical Research Center (ECRC), einer gemeinsamen Einrichtung des Max Delbrück Center und der Charité – Universitätsmedizin Berlin.

Gemeinsam mit Professor Martin Gauster von der Medizinischen Universität Graz will Florian Herse die Entwicklung dieser Makrophagen und ihre Fehlregulation bei Präeklampsie weiter untersuchen. Die beiden Forscher kooperieren seit zehn Jahren und erhalten demnächst bereits zum zweiten Mal einen D-A-CH-Grant. Das Förderverfahren ermöglicht grenzüberschreitende Forschungsanträge zwischen der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) und ihren Partnerorganisationen FWF, dem Fonds für wissenschaftliche Forschung Österreichs, sowie dem Schweizerischen Nationalfond SNSF. Von den insgesamt 700.000 Euro fließen 372.000 Euro ans Max Delbrück Center.

Was die Funktion der Plazenta beeinträchtigt

Martin Gauster und sein Team haben ein Durchfluss-Kulturmodell für Plazentagewebe entwickelt, mit dem verschiedene Gesundheitszustände während der Schwangerschaft simuliert werden können. Mit Hilfe von Einzelzell-Sequenzierungen und mikroskopie-geleiteter Proteomanalysen untersucht und vergleicht Florian Herse in Berlin zusammen mit der Forschungsgruppe von Dr. Fabian Coscia die räumliche und zeitliche Dynamik der Makrophagen-Entwicklung in gesundem und erkranktem Plazentagewebe.

Hofbauerzellen zirkulieren nicht frei durch die Blutgefäße, sondern bleiben im fetalen Bereich der Plazenta. Dort scheinen sie zu verhindern, dass Krankheitserreger aus dem Blut der Mutter auf das Ungeborene übergehen. Bei Schwangerschaften, in denen es zu einer schweren Präeklampsie kommt, ist die Anzahl dieser Zellen verringert. „Wir vermuten, dass sie dadurch die Struktur der Gefäße und des umgebenden Gewebes verändern und so die Funktion der Plazenta beeinträchtigt wird“, sagt Florian Herse. „Deshalb wollen wir uns nun das Zusammenspiel der Makrophagen mit den Blutgefäßen genauer ansehen.“

Weiterführende Informationen

Foto:

Plazentazotte: Umrandet ist sie von grünen Trophoblasten –  das sind die äußeren Zellschichten der Keimblase, die am vierten Tag nach der Befruchtung aus der mehrfach geteilten Eizelle entsteht. Die fetalen Gefäße sind rot, die Hofbauerzellen orange. (Foto: Florian Herse, Max Delbrück Center)

forschen, produzieren, heilen / 22.05.2024
Captain T Cell sichert sich 8,5 Millionen Euro Startkapital

© Captain T Cell
© Captain T Cell

Captain T Cell, ein Spin-Off des Max Delbrück Center, hat Gründungsgelder in Höhe von 8,5 Millionen Euro eingeworben. Das Start-Up entwickelt T-Zellen gegen solide Tumore. Die Gelder sollen helfen, eine neue Generation von T-Zell-Therapien in die klinische Entwicklung zu bringen.

Die Captain T Cell GmbH hat am 22. Mai 2024 den erfolgreichen Abschluss einer Seed-Finanzierungsrunde in Höhe von 8,5 Millionen Euro bekannt gegeben. Ein Konsortium von Life-Science-Investoren, darunter i&i Biotech Fund I SCSp, Brandenburg Kapital GmbH und HIL-INVENT Ges.m.b.H, beteiligte sich an der Finanzierungsrunde. Darüber hinaus unterstützt das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) das Unternehmen mit Sitz im brandenburgischen Schönefeld im Rahmen seines GO-Bio-Programms. Als Vorsitzender des Beirats wurde der Biotech-Experte Jörn Aldag benannt.

Captain T Cell ist eine Ausgründung des Max-Delbrück-Centrums für Molekulare Medizin in der Helmholtz-Gemeinschaft. Das Start-Up baut auf jahrelanger Forschung in den Labors des Forschungszentrums auf und nutzt Technologien, die hier entwickelt wurden. Das Max Delbrück Center leistete außerdem während der gesamten Pre-Seed-Phase wichtige finanzielle und infrastrukturelle Unterstützung und bleibt gemeinsam mit der Technologietransferberatung Ascenion ein enger Partner des Unternehmens. Ascenion hatte das Team von Captain T Cell schon mehrere Jahre vor der Gründung unterstützt und den Lizenzvertrag mit Captain T Cell für das Max Delbrück Center verhandelt.

Die Finanzmittel sollen verwendet werden, um eine neue Generation von T-Zell-Therapien gegen solide Tumore in die klinische Erprobung zu bringen. Captain T Cell entwickelt TCR-T-Zellen mit erhöhter Wirksamkeit gegen solide Tumore, die von bestehenden Therapien bisher nicht erreicht werden. In präklinischen in-vivo-Modellen ist es dem Team gelungen, aggressive Tumore vollständig abzustoßen. Eine Schlüsseltechnologie, die das Captain T Cell-Team entwickelt hat, ist die TCR-ALLO-Plattform für die Off-the-Shelf-Behandlung von soliden Tumoren. Dieses Werkzeug kann auf eine Vielzahl von Krebsindikationen erweitert werden.

Dr. Felix Lorenz, Geschäftsführer von Captain T Cell, sagte: „Diese erfolgreiche Finanzierungsrunde ermöglicht es uns, die Entwicklung unserer vielversprechenden Therapien zu beschleunigen und bringt uns näher an die Bereitstellung lebensrettender Optionen für Patientinnen und Patienten, die von den derzeitigen Behandlungen nicht erreicht werden. Wir sind fest entschlossen, unseren Lead-Kandidaten in die Klinik zu bringen und unsere TCR-ALLO-Plattform als führend im Bereich der Off-the-Shelf-Therapien für solide Tumore zu etablieren.“

Weiterführende Informationen

Kontakt

Jutta Kramm
Leiterin, Kommunikation
Max Delbrück Center
+49 (0) 30 9406 2140
jutta.kramm@mdc-berlin.de oder presse@mdc-berlin.de

Captain T Cell

Captain T Cell entwickelt wirksamkeitsverstärkte first-in-class T-Zell-Therapien gegen solide Tumore, die von bestehenden Behandlungen nicht adressiert werden. Captain T Cell generiert TCR-T-Zellen einer neuen Generation, die eine verbesserte Persistenz aufweisen und die Fähigkeit besitzen, dem feindseligen Tumormikromilieu von schwer zu behandelnden soliden Tumoren effektiv zu begegnen. Darüber hinaus hat das Unternehmen eine neuartige allogene Plattform etabliert, um Off-the-Shelf-Behandlungen von soliden Tumoren zu ermöglichen. Captain T Cell hat seinen Sitz in Schönefeld/Berlin und wird von den erfahrenen europäischen Investoren i&i Biotech Fund I SCSp, Brandenburg Kapital GmbH und HIL-INVENT Ges.m.b.H. unterstützt. Captain T Cell wurde von einem ambitionierten Team von Immunonkologie-Experten gegründet. Die Technologien wurden am Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin in der Helmholtz-Gemeinschaft in Berlin entwickelt.

Max Delbrück Center

Das Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin in der Helmholtz-Gemeinschaft (Max Delbrück Center) gehört zu den international führenden biomedizinischen Forschungszentren. Nobelpreisträger Max Delbrück, geboren in Berlin, war ein Begründer der Molekularbiologie. An den Standorten in Berlin-Buch und Mitte analysieren Forscher*innen aus rund 70 Ländern das System Mensch – die Grundlagen des Lebens von seinen kleinsten Bausteinen bis zu organ-übergreifenden Mechanismen. Wenn man versteht, was das dynamische Gleichgewicht in der Zelle, einem Organ oder im ganzen Körper steuert oder stört, kann man Krankheiten vorbeugen, sie früh diagnostizieren und mit passgenauen Therapien stoppen. Die Erkenntnisse der Grundlagenforschung sollen rasch Patient*innen zugutekommen. Das Max Delbrück Center fördert daher Ausgründungen und kooperiert in Netzwerken. Besonders eng sind die Partnerschaften mit der Charité – Universitätsmedizin Berlin im gemeinsamen Experimental and Clinical Research Center (ECRC) und dem Berlin Institute of Health (BIH) in der Charité sowie dem Deutschen Zentrum für Herz-Kreislauf-Forschung (DZHK). Am Max Delbrück Center arbeiten 1800 Menschen. Finanziert wird das 1992 gegründete Max Delbrück Center zu 90 Prozent vom Bund und zu 10 Prozent vom Land Berlin. www.mdc-berlin.de

forschen, investieren, heilen / 17.05.2024
Berlin-Buch präsentiert sich auf der BIO International Convention in San Diego

See you in San Diego!
See you in San Diego!

Die BIO International Convention zieht mehr als 15.000 Führungskräfte aus der Biotechnologie- und Pharmabranche an, um eine Woche lang intensive Kontakte zu knüpfen und neue Möglichkeiten und vielversprechende Partnerschaften zu entdecken. Die Campus Berlin-Buch GmbH nimmt an der diesjährigen Veranstaltung, die vom 3. bis 6. Juni in San Diego stattfindet, teil.

Treffen Sie unsere Geschäftsführerin, Dr. Christina Quensel, im Deutschen Pavillon auf der BIO 2024 und erfahren Sie mehr über Berlin-Buch - den Innovationsstandort der Zukunft. Exzellente biomedizinische Forschung und einer der größten Biotech-Parks in Deutschland prägen den Wissenschafts- und Technologiecampus Berlin-Buch. Er bietet Start-ups und Unternehmen aus den Bereichen Biotech und Medtech modernste Labor- und Büroflächen auf einer Bruttogeschossfläche (BGF) von rund 45.000 m². Hinzu kommen seit kurzem 14.000 m² BGF unseres neu eröffneten Gründerzentrums für Biotech- und Medtech-Start-ups, dem BerlinBioCube. Die inspirierende Life-Science-Community vor Ort ermöglicht den direkten Austausch und gemeinsame Projekte.

Wir freuen uns darauf, Ihnen unser Life Science Ecosystem und dessen Möglichkeiten zu präsentieren, die Zukunft der Medizin in Berlin zu gestalten. Sie finden uns am Stand 4217. Wir sehen uns dort!

#BIO2024

Porträtfoto: Peter Himsel / Campus Berlin-Buch GmbH

https://bio2024.mapyourshow.com/

forschen, produzieren, heilen, bilden / 13.05.2024
Sprungbrett zum MINT-Beruf: das Gläserne Labor

Einblicke in die Arbeitswelt: Freiwilliges Ökologisches Jahr im Gläsernen Labor (Foto: Peter Himsel/Campus Berlin-Buch GmbH)
Einblicke in die Arbeitswelt: Freiwilliges Ökologisches Jahr im Gläsernen Labor (Foto: Peter Himsel/Campus Berlin-Buch GmbH)

Vom ersten Experimentieren im Labor bis hin zum Freiwilligen Ökologischen Jahr: Das Gläserne Labor kann vielfältige Impulse für die Berufswahl geben

Sie waren (fast) alle hier. Wer als Schüler:in in Berlin und Brandenburg Biologie und Chemie im Leistungskurs hat, kennt das Gläserne Labor mit hoher Wahrscheinlichkeit. Und auch viele andere haben in der Sekundar- und Oberstufe mit ihren Klassen schon auf dem Campus Buch naturwissenschaftlich experimentiert. In authentischer Laborumgebung lernen die Schüler:innen beim Experimentieren modernste Methoden kennen: Stammbaumanalyse mit DNA-Proben, Gelelektrophorese und sogar die Genschere CRISPR/ Cas – all dies ist hier möglich und gibt einen Einblick in die Welt des Labors und des wissenschaftlichen Arbeitens.

Antje Hirsekorn ist heute Technische Assistentin und Projektleiterin am Berliner Institut für Medizinische Systembiologie. Sie besuchte den Kurs „DNA-Detektive“ in der Oberstufe: „Als Schülerin fand ich es toll, im Labor arbeiten zu dürfen, mit Pipetten zu hantieren, ein Gel zu beladen. Die praktischen Versuche haben mir gezeigt, wie die Analysen funktionieren, die ich bislang nur aus Fernsehserien kannte. Nach dem Abitur wollte ich gern etwas mit Biologie machen. Der Besuch im Gläsernen Labor hat mich darin bestärkt, obwohl ich damals noch nicht den Arbeitsplatz Labor im Sinn hatte. Zu meinem jetzigen Beruf kam ich eher auf einem Umweg über ein Bioinformatik- und Systembiologiestudium.“

Bin ich fürs Labor gemacht?

Cindy Schlomann, die Biologie als Leistungskurs hatte, berichtet ebenfalls davon, dass ihr die Arbeiten im Labor beim Genetikkurs gefielen. „Das hat auf jeden Fall mein Interesse fürs Labor geweckt, und ich habe nach dem Abitur in diese Richtung recherchiert.“ Ihre engere Wahl fiel auf eine Ausbildung zur Medizinischen Technologin für Laboratoriumsanalytik (MTL). „Vor der Ausbildung wollte ich schauen, ob die Arbeit im Labor wirklich etwas für mich ist und habe mich für das Freiwillige Ökologische Jahr (FÖJ) im Gläsernen Labor beworben“, erzählt sie. Das FÖJ brachte ihr nicht nur sehr viele Erfahrungen mit Labortechniken, sondern auch im Umgang mit Kindern und Jugendlichen sowie der Arbeit im Team. „Es hat mir gezeigt, dass ich gern im Labor bin und ich nicht Biologie auf Lehramt studieren möchte.“ Durch die täglichen Begegnungen mit Lehrkräften der Akademie der Gesundheit, die ein paar Räume weiter auf dem Campus BerlinBuch ihre Auszubildenden unterrichtet, ergab sich auch ein unkomplizierter Kontakt zu ihrer heutigen Ausbildungsstätte.

Welches Studium wählen?

Auch Max Leon Knobbe gefiel es als Kursteilnehmer, die „Labor-Magie“ aus Krimiserien zu entzaubern. „Ich fand es cool, ein bisschen dahinter zu steigen, wie das eigentlich funktioniert.“ Im Genetikkurs unterhielt sich Max mit dem damaligen FÖJler im Gläsernen Labor, der den Kurs unterstützte. Er brachte ihn auf die Idee, selbst dieses Jahr zu absolvieren. „Was ich nach dem Abitur nicht wollte: Mich im Studium direkt wieder hinzusetzen und zu lernen. Ich wollte etwas Abwechslung, einen Einblick ins Arbeitsleben bekommen und mich beruflich genauer orientieren.“ Heute studiert Max Chemie an der Humboldt-Universität und arbeitet nebenbei als Dozent im Gläsernen Labor – die Rechnung mit der Orientierung ging auf. „Dass ich in Richtung Naturwissenschaften gehen wollte, stand für mich schon immer fest. Was ich genau studieren wollte, wusste ich etwa zur Hälfte des FÖJs, weil ich hier mit etlichen Leuten sprechen konnte, die verschiedene Studiengänge absolviert hatten.“ Sein Beruf soll ihm auch ermöglichen, weiter im Labor zu stehen, diesen Punkt hält er für die Zukunft fest.

Einblick in den FÖJ-Alltag

Katharina Wiesen und Maya Harisch sind heute befreundet und Studienkolleginnen in Heidelberg. Beide studieren Biologie, beide betreuen als Studentenjob die Molekularbiologie-Praktika von jüngeren Semestern, beide wollen später in die Forschung gehen und beide schließen nicht ganz aus, vielleicht doch einmal als Lehrerinnen zu arbeiten.

Kennengelernt haben sie sich beim FÖJ im Gläsernen Labor, das Maya bereits mit der Schulklasse besucht hatte. Katharina ist extra für das Jahr aus dem Saarland nach Berlin gezogen. Beide wollten das Jahr nutzen, um sich über die Studienrichtung Biologie klarer zu werden und die Arbeit im Labor auszuprobieren. Maya wollte sich zwischen Biologie und Biologie auf Lehramt entscheiden können. Das FÖJ bot dafür vielfältige Erfahrungen, wie Katharina schildert: „Im Gläsernen Labor hat man den großen naturwissenschaftlichen Bereich, aber auch das Soziale, indem man mit Schülern arbeitet. Man hat Teamwork, Arbeit am Computer – es ist sehr breit gefächert, je nachdem, was gerade ansteht. Das hilft sehr einzuschätzen, ob einem die Dinge liegen oder nicht. Wir konnten die Mitglieder des Teams im Gläsernen Labor zu ihren Berufsrichtungen befragen und erhielten auch Einblicke in die Forschungswelt. Darüber hinaus gab es auch ein, zwei Besuche bei Forschungseinrichtungen. Im Rahmen des FÖJ hatten wir außerdem beim Träger Seminare, die auch der beruflichen Orientierung dienen.“ Katharina und Maya bereiteten Kurse im Genetik- oder Chemielabor vor- und nach, unterstützten die aufwändige Entstehung eines neuen Kurses, waren Teil des Teams in der Langen Nacht der Wissenschaften und halfen bei den Forscherferien mit.

Katharina schätzte besonders das Klima im Team des Gläsernen Labors: „Man hat schnell das Gefühl, vollwertiges Mitglied zu sein. Sie geben einem Verantwortung, weil sie sicher sind, dass man die Aufgaben selbstständig bewältigt und die Versuche hinbekommt.“

Sozialer statt MINT-Beruf

Wenn Patrick Bronikowski einer Klasse 45 Minuten lang die Mikroskope in der Ausstellung im MDC.C erklärte, hielten ihn manche Lehrkräfte für einen Lehramtsstudenten. „Ich habe im FÖJ gelernt, wie man gut präsentiert“ erzählt er. „Wie stehe ich vor einer Gruppe, wie gelingt es mir, die Spannung zu halten und die Zuhörer einzubeziehen? Das hat mich gefordert, aber auch sehr viel Spaß gemacht.“ Zum FÖJ kam Patrick über einen Freund, der dies ebenfalls im Gläsernen Labor absolvierte. „Ich wusste nach dem Abitur nicht so richtig, was ich beruflich machen wollte. Da ich immer großes Interesse für Biologie hatte, habe ich die Chance ergriffen und mich für das FÖJ beworben.“

Um die Kurse unterstützen zu können, hieß es, sich mit den Stationen auseinandersetzen und auch wieder chemische Kenntnisse hervorzukramen. „Das Team hat mich rücksichtsvoll angeleitet – ich wusste ja, dass ich nicht so gut in Chemie bin.“ Obwohl ihn die Vielfalt der Forschungsgruppen und Labore auf dem Campus beeindruckt hat, fiel seine Wahl letztlich nicht auf einen MINT-Beruf. „Einfach dadurch, dass ich viel mit Menschen zu tun hatte und mir das sehr viel Freude bereitet hat, habe ich herausgefunden, dass ich mich als Erzieher wohlfühlen würde. Ich möchte Kindern oder auch Schülern erklären, wie Dinge in der Welt funktionieren – und zwar nicht nur auf die Naturwissenschaften bezogen.“

Probiert euch aus!

Frederike Oertel arbeitet als Clinician Scientist auf dem Campus Berlin-Buch. „Ich war als Schülerin im Gläsernen Labor und begeistert von meinen ersten ‚wissenschaftlichen Erfahrungen‘. Diese haben mich in meinem Traum von einer Karriere in der Wissenschaft bestärkt. Nach meinem Medizinstudium an der Charité (MD/PhD) und Postdoc-Erfahrungen an der University of California San Francisco, bin ich seit Mai 2023 Juniorprofessorin für Translationale Neuroimmunologie am Experimental and Clinical Research Center auf dem Campus Buch. Schüler:innen, die sich für die naturwissenschaftliche Richtung interessieren, würde ich raten, sich auszuprobieren – sei es in Schülerpraktika oder am Girl’s und Boy’s Day. Schreibt zum Beispiel einfach Professor:innen oder Arbeitsgruppenleiter:innen an, dass ihr gern ein Praktikum machen möchtet – die meisten freuen sich über das Interesse.

Text: Christine Minkewitz / CBB

Dieser Beitrag erschien zuerst im Standortjournal buchinside.

www.glaesernes-labor.de

forschen, produzieren, heilen / 13.05.2024
Stark nachgefragt: Sharing via Jelbi in Buch

Jelbi auf dem Wissenschafts- und Technologiecampus Berlin-Buch (Foto: Elke Stamm/BVG)
Jelbi auf dem Wissenschafts- und Technologiecampus Berlin-Buch (Foto: Elke Stamm/BVG)

Buch hat neun Jelbi-Standorte mit Campus-Bikes, E-Scootern und Carsharing. Hier sind Bekanntheit und Nutzung berlinweit mit am stärksten gestiegen

Am Zukunftsort Buch gehören die Campus-Bikes und E-Scooter der Flotte von Jelbi zum Stadtbild. Schnell gemietet, lässt sich darauf die „letzte Meile“ vom S-Bahnhof zum Arbeitsort umweltfreundlich und bequem zurücklegen. Für Beschäftigte des Campus und des Helios Klinikums ist die erste halbe Stunde der Campus-Bikes kostenlos. Seit die Flotte im Frühjahr 2023 von 70 auf 120 Räder aufgestockt wurde, findet man so gut wie immer ein freies Mietrad. Auch die Parkplätze für Carsharing auf dem Campus sind gut frequentiert, hier kann auch Strom getankt werden. Die Infrastruktur, die 2018 mit den CampusBikes startete, wurde im Oktober 2022 auf neun Standorte erweitert und ins JelbiNetz aufgenommen. Dafür kooperierten die Berliner Verkehrsbetriebe, verschiedene Sharing-Anbieter und die Campus Berlin-Buch GmbH. Durch die gemeinsame Initiative profitieren auch die Anwohnenden, die das Angebot seitdem ebenfalls nutzen können.

Jelbi wird sehr gut genutzt

Die zunehmende Sichtbarkeit der SharingFahrzeuge im Bucher Alltag hat Ende 2023 eine Begleitstudie mit Zahlen belegt. Für diese Studie wurden über 2.000 Personen in ausgewählten Jelbi-Netzen sowie in einer Kontrollgruppe in ganz Berlin befragt. Der stärkste Zuwachs bei Bekanntheit und Nutzung der Jelbi-Mobilitätsangebote wurde in Buch gemessen, gefolgt von Adlershof und Hellersdorf. In Buch wurden knapp 300 Menschen befragt. Im Ergebnis wuchs hier die Bekanntheit von Jelbi gegenüber 2021 um 42 Prozent. Laut der Studie hat sich auch die Einstellung zu Sharing an den getesteten Jelbi-Standorten signifikant verbessert. Die bessere Verfügbarkeit werde wahrgenommen. Sharing werde deutlicher als nachhaltige Mobilität und gute Alternative zum eigenen Auto gesehen.

„Wir sind mit der Nutzungsfrequenz sehr zufrieden“, sagt Dr. Ulrich Scheller, Geschäftsführer der Campus Berlin-Buch GmbH. „Für die Campus-Bikes sind über 800 Beschäftigte von Bucher Einrichtungen und Unternehmen registriert. Auch die Roller und das Carsharing werden sehr gut genutzt. Nach Aussagen von Nextbike/Tier ist der Standort auf dem Parkplatz am S-Bahnhof Buch der am zweithäufigsten genutzte in ganz Berlin.“

Mehr Carsharing-Parkplätze geplant

Ausleihe und Nutzung funktionieren sehr gut, es gibt kaum noch Beschwerden. Ein Knackpunkt ist die Disziplin beim Abstellen von Rollern und Autos, die geteilt werden. „Aktuell reichen die Carsharing-Parkplätze aufgrund der hohen Nutzung nicht aus, so dass wir auch schon gegen Falschparkende vorgehen mussten. Wir planen jedoch, weitere Parkplätze auf dem Campus für Carsharing umzuwandeln. Wir sind froh, dass unser Beitrag zur Mobilitätswende Wirkung zeigt und werden die umweltfreundliche Mobilität weiterhin stärken“, sagt Dr. Scheller. Die Fahrradfreundlichkeit wurde im April 2024 ausgezeichnet: Der Campus ist als fahrradfreundlicher Arbeitgeber beim ADFC in Gold zertifiziert.

Text: Christine Minkewitz / Campus Berlin-Buch GmbH

Dieser Text erschien zuerst im Standortjournal buchinside: www.berlin-buch.com/de/buchinside

05.05.2024
Umbau der Karower „Piazza“ abgeschlossen

Foto: Bezirksamt Pankow
Foto: Bezirksamt Pankow

Im Ortsteil Karow wurde der Stadtplatz an der Achillesstraße / Ecke Bucher Chaussee neugestaltet und bietet nun deutlich mehr Aufenthaltsqualität. Dafür standen Investitionsmittel des Bezirks in Höhe von 400.000 Euro zur Verfügung. In diesem Zusammenhang wurden 16 Bäume, darunter ein Amberbaum und 15 Hopfenbuchen, neu gepflanzt.

Das Straßen- und Grünflächenamt hatte auf Grundlage der Beschlüsse der Bezirksverordnetenversammlung Pankow VII-0454 von 09/2013 und VIII-0689 vom 28.11.2018 ein Plankonzept erarbeitet. Bei der Konzeption wurden zahlreiche Akteure aus dem Ortsteil eingebunden. Dazu gehörten neben den Anwohner:innen auch Vertreter:innen des Stadtteilzentrums Karow, der allod Immobilienverwaltung GmbH, des Förderkreises für Kultur PHOENIX, der Kirchengemeinde und lokale Gewerbetreibende.

Als Anregungen wurden u. a. die Verbesserung der Aufenthaltsqualität, Erhöhung der Sicherheit für Fuß- und Radverkehr, eine bessere Ausleuchtung des Platzes, mehr Schatten durch größere Bäume, eine Ausweitung der Schankvorgärten, die Verbesserung der Wegebeziehungen sowie das Freihalten der Fläche für Märkte, Veranstaltungen und Feste sowie die Errichtung eines weiteren Stromanschlusses für den Marktbetrieb genannt.

Pflaster, Hecken, Bäume und Fahrradbügel neu

Im Rahmen des Umbaus wurden der Stadtplatz neu gepflastert und entlang der Bucher Chaussee und der Achillesstraße Hecken und Bäume als Lärm- und Sichtschutzgepflanzt. Vor den Hecken sowie im Bereich des Solitärbaumes wurden diverse Sitzbänke aufgestellt. Die Natursteinblöcke blieben erhalten und wurden in ihrer Lage nicht verändert. Die alten Fahrradbügel wurden durch neue ersetzt und durch weitere Bügel ergänzt. Die Gehwegüberfahrten an der Achillesstraße und der Bucher Chaussee wurden aus gestalterischen Gründen verlegt. Für den wöchentlich stattfindenden Marktbetrieb wurden weitere Stromanschlüsse installiert.

„Es ist immer wieder schön, zu erleben, wenn Plätze in Pankow verschönert werden und der Aufenthalt für die Anwohner und Besucher dadurch angenehmer ist“, erklärt Manuela Anders-Granitzki, Bezirksstadträtin für Ordnung und Öffentlicher Raum. „Auch freue ich mich, dass wir durch weitere Stromanschlüsse den Marktbetrieb in seiner Vielfältigkeit unterstützen und damit für ein lebendiges Karow sorgen“, so die Stadträtin weiter.

Weitere Infos zur Baumaßnahme:

https://www.berlin.de/ba-pankow/politik-und-verwaltung/aemter/strassen-und-gruenflaechenamt/aktuelles/artikel.1299680.php

leben / 02.05.2024
Neues Wohnen im Ludwig Hoffmann Quartier

Die Wohnanlage „W100“ wird 182 helle Wohnungen bieten (Abb.: Ludwig Hoffmann Quartier)
Die Wohnanlage „W100“ wird 182 helle Wohnungen bieten (Abb.: Ludwig Hoffmann Quartier)

Im Ludwig Hoffmann Quartier entstehen bis 2027 Mikroapartments, Mietwohnungen und ein Wohnhaus für Senioren. buchinside sprach mit Projektentwickler Andreas Dahlke
 

Vor zwei Jahren wurde die Sanierung der historischen Bauten dieses Areals von Ludwig Hoffmann abgeschlossen. Wie trägt das Quartier zum Zukunftsort Buch bei?

Unser Konzept sah von Anfang an vor, ein Quartier zu schaffen, das die verschiedenen Funktionen der Stadt abbildet. Neben 500 Wohnungen sind bisher zwei Schulen, drei Kitas, eine Sporthalle, Raum für Gewerbe und soziale Einrichtungen entstanden. Auf diese Nutzungsvielfalt werden wir oft angesprochen, und sie trägt auch wesentlich zum Lebensgefühl im Quartier bei. Die Leute wohnen gern hier, die Kinder gehen hier zur Kita oder zur Schule. Es ist eines der bemerkenswert schönen historischen Ensembles, die Buch so einzigartig machen und heute wieder lebendiger Teil des Ortes.

Ende letzten Jahres erhielten Sie die Baugenehmigungen für weitere 450 Wohnungen in Neubauten. Was ist genau geplant?

Wir werden Wohnungen für verschiedene Zielgruppen bauen. In Buch gibt es über 6.500 Arbeitsplätze in Kliniken, Unternehmen und Forschungseinrichtungen. Dementsprechend gibt es viele Auszubildende, junge Wissenschaftler oder Berufsanfänger. Für sie errichten wir drei Gebäude mit insgesamt 195 Mikroapartments. Eines der Gebäude ist das Franz-Ehrlich-Haus, in dem wir neben Apartments auch ein Café integrieren wollen. Die Wohnungen sind vollständig ausgestattet mit Pantryküche, Wohnraum und Bad. Sie werden Teil eines Campus sein mit Bibliothek, Café, Räumen für Meetings und Waschsalon. Mit dem Fahrrad ist man schnell auf dem Klinik- oder Forschungscampus – ich denke, dass hier eine attraktive kleine Community entstehen kann.

Seit wir in Buch aktiv sind, werden wir immer wieder gefragt, ob wir nicht ein Seniorenwohnen anbieten könnten. Es sind ältere Leute aus Buch, die gern in kleinere Wohnungen ziehen und in ihrer Gegend bleiben möchten. Gleichzeitig wünschen sie sich, dass sie einen Ansprechpartner haben, der sich um ihre Belange und Services kümmert. Ein solches Haus bauen wir mit 71 kompakten Wohnungen zwischen 45 und 65 Quadratmetern. Im Erdgeschoss entstehen Gemeinschaftsräume, Terrassen und ein Büro.

Darüber hinaus realisieren wir eine moderne Wohnanlage mit 182 hellen, komfortablen Mietwohnungen mit einer durchschnittlichen Größe von 75 Quadratmetern. Die Häuser gruppieren sich um einen offenen grünen Innenhof.

Die Bau- und Finanzierungskosten sind stark gestiegen. Wie wird sich dies in den Mietpreisen niederschlagen?

Die wirtschaftliche Gesamtsituation ist deutlich schwieriger geworden. Vereinfacht gesagt, haben sich in wenigen Jahren die Baupreise verdoppelt und die Finanzierungskosten vervierfacht. Das sorgt für steigende Mieten. Wir haben jedoch die Wohnungen möglichst kompakt geplant, so dass der spezifische Mietzins zwar höher ist als noch vor fünf Jahren, aber die Miete trotzdem noch bezahlbar bleibt. Für das Seniorenwohnen suchen wir nach einem tragfähigen kaufmännischen Konzept, das für die Bewohner, den Betreiber und den Investor gleichermaßen funktioniert. Auch das Franz-Ehrlich-Haus ist herausfordernd. Es hat 7.000 Quadratmeter Bruttogeschossfläche, aber nur 2.200 Quadratmeter Mietfläche. Ein normales Gebäude hätte mehr als die doppelte Mietfläche.

Wie nachhaltig ist das Ludwig Hoffmann Quartier schon jetzt, und welche Projekte sind geplant?

Es ist grundsätzlich nachhaltig, ein bestehendes Bauensemble neu zu nutzen. Nachhaltig kann auch sein, ursprüngliche Funktionen wiedereinzusetzen: Die Erbauer hatten das Regenwasser über Rohre in ein Muldensystem abgeleitet, welches in Tümpel mündete. Als wir das Areal übernahmen, floss alles in die Kanalisation. Heute ist das Muldensystem wieder aktiv und funktioniert bestens.
Aktuell planen wir, die Wärmeenergieversorgung auf dem Gelände wesentlich nachhaltiger zu gestalten.

Was wünschen Sie sich künftig für Buch?

Ich wünsche mir, dass sich hier noch viel stärker ein anregendes gesellschaftliches Leben entwickelt, eine Art Mikrokosmos, in dem man sich kennt und bei kulturellen Events trifft. Dass man viel seltener Anlass hat, „in die Stadt“ zu fahren.

Interview: Christine Minkewitz/CBB

Dieser Artikel erschien zuerst im Standortjournal buchinside: www.berlin-buch.com/de/buchinside

leben, bilden / 30.04.2024
Rad-Saison startete erfolgreich mit den Campus Bike Days

Gut gebucht: das kostenfreie Bike-Fitting für die kommende Saison (Foto: Campus Berlin-Buch)
Gut gebucht: das kostenfreie Bike-Fitting für die kommende Saison (Foto: Campus Berlin-Buch)

Wie steht es technisch um mein Rad? Ist es ergonomisch gut eingestellt und sicher? Wie optimiere ich meine Fahrweise? – Diese Fragen standen im Mittelpunkt der Campus Bike Days auf dem Campus Berlin-Buch


Pünktlich zum Saisonauftakt und zum Start des Wettbewerbs „Wer radelt am meisten?“ veranstaltete CampusVital am 23. und 24. April 2024 die Campus Bike Days. Mit Unterstützung der Techniker Krankenkasse, des Fahrradhofs Buch und des Präventionsteams vom Polizeiabschnittes 14 gab es eine Vielzahl interessanter und kostenfreier Angebote, die sehr gut genutzt wurden.

Beim Bike-Coaching ging es um alle Fragen rund ums Radfahren: Die Coaches gingen auf individuelle Interessen und spezifisches Equipment der Radfahrenden ein, boten Beweglichkeitstests an und gaben Tipps zur Fahrweise. Auf dem Plan standen auch Ergänzungs- und Ausgleichsübungen für längere Touren.

Besonders Vielfahrende profitierten von der Prüfung der ergonomischen Einstellung ihres Rades. Die Bike-Coaches nahmen das Fahrrad vor Ort unter die Lupe, checkten wesentliche technische Funktionen und Ausstattungsmerkmale. Zusätzlich erfassten sie die Körpermaße, um das Rad entsprechend ergonomischer Kriterien optimal anpassen zu können. Mit minimalen Anpassungen konnten sie für eine gesündere Haltung beim Radfahren sorgen – ein großer Gewinn für längere Fahrten.

Die kostenlose, öffentliche Fahrradcodierung durch das Präventionsteam des Polizeiabschnittes 14 wurde erneut sehr gut angenommen, ebenso der Frühjahr-Check. Der Fahrradhof Buch überprüfte und reparierte kostenlos die mitgebrachten Räder, lediglich die Materialkosten mussten beglichen werden.


Umweltfreundliche Mobilität am Zukunftsort Buch

Mit neuer Infrastruktur, Sharing-Anbietern und vielfältigen Aktionen fördert der Wissenschafts- und Biotechcampus nachhaltige und gesunde Mobilität. Er ist einer von fünf Berliner Arbeitgebern, denen der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) die EU-weite Zertifizierung „Fahrradfreundlicher Arbeitgeber“ in Gold verliehen hat. Umweltfreundliche Mobilität ist einer Bausteine für die Green Health City Berlin-Buch, die auf die Verbindung von Forschen, Heilen, Arbeiten und Leben am Standort setzt.

https://campusvital.de

forschen, bilden / 30.04.2024
Keine Forschung ohne IT-Girls

Gemeinsam mit Jeannette Haß aus der IT-Abteilung hatten die Mädchen die Gelegenheit, unsere Serverräume zu besichtigen. © Felix Petermann, Max Delbrück Center
Gemeinsam mit Jeannette Haß aus der IT-Abteilung hatten die Mädchen die Gelegenheit, unsere Serverräume zu besichtigen. © Felix Petermann, Max Delbrück Center

In den Lebenswissenschaften entstehen enorme Datenmengen; die Analyse kommt daher nicht mehr ohne Maschinelles Lernen oder Künstliche Intelligenz aus. Beim Girls‘ Day informierten sich Schülerinnen der Stufen 6 bis 12, was Mathematikerinnen und (Bio-)Informatikerinnen am Max Delbrück Center leisten.

Die Probe ist kaum größer als ein Fingernagel. Gespannt beugen sich die Mädchen, die die Technologie-Plattform für Elektronenmikroskopie besuchen, über ein kleines Stück Nerv. Ein Diamantmesser schneidet es in hauchdünne Schichten. Um sie auf den Probenträger aufzubringen, hat die Technische Assistentin Christina Schiel ein besonderes Hilfsmittel: Schnurrhaare von Katzen. Die sind dünn, aber stabil genug, um die Probe auf das winzige Netz zu manövrieren. Plattformleiterin Dr. Séverine Kunz hat währenddessen im Nebenraum das Elektronenmikroskop vorbereitet, mit dem die Schülerinnen unter anderem die Strukturen eines Darmorganoids sehen. Sind die Aufnahmen gemacht, kommt die computergestützte Bildanalyse ins Spiel.

Warum die Informatik aus den Lebenswissenschaften gar nicht mehr wegzudenken ist, können jedes Jahr etwa 20 Schülerinnen während des Girls‘ Day erfahren. „Die Plätze sind innerhalb weniger Tage ausgebucht“, sagt Ulrike Ohnesorge, die gemeinsam mit ihren Kolleginnen Dr. Christiane Nolte und Dr. Grietje Krabbe die Besuche vor Ort organisiert. In kleinen Gruppen gehen die Mädchen dann in die Labore, zu Technologie-Plattformen und zur IT-Abteilung, dürfen selbst Aufgaben lösen und Fragen stellen.

So wie bei der Elektronenmikroskopie. Gemeinsam mit Dr. Mara Rusu schauen die Mädchen in das Innerste einer Zelle und entdecken dort den Aufbau der Mitochondrien. „Die sehen ja wirklich so aus wie im Lehrbuch,“ stellen die Mädchen fest. Das Team hat die Struktur noch einmal als 3D-Modell parat. Und zum Abschied gibt es ein elektronenmikroskopisches Foto einer Zelle zum Mitnehmen.

Ein Spiel selbst programmieren

In der IT wird ebenfalls Hand angelegt. Unter Anleitung von Almuth Galley, Jeannette Haß und ihren Kolleg*innen bauen die Mädchen einen Computer zusammen und programmieren selbst ein einfaches Spiel. Anschließend besichtigen sie das Herz der IT-Infrastruktur: die Serverräume. Mit seinen zahlreichen Kammern und Kabeln erinnert es ein wenig an ein menschliches Herz. Hier laufen riesige Datenmengen zusammen. Die hier vorhandene Speicherkapazität beträgt rund 13.500.000 Gigabyte, was etwa 26.000 herkömmlichen Notebooks entspricht. Die IT-Expertinnen sorgen dafür, dass der Informationsfluss reibungslos funktioniert – ein echtes Herzstück eben.

In den Laboren in Buch und Mitte, die für die Mädchen ihre Türen öffnen, gibt es viel zu entdecken: Carla Mölbert aus dem Team von Dr. Laleh Haghverdi zeigt, wie das Team komplexe Einzelzelldaten auswertet, um die Vorgänge in gesunden und kranken Zellen besser zu verstehen. Bei Pia Rautenstrauch und Pascal Wetzel aus dem Labor von Professor Dr. Uwe Ohler erfahren die Schülerinnen, wie wir mithilfe der Bioinformatik die das An- und Abschalten der Gene besser verstehen und dass auch Zellen unterschiedliche Zustände haben können. Sarah Gräßle und Viktoria Flore aus der Arbeitsgruppe von Professor Dr. Simon Haas veranschaulichen die beeindruckende Vielfalt unserer Immunzellen – im gesunden Menschen und bei Blutkrebs-Patient*innen. „Wir suchen mithilfe Künstlicher Intelligenz nach Mustern, die uns zeigen, warum ein Mensch krank wird“, sagt Flore. Um vielfältige Organismen und ihren Einfluss auf unsere Gesundheit geht es auch beim Besuch in der Gruppe von Professor Dr. Sofia Forslund-Startceva. Hier untersuchen die Schülerinnen gemeinsam mit Theda Bartolomaeus und Mina Kaufhold den Zusammenhang zwischen unseren

Sie alle haben ganz unterschiedliche Fächer studiert: Sie sind Chemikerinnen oder Biophysikerinnen, Datenwissenschaftlerinnen oder Systembiologinnen, Mathematikerinnen oder Biotechnologinnen, Informatikerinnen oder Medizinerinnen. Einige haben sich immer fürs Programmieren begeistert, andere sind später durch Zufall dazu gekommen. „Das ist nicht so ein festgefahrenes Leben“, sagt die Mathematikerin Professorin Jana Wolf in ihrer Einführung. „Wir arbeiten sehr interdisziplinär zusammen, um gemeinsam Forschungsfragen zu lösen und zum Beispiel herauszufinden, warum ein Mensch auf eine Krebstherapie gut anspricht – ein anderer aber gar nicht.“ Vorbilder wie die Mathematikerin Jana Wolf sind für die Schülerinnen wichtig. „Was man nicht sieht, kann man nicht werden“, sagt ein Sprichwort.

Weiterführende Informationen

heilen, bilden / 30.04.2024
Die Bucher Akademie der Gesundheit ist "Bester Arbeitgeber"

Die Akademie der Gesundheit Foto: Campus Berlin-Buch GmbH
Die Akademie der Gesundheit Foto: Campus Berlin-Buch GmbH

Die Akademie der Gesundheit ist beim Regionalwettbewerb “Beste Arbeitgeber in Berlin-Brandenburg 2024” von Great Place to Work® als besonders guter Arbeitgeber ausgezeichnet worden.

“Die Auszeichnung steht für ein glaubwürdiges Management, das fair und respektvoll mit den Beschäftigten zusammenarbeitet, für eine hohe Identifikation der Mitarbeitenden und für einen starken Teamgeist im Unternehmen”, sagt Andreas Schubert, Geschäftsführer bei Great Place to Work® Deutschland, anlässlich der Preisverleihung.

„Wir freuen uns sehr, dass unserer Mitarbeitenden uns in einer anonymen Befragung so gut bewertet haben“, sagt Jens Reinwardt, Geschäftsführer und Gründer der Akademie der Gesundheit. „Zudem liefert uns die Zertifizierung wertvolle Impulse, um uns als Arbeitgeber weiterzuentwickeln.“

Das Zertifizierungsprogramm «Great Place to Work® Certified» des internationalen Forschungs- und Beratungsinstituts steht für ein besonderes Engagement bei der Gestaltung der Arbeitsplatzkultur und wird nach einem gesicherten Verfahren vergeben. Bestandteile sind ein unabhängiges, anonymes Feedback der Mitarbeitenden und die Analyse von Maßnahmen und Programmen der Personalarbeit.

Weitere Informationen:

Lesen Sie dazu auch das Interview mit Jens Reinward in der Printausgabe des Bucher Boten, Ausgabe Mai 2024.
Hier finden Sie einen Auszug daraus: https://bucher-bote.de/index.php/aktuelle-ausgabe/aktuelles

 

 

heilen / 25.04.2024
Campus Berlin-Buch ist Fahrradfreundlicher Arbeitgeber: Mit dem Zertifikat in „Gold“ ausgezeichnet

Übergabe des Zertifkats "Fahrradfreundlicher Arbeitgeber" in Gold (Campus Berlin-Buch GmbH)
Übergabe des Zertifkats "Fahrradfreundlicher Arbeitgeber" in Gold (Campus Berlin-Buch GmbH)

Mit neuer Infrastruktur und vielfältigen Aktionen fördert der Wissenschafts- und Biotechcampus nachhaltige und gesunde Mobilität. Er ist einer von fünf Berliner Arbeitgebern, die vom ADFC mit Gold ausgezeichnet worden sind.

Umweltfreundlich mit dem Fahrrad zum Arbeitsort: Viele Beschäftigte des Zukunftsorts Berlin-Buch schätzen und praktizieren dies. Morgens und abends strömen die Radelnden durch Buch. Der Wissenschafts- und Biotechcampus fördert das Radfahren in Kooperation mit Sharing-Anbietern, Jelbi und Akteuren wie dem Helios Klinikum in Buch, investiert in eigene Infrastruktur und setzt Anreize fürs Radfahren. Dafür hat der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) dem Campus nun die EU-weite Zertifizierung „Fahrradfreundlicher Arbeitgeber“ in Gold verliehen.

Sara Tsudome, Projektleiterin beim ADFC-Bundesverband, sagt: „Der Campus Berlin-Buch unterstützt die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die das Fahrrad für den Arbeitsweg nutzen, mit vielen verschiedenen Maßnahmen. Das bringt viele Vorteile: Der Arbeitgeber kann so beim betrieblichen Gesundheits-, Umwelt- und Mobilitätsmanagement punkten.“

„Gemeinsam mit dem Max Delbrück Center, dem Leibniz-Forschungsinstitut für Molekulare Pharmakologie, der Charité und den Biotech-Unternehmen tragen wir dazu bei, Buch als Green Health City zu entwickeln. Das ist mehr, als nur die CO2-Bilanz zu verbessern – es geht dabei um eine Standortqualität, die für Fachkräfte attraktiv ist“, sagt Dr. Ulrich Scheller, Geschäftsführer der Campus Berlin-Buch GmbH.

Nachhaltig und attraktiv – für Umwelt und Menschen

Fahrradfreundliche Arbeitgeber sparen Ressourcen und setzen Finanzen sinnvoll ein: Fahrradparken ist unterm Strich günstiger und benötigt weniger Raum als Pkw-Parkplätze. Wer Beschäftigte aufs Rad bringt, profitiert gleich mehrfach. Regelmäßige Bewegung stärkt nachweislich die Gesundheit und hebt die Motivation.

Um mehr Mitarbeitende für das Radfahren zu gewinnen, können Teams des Campus Berlin-Buch beim Wettbewerb „Wer radelt am meisten“ der Initiative mehrwert oder bei Kampagnen wie „Stadtradeln“ teilnehmen. Es gibt regelmäßige Aktionen wie etwa die Campus Bike Days mit Fahrradchecks und Ergonomie-Beratung oder den „Tag der nachhaltigen Mobilität“, an dem unter anderem E-Bikes und Lastenräder getestet werden können. Grundsätzlich dürfen die Beschäftigten des Campus berlin- und deutschlandweit die ersten 30 Minuten kostenfrei ein nextbike-Fahrrad nutzen – begonnen hatte dies mit den CAMPUSbikes für die letzte Meile zwischen S-Bahnhof und Arbeitsort in Buch. Nicht zuletzt ist das Sharing-System inzwischen auch für die Bewohner:innen von Buch zugänglich.

Zur Fahrradfreundlichkeit gehört, dass für gute Abstellmöglichkeiten der Fahrräder gesorgt ist: „Zusätzlich zu unseren überdachten ebenerdigen Stellplätzen, die zum Teil abschließbar sind, haben wir einen Fahrradkeller eingerichtet, ebenso sind zusätzliche Duschen hinzugekommen. Neu ist auch, dass wir die Möglichkeit bieten, E-Bikes zu laden“, so Campusmanager Ulrich Scheller. Seit kurzem gibt es einen Lageplan mit den Jelbi-Standorten, der Fahrradwerkstatt und den E-Lademöglichkeiten für Fahrräder. „Wir werden auch noch einige weitere Pkw-Parkplätze für Radstellplätze umwidmen, da wir die umweltfreundliche Mobilität explizit fördern wollen. Natürlich behalten wir dabei auch diejenigen im Blick, die mangels geeigneter Anbindung derzeit mit dem Auto zur Arbeit kommen müssen.“

Foto: Übergabe des Zertifikats „Fahrradfreundlicher Arbeitgeber“ in Gold für den Campus Berlin-Buch: (v.l.) Christian Panetzky, Nachhaltigkeitskoordinator am Max Delbrück Center; Dr. Ulrich Scheller, Geschäftsführer Campus Berlin-Buch GmbH; Eberhard Brodhage, Vorsitzender des ADFC, Landesverband Berlin e.V. und Dr. Franziska Ringleb, Wissenschaftliche Referentin am Leibniz-Forschungsinstitut für Molekulare Pharmakologie (Foto: Campus Berlin-Buch GmbH)

Weitere Informationen:

https://www.campusberlinbuch.de/de/mobility

www.fahrradfreundlicher-arbeitgeber.de

forschen, produzieren, heilen, bilden / 22.04.2024
Happy Birthday Gläsernes Labor!

Bildungssenatorin Katharina Günther-Wünsch beim Rundgang auf der Bildungsmesse.  (Foto: Peter Himsel/Campus Berlin-Buch GmbH)
Bildungssenatorin Katharina Günther-Wünsch beim Rundgang auf der Bildungsmesse. (Foto: Peter Himsel/Campus Berlin-Buch GmbH)

25 Jahre Gläsernes Labor auf dem biomedizinischen Campus Berlin-Buch: Anlass für eine große Konferenz für Lehrkräfte und eine Feier mit den Wegbegleiter:innen am 19. April 2024

Das Gläserne Labor gehörte vor 25 Jahren zu den ersten Schülerlaboren in Deutschland und ist Vorreiter für viele Entwicklungen im außerschulischen Bereich. Heute besuchen bis zu 14.000 Schüler:innen jährlich die Kurse. In authentischen Laboren bietet es unter anderem Experimente zur Molekularbiologie, Neuro- und Zellbiologie, Protein- oder Wirkstoffchemie – mit engem Bezug zu den Forschungsthemen des Max Delbrück Center und des Leibniz-Forschungsinstituts für Molekulare Pharmakologie. Die Jugendlichen lernen hier beispielsweise im Experiment, wie die Genschere CRISPR/Cas9 funktioniert. Das Gläserne Labor bietet in Projektwochen, Praktika und im Freiwilligen Ökologischen Jahr einen Einblick in MINT-Berufe und bildet auch Lehrer:innen fort. Es ist aktiv bei der Langen Nacht der Wissenschaften und beim Wettbewerb „Jugend forscht“. Kurz – hier findet eine exzellente MINT-Nachwuchsförderung statt, die schon bei den Jüngsten beginnt und bis zur Studienvorbereitung reicht.

Um dies zu würdigen, fand am Tag des Jubiläums eine Lehrkräftekongress in Kooperation mit dem Schülerlabor-Netzwerk GenaU, dem Verband der Chemischen Industrie e.V., Landesverband Nordost, sowie weiteren Kooperationspartnern, auf dem Campus Berlin-Buch statt. Bildungssenatorin Katharina Günther-Wünsch betonte in ihrer Keynote, dass eine umfassende MINT-Förderung zu den Schlüsselaufgaben der Bildungspolitik gehöre, da Wohlstand und Wirtschaftswachstum mehr denn je von der Kompetenz und der Innovationskraft junger Fachkräfte abhingen. Der hohe Fachkräftebedarf in Wirtschaft und Wissenschaft gehe einher mit spannenden Entwicklungschancen in Berufsfeldern, die mit der Lösung der großen Herausforderungen unserer Zeit befasst sind. Die Senatorin hob das Gläserne Labor auf dem internationalen Wissenschaftscampus als einen Leuchtturm der außerschulischen MINT-Förderung, der Begabungsförderung und der Berufsorientierung in den Naturwissenschaften hervor.

Gemeinsam für Naturwissenschaften begeistern

Der ganztägige Kongress mit dem Titel „Gemeinsam Schüler:innen für Naturwissenschaften begeistern - zusammen Zukunft gestalten" widmete sich der Interessenförderung und besonders der Berufsorientierung im MINT-Bereich. Die Veranstaltung richtete sich an 120 Lehrkräfte aller Schulformen und Schulstufen. Die Teilnehmenden erwartete ein facettenreiches Programm, darunter Vorträge, zwei Workshop-Runden sowie eine Bildungsmesse mit Beteiligung verschiedener Institutionen und Initiativen. Der Kongress schloss mit einer Plenumsdiskussion zum Thema „Warum Berufsorientierung und Interessenförderung so wichtig sind – sinnvolle Verzahnung von schulischen und außerschulischen Aktivitäten“. Am Nachmittag ging die Veranstaltung in eine Feier zum 25-jährigen Bestehen des Gläsernen Labors über.

Über das Netzwerk GenaU

Das Netzwerk GenaU (Gemeinsam für naturwissenschaftlich-technischen Unterricht), gegründet im Jahr 2006 mit Sitz an der Freien Universität Berlin, umfasst mittlerweile 17 Schülerlabore an Forschungseinrichtungen, Hochschulen und Museen sowie acht assoziierte Partner in Berlin und Brandenburg. Zusätzlich zu den regulären Angeboten ermöglichen drittfinanzierte Kooperationsprojekte, wie "Lab2Venture goes green" und "Mach´s GenaU!", vielfältige kostenfreie Angebote beispielsweise im Bereich Berufsorientierung, Unternehmertum und Nachhaltigkeit für Schulen, Kinder und Jugendliche.

Alle zwei Jahre veranstalten die Mitgliedslabore und Partner eine umfangreiche gemeinsame Lehrkräftefortbildung. Seit 2014 wird diese mit erheblicher Unterstützung des Verbands der Chemischen Industrie e.V., Landesverband Nordost, durchgeführt, um praktische Anreize für die Planung und Durchführung eines attraktiven, experimentellen MINT-Unterrichts zu liefern.

Foto: Bildungssenatorin Katharina Günther-Wünsch (rechts im Bild) im Gespräch auf der Bildungsmesse mit (v.l.) Ulrike Mittmann, Leiterin des Chemielabors des Gläsernen Labors; Prof. Dr. Petra Skiebe-Corrette; Leiterin des NatLabs der Freien Universität Berlin; Silke Vorst, Koordinatorin des Schülerlabor-Netzwerks GenaU und Claudia Jacob, Leiterin des Gläsernen Labors.

Weitere Informationen:

Interview mit Dr. Ulrich Scheller zum Jubiläum des Gläsernen Labors im rbb24 Inforadio:
https://www.inforadio.de/rubriken/interviews/2024/04/19/glaesernes-labor-campus-berlin-buch-schuelerlabor-forschung-ulrich-scheller.html

www.genau-bb.de

https://www.glaesernes-labor.de/

https://www.nordostchemie.de/vci/bildung.html

 

www.glaesernes-labor.de

leben / 18.04.2024
„Dörfer des Nordens“ – Individuell erlebbare Touren durch die Dörfer von Pankow und Reinickendorf präsentiert

Foto: Bezirksamt Pankow
Foto: Bezirksamt Pankow

Bei einer feierlichen Präsentation stellten heute die Bezirksbürgermeisterinnen von Reinickendorf, Emine Demirbüken-Wegner, und von Pankow, Dr. Cordelia Koch die neuen Tourenpläne „Dörfer des Nordens“ vor. Im Rahmen einer Tour von Lübars, Berlins ältestem Dorf und Ortsteil des Bezirks Reinickendorf, nach Blankenfelde, einem Pankower Ortsteil mit langer Stadtgut-Tradition, besuchten beide Bezirksbürgermeisterinnen sowie weitere Projektbeteiligte und Medienvertreter:innen einige exemplarische Stationen der individuell erlebbaren Touren.

Mittelalterliche Dorfkerne, Geschichte und Architektur

Die Thementouren führen entlang historischer Gebäude, urtypischer Bauernhöfe, faszinierender Architektur und mittelalterlicher Dorfkerne – über die Bezirksgrenzen hinweg. Die Geschichte der Berliner Dörfer geht zurück ins 13. Jahrhundert. Damals wurden die Gebiete östliche der Elbe besiedelt und häufig blieben die Namen slawisch-wendischer Vorgänger-Siedlungen dabei erhalten. Viele Berliner Ortsteile enden auf „ow“, wie Pankow. Jedes Dorf hat seine eigene Geschichte.

Es sind mehrere Thementouren entstanden:

-         Radtouren zu Dorfgeschichte(n) von Pankow und Reinickendorf
-         Radtouren zur Baugeschichte und Architektur im Wandel der Zeit in Reinickendorf und in Pankow
-         Blankenfelde – Erlebnistour für Kinder
-         Lübars – Erlebnistour für Kinder

Gedruckt und digital

Die Touren können anhand von gedruckten Plänen oder digital erkundet werden. Die kostenfreien Printausgaben sind u.a. im tic – Tourist Information Center (in der KulturBrauerei, im Sudhaus, Haus 2, Schönhauser Allee 36, 10435 Berlin) erhältlich. Die digitale Version ist auf der Website des tic – Kultur- und Tourismusmarketing Berlin-Pankow zu finden und über komoot erlebbar:

https://www.pankow-weissensee-prenzlauerberg.berlin/de/berliner-dorftouren

Kooperation zahlreicher Partner

Das bezirksübergreifende Projekt ist eine Kooperation der Büros für Wirtschaftsförderung beider Bezirke, der beiden Tourismusvereine Berlin-Pankow e.V. und Berlin-Reinickendorf e.V. mit dem Naturpark Barnim und weiteren Partnern. Die Kosten für das Projekt in Höhe von 45.000 Euro wurden jeweils hälftig durch beide Bezirke aus Mitteln der City Tax finanziert. Die Auflagenhöhe der insgesamt vier Tourenpläne liegt bei jeweils 1.500 Stück.

Dr. Cordelia Koch, Bezirksbürgermeisterin von Pankow: „Die Menschen möchten aus der Stadt hierher zu uns in die Natur kommen und müssen wissen, wie sie her und wieder zurückkommen, am besten mit dem ÖPNV. Eine besondere Tour führt nach Französisch-Buchholz auf den Spuren der Hugenotten. Ein weiteres Ziel sind die Karower Teiche, einem wahren Sehnsuchtsort für Ornithologen.“

Emine Demirbüken-Wegner, Bezirksbürgermeisterin von Reinickendorf: "Lernen Sie die Dörfer und die Architekturhighlights in Reinickendorf kennen und erkunden Sie unseren schönen Bezirk auf drei besonderen Radtouren. Genießen Sie die Natur, fahren Sie durch idyllische Dorfkerne und bestaunen das erste Hochhaus Berlins. Besonders die mediengestützte Kindertour durch das älteste Dorf Berlins, Lübars, empfehle ich Familien mit Kindern."

Dr. Peter Gärtner, Leiter Naturpark Barnim: „Der Naturpark Barnim mit seinen zahlreichen Rad- und Wanderwegen über die Bezirks- und Landesgrenze hinweg hat sich zu einer Qualitätsmarke entwickelt. Gerne erinnere ich mich an den Gründungsspruch des damaligen Stadtentwicklungssenators Peter Strieder vor 25 Jahren, der meinte ‚Wir brauchen den Barnim, Barnim statt Ballermann.‘“

Oskar Tschörner, Bürgerinitiative Elisabeth-Aue: „Wir müssen uns diese Naturräume unbedingt erhalten. Wir haben hier 70 Hektar Felder, die enorm wichtig für die sommerliche Kühlung der Luft in der versiegelten Stadt sind. Wir brauchen hier nicht noch mehr bebaute Fläche, kein zweites Märkisches Viertel.“

Foto: (v.l.) Emine Demirbüken-Wegner, Bezirksbürgermeisterin von Reinickendorf; Christine Kretlow, stellvertretende Leiterin der Wirtschaftsförderung Reinickendorf; Dr. Cordelia Koch, Bezirksbürgermeisterin von Pankow; Nadia Holbe, Leiterin Wirtschaftsförderung Pankow und Dr. Peter Gärtner, Leiter Naturpark Barnim

forschen, produzieren, heilen, bilden / 18.04.2024
Das neue Standortjournal buchinside ist erschienen

Titelbild: Campus Berlin-Buch GmbH
Titelbild: Campus Berlin-Buch GmbH

Das neue Standortjournal buchinside ist erschienen

Im Titelthema: Das „Gläsernes Labor“ feiert 25 Jahre MINT-Förderung! Welches spannende neue Wissen von Zellbiologie bis CRISPR/Cas das Schülerlabor vermittelt, wie es sich weiterentwickeln und wachsen will, lesen Sie in der neuen buchinside. Im Heft berichten auch Alumni vom Gläsernen Labor als Sprungbrett in MINT-Berufe. Für das Editorial konnten wir Bildungssenatorin Katharina Günther-Wünsch gewinnen:

Liebe Leserinnen und liebe Leser,

was verbindet fiktive DNA-Proben, vollgequalmte Flimmerhärchen und das Wasser aus der Panke? Die kurze Antwort darauf lautet MINT, die längere: Alle drei dienen als Forschungsobjekte des Gläsernen Labors der naturwissenschaftlichen Schulbildung in Berlin. Durch Wissenschaft zum Anfassen und Selbermachen werden Mathematik und Physik, Biologie und Chemie transparent und zugänglich – und das nun schon seit 25 Jahren auf dem Campus Berlin-Buch. Herzlichen Glückwunsch!

Als gelernte Chemie-Lehrerin kenne ich die Einstiegshürden, die viele Schülerinnen und Schüler in den naturwissenschaftlichen Fächern überwinden müssen. Schülerlabore reduzieren den scheinbar großen Abstand zwischen dem Lebensalltag junger Menschen und der akademischen Forschung und Entwicklung. Wissenschaft wird als spannendes Arbeitsfeld und wertvoller Fortschrittsmotor anschaulich.

„Lernen im Labor“ weckt die Neugier und den Tatendrang junger Menschen, ist anspruchsvoll, fesselnd und motivierend – es ist die ideale Ergänzung zum MINT-Unterricht. Deshalb sind das Gläserne Labor und seine Partnereinrichtungen im Schülerlabor-Netzwerk GenaU für unsere Stadt so wertvoll.

Für mich gehört eine umfassende MINT-Förderung zu den Schlüsselaufgaben zeitgemäßer Bildungspolitik. Wohlstand und Wirtschaftswachstum hängen heute mehr denn je von der Kompetenz und der Innovationskraft junger Fachkräfte ab. Der Campus Berlin-Buch ist ein Paradebeispiel für Berlins herausragende Rolle als internationaler Wissenschaftsstandort und Europas Medizin-Metropole. Das soll auch so bleiben, deshalb stärken wir als Koalition ganz gezielt außerschulische Kooperationen, eine intensive Begabungsförderung oder die Berufsorientierung insbesondere für Mädchen im MINT-Bereich.

Der große Fachkräftebedarf von Wissenschaft und Wirtschaft bietet Schülerinnen und Schülern von heute und morgen großartige Zukunftschancen, mit spannenden, lukrativen und sinnstiftenden Arbeitsplätzen. Denn ob Klimawandel, Künstliche Intelligenz oder Mobilität – alle großen Herausforderungen unserer Zeit sind auf technische und wissenschaftliche Lösungsbeiträge angewiesen. Deshalb gilt: Je mehr junge Menschen wir für die MINT-Felder begeistern können, desto besser!

Das Gläserne Labor ist ein Leuchtturm dieses inzwischen bundesweit etablierten Formates. Es gehört mit jährlich rund 14.000 Besuchern nicht nur zu den größten und beliebtesten Schülerlaboren Deutschlands, es leistet auch einen unverzichtbaren Beitrag zur fachlichen Fortbildung unserer Berliner Lehrkräfte. So viel Erfolg über eine so lange Zeit ist nur mit engagierten Menschen und starken Partnern möglich: den Forschungseinrichtungen, dem Campus Berlin-Buch, dem Netzwerk GenaU, den Förderern und Sponsoren und nicht zuletzt den vielen teilnehmenden Schulen mit ihren engagierten MINT-Lehrkräften. Ihnen allen danke ich sehr herzlich und wünsche auch für die kommenden 25 Jahre viel Erfolg, Spannung und Freude am Lernen mit dem Gläsernen Labor!

Katharina Günther-Wünsch
Senatorin für Bildung, Jugend und Familie


Download der neuen Ausgabe: www.berlin-buch.com/de/buchinside

forschen, produzieren, heilen, bilden / 15.04.2024
Von Zellbiologie bis CRISPR/Cas – neues Wissen für die Schule

Foto: Peter Himsel / Campus Berlin-Buch GmbH
Foto: Peter Himsel / Campus Berlin-Buch GmbH

Im Gläsernen Labor auf dem Forschungscampus Berlin-Buch können Schüler:innen und Lehrkräfte tief in die Naturwissenschaften eintauchen. In diesem Jahr feiert die Einrichtung ihr 25-jähriges Bestehen

Der weiße Kittel ist mehr als Schutzkleidung. Er ist ein Symbol. Das hat Claudia Jacob, die das Gläserne Labor auf dem Forschungscampus Berlin-Buch leitet, schon oft beobachtet. Jährlich besuchen etwa 14.000 Schüler:innen und Lehrkräfte das Schülerlabor im grünen Norden von Berlin. „Sie schlüpfen in eine andere Rolle, wenn sie den Kittel anziehen“, erzählt Claudia Jacob. „Als würde in diesem Augenblick der Forschergeist in ihnen erwachen.“ Ende der 90er Jahre kam der Gründungsdirektor des Max Delbrück Centers, Professor Detlev Ganten, auf die Idee, ein Informationszentrum zum Thema Gen- und Biotechnologie für Bürger:innen einzurichten. Besucher:innen sollten dort Wissenschaftler:innen bei der Arbeit im Labor über die Schulter schauen können. Doch Dr. Ulrich Scheller, damals Teamleiter Öffentlichkeitsarbeit bei der Campus Berlin-Buch GmbH (CBB), heute einer ihrer Geschäftsführer, war klar, dass Zusehen allein nicht reicht. „Um Menschen für die Forschung zu begeistern, müssen sie selbst Hand an Pipette und Reagenzglas legen können“, ist der Biochemiker überzeugt. Also wurde das Konzept noch einmal umgeschrieben.

Im April 1999 öffnete das Gläserne Labor nach dreijährigem Umbau seine Pforten in der denkmalgeschützten Remise auf dem Forschungscampus als Schülerlabor.

Mehr als 20 Experimentier-Kurse

Mit vier Versuchen zur Molekulargenetik ging es damals an den Start. Heute, 25 Jahre später, gibt es insgesamt sechs Labore. Damit gehört es zu den größten Einrichtungen seiner Art in Deutschland. Die CBB betreibt das Gläserne Labor gemeinsam mit dem Max Delbrück Center und dem Leibniz-Forschungsinstitut für Molekulare Pharmakologie (FMP); zahlreiche Sponsoren und Partner, darunter das am Campus ansässige Strahlen- und Medizintechnikunternehmen Eckert & Ziegler, unterstützen sie dabei. Zusammen bieten sie mehr als 20 Experimentierkurse zu Molekular-, Zell- und Neurobiologie, Chemie, Radioaktivität sowie Ökologie an. „Wir gehören zu den wenigen Schülerlaboren in Deutschland, in denen Jugendliche sogar Experimente mit der Genschere CRISPR/Cas9 durchführen können“, sagt Ulrike Mittmann, wissenschaftliche Leiterin des Labors für Molekularbiologie. Weil in der Molekularbiologie unter anderem mit Zellen oder Krankheitserregern gearbeitet wird oder Organismen gentechnisch verändert werden, gelten strenge Sicherheitsvorschriften. Schulen können diese nicht gewährleisten – aber das Gläserne Labor. So führt es junge Leute an aktuelle Forschungsthemen heran.

Für alle Altersstufen ist etwas dabei

Auch jüngere Kinder im Grundschul- und Kindergartenalter kommen im Forschergarten des Gläsernen Labors auf ihre Kosten. Daneben gibt es Arbeitsgemeinschaften für Schüler:innen, Forscherferien, Vorlesungen und Laborkurse zur Studienvorbereitung. Lehrkräfte lernen in Fortbildungen neu konzipierte Kurse des Gläsernen Labors kennen. Das Max Delbrück Center bietet ihnen darüber hinaus im Format „Labor trifft Lehrer:in“ Einblicke in aktuelle Forschungsthemen und -methoden wie die Einzelzellanalyse oder Künstliche Intelligenz in der Biomedizin. Gemeinsam mit dem Max Delbrück Center, dem FMP und dem Experimental and Clinical Research Center richtet das Gläserne Labor den Regionalwettbewerb „Jugend forscht“ Berlin-Brandenburg aus – zuletzt im Februar dieses Jahres. Insgesamt 95 Schüler:innen präsentierten ihre Projekte im Max Delbrück Communications Center und erhielten im Rahmenprogramm Einblicke in die Forschungseinrichtungen und das Schülerlabor des Campus. „Wichtigstes Anliegen des Gläsernen Labors ist die Nachwuchsförderung“, sagt Ulrich Scheller. „Einerseits vermitteln wir Grundkenntnisse für alle, andererseits fördern wir besonders leistungsstarke Schüler:innen, auch um sie auf eine Karriere in den Naturwissenschaften beziehungsweise der LifeScience-Branche vorzubereiten.“ Denn Nachwuchs ist überall knapp – auch in den Forschungslaboren. Deshalb sei es wichtig, junge Menschen auf eine Ausbildung oder ein Studium in diesem Bereich neugierig zu machen, sagt Scheller. Seine Co-Geschäftsführerin Dr. Christina Quensel fügt hinzu: „Wir wollen den Jugendlichen vermitteln, dass Forschende sich nicht mit abstrakten Fragestellungen befassen, die außer ihnen niemand versteht, sondern dass ihre Arbeit die gesamte Gesellschaft betrifft.“ Deshalb stehen neben dem Schulstoff auch ethische Fragen auf der Agenda, etwa die Frage, wofür Tierversuche notwendig sind, warum bei Stammzelltherapien besondere Vorsicht geboten ist oder was der genetische Fingerabdruck über einen Menschen verrät. Der persönliche Kontakt von Forschenden und Schüler:innen ist für beide Seiten anregend. „Es ist wichtig, ab und zu aus dem Elfenbeinturm der Grundlagenforschung herauszukommen und die eigene Arbeit leicht verständlich zu erklären“, sagt Christina Quensel. „Nicht wenige Wissenschaftler:innen haben sich nach einer solchen Erfahrung für den Quereinstieg in den Lehrerberuf entschieden.“

Selbst erfahren, um was es in der Biologie geht

Für die Entwicklung der Kursinhalte arbeitet das Team des Gläsernen Labors eng mit Lehrkräften aus vier Berliner Partnerschulen zusammen. Sie unterstützen die Laborkräfte dabei, Themen der Spitzenforschung so aufzubereiten, dass sie zum Rahmenlehrplan passen. „Es bedeutet für Lehrer:innen einiges an Aufwand, sich mit einer Schulklasse auf den Weg zu uns zu machen“, erzählt Ulrich Scheller. „Sie müssen die Eltern informieren, Geld einsammeln und mit der S-Bahn nach Buch kommen. Das heißt: Wir müssen ihnen auch etwas bieten, das sie gut für ihren Unterricht nutzen können.“

Wer einmal gesehen hat, wie Claudia Jacob Schüler:innen begrüßt, die zu einem Neurobiologie-Kurs kommen, hat keinen Zweifel daran, dass das gelingt. Sie stattet die Jugendlichen mit speziellen Brillen aus und lässt sie im Foyer des Max Delbrück Communications Centers Ball spielen. Schnell breitet sich Gelächter aus. Die Brillen ändern den Sehwinkel, das Werfen und Fangen funktioniert überhaupt nicht – so fühlt es sich an, wenn unser Gehirn und das Nervensystem in die Irre geführt werden. „Ein solcher Auftakt weckt die Neugier auf das Thema”, sagt Claudia Jacob. Am eigenen Leib erfahren, was kurz danach in verschiedenen Experimenten ausprobiert wird, erleichtert das Begreifen ungemein. Biologie ist dann nicht länger ein Unterrichtsfach, sondern die Wissenschaft, die uns lehrt, wie ein Organismus funktioniert. „Das ist wie beim Fußball“, bringt es Ulrike Mittmann auf den Punkt. „Wer alle Regeln auswendig aufsagen kann und theoretisch weiß, dass das Runde ins Eckige muss, wird noch lange kein Weltmeister. Weltmeister kann nur werden, wer selbst über den Rasen sprintet.“

Praktische Arbeit wird im Gläsernen Labor deshalb großgeschrieben. Wieviel Koffein steckt in Cola, wie werden Duftöle aus Pflanzen gewonnen, wie lange braucht ein Nervenimpuls vom Gehirn bis zum großen Zeh – all dies und noch viel mehr finden die Schüler:innen unter Anleitung von Claudia Jacob oder ihrer Kolleg:innen heraus. Am Ende präsentieren sie ihre Ergebnisse vor der Klasse. Die Kursinhalte sind nicht in Stein gemeißelt, ständig kommt Neues hinzu. Dr. Bärbel Görhardt, die das Chemielabor wissenschaftlich leitet, tüftelt derzeit an zwei neuen Kursen: einem über Farbstoffe in Algen und wie man sie gewinnen kann, und einem über Enzyme, die wie Katalysatoren verschiedene chemische Reaktionen im Körper auslösen oder beschleunigen.

Einzelzellsequenzierung, Virtual Reality und KI

„Künftig möchten wir das Angebot des Gläsernen Labors noch stärker mit der aktuellen Forschung auf dem Campus verzahnen“, sagt Professorin Maike Sander, Wissenschaftliche Vorständin und Vorstandsvorsitzende des Max Delbrück Centers. Unter anderem sollen die Schüler:innen an innovative Technologien wie Einzelzellsequenzierung oder neue bildgebende Verfahren herangeführt werden. Außerdem werden Forschende einen festen Platz in den Kursen bekommen – wenn auch nicht immer persönlich vor Ort, so doch in Form kurzer Videos. Darin erklären sie ihre eigenen Experimente, die den Experimenten im Gläsernen Labor gar nicht so unähnlich sind. „So sehen die Jugendlichen, dass ihre Experimente nah dran sind an der echten Forschung“, sagt Maike Sander. Zudem kommen neue Medien stärker zum Einsatz: Beispielsweise können die Schüler:innen mithilfe von Virtual-Reality-Brillen in ein menschliches Herz hineinblicken. „Wenn sie mit eigenen Augen ein fehlgefaltetes Protein sehen und welche Kettenreaktion daran hängt, können sie viel besser nachvollziehen, wie sich das auf die Funktion des Herzens auswirkt“, erläutert Sander. Als Teil seines Graduiertenprogramms hat das Max Delbrück Center einen Kommunikationskurs gestartet, in dem die Doktorand:innen Erklärvideos und Animationen für das Gläserne Labor produzieren. Darüber hinaus möchte das Max Delbrück Center digitale Arbeitshefte und Lehrmaterialien für die Schule bereitstellen. Aktuelle wissenschaftliche und technologische Entwicklungen stärker aufgreifen möchte auch das FMP. „Ein spannendes Feld ist die künstliche Intelligenz, wo wir Projekte entwickeln möchten, die es den Schüler:innen ermöglichen, Grundlagen der KI zu verstehen, und wo wir Anwendungsbereiche in unseren Forschungsgebieten sehen“, erläutert Professorin Dorothea Fiedler, Direktorin am FMP. Und die Laborleiterinnen des Gläsernen Labors wünschen sich eine stärkere Digitalisierung ihrer Arbeit: So könnten die Schüler:innen Arbeitsanweisungen über Tablets erhalten und ihre Ergebnisse in der Cloud abspeichern sowie darüber versenden. Auch für die Mikroskopie böten die neuen Medien großartige Möglichkeiten, sagt Ulrike Mittmann: „Die eigenen Blutkörperchen nicht nur durchs Okular betrachten, sondern groß auf einem Screen – und die Aufnahme am Ende als Screensaver auf dem Smartphone mit nach Hause nehmen – das wäre doch großartig!“

Wie Wissenschaft funktioniert

Allen Beteiligten geht es darum, Leidenschaft für die Forschung zu entfachen. So auch Paola Eckert-Palvarini, Mitglied im Aufsichtsrat der Eckert & Ziegler SE. Sie hat neben dem Forschergarten auch das Radioaktivitätslabor initiiert. „Radioaktivität hat in Deutschland einen schlechten Ruf“, sagt die Strahlenphysikerin, „aus Unwissenheit.“ Die möchte sie aus der Welt schaffen. Neben Experimenten vermittelt sie praktisches Wissen. Natürliche Strahlung sei überall: „Es gibt kosmische Strahlung aus dem Weltall, radioaktive Elemente und Steine im Boden geben Strahlung ab, auch bestimmte Nahrungsmittel und sogar wir Menschen selbst.“ Von dieser natürlichen Hintergrundstrahlung gehe keine Gesundheitsgefahr aus. Anders sehe das aus bei Strahlung, die beispielsweise in Industrie und Medizin erzeugt und genutzt wird, etwa beim Messen der Dicke von Papier oder in der Therapie gegen Krebs. Davor müsse man jedoch keine Angst haben, erklärt die Wissenschaftlerin: „Denn wir können Radioaktivität messen, wir können sie sinnvoll nutzen und uns vor ihr schützen.“ Darüber hinaus will Eckert-Palvarini vermitteln, wie der Forschungsbetrieb funktioniert und was alles dazu gehört, damit Forschungsergebnisse nicht in der Schublade verschwinden. Die Wissenschaftlerin ist auch Unternehmerin. „Forschen bedeutet nicht nur, im Labor zu stehen und den eigenen Traum zu verfolgen“, sagt sie. „Es geht auch darum, Erkenntnisse und Erfindungen für die Menschen nutzbar zu machen.“ Dazu gehören Patente und Lizenzen ebenso wie Unternehmensgründungen. Die Schüler:innen fragen ihr dazu manchmal Löcher in den Bauch. „Von allen Dingen, die ich tue, erfüllen mich die Schülerkurse am meisten“, sagt Eckert-Palvarini. „Ich gehe danach mit dem Gefühl nach Hause, wirklich etwas Sinnvolles geleistet zu haben.“

Das Gläserne Labor rückt ins Zentrum von Buch

Nach 25 Jahren ist das Gläserne Labor nun auf dem Weg, über die Grenzen des Forschungscampus hinauszuwachsen. Im neuen Bildungs- und Integrationszentrum, das auf der Freifläche Groscurthstraße 21-33 in der Ortsmitte von Berlin-Buch entstehen soll, wird es drei Labore betreiben – „technisch nicht ganz so hochgerüstet wie die Labore auf dem Campus, sondern eher familientauglich ausgestattet, sodass Kinder spielerisch an naturwissenschaftliche Themen herangeführt werden können“, erklärt Ulrich Scheller. Das Gläserne Labor rückt damit ins Zentrum von Buch und übernimmt eine weitere gesamtgesellschaftliche Aufgabe am Zukunftsort: Menschen jeden Alters nahezubringen, wie Wissenschaft funktioniert. Ihnen vor Augen führen, dass es zum normalen wissenschaftlichen Diskurs gehört, wenn Forschende unterschiedliche Ansichten vertreten. „In der Forschung führen nun einmal viele unterschiedliche Wege zum Ziel“, sagt Christina Quensel. „Dabei kann es passieren, dass neues Wissen alles auf den Kopf stellt, was wir bis dahin zu wissen glaubten. Diese Zukunftseuphorie wollen wir an die Menschen weitergeben.“ So sieht es auch Dorothea Fiedler: „Wir wollen nicht nur Wissen vermitteln, sondern auch Neugier wecken und die Fähigkeit fördern, wissenschaftliche Methoden anzuwenden und zu hinterfragen.“ Das ist auch Claudia Jacob wichtig – „gerade heute, da so viele Wissenschaftsskeptiker auf den Plan treten und ihre alternativen Wahrheiten verbreiten.“ Selbst einmal in einen Kittel und damit in die Rolle von Forschenden zu schlüpfen, kann dabei helfen, sich ein fundiertes Urteil zu bilden.

Text: Jana Ehrhardt-Joswig / CBB
Zuerst erschienen in der buchinside 1/24

https://glaesernes-labor.de

forschen, produzieren, heilen / 11.04.2024
Talk im Cube: Arzneimittelzulassungen in der Krebstherapie - eine kritische Einschätzung

Networking im neuen Gründerzentrum (Foto: Campus Berlin-Buch GmbH)
Networking im neuen Gründerzentrum (Foto: Campus Berlin-Buch GmbH)

 Mit der neuen Veranstaltungsreihe "Talk im Cube" bringen wir Wirtschaft und Wissenschaft auf dem Campus Berlin-Buch zusammen.

Der nächste „Talk im Cube“ der Akademie des Gläsernen Labors (GLA)  findet am 11. April 2024 von 17.00 – 18.30 Uhr im BerlinBioCube (Haus D95) statt:

Prof. Dr. med. Wolf-Dieter Ludwig: "Arzneimittelzulassungen in der Krebstherapie - eine kritische Einschätzung" 
Vortrag (in deutscher Sprache) 

  • Regulatorische Überprüfung von neuen Krebsmedikamenten unter besonderer Berücksichtigung der FDA und der EMA und deren Auswirkungen auf die Arzneimittelentwicklung 
  • Einschätzung der Evidenz zur klinischen Wirksamkeit, Sicherheit und Nutzen-Risiko-Abwägung von neuen Onkologika 
  • EMA-Leitlinie zur Bewertung von Krebsarzneimitteln 
  • Klinischer Stellenwert der Arzneimittel für neuartige Therapien (ATMP) der EMA

Prof. Dr. med. Wolf-Dieter Ludwig ist Facharzt für Innere Medizin - Hämatologie und internistische Onkologie. U.a. als langjähriger Vorsitzender der Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft und Mitglied des Management-Board der Europäischen Arzneimittelbehörde (EMA) als Vertreter der europäischen Ärzteschaft von 2013-2022 kennt er die Landschaft der Arzneimittelentwicklung aus Sicht des behandelnden Hämatologen und Onkologen wie nur wenige. Nutzen Sie die Gelegenheit die aktuelle Einschätzung von Prof. Ludwig kennenzulernen. 
Darüber hinaus laden wir Sie ein, nach dem Vortrag mit Prof. Ludwig und den anderen Gästen der Veranstaltung ins Gespräch zu kommen. 

Zu Beginn der Veranstaltung stellt sich ein Campusunternehmen vor. 

Zielgruppe:
Gründer:innen & Wissenschaftler:innen aus Startups, kleinen und mittleren Life Science Unternehmen und Wissenschaftseinrichtungen. 

Kosten: 
Die Teilnahme ist kostenfrei. Um Anmeldung wird gebeten.

Wo:
BerlinBioCube, Campus Berlin-Buch, Robert-Rössle-Straße 10, 13125 Berlin

Nächster Talk im Cube: 
Do, 16.05.2024, 17:00 – 18:30 pm. "Sustainibility in Life Sciences - a Panel Discussion in English"
Save the Date!

Weitere geplante Themen für 2024 

Mit der neuen Veranstaltungsreihe "Talk im Cube" bringen wir Wirtschaft und Wissenschaft auf dem Campus Berlin-Buch zusammen.
Gründer:innen in Startups oder Life Science Unternehmen vernetzen sich mit Wissenschaftler:innen aus Max Delbrück Center, FMP, Charité und BIH. 

Wir laden Expert:innen zu Businessthemen, zu Biomedizin oder zu Trends in den Lebenswissenschaften ein. Welche Innovationen gibt es in den Start-ups und wer treibt sie voran? Wie funktionieren die Life Sciences und wo lassen sich Synergien mit der Wissenschaft herstellen? Wie funktioniert das „vernetzte Labor“, wie lebt man „Nachhaltigkeit im Labor“, wer reguliert Arzneimittelzulassungen?
Zu Beginn jeder Veranstaltung stellt sich ein Biotechunternehmen unseres Campus kurz vor.

Veranstaltungsort:

BerlinBioCube (D95), Campus Berlin-Buch, Robert-Rössle-Straße 10, 13125 Berlin

Quelle: Gläsernes Labor Akademie
Weitere Informationen zur Veranstaltung & Anmeldung

forschen / 11.04.2024
ERC-Millionenförderung für Berliner Forscher

(Von links) Gary Lewin © Pablo Castagnola / MDC; James Poulet © Felix Petermann, Max Delbrück Center
(Von links) Gary Lewin © Pablo Castagnola / MDC; James Poulet © Felix Petermann, Max Delbrück Center

Die Neurowissenschaftler Gary Lewin und James Poulet vom Max Delbrück Center bekommen jeweils einen ERC Advanced Grant, um Schmerz und die neuralen Mechanismen der Temperatur-Wahrnehmung zu untersuchen. Die begehrte Auszeichnung ist mit einer Förderung über 2,5 Millionen Euro verbunden.

Der Europäische Forschungsrat (European Research Council, ERC) hat Professor Gary Lewin, Neurowissenschaftler am Max Delbrück Center, bereits zum dritten Mal mit einem prestigeträchtigen Advanced Grant ausgezeichnet. Mit der Förderung in Höhe von 2,5 Millionen Euro über fünf Jahre wird er untersuchen, wie die Nerven in der Haut eine Überempfindlichkeit auf mechanische Reize entwickeln und chronische Schmerzen verursachen. „Diese Forschung könnte der Grundstein für neue Schmerzmittel sein, die dringend gebraucht werden“, sagt Lewin.

Auch Professor James Poulet vom Max Delbrück Center fördert der ERC mit einem Advanced Grant über 2,5 Millionen Euro. Der Neurowissenschaftler will analysieren, wie bei Säugetieren Körperkerntemperatur und ihre Wahrnehmung der Außentemperatur zusammenhängen. Poulets Grundlagenforschung konzentriert sich darauf, wie das gesunde Gehirn funktioniert.

Mechanischen Schmerz wahrnehmen

Gary Lewin, Leiter der Arbeitsgruppe „Molekulare Physiologie der somatosensorischen Wahrnehmung“, erforscht seit 25 Jahren die Wahrnehmung von Berührung und Schmerz. Er ist ein Pionier auf dem Gebiet und klärt auf, mithilfe welcher molekularen Mechanismen Säugetiere mechanischen Druck auf der Haut – etwa ein Streicheln oder Zwicken – spüren.

In diesem Jahr berichteten Lewin und sein Team im Fachjournal „Science“ von der Entdeckung eines neuen Ionenkanals – Poren in Zellmembranen, durch die elektrisch geladene Biomoleküle wandern und damit die elektrische Aktivität von Zellen erzeugen. Der Ionenkanal namens Elkin1 kommt in den sensorischen Nervenenden in der Haut vor. Er spielt eine entscheidende Rolle dabei, Berührungssignale über die Nervenfasern zum Gehirn weiterzuleiten.

Mit dem neuen Advanced Grant will Lewin nun hochauflösende Proteom-Technologien nutzen, die alle Proteine in einzelnen Zellen quantifizieren können – und so Ionenkanäle in der Haut finden, die an der Weiterleitung von Schmerzreizen beteiligt sind. „Wir planen zum Beispiel, die Proteome von Zellen, die einen anhaltenden mechanischen Reiz übermitteln, zu vergleichen mit Zellen, die das nicht tun“, erklärt Lewin. 

Überempfindliche Nerven verursachen viele Formen von chronischen Schmerzsyndromen, sagt Lewin. So können druckempfindliche Nervenfasern übermäßig auf mechanische Reize reagieren und bei der kleinsten Berührung schmerzhafte Empfindungen auslösen. „Wir wollen genau die Moleküle finden, die ausschließlich an der Weitergabe von anhaltenden mechanischen Schmerzreizen beteiligt sind“, fügt er hinzu. 

Die Forschung könnte zu neuen Arten der Schmerztherapie beitragen. Seit Jahrzehnten ist kein wirklich neues Schmerzmedikament auf den Markt gekommen, sagt Lewin. Er selbst hat vor 28 Jahren eine Antikörper-basierte Schmerzbehandlung entwickelt. Der Antikörper wurde nie für den Einsatz beim Menschen zugelassen – ist aber inzwischen die Grundlage für ein Medikament für Katzen und Hunde, die unter chronischen Arthritis-Schmerzen leiden. Viele verfügbare Medikamente lindern derzeit das Leiden von chronischen Schmerzpatient*innen nicht ausreichend, sagt er.

Lewin ist begeistert, dass er wieder zu den Preisträgerinnen und Preisträgern gehört: „Ich bin sehr glücklich darüber. Es ist sehr ermutigend, dass der ERC unser Projekt als interessant und neu erachtet und mich ein drittes Mal fördert.“

Eine gesunde Körpertemperatur aufrechterhalten

Wie das Gehirn unterschiedliche Sinnesreize wahrnimmt, ist ein grundlegendes, aber ungelöstes Rätsel in den Neurowissenschaften. So ging man lange Zeit davon aus, dass das Gehirn voneinander getrennte Nervennetzwerke nutzt, um die Temperatur im Inneren des Körpers zu regulieren und die Temperatur in der Außenwelt wahrzunehmen. Aber die Forschung von James Poulet, Leiter der Arbeitsgruppe „Neuronale Schaltkreise und Verhalten“, legt nahe, dass diese Perspektive zu stark vereinfacht ist. 

Wie Poulet und seine Kolleg*innen im vergangenen Jahr in „Nature“ berichteten, haben sie einen „Wärmekortex“ gefunden – also eine primäre Repräsentation von Temperatur im Kortex, genauer: in der hinteren Inselrinde. Diese Hirnregion reagiert nicht nur auf die Temperatur in der Außenwelt. Möglicherweise vergleicht sie auch die Körperkerntemperatur mit der Temperatur der Haut und erzeugt ein Signal, mit dessen Hilfe das Gehirn den Unterschied zwischen beiden Werten wahrnimmt.

„Es sind eben keine komplett getrennten Systeme. Wir gehen davon aus, dass die neuronalen Schaltkreise, die zentrale Aspekte unserer Physiologie steuern, intensiv mit denen kommunizieren, die die Umwelt wahrnehmen“, sagt Poulet. 

Poulet und sein Team wollen mit dem Advanced Grant Mensch und Maus, beide warmblütig, mit den kaltblütigen Nacktmullen vergleichen und so zelluläre Netzwerke identifizieren, die sensorische Informationen und Informationen zum Zustand des Körperinneren zusammenführen. Die Forscher*innen wollen dafür unter anderem Aufzeichnungen von Nervenzellen nutzen und anatomisch nachverfolgen, welche Verbindungen es zwischen Hirnregionen gibt (anatomical tracing).

Auch für individuelle Unterschiede der Körperkerntemperatur und welchen Einfluss sie auf die unterschiedliche Wahrnehmung der Außentemperatur haben, interessiert sich die Arbeitsgruppe. Das Phänomen könnte erklären, warum der eine Mensch eine Jacke braucht, wenn es draußen 15 Grad Celsius sind, während der andere sich im T-Shirt wohlfühlt.

Diese Forschung lässt sich zwar auf Krankheiten anwenden, bei denen die Physiologie gestört ist. Doch Poulet will vor allem wissen, wie das Gehirn funktioniert. „Nur wenn wir das gesunde Gehirn verstehen, können wir langfristig Erkrankungen des Gehirns besser behandeln“, sagt er. Poulet ist „freudig überrascht und begeistert“, dass er einen Advanced Grant erhält. „Es ist wirklich eine Ehre.“

Über die ERC Advanced Grants

Lewin und Poulet gehören zu den 255 Preisträger*innen in diesem Jahr. Die ERC Advanced Grants sind besonders prestigeträchtige und kompetitive Förderungen in der Europäischen Union. Spitzenforscherinnen und Spitzenforscher bieten sie die Möglichkeit, ehrgeizige und auf Neugier basierende Projekte zu verfolgen, die letztlich zu wissenschaftlichen Durchbrüchen führen können. Die Advanced Grants, in diesem Jahr insgesamt 652 Millionen Euro, sind ein Teil des „Horizon Europe“-Programms der EU. 

Weiterführende Informationen

AG Lewin

Ein neuer Kanal für Berührung

Schmerz als Krankheit: Gary Lewin im Resonator-Podcast

Wie wir feine Unterschiede von Berührung wahrnehmen

Porträt über Gary Lewin

AG Poulet

Schmerz und Tastreiz: Nicht ohne Schwann-Zellen!

Pressemitteilung des ERC über die Advanced Grants (EN)

ERC-Preisträger*innen am Max Delbrück Center

www.mdc-berlin.de

10.04.2024
Erasmus-Projekt im Straßen- und Grünflächenamt Pankow

Das Straßen- und Grünflächenamt Pankow und das Deutsch-Polnische Jugendwerk ermöglichen zehn Schülerinnen einer Gärtner- und Floristikschule aus Wrocław (Breslau) ein zweiwöchiges Praktikum vom 8. bis 19. April 2024 im Bürgerpark Pankow.

Die Schülerinnen beteiligen sich an den täglichen gärtnerischen Arbeiten im Baum-, Pflege- und Baubereich und sie erlangen Wissen im Garten- und Landschaftsbau sowie in der Baum- und Grünanlagenpflege. Dabei haben sie auch die Möglichkeit, ihre sprachlichen Kompetenzen zu erweitern.

Erlebnisreiche Zeit auch abseits der Arbeit

„Ich heiße die Schülerinnen aus Breslau ganz herzlich willkommen und wünsche ihnen, dass ihr Aufenthalt in Pankow eine spannende und erlebnisreiche Zeit für sie wird – auch abseits der Arbeit. Es würde mich freuen, wenn Pankow zu einem zweiten Zuhause auf Zeit werden kann, neue Freundschaften geschlossen werden, schöne Erlebnisse und Begegnungen in Erinnerung bleiben und natürlich nicht vergessen wird, was bei uns vielleicht Neues kennen gelernt wurde.“,rklärt die Bezirksstadträtin für Ordnung und Öffentlicher Raum, Manuela Anders-Granitzki.

„Vielen Dank auch an meine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, welche dieses Projekt so engagiert unterstützen. Ich bin davon überzeugt, dass dieser internationale dazu beitragen wird, die Weltoffenheit und interkulturellen Kompetenzen bei allen Beteiligten zu stärken.“, so die Stadträtin weiter.

Der Austausch findet zum gegenseitigen Nutzen statt. Finanzielle Aufwendungen entstehen dem Bezirksamt Pankow dadurch nicht.

forschen / 09.04.2024
Die Protein-Versteherin

Fan Liu (rechts) ist mit dem Mattauch-Herzog Förderpreis ausgezeichnet worden. Er wird von der Deutschen Gesellschaft für Massenspektrometrie (DGMS) vergeben. © Jürgen Gross
Fan Liu (rechts) ist mit dem Mattauch-Herzog Förderpreis ausgezeichnet worden. Er wird von der Deutschen Gesellschaft für Massenspektrometrie (DGMS) vergeben. © Jürgen Gross

Prof. Dr. Fan Liu vom Leibniz-Forschungsinstitut für Molekulare Pharmakologie (FMP) erhielt für ihre Leistungen auf dem Gebiet der Quervernetzungs-Massenspektrometrie zuletzt mehrere Auszeichnungen.

Prof. Dr. Fan Liu vom Leibniz-Forschungsinstitut für Molekulare Pharmakologie (FMP) erhielt für ihre Leistungen auf dem Gebiet der Quervernetzungs-Massenspektrometrie zuletzt mehrere Auszeichnungen. Die Wissenschaftlerin hat sich der Aufgabe verschrieben, Interaktionen zwischen Proteinen auf zellulärer Ebene besser zu verstehen. Zudem entwickelt sie Methoden und Standards, um die komplexe und für viele Forschungsfragen unverzichtbare Technologie zu verfeinern und breiter anwendbar zu machen.

Über die Abläufe in der menschlichen Zelle ist heute schon viel bekannt. Dieses Wissen reicht aber nicht aus, um beispielsweise zu verstehen, wie neurodegenerative Erkrankungen entstehen und geheilt werden können. „Um bei Krankheiten gegensteuern zu können, müssen wir erst einmal genau wissen, wie die Zelle im Normalzustand funktioniert“, sagt FMP-Forscherin Prof. Dr. Fan Liu.

Die Biologin hat sich darauf spezialisiert, Wechselwirkungen von Proteinen in Zellen zu analysieren. Solche Protein-Protein-Interaktionen (PPI) liegen fast allen zellulären Prozessen zugrunde. Diese zu entschlüsseln, ist entscheidend, um Regulationsmechanismen der Zelle unter physiologischen und pathologischen Bedingungen zu verstehen. Fan Liu und Forschende weltweit setzen dafür die Quervernetzungs-Massenspektrometrie (XL-MS) ein. Sie ist die bislang einzige Technologie, mit der man sowohl die Identitäten interagierender Proteine aufdecken als auch ihre Bindungsschnittstellen lokalisieren kann. Zudem liefert XL-MS Informationen über die dreidimensionalen Strukturen der Proteine.

Seit 2017 ist Fan Liu Leiterin der Forschungsgruppe „Structural Interactomics“ sowie der Technologieplattform Massenspektrometrie am FMP, außerdem hat sie eine Professur für Strukturelle Interaktomik an der Charité inne. Die Forscherin arbeitet daran, neue XL-MS-Methoden zu entwickeln und diese auf hochkomplexe biologische Proben anzuwenden. Ihr Ziel ist es, immer umfassendere Einblicke in die natürlich vorkommenden dreidimensionalen Strukturen und Wechselwirkungen der Proteine in einer Zelle zu erlangen, um so die darin aktuell ablaufenden Prozesse und den allgemeinen biologischen Zustand der Zelle besser zu verstehen.

Waren XL-MS-Experimente noch bis vor wenigen Jahren auf einfache Mischungen gereinigter Proteine beschränkt, können sie nun tiefe Einblicke in das zelluläre Proteom und Interaktom – die Gesamtheit der Proteine und PPI innerhalb einer Zelle – liefern.  Zu dieser dramatischen Leistungssteigerung hat Fan Liu einiges beigetragen: „Ich habe mehrere Schlüsselmethoden für proteomweite XL-MS-Studien sowie neue Anwendungen entwickelt, die beispiellose Einblicke in verschiedene komplexe biologische Systeme ermöglichen“, sagt sie. Dazu zählen ein Arbeitsablauf, der es ermöglicht, tausende Quervernetzungen in intakten menschlichen Zellen wesentlich schneller und mit deutlich größerer Zahl an nachgewiesenen PPI zu identifizieren. Fan Liu und ihr Team entwickelten zudem Ansätze zur Standardisierung und Qualitätssicherung in XL-MS sowie Softwarelösungen, mit denen sich XL-MS-Daten automatisch analysieren und visualisieren lassen.

Für diese vielfältigen Leistungen wurde Fan Liu im März 2024 gemeinsam mit Dr. Jonas Warneke von der Universität Leipzig mit dem Mattauch-Herzog Förderpreis ausgezeichnet. Er wird von der Deutschen Gesellschaft für Massenspektrometrie (DGMS) vergeben und ist mit 12.500 Euro dotiert. „Ich freue mich sehr, dass meine Arbeit auf dem Gebiet der XL-MS anerkannt wurde. Mein Ziel ist es, einen besseren Zugang zu zellulären Daten auf zahlreichen biologischen Feldern zu ermöglichen und diese Informationen in eine nützliche Anwendung zu bringen“, sagt Fan Liu über die Auszeichnung.

Die FMP-Forscherin war bereits im Januar vom Journal of Proteome Research (JPR) der American Chemical Society als vielversprechende Nachwuchswissenschaftlerin zu einer der „2024 Rising Stars in Proteomics and Metabolomics“ gekürt worden. Wenige Wochen später erhielt sie gemeinsam mit Patrik Verstreken vom Leuven Brain Institute einen Collaborative Pairs Pilot Project Awards des Neurodegeneration Challenge Networks (NDCN) der Chan Zuckerberg Initiative. Die beiden Forschenden wollen sich mit den Wechselwirkungen zwischen synaptischen Proteinen von Tieren im Winterschlaf befassen, um besser zu verstehen, wie Winterschläfer dem dauerhaften Verlust von Synapsen entgegenwirken. Auf diese Weise wollen Fan Liu und Patrik Verstreken Erkenntnisse darüber zu gewinnen, wie der Synapsenverlust bei neurodegenerativen Erkrankungen des Menschen gemildert werden kann.

Mehr Informationen finden Sie auf der Website des Forschungsverbunds Berlin e.V.

Pressemitteilung auf der Website des FMP:
Die Protein-Versteherin

bilden / 04.04.2024
EARLY BIRD Ticketvorverkauf der LNDW 2024 beginnt!

Abbildung: Lange Nacht der Wissenschaften 2024
Abbildung: Lange Nacht der Wissenschaften 2024

Liebe Wissenschafts- und Forschungsinteressierte,

am Samstag, dem 22. Juni 2024, lädt die LNDW 2024 dazu ein, von 17 bis 24 Uhr einen Blick hinter die Kulissen von rund 60 wissenschaftlichen und wissenschaftsnahen Einrichtungen zu werfen. Ab sofort können sich alle Wissenschaftsbegeisterten Tickets sichern. Frühbucher:innen profitieren von vergünstigten Early Bird Tickets. Erfahren Sie im aktuellen Newsletter, wo es ab sofort Tickets gibt, was Sie auf der LNDW erwartet und welche neuen Einrichtungen 2024 dabei sind.   

Das Team der LNDW wünscht Ihnen viel Spaß beim Lesen.
 
„Nur für kurze Zeit Early-Bird-Tickets sichern“

Ab sofort können Wissenschaftsbegeisterte sich unter www.langenachtderwissenschaften.de oder in allen Reservix-Vorverkaufsstellen Tickets für die LNDW 2024 in vielen Kategorien und Gruppengrößen sichern.

Bis zum 04. Mai können Sie sich das Early Bird-Ticket für 10 statt 14 Euro erwerben. Anschließend kosten die regulären Tickets wieder 14 Euro, ermäßigt 9 Euro. Das Familienticket gibt es für 27 Euro, Kinder unter sechs Jahren besuchen die LNDW kostenfrei. Auch in diesem Jahr gibt es wieder das 5-Freund:innen-Ticket für 59 Euro. Wer sich zu fünft zusammentut, spart 11 Euro im Vergleich zum regulären Einzelticket!   

Die Tickets berechtigen zum Besuch aller Einzelveranstaltungen in den teilnehmenden Wissenschaftseinrichtungen in ganz Berlin. Die Tickets berechtigen zudem zur kostenfreien Nutzung von Sonderbussen, die Sie zu Veranstaltungsorten bringen, die abseits des ÖPNV liegen – beispielsweise in Adlershof und am Campus Buch.  

Rund 60 Einrichtungen mit 9 neuen Entdeckungsorten

Unter den besuchbaren Einrichtungen sind in diesem Jahr unter anderem drei Berliner Universitäten vertreten. Zudem bieten weitere Hochschulen, Bibliotheken, Bundesämter, Museen, Leibnitz-, Max-Planck- und Fraunhofer-Institute sowie andere außeruniversitäre und wissenschaftsnahe Einrichtungen einmalige Einblicke.

Einrichtungen, die neu dabei und zur Entdeckung einladen, sind:

  • Berlin University Alliance
  • Berufsbildungszentrum Chemie
  • Gesundheitscampus am ukb Berlin e.V.
  • Humanistische Hochschule Berlin
  • inno2grid GmbH
  • Innomotics GmbH
  • Umweltbundesamt
  • Verbund Energietechnologien und Klimaschutz Fraunhofer-ENIQ
  • Werner-von-Siemens Centre for Industry & Science (WvSC)
  • Würth Elektronik eiSos GmbH & Co. KG

 
„Es freut uns, dass wir weitere Einrichtungen für die LNDW 2024 gewinnen konnten, die Menschen einen Einblick in ihre Arbeit gewähren. In Wissenschaft und Forschung ist es ungemein wichtig, transparent zu sein und Entwicklungen nahbar zu vermitteln. Mit der Langen Nacht der Wissenschaften 2024 schaffen wir mit mehr als 1.000 Programmpunkten wie spektakulären Experimenten, Wissenschaftsshows und interessanten Vorträgen die Möglichkeit dazu“,

sagt Prof. Dr. Julia von Blumenthal, Vorsitzende des Lange Nacht der Wissenschaften e. V. und Präsidentin der Humboldt-Universität zu Berlin.

Das komplette Programm der LNDW 2024, bei dem für jede und jeden unabhängig vom Interessengebiet, Wissensstand oder Alter etwas dabei ist, wird am 7. Mai auf www.langenachtderwissenschaften.de veröffentlicht.

Die Lange Nacht der Wissenschaften (LNDW) findet seit 2001 jährlich statt. Organisiert und finanziert wird die Lange Nacht der Wissenschaften weitgehend von den beteiligten wissenschaftlichen Einrichtungen selbst. Darüber hinaus wird sie von zahlreichen Partner:innen unterstützt.
   
Die Lange Nacht der Wissenschaften online  
 
www.langenachtderwissenschaften.de  
www.facebook.com/LangeNachtDerWissenschaftenBerlin 
www.twitter.com/lndwberlin  
www.instagram.com/lndwberlin  

produzieren / 22.03.2024
Eckert & Ziegler nach erfolgreichem Geschäftsjahr 2023 weiterhin auf Wachstumskurs

Die Eckert & Ziegler SE (ISIN DE0005659700, TecDAX) erzielte im Geschäftsjahr 2023 einen Umsatz von 246,1 Mio. €. Im Vergleich zum Vorjahr legte der Umsatz um 23,8 Mio. € oder 11% zu. Das EBIT aus fortgeführten Geschäftsbereichen vor Sondereinflüssen betrug 46,9 Mio. €. Der Jahresüberschuss erreichte 26,3 Mio. € und entspricht einem Ergebnis pro Aktie von 1,26 €.

Im Segment Medical stieg der Umsatz im Vergleich zum Vorjahr um 24,3 Mio. € oder 27% auf 115,2 Mio. €. Der Umsatzanstieg wird insbesondere durch die starke Nachfrage in der Radiopharmazie getrieben. Der Umsatz im Segment Isotope Products liegt mit 130,9 Mio. € auf dem Niveau des Vorjahres (Vj. 131,4 Mio. €).

Für das Geschäftsjahr 2024 rechnet der Vorstand mit einem Umsatz von knapp 265 Mio. € und einem EBIT aus fortgeführten Geschäftsbereichen vor Sondereinflüssen von rund 50 Mio. €.

Den vollständigen Jahresabschluss 2023 finden Sie hier:
https://www.ezag.com/fileadmin/user_upload/ezag/investors-financial-reports/deutsch/euz23d.pdf

Über Eckert & Ziegler.
Die Eckert & Ziegler SE gehört mit rund 1.000 Mitarbeitern zu den führenden Anbietern von isotopentechnischen Komponenten für Nuklearmedizin und Strahlentherapie. Das Unternehmen bietet weltweit an seinen Standorten Dienstleistungen und Produkte im Bereich der Radiopharmazie an, von der frühen Entwicklung bis hin zur Kommerzialisierung. Die Eckert & Ziegler Aktie (ISIN DE0005659700) ist im TecDAX der Deutschen Börse gelistet

Quelle: Pressemitteilung Eckert & Ziegler SE
Eckert & Ziegler nach erfolgreichem Geschäftsjahr 2023 weiterhin auf Wachstumskurs

 

produzieren / 21.03.2024
Eckert & Ziegler erhält MDR-Zertifizierung für Prostataseeds und stellt damit Weichen für langfristige Versorgung

Eckert & Ziegler BEBIG GmbH, eine Tochter der Eckert & Ziegler SE mit Fokus auf Brachytherapie-Lösungen für die Behandlung von Prostatakrebs sowie Augen- und Hirntumoren, hat von der DEKRA Certification B.V. als eines der ersten Unternehmen im Markt das MDR-Zertifikat für die eigenentwickelten Prostataseeds erhalten. Dieser wichtige Meilenstein garantiert eine hohe Patientensicherheit und die langfristige Verfügbarkeit der Seeds innerhalb der EU.

Die Medical Device Regulation (MDR) ist eine Verordnung der Europäischen Union (EU 2017/745) mit dem Ziel, die Qualität von Medizinprodukten zu verbessern und die Patientensicherheit zu erhöhen. Prostataseeds werden von Eckert & Ziegler bereits seit 1999 hergestellt und international angeboten und steuern jährlich mehrere Millionen Euro Umsatz zum Ergebnis der Eckert & Ziegler Gruppe bei.

"Wir freuen uns über die erste erfolgreiche MDR-Zertifizierung. Sie bestätigt, dass unser Qualitätsmanagementsystem und die Prostataseeds den strengen Anforderungen gerecht werden und als sicheres Medizinprodukt unseren Anwendern weiterhin zur Verfügung gestellt werden können. Dies ist nicht nur eine bedeutende Errungenschaft für den Vertrieb unserer Brachytherapieprodukte, sondern für die gesamte Eckert & Ziegler Gruppe", erklärte Katrin Antonenko, Geschäftsführerin der Eckert & Ziegler BEBIG GmbH. "Um die Patientenversorgung auch für weitere Anwendungen nachhaltig sicherzustellen, arbeiten wir bereits intensiv an der Zertifizierung für unsere anderen Medizinprodukte und profitieren dabei von den Erfahrungen aus dem erfolgreichen Zulassungsverfahren."

Bei der Prostataseed-Brachytherapie werden stecknadelkopfgroße Implantate direkt in die Prostata eingebracht. Durch die Nähe der Strahlenquelle zum Tumor wird bei diesem minimalinvasiven Bestrahlungsverfahren das umliegende, gesunde Gewebe weitestgehend geschont.

Über Eckert & Ziegler
Die Eckert & Ziegler SE gehört mit über 1.000 Mitarbeitern zu den führenden Anbietern von isotopentechnischen Komponenten für Nuklearmedizin und Strahlentherapie. Das Unternehmen bietet weltweit an seinen Standorten Dienstleistungen und Produkte im Bereich der Radiopharmazie an, von der frühen Entwicklung bis hin zur Kommerzialisierung. Die Eckert & Ziegler Aktie (ISIN DE0005659700) ist im TecDAX der Deutschen Börse gelistet.

Quelle: Pressemitteilung Eckert & Ziegler AG
Eckert & Ziegler erhält MDR-Zertifizierung für Prostataseeds und stellt damit Weichen für langfristige Versorgung

produzieren / 19.03.2024
Eckert & Ziegler schließt formwechselnde Umwandlung in SE ab

Die Eckert & Ziegler Strahlen- und Medizintechnik AG (ISIN DE0005659700) hat heute mit Eintragung in das Handelsregister der Gesellschaft ihre formwechselnde Umwandlung in eine Societas Europaea (SE) abgeschlossen und firmiert zukünftig als Eckert & Ziegler SE.

Die Eckert & Ziegler SE hat ein dualistisches Verwaltungssystem, bestehend aus einem Leitungsorgan (Vorstand) und einem Aufsichtsorgan (Aufsichtsrat). Die Organe der Eckert & Ziegler SE sind daher wie bisher in der Eckert & Ziegler Strahlen- und Medizintechnik AG der Vorstand, der Aufsichtsrat sowie die Hauptversammlung.

Alle Aktionäre halten dieselbe Anzahl an Aktien an der Eckert & Ziegler SE wie vor dem Formwechsel an der Eckert & Ziegler Strahlen- und Medizintechnik AG. Die Zahl der ausgegebenen Stückaktien bleibt unverändert, ebenfalls wird der Handel nahtlos fortgeführt. Die Umstellung in den Depots der Aktionäre erfolgt automatisch. Auch die bisherige ISIN DE0005659700, WKN 565970 und das Ticker-Symbol EUZ bleiben bestehen.

Über Eckert & Ziegler.
Die Eckert & Ziegler SE gehört mit über 1.000 Mitarbeitern zu den führenden Anbietern von isotopentechnischen Komponenten für Nuklearmedizin und Strahlentherapie. Das Unternehmen bietet weltweit an seinen Standorten Dienstleistungen und Produkte im Bereich der Radiopharmazie an, von der frühen Entwicklung bis hin zur Kommerzialisierung. Die Eckert & Ziegler Aktie (ISIN DE0005659700) ist im TecDAX der Deutschen Börse gelistet.

Quelle: Pressemitteilung Eckert & Ziegler AG
Eckert & Ziegler schließt formwechselnde Umwandlung in SE ab

leben, bilden / 12.03.2024
Pankower Frauenpreis 2024 an Malalai Murr verliehen

Malalai Murr beim Eintrag ins Goldene Buch im Rathaus Pankow (Foto: Bezirksamt Pankow)
Malalai Murr beim Eintrag ins Goldene Buch im Rathaus Pankow (Foto: Bezirksamt Pankow)

Anlässlich des Internationalen Frauentages wurde am 11. März 2024 der diesjährige Pankower Frauenpreis an Malalai Murr verliehen. Sie erhielt den Preis im Rahmen einer feierlichen Zeremonie im Emma-Ihrer-Saal des Rathauses Pankow.

Wer ist Malalai Murr?

Der Vorsteher der Bezirksverordnetenversammlung Pankow, Dr. Oliver Jütting würdigte in seiner Laudatio Malalai Murr, die seit vielen Jahren mit Geflüchteten in Pankow arbeitet, als Brückenbauerin zwischen Frauen und Männern, zwischen alter und neuer Heimat. Malalai Murr, selbst gebürtige Afghanin, arbeitet mit ihrem Verein Arezo e.V. zumeist ehrenamtlich für und mit geflüchteten Frauen, Kindern und Jugendlichen. Sie berät in Sozial-, Familien-, Bildungs- und Gesundheitsfragen –  auch auf Farsi. Sie initiiert Freizeitangebote wie zum Beispiel Tanzveranstaltungen, ein Sprachcafé und Musikunterricht. Auch politische Bildung ist ihr wichtig – Besuche im Bundestag und Abgeordnetenhaus sind daher fester Bestandteil ihrer Arbeit.

„Malalai Murr begleitet die Veränderungen von Frauen, die nach Deutschland gekommen sind. Unaufgeregt, aber klar in ihrer Haltung. Klar in ihrer Haltung an der Seite der Frauen. Sie versucht, Frauen und Männer gemeinsam reden zu lassen, miteinander.“ so Dr. Oliver Jütting. Auch ihr Wirken für Afghanistan ist für Jütting von Bedeutung: „Sie schlägt eine Brücke zu den Frauen, die heute in Afghanistan sind. Sie informiert über die Lage dort, sie beteiligt sich hier in Deutschland aktiv an der politischen Diskussion. Und ja, sie hilft auch hier konkret, vor Ort, um die Situation in Afghanistan zu verbessern. Ihr Projekt für Straßenkinder dort ist ein sichtbares Zeichen dafür.“

In Würdigung all dieser Leistungen wurde Malalai Murr „für ihren unermüdlichen und selbstlosen Einsatz für geflüchtete Frauen, Kinder und Familien in Pankow sowie für ihr besonderes Engagement für Afghaninnen in Berlin und Afghanistan“ ausgezeichnet. Der Preis ist mit 1.000 Euro dotiert.

Pankower Frauenpreis ehrt seit 2020 gleichstellungspolitisches Engagement

Der Pankower Frauenpreis wurde 2019 durch die Bezirksverordnetenversammlung Pankow initiiert und im darauffolgenden Jahr erstmalig verliehen. Bisherige Preisträgerinnen sind Renate Laurentius (2020), Raja Al Khlefawi (2021) und Christina „Tina“ Pfaff (2023). Im Jahr 2022 konnte der Preis aufgrund der Haushaltssperre im Land Berlin nicht verliehen werden.

Der Preis ehrt Einzelpersonen, Frauenprojekte, Initiativen oder Unternehmen in Pankow, die sich im Bezirk für die Rechte von Frauen und Mädchen einsetzen und die Geschlechterdemokratie fördern. Ausgezeichnet wird das besondere gleichstellungspolitische Engagement, welches beispielsweise auf die Einhaltung und Förderung der Rechte von Frauen und Mädchen abzielt, marginalisierte Frauengruppen unterstützt oder innovativ-nachhaltige Gleichstellungsprojekte entwickelt.

Weitere Informationen zum Pankower Frauenpreis:

www.berlin.de/ba-pankow/Frauenpreis

 

07.03.2024
Wochen gegen Rassismus in Pankow vom 11. bis 24. März 2024

Wochen gegen Rassismus in Pankow vom 11. bis 24. März 2024

Die Pankower Wochen gegen Rassismus 2024 stehen kurz bevor. Vom 11. - 24. März möchte das Netzwerk "Pankow gegen Rassismus" mit verschiedenen Veranstaltungen und Aktionen auf Rassismus und Diskriminierung in unserer Gesellschaft aufmerksam machen. Die Pankower:innen erwartet ein spannendes Programm aus über 40 Veranstaltungen und Aktionen, die zum Nachdenken, Perspektivwechseln, Austauschen und Aktiv-Werden einladen. "Durch die bei uns gemeldeten Vorfälle erfahren wir immer wieder, dass besonders Alltagsrassismus an vielen Stellen im Bezirk vorkommt und in Bedrohungen oder Beleidigungen münden kann. Im schlimmsten Fall geschehen sogar Angriffe", so Andreas Ziehl von der Meldestelle Pankower Register, einem der Netzwerkpartner von „Pankow gegen Rassismus“.

Bezirksbürgermeisterin Dr. Cordelia Koch: „Nur ein gemeinsames Engagement gegen Rassismus kann erfolgreich sein. Deshalb freue ich mich sehr, dass die Pankower Wochen auch in diesem März wieder ein vielseitiges Programm in den Ortsteilen bieten. Nutzen Sie die Angebote und Anregungen in unseren Stadtteilbibliotheken und Stadtteilzentren, kommen Sie miteinander bei den Aktionstagen in den Kiezen ins Gespräch!“

Auftaktveranstaltung am 12. März von 10 bis 18 Uhr

Die Stadtteilbibliothek Buch (Wiltbergstraße 19-23, 13125 Berlin) gestaltet am 12. März von 10 bis 18 Uhr einen Tag mit vielen Aktionen für Groß und Klein. Im Programm heißt es: "Wir spielen für Toleranz und Vielfalt, hören ghanisch-deutsche Geschichten, eröffnen eine Ausstellung mit einem XXL-Origami Boot, als Zeichen der Solidarität mit den mehr als 100 Millionen Menschen, die sich derzeit weltweit auf der Flucht befinden. Zudem freuen wir uns auf die Filmvorführung "Women make our history“ und das Gespräch dazu mit Protagonist:innen. Vereine und Initiativen wie Source d'espoir, InterFem Collective e.V., BuKa, Gangway, Spielkultur Buch, BENN-Team Buch und viele mehr präsentieren sich und ihre Angebote in der Bibliothek. Musikalisch abgerundet wird dieser besondere Tag ab 17 Uhr mit Rachel Hermlin und Gennadij Desatnik, die amerikanische Swingmusik der 1930er Jahre spielen. Kommt vorbei!"

Gemeinsame Aktionstage in den Ortsteilen

Auch in diesem Jahr zieht es die Organisator:innen wieder raus auf Pankows Plätze. Dort suchen sie das Gespräch, um gemeinsam rassismuskritische Perspektiven zu entwickeln und weitere Bausteine für solidarische Nachbarschaften zu setzen. Die Aktionstage weisen in den jeweiligen Kiezen auf das lokale Engagement gegen Rassismus hin und machen auf rassistische Vorfälle aufmerksam, die vom Pankower Register gesammelt werden. Außerdem: Viele Mitmach-Aktionen und verschiedene Austauschangebote für Jung und Alt, Performances und Live-Musik.

Aktionstage:

Prenzlauer Berg (Markt an der Greifswalder Straße): Di., 12. März, 15:00 17:30 Uhr

Pankow-Zentrum (Markt am Anger): Mi., 13. März, ab 10:00 Uhr

Weißensee (Antonplatz): Fr., 15. März, 14:30 – 17:00 Uhr

Karow (Piazza), Sa., 16. März, 10:00 – 12:00 Uhr 

Französisch-Buchholz (AktivSpielPlatz): Mi., 20. März, 15:00 - 19:30 Uhr

Über das Netzwerk:

"Pankow gegen Rassismus" ist ein Netzwerk aus Pankower Vereinen, Initiativen, Bibliotheken und Verwaltung, das sich für Menschenrechte, Vielfalt und Partizipation und gegen Rassismus einsetzt. Gemeinsam organisiert das Netzwerk seit einigen Jahren die Wochen gegen Rassismus Pankow und freut sich über neue Engagierte und ihre Ideen.

Alle Programm-Infos:

https://www.pankow-gegen-rassismus.de/wochen-gegen-rassismus-2024

forschen / 01.03.2024
Ein neuer Kanal für Berührung

Sampurna Chakrabarti am Mikroskop in der Arbeitsgruppe Lewin am Max Delbrück Center. Katharina Bohm, Max Delbrück Center
Sampurna Chakrabarti am Mikroskop in der Arbeitsgruppe Lewin am Max Delbrück Center. Katharina Bohm, Max Delbrück Center

Der Tastsinn ist elementar für uns – und trotzdem kaum verstanden. Jetzt hat das Team um Gary Lewin am Max Delbrück Center einen zweiten Ionenkanal entdeckt, der mit der Wahrnehmung von Berührung zu tun hat. Elkin1 könne ein Angriffspunkt für die Schmerztherapie sein, schreibt das Team in „Science“.

Jede Umarmung, jeder Händedruck, jede geschickte Bewegung macht erst der Tastsinn möglich. Die molekularen Grundlagen dieses Sinnes zu verstehen, ist dementsprechend wichtig. „Bislang wussten wir nur, dass der Ionenkanal Piezo2 dafür nötig ist. Aber dieses Protein allein kann nicht die gesamte Bandbreite, wie wir Berührung spüren, erklären. Das war ganz klar“, sagt Professor Gary Lewin, der Leiter der Arbeitsgruppe „Molekulare Physiologie der somatosensorischen Wahrnehmung“ am Max Delbrück Center.

Lewin erforscht seit über 20 Jahren die molekularen Grundlagen des Tastsinns. Jetzt hat er gemeinsam mit seinem Team einen Ionenkanal entdeckt, der dafür unverzichtbar ist: Elkin1. Es ist erst der zweite Ionenkanal, der mit der Wahrnehmung von Berührungen in Verbindung gebracht wird. Sehr wahrscheinlich ist er direkt daran beteiligt, einen mechanischen Reiz wie eine leichte Berührung in ein elektrisches Signal umzuwandeln. Mithilfe von Elkin1 können die Rezeptoren in der Haut die Berührungssignale über die Nervenfasern ans zentrale Nervensystem und ans Gehirn weiterleiten. Ihre Ergebnisse veröffentlichen die Forschenden im Fachmagazin „Science“.

Vor wenigen Jahren hat das Team um Lewin Elkin1 bei Zellen mit schwarzem Hautkrebs, also malignem Melanom, entdeckt. Die stark streuenden Krebszellen nutzen das Protein, um mechanische Kräfte zu erkennen. „Nun wollten wir wissen, ob das gleiche Protein bei gesunden sensorischen Zellen ebenfalls eine Rolle bei der Wahrnehmung von Berührung spielt“, sagt Lewin.

Verminderte Reizwahrnehmung ohne Eklin1

Dafür züchteten die Forschenden zunächst genetisch veränderte Mäuse, denen das Gen für Elkin1 fehlte. In einfachen Verhaltensexperimenten reizten sie die Nager mit einem Wattestäbchen leicht an der Hinterpfote. „Normalerweise reagieren Mäuse in 90 Prozent der Fälle auf das Wattestäbchen. Mäuse ohne Elkin1 ziehen im Gegensatz dazu nur jedes zweite Mal die Pfote zurück. Das deutet darauf hin, dass sie Berührung schlechter wahrnehmen“, sagt Lewin. Die Reaktion auf nicht-mechanische Reize, beispielsweise auf Wärme, war dagegen nicht beeinträchtigt.

Auf der Ebene der Nervenzellen nutzte Dr. Sampurna Chakrabarti, Wissenschaftlerin in Lewins Team, die Patch-Clamp-Methode. So konnte sie die elektrische Aktivität der sensorischen Neuronen aufzeichnen, wenn sie ihre Membran anstupste. „Rund die Hälfte der Neuronen von veränderten Mäusen ohne Elkin1 reagierte nicht auf mechanische Reize und es kam nicht zur Signalweiterleitung“, sagt Chakrabarti. Weitere Experimente bestätigten, dass bereits auf dem ersten Stück des Weges von der Haut ins Rückenmark und Gehirn keine Reize weitergeleitet wurden, also vom Rezeptorende der Nervenzelle in der Haut aus. Australische Kolleg*innen um Professorin Mirella Dottori an der University of Wollongong testeten außerdem, ob menschliche sensorische Neuronen, die sie in der Kulturschale aus Stammzellen gezüchtet hatten, Elkin1 brauchen, um Berührungssignale zu übertragen. Ihre Ergebnisse lassen ebenfalls darauf schließen, dass Eklin1 für den menschlichen Tastsinn eine wichtige Rolle spielt.

Die Forschenden gehen davon aus, dass Elkin1 und Piezo2 bei der normalen Reizweiterleitung gemeinsame Aufgaben bei der Wahrnehmung von Berührungen übernehmen. Sie haben außerdem Hinweise darauf gefunden, dass Elkin1 bei der Weiterleitung von schmerzhaften mechanischen Reizen eine Rolle spielen könnte. „Sollte sich das bestätigen, haben wir nicht nur einen zweiten Ionenkanal entdeckt, der unverzichtbar ist für einen normalen Tastsinn. Das wäre auch ein neuer möglicher Angriffspunkt für die Behandlung von chronischen Schmerzen“, sagt Lewin.

Das Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin in der Helmholtz-Gemeinschaft (Max Delbrück Center) gehört zu den international führenden biomedizinischen Forschungszentren. Nobelpreisträger Max Delbrück, geboren in Berlin, war ein Begründer der Molekularbiologie. An den Standorten in Berlin-Buch und Mitte analysieren Forscher*innen aus rund 70 Ländern das System Mensch – die Grundlagen des Lebens von seinen kleinsten Bausteinen bis zu organ-übergreifenden Mechanismen. Wenn man versteht, was das dynamische Gleichgewicht in der Zelle, einem Organ oder im ganzen Körper steuert oder stört, kann man Krankheiten vorbeugen, sie früh diagnostizieren und mit passgenauen Therapien stoppen. Die Erkenntnisse der Grundlagenforschung sollen rasch Patient*innen zugutekommen. Das Max Delbrück Center fördert daher Ausgründungen und kooperiert in Netzwerken. Besonders eng sind die Partnerschaften mit der Charité – Universitätsmedizin Berlin im gemeinsamen Experimental and Clinical Research Center (ECRC) und dem Berlin Institute of Health (BIH) in der Charité sowie dem Deutschen Zentrum für Herz-Kreislauf-Forschung (DZHK). Am Max Delbrück Center arbeiten 1800 Menschen. Finanziert wird das 1992 gegründete Max Delbrück Center zu 90 Prozent vom Bund und zu 10 Prozent vom Land Berlin.

Quelle: Pressemitteilung Max Delbrück Center
Ein neuer Kanal für Berührung

produzieren / 28.02.2024
Eckert & Ziegler weitet Aktivitäten mit Ga-68 in Japan aus

Eckert & Ziegler (ISIN DE0005659700, SDAX) weitet gemeinsam mit Novartis Pharma K.K. (Japan) seine Aktivitäten im Bereich der Gallium-68 (Ga-68) markierten Diagnostika in Japan aus. Zu diesem Zweck wurde bei der japanischen Arzneimittelbehörde PMDA (Pharmaceuticals and Medical Devices Agency) eine klinische Studie angemeldet, die Eckert & Zieglers eigenentwickelten Ge-68/Ga-68-Generator GalliaPharm® als alleinige Lieferquelle für Ga-68 vorsieht.

Der erste GalliaPharm® im Rahmen der Studie wurde bereits im Januar 2024 ausgeliefert. Bis Mitte 2025 wird dieser durch mehrere weitere Generatoren ergänzt werden. Die Zusammenarbeit wird nach erfolgreicher Marktzulassung ein erhebliches Umsatzpotenzial generieren.

"Wir freuen uns, dass wir unser Geschäft mit Radioisotopen in Japan ausbauen können, indem wir unseren GalliaPharm® zu diesem wichtigen klinischen Forschungsprojekt beisteuern", erklärt Dr. Harald Hasselmann, Vorstandsvorsitzender der Eckert & Ziegler AG. "Viel wichtiger ist jedoch, dass die Studie die Grundlage für einen verbesserten Zugang zu Krebstherapien und -diagnostika für japanische Patienten schaffen wird."

Die Studie (NCT06240741) untersucht die diagnostische Leistungsfähigkeit der [68Ga]Ga-DOTA-TATE Positronen-Emissions-Tomographie (PET)/Computertomographie (CT) bei Patienten mit neuroendokrinen Neoplasien (NEN). NEN gelten als seltene Tumoren. Dennoch steigt die Zahl der diagnostizierten Patienten seit Jahren weltweit an.

Über Eckert & Ziegler.
Die Eckert & Ziegler Strahlen- und Medizintechnik AG gehört mit über 1.000 Mitarbeitern zu den führenden Anbietern von isotopentechnischen Komponenten für Nuklearmedizin und Strahlentherapie. Das Unternehmen bietet weltweit an seinen Standorten Dienstleistungen und Produkte im Bereich der Radiopharmazie an, von der frühen Entwicklung bis hin zur Kommerzialisierung. Die Eckert & Ziegler Aktie (ISIN DE0005659700) ist im SDAX der Deutschen Börse gelistet.
Wir helfen zu heilen.

28.02.2024
Pankower Umweltpreis 2024: Bis zum 10. Juni 2024 sind Bewerbungen möglich

Unter dem Motto „Pankow grünt und wächst – alte Sorten neu gemacht“ suchen die Bezirksverordnetenversammlung (BVV) und das Bezirksamt innovative Ideen von Bürger:innen, Schüler:innen, Kitagruppen, ehrenamtlichen Initiativen, Vereinen und allen anderen Interessierten.

Erde, Wasser, Pflanzen und Luft sind natürliche Ressourcen und die Grundlage unseres täglichen Lebens. Die Nutzung natürlicher Ressourcen nimmt weltweit stetig zu. Wertschätzung und Erhalt sind Voraussetzung für eine nachhaltige Entwicklung. Viele Pankower:innen setzen sich für Achtsamkeit und Wertschätzung der natürlichen Ressourcen ein, indem sie z.B. einen alten Garten mit frischem Leben und Kreativität in neuem Glanz erstrahlen lassen. Die Pflege und Erhaltung alter, zum Teil vergessener Pflanzen, Obst- und Gemüsesorten dient der nachhaltigen Entwicklung.

Wer kann sich bewerben?

Für den diesjährigen Pankower Umweltpreis wird "Pankows feinstes Grün" gesucht, in dem das Wiederentdecken und der Erhalt "Alter Sorten" im Vordergrund stehen. Gefragt sind innovative Ideen zu diesem spannenden und wichtigen Thema von Pankower:innen aller Altersgruppen, von Schulen und Kitas sowie von ehrenamtlichen Initiativen, Vereinen und allen anderen Interessierten.

Über den Umweltpreis

Der Pankower Umweltpreis ist mit einem Preisgeld in Höhe von bis zu 3.000 Euro dotiert. Zusätzlich wird die "Goldene Kröte" als Wanderpreis an ein herausragendes Projekt verliehen. Über die Vergabe der Preise entscheidet eine Jury, die aus Mitgliedern aller BVV-Fraktionen besteht.

Die Bewerbungen sind bis zum 10. Juni 2024 an das BVV-Büro zu richten:

Büro der Bezirksverordnetenversammlung, Fröbelstr. 17 (Haus 7), 10405 Berlin, Zi. 104 - 106

E-Mail: bvv-buero@ba-pankow.berlin.de

Kontakt bei Rückfragen: Tel.: 030 90295 -5002 oder -5003

Weitere Informationen und die Auslobungsunterlagen sind auf der BVV-Website zu finden.

https://www.berlin.de/ba-pankow/politik-und-verwaltung/bezirksverordnetenversammlung/wissenswertes/artikel.192350.php

forschen, produzieren, heilen, bilden / 28.02.2024
Zukunftsberufe begreifen: Mitmach-Stationen, Science-Slam & Co

Blick in die Berufswahlmesse vocatium 2023 am MDC.C auf dem Campus Berlin-Buch
Blick in die Berufswahlmesse vocatium 2023 am MDC.C auf dem Campus Berlin-Buch

Über Karriereeinstiege sprechen und Berufe erlebbar machen. Das ist Ziel der vocatium Berlin focus Fachmesse für Ausbildung und Studium, die am 13. und 14. März 2024 im Max Delbrück Communications Center (MDC.C) stattfindet. Von 8.30 Uhr bis 15.00 Uhr können Jugendlichen mit mehr als 30 Ausstellern, darunter Ausbildungsbetriebe, Hochschulen, Fachschulen und Institutionen, aus dem Fachgebiet MINT und Gesundheit Gespräche führen und sich als potenzielle Nachwuchskräfte oder Studierende präsentieren. Mindestens 1200 Jugendliche nehmen teil. Sie wurden vor der Messe auf die Gespräche vorbereitet und kommen mit eigenen Fragen und festen Gesprächsterminen zur vocatium. Der Eintritt ist frei. Spontanbesucher sind ebenfalls herzlich willkommen. Weitere Infos gibt es unter www.erfolg-im-beruf.de.

Sonderformat mit Vorlesungen und experimentellen Workshops

Die vocatium-focus-Messe ist ein Sonderformat der bundesweit etablierten vocatium – Fachmessen für Ausbildung+Studium: Die focusVeranstaltung in der Hauptstadt stellt Zukunftsberufe, besonders in den Bereichen MINT (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft, Technik) sowie Gesundheit, in den Mittelpunkt. Neu in diesem Jahr: Erstmalig wird ein Forum MINT und Gesundheit mit vielen interaktiven Möglichkeiten in die Messe integriert. Neben experimentellen Workshops im Gläsernen Labor können die jungen Menschen an MI(N)T-Mach-Stationen aktiv werden oder eine medizinische Schnuppervorlesung hören. Großes Highlight ist in diesem Jahr der Science Slam am ersten Messetag ab 12:00 Uhr. Dort tritt auch die Deutsche Science-Slam-Meisterin 2022 Lisa Budzinski auf.

Veranstalter, Schirmherren und Unterstützer

Die vocatium wird vom IfT Institut für Talententwicklung in Kooperation mit dem Max Delbrück Center veranstaltet. Zudem erhält die vocatium freundliche Unterstützung durch Dr. Ulrich Scheller, Geschäftsführer des Campus Berlin-Buch. Die bundesweite Schirmherrschaft hat Bettina Stark-Watzinger, Bundesministerin für Bildung und Forschung, übernommen.

Einzigartiges Messekonzept: vorbereitete und terminierte Gespräche

Die vocatium Fachmessen basieren auf einem einzigartigen Konzept: Die Jugendlichen werden vom IfT im Unterricht auf die Messe vorbereitet und erhalten im Anschluss terminierte Gespräche mit den Ausstellern ihrer Wahl. Dazu steht das IfT eng mit den Schulen der Region in Kontakt. Das vocatium-Konzept ist einzigartig und aufgrund seiner Qualität vielfach gelobt. Bundesweit 4 000 Aussteller und 5 000 Schulen haben mindestens eine vocatium-Messe fest in ihrem Jahresplan.

Mehr als nur Messe: Buch, Suchbörse, Podcasts, Videos, Online-Magazin

Zur vocatium gehört auch das Messehandbuch „Chancen in Berlin- Brandenburg – Schwerpunkt MINT und Gesundheitsberufe“. Das Nachschlagewerk zeigt den jungen Menschen regionale und überregionale Ausbildungsbetriebe, Fachschulen, Akademien und Hochschulen. Weitere Bildungsanbieter finden die Schülerinnen und Schüler in der Suchbörse auf erfolg-imberuf.de. Rund 4 000 Profile sind eingetragen. Hilfreiche Einblicke in die Berufswelt bietet das digitale vocatium magazin: Neben wertvollem Lesestoff zu Bildungsthemen hält es auch eine Mediathek mit Audios und Videos bereit.

Über das IfT Institut für Talententwicklung

Das IfT Institut für Talententwicklung ist als Wegbereiter für die berufliche Zukunft tätig. Das Unternehmen arbeitet mit 5 000 allgemeinbildenden Schulen und rund 4 000 Unternehmen, Kammern und Verbänden, Fach- und Hochschulen sowie Institutionen aus dem In- und Ausland zusammen. Die Wurzeln des IfT reichen in das Jahr 1991 zurück. Heute ist das Unternehmen in allen deutschen Bundesländern und im benachbarten Ausland tätig. Die rund 200 festangestellten Mitarbeitenden sind für 75 Standorte aktiv. Hauptsitz ist Berlin. Alle Informationen zum IfT unter www.erfolg-im-beruf.de.

Aussteller (30)

Beratungsinstitutionen / Verbände (02)

Steuerberaterkammer Berlin – Körperschaft des öffentlichen Rechts, Zahnärztekammer Berlin

Unternehmen / Ausbildungsbetriebe (17)

Berliner Stadtreinigung (BSR), Bundeswehr – Karriereberatung der Bundeswehr, Cargill GmbH, Charité – Universitätsmedizin Berlin, Deutsche Rentenversicherung Bund, dm – drogerie markt GmbH + Co. KG, Fielmann Group AG, Helios Klinikum Berlin- Buch, Max Delbrück Center, Ministerium des Inneren und für Kommunales des Landes Brandenburg, Piepenbrock Unternehmensgruppe, Gillette – Procter & Gamble Manufacturing Berlin GmbH, Schneider und Partner Computervernetzung GmbH, Schule für Gesundheitsberufe Berlin GmbH, August Storck KG,
Vonovia SE, Zoll

Akademien / Fachschulen / Gap-Year (02)

Europäische Sportakademie Land Brandenburg gemeinnützige GmbH Osteopathie Schule Deutschland – Standort Berlin

Hochschulen (10)

BSP Business & Law School – Hochschule für Management und Recht, Bundeswehr – Karriereberatung Bundeswehr, CBS International Business School, HMU Health and Medical University, Hochschule des Bundes für öffentliche Verwaltung Medizinische Hochschule Brandenburg Theodor Fontane (MHB), MSB Medical School Berlin – Hochschule für Gesundheit und Medizin, SRH Hochschulen, Technische Hochschule Brandenburg Universität Greifswald
 

VORTRAGSPROGRAMM am 13.03.2024

09.00 – 09.20 Uhr
Zivile und militärische Karriere bei der Bundeswehr! Karrieremöglichkeiten in der Bundeswehr und der zivilen Verwaltung
Bundeswehr

09.40 – 10.00 Uhr
EnterTechnik – das technische Jahr für junge Frauen: Lerne die Vielfalt technischer Berufe kennen und entdecke dich selbst!
EnterTechnik

10.20 – 10.40 Uhr
Schnuppervorlesung – Nimm an einer medizinischen Vorlesung teil!
MSB Medical School Berlin – Hochschule für Gesundheit und Medizin

11.00 – 11.20 Uhr
Weltklasse- Rasierer benötigen Weltklasse- Azubis – Deine Ausbildung bei Procter & Gamble
Procter & Gamble Manufacturing Berlin

12.00 – 12.45 Uhr
Special Event: Science Slam – Ein Wettstreit der etwas anderen Art
 

13.00 – 13.20 Uhr
Ich möchte in den MINT- Bereich – aber wie, wo und was? Ausbildungsberufe und duale Studiengänge am Max Delbrück Center
Max Delbrück Center

13.40 – 14.00 Uhr
Mach MI(N)T – gestalte deine Zukunft! Input für Lehrpersonen
K. Schwarz – MINT Zukunft schaffen
 

SCIENCE SLAM am 13. März 2024

12:00 Uhr

Lisa Budzinski
Das Horoskot – In Zukunft Darmbakterien-(Forschung)

Biotechnologin, Science & Stories GmbH

Sandra Patsch
Magische Fernwirkung – Von würfelnden Göttern und verschränkten Kaninchen
Physikerin, Physicus Minimus

Jakob Morgenstern
Die goldenen Zeiten des Drogenscreenings – Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser!

Klinischer Chemiker, Toxikologie, Labor Berlin, Charité

Felix Günther
Geometrie als Schlüsseltechnologie
Mathematiker, Institut für Mathematik, Technische Universität Berlin
 

VORTRAGSPROGRAMM am 14.03.2024

09.00 – 09.20 Uhr
Zivile und militärische Karriere bei der Bundeswehr! Karrieremöglichkeiten in der Bundeswehr und der zivilen Verwaltung
Bundeswehr

09.40 – 10.00 Uhr
EnterTechnik – das technische Jahr für junge Frauen: Lerne die Vielfalt technischer Berufe kennen und entdecke dich selbst!
EnterTechnik

10.20 – 10.40 Uhr
Schnuppervorlesung – Nimm an einer medizinischen Vorlesung teil!
MSB Medical School Berlin – Hochschule für Gesundheit und Medizin

11.00 – 11.20 Uhr
Weltklasse- Rasierer benötigen Weltklasse- Azubis – Deine Ausbildung bei Procter & Gamble
Procter & Gamble Manufacturing Berlin

12.00 – 12.20 Uhr
Rette die Welt – Mach MI(N)T!
Dr. Leonie Drews, Institut für Talententwicklung GmbH

13.00 – 13.20 Uhr
Ich möchte in den MINT- Bereich – aber wie, wo und was? Ausbildungsberufe und duale Studiengänge im MDC
Max Delbrück Center

13.40 – 14.00 Uhr
MINT- Netzwerke, die ich nutzen kann! Input für Lehrpersonen
S. Czybik – MINT Netz
 

Workshops im Gläsernen Labor am 13. und 14. März

An beiden Tagen stellt das Gläserne Labor die Berufsbilder „Biologielaborant:in“ und „Biologisch-technische/r Assistent:in (BTA)“ vor. Im Schülerlabor erfahren die Teilnehmenden in einem anschaulichen Vortrag, welche Voraussetzungen man dafür mitbringen muss, was zur Ausbildung gehört und wie der Arbeitsalltag aussehen wird. Zudem werden verschiedene Experimente vorgestellt, die in molekularbiologischen, zellbiologischen und mikrobiologischen Laboren regelmäßig durchgeführt werden. Die Schüler:innen dürfen jederzeit Fragen stellen, alles ausprobieren und erste Erfahrungen beim Pipettieren sammeln.
 

Quelle: Pressemitteilung IfT Institut für Talententwicklung

 

www.erfolg-im-beruf.de

27.02.2024
AG Nord des Kommunalen Nachbarschaftsforums fordert vollumfänglichen Ausbau der Heidekrautbahn bis Berlin-Gesundbrunnen

Die AG Nord des Kommunalen Nachbarschaftsforum setzt sich für einen vollumfänglichen Ausbau der Heidekrautbahn von Basdorf bis Berlin-Gesundbrunnen ein. Dies betont die AG nun in einem gemeinsamen Schreiben an die Berliner Verkehrssenatorin Manja Schreiner und den Brandenburgischen Verkehrsminister Rainer Genilke. Darin fordert sie beide zu einer entsprechenden aktiven Unterstützung des Projekts auf. Zu den Unterzeichner:innen gehören neben AG-Sprecher Cornelius Bechtler (Bezirksstadtrat für Stadtentwicklung und Bürgerdienste im Bezirk Pankow) die Bezirksbürgermeisterinnen der Bezirke Mitte, Reinickendorf und Pankow, die Bürgermeister der Gemeinden Liebenwalde, Mühlenbecker Land, Oranienburg und Wandlitz sowie die Landräte der Landkreise Barnin und Oberhavel.

Cornelius Bechtler weist auf die Vorteile hin, die eine Verlängerung bis Berlin-Gesundbrunnen für die gesamte Region bietet: „Die direkte Anbindung an den Fernverkehr und die Innenstadt von Berlin durch die Verlängerung würde große Teile des Märkischen Viertels und des Bezirks Pankow sowie die Gemeinden Mühlenbecker Land und Wandlitz erheblich profitieren lassen. Dies hätte nicht nur positive Auswirkungen auf die Mobilität, sondern auch auf die Entlastung des Straßennetzes, insbesondere der B96a und L100 (ehem. B109). Besser erreichbar wären auch die Ausflugsziele entlang der „Heidekrautbahn.“

Unterstützung der Staatssekretärin Daniela Kluckert

Die AG Nord beruft sich mit ihrer Forderung zudem auf die Unterstützung des Bundes in Form eines Schreibens von Staatssekretärin Daniela Kluckert an das Bezirksamt Pankow, in dem diese betont, dass eine Verbesserung und ein zielgerichteter Ausbau des ÖPNV im Interesse aller liegen.

Cornelius Bechtler ergänzt: „Das Planfeststellungsverfahren nähert sich aktuell den letzten Verfahrensschritten. Der zusätzliche Aufwand einer Verlängerung bis Gesundbrunnen würde sich aus unserer Sicht in Grenzen halten. Da bis vor wenigen Jahrzehnten noch Gleisanlagen vorhanden waren, handelt es sich schließlich nicht um einen Neu- sondern lediglich einen Wiederaufbau der Strecke. Wir als AG Nord hoffen daher sehr auf eine positive Entscheidung zugunsten einer nachhaltigen und effizienten Verkehrsanbindung in der Region.

forschen, produzieren, heilen, bilden / 22.02.2024
Regionalwettbewerb „Jugend forscht“ auf dem Campus Berlin-Buch entschieden

Auf Platz 2 im Bereich Biologie, Jugend forscht: Maja Matthesius und Leni Kunz vom Hans-und-Hilde-Coppi-Gymnasiums untersuchten, mit welcher Reinigungsmethode sich die Bakterienlast an Kunsstoffflaschen minimieren lässt (Foto: Campus Berlin-Buch GmbH)
Auf Platz 2 im Bereich Biologie, Jugend forscht: Maja Matthesius und Leni Kunz vom Hans-und-Hilde-Coppi-Gymnasiums untersuchten, mit welcher Reinigungsmethode sich die Bakterienlast an Kunsstoffflaschen minimieren lässt (Foto: Campus Berlin-Buch GmbH)

Von der Simulation einer energieeffizienten Trümmerbeseitigung im Weltraum bis zum Bauen mit Pilzen – bei der 59. Runde von „Jugend forscht“ präsentierten Schüler:innen auf der Regionalebene in Berlin-Buch beeindruckende Ideen und Forschungsergebnisse

"Mach dir einen Kopf“ – diese Aufforderung nahmen zahlreiche Berliner Schüler:innen an und beteiligten sich am bundesweiten Wettbewerb „Jugend forscht“ bzw. „Schüler experimentieren“. Den Pateneinrichtungen auf dem Campus Berlin-Buch wurden 50 Projekte von insgesamt 95 Teilnehmenden zugeordnet. Vom 14. – 15. Februar verwandelte sich das Konferenzzentrum auf dem Campus Berlin-Buch in eine große Ausstellungsfläche. An eigenen Ständen stellten die Kinder und Jugendlichen ihre Projekte am ersten Tag der Jury und am zweiten Tag der Öffentlichkeit vor. Zum Programm gehörten auch Führungen in die Labore des Max Delbrück Centers, des Leibniz-Forschungsinstituts für Molekulare Pharmakologie sowie zu den Biotech-Unternehmen Cellphenomics, FyoniBio und Silence Therapeutics. Parallel wurden zwei Workshops im Schülerlabor „Gläsernes Labor“ angeboten.

Bei einer Altersspanne von acht bis 18 Jahren gab es eine Vielfalt von Fragen, denen die jungen Forschenden in ihren Projekten mit großem Engagement nachgegangen waren: Kann man temperaturunabhängigen Schnee herstellen? Kann eine Zuckerwattemaschine auch Textilien herstellen? Wie lässt sich die Bakterienlast an Kunststoff-Flaschen minimieren? Wer ist besser – Schleimpilz oder Architekt? Andere optimierten Modellraketen für Höhenflüge, überprüften, inwieweit eine Biosorption von Schwermetallen durch Algen möglich ist oder wie sich bildgenerierende KI-Systeme optimieren lassen. Die Bundessieger:innen von Jugend forscht im vergangenen Jahr, Elora Marx und Alois Bachmann, traten erfolgreich im Bereich Mathematik/Informatik mit dem Projekt „Gen_ai_I – Funktionelle Zell-Transkriptomanalyse und -rekonstruktion durch KI“ an.

Siegerehrung und Sonderpreise

Bei der Siegerehrung wurden zehn erste Preise, davon fünf in der Wettbewerbssparte „Jugend forscht“ und fünf in der Sparte „Schüler experimentieren“. Die Gewinnerinnen und Gewinner dürfen beim Landeswettbewerb an der TU Berlin teilnehmen.

Zusätzlich zu den 1. bis 3. Plätzen wurden Sonderpreise vergeben, zum Beispiel für „Energiewende und Klimaschutz“, „Ressourceneffizienz“ oder „Umwelttechnik“. Ebenso erhielten einige Preisträger Einladungen zu einem Tag auf dem Campus Berlin-Buch, in Labore wie das DESY Labor in Zeuthen, das DLR-Lab oder das Lab Supraleitung und Magnetismus. Vier der Preisträger erhalten die Möglichkeit, ihre Projekte zur an der FU Berlin zur Langen Nacht der Wissenschaften zu präsentieren.

Der Campus Berlin-Buch prämierte in diesem Jahr zwei herausragende Projekte im Bereich Biologie, die jeweils auch den ersten Preis gewannen, mit einem Sonderpreis: Amelie Stadermanns Projekt vom Europäischen Gymnasium Bertha-von-Suttner, “Die Entwicklung von Schleimpilzen unter abiotischen Faktoren”, das im Bereich „Schüler experimentieren“ entstand, sowie das“ Jugend-forscht“-Projekt von Lasse Klebe, Kurt-Tucholsky-Oberschule, “Auswirkungen von Harnstoff, Kupfersulfat und Natriumchlorid auf verschiedene Weizensorten”. Amelie Stadermann erhielt zusätzlich den Sonderpreis Ressourceneffizienz.

Der Campus zeichnete auch das Projekt „Nachhaltiges Recycling mit Künstlicher Intelligenz“ von Mika Corleisen, Martin-Buber-Oberschule, als bestes interdisziplinäres Projekt aus. Es erhielt außerdem einen Sonderpreis der Deutschen Gesellschaft für Zerstörungsfreie Prüfung. Mika Corleisen analysierte das Potenzial von neuronalen Netzen für den Einsatz im Recyclingprozess. Er verglich die Ergebnisse einer reinen Bilderkennung bei Kunststoffen mit denen einer Infrarotspektroskopie. Dafür maß er das reflektierende Spektrum von Kunststoffen und trainierte mit diesen Daten ein neuronales Netz, welches die Kunststoffart von verschiedenen Verpackungen bestimmte.

Die Campus Berlin-Buch GmbH verlieh erstmals auch einen Sonderpreis an Projektbetreuende und Schulen, die sich herausragend im Wettbewerb „Jugend forscht/Schüler experimentieren“ engagieren. Die Betreuende sind Julia Wagner, Markus Röser, Alexander Dietz, Falk Ebert, Thilo Fiedler, Marcus Hanzig, Alexander Stendal und Antonia Macha. Die Sonderpreise für die Schulen gingen an das Humboldt-Gymnasium, die Bettina-von-Arnim-Oberschule und das Hans-und-Hilde-Coppi-Gymnasium.

Im nächsten Jahr wird der Campus den Wettbewerb gern wieder unterstützen. „Wir erleben, wie anregend dieser Wettbewerb für die Kinder und Jugendlichen ist. Er ist ein enormer Motivationsschub, sich in Richtung MINT zu orientieren und begeistert fürs Forschen“, sagt Dr. Ulrich Scheller. „Mit dem neuen Schulpreis möchten wir die langjährig und besonders engagierten Schulen auszeichnen. Schulen sind wichtige Orte der MINT-Förderung, und die Leistung derjenigen, die die Wettbewerbsprojekte anregen und betreuen, kann man nicht hoch genug wertschätzen.“

Wir gratulieren den Preisträger:innen des Regionalwettbewerbs auf dem Campus Berlin-Buch!

Arbeitswelt

Anton Vogt (SE)
Bettina-von-Arnim-Oberschule
“Die Werkzeugstuhltasche”

Mikhail Soldatov (JF)
Herder-Gymnasium Berlin
“SmartStick“

Biologie

Amelie Stadermann (SE)*
Europäisches Gymnasium Bertha-von-Suttner
“Die Entwicklung von Schleimpilzen unter abiotischen Faktoren”

Lasse Klebe (JF)
Kurt-Tucholsky-Oberschule
“Auswirkungen von Harnstoff, Kupfersulfat und Natriumchlorid auf verschiedene Weizensorten”

Chemie

Oliver Fas (SE)
Bettina-von-Arnim-Oberschule
“Magnesium auf der Spur”

Mathematik/Informatik

Alois Bachmann, Elora Marx (JF)
Humboldt-Gymnasium Berlin
“GENErAItion- Zell-Transkriptomanalyse und –generierung mit KI”

Physik

Rusheel Sai Nuthalapati (JF)
PhysLab-Zentrum für Schulkooperationen FU
“SimuMADR: Eine simulative brennstoffeffiziente Lösung für Weltraumtrümmer”

Technik

Alexander Schliwa, Piet Richter (SE)
Humboldt-Gymnasium
“Fütterer”

Tim Reuter, Yannick Engel, Artur Korpulinski (SE)
Wilma-Rudolph-Oberschule
“Bau eines Mini-Transrapids”

Timo Rurack (JF)
Beethoven-Gymnasium
“StratosFlare: Optimierung von Modellraketen für Höhenflüge”

 

Weiterführende Informationen

www.jugend-forscht.de
https://jufo-berlin.de/#

News des Max Delbrück Centers mit Fotos und Videos:
https://www.mdc-berlin.de/de/news/news/jugend-forscht-auf-dem-campus-berlin-buch

* Erfahrungsbericht von Amelie Stadermann über ihr Projekt und den Wettbewerb auf dem Campus Berlin-Buch:
https://www.bertha-von-suttner.de/schule/erfolge-auszeichnungen/wettbewerbe/rechtes-menue/jugend-forscht

 

forschen, produzieren, heilen / 21.02.2024
Talk im Cube: Female Entrepreneurship - A Panel Discussion (in English)

Foto: Peter Himsel
Foto: Peter Himsel

Second edition in March 2024

The next "Talk im Cube" of the Gläsernes Labor Akademie (GLA) will take place on

Thursday, March 14, 2024 from 5:00 - 6:30 p.m.

"Female Entrepreneurship" -  A Panel Discussion (in English) 
with
Anthea Wirges, CARTemis Therapeutics GmbH
Elisa Kieback, t-knife GmbH
Lucile Bonnin, Cambrium GmbH
Merle Fuchs, Pramomolecular GmbH
Petya Jordan, Postdoc Center Adlershof, HU Berlin
Stefanie Reichelt, Carbon 13  & University of Cambridge (Moderation) 

In Germany only about 20 percent of start-ups are founded by women. Despite progress, women still face numerous hurdles and prejudices when venturing into entrepreneurship. Successful female founders from the Campus Berlin-Buch share their experiences, how they have been able to move from thriving research backgrounds into the world of successful Life Science Entrepreneurship.

•             What experiences have these entrepreneurs gained?
•             What support have they received and from whom?
•             Are there specific recommendations that can benefit other female founders?
•             Last but not least: What advantages – or challenges – do these women see when contemplating their own entrepreneurial journey?

Dr. Stefanie Reichelt, with over 20 years of experience as a scientist and coach in the UK start-up scene and climate entrepreneurship (Carbon13), will engage in conversation with

  • Dr. Anthea Wirges, Chief Operating Officer and co-founder at CARTemis Therapeutics GmbH, a spin-off from the Max Delbrück Center that wants to use novel CAR T-cell therapies to help patients with cancers that are currently untreatable,
  • Dr. Elisa Kieback, CTO and co-founder at t-knife Therapeutics, a biopharmaceutical company located on the Campus Berlin-Buch dedicated to developing novel therapeutics to fight cancer, initially focused on T cell receptor (TCR) engineered T cell therapies (TCR-Ts),
  • Dr. Lucile Bonnin, Cambrium GmbH Head of Research & Development at Cambrium,  a next-generation materials company utilizing the molecular programmability of proteins to  create new, sustainable products,
  • Dr. Merle Fuchs, CEO and Co-Founder at Pramomolecular, a spin-off from the TU Berlin developing  an innovative class of drugs that can efficiently down-regulate disease-causing proteins,
  • Dr. Petya Jordan, Coordinator PostDoc Center Adlershof at the Humboldt University of Berlin supports postdocs in their career development, both individually and as groups.

Be part of this inspiring conversation and be inspired by the experiences and insights of successful women in entrepreneurship. Feminine entrepreneurship – a discussion that sparks inspiration and paves the way for future women entrepreneurs.

Followed by Get together and Networking over snacks and drinks.

Other topics planned for this year:
- Drug approvals in oncology - a critical assessment (11 April 2024) 
- Sustainability in the laboratory 4.0 (May 2024) 
- The journey of company... "Founder stories" 
- Team 4.0 - Networked working in biotechnology  
- Life Science Marketing: A potential way of scientist to promote their products 
- CROs in diagnostics and therapeutics development

With the new event series "Talk im Cube", we want to bring business and science together on the Berlin-Buch campus and connect founders of start-ups or life science companies with scientists, e.g. from the Max Delbrück Center, FMP, Charité and BIH.
We invite experts on business topics or trends in the life sciences and highlight every month aspects such as 
- What innovations are there in the start-ups and who is driving them forward? 
- How does the life science business world work and where can synergies with science be created?
- How does the "networked laboratory" work and how do you live "sustainability in the laboratory"? 

Target audience 
Founders & scientists from start-ups, small and medium-sized life science companies and scientific institutions

Costs 
Participation is free of charge.
Registration through this website clicking "Verbindlich Buchen" is requested.

Where
BerlinBioCube (D95), Campus Berlin-Buch, Robert-Rössle-Straße 10, 13125 Berlin

Further information: 
Uwe Lohmeier u.lohmeier@campusberlinbuch.de 

Quelle: Gläsernes Labor Akademie
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leben, bilden / 15.02.2024
„Mein Pankow der Zukunft“ – Bis 21. April kreative Einreichungen bei der Leitstelle Klimaschutz möglich

Die Leitstelle Klimaschutz des Bezirksamtes Pankow ruft zu einer Mach-mit-Aktion unter dem Motto „Mein Pankow der Zukunft“ im Rahmen der Erstellung des Klimaschutzkonzeptes für den Bezirk auf. Bis zum 21. April 2024 sind alle Pankower:innen – insbesondere Kinder und Jugendliche – herzlich dazu eingeladen, ihre Ideen, Träume und Visionen für ein nachhaltiges Pankow der Zukunft auf kreative Art und Weise einzubringen. Gesucht werden Bilder und Zeichnungen sowie Fotografien von Projekten, Aktionen, Performances, Skulpturen oder Erfindungen. Die Mach-mit-Aktion findet unter anderem in Kooperation mit der Jugendkunstschule Pankow statt, die in der Zeit vom 25.-28. März 2024 einen Ferienkurs mit der Illustratorin Nina Kaun zum Thema Klimaschutz anbietet.

„Mein Pankow der Zukunft“

Die Beiträge der Kinder, Jugendlichen und Erwachsenen sollen als Inspiration für das Klimaschutzkonzept dienen: Wie sieht ihr Pankow der Zukunft aus? Wie haben sich Straßen, Häuser und die Nachbarschaft sowie die Natur verändert? Was kann dort unternommen werden? Was ist dafür notwendig? Was muss verändert werden, damit ein nachhaltiges, lebenswertes Pankow der Zukunft möglich wird?

Die eingereichten Beiträge werden auf der Website des Bezirksamtes Pankow veröffentlicht. Im Herbst/Winter 2024 wird außerdem eine Auswahl der Einreichungen im Rathaus Pankow präsentiert. Zur Eröffnung dieser Ausstellung wird eine öffentliche Veranstaltung ausgerichtet. Zudem wird eine Auswahl der Einreichungen im Klimaschutzkonzept veröffentlicht.

Ein Klimaschutzkonzept für Pankow

Derzeit erarbeitet das Bezirksamt Pankow ein Integriertes Klimaschutzkonzept für den Bezirk. Darin sollen Ziele und Maßnahmen zur Reduzierung von Treibhausgasemissionen und damit zur Eindämmung des Klimawandels festgelegt werden. Konkrete Handlungsfelder sind z.B. CO2-neutrale Verwaltung, Energie, Gebäude, Mobilität, Wirtschaft, Konsum und private Haushalte, natürlicher Klimaschutz und Klimaanpassung. Gefördert wird das Projekt durch die Nationale Klimaschutzinitiative.

Verschiedene Beteiligungsmöglichkeiten

Seit Herbst 2023 werden die Ideen der Pankower:innen durch die Leitstelle Klimaschutz mit verschiedenen Beteiligungsformaten strukturiert erfasst. Bei verschiedenen Veranstaltungen (u.a. beim Beteiligungs-Auftakt in der KulturMarktHalle, beim Klimafest am Stadtteilzentrum Prenzlauer Berg, beim Klimatag auf dem Antonplatz und bei der Klimazukunftskonferenz) gab es die Möglichkeit, konkrete Vorschläge für Maßnahmen einzureichen, darüber in Austausch zu treten und über die Umsetzungsmöglichkeiten mit den Zuständigen der Fachämter zu sprechen. Auf der Beteiligungsplattform mein.berlin.de wurden die Ideen online kommentiert und ergänzt. Alle Vorschläge fließen in das Klimaschutzkonzept ein. Derzeit ist eine weitere Beteiligungsveranstaltung in Planung, bei der die Treibhausgas-Bilanz für den Bezirk vorgestellt wird und noch einmal Gelegenheit besteht, Ideen zum Klimaschutz einzubringen.

Die bis zum 21. April laufende Mach-mit-Aktion ist eine weitere Möglichkeit der Beteiligung auf dem gemeinsamen Weg zu einem Klimaschutzkonzept für den Bezirk.

Weitere Informationen zur Erstellung des Klimaschutzkonzepts und zur Mach-mit-Aktion:

www.berlin.de/ba-pankow/klimaschutzkonzept

Kontakt der Leitstelle Klimaschutz:

Bezirksamt Pankow
Leitstelle Klimaschutz
Tel.: 030 90295 -2575
klimaschutz@ba-pankow.berlin.de
www.berlin.de/ba-pankow/klima

forschen, produzieren, heilen, bilden / 13.02.2024
Jugend forscht 2024 am Campus Buch: Besuchertag am 15. Februar

Ausstellung der Jugend-forscht-Projekte von 2023 im MDC.C, Campus Berlin-Buch (Foto: Peter Himsel / Campus Berlin-Buch GmbH)
Ausstellung der Jugend-forscht-Projekte von 2023 im MDC.C, Campus Berlin-Buch (Foto: Peter Himsel / Campus Berlin-Buch GmbH)

Nachhaltiges Recycling mit Künstlicher Intelligenz;  Schleimpilz oder Architekt, wer ist besser?;  GENErAItion - Zell-Transkriptomanalyse und -generierung mit KI – dies sind drei der Themen mit denen sich Jugendliche im Regionalwettbewerb von Jugend forscht beschäftigen.

Am Donnerstag, 15. Februar haben Sie von 11:30 Uhr bis 13:45 Uhr die Gelegenheit, sich selbst ein Bild von den Ideen der Nachwuchsforschenden zu machen. Kommen Sie vorbei, besuchen Sie die Wettbewerbsausstellung im MDC.C (Max Delbrück Communications Center, Haus 83) und HvH (Hermann-von-Helmholtz-Haus, Haus 84) und lassen Sie sich die Projekte von den Jungforscher:innen erklären.

Am 14. und 15. Februar 2024 findet der 59. Regionalwettbewerb von Jugend forscht auf dem Campus Buch statt. Jungforscher:innen aus Berliner Schulen präsentieren in insgesamt sechs Fachbereichen (Arbeitswelt, Biologie, Chemie, Mathematik/Informatik, Physik und Technik), ihre Projekte und treten im Wettbewerb um den Einzug in den Landeswettbewerb Berlin gegeneinander an.

"Mach Dir einen Kopf!“ – so lautet das diesjährige Motto des bundesweiten Wettbewerbs Jugend forscht. Die Pateneinrichtungen am Zukunftsort Berlin-Buch betreuen in diesem Jahr knapp 50 Projekte junger Berliner MINT-Talente. Es wird wieder sehr spannend zu sehen, welche neuen Denkansätze und Problemlösungen eingebracht werden!

Über den Wettbewerb
„Jugend forscht“ ist der größte und bekannteste naturwissenschaftlich-technische Nachwuchswettbewerb Deutschlands. Er ist eine gemeinsame Initiative von Bundesregierung, der Zeitschrift „stern“, Wirtschaft, Wissenschaft und Schulen. Ziel ist es, besondere Leistungen und Begabungen von Jugendlichen in den Bereichen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik (MINT) zu fördern. In sieben Fachgebieten treten jährlich junge Forscherinnen und Forscher an. Ab Klasse 4 können talentierte Kinder in der Juniorensparte „Schüler experimentieren“ teilnehmen. Jugendliche ab 15 Jahren starten in der Sparte „Jugend forscht“. Veranstaltet wird der Wettbewerb von der Stiftung Jugend forscht e.V.
www.jugend-forscht.de
https://jufo-berlin.de/#
Pressemitteilung von „Jugend forscht“ zum Auftakt 2024

Über den Campus Berlin-Buch
Der Campus Berlin-Buch ist ein moderner Wissenschafts-, Gesundheits- und Biotechnologiepark. Alleinstellungsmerkmale sind der klare inhaltliche Fokus auf Biomedizin und das enge räumliche und inhaltliche Zusammenwirken von Forschungsinstituten, Kliniken und Biotechnologie-Unternehmen. Im Mittelpunkt stehen dabei die Erforschung molekularer Ursachen von Krebs,- Herzkreislauf- und neurodegenerativen Erkrankungen, eine interdisziplinär angelegte Grundlagenforschung zur Entwicklung neuer Therapien und Diagnoseverfahren, eine patientenorientierte Forschung und die unternehmerische Umsetzung biomedizinischer Erkenntnisse.
Dank exzellenter Wissenschaftseinrichtungen und Unternehmen im BiotechPark hat der Campus ein herausragendes Innovations- und Wachstumspotenzial. Dazu gehören als Einrichtungen der Grundlagenforschung das Max Delbrück Center und das Leibniz-Forschungsinstitut für Molekulare Pharmakologie, das gemeinsam von Max Delbrück Center und Charité – Universitätsmedizin Berlin betriebene und auf klinische Forschung spezialisierte Experimental and Clinical Research Center sowie das Berlin Institute of Health. Der BiotechPark Berlin-Buch gehört mit 75 Unternehmen, 850 Beschäftigten und rund 45.000 Quadratmetern Büro- und Laborfläche zu den führenden Technologieparks in Deutschland. Seit 1992 sind über 600 Millionen Euro an öffentlichen Fördermitteln durch die EU, den Bund und das Land Berlin in den Campus Berlin-Buch investiert worden, um diese Synergien zu unterstützen.
www.campusberlinbuch.de

produzieren / 08.02.2024
FyoniBio, Alder Therapeutics, and BioLamina enter Consortium Grant Agreement to Propel Recombinant Human Laminin Development for Clinical Applications

Berlin, Germany, and Stockholm, Sweden, February 07, 2024 — FyoniBio, a contract development organization (CDO) specializing in customized cell line and process development has partnered with BioLamina, a biotech company renowned for its expertise in extracellular laminin-based cell biology and development of laminins as tools for cell culture, and Alder Therapeutics, a virtual preclinical allogeneic stem cell therapy development company. The consortium will advance the development of laminins for clinical applications.

As part of the grant-funded consortium, BioLamina and FyoniBio have executed a Master Service Agreement under which FyoniBio will use its long-standing expertise in cell line development in a variety of different mammalian cell systems, including human cell lines, to develop production clones for a couple of BioLamina’s full-length human recombinant laminins.

"FyoniBio is honored to collaborate with BioLamina and Alder Therapeutics in this transformative project. The synergy between FyoniBio's advanced human cell line development capabilities, BioLamina's legacy and significant impact on cell culture standardization and quality by their laminins as substrates, and Alder’s innovative cell therapy development platform will make for a fruitful collaboration. This is the latest step in our collective commitment to help advancing cell therapies”, commented Dr. Lars Stöckl, Managing Director at FyoniBio. “

“The collaboration between BioLamina, FyoniBio and Alder Therapeutics, supported by the secured grant funding, will enable us to combine the specific expertise of all three parties, which we expect will result in a further pushing of the boundaries of cell therapy”, says Veronica Byfield Sköld, CEO of BioLamina

“Both FyoniBio and BioLamina are renowned for their complex protein production expertise, so partnering with them is a fantastic opportunity,” commented Dr. Kristian Tryggvason, CEO at Alder therapeutics. “This collaboration will provide us with additional support for our manufacturing process, so we can help treat the Retinitis Pigmentosa patients”, commented Dr. Kristian Tryggvason, CEO at Alder therapeutics.

For more information about FyoniBio, please visit fyonibio.com. For more information about BioLamina, please visit biolamina.com. To find out more about Alder Therapeutics, please visit aldertx.com.

About FyoniBio GmbH

FyoniBio’s ISO-9001 certified service portfolio covers the development chain from cell line development, process development and in-depth analytical characterization, including bioassays and clinical sample monitoring under GCLP. FyoniBio’s expertise builds on the long-standing experience of their scientists who have developed various cell lines and processes which entered late-stage clinical trials. FyoniBio`s customized approaches enable rapid, high-titer cell line development in various mammalian host cell lines specialized in meeting individual product requirements. Besides the CHOnamite® platform, FyoniBio provides the human GEX® platform, which is particularly suited for recombinant proteins with complex glycan structures. Furthermore, FyoniBio is highly skilled in mass spectrometry based in-depth analytical characterization of biopharmaceuticals and offers the whole package of clinical sample analysis from assay establishment, validation and measurement of clinical samples under GCLP.

All services are established according to the internal quality management system to assure compliance with international ISO standard and meeting international GMP standards.

About BioLamina AB

BioLamina is a Swedish biotechnology company founded in 2009, built on a strong scientific foundation in cell biology and with a legacy in extracellular matrix biology. BioLamina develops, manufactures and commercializes human recombinant laminin substrates to better reflect a biorelevant environment for cultured cells in order to maintain control, gain protocol precision and create safe cells for therapy.

With its expansive portfolio of cell culture matrices, BioLamina has established itself as a key player in advancing cell therapy worldwide, recognized for its premium products, deep scientific competence and state-of-the-art service.

About Alder Therapeutics

Alder Therapeutics is a biotechnology company on a mission to cure the incurable by harnessing the potential of pluripotent stem cell-developed therapies. Through our unique cell therapy development philosophy, we overcome the challenges of traditional development approaches, embedding risk reduction and commercial-mindedness at the core of cell therapy programs.

We have two promising allogenic stem cell therapies in the pipeline, both with preclinical proof of concept data. Our flagship program is a retinal cell therapy aiming to revolutionize treatment of Retinitis Pigmentosa.

Quelle: FyoniBio GmbH

www.fyonibio.com

forschen / 07.02.2024
Schmerz und Tastreiz: Nicht ohne Schwann-Zellen!

Foto: Lewin Lab, Max Delbrück Center
Foto: Lewin Lab, Max Delbrück Center

Damit Schmerz- und Tastreize ins Gehirn gelangen können, sind entsprechende Rezeptorzellen in der Haut nötig. Zentral beteiligt sind auch Schwann-Zellen, berichten Forschende des Max Delbrück Center in „Nature Communications“. Das eröffnet neue Perspektiven für die Schmerztherapie.

Die Haut verfügt über eine Vielzahl von sensorischen Rezeptorzellen, die Berührung, aber auch potenzielle Gefahren wie schmerzhafte mechanische und chemische Reize, Hitze oder Kälte erkennen und ein entsprechendes Signal an Rückenmark und Gehirn weiterleiten. Bislang ging man davon aus, dass sensorische Neuronen allein für diese Aufgabe verantwortlich sind. Doch auch Schwann-Zellen spielen dabei eine entscheidende Rolle, berichten die Teams um Professor Gary Lewin und Professor James Poulet vom Max Delbrück Center jetzt gemeinsam mit internationalen Kooperationspartnern im Fachjournal „Nature Communications“. 

Schwann-Zellen sind bekannt als Isolierschicht um Nervenfasern. Sie schützen und versorgen Neuronen. Bestimmte Typen von Schwann-Zellen sind aber auch aktiv an der Wahrnehmung sensorischer Reize beteiligt, hat sich nun gezeigt. Diese Schwann-Zellen durchziehen die Haut nur wenige Mikrometer unterhalb der Epidermis wie ein Netz und stehen mit den freien Nervenenden sensorischer Rezeptoren in Verbindung, die mechanischen Druck wahrnehmen. „Wir waren überrascht, wieviel Reizwahrnehmung die Schwann-Zellen selbst übernehmen“, sagt Gary Lewin, Leiter der Arbeitsgruppe „Molekulare Physiologie der somatosensorischen Wahrnehmung“ am Max Delbrück Center. 

Erste Hinweise auf die Bedeutung von Schwann-Zellen für die Schmerzwahrnehmung (Nozizeption) hatten zuvor Lewins schwedische Kollaborationspartner gefunden. Julia Ojeda-Alonso aus Lewins Team wollte der Sache zusammen mit Poulets Team und internationalen Kolleg*innen wie Dr Laura Calvo-Enrique vom Karolinska Institutet in Stockholm auf den Grund gehen. Die Forschenden nutzten dafür die Optogenetik. Sie züchteten Mäuse, bei denen sie verschiedene Typen von Schwann-Zellen durch verschiedenfarbige Lichtreize an- und ausschalten konnten. 

Ohne Schwann-Zellen nahmen die Mäuse Vibrationen nicht wahr

Es genügte, die Schwann-Zellen durch einen Lichtreiz zu aktivieren, damit ein Schmerzreiz ins Gehirn weitergeleitet wird. Die Nozizeptoren selbst mussten dafür nicht stimuliert werden. Wenn die Schwann-Zellen blockiert wurden, reduzierte sich die Reizweiterleitung vom Nozizeptor aus um mindestens die Hälfte. „Wir gehen davon aus, dass wir aufgrund von technischen Limitierungen die Bedeutung der Schwann-Zellen nicht vollständig abbilden konnten und sie in manchen Fällen sogar den Großteil der Reizwahrnehmung übernehmen“, sagt Lewin.

Im nächsten Schritt untersuchte das Team, wie es sich mit Tastreizen verhält. Sie konzentrierten sich dabei auf die Meissner-Körperchen. Das sind Druckrezeptoren der Haut, die ebenfalls eng mit Schwann-Zellen verbunden sind. Das Team um James Poulet, Leiter der Arbeitsgruppe Neuronale Schaltkreise und Verhalten“, trainierte die Mäuse so, dass sie mit der Vorderpfote äußerst feine Vibrationen spüren und dies durch ihr Verhalten anzeigen. „Bei ausgeschalteten Schwann-Zellen war das für die Tiere deutlich schwieriger“, fasst Poulet zusammen. Wenn die optogenetische Blockade aufgehoben wurde, kehrte die feine Wahrnehmungsfähigkeit zurück. 

Neue Ansätze für die Schmerztherapie 

Vor allem die Weiterleitung mechanischer Reize, nicht jedoch die von Hitze- oder Kältereizen beeinflussen die Schwann-Zellen, konnten die Forschenden zeigen. „Es ist denkbar, dass polymodale Nozizeptoren, die auf mechanische, thermische und chemische Reize reagieren, nur mit Hilfe der Schwann-Zellen sinnvoll funktionieren“, sagt Lewin.

Die Ergebnisse eröffnen neue Perspektiven für das Verständnis und die Therapie von Schmerz und gestörtem Tastsinn. „Die Schwann-Zellen direkt unter der Hautoberfläche sind für Wirkstoffe leicht zugänglich“, sagt Lewin. „Das macht sie zu einem attraktiven Ziel, um das Problem direkt an der Wurzel anzugehen.“ 

Literatur

Julia Ojeda-Alonso, Laura Calvo-Enrique, Ricardo Paricio-Montesinos et al. (2024): „Sensory Schwann cells set perceptual thresholds for touch and selectively regulate mechanical nociception.“ Nature Communications, DOI: 10.1038/s41467-024-44845-8

Max Delbrück Center 

Das Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin in der Helmholtz-Gemeinschaft (Max Delbrück Center) gehört zu den international führenden biomedizinischen Forschungszentren. Nobelpreisträger Max Delbrück, geboren in Berlin, war ein Begründer der Molekularbiologie. An den Standorten in Berlin-Buch und Mitte analysieren Forscher*innen aus rund 70 Ländern das System Mensch – die Grundlagen des Lebens von seinen kleinsten Bausteinen bis zu organ-übergreifenden Mechanismen. Wenn man versteht, was das dynamische Gleichgewicht in der Zelle, einem Organ oder im ganzen Körper steuert oder stört, kann man Krankheiten vorbeugen, sie früh diagnostizieren und mit passgenauen Therapien stoppen. Die Erkenntnisse der Grundlagenforschung sollen rasch Patient*innen zugutekommen. Das Max Delbrück Center fördert daher Ausgründungen und kooperiert in Netzwerken. Besonders eng sind die Partnerschaften mit der Charité – Universitätsmedizin Berlin im gemeinsamen Experimental and Clinical Research Center (ECRC) und dem Berlin Institute of Health (BIH) in der Charité sowie dem Deutschen Zentrum für Herz-Kreislauf-Forschung (DZHK). Am Max Delbrück Center arbeiten 1800 Menschen. Finanziert wird das 1992 gegründete Max Delbrück Center zu 90 Prozent vom Bund und zu 10 Prozent vom Land Berlin.

Foto: Sensorische Schwann-Zellen sind rot gefärbt, sensorische Enden innerhalb des Meissner-Körperchen grün und SOX2-positive Zellen an der Basis des Meissner-Körperchen silberfarben. Foto: Lewin Lab, Max Delbrück Center

Quelle: Pressemitteilung Max Delbrück Center
Schmerz und Tastreiz: Nicht ohne Schwann-Zellen!

www.mdc-berlin.de

forschen, produzieren, heilen, bilden / 06.02.2024
„Mach dir einen Kopf“ – Jugend forscht startet in neue Runde

Plakatmotiv 2024 © Jugend forscht
Plakatmotiv 2024 © Jugend forscht

Drei Einrichtungen des Campus Berlin-Buch sind wieder Paten im Wettbewerb und betreuen junge Forscher:innen auf Regionalebene

Junge Talente in Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik (MINT) starten im Februar in Berlin beim 59. bundesweiten Nachwuchswettbewerb Jugend forscht/Schüler experimentieren. Das diesjährige Motto lautet: „Mach dir einen Kopf“.

Im Regionalwettbewerb auf dem Campus Berlin-Buch werden 49 Projekte von fast 100 Berliner Schüler:innen zwischen acht und 18 Jahren betreut. Die Projekte bilden alle Fachbereiche des Wettbewerbs ab: Arbeitswelt, Biologie, Chemie, Mathematik, Physik und Technik.

Pateneinrichtungen des Campus sind das Max Delbrück Center, das Leibniz-Forschungsinstitut für Molekulare Pharmakologie, die Campus Berlin-Buch GmbH und – angeschlossen – das Experimental and Clinical Research Center von Max Delbrück Center und Charité – Universitätsmedizin Berlin. Die Paten richten das Programm für die beiden Wettbewerbstage am 14. und 15. Februar aus. Am 15. Februar stellen die jungen Forscher:innen ihre Projekte an Ständen im Foyer des Max Delbrück Communications Centers (MDC.C) der Öffentlichkeit vor, bevor zum Abschluss die Preisträger:innen feierlich geehrt werden.

„Wir freuen uns auf die vielen Ideen im diesjährigen Wettbewerb. Jedes Jahr erleben wir sehr engagierte Kinder und Jugendliche, die eigenständig Forschungsfragen entwickeln und sie untersuchen. Ihre Arbeit würdigen wir unter anderem, indem wir sie in die Forschungslabore des Campus einladen“, sagt Dr. Ulrich Scheller, Geschäftsführer der Campus Berlin-Buch GmbH. „Jugend forscht ist eine ausgezeichnete Form der Nachwuchsförderung in den MINT-Berufen, die wir sehr gern unterstützen.“

Über den Wettbewerb
„Jugend forscht“ ist der größte und bekannteste naturwissenschaftlich-technische Nachwuchswettbewerb Deutschlands. Er ist eine gemeinsame Initiative von Bundesregierung, der Zeitschrift „stern“, Wirtschaft, Wissenschaft und Schulen. Ziel ist es, besondere Leistungen und Begabungen von Jugendlichen in den Bereichen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik (MINT) zu fördern. In sieben Fachgebieten treten jährlich junge Forscherinnen und Forscher an. Ab Klasse 4 können talentierte Kinder in der Juniorensparte „Schüler experimentieren“ teilnehmen. Jugendliche ab 15 Jahren starten in der Sparte „Jugend forscht“. Veranstaltet wird der Wettbewerb von der Stiftung Jugend forscht e.V.
www.jugend-forscht.de
https://jufo-berlin.de/#
Pressemitteilung von „Jugend forscht“ zum Auftakt 2024

Über den Campus Berlin-Buch
Der Campus Berlin-Buch ist ein moderner Wissenschafts-, Gesundheits- und Biotechnologiepark. Alleinstellungsmerkmale sind der klare inhaltliche Fokus auf Biomedizin und das enge räumliche und inhaltliche Zusammenwirken von Forschungsinstituten, Kliniken und Biotechnologie-Unternehmen. Im Mittelpunkt stehen dabei die Erforschung molekularer Ursachen von Krebs,- Herzkreislauf- und neurodegenerativen Erkrankungen, eine interdisziplinär angelegte Grundlagenforschung zur Entwicklung neuer Therapien und Diagnoseverfahren, eine patientenorientierte Forschung und die unternehmerische Umsetzung biomedizinischer Erkenntnisse.
Dank exzellenter Wissenschaftseinrichtungen und Unternehmen im BiotechPark hat der Campus ein herausragendes Innovations- und Wachstumspotenzial. Dazu gehören als Einrichtungen der Grundlagenforschung das Max Delbrück Center und das Leibniz-Forschungsinstitut für Molekulare Pharmakologie, das gemeinsam von Max Delbrück Center und Charité – Universitätsmedizin Berlin betriebene und auf klinische Forschung spezialisierte Experimental and Clinical Research Center sowie das Berlin Institute of Health. Der BiotechPark Berlin-Buch gehört mit 75 Unternehmen, 850 Beschäftigten und rund 45.000 Quadratmetern Büro- und Laborfläche zu den führenden Technologieparks in Deutschland. Seit 1992 sind über 600 Millionen Euro an öffentlichen Fördermitteln durch die EU, den Bund und das Land Berlin in den Campus Berlin-Buch investiert worden, um diese Synergien zu unterstützen.
www.campusberlinbuch.de

forschen, heilen / 05.02.2024
Genschere repariert defekte Immunzellen

Foto: Elijah D. Lowenstein und Xun Li, AG K. Rajewsky, Max Delbrück Center
Foto: Elijah D. Lowenstein und Xun Li, AG K. Rajewsky, Max Delbrück Center

Bestimmte erbliche Gendefekte führen zu einer überschießenden Immunantwort, die tödlich enden kann. Mithilfe der Genschere CRISPR-Cas9 lassen sie sich reparieren, die Abwehrreaktion normalisiert sich. Das berichtet das Team um Klaus Rajewsky vom Max Delbrück Center in „Science Immunology“.

Die familiäre Hämophagozytische Lymphohistiozytose (FHL) ist eine seltene Erkrankung des Immunsystems. Betroffen sind meist Säuglinge und Kleinkinder im Alter von bis zu 18 Monaten. Sie erkranken schwer und die Sterblichkeit ist hoch. Ursache sind verschiedene Genmutationen, die eine normale Funktion der zytotoxischen T-Zellen verhindern. Dabei handelt es sich um eine Gruppe von Abwehrzellen, die von Viren befallene oder auf andere Weise veränderte Körperzellen töten. Infiziert sich ein betroffenes Kind – etwa dem Epstein-Barr-Virus (EBV), aber auch mit anderen Viren – können die zytotoxischen T-Zellen die befallenen Zellen nicht beseitigen. Stattdessen läuft die Immunantwort aus dem Ruder. Es kommt zu einem Zytokinsturm und einer überschießenden Entzündungsreaktion, die den gesamten Organismus in Mitleidenschaft zieht.

„Zur Behandlung kombinieren Ärzte Chemotherapie, Immunsuppression und Knochenmarkstransplantation. Trotzdem sterben viele der erkrankten Kinder“, sagt Professor Klaus Rajewsky, Leiter der Arbeitsgruppe „Immunregulation und Krebs“ am Max Delbrück Center. Gemeinsam mit seinem Team hat er ein neues Therapieprinzip entwickelt. Den Forschenden ist es gelungen, defekte T-Zellen von Mäusen sowie von zwei betroffenen Babys mit Hilfe der Genschere CRISPR-Cas9 zu reparieren. Die reparierten zytotoxischen T-Zellen funktionierten danach normal. Die erkrankten Mäuse erholten sich von der Hämophagozytischen Lymphohistiozytose. Ihre Ergebnisse veröffentlicht das Team um Rajewsky jetzt im Fachjournal „Science Immunology“.

Bei Mäusen funktioniert die Reparatur

Ausgangspunkt für die Arbeit waren Mäuse, bei denen das Team EBV-Infektionen nachstellen kann. Bei diesen Tieren veränderten die Forschenden ein Gen namens Perforin derart, dass es seine Funktion einbüßte – ein häufiger Gendefekt bei FHL-Betroffenen. Lösten sie nun einen Zustand ähnlich einer EBV-Infektion aus, vermehrten sich befallene B-Zellen unkontrolliert, weil die defekten zytotoxischen T-Zellen sie nicht beseitigen konnten. In der Folge schoss die Immunantwort über und die Mäuse erkrankten an Hämophagozytischer Lymphohistiozytose.

Aus dem Blut der Mäuse gewann das Team anschließend T-Gedächtnis-Stammzellen, also langlebige T-Zellen, aus denen aktive zytotoxische T-Zellen heranreifen. Die Forschenden reparierten mithilfe der Genschere CRISPR-Cas9 das defekte Perforin-Gen der T-Gedächtniszellen und spritzten sie den Tieren. Die Immunantwort beruhigte sich, und die Mäuse erholten sich von ihren Symptomen.

Wie lange der schützende Effekt anhält, ist ungewiss

Ob das Prinzip auch bei Menschen funktioniert, prüfte der Erstautor der Studie, Dr. Xun Li, mithilfe von Blutproben zweier erkrankter Säuglinge. Eines der Kinder hatte ein defektes Perforin-Gen, beim zweiten war ein anderes Gen betroffen. „Unser Genreparaturverfahren ist präziser als frühere Ansätze und die T-Zellen sind nach der Genreparatur nahezu unverändert“, sagt Li. „Zudem war es faszinierend, wie effektiv sich selbst aus einer geringen Blutmenge die T-Gedächtniszellen vermehren und reparieren ließen.“ Den Experimenten in Zellkulturen zufolge waren die reparierten T-Gedächtniszellen der Babys zu einer normalen zytotoxischen T-Zell-Antwort fähig.

Das Wirkprinzip funktioniert also grundsätzlich. Bevor es Betroffenen zugutekommen kann, muss das Team noch offene Fragen klären und das Behandlungskonzept in klinischen Studien prüfen. „Noch ist ungewiss, wie lange der schützende Effekt anhält“, sagt Dr. Christine Kocks, Wissenschaftlerin in Rajewskys Team.  „Da die T-Gedächtnisstammzellen lange im Körper bleiben, hoffen wir auf einen langfristigen oder sogar dauerhaften Schutz. Es ist auch denkbar, den Betroffenen ihre reparierten T-Zellen immer wieder zu verabreichen.“

Durch die geringfügige Blutentnahme ist das Vorgehen schonend, und bei den Mäusen war keine vorbereitende Behandlung notwendig – anders als beispielsweise bei einer Knochenmarkstransplantation, sagt Rajewsky: „Wir hoffen sehr, dass unser Wirkprinzip ein Durchbruch für die Behandlung von Patienten mit FHL ist – entweder um Zeit für eine erfolgreiche Knochenmarkstransplantation zu gewinnen, oder sogar als Therapie selbst.“

Weiterführende Informationen

AG Klaus Rajewsky

Der Gen-Virtuose – Porträt über Klaus Rajewsky

Feinschliff für die Genschere

Literatur
Xun Li et al (2024): „Precise CRISPR-Cas9 gene repair in autologous memory T cells to treat familial hemophagocytic lymphohistiocytosis“. Science Immunology, DOI: 10.1126/sciimmunol.adi0042

Bild: Lebergewebe von Mäusen, die als Modell für die seltene Immunerkrankung FHL dienen: Genetisch veränderte T-Zellen können die vom Epstein-Barr-Virus befallenen B-Zellen (rot) nicht abtöten. Andere Immunzellen strömen deshalb hinzu und blockieren ein Blutgefäß (Mitte). Foto: Elijah D. Lowenstein und Xun Li, AG K. Rajewsky, Max Delbrück Center

forschen, produzieren, heilen / 02.02.2024
Krebsheilung in der Petrischale

Zum Weltkrebstag am 4. Februar rückt Krebs sowie die vielen unterschiedlichen Gesichter dieser individuellen Erkrankung in den Fokus der Öffentlichkeit

Vor Behandlungsbeginn zu wissen, welche individuelle Krebstherapie für den Patienten effektiv ist, ist die zentrale Herausforderung der heutigen Zeit. Bei rund der Hälfte aller Krebspatienten versagt jedoch die verschriebene Chemotherapie. Trotz Behandlungsleitlinien wissen weder Arzt noch Patient, ob ein Krebsmedikament bei einem individuellen Tumor auch wirksam sein wird. Denn jeder Patient reagiert bei einer Chemotherapie anders und teilweise lassen sich erst nach Wochen und Monaten die Ergebnisse einer Therapie feststellen.

Das Team von ASC Oncology rund um den Krebsforscher Dr. Christian Regenbrecht entwickelte das Reverse Clinical Engineering®-Testverfahren und füllt diese Versorgungslücke:

In den Laboren auf dem Campus Berlin-Buch wird für Patienten weltweit untersucht, ob ein Medikament individuell effektiv wirkt. Für das Testverfahren wird eine frische Gewebeprobe des zu behandelnden Tumors während einer Tumoroperation oder einer Biopsie entnommen. Aus dieser Gewebeprobe züchten die Wissenschaftler im Labor 3D-Kopien des Patiententumors, sogenannte Organoide, an denen die verschiedenen Medikamente, Kombinationen und Dosierungen getestet werden. Diese 3D-Mikrotumore bilden die unterschiedlichen Zelltypen des Tumors nach und werden wie "Crash Test Dummies" eingesetzt. Behandelnde Onkologen und Patienten wissen dadurch vor dem Therapiebeginn, welches Medikament bzw. welche Medikamente bei dem einzelnen Patienten wahrscheinlich wirken oder nicht wirken werden.

Mit dem Testverfahren kann die optimale medikamentöse Therapie des individuellen Patienten mit soliden Tumoren (Karzinom oder Sarkom) ermittelt werden. Ein entsprechendes Verfahren für Blutkrebs oder Lymphdrüsenkrebs wird derzeit von den Wissenschaftlern von ASC Oncology optimiert.

Erste Antworten auf häufige Fragen zum Reverse Clinical Engineering®-Testverfahren

Für welche Patienten ist das Testverfahren geeignet?
Mit dem Testverfahren kann die optimale medikamentöse Therapie für Patienten mit malignen soliden Tumoren (Karzinom oder Sarkom) ermittelt werden. Das Verfahren wird zurzeit für Blutkrebs oder Lymphdrüsenkrebs optimiert.

Wird der Test von Krankenkassen bezahlt?
In der Regel übernehmen die privaten Krankenkassen die für die Patienten anfallenden Kosten. Bei gesetzlich Versicherten entscheidet der Medizinische Dienst von Fall zu Fall. ASC Oncology unterstützt Patienten bei der Beantragung der Kostenübernahme und arbeitet daran, dass das Testverfahren in den Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenkassen aufgenommen wird.

Wie viel kostet ein Test?
Die Kosten für das Testverfahren hängen von der Menge der getesteten Medikamente ab und beginnen bei der Testung von vier Medikamenten bei 5700 Euro.

Was passiert, falls ein Patient das Verfahren benötigt, aber nicht bezahlen kann?
Die Geschäftsführung von ASC Oncology hat 2020 gemeinsam mit Ärzten und Patientenvertretern den Verein „Cancer Rebels“ e.V. gegründet, der Krebsbetroffene finanziell unterstützt. Der Verein kann unter anderem auch bei der Nutzung des Testverfahrens einspringen, denn Teilhabe am medizinischen Fortschritt sollte nicht von fehlenden finanziellen Mitteln aufgehalten werden.

Wer ist ASC Oncology?
ASC Oncology wurde 2019 von neun führenden Wissenschaftlern der Kompetenzfelder Pathologie, Tumorbiologie, Biochemie, Biotechnologie und Molekularbiologie 2019 mit dem Ziel gegründet, sich der wichtigsten Herausforderung der modernen Onkologie anzunehmen: Patienten zur richtigen Zeit mit der richtigen Therapie zu versorgen.

Pressemitteilung ASC Oncology GmbH
 

www.asc-oncology.com

produzieren / 31.01.2024
Eckert & Ziegler beliefert Nucleus Radiopharma mit den therapeutischen Radioisotopen Ac-225 und Lu-177

Mit der Lieferung von Lu-177 und Ac-225 durch Eckert & Ziegler startet Nucleus Radiopharma in eine neue Ära der Krebsbehandlung

Berlin, Germany und Rochester, MN, USA – 31. Januar 2024 – Eckert & Ziegler (ISIN DE0005659700, SDAX) und Nucleus Radiopharma (Nucleus) haben umfangreiche Lieferverträge für wichtige therapeutische Radioisotope unterzeichnet. Eckert & Ziegler wird als Hauptlieferant für hochqualitatives und trägerfreies Lutetium-177 (Lu-177) sowie für Actinium-225 (Ac-225) fungieren. Nucleus wird die Radioisotope nutzen, um seine Dienstleistungen für die klinische Entwicklung und Herstellung von Radiopharmazeutika zu optimieren und zu ergänzen.

Actinium-225 und Lutetium-177 werden als radioaktive Substanzen in der Krebstherapie eingesetzt, die Alpha- (Ac-225) bzw. Beta-Teilchen (Lu-177) zur Zerstörung von Tumorzellen aussenden. Während Arzneimittel auf Lu-177-Basis bereits für verschiedene Indikationen zugelassen sind und weltweit eine steigende Nachfrage verzeichnen, laufen für beide Radioisotope Dutzende weitere klinische Studien. Nach Ansicht von Marktexperten wird die Nachfrage nach Ac-225 in den nächsten zehn Jahren erheblich steigen.

"Wir freuen uns, die Aktivitäten von Nucleus mit unseren Actinium-225- und Lutetium-177-Lieferungen zu unterstützen und damit einen Beitrag zur Weiterentwicklung von Radiotherapien zu leisten", sagte Dr. Harald Hasselmann, Vorstandsvorsitzender von Eckert & Ziegler. "Die Zusammenarbeit und die wachsende Nachfrage nach diesen neuartigen Radiopharmazeutika bestätigen unsere strategischen Investitionen in die Produktionsanlagen für Radioisotope."

"Die zuverlässige Versorgung mit Ac-225 und Lu-177 ist eine wichtige Voraussetzung, um den steigenden Bedarf für die Entwicklung und Herstellung von Radiopharmaka zu decken", erklärte Charles S. Conroy, CEO von Nucleus. "Unsere Vereinbarung mit Eckert & Ziegler wird uns in die Lage versetzen, unsere Programme so effizient wie möglich voranzutreiben und den Zugang der Patienten zu innovativen Strahlentherapien zu sichern."

Nachdem Eckert & Ziegler im Jahr 2023 erfolgreich eine GMP-konforme Produktion für Lu-177 aufgebaut hat und die Kapazitäten kontinuierlich ausbaut, wird die Herstellung größerer Mengen von Ac-225 in GMP-Qualität für das Jahr 2024 erwartet.

Über Eckert & Ziegler
Die Eckert & Ziegler Strahlen- und Medizintechnik AG gehört mit über 1.000 Mitarbeitern zu den führenden Anbietern von isotopentechnischen Komponenten für Nuklearmedizin und Strahlentherapie. Das Unternehmen bietet weltweit an seinen Standorten Dienstleistungen und Produkte im Bereich der Radiopharmazie an, von der frühen Entwicklung bis hin zur Kommerzialisierung. Die Eckert & Ziegler Aktie (ISIN DE0005659700) ist im SDAX der Deutschen Börse gelistet.
Wir helfen zu heilen.

Über Nucleus RadioPharma
Nucleus RadioPharma ist eine innovative CDMO in der radiopharmazeutischen Industrie, die sich der Entwicklung und Herstellung gezielter Radiotherapien widmet. Das Unternehmen, dessen Schwerpunkt auf Innovation und Qualität liegt, bietet eine Reihe von Dienstleistungen an, von der Formulierung und analytischen Entwicklung bis hin zur Zulassungsdokumentation und Herstellung von Arzneimitteln. Die Technologieplattformen von Nucleus RadioPharma sind führend in der radiopharmazeutischen Forschung und dienen dazu, neue Therapien durch klinische Versuche bis zur Vermarktung zu bringen. Nucleus RadioPharma ist für seinen flexiblen Ansatz bekannt und bietet mehrere Einstiegspunkte, um innovative Unternehmen in verschiedenen Phasen ihres Produktlebenszyklus zu unterstützen. Für weitere Informationen besuchen Sie bitte nucleusrad.com.

www.ezag.de

produzieren / 23.01.2024
Eckert & Ziegler und Full-Life Technologies unterzeichnen Actinium-225 Liefervertrag für Radiopharmazeutika der nächsten Generation

Eckert & Ziegler (ISIN DE0005659700, SDAX) und Full-Life Technologies (Full-Life), ein in der klinischen Phase befindliches, voll integriertes und global agierendes Radiotherapeutika-Unternehmen, gaben heute bekannt, dass sie einen Vertrag über die Lieferung von Actinium-225 (Ac-225) geschlossen haben. Die Vereinbarung verschafft Full-Life Zugang zu Eckert & Zieglers hochreinem Actinium-225, einem Radionuklid für die Entwicklung der nächsten Generation von therapeutischen Radiopharmazeutika.

Ac-225 hat sich als vielversprechender Wirkstoff für die Behandlung von Krebs erwiesen. Das Radioisotop setzt hochwirksame Alphateilchen mit hoher Energie und kurzer Eindringtiefe frei, die eine präzise Bekämpfung von Tumorzellen, einschließlich schwer erreichbarer Mikrometastasen, ermöglichen. Zugleich werden die Auswirkungen auf das umgebende gesunde Gewebe minimiert. Aufgrund seines Potenzials erwarten Experten aus Klinik und Industrie einen erheblichen Anstieg der Nachfrage nach Ac-225 im kommenden Jahrzehnt.

"Wir freuen uns, dass wir mit Full-Life Technologies eine Lieferkooperation eingegangen sind und ihnen damit den Weg in die klinische Entwicklung erleichtern können", sagte Dr. Harald Hasselmann, Vorstandsvorsitzender von Eckert & Ziegler. "In der Vergangenheit hat die begrenzte Verfügbarkeit von Ac-225 den Fortschritt sowohl in der klinischen Forschung als auch bei kommerziellen Anwendungen behindert. Mit der Errichtung unserer neuen Ac-225 Produktionsanlage und deren Inbetriebnahme in der zweiten Jahreshälfte werden wir den Zugang zu diesem wichtigen Radionuklid deutlich verbessern."

"Ac-225 ist ein wesentlicher Bestandteil unseres Portfolios an therapeutischen Wirkstoffen, darunter unser führender Kandidat 225Ac-FL-020 zur Behandlung von metastasierendem kastrationsresistentem Prostatakrebs", erklärte Philippe van Put, Geschäftsführer von Full-Life Technologies Europe. "Um unsere Entwicklung und klinische Forschung voranzutreiben, ist die Sicherung des Zugangs unerlässlich. Eckert & Ziegler bringt großes Fachwissen und mehr als drei Jahrzehnte Erfahrung als Radioisotopenspezialist zur Unterstützung unserer ehrgeizigen Entwicklungsinitiativen mit."

Über Eckert & Ziegler
Die Eckert & Ziegler Strahlen- und Medizintechnik AG gehört mit über 1.000 Mitarbeitern zu den führenden Anbietern von isotopentechnischen Komponenten für Nuklearmedizin und Strahlentherapie. Das Unternehmen bietet weltweit an seinen Standorten Dienstleistungen und Produkte im Bereich der Radiopharmazie an, von der frühen Entwicklung bis hin zur Kommerzialisierung. Die Eckert & Ziegler Aktie (ISIN DE0005659700) ist im SDAX der Deutschen Börse gelistet.
Wir helfen zu heilen.

Über Full-Life Technologies
Full-Life Technologies Limited ("Full-Life") ist ein voll integriertes globales Radiotherapeutika-Unternehmen mit Niederlassungen in Belgien, Deutschland und China. Unser Ziel ist es, die gesamte Wertschöpfungskette der radiopharmazeutischen Forschung und Entwicklung, Produktion und Kommerzialisierung zu besitzen, um den Patienten klinische Vorteile zu bieten. Das Unternehmen plant, die Kernprobleme der Radiopharmazie von heute durch innovative Forschung anzugehen, die auf die Behandlungen von morgen abzielt. Wir bestehen aus einem Team von dynamischen Unternehmern und Wissenschaftlern mit nachgewiesenen Erfolgen in den Biowissenschaften sowie in der Radioisotopenforschung und klinischen Entwicklung.

Quelle: Pressemitteilung Eckert & Ziegler AG
Eckert & Ziegler und Full-Life Technologies unterzeichnen Actinium-225 Liefervertrag für Radiopharmazeutika der nächsten Generation

forschen / 18.01.2024
Dritter ERC-Grant für Gaetano Gargiulo

Gaetano Gargiulo (Foto: David Ausserhofer)
Gaetano Gargiulo (Foto: David Ausserhofer)

Zellbasierte Immuntherapien, besonders CAR-T-Zellen aus dem Labor, gelten bei vielen Krebsleiden als vielversprechend. Aber wie können wir effektive Immunzellen produzieren? Mit einem ERC-„Proof of Concept“-Grant entwickelt Gaetano Gargiulo vom Max Delbrück Center ein neuartiges Screening-Werkzeug.

Dr. Gaetano Gargiulo, Leiter der Arbeitsgruppe „Molekulare Onkologie“ am Max Delbrück Center, und sein Team arbeiten an einem Screening-Werkzeug für CAR-T-Zellen. Es unterscheidet Zellzustände: CAR-T-Zellen, die entweder sehr effektiv Krebszellen abtöten können oder erschöpft sind. Der Europäische Forschungsrat ERC unterstützt die ersten Schritte auf dem Weg zur Kommerzialisierung mit einem „Proof of Concept“-Grant (PoC) in Höhe von 150.000 Euro. Gargiulo ist einer von 240 Forscherinnen und Forschern aus ganz Europa, die in den drei Wettbewerbsrunden des vergangenen Jahres eine solche Förderung erhalten haben, um ihre wegweisenden Erkenntnisse in vielfältig anwendbare Produkte umzusetzen. Am 18. Januar 2024 gab der ERC 102 Grants der dritten Runde bekannt.

Nach einem „Starting Grant“ im Jahr 2016 und einem „Proof of Concept“-Grant im Jahr 2022 ist das bereits seine dritte Auszeichnung durch den ERC. „Ich habe das Privileg, kontinuierlich vom ERC unterstützt zu werden“, sagt Gargiulo. „Mithilfe des ERC Starting Grants haben wir eine sehr flexible Technologie entwickelt: Damit untersuchen wir, wie Krebszellen ihren Zustand ändern, um bösartiger zu werden. Mit dieser Technologie können wir aber auch jene Immunzellen zu verbessern, die wir gentechnisch im Labor verändern, um Krebs zu bekämpfen. Die jetzt bewilligte Finanzierung gibt uns den nötigen Schwung, um diesen Ansatz zu nutzen."

Einige T-Zellen können nichts ausrichten – aus verschiedenen Gründen

CAR-T-Zelltherapien sind oft der letzte Ausweg für Patient*innen mit bestimmten Formen von Blut- oder Lymphdrüsenkrebs, die auf gängige Behandlungen nicht ansprechen. Auch gegen solide Tumoren werden neue Versionen dieser zellbasierten Immuntherapien entwickelt. Bei dieser Technologie werden Immunzellen (T-Zellen) der Erkrankten im Labor mit einem chimären Antigenrezeptor (CAR) ausgestattet – einem kleinen Fühler, der Körperzellen abtastet und nach spezifischen Eigenschaften von Krebszellen (Antigenen) sucht. Zurück im Körper des Patienten oder der Patientin, spüren sie das Antigen auf, auf das sie ausgerichtet sind, und töten die Tumorzellen ab.

Allerdings gibt es in der Praxis Hindernisse: etwa den komplexen Herstellungsprozess, den übermäßigen Kontakt mit Antigenen oder die widrige Umgebung innerhalb eines Tumors und in seiner unmittelbaren Nachbarschaft. Diese Faktoren können dazu führen, dass die T-Zellen nicht die gewünschten Ergebnisse erzielen. Sie sind dann sowohl gegen Blutkrebs als auch gegen solide Tumoren weniger wirksam. Das Herstellungsverfahren selbst ist auch sehr teuer: in der Größenordnung von Hunderttausenden von Euro. Selbst wenn das Verfahren nur ein bisschen effizienter wirksame CAR-T-Zellen herstellen würde, würde es diesen Ansatz tragfähiger machen und könnte für mehr Patient*innen zugänglich sein.

Screenen und Störungen beheben

Das Team um Gargiulo will mit dem „Proof of Concept“-Grant des ERC ein neues Werkzeug konzipieren und testen, das die Qualität von T-Zell-Produkten aus dem Labor verbessern soll. Die Forscherinnen und Forscher nennen es SynT. Das synthetische Reportersystem soll verschiedene Zellzustände unterscheiden, die die T-Zellen entweder handlungsunfähig machen oder sie in einen kraftvollen „Serienkiller-Modus“ versetzen. Diese Zellzustände detektieren im Labor erzeugte DNA-Abschnitte, die jeweils ein fluoreszierendes Protein an- oder ausschalten (in der Fachsprache: synthetische Lokus-Kontrollregion oder sLCR). Je nachdem welche sLCR eingeschaltet ist, leuchten die Zellen unter einem Fluoreszenzmikroskop in einer anderen Farbe. Mit einem schnellen Mikroskop und einer Roboterplattform kann das Team Hunderte von Umgebungsbedingungen parallel testen und diejenigen finden, die den „Serienkiller“-Modus verstärken.

„Mithilfe dieses Screenings wollen wir Signalwege oder pharmakologische Wirkstoffe identifizieren, die funktionelle CAR-T-Zellen unterstützen und Störungen rückgängig machen können. SynT wird uns dabei helfen, das Bio-Engineering – und damit die Voraussetzung für die Zelltherapie gegen Krebs – besser zu verstehen und möglicherweise die Herstellung so zu verbessern, dass es die Aktivität erhöht und die Kosten senkt“, sagt Gargiulo. „Solche Fortschritte können die CAR-T-Zell-Therapien letztlich noch wirksamer machen.“

Weiterführende Informationen

Pressemitteilung des ERC 

ERC-„Proof of Concept“-Grant für Gaetano Gargiulo

Vom ERC geförderte Wissenschaftler*innen am Max Delbrück Center

leben / 18.01.2024
Für ein gewaltfreies Miteinander, gegen Antisemitismus und Rassismus - 25. Lichterkette am Holocaust-Gedenktag am 27. Januar

Anlässlich des 79. Jahrestages der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz findet am Samstag, dem 27. Januar 2024 um 18:00 Uhr bereits zum 25. Mal die Lichterkette vor dem ehemaligen Jüdischen Waisenhaus in der Berliner Str. 120/121, 13187 Berlin statt. Die Veranstaltung anlässlich des Holocaust-Gedenktags führt die Kommission für Bürgerarbeit in Pankow in Kooperation mit der evangelischen Kirchengemeinde Alt-Pankow und der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten (VVN-BdA) durch.

Bezirksbürgermeisterin Dr. Cordelia Koch eröffnet die Lichterkette um 18:00 Uhr. Nach dem Auftakt ziehen die Teilnehmenden mit Kerzen weiter zur Pankower Kirche in der Breite Straße. Auf dem Weg wird es einen Halt mit Redebeiträgen geben und auf der Kreuzung wird der Verkehr für eine Gedenkminute unterbrochen. Im Anschluss findet in der Kirche eine Gedenkveranstaltung mit vier Chören und der Gruppe Csòkolom statt.

 

Alle Interessierten sind dazu aufgerufen, sich vor dem Hintergrund einer zunehmenden Fremdenfeindlichkeit, des anwachsenden Antisemitismus und Nationalismus mit ihrer Teilnahme für ein solidarisches Miteinander zu engagieren. Bitte eigene Kerzen mitbringen!

27. Januar ist seit 1996 Gedenktag

Der 27. Januar ist seit 1996 offizieller Gedenktag in der Bundesrepublik Deutschland. Seit 1999 gestalten engagierte Bürgerinnen und Bürger Pankows eine Lichterkette, um an die Befreiung von Auschwitz durch sowjetische Soldaten am 27. Januar 1945 zu erinnern. Es geht den Veranstaltern sowohl um das Gedenken als auch darum, zu verdeutlichen, dass die Herausforderungen nicht weniger werden – sondern offensichtlich wachsen.  Die Lichterkette soll einen Beitrag für das Zusammenleben der Menschen in gegenseitiger Akzeptanz leisten – gleich welcher Herkunft, Religion und Lebenseinstellung sie sind.

Weitere Informationen: https://www.lichterkette-pankow.de/

forschen, heilen / 11.01.2024
Gezieltere Krebstherapie durch Passagier-Gene

Rot eingefärbte, abgestorbene Zellen in DDX1-MYCN co-amplifizierten Neuroblastoma nach einer Rapamycin-Behandlung (Abb.: Henssen Lab, Max Delbrück Center)
Rot eingefärbte, abgestorbene Zellen in DDX1-MYCN co-amplifizierten Neuroblastoma nach einer Rapamycin-Behandlung (Abb.: Henssen Lab, Max Delbrück Center)

Häufig entsteht ein Tumor, wenn sich Krebsgene vermehren. Dabei vervielfältigen sich als Trittbrettpassagiere weitere Gene. Sie können bisher unbekannte Schwachstellen erzeugen – was neue Therapieansätze ermöglicht. Das berichtet ein Team um Anton Henssen und Jan Dörr vom ECRC in „Cancer Discovery“.

Vor allem Veränderungen im Erbgut gelten als Ursache für eine Krebserkrankung. Häufig handelt es sich dabei um Amplifikationen: Vervielfältigungen von Genen, die eine Krebsentstehung begünstigen, wie beispielsweise Onkogene und ihre verstärkenden Elemente. Die Gene werden dabei übermäßig häufig kopiert und liegen anschließend entweder im Erbgut oder als separate DNA-Ringe in großer Zahl in der Zelle vor.

„Genau genommen vervielfältigt die Zelle allerdings nicht nur die Krebsgene, sondern kopiert auch die davor- und dahinterliegenden Abschnitte der DNA mit“, erklärt Professor Anton Henssen, Leiter der Arbeitsgruppe „Genomische Instabilität in pädiatrischen Tumoren" am Experimental and Clinical Research Center (ECRC), einer gemeinsamen Einrichtung der Charité – Universitätsmedizin Berlin und des Max Delbrück Center und Kinderonkologe an der Charité. „In diesen mitkopierten Abschnitten liegen oft weitere Gene, die bisher als unbedeutend für die Krebsentstehung galten und deshalb schlicht ‚Passagier-Gene‘ genannt wurden.“

Gar nicht so stille Passagiere

Gemeinsam mit Dr. Jan Dörr, ebenfalls Charité-Kinderonkologe und Forscher am ECRC, hat sein Team in der im Fachjournal „Cancer Discovery“ veröffentlichten Studie gezeigt: Die genetischen Trittbrettfahrer sind mehr als nur stille Passagiere. Sie bringen grundlegende Vorgänge in der Zelle durcheinander. Weil die Tumorzelle diese Störung wieder ausgleichen muss, wird sie von Prozessen abhängig, die eigentlich mit dem Tumorwachstum gar nichts zu tun haben. „Damit entsteht eine Achilles-Ferse an einer völlig unerwarteten Stelle, von der wir bisher nichts wussten. Wir können den Krebs also von einer neuen Flanke angreifen, wenn wir bei der Behandlung auf die Passagier-Gene abzielen“, sagt Henssen.

Am Beispiel des Neuroblastoms zeigten die Wissenschafter*innen, wie sich diese bisher unbekannten Abhängigkeiten potenziell therapeutisch nutzen lassen. Das Neuroblastom ist eine Krebserkrankung, die vor allem kleine Kinder betrifft und als besonders bösartig gilt. In Experimenten mit Mäusen zeigte sich, dass Neuroblastome viel anfälliger für das bereits zugelassene Krebsmedikament Rapamycin sind, wenn sie nicht nur das Krebsgen MYCN, sondern auch das Passagier-Gen DDX1 in hoher Zahl aufweisen. „Das liegt daran, dass das Passagier-Gen den Stoffwechsel der Tumorzelle stört“, erklärt Jan Dörr. „Die Zelle muss die Störung kompensieren und Rapamycin hindert sie daran. Das führt schließlich zum Tod der Tumorzelle.“

Das Neuroblastom zusätzlich zu weiteren Wirkstoffen mit Rapamycin zu behandeln, könnte also insbesondere jenen Patient*innen helfen, deren Tumor sowohl das Krebs- als auch das Passagier-Gen vervielfältigt hat. Ob das tatsächlich der Fall ist, wollen die Forschenden nun in klinischen Studien prüfen. „Sollte sich das bestätigen, hätten wir einen neuen Marker für die gezielte Therapiewahl in der Hand“, sagt Dörr.

Effekt zeigt sich bei verschiedenen Tumorarten

Passagier-Gene in den Fokus zu nehmen, kann vermutlich nicht nur beim Neuroblastom helfen. Darauf deuten Millionen von Daten zur wechselseitigen Abhängigkeit von Genen in 26 verschiedenen Tumorarten hin, die öffentlich zugänglich sind und die das Team für die Studie neu durchforstete. „Wir konnten in zehn Fällen nachweisen, dass durch Passagier-Gene in den Tumoren neue Abhängigkeiten entstanden sind“, sagt Yi Bei, Doktorand in Henssens Team an der Charité und Erstautor der Veröffentlichung.

„Wir gehen davon aus, dass das nur die Spitze des Eisbergs ist und wir bei besserer Datenlage noch mehr dieser Fälle entdecken würden“, sagt Anton Henssen. Dass Passagier-Gene in Tumoren eine Schwachstelle erzeugen, sei offenbar ein recht weit verbreitetes Phänomen. „Wir halten den Ansatz, Tumoren unter anderem an ihren Passagier-Genen zu attackieren, deshalb auch bei anderen Krebserkrankungen für vielversprechend.“

Über die Studie

Die Studie wurde vom European Research Council (ERC) gefördert und hat zusätzliche Mittel von der Förderinitiative „Cancer Grand Challenges“ erhalten, die seit 2020 von der Cancer Research UK und dem National Cancer Institute der National Institutes of Health in den USA getragen wird. Sie wurde gleichberechtigt von Anton Henssen und Jan Dörr geleitet. Beide sind ärztlich an der Klinik für Pädiatrie mit Schwerpunkt Onkologie und Hämatologie der Charité tätig. Am ECRC leitet Jan Dörr leitet die Nachwuchsgruppe „Tumorheterogenität und Therapieresistenz in pädiatrischen Tumoren“, Anton Henssen die Arbeitsgruppe „Genomische Instabilität in pädiatrischen Tumoren“. Anton Henssen wird mit einer Mildred-Scheel-Professur durch die Deutsche Krebshilfe gefördert und ist wissenschaftliches Mitglied des Deutschen Konsortiums für Translationale Krebsforschung (DKTK) am Standort Berlin.

Max Delbrück Center

Das Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin in der Helmholtz-Gemeinschaft (Max Delbrück Center) gehört zu den international führenden biomedizinischen Forschungszentren. Nobelpreisträger Max Delbrück, geboren in Berlin, war ein Begründer der Molekularbiologie. An den Standorten in Berlin-Buch und Mitte analysieren Forscher*innen aus rund 70 Ländern das System Mensch – die Grundlagen des Lebens von seinen kleinsten Bausteinen bis zu organ-übergreifenden Mechanismen. Wenn man versteht, was das dynamische Gleichgewicht in der Zelle, einem Organ oder im ganzen Körper steuert oder stört, kann man Krankheiten vorbeugen, sie früh diagnostizieren und mit passgenauen Therapien stoppen. Die Erkenntnisse der Grundlagenforschung sollen rasch Patient*innen zugutekommen. Das Max Delbrück Center fördert daher Ausgründungen und kooperiert in Netzwerken. Besonders eng sind die Partnerschaften mit der Charité – Universitätsmedizin Berlin im gemeinsamen Experimental and Clinical Research Center (ECRC) und dem Berlin Institute of Health (BIH) in der Charité sowie dem Deutschen Zentrum für Herz-Kreislauf-Forschung (DZHK). Am Max Delbrück Center arbeiten 1800 Menschen. Finanziert wird das 1992 gegründete Max Delbrück Center zu 90 Prozent vom Bund und zu 10 Prozent vom Land Berlin.

Cancer Grand Challenges

Im Jahr 2020 wurde die Cancer Grand Challenges Initiative von Cancer Research UK und dem National Cancer Institute, die zu den weltweit größten Förderern von Krebsforschung gehören, ins Leben gerufen. Die Initiative unterstützt eine globale Gemeinschaft interdisziplinärer, erstklassiger Forschungsteams, die zusammenkommen, um sich neuen Denkansätzen zu öffnen und sich den härtesten Herausforderungen im Bereich der Krebsforschung zu stellen. Es handelt sich dabei um Hindernisse, die nach wie vor den Fortschritt behindern, und die von keinem einzelnen Forschenden, keiner Institution oder keinem Land allein überwunden werden können. Mit Förderungen von bis zu £20 Millionen ermöglicht Cancer Grand Challenges den Teams, über die herkömmlichen Grenzen von Geografie und Fachbereich hinwegzugehen, um dringend benötigte Fortschritte im Kampf gegen den Krebs zu erzielen.

Quelle: Pressemitteilung Max Delbrück Center
Gezieltere Krebstherapie durch Passagier-Gene

heilen / 10.01.2024
Neuer Chefarzt für diagnostische und interventionelle Neuroradiologie im Helios Klinikum Berlin-Buch

Dr. med. Jörg Kandyba ist neuer Chefarzt für diagnostische und interventionelle Neuroradiologie im Helios Klinikum Berlin-Buch. Thomas Oberländer | Helios Kliniken
Dr. med. Jörg Kandyba ist neuer Chefarzt für diagnostische und interventionelle Neuroradiologie im Helios Klinikum Berlin-Buch. Thomas Oberländer | Helios Kliniken

Mit Dr. med. Jörg Kandyba, MBA hat das Institut für Neuroradiologie im Helios Klinikum Berlin-Buch seit dem 18. Dezember 2023 einen neuen Chefarzt. Dr. Kandyba war zuletzt als Leitender Arzt in der Neuroradiologie/Interventionellen Radiologie im Raum Dortmund mit einem Projekt beschäftigt, an mehreren Krankenhäusern standortübergreifend Neurointerventionen zu etablieren.

„Ich freue mich sehr auf die Möglichkeit, die Patientenversorgung im Helios Klinikum Berlin-Buch aktiv und effektiv im neuroradiologischen und insbesondere im interventionellen Bereich mitgestalten zu können. Gerade die interventionelle Neuroradiologie hat sich in den letzten Jahren rasant weiterentwickelt und wir können heute vielen Patientinnen und Patienten mit Gefäßerkrankungen wirksamer und weniger invasiv helfen“, berichtet Dr. med. Jörg Kandyba.

Patient:innen profitieren von der engen Verzahnung von Neuroradiologie, Neurologie und Neurochirurgie im Helios Klinikum Berlin-Buch – etwa bei der
Behandlung eines Schlaganfalls und anderen schweren Erkrankungen des Gehirns oder Rückenmarks. Eine optimale Therapie kann damit gemeinsam mit den Fachkolleg:innen der neurologischen Fächer zeitnah eingeleitet werden.

Für die anschließende weitere akutmedizinische Betreuung dieser Patient:innen steht eine überregional zertifizierte Stroke Unit zur Verfügung.
Dr. Kandyba ist zertifizierter Experte der Deutschen Gesellschaften für interventionelle Radiologie und Neuroradiologie. Er war fast vier Jahre in Osnabrück als Chefarzt für Neuroradiologie/Interventionelle Therapie tätig. Zunächst an der Paracelsus Klinik und später, nach Integration der Paracelsus Klinik als Neurozentrum der Niels-Stensen-Kliniken, dann dort und im Marienhospital. Davor war er fast sieben Jahre Stellvertretender Chefarzt im Institut für Radiologie und interventionelle Therapie und Leiter der Neuroradiologie des Vivantes Klinikums im Friedrichshain.

Nach seiner medizinischen Ausbildung in Frankfurt und Boston hat Dr. Kandyba zunächst in London Erfahrungen in der inneren Medizin und Chirurgie gesammelt. Anschließend folgten zwölf Jahre in der Radiologie und Neuroradiologie zuletzt als Oberarzt an der Universitätsklinik Bonn. Nach weiteren Tätigkeiten in London und Berlin war er in Frankfurt an der Etablierung eines Teleradiologieprojektes u.a. mit lokaler Tätigkeit in Brunei engagiert.

„Wir freuen uns, dass Herr Dr. Kandyba uns mit seiner vielseitigen Erfahrung und als zertifizierter Neurovaskulärer Experte verstärkt und wünschen ihm einen guten Start und eine gute Zusammenarbeit mit seinem Team“, so Tim Steckel, Klinikgeschäftsführer im Helios Klinikum Berlin-Buch.

 

Über das Helios Klinikum Berlin-Buch

Das Helios Klinikum Berlin-Buch ist ein modernes Krankenhaus der Maximalversorgung mit über 1.000 Betten in mehr
als 60 Kliniken, Instituten und spezialisierten Zentren sowie einem Notfallzentrum mit Hubschrauberlandeplatz. Jährlich
werden hier mehr als 55.000 stationäre und über 144.000 ambulante Patienten mit hohem medizinischem und
pflegerischem Standard in Diagnostik und Therapie fachübergreifend behandelt, insbesondere in interdisziplinären
Zentren wie z.B. im Brustzentrum, Darmzentrum, Hauttumorzentrum, Perinatalzentrum, der Stroke Unit und in der Chest
Pain Unit. Die Klinik ist von der Deutschen Krebsgesellschaft als Onkologisches Zentrum und von der Deutschen Diabetes
Gesellschaft als „Klinik für Diabetiker geeignet DDG“ zertifiziert.
Gelegen mitten in Berlin-Brandenburg, im grünen Nordosten Berlins in Pankow und in unmittelbarer Nähe zum Barnim,
ist das Klinikum mit der S-Bahn (S 2) und Buslinie 893 oder per Auto (ca. 20 km vom Brandenburger Tor entfernt) direkt
zu erreichen.
Helios ist Europas führender privater Krankenhausbetreiber mit insgesamt rund 125.000 Mitarbeitenden. Zum
Unternehmen gehören unter dem Dach der Holding Helios Health die Helios Kliniken in Deutschland sowie Quirónsalud in
Spanien und Lateinamerika und die Eugin-Gruppe mit einem globalen Netzwerk von Reproduktionskliniken. Mehr als 22
Millionen Patient:innen entscheiden sich jährlich für eine medizinische Behandlung bei Helios. 2021 erzielte das
Unternehmen einen Gesamtumsatz von rund 10,9 Milliarden Euro.
In Deutschland verfügt Helios über 87 Kliniken, rund 130 Medizinische Versorgungszentren (MVZ), sechs
Präventionszentren und 17 arbeitsmedizinische Zentren. Jährlich werden in Deutschland rund 5,4 Millionen Patient:innen
behandelt, davon 4,4 Millionen ambulant. Helios beschäftigt in Deutschland mehr als 75.000 Mitarbeitende und
erwirtschaftete 2021 einen Umsatz von 6,7 Milliarden Euro. Helios ist Partner des Kliniknetzwerks „Wir für Gesundheit“.
Sitz der Unternehmenszentrale ist Berlin.
Quirónsalud betreibt 56 Kliniken, davon sieben in Lateinamerika, 88 ambulante Gesundheitszentren sowie rund 300
Einrichtungen für betriebliches Gesundheitsmanagement. Jährlich werden hier rund 17 Millionen Patient:innen behandelt,
davon 16,1 Millionen ambulant. Quirónsalud beschäftigt mehr als 46.000 Mitarbeitende und erwirtschaftete 2021 einen
Umsatz von 4 Milliarden Euro.
Das Netzwerk der Eugin-Gruppe umfasst 33 Kliniken und 39 weitere Standorte in zehn Ländern auf drei Kontinenten.
Mit rund 1.600 Beschäftigten bietet das Unternehmen ein breites Spektrum modernster Dienstleistungen auf dem Gebiet
der Reproduktionsmedizin an und erwirtschaftete 2021 einen Umsatz von 133 Millionen Euro.
Helios gehört zum Gesundheitskonzern Fresenius.
 

forschen, produzieren, heilen, bilden / 10.01.2024
Wissenschaftssenatorin Dr. Czyborra zu Gast im BiotechPark auf dem Campus Berlin-Buch

Ulrike Mittmann, Laborleiterin für den Bereich Molekularbiologie im Gläsernen Labor, im Gespräch mit Dr. Ina Czyborra, Berlins Senatorin für Wissenschaft, Gesundheit und Pflege (Foto: Peter Himsel/Campus Berlin-Buch GmbH)
Ulrike Mittmann, Laborleiterin für den Bereich Molekularbiologie im Gläsernen Labor, im Gespräch mit Dr. Ina Czyborra, Berlins Senatorin für Wissenschaft, Gesundheit und Pflege (Foto: Peter Himsel/Campus Berlin-Buch GmbH)

Dr. Ina Czyborra, Berlins Senatorin für Wissenschaft, Gesundheit und Pflege, informierte sich am 10. Januar im BiotechPark Berlin-Buch über die erfolgreiche Vernetzung von Wissenschaft und Wirtschaft, das Konzept des Gläsernen Labors zur Wissenschaftskommunikation und Fachkräfteförderung sowie ein Modellprojekt zur einrichtungsübergreifenden Gesundheitsvorsorge für die Beschäftigten des Campus Berlin-Buch

Auf dem Campus Berlin-Buch arbeiten etwa 3.000 Menschen an der Medizin der Zukunft. Ergebnisse exzellenter Forschung sind Grundlage für neue Wirkstoffe und vielversprechende Therapieansätze, die Spin-offs hier für die Anwendung entwickeln. Über die erfolgreich gewachsene Verbindung von Wissenschaft und Wirtschaft hat sich heute Berlins Senatorin für Wissenschaft, Gesundheit und Pflege, Dr. Ina Czyborra, informiert. Auf einem Rundgang stellte ihr Dr. Ulrich Scheller, Geschäftsführer der Betreibergesellschaft Campus Berlin-Buch GmbH (CBB) den BiotechPark des Campus vor, der zu den größten Biotechparks in Europa zählt. Klar fokussiert auf Biomedizin, bildet er die komplette Wertschöpfungskette von der Erkenntnis über die Entwicklung bis zur Produktion marktfähiger Innovationen ab. Mit dem kürzlich eröffneten Life-Science-Gründerzentrum kann das Innovationspotenzial am Zukunftsort Berlin-Buch noch besser ausgeschöpft werden: Der BerlinBioCube bietet vielversprechenden Start-ups wie T-knife, MyoPax, PROSION Therapeutics oder Trypto Therapeutics geförderte Labor- und Büroflächen. Dr. Czyborra erhielt auch einen Eindruck von den Zukunftsplänen für den BiotechPark. In unmittelbarer Nähe des Campus entwickelt die CBB im Auftrag des Landes Berlin fünf Hektar, auf denen Biotech-Unternehmen expandieren können.

 „Hands on“ im Gläsernen Labor: Life Sciences erklären und Interesse wecken

Die Senatorin besuchte auf dem Rundgang das Gläserne Labor, eine gemeinsame Einrichtung von Max Delbrück Center, Leibniz-Forschungsinstitut für Molekulare Pharmakologie und Campus Berlin-Buch GmbH. Das Schülerlabor ermöglicht jährlich rund 14.000 Schüler:innen, in authentischen Laboren zu Forschungsthemen wie der Genschere CRISPR/Cas, Chemie oder Systembiologie zu experimentieren. Das Bildungsspektrum des Gläsernen Labors reicht von frühkindlicher Bildung über Breitenförderung bis zur Förderung von jungen Talenten. In verschiedensten Formaten engagiert sich das Gläserne Labor für den Nachwuchs an naturwissenschaftlichen Fachkräften und Wissenschaftler:innen.

Senatorin Dr. Czyborra zeigte sich begeistert vom außerschulischen Lernort und betonte die große Bedeutung von Hands on Unterricht für Schüler:innen. Ein besonderes Anliegen ist ihr die Einbindung der Mittelstufe auch hinsichtlich der Berufswahl bei Ausbildungsberufen.

Fortbildung: Labortrends, neue Technologien und Business-Schools

Dr. Czyborra lernte auch die Akademie des Gläsernen Labors (GLA) kennen, die als Service für Biotech-Unternehmen und Forschungseinrichtungen entstanden ist. Die GLA bildet Laborfachkräfte und Technische Angestellte zu neuesten Technologien fort. Wissenschaftler:innen, die ein Start-up gründen oder in die Industrie wechseln wollen, erlangen grundlegendes Wissen in den Business Schools der GLA. Mit der neuen Reihe „Talk im Cube“ erweitert die GLA ihre Angebote für Start-ups und Wissenschaftler:innen.

Campusweites Gesundheitsmanagement

Zur Fachkräfte-Förderung gehört auch das einrichtungsübergreifende Gesundheitsmanagement des Campus, CampusVital, das der Senatorin auf dem Rundgang vorgestellt wurde. Vor etwa zehn Jahren als Pilotprojekt in Kooperation mit der Techniker Krankenkasse gestartet, fördert „CampusVital“ umfassend die Gesundheit der Beschäftigten, vom Coaching zum Thema „Gesunde Führung“ bis zu Fitnesskursen und Outdoor-Sport.

 

Weitere Informationen

Campus Berlin‐Buch
Der Campus Berlin‐Buch ist ein moderner Wissenschafts‐, Gesundheits‐ und Biotechnologiepark. Alleinstellungsmerkmale sind der klare inhaltliche Fokus auf Biomedizin und das enge räumliche und inhaltliche Zusammenwirken von Forschungsinstituten, Kliniken und Biotechnologie‐Unternehmen. Im Mittelpunkt stehen dabei die Erforschung molekularer Ursachen von Krebs,‐ Herzkreislauf‐ und neurodegenerativen Erkrankungen, eine interdisziplinär angelegte Grundlagenforschung zur Entwicklung neuer Therapien und Diagnoseverfahren, eine patientenorientierte Forschung und die unternehmerische Umsetzung biomedizinischer Erkenntnisse. Dank exzellenter Wissenschaftseinrichtungen und Unternehmen im BiotechPark hat der Campus ein herausragendes Innovations‐ und Wachstumspotenzial. Dazu gehören als Einrichtungen der Grundlagenforschung das Max‐Delbrück‐Centrum für Molekulare Medizin in der Helmholtz‐Gemeinschaft (MDC) und das Leibniz‐Forschungsinstitut für Molekulare Pharmakologie (FMP), das gemeinsam von MDC und Charité – Universitätsmedizin Berlin betriebene und auf klinische Forschung spezialisierte Experimental and Clinical Research Center (ECRC) sowie das Berlin Institute of Health (BIH) in der Charité. Seit 1992 sind über 600 Millionen Euro an öffentlichen Fördermitteln durch die EU, den Bund und das Land Berlin in den Campus Berlin‐Buch investiert worden, um diese Synergien zu unterstützen.
www.campusberlinbuch.de

BiotechPark Berlin‐Buch
Der BiotechPark Berlin‐Buch gehört mit 72 Unternehmen, 820 Beschäftigten und rund 31.000 Quadratmetern Büro‐ und Laborfläche zu den führenden Technologieparks in Deutschland. Ausgründungen im Bereich der Life Sciences finden hier ideale Bedingungen, vom Technologietransfer bis hin zu branchenspezifischen Labor‐ und Büroflächen. Die Life Science Community vor Ort ermöglicht einen direkten Austausch und gemeinsame Projekte. Der BiotechPark trägt maßgeblich zur dynamischen Entwicklung der Biotechnologie‐Region Berlin‐ Brandenburg bei und stärkt in besonderem Maße die industrielle Gesundheitswirtschaft.

Campus Berlin‐Buch GmbH
Als Betreibergesellschaft des Campus ist die Campus Berlin‐Buch GmbH (CBB) Partner für alle dort ansässigen Unternehmen und Einrichtungen. Biotechnologieunternehmen – von Start‐ups bis zu ausgereiften Firmen – anzusiedeln, zu begleiten und in allen Belangen zu unterstützen, gehört zu ihren wesentlichen Aufgaben. Hauptgesellschafter der CBB ist mit 50,1 % das Land Berlin. Weitere Gesellschafter sind das Max‐Delbrück‐Centrum für Molekulare Medizin in der Helmholtz‐Gemeinschaft (29,9 %) und der Forschungsverbund Berlin e.V. für das Leibniz‐Forschungsinstitut für Molekulare Pharmakologie (20 %).

Max Delbrück Center 
Das Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin in der Helmholtz-Gemeinschaft (Max Delbrück Center) gehört zu den international führenden biomedizinischen Forschungszentren. Nobelpreisträger Max Delbrück, geboren in Berlin, war ein Begründer der Molekularbiologie. An den Standorten in Berlin-Buch und Mitte analysieren Forscher*innen aus rund 60 Ländern das System Mensch – die Grundlagen des Lebens von seinen kleinsten Bausteinen bis zu organübergreifenden Mechanismen. Wenn man versteht, was das dynamische Gleichgewicht in der Zelle, einem Organ oder im ganzen Körper steuert oder stört, kann man Krankheiten vorbeugen, sie früh diagnostizieren und mit passgenauen Therapien stoppen. Die Erkenntnisse der Grundlagenforschung sollen rasch Patient*innen zugutekommen. Das MDC fördert daher Ausgründungen und kooperiert in Netzwerken. Besonders eng sind die Partnerschaften mit der Charité – Universitätsmedizin Berlin im gemeinsamen Experimental and Clinical Research Center (ECRC) und dem Berlin Institute of Health (BIH) in der Charité sowie dem Deutschen Zentrum für Herz-Kreislauf-Forschung (DZHK). Am Max Delbrück Center arbeiten 1600 Menschen. Finanziert wird die 1992 gegründete Einrichtung zu 90 Prozent vom Bund und zu 10 Prozent vom Land Berlin.
www.mdc-berlin.de

Leibniz-Forschungsinstitut für Molekulare Pharmakologie (FMP)
Wie entstehen Krankheiten? Mit welchen Wirkstoffen kann man gezielt in die Biochemie des Körpers eingreifen? Um diese Fragen dreht sich die Arbeit am Leibniz-Forschungsinstitut für Molekulare Pharmakologie (FMP), Deutschlands einzigem außeruniversitären Forschungsinstitut für Pharmakologie. Chemiker, Biologen, Pharmakologen, Physiker und Mediziner arbeiten eng zusammen und legen die Grundlagen für zukünftige Medikamente. Ziel der Grundlagenforschung des FMP ist es, neue bioaktive Moleküle zu identifizieren und ihre Wechselwirkung mit ihren biologischen Zielen in Zellen oder Organismen zu charakterisieren. Solche Moleküle dienen als Werkzeuge in der biomedizinischen Grundlagenforschung und liefern Ansatzpunkte für die Entwicklung neuer Wirkstoffe und Strategien für die Behandlung, Prävention oder Diagnose von Krankheiten.
Das 250 Mitarbeiter:innen zählende Institut ist Mitglied der Leibniz-Gemeinschaft und gehört dem Forschungsverbund Berlin e.V. an.
leibniz-fmp.de

Berliner Zukunftsorte
Zukunftsorte sind Standorte, an denen vor Ort Netzwerkstrukturen zwischen Wissenschaft und Wirtschaft existieren bzw. geschaffen werden sollen. Der tatsächlich gelebte Austausch und die Kooperationen von Wirtschafts-, Forschungs-, und Technologieeinrichtungen fördern die Innovations- und Wettbewerbsfähigkeit der regionalen Wirtschaft. Zukunftsorte generieren Wachstum basierend auf zukunftsweisenden Produkten durch wertschöpfende Vernetzung von Wissenschaft und Wirtschaft. Die Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Betriebe fördert diesen europaweit einzigartigen Zusammenschluss u. a. durch die gemeinsame Geschäftsstelle der Zukunftsorte Berlin.

Näheres dazu: www.businesslocationcenter.de/zukunftsorte​​

forschen, produzieren, heilen / 09.01.2024
„Mehr unternehmerisches Denken in der Forschung“

Foto: Peter Himsel / Max Delbrück Center
Foto: Peter Himsel / Max Delbrück Center

Interview mit Professorin Maike Sander, Wissenschaftliche Vorständin des Max Delbrück Centers

Prof. Sander, wie fördert der Campus BerlinBuch die kommerzielle Verwertung von Wissen aus den Life Sciences?

Auf dem Campus Buch betreiben wir Grundlagenforschung in verschiedensten Disziplinen, die alle mit biomedizinischen Entdeckungen und Innovationen verknüpft sind. Dazu gehört die Forschung am Max Delbrück Center, am Experimental and Clinical Research Center (ECRC), am Leibniz-Forschungsinstitut für Molekulare Pharmakologie (FMP), aber auch an der Charité und dem Berlin Institute of Health (BIH). Dieses Ökosystem ist ein intellektueller Inkubator für Ideen einschließlich ihrer medizinischen Anwendung. Es gibt hier schon einige Start-ups, die auf Entdeckungen auf dem Campus Buch zurückgehen. Die meisten haben sich einrichtungsübergreifend entwickelt. Das bekannteste Beispiel ist T-knife, entstanden aus dem Max Delbrück Center und der Charité. T-knife entwickelt mit Hilfe von T-Zell-Rezeptoren T-Zell-Therapien für solide Tumore. Das Unternehmen hat jetzt auch einen Standort in San Francisco. Zu den jüngsten Ausgründungen gehören MyoPax und CARTemis Therapeutics. Sie sind beide im Max Delbrück Center und der Charité beziehungsweise dem ECRC verwurzelt. MyoPax kombiniert Zell- und Gentechnologie, um Muskeln zu regenerieren und ihre Funktion wiederherzustellen. CARTemis wiederum leistet Pionierarbeit bei zellbasierten Immuntherapien für Krebserkrankungen, die bisher als un-heilbar galten. Unser Campus bietet nun mit dem BerlinBioCube die Infrastruktur, um diese vielversprechenden Spin-offs in unmittelbarer Nähe der Forschungsteams unterzubringen.

Sie sprechen hier das neue Gründerzentrum an. Welchen Beitrag kann es für den Wissenstransfer und die Vernetzung von Wissenschaft und Wirtschaft leisten?

Der BerlinBioCube bereichert unseren Campus gleich doppelt. Erstens bietet er Raum für aufstrebende Firmen. Die Nähe zu den Forschungsinstitutionen kann gar nicht hoch genug eingeschätzt werden. Zweitens wird durch die Präsenz der Start-ups das unternehmerische Denken und Handeln auf dem Campus generell befördert. Wissenschaftler:innen sind meistens nicht darin geschult, einen Businessplan zu entwerfen und eine Firma zu gründen. Sie wissen oft auch nicht, was Investoren wichtig ist, oder was es braucht, um ein Diagnostikum, eine Technologie oder Therapie erfolgreich auf den Markt zu bringen. Mit den jetzt entstehenden Vernetzungsmöglichkeiten zwischen den Forschungsinstitutionen und den neuen, aufstrebenden Unternehmen, die sich im BerlinBioCube ansiedeln werden, können wir auf dem Campus voneinander lernen, und die Wissenschaftler:innen können sicherlich mehr Geschäftssinn und unternehmerisches Denken entwickeln.

Wie könnte man das Ausgründen aus der Forschung noch attraktiver gestalten?

Forscher:innen haben oft die Sorge, dass die Gründung eines Unternehmens sie von ihrer wissenschaftlichen Arbeit ablenken könnte. Viele Beispiele aus den USA und Israel zeigen aber, dass das gar nicht so sein muss. Oft sind es Doktorand:innen und Postdocs, die ausgründen, während die Forschungsgruppenleitung mit der nächsten Generation an der nächsten Innovation weiterarbeitet. Als Institutionen können wir die Kommerzialisierung unterstützen, indem wir zusätzliche Ressourcen bereitstellen, die den Forschenden helfen, ihre Technologien und Entdeckungen für die Gründung eines Start-ups anzupassen. Man muss sich also nicht zwingend entscheiden: Gründe ich eine Firma oder forsche ich weiter? Beides funktioniert!

Was können wir von Start-up-Hubs in den USA oder auch in Israel/Tel Aviv lernen?

Was diese Life-Science-Regionen auszeichnet und was wir in Berlin und Deutschland verstärkt aufbauen müssen, ist der enge Austausch zwischen Wissenschaftler:innen, Unternehmen und Investor:innen. Die erfolgreichen Hubs in den USA und Israel haben ein funktionierendes Ökosystem, in dem sich Akteur:innen aus diesen verschiedenen Welten regelmäßig treffen. In unseren wissenschaftlichen Einrichtungen fehlt es oft noch an unternehmerischem Denken. In den USA machen viele Wissenschaftler:innen inzwischen eine parallele Ausbildung. Die jüngere Generation will einen gesellschaftlichen Wert schaffen – auch indem sie ihre Entdeckungen kommerzialisiert. Hier können wir ansetzen, etwa indem wir Fortbildungen über Graduiertenschulen oder andere Kanäle anbieten. Dass der BerlinBioCube sich jetzt mit Leben füllt, könnte den Mentalitätswandel und den Austausch auf dem Campus enorm beflügeln. Eine weitere wichtige Komponente ist natürlich das Fließen von Investorengeldern. Hier müssen wir uns als Institutionen zusammenschließen, um internationalen Geldgeber:innen zu zeigen, wie viel wir zu bieten haben. Die Forschung in Berlin und Deutschland ist hochkarätig und leistungsstark, es geht also ganz sicher nicht um mangelnde Exzellenz am Anfang der Pipeline.

Wie kann die Forschung noch stärker von der Nähe zu den Biotech-Unternehmen profitieren?

Netzwerkveranstaltungen wirken als echter Verstärker. Letztendlich geht es um Menschen und darum, dass wir voneinander lernen und uns gegenseitig inspirieren.

Interview: Jutta Kramm / Max Delbrück Center

Das Interview erschien zuerst im Standortjournal buchinside 02/2023.

forschen, produzieren, heilen / 08.01.2024
Eckert & Ziegler und ARTBIO vereinbaren Partnerschaft zur Herstellung und Lieferung von Blei-212 Verbindungen

Berlin, Deutschland und Cambridge, Massachusetts, USA, – 8. Januar 2024 – Eckert & Ziegler (ISIN DE0005659700, SDAX) und ARTBIO, Inc. (ARTBIO), ein Biotechnologieunternehmen in der klinischen Phase, das sich auf die Entwicklung einer neuen Klasse von Alpha-Radioliganden-Therapien (ARTs) spezialisiert hat, haben eine strategische Herstellungs- und Liefervereinbarung geschlossen. Im Rahmen der Zusammenarbeit wird Eckert & Ziegler ARTBIO dabei unterstützen, die Herstellung und Lieferung ihrer Therapien zu realisieren. Hierbei wird ARTBIOs proprietäre AlphaDirectTM Blei-212 (Pb-212) Isolationstechnologie zum Einsatz kommen.

Die Partnerschaft zielt darauf ab, die Entwicklung von Alpha-Radioliganden-Therapien auf der Basis von Blei-212 zu beschleunigen, beginnend mit der klinischen Entwicklung von ARTBIOs Hauptprodukt AB001 zur Behandlung von Prostatakrebs. Beide Unternehmen konzentrieren sich dabei zunächst auf den US-amerikanischen Markt und nutzen die Anlagen von Eckert & Ziegler in Boston. Zu einem späteren Zeitpunkt soll auch die weltweite Ausweitung der Aktivitäten geprüft werden. Neben den USA umfasst Eckert & Zieglers globales Dienstleistungsnetzwerk für Lohnherstellung Produktionsstätten in Berlin, Deutschland und Jintan, China.

Das Radioisotop Blei-212 ist ein Alphastrahler, der als Wirkstoff in der Krebsbehandlung eingesetzt wird. Als Teil eines radiopharmazeutischen Produkts ermöglicht das Radioisotop eine präzise Behandlung von Tumorzellen, wobei die Schädigung des angrenzenden gesunden Gewebes minimiert wird. Mit zahlreichen laufenden Studien stellen mit Pb-212 markierte Verbindungen einen der derzeit vielversprechendsten Therapieansätze in der Nuklearmedizin dar.

"Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit mit ARTBIO bei diesem zukunftsweisenden Projekt,” sagte Dr. Harald Hasselmann, Vorstandsvorsitzender von Eckert & Ziegler. ”Die Kombination von Eckert & Zieglers Expertise in der radiopharmazeutischen Herstellung mit ARTBIOs innovativen Lösungen versetzt uns in die Lage, substanzielle Fortschritte bei der Entwicklung von Alpha-Therapien auf Basis von Blei-212 zu erzielen."

"Die Partnerschaft mit Eckert & Ziegler ermöglicht es uns, unser dezentrales Produktionsnetzwerk zu erweitern, um Patienten zuverlässig und effizient mit Alpha-Radioliganden-Therapien versorgen zu können," erklärte Conrad Wueller, Leiter, Strategie und Betrieb bei ARTBIO. "Die weitreichende Erfahrung und die globale Präsenz von Eckert & Ziegler bei der Herstellung und dem Vertrieb von Radiopharmazeutika werden entscheidend sein, wenn es darum geht, unsere Pipeline voranzutreiben und unsere therapeutischen Kandidaten zu den Menschen zu bringen, die sie am dringendsten benötigen.“

Über Eckert & Ziegler
Die Eckert & Ziegler Strahlen- und Medizintechnik AG gehört mit über 1.000 Mitarbeitern zu den führenden Anbietern von isotopentechnischen Komponenten für Nuklearmedizin und Strahlentherapie. Das Unternehmen bietet weltweit an seinen Standorten Dienstleistungen und Produkte im Bereich der Radiopharmazie an, von der frühen Entwicklung bis hin zur Kommerzialisierung. Die Eckert & Ziegler Aktie (ISIN DE0005659700) ist im SDAX der Deutschen Börse gelistet. Wir helfen zu heilen.

Über ARTBIO

ARTBIO ist ein radiopharmazeutisches Unternehmen im klinischen Stadium, das die Krebsbehandlung durch die Entwicklung einer neuen Klasse von Alpha-Radioliganden-Therapien (ARTs) neu definiert. Der einzigartige ARTBIO-Ansatz wählt das optimale Alpha-Vorläuferisotop (Pb-212) und tumorspezifische Zielstrukturen aus, um Therapeutika mit dem Potenzial für höchste Wirksamkeit und Sicherheit zu entwickeln.  Die AlphaDirectTM-Technologie des Unternehmens, eine neuartige Pb-212-Isolierungsmethode, ermöglicht einen dezentralen Herstellungsansatz für die zuverlässige Produktion und Bereitstellung von ARTs. ARTBIO treibt drei Pipeline-Programme voran, wobei sich das Hauptprogramm AB001 derzeit in den ersten Studien am Menschen befindet. ARTBIO kann auf ein langjähriges wissenschaftliches Erbe zurückblicken: Fast ein Jahrhundert Pionierarbeit auf dem Gebiet der Strahlentherapie an der Universität Oslo und dem norwegischen Radium Hospital.

forschen, produzieren, heilen / 02.01.2024
Neuer Wirkstoff reguliert Serotoninproduktion

Radoslaw Wesolowski (links), Michael Bader (mitte) und Dr. Edgar Specker (rechts) entwickeln gemeinsam ein potenzielles Therapeutikum, das den Serotoninspiegel beeinflusst (Foto: Peter Himsel / Campus Berlin-Buch GmbH)
Radoslaw Wesolowski (links), Michael Bader (mitte) und Dr. Edgar Specker (rechts) entwickeln gemeinsam ein potenzielles Therapeutikum, das den Serotoninspiegel beeinflusst (Foto: Peter Himsel / Campus Berlin-Buch GmbH)

Wenn die Serotoninproduktion im Körper entgleist, entstehen Krankheiten. Forschende um Michael Bader vom Max Delbrück Center haben einen Wirkstoff gefunden, der einen erhöhten Serotoninspiegel absenkt. In ihrem Start-up „Trypto Therapeutics“ wollen sie das Medikament zur Marktreife bringen.

Serotonin macht glücklich. Der als „Glückshormon“ bekannte Botenstoff reguliert Emotionen, den Schlaf und den Appetit. Auch im Magen-Darm-Trakt ist er wichtig; dort ist er an den Bewegungen des Darms und an der Freisetzung von Flüssigkeiten beteiligt, die für die Verdauung und Aufnahme von Nährstoffen wichtig sind.

Doch zu viel Serotonin macht krank. Ein Überschuss des Glückshormons kann normale Körperfunktionen aus dem Takt bringen und verschiedene Krankheiten auslösen. Professor Michael Bader und Dr. Edgar Specker haben eine Arznei entwickelt, die den Serotoninspiegel gezielt absenkt. Bader leitet die Arbeitsgruppe „Molekularbiologie von Hormonen im Herz-Kreislaufsystem“ am Max Delbrück Center, Specker die Technologieplattform „Compound Management“ am Leibniz-Forschungsinstitut für Molekulare Pharmakologie (FMP). „Um unseren Wirkstoff nun zur Marktreife zu bringen, haben wir die Trypto Therapeutics GmbH gegründet“, sagt Bader.  Neben den beiden Wissenschaftlern sind der Biotechnologie-Unternehmer Dirk Pleimes und Dr. Radoslaw Wesolowski an der Gründung beteiligt. Max Delbrück Center und FMP halten ebenfalls Anteile an dem Spin-off.

Stopp an der Blut-Hirn-Schranke

Warum die Serotoninproduktion entgleist, ist nicht genau bekannt. Eine Ausnahme ist das Karzinoid-Syndrom, eine Tumorerkrankung, bei der hormonbildende Zellen zu viel Serotonin herstellen. Das Karzinoid-Syndrom geht häufig mit Krankheiten wie Lungenhochdruck, Darmerkrankungen oder Herzklappen-Fibrose einher. Sie können jedoch auch ohne Karzinoid-Syndrom auftreten. So unterschiedlich diese Krankheiten sind, bei allen ist ein erhöhter Serotonin-Spiegel an der Entstehung beteiligt.

An dieser Stelle greift das Molekül an, das Bader und Specker in der Substanzbibliothek des FMP aufgespürt und weiterentwickelt haben. Es trägt den Namen TPT-004 und hemmt in den Zellen des Magen-Darm-Traktes ein Enzym namens Tryptophanhydroxylase (TPH), das an der Serotonin-Synthese beteiligt ist. Weniger TPH-Aktivität bedeutet weniger Serotonin, das durch den Körper zirkuliert. Bei Ratten mit Lungenhochdruck verbessert sich durch die Gabe von TPT-004 der Gesundheitszustand. Die Forschenden konnten außerdem nachweisen, dass dieses Molekül bei Mäusen die Blut-Hirn-Schranke nicht überwinden kann. Das ist wichtig, weil in den Neuronen ebenfalls Serotonin gebildet wird – ein Prozess, der nicht blockiert werden darf, weil der Botenstoff im Gehirn gebraucht wird.

Ohne Venture-Kapital geht’s nicht weiter

In die Entwicklung des TPH-Hemmers sind bislang viele Fördergelder geflossen – über das Förderprogramm Pre-GoBio des Max Delbrück Center, diverse Fördertöpfe des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) und zuletzt über den „Spin-off-Support“ des Max Delbrück Center (SPOT). „Insgesamt sind so etwa 4,5 Millionen Euro zusammengekommen“, sagt Michael Bader. „Doch für das, was jetzt ansteht, reichen öffentliche Drittmittel nicht aus. Dafür brauchen wir Venture-Kapital. Deshalb haben wir die Trypto Therapeutics GmbH gegründet.“

Zunächst wollen die Wissenschaftler*innen eine Methode entwickeln, mit der ihr Wirkstoff in ausreichender Menge so rein hergestellt werden kann, dass er überhaupt in einer klinischen Studie am Menschen eingesetzt werden darf. Auch eine Toxizitätsstudie steht noch an. Dabei müssen die Forschenden Risiken und mögliche Nebenwirkungen der Substanz überprüfen.

Erst danach ist eine klinische Phase-I-Studie an einer kleinen Gruppe von gesunden Freiwilligen möglich. „Wenn wir die Phase-I-Studie erfolgreich abschließen, werden wir sehen, ob wir eine Phase-II-Studie anschließen oder das Ganze verkaufen“, sagt Michael Bader. Die Forschenden wollen ihre Arznei zunächst für den Einsatz bei Patient*innen mit Lungenhochdruck testen. Funktioniert das, wollen sie überprüfen, ob TPT-004 auch bei anderen Krankheitsbildern hilft, denen eine erhöhte Serotoninproduktion zugrunde liegt. In ihrer Entwicklungs-Pipeline stecken außerdem noch andere Inhibitoren für weitere Enzyme.

Max Delbrück Center

Das Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin in der Helmholtz-Gemeinschaft (Max Delbrück Center) gehört zu den international führenden biomedizinischen Forschungszentren. Nobelpreisträger Max Delbrück, geboren in Berlin, war ein Begründer der Molekularbiologie. An den Standorten in Berlin-Buch und Mitte analysieren Forscher*innen aus rund 70 Ländern das System Mensch – die Grundlagen des Lebens von seinen kleinsten Bausteinen bis zu organübergreifenden Mechanismen. Wenn man versteht, was das dynamische Gleichgewicht in der Zelle, einem Organ oder im ganzen Körper steuert oder stört, kann man Krankheiten vorbeugen, sie früh diagnostizieren und mit passgenauen Therapien stoppen. Die Erkenntnisse der Grundlagenforschung sollen rasch Patient*innen zugutekommen. Das Max Delbrück Center fördert daher Ausgründungen und kooperiert in Netzwerken. Besonders eng sind die Partnerschaften mit der Charité – Universitätsmedizin Berlin im gemeinsamen Experimental and Clinical Research Center (ECRC) und dem Berlin Institute of Health (BIH) in der Charité sowie dem Deutschen Zentrum für Herz-Kreislauf-Forschung (DZHK). Am Max Delbrück Center arbeiten 1800 Menschen. Finanziert wird das 1992 gegründete Max Delbrück Center zu 90 Prozent vom Bund und zu 10 Prozent vom Land Berlin.

Leibniz-Forschungsinstitut für Molekulare Pharmakologie (FMP)

Was hält uns gesund, was macht uns krank? Wie gelangt ein Medikament an den richtigen Wirkungsort im Körper und erspart den Patient:innen damit Nebenwirkungen? Und wie kann man umgekehrt Viren und Bakterien daran hindern, in die Zellen zu gelangen? Um diese Fragen zu beantworten, untersuchen Forschende am Leibniz-Forschungsinstitut für Molekulare Pharmakologie (FMP) biochemische Abläufe im Körper und studieren molekulare Ursachen von Krankheiten. Auf der Basis dieser Erkenntnisse können die Wissenschaftler:innen auch gezielt nach Wirkstoffen suchen und entwickeln damit die Grundlage für die Medizin von morgen. Interdisziplinäre Teams aus den Bereichen Biochemie, Chemie, Physik und Medizin arbeiten auf dem Campus Berlin-Buch in einem einzigartigen Arbeitsumfeld zusammen. Das FMP gehört zum Forschungsverbund Berlin e.V. (FVB), einem Zusammenschluss von sieben natur-, lebens- und umweltwissenschaftlichen Instituten in Berlin. Die Einrichtungen sind Mitglieder der Leibniz-Gemeinschaft.

Quelle: Gemeinsame Pressemitteilung des Max Delbrück Center und Leibniz-Forschungsinstitut für Molekulare Pharmakologie
Neuer Wirkstoff reguliert Serotoninproduktion

heilen / 02.01.2024
Helios Klinikum Berlin-Buch begrüßt Neujahrsbaby

Lukas Philipp - das Neujahrsbaby dieses Jahres (Foto: Thomas Oberländer/Helios Kliniken)
Lukas Philipp - das Neujahrsbaby dieses Jahres (Foto: Thomas Oberländer/Helios Kliniken)

Ein ganz besonderes Geburtsdatum: Am Neujahrstag um 5:11 Uhr erblickte Lukas Philipp im Helios Klinikum Berlin-Buch das Licht der Welt. Der Junge erfreut sich bester Gesundheit.

Der Jahreswechsel ist immer etwas Besonderes. Doch für die glücklichen Eltern von Lukas Philipp, Isabell und George aus Wandlitz, hat das Jahr 2024 besonders gut angefangen. Ihr Sohn kam heute am 01.01.2024, um 5.11 Uhr mit einer Größe von 49 Zentimetern und einem Gewicht von 2.670 Gramm im Helios Klinikum Berlin-Buch zur Welt und machte die Familie komplett. Mit den Eltern freut sich das ganze Team der Geburtsabteilung.

„Jede Geburt ist besonders, aber die Geburt des Neujahrsbabys ist schon etwas Außergewöhnliches“, sagt Yvonne Schildai, Leitende Hebamme im Helios Klinikum Berlin-Buch.

Das Geburtshilfe-Team sorgt gemeinsam mit dem Neonatologie-Team für eine professionelle Betreuung der Schwangeren und der Neugeborenen – von der normalen, komplikationslosen Geburt bis zur Hochrisikoschwangerschaft. Wenn das Baby tatsächlich Hilfe brauchen sollte, bietet unser Perinatalzentrum Level 1 den höchstmöglichen Sicherheitsstandard: Hier ist rund um die Uhr ein interdisziplinäres Spezialistenteam einsatzbereit um Risikoschwangerschaften, kranke Neugeborene und unreife Frühgeborene bestmöglich medizinisch zu versorgen.

Das Helios Klinikum Berlin-Buch gehört zu den größten und modernsten Geburtenzentren Deutschlands mit einem erfahrenen Team aus Hebammen, pflegerischem und ärztlichem Fachpersonal der Gynäkologie und Geburtshilfe, Neonatologie und der Anästhesie sowie Babylotsinnen. 

Das Helios Klinikum Berlin-Buch und die Geburtshilfe wünschen allen jungen Familien einen guten und gesunden Start ins Jahr 2024.

Weitere Infos zur Geburtshilfe im Helios Klinikum Berlin-Buch unter: helios-gesundheit.de/berlin-buch/geburt