News 2019

leben / 20.12.2019
Hingucker in Pastell

Als die Schwimmhalle 1991 eröffnet wurde, kostete der Eintritt 2 Mark, ermäßigt 1 Mark. (Foto: Elke A. Jung-Wolff/Berliner Bäder)
Als die Schwimmhalle 1991 eröffnet wurde, kostete der Eintritt 2 Mark, ermäßigt 1 Mark. (Foto: Elke A. Jung-Wolff/Berliner Bäder)


Schon von Weitem strahlt die Fassade in Ziegelrot und Limettengrün. Wenn man vom S-Bahnhof Buch entlang der Panke zur Wolfgang-Heinz-Straße läuft und die Schwimmhalle Buch nicht von früher kennt, könnte man denken, es handele sich um einen Neubau – so schick sieht sie jetzt aus. An drei Außenwänden prangt in Edelstahloptik schwungvoll der Schriftzug „Schwimmhalle“. Gerade wird außen noch der Eingangsbereich gepflastert. Handwerker montieren neue Radbügel. Das gewärmte Wasser der beiden mit Edelstahl ausgekleideten Becken plätschert bereits ins Überlaufbecken. Am 6. Januar, so die Planung, soll angeschwommen werden. Dann muss alles fertig sein.

Innen duftet es wie in einem typischen Neubau — nach Farbe, neuen Möbeln und Gemauertem. Im Eingangsbereich, der nun in Ockergelb und Orange leuchtet, steht schon der neue Tresen, an dem künftig die Eintrittskarten verkauft werden. Die Einrichtung mit neuem Kassensystem, Computern und Telefonen kommt Ende des Jahres. Bereits eingebaut sind die Schuhregale, die vor allem die Schulkinder nutzen sollen, damit deren Schuhe nicht in der Eingangshalle herumliegen.

Unweit vom Eingang können Menschen mit Behinderung einen für sie gebauten barrierefreien Umkleide- und Sanitärbereich nutzen. Zusätzlich wurde das Bad für Sehbehinderte auf dem Boden mit einem taktilen Leitsystem in Form von erhöhten Rillen ausgestattet.

Im November hat die Abnahme der Bauarbeiten begonnen. Die Schwimmhalle, die 1991 eröffnet worden war, musste bis auf den Rohbau abgebrochen werden. Einiges aber konnte übernommen werden – zum Beispiel der Raum für die Schwimmmeister. „Die Verglasung und die Konstruktion waren noch ganz gut erhalten“, sagt Alicja Nieczajew, die das Projekt als Bauingenieurin der Berliner Bäder-Betriebe (BBB) leitet. Außerdem habe der Raum den heutigen Anforderungen für die Aufsicht entsprochen.

Was ebenfalls erhalten blieb, ist das große Wandbild, für das der Baukeramiker und Maler Lothar Scholz 1987 den Entwurf gezeichnet hatte. Die fröhlichen Farben des Kunstwerks, das fast die gesamte Stirnseite des Schwimmbeckens einnimmt, haben bei der aktuellen Sanierung die Farbgebung maßgeblich bestimmt. War die Atmosphäre in der Schwimmhalle mit den beigen Wandfliesen früher eher steril, lässt das Farbenspiel den Schwimmbadbesuch nun zu einem kleinen Erlebnis werden. Sogar die Schallschutzelemente an der Decke in Gelb, Weiß und Grau ergänzen die neue Gestaltung harmonisch.

Auch der neu geschaffene Wintergarten fügt sich gut ein und erweitert die Schwimmhalle mit einem bis zu fünf Meter hohen, lichtdurchfluteten und voll verglasten Bereich. Hier können Kinder in einem neuen, nur 35 Zentimeter tiefen Wasserbecken planschen. Eine Elefantenrutsche und ein Spielboot sorgen zusätzlich für Abwechslung. Für die Eltern wurden in diesem Kleinkinderbereich gemauerte Sitzbänke errichtet, hübsch gefliest in grünen, blauen und roten Pastelltönen.

Entlang der Wände in der Schwimmhalle sind ebenfalls Sitzflächen entstanden. Sie ersetzen die weißen Plastikbänke, die dort früher neben Pflanzen standen. Künftig werden auch keine Wagen mit Schwimm-Utensilien mehr in den Gängen neben dem Schwimmbecken herumstehen: An der Stirnseite gleich neben dem Wandbild sind rechts und links feste Abstellmöglichkeiten geschaffen worden, in denen Schwimmnudeln und Schwimmflügel ordentlich verstaut werden können.

Badleiter Joachim Hammer, der die Schwimmhalle schon seit der Eröffnung 1991 kennt, ist sehr zufrieden mit den Veränderungen. „Besonders gefällt mir, dass die Babyplansche in den Wintergarten integriert wurde.“ Auch das Farbkonzept gefalle ihm ausnehmend gut. „Mit den Farben und der Beleuchtung hat man besondere Akzente gesetzt“, sagt er. Die Schwimmhalle habe vorher sehr steril gewirkt, sowas sei heute nicht mehr zeitgemäß. Er habe selbst Vorschläge machen können für die Umgestaltung, vieles davon sei umgesetzt worden.

Im April 2018 war mit der Sanierung begonnen worden. Nicht nur der Zeitplan, auch die Kosten sind mit etwa 6,3 Millionen Euro ungefähr im Rahmen geblieben. „Die Technik ist etwas teurer geworden als wir sie ursprünglich geplant hatten“, sagt Projektleiterin Alicja Nieczajew. Dabei habe auch eine Rolle gespielt, dass wider Erwarten einer der beiden Filter erneuert werden musste. „Den zweiten konnten wir aber sanieren“, so die Bauingenieurin.
Die Technik der Schwimmhalle ist jetzt auf einem guten Stand. Das Becken hat neue Rohre bekommen, im Sanitärbereich wurden sie komplett erneuert. Und weil der Wasserbereich durch das neue Kinderplanschbecken vergrößert wurde, musste auch noch eine neue Schwallwasserkammer eingebaut werden.

Freuen können sich auch die Saunagäste. Weil sie künftig die Umkleiden der Schwimmhalle mitnutzen, haben die Architekten Platz geschaffen für eine zweite Sauna. Neben der finnischen wurde nun auch eine Dampfsauna eingebaut. Neu sind auch eine Regen- und Schwallbrause, ein Eisbrunnen, eine neue Wärmebank sowie fünf neue Fußbecken. Der Ruheraum wurde in die obere Etage verlegt, wo es auch einen Raum geben wird, in dem man sich unterhalten und etwas trinken kann. Die beliebte Blocksauna im Außenbereich ist erhalten geblieben, aber rundherum ist alles neu gestaltet worden, mit neuen Bodenplatten und einem Zaun aus Steinen, sogenannten „Gabionen“. Sie werden die Saunagäste vor neugierigen Blicken schützen. Und damit sich Besucher auch im Saunagarten wohlfühlen, werden dort neue Pflanzen gesetzt.

Autorin: Brigitte Schmiemann

https://www.berlinerbaeder.de/baeder/schwimmhalle-buch/

forschen, produzieren, leben, heilen / 18.12.2019
Barista-Café in Aussicht!

Inneneinrichtung des Cafés Rock-Paper-Scissor im Mensa-Foyer auf dem Campus Berlin-Buch (Foto: Christine Minkewitz/Campus Berlin-Buch GmbH)
Inneneinrichtung des Cafés Rock-Paper-Scissor im Mensa-Foyer auf dem Campus Berlin-Buch (Foto: Christine Minkewitz/Campus Berlin-Buch GmbH)

Diego Castellanos Café gehört im Aufbauhaus seit 2011 zum gastronomischen Programm. Hier treffen sich Designer, Angestellte, Studenten und Künstler auf einen guten Kaffee, arbeiten miteinander, tauschen sich aus oder genießen eine Pause. Das Konzept von „Rock-Paper-Scissor“ ist auf die Klientel von Co-Working-Spaces ausgerichtet. „Im Gegensatz zu anderen Cafés bringen die Leute oft nicht viel Zeit mit. Daher setzen wir neben hoher kulinarischer Qualität auch auf schnellen Service“, so Diego Castellano.

Der Duft von Kaffee in Barista-Qualität und Sandwiches wird ab Januar 2020 auch durch das Mensa-Foyer auf dem Campus Berlin-Buch ziehen. Hier eröffnet der gebürtige Argentinier eine Filiale von Rock-Paper-Scissor, die er den Campus-Beschäftigten am 6. Dezember mit einer kleinen Preview vorstellte. In Zusammenarbeit mit den Campuseinrichtungen und dem Architekten Martin Schmitt entstand eine neue Inneneinrichtung, die erstmals einlädt, im Foyer zu verweilen. „Helle Holztöne, eine Sitztreppe und leichtes Mobiliar bringen eine neue Qualität in den großen Raum, der in den letzten Jahren meist nur dem Durchgang diente“, so Dr. Ulrich Scheller, Geschäftsführer der Campus Berlin-Buch GmbH. „Alle Campusnutzer waren sich einig, dass hier ein neuer kommunikativer Treffpunkt entstehen sollte. Von Pausen über Besprechungen von Arbeitsgruppen bis zu kleineren kulturellen Events sind viele Nutzungen denkbar.“ Eine raumhohe, freistehende Holzwand fungiert als Regal für Auslagen und kann auf der Café-Seite für wechselnde Ausstellungen dienen. Musik und Grünpflanzen sollen die Atmosphäre des neuen Rock-Paper-Scissor künftig noch angenehmer gestalten.

Diego Castellano, der zum großen Teil in Spanien aufgewachsen ist und eigentlich Architektur studiert hat, hat sich in Berlin mit seinem Barista-Café etabliert und betreibt es mit großer Passion. Das Gastronomiegeschäft kennt er seit der Kindheit von seiner Familie in Spanien. Nach Berlin kam er 2010, weil seine Frau von hier stammt. „Inzwischen fühle mich auch in Berlin zu Hause,“ erklärt Diego Castellano. „Die neue Café-Filiale ist eine schöne Herausforderung. Wir – meine Mitarbeiter und ich – freuen uns auf den Campus und das internationale Publikum hier.“

heilen / 18.12.2019
Helios Klinikum Berlin-Buch etabliert ambulante spezialfachärztliche Versorgung

ASV-Koordinator Christian Letzner im Gespräch mit einer Kollegin. (Foto: Thomas Oberländer/Helios Kliniken)
ASV-Koordinator Christian Letzner im Gespräch mit einer Kollegin. (Foto: Thomas Oberländer/Helios Kliniken)

Die Ambulante Spezialfachärztliche Versorgung (ASV) ist ein neuer Versorgungsbereich für die ambulante Behandlung von Patienten mit besonderen Krankheitsverläufen. Christian Letzner ist für die Etablierung des ASV-Angebots im Helios Klinikum Berlin-Buch verantwortlich und hat mit Helios über die Vorteile und Herausforderungen des innovativen Versorgungsbereichs gesprochen.

Vereinte Expertise: Ärzteteams arbeiten interdisziplinär zusammen

Um Patienten mit komplexen Erkrankungen oder mit Krankheiten mit schweren Verlaufsformen besser behandeln und versorgen zu können, wurde im Jahr 2014 die Ambulante Spezialfachärztliche Versorgung (kurz ASV) eingeführt. Im Rahmen dieses innovativen Versorgungskonzeptes arbeiten Ärzteteams verschiedener Fachrichtungen zusammen und bündeln ihr Know-how in den Bereichen Diagnostik sowie Behandlung und Therapie. „In Deutschland gibt es bundesweit circa 119 ASV-Teams für die verschiedenen Krankheitsbilder. Hier in Berlin haben wir derzeit ungefähr 22 ASV-Teams“, erzählt Christian Letzner. Der Fachwirt für ambulante medizinische Versorgung ist im Helios Klinikum Berlin-Buch seit Beginn des Jahres für die Koordination der ASV zuständig und betreut den Aufbau und die Etablierung des Versorgungsbereichs. „Der große Vorteil der ASV liegt darin, dass sämtliche Krankheitserscheinungen und Auswirkungen, welche im Zusammenhang mit besonderen Krankheitsverläufen beziehungsweise schweren und seltenen Erkrankungen stehen, gemeinsam im Team angegangen werden und hierbei auch die diagnostischen und therapeutischen Möglichkeiten der Klinik, der Poliklinik und der Helios MVZs in der ambulanten Versorgung genutzt werden können“, erklärt der gelernte Arzthelfer und ausgebildete Praxismanager, der neben der hausinternen Koordination der ASV auch die Antragstellung einzelner ASV-Bereiche beim erweiterten Landesausschuss Berlin (eLa Berlin) betreut. Zwar wird die ASV einheitlich über eine ASV-Richtlinie geregelt, dennoch unterscheiden sich die entsprechenden Anträge von Bundesland zu Bundesland und auch die jeweiligen erweiterten Landesausschüsse arbeiten nicht immer einheitlich. Doch der bürokratische Mehraufwand lohnt sich, bestätigt der ASV-Koordinator: „Die Patienten und ihre behandelnden Ärzte profitieren unter anderem von einer 24-Stunden-Bereitschaft beziehungsweise Ansprechbarkeit, einer schnelleren Verfügbarkeit von Labormedizin, Radiologie und Intensivmedizin sowie einer umfangreichen Zusammenarbeit mit Pflegediensten, Physiotherapie, Palliativmedizin, Psychologen und Selbsthilfegruppen.“

Von der Antragstellung bis zur Einführung: Die Koordination der ASV im Helios Klinikum Berlin-Buch

„Bisher konnten wir erfolgreich die ASV für die Krankheitsbilder der gastrointestinalen Tumore und Tumore der Bauchhöhle (GIT) sowie der Mukoviszidose beantragen. Derzeit liegt dem eLa Berlin außerdem ein Antrag zur Erweiterung für die ASV GIT um das Krankheitsbild der Schilddrüsenkarzinome vor sowie ebenfalls ein ASV-Antrag für das Krankheitsbild der urologischen Tumore“, berichtet Christian Letzner und ergänzt: „Eine ASV für die Krankheitsbilder der gynäkologischen Tumore und der Hauttumore sowie für die Rheumatologie und Kinderrheumatologie sind derzeit in Planung.“ Die Behandlung im Rahmen der ASV wird in den Kliniken und Häusern, die den zusätzlichen Versorgungsbereich anbieten, durch ein spezialisiertes Ärzteteam übernommen. Dieses setzt sich aus einem Kernteam sowie hinzuzuziehenden Fachärzten zusammen. Welche Fachrichtungen in einem solchen Team vorhanden sein müssen, regelt wiederum die ASV-Richtlinie. „Ein weiterer Vorteil für die behandelnden Ärzte ist, dass im Rahmen des ASV-Teams ein problemloser Austausch von Informationen über die Patienten möglich ist. Hierdurch ist jeder Arzt im Team stets auf dem laufenden Behandlungsstand des Patienten“, erklärt Christian Letzter und fügt hinzu: „Die teilnehmenden Ärzte profitieren außerdem von einer extrabudgetären Abrechnung. Eine Überleitung von stationären Fällen direkt in die ASV ohne Überweisung ist ebenfalls möglich.“ Im Helios Klinikum Berlin-Buch sind verschiedenste Abteilungen an der ASV beteiligt. Neben den fachärztlichen Abteilungen Physiotherapie und Palliativmedizin arbeiten auch Psychologen, Selbsthilfegruppen, die IT, die Personalabteilung und nicht zuletzt das Team der ambulanten Abrechnung daran, die ASV Schritt für Schritt im Klinikalltag zu etablieren. Einen bundesweiten Austausch zwischen den ASV-Teams gibt es bisher jedoch noch nicht. „Damit sich die verschiedenen Teams untereinander austauschen und miteinander ins Gespräch kommen können, wird ein regionaler Stammtisch in Berlin von uns angestrebt“, verrät uns Christian Letzner abschließend. Wir finden: Ärzte, die gemeinsame Sache zum Wohle der Patienten machen - ein Konzept, für welches sich Einsatz lohnt!

 

forschen / 17.12.2019
Wie DNA-Ringe Krebs bei Kindern verursachen

Erbinformation einer Neuroblastomzelle mit DNA-Ringen. Foto: Henssen/Charité
Erbinformation einer Neuroblastomzelle mit DNA-Ringen. Foto: Henssen/Charité

Beim Entstehen von Krebs sammeln sich über die Zeit Fehler im Erbgut an. Krebs gilt daher als Erkrankung des Alters. Warum aber gibt es dann Tumoren bei Kindern? Ein internationales Forschungsteam unter Leitung der Charité – Universitätsmedizin und des Memorial Sloan Kettering Cancer Center hat jetzt gezeigt, wie kleine DNA-Ringe – sogenannte extrachromosomale zirkuläre DNA – zur Entstehung von Krebs bei Kindern beitragen können. Die Arbeit beschreibt erstmals das Ausmaß und die Vielfalt der noch immer weitgehend unbekannten zirkulären DNA. Die Studie ist im Fachmagazin Nature Genetics* erschienen.

Fast eine halbe Million Menschen erkrankt in Deutschland pro Jahr an Krebs. Etwa 2.100 von ihnen sind Kinder unter 18 Jahren. Dass der Großteil der Betroffenen im Schnitt erst mit knapp 70 Jahren erkrankt, liegt an der Art und Weise, wie Krebs in den meisten Fällen entsteht: Verschiedene äußere Faktoren, zum Beispiel Tabakrauch oder Strahlung, können das Erbmaterial der Zellen schädigen. Sammeln sich solche Fehler im Erbgut über viele Jahre an, kommt es manchmal dazu, dass die betroffenen Zellen die Kontrolle über ihr Wachstum verlieren – ein Tumor entsteht. Kinder jedoch sind gar nicht alt genug für diese Art der Krebsentwicklung. Was also ist dann der Grund für Neuroblastome und andere Krebserkrankungen im Kindesalter? Eine Forschungsgruppe um Dr. Anton Henssen von der Klinik für Pädiatrie mit Schwerpunkt Onkologie und Hämatologie der Charité und vom Experimental and Clinical Research Center (ECRC), einer gemeinsamen Einrichtung der Charité und des Max-Delbrück-Centrums für Molekulare Medizin (MDC), ist der Beantwortung dieser Frage nun einen großen Schritt nähergekommen. Zusammen mit dem Team um Dr. Richard Koche vom Memorial Sloan Kettering Cancer Center und weiteren internationalen Partnern haben die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in der jetzt veröffentlichten Studie nachgewiesen, dass kleine DNA-Ringe das Erbgut so durcheinanderbringen können, dass Krebs entstehen kann.

Die Existenz dieser DNA-Ringe ist schon seit Jahrzehnten bekannt. Weil sie zusätzlich zur normalen Erbinformation vorliegen, die die Zellen in Form von Chromosomen speichern, bezeichnet man sie als extrachromosomale zirkuläre DNA. Doch noch immer wissen Wissenschaftler sehr wenig über ihre Funktion – weil bisher die Methoden fehlten, sie genau zu untersuchen. Die Forschungsgruppe hat jetzt neueste Sequenziertechniken mit komplexen bioinformatischen Algorithmen kombiniert. So gelang ihr erstmals eine detaillierte Kartierung der zirkulären DNA in Neuroblastomen. Die Ergebnisse lassen wichtige Rückschlüsse auf die Entstehung dieser Tumoren zu.

Für die Untersuchungen analysierte das Forschungsteam in einer Kooperation mit dem Barcelona Supercomputing Center die Neuroblastom-Gewebeproben von 93 Kindern. Dabei wurde klar: Zirkuläre DNA findet sich in den Tumorzellen deutlich häufiger und in größerer Komplexität als bisher angenommen. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler wiesen je Probe im Schnitt 5.000 Kopien kleiner DNA-Ringe nach. Zusätzlich konnten sie aus den Sequenzdaten ableiten, wie genau sich bestimmte Abschnitte der Erbinformation aus einem Chromosom herauslösen und eine Ringform einnehmen – um sich anschließend wieder an anderer Stelle des Chromosoms zu reintegrieren. „Ein solcher Vorgang kann zu Krebs führen, wenn dabei die ursprüngliche Abfolge der Erbinformation durcheinandergebracht wird“, erklärt Dr. Henssen, Leiter einer Emmy Noether-Nachwuchsgruppe und wissenschaftliches Mitglied des Deutschen Krebskonsortiums (DKTK) am Standort Berlin. Der Berlin Institute of Health (BIH) Clinician Scientist betont: „Diese detaillierten Abläufe waren so bisher nicht bekannt und liefern einen Hinweis darauf, auf welche Weise eine so junge Zelle wie die eines Kindes entarten kann.“

„Wir konnten zusätzlich zeigen, dass bestimmte DNA-Ringe das Wachstum eines Neuroblastoms beschleunigen“, ergänzt Dr. Koche. „Ihr Nachweis könnte in Zukunft also die Abschätzung des Krankheitsverlaufs erleichtern. Jüngste Studien deuten außerdem an, dass zirkuläre DNA auch bei anderen Krebsarten eine Rolle spielt. Vor diesem Hintergrund könnten unsere Erkenntnisse wichtige Implikationen nicht nur für Tumoren im Kindesalter, sondern für ein breites Spektrum an Krebserkrankungen haben.“ Die Forschungsgruppe plant, die diagnostische Aussagekraft der DNA-Ringe beim Neuroblastom in einer Folgestudie zu validieren. „Außerdem möchten wir den Ursprung der zirkulären DNA näher untersuchen, um besser zu verstehen, warum Tumoren bei Kindern entstehen“, sagt Dr. Henssen.

*Koche RP et al., Extrachromosomal circular DNA drives oncogenic genome remodelling. Nat Genet 2019. doi: 10.1038/s41588-019-0547-z


Kontakt:
Dr. Anton Henssen
Klinik für Pädiatrie mit Schwerpunkt Onkologie und Hämatologie
Experimental and Clinical Research Center (ECRC)
Charité – Universitätsmedizin Berlin   
t: +49 30 450 540 394

Links:

Originalpublikation

Pressemitteilung zur Emmy Noether-Nachwuchsgruppe von Dr. Henssen vom 31.8.2018

Experimental and Clinical Research Center (ECRC)

Klinik für Pädiatrie mit Schwerpunkt Onkologie und Hämatologie

 

leben / 17.12.2019
Bezirk regelt Mieterberatung ab Januar 2020 neu

Ab Januar 2020 wechselt wegen einer Neuausschreibung der Anbieter der bezirklichen Mieterberatung. Vollrad Kuhn (Bü90/Grüne), Bezirksstadtrat für Stadtentwicklung und Bürgerdienste, dankt dem Berliner Mieterverein e.V. wird für die langjährige und gute Zusammenarbeit. Der Staffelstab wird nun an die gesoplan gGmbH übergeben.

Mit der Neuvergabe der Mieterberatung erfolgt neben der Beratung in Pankow und Weißensee erstmalig auch ein Angebot in Prenzlauer Berg. Die 20 Beratungsstunden pro Woche können von allen Haushalten des Bezirks Pankow ab dem 13. Januar 2020 während der genannten Sprechzeiten in Anspruch genommen werden. Terminvereinbarung ist derzeit nicht erforderlich.

Die Beratung umfasst die Sozialberatung zu Themen rund um Wohnberechtigungsscheine (WBS), Wohngeld, Grundsicherung, Mietzuschuss im sozialen Wohnungsbau, Einkommensbescheinigungen nach § 9 WoFG, Härteeinwand bei Modernisierung, Zweckentfremdung von Wohnraum, Vermittlung an weiterführenden Stellen und anderes mehr. In der mietrechtlichen Beratung wird zu folgenden Themen beraten: Mieterhöhungsverlangen, Heiz- und Betriebskostenabrechnungen, Kündigung / Kündigungsschutz, Mietaufhebungsvertrag, Modernisierungsankündigung und entsprechende Umlage der Modernisierungskosten, Eigentümer_innen- und Vermieter_innenwechsel, Erhaltungs- und Modernisierungsmaßnahmen, Mietpreisbremse, Überprüfung von Mietverträgen, Untervermietung, Räumungsklage, Beratungen zum Mietendeckel und mehr. Die Zeiten sind wie folgt:
 
Montags: Prenzlauer Berg
Pfefferwerk Stadtkultur gGmbH/ Nachbarschaftshaus/ Stadtteilzentrum
Fehrbelliner Str. 92, 10119 Berlin
09:30 - 11:30 Uhr Sozialberatung
11:30 - 13:30 Uhr Mieterberatung mit Rechtsanwalt
 
Dienstags: Weißensee
Büro der gesoplan gGmbH / SPAS-Mieterberatung
Gürtelstr. 12, 13088 Berlin
14:00 - 18:00 Uhr Sozialberatung
 
Mittwochs: Pankow
Stadtteilzentrum Pankow
Nachbarschafts- und Familienzentrum
Schönholzer Str. 10, 13187 Berlin
16:00 - 19:00 Uhr Sozialberatung
16:00 - 19:00 Uhr Mieterberatung mit Rechtsanwalt
 
Donnerstags: Weißensee
Büro der gesoplan gGmbH / SPAS-Mieterberatung
Gürtelstr. 12, 13088 Berlin
13:00 - 16:00 Uhr Sozialberatung
13:00 - 16:00 Uhr Mieterberatung mit Rechtsanwalt
 

 

heilen / 16.12.2019
Mit Video-Dolmetschen Sprachbarrieren überwinden

Die Videodolmetscher unterstützen Patienten, Ärzte und Pflegekräfte in mehr als 15 verschiedenen Sprachen und einer Vielzahl von besonderen Dialekten. (Foto: Thomas Oberländer/Helios Kliniken)
Die Videodolmetscher unterstützen Patienten, Ärzte und Pflegekräfte in mehr als 15 verschiedenen Sprachen und einer Vielzahl von besonderen Dialekten. (Foto: Thomas Oberländer/Helios Kliniken)

Notfallsituationen erfordern schnelles, bis in alle Details abgestimmtes Handeln. Wichtige Fragen zu Vorerkrankungen, Details zur Diagnosestellung und möglichen Therapieoptionen sind schwer vermittelbar, wenn nicht beide – Patient und Arzt – die gleiche Sprache sprechen. Vor vier Jahren führte das Helios Klinikum Berlin-Buch Video-Dolmetschen ein. Hat es sich etabliert? Drei Fragen zum Thema beantworten Chefarzt Prof. Dr. Christian Wrede und Stationsleiterin Susanne Richter:

Für nicht-deutschsprachige Patienten ist es oft schwer, sich bei einer Notfallbehandlung im Krankenhaus zu verständigen. Migranten und Touristen aus dem Ausland können den behandelnden Ärzten oder dem Pflegepersonal ihre Anliegen mitunter nur sehr eingeschränkt vermitteln. Wie können Sie helfen?

Prof. Christian Wrede: Als erste Klinik in Berlin-Brandenburg haben wir vor genau vier Jahren das „Video-Dolmetschen“ eingeführt, um besser kommunizieren zu können, die Sicherheit für unsere Patienten und auch für unser Team zu erhöhen. Die Videodolmetscher unterstützen Patienten, Ärzte und Pflegekräfte in mehr als 15 verschiedenen Sprachen und einer Vielzahl von besonderen Dialekten.
Susanne Richter: Unsere Patienten haben so die Möglichkeit, ihr Anliegen und ihre gesundheitlichen Probleme besser zu erklären. Die Mediziner können mittels Dolmetscher Fragen stellen, über Diagnosen, Abläufe und mögliche Therapien optimal informieren.

Wie oft wird im Notfallzentrum Video-Dolmetschen genutzt?

Susanne Richter: In den ersten Jahren waren es vor allem Migranten aus Syrien und Afghanistan. In der letzten Zeit sind es hauptsächlich ausländische Touristen, die das Angebot nutzen. Derzeit sind wir zwei- bis dreimal Mal pro Woche dabei.
Prof. Wrede: Wir haben von Beginn an erfahren, wie überrascht und dankbar Patienten sind, wenn sie sich mitteilen können und von uns verstanden fühlen. Das hat die Kommunikation sehr erleichtert und sicher auch manchen Behandlungsprozess optimiert.

Was ist das Besondere am Video-Dolmetschen für Sie?

Susanne Richter: Weltweit stehen uns fast 500 Dolmetscher mit akademischem Abschluss zur Verfügung. Sie können bei Bedarf innerhalb von 120 Sekunden online zugeschaltet werden. Auch andere Fachbereiche bei uns im Helios Klinikum Berlin-Buch nutzen inzwischen das Video-Dolmetschen.
Prof. Wrede: Die schnelle Einsatzmöglichkeit des Video-Dolmetschens erlaubt uns eine fast unmittelbare Verständigung. Im Notfall kann jede gewonnene Minute wertvoll sein, um Leben zu retten. Es ist ein wichtiges Patientenrecht, im persönlichen Arzt-Patienten-Gespräch verständliche Informationen über die Diagnose und Behandlung zu erhalten.

leben / 16.12.2019
Unterkünfte für Geflüchtete werden befristet weiter betrieben

Die Gemeinschaftsunterkunft für Geflüchtete „AWO-Refugium“ in der Großcurthstraße in Buch wird zum 30. Juni 2020 geschlossen. Die Nutzung des Tempohomes in der Siverstorpstraße in Karow als Unterkunft für Geflüchtete wird zum 31. Juli 2020 beendet. Hintergrund für die Entscheidung, beide Einrichtungen noch bis zum Sommer zu betreiben, sind die Verzögerungen in der Umsetzung des Baus der Modularen Unterkünfte für Geflüchtete (MUF).

Bislang konnten Berlin weit erst 16 von 30 Standorten aus der 2016 vom Senat und den Bezirken getroffenen Bauentscheidung in Betrieb genommen werden. Daher hat der Senat mit allen Bezirken Gespräche dazu geführt, Containerstandorte und Tempohomes für eine begrenzte Zeit weiter als Flüchtlingsunterkünfte zu nutzen. „Das Gelände des AWO-Refugiums in Buch ist mittelfristig als Standort für eine Gemeinschaftsschule vorgesehen. In der Siverstorpstraße in Karow ist ein Drehscheibenstandort Schule geplant. Erste bauvorbereitende Maßnahmen sind nach der Schließung der Unterkunft vorgesehen. Langfristig ist an dem Standort eine KiTa-Nutzung vorstellbar. „Ausschlaggebend für meine Zustimmung zu einem zeitlich befristeten Weiterbetrieb der beiden Einrichtungen bis Sommer 2020 ist, dass diese Vorhaben so wie vorgesehen auch umgesetzt werden können“, sagt Bezirksbürgermeister Sören Benn (DIE LINKE).  
Derzeit leben im AWO-Refugium in Buch 419 Personen. In der Siverstorpstraße in Karow sind 194 Menschen untergebracht. Im Großbezirk Pankow gibt es derzeit elf Unterkünfte für Geflüchtete, in denen 2869 Menschen leben - davon sind 970 Kinder und Jugendliche (Stand 13.12.2019). Die Verlängerung der Nutzung der beiden Einrichtungen ermöglicht dem Landesamt für Flüchtlingsangelegenheiten (LAF) den Umzug der Bewohnerinnen und Bewohner in Zusammenarbeit mit dem Bezirk so zu gestalten, dass eine Folgeunterbringung möglichst innerhalb des Sozialraums bzw. des Bezirks Pankow möglich ist. Zudem dient die temporäre Verlängerung der Standorte der Sicherung von Unterbringungskapazitäten für Geflüchtete, die bereits eine Aufenthaltserlaubnis haben, aber wegen der angespannten Lage auf dem Berliner Wohnungsmarkt keine eigene Wohnung finden und deshalb weiterhin in Unterkünften leben müssen. Dies sind berlinweit derzeit etwa 11.000 Menschen.

Weitere Informationen zu Unterkünften für geflüchtete Menschen in Pankow sind auf der Homepage des Bezirksamts eingestellt www.berlin.de/ba-pankow/. Für Rückfragen stehen das Landesamt für Flüchtlingsangelegenheiten LAF zur Verfügung, Pressestelle Tel. 030 90225 – 0 und Pressestelle@LAF.Berlin.de sowie die Flüchtlingskoordinatorin des Bezirksamts, Frau Gust, Tel. 030-90295 2431 und Birgit.Gust@ba-pankow.berlin.de.

leben / 16.12.2019
Neuer Auskunftsdienst im Jugendamt ab 1. Januar 2020

Zur Verbesserung des Bürgerservices werden ab dem 1. Januar 2020 alle Anfragen zu den Bereichen Kindertagesbetreuung, Elterngeld, Unterhaltsvorschuss und Beurkundungen über das Bürgertelefon (030) 115 mit Second-Level-Support des Jugendamts bearbeitet. Dabei übernimmt zunächst das Personal des Bürgertelefons die allgemeinen Anfragen und leitet bei Notwendigkeit einer fallbezogenen Auskunft direkt an die zuständigen Beschäftigten im Jugendamt weiter. Daher entfallen die bisherigen Telefonsprechstunden in den genannten Bereichen ab dem 01.01.2020. Die freien Kapazitäten fließen direkt in die Fallbearbeitung, um so die Bearbeitungszeiten zu verkürzen. Das Bürgertelefon (030) 115 ist von Montag bis Freitag von 7 – 18 Uhr erreichbar. Mit dem neuen Angebot sollen Fragen und Anliegen schnell und kompetent beantwortet werden.

25.11.2019
Feel Good Management im Helios Klinikum Berlin-Buch erhält Helios Pro-Inno-Preis

Nadin Frankenstein bei der Pro-Inno-Preisverleihung. (Foto: Thomas Oberländer/Helios Kliniken)
Nadin Frankenstein bei der Pro-Inno-Preisverleihung. (Foto: Thomas Oberländer/Helios Kliniken)

Das Team des Feel Good Managements im Helios Klinikum Berlin-Buch erhielt am 22. November bei der diesjährigen Helios Jahrestagung in Berlin den erstmals ausgelobten „Helios Pro-Inno-Preis“ für herausragende Projekte und Projektideen. Die Entscheidung der Jury: „Die Maßnahme wirkt bereits nach kurzer Zeit nachweislich positiv und passt in die Zeit als Mittel der Mitarbeiterbindung.“

Insgesamt drei innovative Klinikprojekte und Ideen wurden auf der Helios Jahrestagung mit dem neuen „Helios Pro-Inno-Preis“ ausgezeichnet. Unter großem Applaus der rund 1.500 Helios Führungskräfte nahmen die drei Gewinnerteams ihre Auszeichnungen durch den Vorsitzenden der Helios Geschäftsführung, Franzel Simon, und den Geschäftsführer Medizin, Prof. Dr. Andreas Meier-Hellmann, entgegen. Ausgewählt wurden die Preisträger durch eine achtköpfige berufsgruppenübergreifende Jury.

Das Konzept des Feel Good Managements, das im April 2019 im Helios Klinikum Berlin-Buch mit Nadin Frankenstein gestartet war, erhielt eine der Auszeichnungen: Offen über aktuelle Probleme im Job zu sprechen oder einen neutralen Vermittler hinzuziehen zu können, wenn es mit einem Kollegen gerade nicht rund läuft – dafür stehen Nadin Frankenstein und ihre Kollegin den rund 2.500 Mitarbeitern im Helios Klinikum Berlin-Buch zur Seite. Das Prinzip hinter dem werteorientierten Feel Good Management ist ganz einfach: Zufriedene Mitarbeiter sind motivierter, leistungsbereiter und produktiver.

„Ich bin Beraterin, Zuhörerin und auch Mediatorin und helfe den Mitarbeitern, wenn sie selbst nicht weiterkommen oder unzufrieden sind. Gemeinsam finden wir eine Lösung, die für alle Beteiligten passt“, sagt Nadin Frankenstein, die selbst 17 Jahre als Gesundheits- und Krankenpflegerin gearbeitet hat. Das Etablieren des „Wohlfühlmanagements“ ist ein klares Signal der Wertschätzung an die Mitarbeiter. „Um die Arbeit im Klinikum nachhaltig verbessern zu können, fängt unser Team die Bedürfnisse aller Mitarbeiter auf. Es geht nicht darum, für Spaß am Arbeitsplatz zu sorgen, sondern viel mehr eine Situation richtig zu erfassen und authentisch und glaubwürdig darauf zu reagieren. Deshalb motiviert das Feel Good Management vor Ort mit kleinen wertschätzenden Gesten und hat den Blick für den Mitarbeiter in seiner momentanen Situation“, betont Nadin Frankenstein.

 

25.11.2019
Nocturne ist „Berlins AI Start-up des Jahres 2019“

Auf der Preisverleihung für Berlins AI Start-up des Jahres. (Foto: Malte Koch)
Auf der Preisverleihung für Berlins AI Start-up des Jahres. (Foto: Malte Koch)

Die Jury der „Deep Berlin Conference“ hat die Nocturne GmbH zu „Berlins AI Start-up des Jahres 2019“ gewählt. Nocturne ist eine Ausgründung des Exzellenzclusters NeuroCure an der Charité - Universitätsmedizin Berlin, an dem unter anderem das Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin (MDC) beteiligt ist, und des Experimental and Clinical Research Center, einer gemeinsamen Einrichtung von Charité und MDC. „Der Preis ist eine großartige Anerkennung für unsere Arbeit“, sagte das Team der Nocturne GmbH, Dr. Ella Maria Kadas, Dr. Sunil Kumar Yadav und Dr. Alexander Brandt.

Nocturne nutzt das Auge als Fenster zum Gehirn. Das Start-up entwickelt eine Software, die mithilfe künstlicher Intelligenz (Artificial Intelligence, kurz: AI) Bilder der Augennetzhaut auswertet. Diese unterstützen die Diagnose und die Beurteilung des Verlaufs von neurologischen Erkrankungen. Der Preis, ein leistungsstarker NVIDIA Grafikprozessor sowie ein Ticket zum Tech-Festival SXSW in Austin Texas 2020, wurde am 5. November 2019 im Rahmen des Start-up-Wettbewerbs auf der „Deep Berlin“-Konferenz für künstliche Intelligenz verliehen. Die Konferenz versammelte mehr als 300 Teilnehmer aus der Deep-Tech-Szene sowie die besten Berliner AI-Start-ups, die die Technologie in ihren jeweiligen Branchen und Märkten voranbringen wollen.

Ein Pitch auf der Bühne

Die Initiative „Deep Berlin“ will das Ökosystem der künstlichen Intelligenz in Berlin stärken, um branchenübergreifende Innovationen voranzutreiben. Sie ist das Ergebnis einer Kooperation zwischen Unternehmen (NVIDIA, Hella Agalaia, ZF, Zeiss, Start Alliance), öffentlichem Sektor (Berlin Partner für Wirtschaft und Technologie, Emo - Berliner Agentur für Elektromobilität) und wissenschaftlichen Institutionen (DFKI - Deutsches Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz).

Die elf Finalisten – AIPARK, Phantasma Labs, Mapegy, Mediaire, 7Learnings, Nocturne, Streem.ai, Preregrine Technologies, Tracks, Neurocat, UP42 –hatte Deep Berlin zuvor unter zahlreichen Bewerbungen ausgewählt. Jedes Start-up hatte die Gelegenheit auf die Bühne einen technischen Pitch zu geben. Die Jury bewertete sie dann und wählte „Berlins AI Start-up des Jahres“.

Weiterführende Informationen

Neurocure

Nocturne

forschen, bilden / 18.11.2019
Lehrkräfte der Nordost-Region machen sich fit für die Zukunft

Eröffnungsvortrag mit Experimenten zum Nachmachen.
Eröffnungsvortrag mit Experimenten zum Nachmachen.

Rund 160 Lehrerinnen und Lehrer aus ganz Ostdeutschland waren auf Einladung der Nordostchemie-Verbände, des Schülerlabor-Netzwerks GenaU und des Gläsernen Labors auf den Campus Berlin-Buch ins Max Delbrück Communications Center gekommen. Dort fand der Lehrerkongress 2019 unter dem Thema „Die Praxis macht den Unterschied“ statt und vermittelte den Teilnehmerinnen und Teilnehmern neue Experimente und Anregungen für den Schulunterricht. Das Besondere: Der Kongress richtete sich an die Lehrkräfte aller Bildungseinrichtungen, also von der Grundschule bis zur Oberstufe.

Der Lehrerkongress ist eine wichtige Plattform für den Austausch der Lehrkräfte untereinander zu aktuellen Trends im Schulunterricht. Beim diesjährigen Kongress bildeten sich die Teilnehmenden in Workshops zu neuen Methoden wie der innovativen Gentechnologie CRISPR/Cas9 und den Umgang mit der teils kontrovers diskutierten Materie fort. Insgesamt wurden neun Workshops zu unterschiedlichsten Bereichen und für die verschiedenen Schulformen angeboten.

Dr. Jana Scheunemann, Bildungsreferentin der Nordostchemie-Verbände, hob den besonderen Charakter der Veranstaltung hervor: „Unser Lehrerkongress ist in dieser Form sicherlich einzigartig, da er sowohl länder- als auch schulübergreifend ausgerichtet wird. Zudem treffen wir mit dem hohen Praxisbezug einen Nerv bei den Lehrkräften, die viele Ideen und Impulse mit in ihren MINT-Unterricht nehmen.“

Der diesjährige Kongress war in das Jubiläumsjahr des Gläsernen Labors eingebettet. Silke Vorst, Koordinatorin des Schülerlabor-Netzwerks GenaU: „Das Gläserne Labor feiert 2019 sein 20-jähriges Bestehen. Es ist – wie auch die anderen Einrichtungen im Netzwerk GenaU – zu einem festen Bestandteil der außerschulischen Bildungslandschaft geworden. Das belegt nicht zuletzt die überwältigende Resonanz des heutigen Kongresses.“

Neben den Workshops hatten die Lehrerinnen und Lehrer die Möglichkeit, bei Führungen einen Blick in die Arbeit auf dem Campus zu werfen. Zudem zeichnete die Bayer Science & Education Foundation im Rahmen der Veranstaltung die Berliner Sieger-Projekte der Bayer-Schulförderung 2019 aus.

Über das Schülerlabor-Netzwerk GenaU
Das Schülerlabor-Netzwerk GenaU vereint 16 Schülerlabore und acht Partner aus Berlin und Brandenburg. Es wurde 2006 gegründet mit dem Ziel, mehr junge Menschen von Naturwissenschaft und Technik zu begeistern. Die Schülerlabore im Netzwerk sind an Hochschulen und Forschungseinrichtungen Einrichtungen angebunden. Hier können Schulklassen oder Oberstufenkurse eigenständig experimentieren und einen Einblick in wissenschaftliche Berufsfelder gewinnen. Jährlich experimentieren über 50.000 Schülerinnen und Schüler in den Laboren im Netzwerk. GenaU wird von der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie gefördert und hat seinen Sitz an der Freien Universität Berlin.

Über das Gläserne Labor
Das Gläserne Labor ist eine Bildungseinrichtung auf dem renommierten Wissenschafts- und Biotechnologiepark Campus Berlin-Buch. Seine fünf Schülerlabore bieten als außerschulische Lernorte über 20 Experimentierkurse zu den Themen Molekularbiologie, Herz-Kreislauf, Neurobiologie, Chemie, Radioaktivität sowie Ökologie für Schülerinnen und Schüler der Sekundarstufe an. Mit rund 14.000 kursteilnehmenden Schülerinnen und Schülern mit ihren Lehrkräften pro Jahr zählt das 1999 gegründete Gläserne Labor zu den besucherstärksten Schülerlaboren der Bundesrepublik.

Über die Nordostchemie-Verbände
Die Chemie- und Pharmabranche in Ostdeutschland hat über 62.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Nordostchemie ist die wirtschafts- und sozialpolitische Interessenvertretung der über 350 Mitgliedsunternehmen. Zur Nordostchemie gehören der Arbeitgeberverband Nordostchemie e.V. (AGV Nordostchemie), der Verband der Chemischen Industrie e.V. – Landesverband Nordost – (VCI LV Nordost) und seine Fachverbände. Hauptsitz ist Berlin, weitere Geschäftsstellen sind in Dresden und Halle.

Quelle: Nordostchemie

leben / 18.11.2019
Berliner Projektfonds Kulturelle Bildung

Zuschüsse können bis 2. Dezember 2019 beantragt werden
 
Künstlerische Bildungsprojekte, die unter aktiver Beteiligung von Kindern, Jugendlichen oder jungen Erwachsenen (bis 27 Jahre) im Haushaltsjahr 2020 im Bezirk Pankow stattfinden, können jeweils mit bis zu 5.000 EUR aus der Fördersäule 3 des Berliner Projektfonds Kulturelle Bildung bezuschusst werden.
Mit einer Vergabe von Fondsmitteln auf der Bezirksebene sollen kleinere Kooperationsprojekte von Pankower Kitas, Schulen oder Einrichtungen der Jugendarbeit im Verbund mit (bezirklichen) Kultureinrichtungen, Künstlerinnen und Künstlern unterstützt werden. Abgabeschluss für Projektvorhaben im Jahr 2020 ist Montag, der 2. Dezember 2019. Ein weiterer Ausschreibungstermin für 2019 ist in Pankow nicht vorgesehen.
Ausführliche Förderkriterien, der Link zum Online-Antragsformular sowie weitere Informationen können im Internet unter https://www.berlin.de/kunst-und-kultur-pankow/foerderung/projektfonds-kult-bildung/antragstellung-foerdersaeule-3-pankow/ abgerufen werden.
 
Nähere Informationen und Ausschreibungsfristen der weiteren Fördersäulen des Berliner Projektfonds Kulturelle Bildung werden im Internet unter https://www.kubinaut.de/de/berliner-projektfonds-kulturelle-bildung/ veröffentlicht.

forschen, bilden / 15.11.2019
DIGITALE LIFE SCIENCES – WORKSHOPS ZU DEN GRUNDLAGEN DER BIOINFORMATIK UND ZUM LABOR 4.0

Neun Teilnehmerinnen haben vom 30.10. - 01.11.2019 an der Akademie des Gläsernen Labors (GLA) den erstmals angebotenen, dreitägigen Kurs „Digitale Life Sciences“ besucht und sich einen Überblick über die Bioinformatik und über das Life Sciences Labor der Zukunft verschafft.

In praxisnahen Vorträgen von und mit erfahrenen Wissenschaftlern, Entwicklern und Anwendern erhielten die Teilnehmerinnen ein grundlegendes Verständnis für die Herausforderungen in einer zunehmend komplexen Laborlandschaft. Mit interaktiven Workshops konnte Berührungsangst mit Zukunftstechnologie abgebaut und Erlerntes am Arbeitsplatz angewendet werden.

Nach einer Einführung in die Bioinformatik durch Dr. Stephan Gantner von der Rheinischen Akademie Köln gGmbH stellte Dr. Atakan Aydin vom Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin in der Helmholtz-Gemeinschaft (MDC) aktuelle Trends in diesem Bereich vor. Mit ihm erarbeitete die Gruppe auch anschließend Online-Sequenzanalysen und machte sich mit Genom-Browsern und der Datenaufbereitung der Genexpressionsanalyse vertraut.

Der zweite Tag startete mit Übungen zum Umgang mit biologischen Datenbanken, zur Molekularbiologie im Internet und zu Sequenzformaten wie GenBank und FASTA mit PD Dr. Ralph Menzel von der Berliner Humboldt-Universität.

Am Nachmittag stand mit der Digitalisierung eines der prominentesten Themen im modernen Life Science Labor im Zentrum des Workshops mit Dr. Anne Kriegel von Labforward GmbH Berlin. Die Kursteilnehmerinnen hatten hier die Gelegenheit, über eigene Lab Accounts Daten in Elektronischen Labor Notebooks (ELNs) zu generieren, zu bearbeiten und so einen Eindruck vom Umgang mit digitalen Labordaten zu gewinnen.  

Der Vormittag des dritten und letzten Tags stand im Zeichen der Systembiologie, als Überblick vermittelt durch Marco Uhrig vom Berlin Institute for Medical Systems Biology (BIMSB) am MDC. Ganz grundlegend wurde hier der Bedarf an modernster Bioinformatik und Technologie für ganzheitliche Lösungsansätze sowie die Notwendigkeit einer interdisziplinär geprägten Arbeitsweise deutlich – Anforderungen, die maßgeblich von den Technischen Angestellten im Team umgesetzt und verankert werden müssen.  

Den Abschluss des Kurses bildete der Workshop „Automatisierung am Beispiel Liquid Handling“. Dort lernten die Teilnehmerinnen mit dem Dozenten Andreas Ehlke von der Firma BRAND GmbH, Wertheim am Pipettier-Roboter, der sog. „Liquid Handling Station“ die Prinzipien der Programm- und Protokollerstellung zur Prozessautomatisierung in Biotechlabors kennen.  

„Die durchweg positiven Bewertungen der Teilnehmerinnen und der Dozentinnen und Dozenten unseres neuen Kurses an der GLA sowie der hohe Fort- und Weiterbildungsbedarf an Zukunftsthemen für TAs in den Life Sciences haben uns veranlasst, einen weiteren ‚Digi Life Science Kurs‘ bereits im Frühjahr 2020 anzubieten “, so der Leiter der GLA, Dr. Uwe Lohmeier.

Der nächste Kurs „DIGITALE LIFE SCIENCES – WORKSHOPS ZU DEN GRUNDLAGEN DER BIOINFORMATIK UND ZUM LABOR 4.0“ findet somit bereits wieder vom 18. – 20.03.2020 statt, jeweils von 09:00 – 17:00 Uhr statt und kann ab sofort gebucht werden.

Weitere Informationen und Buchung unter:

https://www.glaesernes-labor-akademie.de/de/Seminar-Digitale-Life-Sciences

 

investieren, produzieren / 12.11.2019
Eckert & Ziegler: Starke Neunmonatszahlen. Bestätigung der Jahresprognose. Zusammenlegung der Medizinsparten ab 2020.

Die Berliner Eckert & Ziegler Strahlen- und Medizintechnik AG (ISIN DE0005659700, S-DAX), ein Spezialist für isotopentechnische Anwendungen in Medizin, Wissenschaft und Industrie, erzielte im dritten Quartal 2019 ein Ergebnis nach Steuern von 5,7 Mio. EUR oder 1,11 Euro pro Aktie. Im Vergleich zum Vorjahr steigerte sich das Nachsteuerergebnis der ersten neun Monate um 46% von 2,50 auf 3,66 Euro pro Aktie. Die Umsätze stiegen im gleichen Zeitraum um 8% von 123,8 auf 133,2 Mio. EUR. Wachstumstreiber war vor allem das Segment Radiopharma, während die Segmente Isotope Products und Strahlentherapie im Wesentlichen auf dem Niveau der Vorjahresvergleichsperiode abschlossen. Ursache für den höheren Jahresüberschuss war neben dem Umsatzwachstum auch ein günstigerer Produktmix.

Das Segment Isotope Products ist mit Umsatzerlösen von 84,1 Mio. Euro nach wie vor das größte Segment. Ein gegenüber dem Vorjahr günstigerer Produktmix führte dazu, dass trotz der vergleichsweise nur geringen Umsatzsteigerung eine um 2,6 Mio. Euro höhere Rohmarge erzielt werden konnte. Das Segment erzielte insgesamt ein Ergebnis von 8,5 Mio. Euro und lag damit in etwa auf dem Niveau der Vorjahresvergleichsperiode.

Das Segment Radiopharma konnte gegenüber dem Vorjahr 9,1 Mio. Euro höhere Umsatzerlöse erzielen. Die Herstellungskosten stiegen dabei nur unterproportional um 1,4 Mio. Euro an, so dass insgesamt eine um 7,7 Mio. Euro gegenüber dem Vorjahr höhere Rohmarge erzielt wurde. Das Ergebnis des Segments legte gegenüber den ersten neun Monaten 2018 insgesamt um 5,0 Mio. Euro, oder 91% zu.

Das Segment Strahlentherapie erzielte mit einem Gewinn von 0,6 Mio. Euro ein gegenüber dem Vorjahr fast unverändertes Periodenergebnis. Bei 0,6 Mio. EUR geringeren Umsätzen ging die  Rohmarge leicht überproportional um 0,7 Mio. Euro zurück.

Bestätigung der 2019er Jahresprognose
Trotz der starken Neunmonatszahlen bleibt der Vorstand vorerst bei seiner Ergebnisprognose von rund 4,00 Euro je Aktie für 2019. Die Prognose berücksichtigt die im vierten Quartal turnusmäßig anstehenden Werthaltigkeitsprüfungen und damit auch eine eventuell einmalige Anpassung von Erwartungswerten für bestimmte Meilensteinzahlungen. Außerdem rechnet die Gesellschaft mit einem Bußgeldbescheid der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht wegen Formfehlern in den 2017er und 2018er Halbjahresberichten (fehlende Bilanzeidzeilen). Die zum Teil schwer einschätzbaren, auf jeden Fall aber nur einmaligen Sonderbelastungen können in der Summe bis zu 1,8 Mio. EUR ausmachen. Beim Umsatz wird für das Geschäftsjahr 2019 weiterhin ein Wert von etwa 180 Mio. Euro erwartet.

Bündelung der Medizinsparten
Ab dem 1. Januar 2020 wird Eckert & Ziegler seine bisherigen Segmente „Strahlentherapie“ und „Radiopharma“ unter dem neuen Namen „Medical“ zusammenlegen. Mit der Bündelung beider Sparten sollen Synergien besser genutzt und Effizienzsteigerungen erzielt werden. Dr. Harald Hasselmann, Vorstandsmitglied und bisher zuständig für das Segment Strahlentherapie wird ab dem 1.1.2020 den Vertrieb der neuen Sparte Medical verantworten. Dr. Lutz Helmke, Vorstandsmitglied und bisher zuständig für das Segment Radiopharma, übernimmt die Gesamtverantwortung für operative Themen. Das Segment Isotope Products bleibt unverändert bestehen.

Den vollständigen Quartalsbericht finden Sie hier:
http://www.ezag.com/fileadmin/user_upload/ezag/investors-financial-reports/deutsch/euz319d.pdf

Über Eckert & Ziegler.
Die Eckert & Ziegler Strahlen- und Medizintechnik AG gehört mit rund 800 Mitarbeitern zu den weltweit größten Anbietern von isotopentechnischen Komponenten für Strahlentherapie und Nuklearmedizin. Die Eckert & Ziegler Aktie (ISIN DE0005659700) ist im SDAX der Deutschen Börse gelistet.

investieren / 12.11.2019
Jan Philipp Junker ist EMBO Young Investigator

Damit sich eine befruchtete Eizelle in einen komplexen Organismus mit Millionen von Zellen entwickeln kann, sind Flexibilität und Präzision gleichermaßen nötig: Einerseits müssen sich Gewebe und Organe zur richtigen Zeit, am richtigen Ort und in der richtigen Größe entwickeln. Andererseits müssen Fehler rechtzeitig behoben werden. Dr. Jan Philipp Junker will am Beispiel des Zebrafischs herausfinden, wie das möglich ist. Er leitet am Berliner Institut für Medizinische Systembiologie (BIMSB) des Max-Delbrück Centrum für Molekulare Medizin in der Helmholtz-Gemeinschaft (MDC) die Arbeitsgruppe „Quantitative Entwicklungsbiologie“. Sein Team hat unter anderem eine neue Technik entwickelt, um Art und Herkunft aller Zellen in einem Organismus gleichzeitig zu ermitteln. Die Zellstammbäume sollen unter anderem dabei helfen, die Entstehung bestimmter Krankheiten oder auch die Regenerationsfähigkeit von Organen zu verstehen. Das Herz ist dabei ein Beispiel von vielen.

Jan Philipp Junker gehört zu den jungen und aufstrebenden Forschern, die der Europäische Forschungsrat (ERC) mit einem ERC Starting Grant fördert. Nun wird er in das EMBO Young Investigator Programm aufgenommen.

EMBO Young Investigators sind exzellente Forschende unter 40 Jahren, die seit höchstens vier Jahren eine wissenschaftliche Arbeitsgruppe leiten. Mit der Förderung werden sie Teil eines Netzwerks aus aktuell 129 und 340 ehemaligen Young Investigators. EMBO unterstützt die Forschenden jeweils mit 15.000 Euro, Netzwerkmöglichkeiten, Weiterbildungsangeboten und anderen Vorteilen. Ziele der Organisation EMBO sind, exzellente Forschende über ihre gesamte Karriere hinweg zu unterstützen, den Austausch wissenschaftlicher Information zu fördern und daran mitzuwirken, einen europäischen Forschungsraum zu schaffen, in dem Forschende optimal arbeiten können.

Weiterführende Informationen:
Arbeitsgruppe Junker „Quantitative Entwicklungsbiologie“

Das MDC:
Das Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin in der Helmholtz-Gemeinschaft (MDC) wurde 1992 in Berlin gegründet. Es ist nach dem deutsch-amerikanischen Physiker Max Delbrück benannt, dem 1969 der Nobelpreis für Physiologie und Medizin verliehen wurde. Aufgabe des MDC ist die Erforschung molekularer Mechanismen, um die Ursachen von Krankheiten zu verstehen und sie besser zu diagnostizieren, verhüten und wirksam bekämpfen zu können. Dabei kooperiert das MDC mit der Charité – Universitätsmedizin Berlin und dem Berlin Institute of Health (BIH ) sowie mit nationalen Partnern, z.B. dem Deutschen Zentrum für Herz-Kreislauf-Forschung (DHZK), und zahlreichen internationalen Forschungseinrichtungen. Am MDC arbeiten mehr als 1.600 Beschäftigte und Gäste aus nahezu 60 Ländern; davon sind fast 1.300 in der Wissenschaft tätig. Es wird zu 90 Prozent vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und zu 10 Prozent vom Land Berlin finanziert und ist Mitglied in der Helmholtz-Gemeinschaft deutscher Forschungszentren.

http://www.mdc-berlin.de

forschen, produzieren, leben, heilen, bilden / 05.11.2019
Mein 9. November

30 Jahre Mauerfall (Abb: MDC)
30 Jahre Mauerfall (Abb: MDC)

Dreißig Jahre nach der gewaltfreien Revolution und dem Fall der Mauer veröffentlicht das MDC Augenzeugenberichte, Erinnerungen und Reflexionen von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Es ist ein Stück Geschichtsschreibung von unten.

Der Molekularbiologe, Bioethiker und Bürgerrechtler Jens Reich schreibt einen Essay über die „doppeldeutige Revolution 1989“; ein Fahrer erinnert sich an seine Flucht als 19-Jähriger über die ungarisch-österreichische Grenze und die MDC-Vorständin blättert in ihrem Tagebuch vom Herbst 89. Eine ehemalige Institutsdirektorin berichtet von Skepsis und Sorgen nach dem Mauerfall, ein Hirnforscher aus Heidelberg schildert seinen Aufbruch nach Berlin und eine Tierärztin erlebte jene aufregende Nacht auf der Berliner Sonnenallee. Ein Physiker erzählt von seinen Montagsdemos als Student in Leipzig, eine Wissenschaftlerin aus Kiew schreibt über den Wert der Freiheit, ein Biologe berichtet von den Hemmnissen in der DDR-Forschung, der Stasi und den Fehlern beim Zusammenwachsen von Ost und West in der Wissenschaftswelt. Der MDC-Gründungsdirektor Detlev Ganten stellt sich den Fragen, was nach dem Mauerfall gelungen ist und was nicht.

Aus den vormaligen Akademien der Wissenschaften der DDR ging im Jahr 1992 das MDC hervor. Das Projekt zeigt, dass in Berlin-Buch nach 1989 ein Stück deutsch-deutsche Geschichte geschrieben wurde und noch immer wird. Begonnen hat das Zeitzeugenprojekt mit einem Aufruf an alle Beschäftigten. Die Frage lautete: Was bedeutet Ihnen der 9. November 1989 heute und wie erinnern Sie sich an das Jahr 1989? Herausgekommen ist ein Stück Erinnerungskultur.

Augenzeugenberichte, Erinnerungen und Reflexionen zur gewaltfreien Revolution 1989
Insgesamt 41 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, nicht nur aus Ost- und Westdeutschland, sondern aus vielen verschiedenen Ländern, kommen zu Wort. Hier erzählen Forscherinnen und Forscher, Referentinnen und Assistenten, Vorstände, Angestellte aus Verwaltung und Infrastruktur, Personalräte, Tierhausbeschäftigte, Laborkräfte, ehemalige und langjährige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ihre Geschichte zum 9. November 1989 und was der Mauerfall für sie persönlich bedeutet.

Alle Beiträge und Interviews auf Deutsch und Englisch sind hier zu finden: www.mdc-berlin.de/de/9november

heilen / 05.11.2019
Umfassende und interdisziplinäre Expertise bei Hodenkrebs

Prof. Dr. med. Mark Schrader im Austausch mit Fachkollegen. (Fotocredit: Thomas Oberländer | Helios Kliniken)
Prof. Dr. med. Mark Schrader im Austausch mit Fachkollegen. (Fotocredit: Thomas Oberländer | Helios Kliniken)

Hodenkrebs gehört zu den seltenen Krebskrankheiten bei Männern. Die Betroffenen sind zumeist jung. Besonders Männer im Alter zwischen 20 und 40 Jahren sind von Hodenkrebs betroffen. Eine frühe Diagnose und eine auf die Erkrankung abgestimmte Therapie erhöhen die insgesamt sehr guten Heilungs- und Überlebenschancen von Hodenkrebspatienten. Die Versorgungskompetenz der Urologie im Helios Klinikum Berlin-Buch reicht von der persönlichen Risikoberatung, der Zweitmeinung, der operativen Primärtherapie, der Chemotherapie bis zur komplexen Residualtumorresektion. Zudem ist in Berlin-Buch die Hochdosis-Chemotherapie mit Stammzelltransplantation bei Hodentumoren etabliert.

„Die Entscheidung für die notwendige Therapie erfolgt interdisziplinär, um die optimale und individualisierte Krebstherapie festzulegen“, sagt Prof. Dr. med. Mark Schrader, Chefarzt des Fachbereichs Urologie sowie Leiter des Hodenkrebszentrums und Prostatazentrums im Helios Klinikum Berlin-Buch. Der hochqualifizierte Experte für Uroonkolgie betreut mit großer Erfahrung und Einfühlungsvermögen die ganzheitliche Behandlung von Patienten mit Erkrankungen der Nieren, Harnwege und männlichen Fortpflanzungsorgane. Zudem ist Prof. Schrader Initiator und Leiter des 2006 gegründeten Projekts „Nationales Zweitmeinungsnetzwerk Hodentumoren“, das für eine bessere Versorgung und Therapie bei Hodenkrebs sorgt.

Zweitmeinung bei Hodenkrebs
Da Hodenkrebs eine seltene Erkrankung ist, sind die Erfahrungen in den meisten Praxen und Kliniken eher gering. Die Behandlungserfahrung der Ärzte hat jedoch einen wichtigen Einfluss auf den Erfolg der Therapie. Um effektiver entscheiden zu können, welche Therapie die richtige ist, kann sich der behandelnde Arzt nach Diagnosestellung über das „Zweitmeinungsnetzwerk Hodentumoren“ online unterstützen lassen und eine Zweitmeinung einholen. „2017 wurde so für jeden dritten Patienten mit Erstdiagnose Hodenkrebs eine Zweitmeinung über unser Netzwerk in Deutschland erstellt“, sagt Prof. Schrader.
Das Einholen einer Zweitmeinung führt bei etwa 40 Prozent der Fälle zu einer Änderung des Therapiekonzepts. Dem behandelnden Arzt wird dadurch die Sicherheit gegeben, dass der erstellte Behandlungsplan richtig ist. Der Fachbereich Urologie des Helios Klinikums Berlin-Buch ist eines der nationalen Zweitmeinungszentren für Hodentumoren. Das Zentrum ist hoch spezialisiert und berät Fachkollegen und Patienten. Pro Jahr erreichen mehr als 300 Zweitmeinungsanfragen die Experten im Zentrum Berlin-Buch.
Mehr zum „non profit“ Projekt „Zweitmeinung bei Hodentumoren“

Über die Internetseite www.zm-hodentumor.de können Urologen anonymisiert Patientendaten an einen Hodentumorspezialisten übermitteln und erhalten in der Regel innerhalb von 48 Stunden eine Zweitmeinung mit einer Behandlungsempfehlung. Unabhängig von der Versicherung können Ärzte das Portal für Patienten nutzen und für die Patienten fallen keine Kosten an. Das Projekt wurde zunächst durch die Deutsche Krebshilfe und die „Gert und Susanna Meyer Stiftung“ sowie aktuell durch die Deutsche Gesellschaft für Urologie e.V., die aQua-Institut GmbH und die Techniker Krankenkasse finanziert.

„Die bisherigen Ergebnisse unserer Arbeit zeigen, dass eine gemeinsam mit Zweitmeinungszentren erfolgte Therapieplanung zu einer signifikanten Verbesserung für Patienten führt. Wenn noch mehr Ärzte die vereinte Expertise der Urologie-Spezialisten in Deutschland nutzen, wird die Versorgungsqualität bei Hodentumoren nachhaltig verbessert werden“, so Prof. Schrader.

Krebs-Infotag am 09. November
Am Samstag, 09. November sprechen Spezialisten von 9 bis 15 Uhr im Helios Klinikum Berlin-Buch in Seminaren mit Interessierten über moderne Krebsmedizin. Der TV-Mediziner Dr. Carsten Lekutat moderiert eine Expertenrunde zur fachübergreifenden Krebsbehandlung. Interessierte können sich über die Website anmelden, aber auch spontane Teilnehmer sind willkommen: www.helios-gesundheit.de/krebs-weiter-leben

 

 

 

leben, bilden / 30.10.2019
Nichtoffener Realisierungswettbewerb fürs Bildungs- und Integrationszentrum Buch entschieden

Gewonnen hat ein vielseitiges und einladendes Gebäudekonzept (© Bewerbergemeinschaft: Architektur: karlundp Architekten, München Landschaftsarchitektur: TOPOS - Stadtplanung Landschaftsplanung Stadtforschung, Berlin)
Gewonnen hat ein vielseitiges und einladendes Gebäudekonzept (© Bewerbergemeinschaft: Architektur: karlundp Architekten, München Landschaftsarchitektur: TOPOS - Stadtplanung Landschaftsplanung Stadtforschung, Berlin)

Der im Juli 2019 von der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen ausgelobte Wettbewerb für den Neubau des Bildungs- und Integrationszentrum Buch (BIZ) in Berlin Pankow ist entschieden. Mit dem Wettbewerb sollte ein Entwurf für den Neubau des BIZ sowie die Gestaltung der Freianlagen auf dem Grundstück Groscurthstraße 21-33 in Berlin Buch gefunden werden, der sowohl gestalterisch als auch funktional überzeugt und einen Mehrwert für die Bewohner Buchs schafft.
 
Insgesamt reichten 18 Teams aus Architekten und Landschaftsarchitekten ein breites Spektrum an Lösungsvorschlägen für die anspruchsvolle Aufgabe ein, die von der Jury intensiv diskutiert wurden. Unter dem Vorsitz des Berliner Architekten Patrik Dierks entschied das Preisgericht nach ausführlicher Diskussion wie folgt:
 
1. Preis
Architektur:         karlundp, München
Verfasser/in:         Ludwig Karl
Landschaftsarchitektur:    TOPOS - Stadtplanung Landschaftsplanung Stadtforschung, Berlin
Verfasser/in:        Stephan Andreas Buddatsch
 
2. Preis
Architektur:        riegler riewe architekten, Berlin
Verfasser/in:        Roger Riewe
Landschaftsarchitektur:    Mettler Landschaftsarchitektur, Berlin
Verfasser/in:        Rita Mettler
 
3. Preis
Architektur:        Adept ApS, Kopenhagen
Verfasser/in:        Anders Lonka, Martin Laursen, Marti Krogh
Landschaftsarchitektur:    Topotek 1, Berlin
Verfasser/in:        Lorenz Dexler, Martin Rein-Cano
 
Eine Anerkennung
Architektur:        DMSW Architekten + Susanne Raupach, Berlin
Verfasser/in:        Philipp Wehage, Susanne Raupach
Landschaftsarchitektur:    hochC Landschaftsarchitekten, Berlin
Verfasser/in:        Lioba Lissner
 
Eine Anerkennung
Architektur:        Studio Andreas Heller Architects & Designers, Hamburg
Verfasser/in:         Andreas Heller
Landschaftsarchitektur:    Bruun & Möllers, Hamburg
Verfasser/in:        Bertel Bruun
 
Das Land Berlin, vertreten durch die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen, Referat Architektur, Stadtgestaltung, Wettbewerbe, hatte den nichtoffenen Realisierungswettbewerb im Auftrag des Bezirksamtes Pankow durchgeführt und koordiniert.
 
Bezirksbürgermeister Sören Benn: „Der ausgewählte Entwurf konnte unter einer Vielzahl hoch interessanter Entwürfe überzeugen. Markant ohne aufzutrumpfen und mit hoher Funktionalität gelingt eine Lern-und Begegnungslandschaft im Innen und Außen, die das Potential in sich birgt, der Nordberliner Stadtgesellschaft einen Ort der Begegnung, des Wissens und Wohlfühlens zu geben. Individuelle Lebensgestaltung findet hier ebenso ihren Raum, wie das nachbarschaftliche Miteinander. Die gelungene Verortung mit ihrer verbindenden Außengestaltung schafft ein neues lebendiges Zentrum Buchs.“
 
Manfred Kühne, Abteilungsleiter Städtebau und Projekte bei der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen, zeigt sich als Mitglied des Preisgerichts erfreut über die Entscheidung: „Mit dem prämierten Siegerentwurf wurde einstimmig ein vielseitiges und einladendes Gebäudekonzept ausgewählt, dass die gemeinsame Arbeit der Bildungs- und Integrationsträger fördert und das gestalterisch besonders gut in die vielfältige Bebauung von Buch passt.“
 
Buch ist einer der am stärksten wachsenden Ortsteile Berlins. Das BIZ richtet sich als kooperativer Bildungsstandort mit einem breitgefächerten Angebot von Bildungsmaßnahmen und Integrationsangeboten an die Anwohnerschaft und speziell an die umliegenden Wohngebiete.
 
Die in Buch vorhandenen Angebote der Stadtteilbibliothek und der Musikschule sollen verlagert und ausgeweitet werden. Weiterhin soll im BIZ ein neuer Unterrichtsstandort der Volkshochschule entstehen und kulturelle sowie lokalhistorische Angebote gemacht werden. Für Kinder im Grundschulalter bietet eine Außenstelle des Gläsernen Labors der Campus Berlin-Buch GmbH eine attraktive naturwissenschaftliche Forschungsmöglichkeit. Außerdem sollen zwei multifunktionale Veranstaltungsräume und ein Bistro mit Außensitzplätzen angeboten entstehen.
 
Das Projekt wird mit 15,1 Millionen Euro aus Mitteln des Sondervermögens Infrastruktur der Wachsenden Stadt und Nachhaltigkeitsfonds (SIWANA) IV finanziert. Aus dem Stadtumbau-Programm, einem Städtebauförderprogramm des Bundes und der Länder, werden weitere 1,5 Millionen Euro an Fördermitteln bereitgestellt.
 
Alle 18 eingereichten Wettbewerbsarbeiten werden ab dem 20. November 2019 im Hermann-Helmholtz-Gebäude des Max-Delbrück-Centrums in Berlin Buch (Robert-Rössle-Straße 10, 13125 Berlin-Buch) täglich von 9:00 – 17:00 öffentlich ausgestellt.

 

Produzenten, Firmen / 29.10.2019
Die Zukunft der Gesundheit: Mehr als 60 Ideen zur medizinischen Translation

Ohne Forschung keine neuen Therapien, ohne neue Ideen keine Zukunft der Medizin: Doch wie gelingt der Sprung aus dem Labor ans Krankenbett? Welche Schritte sind notwendig, damit aus einem erfolgreichen Experiment ein Produkt wird, das Patient*innen hilft? Die Antwort lautet Translation, und sie ist das Thema der vierten Ausgabe des „Future Medicine Science Match“, das am 7. November 2019 im Kosmos in Berlin stattfindet. Professor Christof von Kalle vom Berlin Institute of Health (BIH) ist für das wissenschaftliche Programm der Konferenz verantwortlich, die das BIH gemeinsam mit dem Tagesspiegel veranstaltet.

„Ob ein neues Medikament, bessere Diagnostik oder ein innovatives Gerät: Davor steht immer eine gute Idee, die in die Anwendung übertragen werden muss“, erklärt Christof von Kalle, BIH Chair für Klinisch-Translationale Wissenschaften am Berlin Institute of Health (BIH). „Und dieser Weg ist oft mühsam und langwierig, dafür ist es umso toller, wenn er gelingt!“ 

Von der Intimarzt-APP bis zu lebendigen Krebsmedikamenten
Die rund 60 Kurzvorträge von nur 3 Minuten handeln von erfolgreichen Translationsbeispielen – und solchen, die es werden wollen: In der Session zu „Smart Data and Translation“ stellt ein Mediziner seine APP „Intimarzt“ zur Diagnose von Geschlechtskrankheiten vor, mit der man intime Fotoaufnahmen anonym an einen Facharzt zur Diagnose schicken kann. „Das ist wichtig, denn häufig warten Betroffene aus Scham viel zu lang mit dem Arztbesuch, und dann sind möglicherweise drastische Eingriffe nötig“, erklärt Dr. Titus Brinker vom Nationalen Centrum für Tumorerkrankungen in Heidelberg seine Entwicklung. Auch seine zweite APP „AppDoc“ erspart den Nutzer*innen etwa 70% der persönlichen Arztbesuche, indem sie Fotos von betroffenen Hautregionen an Fachärzte in Heidelberg schickt, die – wissenschaftlich überprüft – in 90% der Fälle die richtige „Fern“Diagnose stellen.

Dr. Henrike Maatz vom Max-Delbrück-Centrum in Berlin spricht in der Session „Single Cells and Translation“ über das ehrgeizige Projekt, das menschliche Herz Zelle für Zelle zu analysieren. „Davon erhoffen wir uns ganz neue Einblicke in die Funktion des gesunden und des kranken Herzens“, erklärt die Biologin. „So können wir auch die Wirkungen und Nebenwirkungen von Medikamenten viel genauer abschätzen und vorhersagen.“ Auch in der Session „Translational Cancer Research“ geht es um Projekte der Krebsforschung, die bereits nah an oder sogar schon in der Anwendung beim Patienten sind: Es geht um präzise Diagnostik, etwa die Genanalyse von Krebszellen, die eine maßgeschneiderte personalisierte Krebstherapie erst ermöglichen, um das Mikrobiom, das den Verlauf einer Krebserkrankung beeinflussen kann oder um neue  Möglichkeiten, Resistenzen von Krebszellen zu brechen.

Die Keynote Lecture hält der Immuntherapie-Pionier Michel Sadelain vom Memorial Sloan Kettering Institute in New York, der mit CAR-T-Zellen eine neue Ära der Krebsmedizin eingeläutet hat. Er berichtet über Erfolge bei scheinbar austherapierten Krebspatient*innen, über die Herausforderungen, eine für jeden Patienten und jede Patientin maßgeschneiderte Therapie durch die Zulassungsbehörden zu navigieren und über den hohen Preis einer solchen Innovation. „The makings of a living drug“ lautet der Titel seines Vortrags.

Die Politik muss die Translation unterstützen
„Die Politik ist gefordert, wenn es um Translation geht“, ist Professor Axel Radlach Pries, der Vorstandsvorsitzende des BIH (interim) überzeugt. Er hat deshalb Verteter*innen aus der Bundes- und Europapolitik eingeladen, um darüber zu diskutieren, welchen Wert die translationale medizinische Forschung für Europa hat und wie die Politik dies unterstützen kann. 

Komplettiert wird die Konferenz durch Grußworte der Parlamentarischen Staatssekretäre Thomas Rachel (Bundesforschungsministerium) und Dr. Thomas Gebhart (Bundesgesundheitsministerium).

Future Medicine 2019 ist bereits die vierte Konferenz zur Zukunft der Medizin, die das BIH gemeinsam mit dem Tagesspiegel und in Kooperation mit der Charité – Universitätsmedizin Berlin und dem Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin durchführt. Sie findet jährlich am 7. November im Rahmen der Berlin Science Week statt.

Journalist*innen sind herzlich eingeladen teilzunehmen. Gerne vermitteln wir Ihnen Interviewgespräche mit den Wissenschaftler*innen. 

Future Medicine Science Match 2019
Donnerstag, 7. November 2019
Eröffnung der Konferenz: 09:00 Uhr (Einlass: 08:00 Uhr)
KOSMOS Berlin
, Karl-Marx-Alle 131 A, 10243 Berlin

Den aktuellen Stand des Programms finden Sie online.

Über das Berlin Institute of Health (BIH)
Das Berlin Institute of Health (BIH) ist eine Wissenschaftseinrichtung für Translation und Präzisionsmedizin. Das BIH widmet sich neuen Ansätzen für bessere Vorhersagen und neuartigen Therapien bei progredienten Krankheiten, um Menschen Lebensqualität zurückzugeben oder sie zu erhalten. Mit translationaler Forschung und Innovationen ebnet das BIH den Weg für eine nutzenorientierte personalisierte Gesundheitsversorgung. Das BIH wird zu 90 Prozent vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und zu zehn Prozent vom Land Berlin gefördert. Die Gründungsinstitutionen Charité – Universitätsmedizin Berlin und Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin in der Helmholtz-Gemeinschaft (MDC) sind im BIH eigenständige Gliedkörperschaften.

25.10.2019
Erste dynamische Bilder zeigen Funktion von Rhomboid-Proteasen

Untersuchung der Rhomboidprotease GlpG mit Hilfe von Festkörper-NMR. | Abb.: Barth van Rossum, FMP
Untersuchung der Rhomboidprotease GlpG mit Hilfe von Festkörper-NMR. | Abb.: Barth van Rossum, FMP

Rhomboid-Proteasen sind klinisch relevante Zellmembran-Proteine, die bei verschiedenen Krankheiten eine Rolle spielen. Mittels Festkörper-NMR-Spektroskopie haben Forscher vom Berliner Leibniz-Forschungsinstitut für Molekulare Pharmakologie (FMP) nun erstmals Rhomboid-Proteasen in einer natürlichen Lipidumgebung bei der Arbeit zuschauen können. Die erlangten dynamischen Bilder legen die Grundlagen, um neue Medikamente zu entwickeln, beispielsweise gegen Parkinson oder Malaria. Im Journal of the American Chemical Society sind soeben die Ergebnisse der wegweisenden Arbeit erschienen.

In unseren Zellen arbeiten rund um die Uhr Zehntausende Proteine. Ein Teil dieser fleißigen Arbeiter sitzt in der Zellmembran; so auch die Familie der sogenannten Rhomboid-Proteasen. Da diese Intramembran-Proteasen an vielen biologischen Prozessen beteiligt sind und auch bei Krankheiten wie Parkinson, Diabetes, Krebs und Malaria eine Rolle spielen, sind sie klinisch höchst relevant.Bislang konnten Rhomboid-Proteasen mit der Röntgenkristallografie sichtbar gemacht werden. Diese Untersuchungen liefern allerdings nur statische Bilder aus einer künstlichen Umgebung, weshalb offen blieb, was in der Zellmembran passiert, wenn die Proteine ihre Hauptaufgabe verrichten, nämlich andere Membranproteine zu schneiden und damit eine Signalkaskade auszulösen.

Das vermutete Tor, das sich öffnet, gibt es tatsächlich
Diesen äußerst komplexen Prozess hat die Arbeitsgruppe von Prof. Adam Lange vom Leibniz-Forschungsinstitut für Molekulare Pharmakologie (FMP) nun zum ersten Mal mit der Festkörper-NMR-Spektroskopie sichtbar machen können, und zwar in einer weitgehend natürlichen Umgebung. Die Forscher konnten beobachten, wie sich welche Teile der Rhomboid-Protease bewegen und dass sich zum Schneiden anderer Proteine kurzzeitig ein Gate öffnet, damit das zu schneidende Protein zum aktiven Zentrum der Protease gelangen kann.

Arbeit legt Grundlagen für neue Medikamente
Das Projekt wurde im Rahmen des Exzellenz Clusters UniSysCat durchgeführt und legt die Grundlagen, um Rhomboid-Proteasen noch besser zu charakterisieren. Mehr noch: Das gewonnene Wissen ist hilfreich für Untersuchungen, wie man die klinisch relevanten Membranproteine pharmakologisch beeinflussen kann. Auch Lange und seine Mitarbeiter wollen jetzt nach Substanzen suchen, um fehlgeleitete Rhomboid-Proteasen zu hemmen.

Publikation:
Chaowei Shi*, Carl Öster*, Claudia Bohg, Longmei Li, Sascha Lange, Veniamin Chevelkov, Adam Lange. Structure and Dynamics of the Rhomboid Protease GlpG in Liposomes Studied by Solid-State NMR, Journal of the American Chemical Society, October 2019; DOI: 10.1021/jacs.9b08952         

*equally contributing first authors.

Das Leibniz-Institut für Molekulare Pharmakologie (FMP) gehört zum Forschungsverbund Berlin e.V. (FVB), einem Zusammenschluss von acht natur-, lebens- und umweltwissenschaftlichen Instituten in Berlin. In ihnen arbeiten mehr als 1.900 Mitarbeiter. Die vielfach ausgezeichneten Einrichtungen sind Mitglieder der Leibniz-Gemeinschaft. Entstanden ist der Forschungsverbund 1992 in einer einzigartigen historischen Situation aus der ehemaligen Akademie der Wissenschaften der DDR.

23.10.2019
Campus Buch radelt am meisten

DER WANDERPOKAL GING AN DEN CAMPUS BUCH: (V.L.) SPORTSENATOR ANDREAS GEISE, PROF. HEIKE GRASSMANN, MDC, DR. CHRISTINA QUENSEL, CBB, EVA-MARIA SCHEEL, ADFC, UND ANDREA GREBE, VIVANTES, FÜR DIE INITIATIVE MEHRWERT
DER WANDERPOKAL GING AN DEN CAMPUS BUCH: (V.L.) SPORTSENATOR ANDREAS GEISE, PROF. HEIKE GRASSMANN, MDC, DR. CHRISTINA QUENSEL, CBB, EVA-MARIA SCHEEL, ADFC, UND ANDREA GREBE, VIVANTES, FÜR DIE INITIATIVE MEHRWERT

Genau 359 Menschen, die auf dem Campus Buch arbeiten, traten im August und September kräftig in die Pedale: Bei der Aktion „Wer radelt am meisten“ wetteiferten sie mit Teilnehmenden aus zwölf weiteren Berliner Unternehmen. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Institutionen und Unternehmen auf dem Campus Berlin-Buch schafften dabei gemeinsam 192.477 Kilometer und belegen in der Gesamtbewertung in diesem Jahr den ersten Platz. Auf Platz zwei und drei folgen die Berliner Wasserbetriebe und das Vivantes Netzwerk für Gesundheit. Bei der Punktevergabe für den „mehrwert-Berlin-Pokal“ zählen sowohl die gefahrenen Kilometer als auch die Anzahl der teilnehmenden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Das Team „Shut-Up-Legs“ mit Rainer Leben, Jessica Feldmann und Holger Gerhardt vom Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin (MDC) belegt in der Kategorie „Team“ den dritten Platz.

Heute überreichte Andreas Geisel, Senator für Inneres und Sport, die Preise in den drei Kategorien „bestes Unternehmen“, „bestes Team“ und „bester Fahrer/beste Fahrerin“ im Olympiastadion. Professor Heike Graßmann, Administrative Vorständin des MDC in der Helmholtz-Gemeinschaft gratuliert den Preisträgerinnen und Preisträgern: „Fahrradfahren ist umweltfreundlich und trägt zu einem gesunden Lebensstil bei. Herzlichen Glückwunsch an all unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die bei Wind und Wetter aufs Fahrrad gestiegen sind.“ Dr. Christina Quensel, Geschäftsführerin der Campus Berlin-Buch GmbH, und Graßmann nahmen den Siegerpokal für den Campus gemeinsam entgegen. „Über den ersten Platz, den die Beschäftigten der Einrichtungen und Unternehmen des Campus gemeinsam errungen haben, freuen wir uns sehr. ‚Wer radelt am meisten‘ begeistert jedes Mal aufs Neue und passt wunderbar zu unserem Campus, der seit letztem Jahr EU-weit als fahrradfreundlicher Arbeitgeber zertifiziert ist“, so Dr. Quensel.

Über die Aktion „Wer radelt am meisten“
Insgesamt nahmen 1.945 Beschäftigte von 13 kommunalen Berliner Unternehmen der Initiative mehrwert Berlin am Wettbewerb „Wer radelt am meisten?“ teil und radelten umgerechnet 27,5 Mal um den Äquator. Ziel der Aktion ist es, durch Bewegung die Gesundheit von Beschäftigten sowie eine umweltfreundliche Mobilität zu fördern. Die Rad-Aktion fand 2019 bereits zum achten Mal statt und wurde unter dem Dach der Initiative mehrwert Berlin, einem Zusammenschluss der öffentlichen Unternehmen, organisiert. Teilnehmende Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zählten im August und September alle Rad-Kilometer, die sie auf dem Weg zur Arbeit, am Wochenende oder auf dem Ergometer im Fitnessstudio gesammelt hatten. Das waren im Schnitt rund 580 Kilometer pro Person. Die Platzierungen der Unternehmen werden nach einer Formel ermittelt, welche die Teilnehmerquote in Abhängigkeit der Unternehmensgröße und die durchschnittlich pro Person gefahrenen Kilometer berücksichtigt.

Zum Campus Berlin-Buch gehören neben dem MDC auch das Leibniz-Forschungsinstitut für Molekulare Pharmakologie (FMP), die Hochschulambulanzen der Charité – Universitätsmedizin Berlin, das von MDC und Charité betriebene Experimental and Clinical Research Center (ECRC) sowie der BiotechPark mit 62 Unternehmen.

Weiterführende Informationen

Webseite der Initiative mehrwert Berlin

Webseite des Fahrradwettbewerbs „Wer radelt am meisten“

Website Campus Berlin-Buch

Gemeinsame Mitteilung von MDC und Campus

forschen / 15.10.2019
Nachweis erbracht: Genmutation in Chloridkanal löst Hyperaldosteronismus aus

Kalzium-Messungen: Sind die Zellen blau, ist die Kalzium-Konzentration niedrig. Grüne und rote Zellen haben eine erhöhte Kalzium-Konzentration, was die Produktion von Aldosteron zur Folge hat. (Bildautorin: Audrey H. Soria)
Kalzium-Messungen: Sind die Zellen blau, ist die Kalzium-Konzentration niedrig. Grüne und rote Zellen haben eine erhöhte Kalzium-Konzentration, was die Produktion von Aldosteron zur Folge hat. (Bildautorin: Audrey H. Soria)

Hyperaldosteronismus ist eine Erkrankung der Nebennieren, die aufgrund einer Überproduktion des Hormons Aldosteron zu Bluthochdruck und oft auch zu Nierenschäden führt. Dass mehrere betroffene Patienten eine genetische Mutationen im ClC-2 Chloridkanal in sich tragen, wurde erst kürzlich aufgedeckt. Dass diese Mutationen tatsächlich auch Krankheitsauslöser sind und wie die veränderten Kanäle die Krankheit verursachen, das konnten jetzt Forscher von dem Berliner Leibniz-Forschungsinstitut für Molekulare Pharmakologie (FMP) und dem Max-Delbrück-Centrum (MDC) erstmals anhand eines neuen In-vivo-Modells zeigen. Mit der Arbeit haben die Forscher nicht nur einen wichtigen Krankheitsmechanismus Schritt für Schritt entschlüsselt, sondern auch Grundlagen für die weitere Erforschung des komplexen Krankheitsbildes gelegt. Die Ergebnisse sind soeben im Fachjournal „Nature Communications“ erschienen.

Unser Blutdruck wird unter anderem von Hormonen reguliert. Eine nicht zu unterschätzende Rolle spielt dabei das Steroidhormon Aldosteron. Es wird in den Nebennieren gebildet und ist an der Regulation des Wasser- und Salzhaushalts des Körpers beteiligt. Beim Hyperaldosteronismus produzieren die Nebennieren zu viel Aldosteron, wodurch Natrium im Körper zurückgehalten und vermehrt Kalium ausgeschieden wird. Die Folge ist ein krankhaft erhöhter Blutdruck, weshalb man auch von sekundärem Bluthochdruck spricht. Auch die Nieren nehmen oft Schaden.

Bis vor kurzem wusste man wenig über die pathologischen Mechanismen der auch als Conn-Syndrom bezeichneten Erkrankung. Im Jahr 2018 konnten die Pariser Wissenschaftler um Dr. Maria-Christina Zennaro in Zusammenarbeit mit den Berliner Kollegen vom FMP und MDC sowie eine weitere Gruppe aus Deutschland und den USA um Professorin Ute Scholl vom Berlin Institute of Health (BIH) und der Charité – Universitätsmedizin Berlin erstmals nachweisen, dass bei betroffenen Patienten eine Mutation im Gen für den ClC-2-Chloridkanal vorliegt. Sechs verschiedene Mutationen wurden bislang beschrieben (publiziert in Nature Genetics 2018). Unklar war allerdings der kausale Zusammenhang zwischen Genmutation und Überproduktion von Aldosteron. Diese Lücke haben nun die Forscher von FMP und MDC geschlossen.

Kausalität zwischen Mutation und Krankheit bewiesen

Das Team um Prof. Thomas Jentsch, der die erste Chloridkanalfamile, zu der auch ClC-2 gehört, vor fast 30 Jahren als Erster entdeckt hatte, untersuchte die beschriebenen Mutationen zunächst in vitro. Dabei fanden die Forscher, dass alle bisher bekannten, vermeintlich Hyperladosteronismus verursachenden ClC-2-Mutationen den Chloridstrom des Kanals drastisch erhöhen.

Um den Beweis zu erbringen, dass die Erhöhung des Chloridstroms von ClC-2 zu Hyperaldosteronismus führt, haben die Forscher anschließend ein Mausmodell entwickelt, das ClC-2 über eine andere, „künstliche“ Mutation aktiviert. Die genetisch veränderten Mäuse wiesen enorm erhöhte Chloridströme in den Aldosteron-absondernden Zellen auf, was unter anderem zu einem starken, pathologischen Anstieg der Aldosteron-Konzentration im Blut der Nager führte. Daraus resultierte – genau wie bei Patienten – ein krankhaft erhöhter Blutdruck und sekundär eine verringerte Renin-Aktivität, ein Hormon, das normalerweise die Aldosteronproduktion erhöht. Somit konnten die Forscher den Nachweis erbringen, dass die Mutation ursächlich an der Krankheitsentstehung beteiligt ist.

Chloridkanal stetig geöffnet

„Wir haben gesehen, dass der Kanal durch die Mutationen ständig geöffnet ist, wodurch die elektrische Spannung über die Zellmembran der Hormon-produzierenden Zelle stark verändert wird. Dadurch kommt es zu einem Einstrom von Kalzium, was wiederum zu einer Überproduktion von Aldosteron führt“, erläutert Dr. Corinna Göppner, die zusammen mit Dr. Ian Orozco Erstautorin der Studie ist und gerade über ClC-2 promoviert hat.

„Was sich aufgrund des mutierten Chloridkanals genau im Organismus abspielt, das haben wir an unserem Modell erstmals Schritt für Schritt in allen Details zeigen können“, so die Biologin weiter. „Insofern hat unsere Arbeit hervorragend die humangenetischen Befunde ergänzt und erweitert.“

Bestes Modell, um Hyperaldosteronismus zu erforschen

Das in Berlin-Buch entwickelte Maus-Modell ist das erste In-vivo-Modell, das die Krankheit mit all seinen Symptomen komplett abbildet, und gilt als das bisher beste seiner Art. Es ist also perfekt dafür geeignet, die pathologischen Mechanismen des Hyperaldosteronismus weiter zu erforschen und auch sekundäre Effekte wie Langzeitschäden zu identifizieren. Leichte Nierenschäden haben die Forscher bereits sehen können, aber sie erhoffen sich noch mehr davon: „Wir gehen im Moment davon aus, dass ein ständig geöffneter Chloridkanal auch Einfluss auf andere Organe haben könnte“, sagt Gruppenchef Prof. Thomas Jentsch. Hierüber wisse die Medizin derzeit leider noch wenig, dabei sei das Thema Langzeitfolgen für Patienten hoch relevant. „Unser Mausmodell kann definitiv bei der Aufklärung helfen, was wieder mal die Relevanz der Grundlagenforschung für die Klinik zeigt.“

Publikation
Corinna Göppner, Ian J. Orozco, Maja B. Hoegg-Beiler, Audrey H. Soria, Christian A. Hübner, Fabio L. Fernandes-Rosa, Sheerazed Boulkroun, Maria-Christina Zennaro, Thomas J. Jentsch. Pathogenesis of hypertension in a mouse model for human CLCN2 related hyperaldosteronism, Nature Communications 2019, 15 Oct. DOI: 10.1038/s41467-019-12113-9

Kontakt
Prof. Thomas J. Jentsch
FMP/MDC
Tel. +49 30 9406-2961
E-Mail Jentsch@fmp-berlin.de
www.fmp-berlin.de/jentsch.html
 
Öffentlichkeitsarbeit
Silke Oßwald
Leibniz-Forschungsinstitut für Molekulare Pharmakologie (FMP)
Tel. +49 30 94793-104
E-Mail osswald@fmp-berlin.de  

Jana Schlütter
Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin in der Helmholtz-Gemeinschaft (MDC)
Tel. +49 30 9406-2121
E-Mail jana.schluetter@mdc-berlin.de

Das Leibniz-Forschungsinstitut für Molekulare Pharmakologie (FMP) gehört zum Forschungsverbund Berlin e.V. (FVB), einem Zusammenschluss von acht natur-, lebens- und umweltwissenschaftlichen Instituten in Berlin. In ihnen arbeiten mehr als 1.900 Mitarbeiter. Die vielfach ausgezeichneten Einrichtungen sind Mitglieder der Leibniz-Gemeinschaft. Entstanden ist der Forschungsverbund 1992 in einer einzigartigen historischen Situation aus der ehemaligen Akademie der Wissenschaften der DDR. www.leibniz-fmp.de

Das Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin in der Helmholtz-Gemeinschaft (MDC) wurde 1992 in Berlin gegründet. Es ist nach dem deutsch-amerikanischen Physiker Max Delbrück benannt, dem 1969 der Nobelpreis für Physiologie und Medizin verliehen wurde. Aufgabe des MDC ist die Erforschung molekularer Mechanismen, um die Ursachen von Krankheiten zu verstehen und sie besser zu diagnostizieren, verhüten und wirksam bekämpfen zu können. Dabei kooperiert das MDC mit der Charité – Universitätsmedizin Berlin und dem Berlin Institute of Health (BIH) sowie mit nationalen Partnern, z.B. dem Deutschen Zentrum für Herz-Kreislauf-Forschung (DHZK) und zahlreichen internationalen Forschungseinrichtungen. Am MDC arbeiten mehr als 1.600 Beschäftigte und Gäste aus nahezu 60 Ländern; davon sind fast 1.300 in der Wissenschaft tätig. Es wird zu 90 Prozent vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und zu 10 Prozent vom Land Berlin finanziert und ist Mitglied in der Helmholtz-Gemeinschaft deutscher Forschungszentren. www.mdc-berlin.de

investieren, leben / 11.10.2019
Pankow übt erstmals Vorkaufsrecht für unbebaute Flächen aus

Der Bezirk Pankow übt das Vorkaufsrecht für zwei Flächen von zusammen mehr als 70.000 m² im Ortsteil Karow zugunsten zweier städtischer Wohnungsbaugesellschaften aus. Vollrad Kuhn (Bü90/Grüne), Bezirksstadtrat für Stadtentwicklung und Bürgerdienste erklärt dazu:

"Ich freue mich sehr, dass wir für die innerhalb der Rahmenplanung Karow liegenden Flächen nun den Vorkauf ausüben konnten. Zum ersten Mal wurde im Land Berlin für unbebaute Flächen, die im Flächennutzungsplan als Wohnbaufläche dargestellt sind, von diesem Instrument Gebrauch gemacht. Wir beobachten in Pankow mit Sorge, dass der Immobilienmarkt unbebautes Bauerwartungsland in den Fokus nimmt und auf die großen Stadterweiterungsflächen drängt. Dem wollen wir etwas entgegensetzen. Die vorgekauften Wohnbauflächen möchte Pankow gemeinsam mit den städtischen Wohnungsbaugesellschaften entwickeln, um den Neubau von bezahlbarem, sozialverträglichem Wohnraum zu sichern. Das Land Berlin hat mit den städtischen Wohnungsbaugesellschaften eine Kooperationsvereinbarung geschlossen, in der sich diese zum Bau von 50 Prozent mietpreisgebundener Wohnungen verpflichten und die Wohnungen im freifinanzierten Teil des Neubaus zu Mieten von durchschnittlich unter 10 €/m² nettokalt anbieten werden. Damit geht die Kooperationsvereinbarung noch über die Anforderungen des Berliner Modells hinaus."

heilen / 09.10.2019
Tumore im Mund- und Rachenraum

Prof. Dr. med. Marc Bloching, Chefarzt der Hals-Nasen-Ohrenheilkunde im Helios Klinikum Berlin-Buch (Foto: Thomas Oberländer/Helios Kliniken)
Prof. Dr. med. Marc Bloching, Chefarzt der Hals-Nasen-Ohrenheilkunde im Helios Klinikum Berlin-Buch (Foto: Thomas Oberländer/Helios Kliniken)

Chefarzt Prof. Dr. med. Marc Bloching erklärt Symptome und Therapiemethoden

Tumore in Mund und Rachen werden oftmals zu spät erkannt. Dabei erkranken nach Angaben des Robert Koch-Instituts jährlich etwa 8000 bis 9000 Männer und 2000 bis 3000 Frauen an einem Karzinom im Mund- und Rachenraum. Prof. Dr. med. Marc Bloching, Chefarzt der Hals-Nasen-Ohrenheilkunde im Helios Klinikum Berlin-Buch, hat mit uns über Risikofaktoren und neue Therapieverfahren gesprochen.

Die Symptome: Wenn aus Halsschmerzen eine Krebserkrankung wird

Am Anfang ist es nur der Hals, der ab und an unangenehm kratzt. Werden aus den scheinbar harmlosen Beschwerden jedoch starke Schmerzen, die gemeinsam mit Husten oder gar Atemnot länger als zwei bis vier Wochen anhalten, sollten Betroffene umgehend einen HNO-Arzt aufsuchen. Schließlich gibt es im Mund- und Rachenraum einige Regionen, in den sich Karzinome ansiedeln und aufgrund ihrer starken Aggressivität schnell wachsen können. So treten Mundhöhlen- und Rachenkarzinome an der Zunge, am Mundboden, am Gaumen und meistens an den Mandeln auf. Eine weitere Tumorart, die oftmals nur schwer zu erkennen ist, ist ein Karzinom, welches in Richtung Zungengrund wächst. Befinden sich die Tumore in den sogenannten prämalignen Vorstufen, sind sie noch relativ klein und können frühzeitig erkannt werden. Anzeichen für eine Krebserkrankung sind beispielsweise weiße Flecken an der Mund- und Rachenschleimhaut, die sich in Krebs verwandeln und relativ schnell wachsen können, wenn sie bösartig geworden sind.

Die Risikofaktoren: Wie entsteht Mund- und Rachenkrebs?

Mundhöhlen- und Rachenkrebs wird unter anderem durch Tabak- und Alkoholkonsum ausgelöst. Und obwohl es inzwischen weniger vor allem männliche Raucher gibt, erklärt Prof. Bloching: „Mittlerweile sind jedoch neue Risikofaktoren hinzugekommen, etwa das HP-Virus, das auch durch Oralverkehr übertragen werden kann. Dadurch kommt es sogar wieder zu einem Anstieg an Erkrankungen.“ Das HP-Virus wurde zuerst als Risikofaktor für Gebärmutterkrebs identifiziert. Prof. Bloching betont: „Wir wissen inzwischen, dass die Rate der Karzinome, die durch HP-Viren bedingt sind, ansteigt. Beim Rachenkrebs sind es bis zu 40 Prozent.“ Eine Impfung, sagt der HNO-Experte, werde daher besonders Mädchen schon länger empfohlen. Aber auch für Jungen von neun bis 14 Jahren gelte seit 2018 eine offizielle Empfehlung durch die Ständige Impfkommission (STIKO). Die Kosten übernehmen in diesen Fällen dann die Krankenkassen. Ein weiterer Risikofaktor ist jedoch auch eine unzureichend gründliche Mundhygiene, die die Entstehung der Tumore begünstigen kann. So können sowohl die Zahnfleisch- und Mundgesundheit, chronische Entzündungen als auch die Zahl der kariösen Zähne bei einer Tumorentstehung von Bedeutung sein. „Es gibt auch bestimmte Risikofaktoren in der Arbeitswelt“, fügt Prof. Bloching hinzu, „Diese sind teilweise noch nicht anerkannt, wir haben aber Hinweise, dass Chemikalien und bestimmte Kaltschneideöle und Lösungsmittel das Risiko einer Erkrankung erhöhen.“

Therapie und Nachsorge: Individuelle Behandlungen für mehr Wohlbefinden

Während ein Karzinom im Mund- und Rachenraum in einem frühen Stadium meist operativ entfernt wird, müssen fortgeschrittene Tumore im Normalfall multimodal behandelt werden. Die Behandlung umfasst dann eine OP sowie eine Radio-Chemotherapie. „Im Einzelfall kann man auch nur eine Radio-Chemotherapie einsetzen“, erklärt Marc Bloching, „Wichtig ist uns aber vor allem eine individuelle Behandlung. Denn es gibt Tumore an Stellen, die funktionell fürs Weiterleben unheimlich wichtig sind.“ Muss auf Grund eines Zungengrundkarzinoms der Zungengrund entfernt werden, so können die Patienten oft nicht mehr richtig schlucken und haben dann dauerhaft einen Luftröhrenschnitt. Einschränkungen dieser Art beeinträchtigen somit in einem hohen Maße die Lebensqualität der Betroffenen. Wurde vor einigen Jahren noch äußerst radikal operiert, so können Prof. Bloching und seine Kollegen die Sicherheitsbestände bei einer Operation heute jedoch wesentlich kleiner gestalten und Verstümmelungen vermeiden. Der Experte bestätigt: „Der Trend geht zur minimalinvasiven Chirurgie. Früher haben wir viel offen operiert, heute arbeiten wir vermehrt endoskopisch, mikroskopisch mit dem Laser oder im Einzelfall mit dem Operationsroboter. Da ist viel möglich.“ Funktionseinschränkungen wie Schluck- und Sprechbeschwerden, irreversible Geschmacksstörungen oder Mundtrockenheit lassen sich dennoch nicht ausschließen. Begleitende Maßnahmen wie beispielsweise die Spülung der Speicheldrüsen mittels eines Endoskops sind jedoch innovative medizinische Alternativen, die den Patienten den Weg zurück in ein normales Leben erleichtern können. Und auch die Nachsorge sollte nicht vernachlässigt werden, empfiehlt Prof. Bloching: „Im ersten Jahr sollte man alle vier bis sechs Wochen einen Arzt raufschauen lassen. Die meisten Rezidive kommen innerhalb von ein bis zwei Jahren. Außerdem überprüfen wir unsere Patienten auch einmal im Jahr zur Vorsorge unter Narkose, da wir wissen, dass Tabak und Alkohol nicht nur den Mund- und Rachenraum schädigen, sondern auch in anderen Regionen Karzinome entstehen können.“ Grundsätzlich rät der Experte dazu, sich nur in Zentren wie dem Helios Klinikum in Berlin-Buch behandeln zu lassen, die eine allgemeine Nachsorge durchführen und diese als ein Gütesiegel ihrer Behandlungsmethoden betrachten.

Krebs-Infotag am 09. November
Am Samstag, 09. November sprechen Spezialisten von 9 bis 15 Uhr im Helios Klinikum Berlin-Buch in Seminaren mit Interessierten über moderne Krebsmedizin. Der TV-Mediziner Dr. Carsten Lekutat moderiert eine Expertenrunde zur fachübergreifenden Krebsbehandlung. Interessierte können sich über die Website anmelden, aber auch spontane Teilnehmer sind willkommen.

www.helios-gesundheit.de/krebs-weiter-leben

 

leben, bilden / 27.09.2019
Die Gen-Schere im Planetarium

Zeiss-Grossplanetarium (Foto: © SPB, Foto: Natalie Toczek)
Zeiss-Grossplanetarium (Foto: © SPB, Foto: Natalie Toczek)

Am 1. Oktober 2019 erobern die Mikroorganismen das Zeiss-Großplanetarium: Um 16:00 Uhr spricht die Mikrobiologin Prof. Dr. Dina Grohmann von der Universität Regensburg im Planetariumssaal über die Herausforderungen, die die neue Gen-Schere CRISPR-Cas gerade für Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler mit sich bringt. „CRISPR-Cas: Im Spannungsfeld zwischen Genchirurgie und Verantwortungsbewusstsein“ ist der Titel ihres Vortrages. Unterstützt wird Prof. Grohmann dabei von der Künstlerin Sheree Domingo, die als Brückenbauerin die Perspektive des wissenschaftlichen Laien ins Spiel bringen wird. Anschließend wird die Diskussion für Fragen aus dem Publikum geöffnet werden.

Der Vortrag ist die Auftaktveranstaltung zur Reihe „Neue Wege in der Biomedizin. Aktuelle Forschungsthemen vom Campus Berlin-Buch“ und wird in Zusammenarbeit mit „CRISPR-Whisper“ angeboten. CRISPR-Whisper ist ein Wissenschaftskommunikations-Projekt der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG). Der gleichnamige Online-Blog sowie die Veranstaltungen werden vom Verein Science Bridge e.V. an der Universität Kassel organisiert.

Die CRISPR-Whisper-Events haben das Ziel, den Menschen wissenschaftliche Inhalte näher zu bringen und Fragen zu beantworten. Deswegen wird auch Raum zum Diskutieren sein.

Der Besuch der Vorlesung kann als Lehrerfortbildung angerechnet werden. Gäste erhalten auf Wunsch eine Teilnahmebescheinigung. Der Eintritt ist frei, um Anmeldung wird gebeten unter: info@planetarium.berlin

CRISPR-Cas: Im Spannungsfeld zwischen Genchirurgie und Verantwortungsbewusstsein
Dialogvortrag mit Prof. Dr. Dina Grohmann, Lehrstuhl für Mikrobiologie, Universität Regensburg, und Sheree Domingo, Zeichnerin und Illustratorin, Berlin, 1. Oktober 2019, 16:00 Uhr, Zeiss-Großplanetarium, Prenzlauer Allee 80, 10405 Berlin

Foto: © SPB (Foto: Natalie Toczek)

forschen / 10.09.2019
Volker Haucke in die „Academia Europaea“ aufgenommen

Prof. Volker Haucke, Direktor am Leibniz-Forschungsinstitut für Molekulare Pharmakologie (FMP) und Mitglied des Exzellenzclusters NeuroCure, ist in die renommierte „Academia Europaea“ gewählt worden.

Die „Academia Europaea“ ist eine europäische, nichtstaatliche Vereinigung, die als Akademie fungiert. Die Mitglieder sind Wissenschaftler*innen, die sich gemeinsam für die Förderung von Lernen, Bildung und Forschung einsetzen. Die „Academia Europaea“ mit Sitz in London wurde 1988 auf Initiative der britischen Royal Society und anderer nationaler Akademien in Europa gegründet. Die aktuelle Mitgliederzahl liegt bei rund 4.000, darunter führende Experten u.a. aus den Bereichen Physik und Technik, Biowissenschaften und Medizin.

Volker Haucke promovierte 1997 am Biozentrum der Universität Basel, Schweiz, mit Studien zur mitochondrialen Biogenese in der Gruppe von Gottfried (Jeff) Schatz. Nach seiner Postdoc-Zeit als Fellow der EMBO und des Human Frontier Science Program (HFSP) in der Gruppe von Pietro De Camilli an der Yale University School of Medicine gründete er sein eigenes Labor an der Universität Göttingen als Mitglied des EMBO Young Investigator Programms. Im Jahr 2003 wurde er zum ordentlichen Professor für Biochemie an der Freien Universität Berlin ernannt. Seit 2012 ist Volker Haucke Direktor am Leibniz-Forschungsinstitut für Molekulare Pharmakologie und Professor für Molekulare Pharmakologie an der Freien Universität Berlin sowie Mitglied im Exzellenzcluster NeuroCure.

Gemeinsam mit seinem Team untersucht Volker Haucke die molekularen Mechanismen der Endozytose und der endolysosomalen Membrandynamik sowie ihre Rolle bei der Zellsignalisierung und Neurotransmission. Ziel seiner Arbeit ist es, neue Strategien für akute chemische und pharmakologische Störungen zu entwickeln.

Volker Haucke wurde in der Vergangenheit bereits mehrfach für seine Arbeiten ausgezeichnet, so u.a. mit dem Avanti Award der American Society for Biochemistry & Molecular Biology und dem Feldberg Preis 2020.

Weitere Informationen zur Academia Europaea: https://www.ae-info.org/ 

Das Leibniz-Forschungsinstitut für Molekulare Pharmakologie (FMP) gehört zum Forschungsverbund Berlin e.V. (FVB), einem Zusammenschluss von acht natur-, lebens- und umweltwissenschaftlichen Instituten in Berlin. In ihnen arbeiten mehr als 1.900 Mitarbeiter. Die vielfach ausgezeichneten Einrichtungen sind Mitglieder der Leibniz-Gemeinschaft. Entstanden ist der Forschungsverbund 1992 in einer einzigartigen historischen Situation aus der ehemaligen Akademie der Wissenschaften der DDR.

www.fmp-berlin.de

investieren / 04.09.2019
Forschung für ein langes Leben

Um von Nacktmullen zu lernen und so neue Therapien gegen Herzleiden und Schlaganfall zu entwickeln, erhält die MDC-Forscherin Jane Reznick einen ERC Starting Grant.
Um von Nacktmullen zu lernen und so neue Therapien gegen Herzleiden und Schlaganfall zu entwickeln, erhält die MDC-Forscherin Jane Reznick einen ERC Starting Grant.

Um von Nacktmullen zu lernen und so neue Therapien gegen Herzleiden und Schlaganfall zu entwickeln, erhält die MDC-Forscherin Jane Reznick einen ERC Starting Grant. Sie baut eine eigene Arbeitsgruppe auf und wird fünf Jahre lang mit 1,55 Millionen Euro gefördert.

Nacktmulle sind faszinierende Wesen. Die ostafrikanischen Nager werden für ein Tier ihrer Größe nahezu unfassbar alt und erkranken in ihrem meist mehr als drei Jahrzehnte währenden Leben praktisch nie an Herzleiden oder Krebs. Zudem können sie fast zwanzig Minuten ohne Sauerstoff auskommen, ohne dass ihr Gehirn dabei Schaden nimmt. Das Hirn einer Maus beispielsweise ist schon nach einer Minute Sauerstoffentzug irreparabel zerstört. Und auch der Mensch schafft es ohne ausgefeiltes Training meist nicht länger als zwei, drei Minuten, die Luft anzuhalten.

Die Strategien zu verstehen, mit deren Hilfe sich die Nacktmulle im Laufe der Evolution ihre beeindruckenden Eigenschaften zugelegt haben, ist eines der wichtigsten Ziele der australischen Wissenschaftlerin Dr. Jane Reznick, die seit 2011 in der MDC-Arbeitsgruppe „Molekulare Physiologie der somatosensorischen Wahrnehmung“ von Professor Gary Lewin den Stoffwechsel der Nager erforscht. Reznick hofft, dass eines Tages auch der Mensch von ihren Studien profitiert.

Starthilfe für den Aufbau einer Arbeitsgruppe

Große Aufmerksamkeit erregte insbesondere eine vor zwei Jahren im Fachblatt „Science“ erschienene Publikation von Reznick. Gemeinsam mit einem internationalen Team aus 25 Kolleginnen und Kollegen, darunter viele vom MDC, hatte die Wissenschaftlerin damals herausgefunden, mit welchen Stoffwechseltricks Nacktmulle einem länger anhaltenden Sauerstoffmangel trotzen. Dieser kommt in der Natur durchaus häufiger vor: Die Tiere leben in den trockenen Steppen Ostafrikas in weit verzweigten, unterirdischen Höhlen und schlafen dort in der Regel alle auf einem Haufen. Für die unteren Tiere wird die Luft dann schon mal knapp.

Für ihre auf dieser Studie aufbauenden innovativen Forschungspläne wird die 37-jährige Molekularbiologin jetzt mit einem der begehrten Starting Grants des Europäischen Forschungsrats (European Research Council, kurz ERC) belohnt. Mit ihm sollen junge und vielversprechende Forscherinnen und Forscher unterstützt werden, die eine unabhängige Karriere beginnen und dazu eine eigene Arbeitsgruppe aufbauen möchten. In den kommenden fünf Jahren stellt der ERC Reznick zu diesem Zweck insgesamt 1,55 Millionen Euro zur Verfügung. Um eine eigene Arbeitsgruppe zu gründen, wird sie das MDC verlassen.

Dank Fruchtzucker schlägt das Herz auch ohne Sauerstoff

„Sauerstoffmangel im Körper oder einzelnen Organen, auch Hypoxie genannt, ist ein entscheidender Faktor bei vielen Herz-Kreislauf-Problemen, zum Beispiel bei Herzinfarkten oder Schlaganfällen“, sagt Reznick. Auch in bösartigen Tumoren ist die Hypoxie oft ein charakteristisches Merkmal. „Wenn wir die metabolischen Anpassungen der Nacktmulle besser verstehen, können wir vielleicht erklären, warum die Tiere so gut vor kardiovaskulären Erkrankungen und Krebs geschützt sind – und vielleicht auch aus diesem Grund so alt werden können“, sagt Reznick.

In ihrer Studie von 2017 konnte die Forscherin bereits zeigen, dass Nacktmulle bei Sauerstoffmangel ihren Stoffwechsel umstellen. Als Energielieferant dient den Tieren dann nicht länger Traubenzucker (Glukose), sondern Fruchtzucker (Fruktose). Diese Fähigkeit kennt man bislang von keinem anderen Tier, geschweige denn vom Menschen. Die meisten Säuger können Fruktose nur in zwei Organen, der Leber und der Niere, verwerten.

Darüber hinaus hat Reznick untersucht, welche Gene bei dem Wechsel vom Glukose- zum Fruktose-Stoffwechsel in den Nacktmullen besonders aktiv werden. „Einer meiner nächsten Schritte soll es nun sein, diese Gene auch in Mäusen anzuschalten“, sagt sie. „Und meine Hoffnung ist, dass dann auch diese Tiere besser vor den gefährlichen Folgen eines Sauerstoffmangels geschützt sind.“ Denn dann würden sich womöglich auch vergleichbare Therapien für den Menschen entwickeln lassen.

Schutz vor den Folgen eines Herzinfarkts

Reznick hält es durchaus für denkbar, dass es eines Tages gelingen könnte, den menschlichen Energiestoffwechsel im Herz und im Gehirn auf Fruktose umzustellen. „Vielleicht existiert ein solcher Mechanismus bereits und er ist nur stillgelegt“, spekuliert die Forscherin. „Dann könnte man ihn vermutlich gezielt zum Leben erwecken.“ Auf diese Weise würden sich die oft dramatischen Folgen eines Herzinfarkts oder Schlaganfalls eventuell verhindern lassen. „Beide Ereignisse gehen ja mit einer mangelnden Versorgung des betroffenen Organs mit Sauerstoff – und folglich Energie – einher“, erläutert Reznick.

Der Wechsel vom Glukose- zum Fruktose-Stoffwechsel ist nur eine Strategie des Nacktmulls, die Reznick entdeckt hat. „Wir kennen inzwischen noch weitere metabolische Tricks, mit denen das Tier reagiert, wenn der Sauerstoff knapp wird“, sagt die Wissenschaftlerin. „Und offenbar tragen auch sie dazu bei, dass die Mulle so gesund sind und lange leben.“ In den kommenden Jahren will Reznick daher ergründen, welche Gene bei diesen Strategien aktiv sind und welche Signalwege angeschaltet werden. „Womöglich sind mehrere solcher Mechanismen auch beim Menschen vorhanden und nur stillgelegt“, sagt sie. „Könnten wir sie anschalten, ließe sich so vermutlich einer Vielzahl kardiovaskulärer Erkrankungen vorbeugen – die derzeit mit steigendem Alter ja leider zunehmen.“

Den ERC hat die Forscherin mit ihren Plänen jedenfalls überzeugen können. „Der Nacktmull, der weltweit bisher nur in sehr wenigen Laboren erforscht wird, ist bestimmt in der Lage, uns zu einem besseren Verständnis für die metabolischen Anpassungen zu verhelfen, mit deren Hilfe ein Lebewesen Sauerstoffmangel für einen gewissen Zeitraum unbeschadet übersteht“, sagt sie. „Mit Mäusen oder anderen Modellorganismen, die keine den Mullen vergleichbare Tricks auf Lager haben, wäre das sicherlich nicht möglich.“

ERC Starting Grants für vielversprechende Wissenschaft

ERC Starting Grants werden an Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler jeder Nationalität vergeben, die seit ihrer Promotion (oder einem gleichwertigen Abschluss) zwei bis sieben Jahre Erfahrung gesammelt haben und über eine vielversprechende wissenschaftliche Erfolgsbilanz verfügen. Die Forschung muss in einer öffentlichen oder privaten Forschungseinrichtung mit Sitz in einem der EU-Mitgliedstaaten oder assoziierten Länder durchgeführt werden. Die Förderung (maximal 2,5 Million Euro pro Zuschuss, davon bis zu 1 Million Euro zur Deckung außergewöhnlicher Kosten) ist für einen Zeitraum von bis zu fünf Jahren vorgesehen. In diesem Jahr erhalten 408 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler die begehrte Förderung.
 

Foto: Dr. Jane Reznick. (Foto: Felix Petermann, MDC)

mdc-berlin.de

leben, bilden / 02.09.2019
Eröffnung Sportfläche der Marianne-Buggenhagen-Schule

Schulsportfest am 17. September 2019

Pünktlich zum Schuljahr 2019/2020 wurde die Sanierung der Sportfläche der Marianne-Buggenhagen-Schule für Körperbehinderte, Ernst-Busch-Str. 27 in Buch fertiggestellt. Zum diesjährigen Sportfest der Schule am Dienstag, dem 17. September 2019 wird die Anlage um 8.00 Uhr durch Dr. Torsten Kühne (CDU), Pankower Stadtrat für Schule, Sport, Facility Management und Gesundheit, feierlich eröffnet.\n

Neben dem Schulsport der Marianne-Buggenhagen-Schule und drei weiteren Schulen aus dem näheren Umfeld, wird die Sportanlage von zwei Sportvereinen genutzt. Die intensiv genutzte Sportfläche war nach 17 Jahren stark verschlissen und entsprach nicht mehr den heutigen Anforderungen. Es wurden diverse Beschädigungen und Unebenheiten auf dem Kunststoffrasen festgestellt, die im schlimmsten Fall eine gesundheitliche Gefährdung dargestellt hätten. Es musste also schnell gehandelt werden. Mit Mitteln aus dem Förderprogramm Stadtumbau konnte die Sportanlage nun grundlegend saniert, den besonderen Bedürfnissen der Kinder und Jugendlichen der Klassen 1 bis 10 angepasst und für den Vereinssport wieder attraktiv gemacht werden.

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Nach der Sanierung gibt es jetzt zwei Weitsprunggruben, eine Kugelstoßanlage mit neuem Tennenbelag, ein neues Kleinspielfeld für Basketball, vier Feldhockeytore und ein neues Kunstrasenspielfeld. Die Sportanlage ist behindertengerecht umgestaltet - so sind z. B. die Kugelstoßkreise mit zusätzlichen Hülsen für die Halterungen von Rollstühlen ausgestattet und die Basketballständer sowie die Volleyballanlage höhenverstellbar.

forschen, heilen / 30.08.2019
MDC zum Abschied von Charité-Chef Karl Max Einhäupl und Amtsübernahme von Heyo Kroemer: Faire Zusammenarbeit

Zum Abschied von Karl Max Einhäupl als Vorstandschef der Berliner Charité würdigt Thomas Sommer, Wissenschaftlicher Vorstand des MDC (komm.), die Verdienste Einhäupls und lobt die gute und faire Zusammenarbeit. Dem neuen Charité-Chef Heyo Kroemer wünscht Sommer eine glückliche Hand und viel Erfolg.

„Karl Max Einhäupl hat viel für die Charité, für Berlin und vor allem für die Patientinnen und Patienten getan“, erklärt Sommer zum Abschied Einhäupls. „Einhäupl hat die Charité geprägt. Unter enormem Spardruck hat er das Klinikum modernisiert und das internationale Renommee der Charité gestärkt. Das ist sein großes Verdienst“, sagt Sommer. Zudem lobt Sommer die fruchtbare Zusammenarbeit und den guten Austausch zwischen Charité und Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin in den vergangenen Jahren. „Unsere Kooperation war und ist auf ein stets ein gutes, kollegiales und respektvolles Miteinander begründet – das verdanken wir auch Karl Max Einhäupls fairer und unkomplizierter Art und seinem großen persönlichen Einsatz. Mit ihm geht es immer um das gemeinsame Ziel: den medizinischen Fortschritt. Dafür sagen wir Herrn Prof. Einhäupl von ganzem Herzen Dank“, sagt Sommer weiter.

Einhäupl übergibt nach elf Jahren sein Amt als Vorstandvorsitzender zum 1. September 2019 an Heyo Kroemer, bislang Chef der Göttinger Universitätsmedizin. Dem künftigen neuen Vorstandschef der Charité wünscht Sommer viel Erfolg und eine glückliche Hand. „Die Charité gehört zu den bekanntesten Krankenhäusern Europas, wenn nicht der Welt. Sie kann sich glücklich schätzen, diesen erfahrenen Manager an der Spitze zu haben. Ich gratuliere Heyo Kroemer, mit dem ich früher bereits gut zusammengearbeitet habe, und wünsche ihm einen guten Start und viel Erfolg bei den bevorstehenden Herausforderungen. Ich freue mich auf die Zusammenarbeit“, sagt Sommer.

Hintergrund zur Kooperation von Charité und MDC

Das MDC und die Charité arbeiten auf vielfältige Weise zusammen. So ist die Charité wichtiger universitärer Partner für die translationale Forschung des MDC; sie vereinigt die medizinischen Fakultäten der Freien Universität Berlin und der Humboldt-Universität zu Berlin (HU). MDC-Professoren lehren an beiden Universitäten. Gemeinsam mit dem MDC und der Charité gründete die HU 2013 das Integrative Research Institute (IRI) for the Life Sciences. Es verfolgt die biomedizinische Spitzenforschung mit einem interdisziplinären und interinstitutionellen Ansatz.

Seit dem Jahr 2007 betreiben das MDC und die Charité gemeinsam das Experimental and Clinical Research Center (ECRC), ein Zentrum für translationale Medizin auf dem Campus Buch. Am ECRC arbeiten Grundlagenforscher und Kliniker in gemeinsamen Projekten eng zusammen.  Außerdem wurde ein Ausbildungsprogramm für junge Kliniker eingerichtet, die in einem der MDC-Labors qualifiziert werden möchten. Das ECRC beherbergt auch spezialisierte ambulante Kliniken der Charité. In den Hochschulambulanzen und Sprechstunden auf dem Campus Berlin-Buch arbeiten Forscher des MDC und Kliniker eng zusammen.

Im Juli 2019 hat die Charité zusammen mit den drei anderen großen Berliner Universitäten im Exzellenzwettbewerb des Bundes den Elitestatus errungen. An der „Berlin University Alliance“ ist auch das MDC beteiligt. Es ist Teil der Exzellenzcluster Neurocure und Math+, außerdem wirkt das Zentrum an diversen Graduiertenschulen mit.

MDC und die Charité haben in den vergangenen Jahren gemeinsam das Fundament für das Berliner Instituts für Gesundheit (BIH) gelegt. Das BIH wird künftig als dritte Säule neben Fakultät und Klinikum in die Charité integriert. Das MDC soll privilegierter Partner des BIH werden. Auf dem Forschungscampus Berlin-Buch entsteht in direkter Nachbarschaft zum MDC aktuell ein neues Gebäude, das ein zentraler Standort für das BIH sein wird. Der Neubau trägt den Namen der 1935 vertriebenen Berliner Kinderärztin Käthe Beutler.

Foto: Karl Max Einhäupl (Foto: Peter Himsel / MDC)\n


Kontakt:

Jutta Kramm
Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin in der Helmholtz-Gemeinschaft (MDC)
Leiterin der Abteilung Kommunikation
030-9406-2140
jutta.kramm@mdc-berlin.de

Das Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin (MDC)

Das Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin in der Helmholtz-Gemeinschaft (MDC) wurde 1992 in Berlin gegründet. Es ist nach dem deutsch-amerikanischen Physiker Max Delbrück benannt, dem 1969 der Nobelpreis für Physiologie und Medizin verliehen wurde. Aufgabe des MDC ist die Erforschung molekularer Mechanismen, um die Ursachen von Krankheiten zu verstehen und sie besser zu diagnostizieren, verhüten und wirksam bekämpfen zu können. Dabei kooperiert das MDC mit der Charité – Universitätsmedizin Berlin und dem Berlin Institute of Health (BIH) sowie mit nationalen Partnern, z.B. dem Deutschen Zentrum für Herz-Kreislauf-Forschung (DHZK), und zahlreichen internationalen Forschungseinrichtungen. Am MDC arbeiten mehr als 1.600 Beschäftigte und Gäste aus nahezu 60 Ländern; davon sind fast 1.300 in der Wissenschaft tätig. Es wird zu 90 Prozent vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und zu 10 Prozent vom Land Berlin finanziert und ist Mitglied in der Helmholtz-Gemeinschaft deutscher Forschungszentren.

forschen / 28.08.2019
Neuer Signalweg für das mTor-abhängige Zellwachstum entdeckt

Die Aktivierung des mTor-Komplexes 1 in der Zelle ist zentral für viele lebenswichtige Vorgänge im Körper, zum Beispiel für das Zellwachstum und den Stoffwechsel. Ist dieser Signalweg jedoch überaktiv, können Krankheiten wie diabetische Insulinresistenz oder Krebs resultieren. Ein Team um den Forscher Volker Haucke (Leibniz-Forschungsinstitut für Molekulare Pharmakologie und Freie Universität Berlin) hat nun herausgefunden, wie eine bestimmte Lipid-Kinase reguliert wird, die entscheidend für die Inaktivierung des mTor-Komplexes 1 ist und damit einen neuen Angriffspunkt zur Behandlung von Diabetes und Krebs darstellt. Die Ergebnisse sind soeben in der renommierten Fachzeitschrift „Nature Cell Biology“ erschienen.

Signalwege in Körperzellen sind enorm komplex: Damit ein bestimmter Mechanismus ausgelöst wird, müssen mehrere „Schalter“ in einer festgelegten Reihenfolge „umgelegt“ werden. Diese „Schalter“ zu finden, kann jedoch knifflig sein, weil an der zellulären Signalübermittlung zahlreiche Substanzen und Stoffkomplexe beteiligt sind, deren Rolle nicht immer einfach zu identifizieren ist. So war lange unbekannt, wie der mTor-Komplex 1 in der Zelle deaktiviert werden kann. Diesen „Schalter“ hatten Forschende des FMP bereits 2017 identifizieren können: Eine bestimmte Lipid-Kinase (PI3KC2ß) fungiert als natürliche Bremse für das Protein mTor und sorgt dafür, dass der mTor-Komplex 1 abgeschaltet wird, etwa wenn bestimmte hormonelle Signale wie Insulin ausbleiben.

Alexander Wallroth aus der Arbeitsgruppe von Volker Haucke hat nun genauer untersucht, wie diese Lipid-Kinase reguliert wird. „Wir haben die Lipidkinase auf verschiedene Weise manipuliert und uns angeschaut, welche Effekte das auf die Aktivität von mTOR und auf das Zellwachstum hat“, so der Biologe. Dabei fanden die Forschenden einen Mechanismus, wie die Lipid-Kinase PI3KC2ß inaktiviert wird. Eine wichtige Rolle spielt dabei eine weitere Kinase, die Protein-Kinase N (PKN). Sie hemmt die Lipid-Kinase PI3KC2ß und sorgt dadurch indirekt für die Aktivierung von mTOR. Die Proteinkinase N wird über Wachstumsfaktoren reguliert: Wachstumsfaktoren stimulieren an der Zellmembran den mTor-Komplex 2, den zweiten Protein-Komplex, in dem mTor in der Zelle vorliegt. Dieser wiederum aktiviert die PKN, die ihrerseits die Lipid-Kinase deaktiviert.

„Damit haben wir zwei weitere Komponenten gefunden, die pharmaklogisch angegriffen werden könnten“, erklärt Alexander Wallroth. Schafft man es nämlich, PKN zu hemmen, wird die Lipid-Kinase PI3KC2ß aktiviert und schlussendlich mTOR-abhängiges Zellwachstum unterbunden. Wird der Signalweg über Wachstumsfaktoren, den mTor-Komplex 2 und, schließlich, PKN hingegen aktiviert, bleibt die Lipid-Kinase inaktiv und der mTOR-Komplex 1 kann das Zellwachstum befördern. Inhibitoren, die PKN hemmen könnten, kennt man bereits. Diese sind allerdings nicht sehr spezifisch und blockieren auch viele andere lebenswichtige Vorgänge in der Zelle, so dass sie im lebenden Gewebe derzeit noch nicht eingesetzt werden können.

„Interessant an unseren Ergebnissen ist insbesondere, dass wir einen zellbiologischen Signalweg gefunden haben, der die mTor-Komplexe 1 und 2 miteinander verbindet. Schaltet man z.B. 2 aus, wirkt sich das auch auf 1 aus“, sagt Alexander Wallroth. So konnten die Forschenden in der vorangegangenen Arbeit zeigen, dass die Lipid-Kinase PI3KC2ß direkt auf den mTor-Komplex 1 einwirkt, wenn sie aktiviert ist. Wird nun durch mTor-Komplex 2 die PKN aktiviert und damit die Lipid-Kinase deaktiviert, wirkt sich das auch auf den mTor-Komplex 1 aus. Über den mTor-Komplex 2 war im Verhältnis zu Komplex 1 bisher weniger bekannt. Die vorliegenden Ergebnisse zeigen nun, dass mTOR Komplex 2 die Aktivität des wichtigen Komplex 1 mitsteuert. „Das gibt weiteren Forschungen zu medizinischen Eingriffsmöglichkeiten bei verschiedenen Krankheiten wie Insulinresistenz oder Krebs neuen Spielraum“, betont Alexander Wallroth.\n

 

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Abbildung: Links: Protein-Kinase N (PKN) ist aktiv und inhibitiert PI3KC2ß (grün eingefärbt). Rechts: PKN fehlt. Das führt dazu, dass PI3KC2ß die Lokalisation in der Zelle ändert und aktiv ist. | Alexander Wallroth, FMP

Quelle:
Marat, A.L., Wallroth, A., Lo, W., Müller, R., Norata, G.D., Falsaca, M., Schultz, C., Haucke, V. (2017) mTORC1 activity repression by late endosomal phosphatidylinositol 3,4 bisphosphate. Science, Ausgabe vom 2. Juni 2017

Wallroth, A., Koch, P. A., Marat, A. L., Krause, E., Haucke, V. (2019). Protein kinase N controls a lysosomal lipid switch to facilitate nutrient signalling via mTORC1. Nature Cell Biology, Ausgabe September 2019

Das Leibniz-Forschungsinstitut für Molekulare Pharmakologie (FMP) gehört zum Forschungsverbund Berlin e.V. (FVB), einem Zusammenschluss von acht natur-, lebens- und umweltwissenschaftlichen Instituten in Berlin. In ihnen arbeiten mehr als 1.900 Mitarbeiter. Die vielfach ausgezeichneten Einrichtungen sind Mitglieder der Leibniz-Gemeinschaft. Entstanden ist der Forschungsverbund 1992 in einer einzigartigen historischen Situation aus der ehemaligen Akademie der Wissenschaften der DDR.

 

leben / 28.08.2019
„Pankow bekennt Farbe! Gegen Rassismus. Für Menschenrechte“

Am 7. und 8. September 2019 feiert Pankow zum 50. Mal das Fest an der Panke. Der Marktplatz von Pankow, die Ossietzkystraße und die Breite Straße sind ab Samstag 10 Uhr bis Sonntag 20 Uhr für zahlreiche Schausteller, Fahrgeschäfte, Kinderattraktionen und Kunsthandwerk gesperrt. Erstmals präsentieren sich die Pankower Migrant*innenorganisationen, die Frauenprojekte und Willkommensinitiativen gemeinsam mit dem Bezirksamt Pankow an einem großen gelben Gemeinschaftsstand unter dem Motto „Pankow bekennt Farbe! Gegen Rassismus. Für Menschenrechte.“\n

Die Vereine stellen ihre Arbeit vor und bieten viele Mitmach-Aktionen für Kinder und Erwachsene. Zudem wird in diesem Jahr auch erstmals das Bühnenprogramm PANKOW TANZT auf der Hauptbühne von migrantischen Künstler*innen mitgestaltet. Auch die neue Bezirksfahne für Vielfalt wird auf dem Fest zu sehen sein. Sie ist im März 2019 in Zusammenarbeit mit dem Künstlerinnen-Kollektiv migrantas entstanden.

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„Ich freue mich sehr darüber, dass zu dem 50. Jubiläum das traditionelle Pankower Fest noch bunter wird als sonst und wir damit klar Haltung zeigen für ein vielfältiges und solidarisches Pankow!“, sagt Bezirksbürgermeister Sören Benn (DIE LINKE). Gemeinsam mit Gästen aus den Pankower Partnerstädten Kolberg (Polen) und Ashkelon (Israel) eröffnet er das Panke-Fest am Samstag um 14 Uhr.

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Den Auftakt des Wochenendes bildet am Vorabend die große Fest-Veranstaltung zum 25-jährigen Jubiläum der Städtepartnerschaften mit geladenen internationalen Gästen. Weitere Infos beim Büro der Integrationsbeauftragten, Frau Birgit Gust, Birgit.Gust@ba-pankow.berlin.de, Tel.: 030-90295 2431.

investieren, produzieren / 27.08.2019
Eckert & Ziegler: zusätzliche Produktionskapazitäten für Gallium-68-Generatoren von Aufsichtsbehörden freigegeben

Die Eckert & Ziegler AG (ISIN DE0005659700), ein Spezialist für isotopentechnische Anwendungen in Medizin, Wissenschaft und Industrie, hat im Rahmen eines mehrwöchigen Audits sowohl vom Berliner Landesamt für Gesundheit und Soziales als auch von der amerikanischen Bundesgesundheitsbehörde Food and Drug Administration (FDA) die Herstellungserlaubnis für zusätzliche Produktionslinien für Ge-68/Ga-68-Generatoren (GalliaPharm®) erhalten. Beide Abnahmen erfolgten ohne wesentliche Auflagen oder Vorbehalte. Die zusätzlichen Kapazitäten stehen ab sofort zur Verfügung.

Aufgrund von Lieferengpässen im Sommer 2018 hatte Eckert & Ziegler im letzten Jahr bereits in seine Produktionskapazitäten für den in der Präzisionsonkologie stark nachgefragten Grundstoff Ga-68 investiert und eine Kapazitätserweiterung angekündigt. Die Herstellungserlaubnis wurde jetzt plangemäß am 23.8.2019 von der US-amerikanischen Arzneimittelbehörde Food and Drug Administration (FDA) und zuvor vom Berliner Landesamt für Gesundheit und Soziales erteilt.

„Wir freuen uns, diesen Meilenstein hinter uns gebracht zu haben und fühlen uns jetzt für den Nachfrageschub gerüstet, der sich schon im kommenden Jahr mit einem erfolgreichen Abschluss diverser klinischer Entwicklungen ergeben könnte. Im Moment befindet sich ein halbes Dutzend radiopharmazeutischer Substanzen von internationalen Pharmaunternehmen in fortgeschrittenen klinischen Prüfungen, darunter auch für große Indikationen wie Prostatakrebs,“ erklärt Dr. Lutz Helmke, Mitglied des Vorstands der Eckert & Ziegler AG und verantwortlich für das Segment Radiopharma.

Bei Ge-68/Ga-68-Generatoren handelt es sich um Radionuklidgeneratoren, die das für die Positronenemissionstomographie (PET) wichtige Nuklid Gallium-68 verfügbar machen. Vor Ort in der Klinik kann das Radionuklid an ein diagnostisch nutzbares Biomolekül gekoppelt und das anwendungsfertige Arzneimittel für die PET-Diagnostik eingesetzt werden. Klinische Anwendung finden Gallium-68 markierte Diagnostika vorwiegend in der Präzisionsonkologie, bei der das Radiopharmazeutikum dem Patienten injiziert wird und im Körper direkt zu den Tumorzellen geführt wird.

Die Besonderheit der Gallium-68-basierten Technologie besteht darin, dass im Unterschied zu Fluor-18 oder Kohlenstoff-11 basierten Diagnostika hier kein teures Zyklotron erforderlich ist, was in den nuklearmedizinischen Kliniken und Praxen Kosten senkt und Flexibilität erhöht.

Über Eckert & Ziegler.
Die Eckert & Ziegler Strahlen- und Medizintechnik AG gehört mit rund 800 Mitarbeitern zu den weltweit größten Anbietern von isotopentechnischen Komponenten für Strahlentherapie und Nuklearmedizin. Die Eckert & Ziegler Aktie (ISIN DE0005659700) ist im SDAX der Deutschen Börse gelistet.

leben, bilden / 26.08.2019
Theodor Fontane in Berlin-Buch

Szenische Führungen zum Tag des offenen Denkmals am 8. September 2019
 
Schülerinnen und Schüler der Ev. Schule Buch präsentieren am Sonntag, dem 8. September 2019, anlässlich des Tages des offenen Denkmals, die Ergebnisse ihrer Beschäftigung mit dem Besuch des Schriftstellers Theodor Fontane 1860 im Dorfe Buch, im Rahmen einer Projektwoche vom 26. bis zum 30. August 2019.\n

Beginn der szenischen Führungen am Aufführungstag ist jeweils 13 und 15 Uhr, Treffpunkt: Alt Buch (Eingang Schlosspark). Ausgangspunkt für das Projekt ist ein Fontanetext aus dem Band "Spreeland", seiner Wanderungen durch die Mark Brandenburg. Die Schülerinnen und Schüler der sechsten Jahrgangsstufe werden sich mit den verschiedenen Stationen der Reisebeschreibungen Fontanes – darunter der Besuch des Parks und die Übernachtung im damaligen Schlosskrug – auseinandersetzen, der Geschichte Buchs und seiner Bewohnerschaft nachspüren und sich auf historische Spurensuche begeben. Neben dem Literaten Theodor Fontane, treten im Verlaufe der szenischen Führungen Persönlichkeiten auf, die die Entwicklung durch den Auf- und Ausbau des Dorfes mit Gutshof, Schloss, Park und Kirchbau geprägt haben. Für die Präsentation entstehen im Verlaufe der Projektwoche Ausstattung und Requisite.

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Eine Veranstaltung des Museums Pankow in Kooperation mit der Ev. Schule Buch, mit Unterstützung von Denk mal an Berlin e.V. und der Jugendkunstschule Pankow.

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Eine vorherige Anmeldung ist erwünscht: museumsek@ba-pankow.berlin.de

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Der Eintritt ist frei.

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Weitere Infos unter: 030 90295 3917.

leben, bilden / 23.08.2019
Jugendjury - Neue Ideen für ein besseres Pankow

 Die Jugendjury Pankow 2019 „Läuft bei euch?“, gefördert durch den Jugend-Demokratiefonds Berlin und das Jugendamt Pankow, unterstützt junge Menschen im Alter von 12 bis 21 Jahren finanziell bei der Umsetzung von Projektideen. Es stehen bis zu 1.000 EUR für jedes Projekt zur Verfügung. Wie viel Geld es am Ende gibt, entscheiden die Jugendlichen selbst. Sie stellen gleichzeitig die Jury dar. Am Tag der Jurysitzung werden alle eingereichten Projektideen vorgestellt und die Jurymitglieder beraten sich über die finanzielle Zuwendung.\n

Rona Tietje, Jugendstadträtin im Bezirksamt Pankow, sieht in der Jugendjury eine Möglichkeit, junge Menschen bei der Umsetzung eigener Ideen zu unterstützen und Beteiligungsprozesse erfahrbar zu machen. „Die Jugendjury ermöglicht es Kindern und Jugendlichen, ihre eigenen Projekte zu entwickeln - von der ersten Skizze bis zur Realisierung. Über die Förderung entscheiden sie selbst. Auf diese Weise erleben und gestalten sie Partizipation und Demokratie ganz direkt. Ich freue mich, wenn auch in dieser Runde wieder viele kreative Ideen von den Kindern und Jugendlichen aus Pankow eingereicht werden.“

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Nach der erfolgreichen ersten Runde der Jugendjury am 06.04.2019 konnten neun Projekte gefördert werden. Die Fördersumme von insgesamt 6.002 EUR wurde von den Jurymitgliedern der Projekte folgendermaßen verteilt:

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•    Fempowerment-Wochenende – 724 EUR
•    Was bin ich? – 650 EUR
•    Wanderlust – 977 EUR
•    Meet your European Politician – 867 EUR
•    Breakdance für coole Mädchen – 500 EUR
•    Kochbuch – 400 EUR
•    Raus aus der Stadt rein in die Natur – 797 EUR
•    Einen Raum zum Tanzen – 580 EUR
•    Pausenraum für Schüler*innen – 507 EUR

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Die Projektnamen geben bereits einen Hinweis darauf, was die jungen Menschen dazu bewegt, ein eigenes Projekt durchzuführen und Geld dafür zu beantragen. Es geht beispielsweise um die Auseinandersetzung mit der eigenen Identität und Sexualität, darum Erfahrungen in und mit der Natur zu sammeln sowie um künstlerische Aktivitäten. Eine ausführliche Beschreibung der Projekte folgt wie immer in der abschließenden Dokumentation der Jugendjury, die voraussichtlich im Januar 2020 erscheint und über den Projektträger interAufTact e.V. erhältlich ist sowie auf der Homepagehttp://jugendjury-pankow.blogspot.com/ einsehbar sein wird.
In diesem Jahr gibt es noch zweimal die Möglichkeit der Projektförderung. Die zweite Jugendjury Runde findet am 31. August 2019 im Jugendclub M24 (Mühlenstraße 24) um 11 Uhr statt. Die dritte Jugendjury Runde findet in der gleichen Lokalität am 28. September 2019 statt. Einsendeschluss hierfür ist der 20.September 2019.

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Die Anmeldungen können per E-Mail an jugendjury.pankow@gmail.com oder per Post an Jugendjury-Team, Mühlenstraße 24, 13187 Berlin, eingereicht werden, mit dem Namen/Titel des Projektes, einer kurzen Beschreibung der Projektidee, den Projektmitgliedern und der Summe.
 

heilen / 19.08.2019
Daniel Amrein wird neuer Geschäftsführer im Helios Klinikum Berlin-Buch

Daniel Amrein (34) wird am 01.09.2019 die Geschäftsleitung des Helios Klinikums Berlin-Buch übernehmen. Er folgt in dieser Position auf Dr. Sebastian Heumüller, der seit 01. Juli 2019 Regionalgeschäftsführer der Helios Region Ost mit Kliniken in Berlin, Brandenburg, Sachsen-Anhalt und Sachsen ist. Daniel Amrein ist seit 2016 in verschiedenen Führungspositionen für Helios tätig. Aktuell leitet der gebürtige Neu-Ulmer das Helios Klinikum in Meiningen, Thüringen.

„Als größte Klinik der Helios Region Ost und einer der größten Gesundheitsversorger der Hauptstadt hat es im Helios Klinikum Berlin-Buch mittlerweile Tradition, neue Wege einzuschlagen, um die bestmögliche Gesundheitsversorgung unserer Patienten zu gewährleisten. Ich freue mich, in Daniel Amrein einen Nachfolger gefunden zu haben, der gezeigt hat, dass er Chancen für die Weiterentwicklung von Kliniken erkennt und nutzt“, erläutert Dr. Sebastian Heumüller die Entscheidung zugunsten Herrn Amreins.

„Man bekommt nicht häufig das Angebot, einen Maximalversorger mit solch einem guten Ruf zu leiten,“ begründet Daniel Amrein seinen Wechsel an die Spree. „Mich reizt die Vielfalt der Möglichkeiten hier im Helios Klinikum Berlin-Buch. Das Haus verfügt über Top-Kräfte und modernste medizinische Ausstattung in allen Bereichen. Ich freue mich auf die enge und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit dem Führungsteam und allen Mitarbeitern, um dieses sehr gut aufgestellte Klinikum in den kommenden Jahren stetig weiterzuentwickeln.“

 
Foto: Daniel Amrein wird neuer Klinikgeschäftsführer im Helios Klinikum Berlin-Buch. (Foto: Thomas Oberländer/Helios Kliniken)

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Das Helios Klinikum Berlin-Buch ist ein modernes Krankenhaus der Maximalversorgung mit über 1.000 Betten in mehr als 60 Kliniken, Instituten und spezialisierten Zentren sowie einem Notfallzentrum mit Hubschrauberlandeplatz. Jährlich werden hier mehr als 55.000 stationäre und über 144.000 ambulante Patienten mit hohem medizinischem und pflegerischem Standard in Diagnostik und Therapie fachübergreifend behandelt, insbesondere in interdisziplinären Zentren wie z.B. im Brustzentrum, Darmzentrum, Perinatalzentrum, der Stroke Unit und in der Chest Pain Unit. Die Klinik ist von der Deutschen Krebsgesellschaft als Onkologisches Zentrum und von der Deutschen Diabetes Gesellschaft als „Klinik für Diabetiker geeignet DDG“ zertifiziert.
Gelegen mitten in Berlin-Brandenburg, im grünen Nordosten Berlins in Pankow und in unmittelbarer Nähe zu Barnim, ist das Klinikum mit der S-Bahn (S 2) und Buslinie 893 oder per Auto (ca. 20 km vom Brandenburger Tor entfernt) direkt zu erreichen.

Helios ist Europas führender privater Krankenhausbetreiber mit insgesamt rund 100.000 Mitarbeitern. Zum Unternehmen gehören unter dem Dach der Holding Helios Health die Helios Kliniken in Deutschland und Quirónsalud in Spanien. Rund 19 Millionen Patienten entscheiden sich jährlich für eine medizinische Behandlung bei Helios. 2018 erzielte das Unternehmen in beiden Ländern einen Gesamtumsatz von 9 Milliarden Euro.

In Deutschland verfügt Helios über 86 Kliniken, 126 Medizinische Versorgungszentren (MVZ) und 10 Präventionszentren. Jährlich werden in Deutschland rund 5,3 Millionen Patienten behandelt, davon 4,1 Millionen ambulant. Helios beschäftigt in Deutschland mehr als 66.000 Mitarbeiter und erwirtschaftete 2018 einen Umsatz von rund 6 Milliarden Euro. Helios ist Partner des Kliniknetzwerks „Wir für Gesundheit“. Sitz der Unternehmenszentrale ist Berlin.

Quirónsalud betreibt 47 Kliniken, 57 ambulante Gesundheitszentren sowie rund 300 Einrichtungen für betriebliches Gesundheitsmanagement. Jährlich werden hier rund 13,3 Millionen Patienten behandelt, davon 12,9 Millionen ambulant. Quirónsalud beschäftigt rund 34.000 Mitarbeiter und erwirtschaftete 2018 einen Umsatz von rund 3 Milliarden Euro. Helios Deutschland und Quirónsalud gehören zum Gesundheitskonzern Fresenius.

investieren, produzieren / 13.08.2019
Eckert & Ziegler wächst bei Umsatz und Erträgen

Die Berliner Eckert & Ziegler Strahlen- und Medizintechnik AG (ISIN DE0005659700), ein Spezialist für isotopentechnische Anwendungen in Medizin, Wissenschaft und Industrie hat im ersten Halbjahr 2019 gegenüber dem Vorjahreszeitraum den Konzernumsatz um 10% auf 89,0 Mio. EUR gesteigert. Das Ergebnis pro Aktie legte um 57% auf 2,55 EUR zu.

Den größten Wachstumsschub verzeichnete das Radiopharmasegment, das im Wesentlichen getrieben durch weiter anziehende Umsätze mit pharmazeutischen Radioisotopen seine Verkäufe um 6,3 Mio. Euro oder 41% auf 21,7 Mio. Euro steigerte. Auch das Segment Isotope Products konnte mit einem Umsatzwachstum um 5% oder 4,2 Mio. Euro auf 54,2 Mio. Euro zulegen. Das Segment Strahlentherapie musste dagegen leichte Umsatzeinbußen verzeichnen und erzielte mit 13,2 Mio. Euro etwa 8% geringere Umsätze als im Vorjahreszeitraum.

Der operative Kapitalfluss stieg um 9,1 Mio. Euro auf 14,2 Mio. Euro deutlich an. Ausschlaggebend hierfür waren das um 4,5 Mio. Euro höhere Periodenergebnis und um 1,5 Mio. Euro höhere nicht zahlungswirksame Abschreibungen. In der Summe nahm der Finanzmittelbestand zum 30.06.2019 gegenüber dem Jahresende 2018 um 2,9 Mio. Euro auf nunmehr 57,1 Mio. Euro zu.

Für das Geschäftsjahr 2019 wird ein Umsatz von etwa 180 Mio. EUR und ein Jahresüberschuss von etwa 4,00 EUR je Aktie erwartet. Die Prognosen stehen unter dem Vorbehalt eines Eurokurses von maximal 1,20 USD.

Den vollständigen Quartalsbericht finden Sie hier. \n


Über Eckert & Ziegler.
Die Eckert & Ziegler Strahlen- und Medizintechnik AG gehört mit rund 800 Mitarbeitern zu den weltweit größten Anbietern von isotopentechnischen Komponenten für Strahlentherapie und Nuklearmedizin. Die Eckert & Ziegler Aktie (ISIN DE0005659700) ist im SDAX der Deutschen Börse gelistet.

forschen / 13.08.2019
Gen für säureempfindlichen Ionenkanal identifiziert

Im Körper reguliert ein ausgeklügeltes Transportsystem den Salzgehalt der Zellen und deren Umgebung. Spezielle Kanäle in der Zellmembran sorgen dafür, dass Salzionen zielgerichtet in Zellen ein- oder aus Zellen ausströmen. Das Team um Professor Thomas Jentsch von FMP und MDC hat jetzt die molekularen Bausteine für einen bislang unbekannten Ionenkanal identifiziert.

Membranen, die die Zellen oder Zellorganellen umhüllen, sind normalerweise für geladene Teilchen wie Salzionen undurchlässig. Aber es gibt Schlupflöcher: Transmembran-Proteine können Kanäle bilden, die Ionen hindurch lassen. Solche Ionenkanäle öffnen oder schließen sich meist auf ein bestimmtes Signal hin, das zum Beispiel durch einen Botenstoff oder Änderungen der Membranspannung übermittelt wird. Oft sind die Kanäle auf bestimmte Ionen, zum Beispiel Chlorid, Kalium oder Natrium spezialisiert.

Ein Team um Professor Thomas Jentsch vom Leibniz-Forschungsinstitut für Molekulare Pharmakologie (FMP) und vom Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin in der Helmholtz-Gemeinschaft (MDC) hat nun ein neues Transmembran-Protein namens TMEM206 als neuen Chloridionenkanal identifiziert. Es zeichnet sich durch einen bislang einzigartigen Aktivierungsmechanismus aus: Sinkt der pH-Wert in der Zellumgebung, öffnet sich der Kanal und lässt Chlorid je nach Zelltyp aus der Zelle heraus oder in die Zelle hineinfließen. Diese Art von Ionenkanälen kann möglicherweise eine Rolle bei der Entstehung von Herzinfarkten, Schlaganfällen oder Tumoren spielen, denn bei diesen Erkrankungen kommt es zu einer Ansäuerung im betroffenen Gewebe.

Suche nach der Nadel im Heuhaufen

Ausgangspunkt für die aktuellen Arbeiten war ein Ionenkanal namens ASOR (Acid-Sensitive Outwardly Rectifying anion channel). Vor mehr als zehn Jahren wurden in elektrophysiologischen Studien pH-gesteuerte Chloridströme in Zellen verschiedener Wirbeltiere entdeckt und charakterisiert. „Wie dieser Kanal in der Zellmembran aufgebaut ist, war aber bislang unbekannt. Damals war die Technik noch nicht soweit, dass ein genomweites Screening möglich gewesen wäre. Jetzt haben wir die kodierenden Gensequenzen für das Protein, das den ASOR-Kanal bildet, identifiziert“, erläutert Professor Thomas Jentsch, Leiter der Arbeitsgruppe Physiologie und Pathologie des Ionentransports am MDC und FMP.

Rund vier Jahre haben die Analysen gedauert, denn es mussten viele Methoden angepasst oder neu entwickelt werden. Zum Beispiel hat das Team ein spezielles, optisches Nachweisverfahren für die Funktion des ASOR-Kanals entwickelt, das für Hochdurchsatzverfahren geeignet ist.

Um im kompletten Erbgut nach den für den ASOR-Kanal relevanten DNA-Sequenzen zu suchen, nutzten die Forscherinnen und Forscher ein siRNA-Screening. Dabei wird systematisch Gen für Gen durch kleine RNA-Stücke stillgelegt (small interfering RNA, siRNA) und anschließend werden die funktionellen Konsequenzen analysiert.  Ob das mit diesem Verfahren gefundene Gen wirklich für den Kanal kodiert, prüften sie mithilfe der CRISPR/Cas-Technologie und mit Mutationen, die die Kanaleigenschaften veränderten. „Für uns war es äußerst hilfreich, dass die Screening-Unit am FMP mit ihren Technologie-Plattformen für diese Hochdurchsatzverfahren unsere direkten Nachbarn sind“, erläutert Jentsch. „Dort stehen zahlreiche Roboter, die die Proben pipettieren, und es gibt automatische Anlagen für die Zellkulturen.“ Die siRNA-Bank der Screening Unit beinhaltet siRNAs für alle 20.000 menschliche Gene, die alle durchgecheckt werden müssen. Zur Sicherheit erfolgen drei Durchläufe, so dass letztlich insgesamt 60.000 Einzelergebnisse gescannt und bioinformatisch ausgewertet werden mussten.

Die Identifizierung von TMEM206 ist erst der Anfang

„Die Identifizierung von TMEM206 als grundlegender Baustein des ASOR-Kanals ist ein wichtiger Durchbruch für uns. Dies ermöglicht endlich die Aufklärung der physiologischen Rollen des Kanals“, resümiert Jentsch. Chlorid-Ionen gehören zu den wichtigsten und häufigsten Elektrolyten im Körper. Ihre Konzentration kann sich zwischen Zelläußerem und dem Zytoplasma im Zellinneren sowie in den verschiedenen Organellen stark unterscheiden. Die Zellmembran bildet eine Barriere für das negativ geladene Chlorid, die sie aber mittels spezieller Membranproteine überwinden können. Die Chlorid-Ionen folgen dabei entweder einem Konzentrationsgradienten durch Kanäle oder sie können von Transportproteinen aktiv auf die andere Seite einer Membran gepumpt werden. Chlorid-Kanäle erfüllen äußerst vielfältige biologische Funktionen. Dementsprechend gibt eine große Vielzahl strukturell unterschiedlicher Chloridkanäle, die auf unterschiedliche Art und Weise reguliert werden und die Chlorid je nach Bedarf der Zelle und des Organismus transportieren.

Vieles spricht dafür, dass der ASOR-Kanal eine Rolle beim säureinduzierten Zelltod spielt. Denn der Kanal öffnet sich nur für die Chlorid-Ionen, wenn das extrazelluläre Milieu sehr sauer wird. Obwohl der Kanal in jeder Zelle vorkommt, sind nur sehr wenige Zelltypen normalerweise einem derart sauren pH ausgesetzt. Wenn der Körper krank ist, wie zum Beispiel bei einem Schlaganfall oder Herzinfarkt oder bei Tumoren, kann der pH aber zu diesen sauren Werten abfallen. Diese schädliche Rolle bei Krankheiten kann aber nicht erklären, warum ASOR in allen Säugetierzellen zu finden ist.

Es sind noch viele Fragen offen, sagt Jentsch. Welche Bedeutung hat ein säureinduzierter Ionenkanal, der Chlorid aus der Zelle herausströmen lässt? Warum besitzen offensichtlich alle Zellen diesen ASOR-Kanal? Und wo genau befindet sich der Kanal innerhalb der Zellen? Ist er beispielsweise auch in den Membranen der Zellorganellen mit potenziell saurem Inhalt, wie es bei den Lysosomen oder Endosomen der Fall ist, vorhanden? Um die Struktur und die physiologischen Funktionen von ASOR weiter aufzuklären, hat die Arbeitsgruppe einen Antikörper gegen TMEM206 entwickelt. Als nächstes wollen sie damit nachweisen, in welchen Zellen das Kanalprotein exprimiert wird und wo genau es innerhalb der Zellen lokalisiert ist. Die physiologische Funktion soll in Zukunft mithilfe von Mäusen, in denen das Gen für den Kanal ausgeschaltet wird, aufgeklärt werden.

Lisa Kempe

Publikation:
Florian Ullrich et al. (2019): „Identification of TMEM206 proteins as pore of PAORAC/ASOR acid-sensitive chloride channels.“ eLIFE, doi: 10.7554/eLife.49187

Abbildung: Patch-Clamp-Messung säureaktivierter Chloridströme. (Foto: Felix Petermann)

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Das Leibniz-Forschungsinstitut für Molekulare Pharmakologie (FMP) gehört zum Forschungsverbund Berlin e.V. (FVB), einem Zusammenschluss von acht natur-, lebens- und umweltwissenschaftlichen Instituten in Berlin. In ihnen arbeiten mehr als 1.900 Mitarbeiter. Die vielfach ausgezeichneten Einrichtungen sind Mitglieder der Leibniz-Gemeinschaft. Entstanden ist der Forschungsverbund 1992 in einer einzigartigen historischen Situation aus der ehemaligen Akademie der Wissenschaften der DDR.

Das Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin in der Helmholtz-Gemeinschaft (MDC) wurde 1992 in Berlin gegründet. Es ist nach dem deutsch-amerikanischen Physiker Max Delbrück benannt, dem 1969 der Nobelpreis für Physiologie und Medizin verliehen wurde. Aufgabe des MDC ist die Erforschung molekularer Mechanismen, um die Ursachen von Krankheiten zu verstehen und sie besser zu diagnostizieren, verhüten und wirksam bekämpfen zu können. Dabei kooperiert das MDC mit der Charité – Universitätsmedizin Berlin und dem Berlin Institute of Health (BIH) sowie mit nationalen Partnern, z.B. dem Deutschen Zentrum für Herz-Kreislauf-Forschung (DHZK), und zahlreichen internationalen Forschungseinrichtungen. Am MDC arbeiten mehr als 1.600 Beschäftigte und Gäste aus nahezu 60 Ländern; davon sind fast 1.300 in der Wissenschaft tätig. Es wird zu 90 Prozent vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und zu 10 Prozent vom Land Berlin finanziert und ist Mitglied in der Helmholtz-Gemeinschaft deutscher Forschungszentren. www.mdc-berlin.de 

forschen / 09.08.2019
Ein genetischer Aufpasser für gesundes Altern

MDC-Forscherinnen und Forscher haben einen epigenetischen Mechanismus entdeckt, der anscheinend großen Einfluss auf das gesunde Altern hat. Es handelt sich um ein Protein, das die Funktionsfähigkeit der Muskulatur, die Lebenserwartung und den Spiegel eines essentiellen Zuckers kontrolliert. Wie kann ein Protein solch einen Einfluss haben?

Forscherinnen und Forscher des Berliner Instituts für Medizinische Systembiologie (BIMSB) des MDC haben ein Protein entdeckt, das erheblichen Einfluss auf eine gesunde Muskulatur und die Lebenserwartung hat. Wenn Tiere dieses Protein namens LIN-53 fehlt, haben sie schwerwiegende Muskelschäden und eine eingeschränkte Beweglichkeit. Sie sterben früher im Vergleich zu Tieren, die dieses Protein haben.

Dr. Baris Tursun, der Leiter des Labors „Genregulation und Zelltypspezifizierung in C. elegans“ am BIMSB, und seine Kolleginnen und Kollegen haben zwei spezifische Signalwege entdeckt, über die LIN-53 in Rundwürmern (C. elegans) funktioniert. Ihre Ergebnisse, die in der Zeitschrift Aging Cell veröffentlicht wurden, legen den Grundstein für weitere Studien an der menschlichen Version des Proteins.

„Wir wollen genetische Faktoren identifizieren, die Lebens- und Gesundheitsspanne verknüpfen. Das ist ein Schlüssel zum Verständnis der menschlichen Gesundheit und von altersbedingten Erkrankungen wie beispielsweise Muskeldystrophie“, sagt Tursun.

Epigenetischer Faktor

LIN-53 ist nicht irgendein Protein, es ist ein „Histon-Chaperon“. Es bindet an Histone, also jene Moleküle, an die sich die langen DNA-Stränge eng anschmiegen, um in den Zellkern zu passen. Verändert sich ein Histon kann das letztendlich dazu führen, dass das Ablesen der Gene hoch- oder heruntergefahren wird. Das wiederum beeinflusst die Entwicklung, Funktion und Lebenserwartung eines Organismus. LIN-53 gilt als „epigenetischer Faktor“, weil das Protein durch sein Zusammenspiel mit Histonen dabei hilft, Gene zu aktivieren oder zu deaktivieren. So können vererbbare Eigenschaften auf den Nachwuchs übergehen, ohne dass dabei die zugrundeliegende DNA-Sequenz verändert wird.

Tursun und sein Team wollten verstehen, ob dieser epigenetische Faktor Einfluss darauf hat, wie lange ein Organismus lebt (Lebensspanne) und wie lange der Organismus dabei gesund ist (Gesundheitsspanne). Sie wollten außerdem herausfinden, ob Lebens- und Gesundheitsspanne unmittelbar zusammenhängen.

„Wenn wir älter werden, bemerken wir normalerweise Alterungserscheinungen, die von einem Verlust von Muskelmasse begleitet sind“, sagt Tursun. „Handelt es sich dabei um Zufälle oder gibt es da einen Zusammenhang? Falls es einen Zusammenhang gibt, wie sind diese Faktoren genau miteinander verknüpft? Unsere Studie ist eine der ersten Veröffentlichungen, die eine epigenetische Verbindung zeigt."

Ein Faktor, zwei Wege

Das Team untersuchte die Rolle von LIN-53 in Caenorhabditis elegans (C. elegans), einem nur einen Millimeter langen Wurm. C. elegans wird auch als Nematode bezeichnet und ist einer der primären Modellorganismen in der Alterungsforschung, da viele seiner Gene hochgradig konserviert sind oder artenübergreifend gefunden werden.

„Es ist ein so kleiner Organismus und trotzdem sind menschliche Gewebe, Signalwege und Genregulation ähnlich. Deshalb können wir die Ergebnisse vom Nematoden auf den Menschen übertragen“, sagt Stefanie Müthel, Erstautorin der Veröffentlichung und Postdoktorandin im Labor für Myologie des Experimental and Clinical Research Center (ECRC), einer gemeinsamen Einrichtung von Charité und MDC.

Als die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler das Gen für LIN-53 entfernten, bewegten sich die Würmer weniger und lebten nicht so lange wie die Vertreter, die dieses Gen noch hatten.

Das zeigt, dass LIN-53 eine wichtige Rolle für eine gesunde Muskulatur und die Lebensspanne spielt. Das Team forschte weiter und entdeckte, dass LIN-53 die Entwicklung der Muskulatur durch den molekularen Komplex NuRD und die Lebensspanne durch einen anderen Komplex, Sin3, beeinflusst. Die Tatsache, dass LIN-53 an zwei unterschiedlichen Signalwegen beteiligt ist, ist besonders faszinierend und deutet nachdrücklich auf die Bedeutung von LIN-53 als Bindeglied zwischen Lebens- und Gesundheitsspanne hin. 

„LIN-53 ist ein Teil von sieben unterschiedlichen molekularen Komplexen, die die Modifizierung und Struktur des Chromatins regulieren“, sagt Müthel. „Ich war überrascht und glücklich darüber, dass wir die Komplexe klar definieren konnten, die für die Gesundheits- und Lebensspanne von Bedeutung sind."

Der gute Zucker

Weitere Analysen lieferten eine mögliche Erklärung dafür, warum LIN-53 so leistungsfähig ist. Tiere ohne LIN-53 hatten nur geringe Werte eines Zuckers, der als Trehalose bezeichnet wird. Er besteht aus zwei Glukosemolekülen und ist für eine normale Lebensspanne bei Wirbellosen unerlässlich. Die Interaktion zwischen LIN-53 und Sin3 betraf Gene, die den Stoffwechsel regulieren, einschließlich der Produktion dieses Zuckers. Um zu verstehen, wie genau LIN-53 mit NuRD und Sin3 interagiert und die Zuckerbildung hemmt, sind weitere Studien erforderlich.

Da das Protein LIN-53 und das menschliche Protein RBBP4/7 nahezu identisch sind, können Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler die Erkenntnisse, die sie mithilfe des mikroskopisch kleinen Wurms erlangt haben, als Wegweiser nutzen, um beim Menschen nach Antworten zu ähnlichen Fragen zu finden.

„Wir möchten alle gesund altern“, sagt Tursun. „Sobald wir die Zusammenhänge zwischen dem Altern und allen begleitenden nachteiligen Auswirkungen kennen, können wir überlegen, wie wir sie voneinander abkoppeln können.“\n

Laura Petersen


Weiterführende Informationen

Tursun Lab
https://www.mdc-berlin.de/de/tursun

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AG Spuler
https://www.mdc-berlin.de/de/spuler

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Literatur

Stefanie Müthel et al. (2019): “The conserved histone chaperone LIN-53 is required for
normal lifespan and maintenance of muscle integrity in Caenorhabditis elegans” Aging Cell, https://doi.org/10.1111/acel.13012

forschen / 09.08.2019
Doch keine Wassermoleküle im Selektivitätsfilter von Kaliumkanälen

Passieren Kaliumionen alleine den Selektivitätsfilter eines Kaliumkanals oder sitzen Wassermoleküle zwischen den Ionen? Diese Frage ist seit Jahren umstritten. Forscher um Prof. Adam Lange vom Berliner Leibniz-Forschungsinstitut für Molekulare Pharmakologie (FMP) haben nun zeigen können, dass keine Wassermoleküle durch den Kaliumkanal wandern. Da die Versuche erstmals an Zellmembranen unter natürlichen Bedingungen durchgeführt wurden, haben die Forscher einen starken Beweis in der Hand. Ihre Arbeit ist soeben im Fachjournal „Science Advances“ erschienen.

Unsere Zellen brauchen Kaliumionen, zum Beispiel um Nervenimpulse weiterzuleiten oder die Herzfrequenz zu steuern. Darum ist fast jede menschliche Zelle - oder genauer gesagt die Membran einer Zelle - mit Kaliumkanälen ausgestattet. Weil Kaliumkanäle eine fundamentale Bedeutung für biologische Prozesse haben und schon kleinste Veränderungen zu schweren Krankheiten führen können, werden die winzigen Eiweißmoleküle weltweit erforscht. Für die Aufklärung der Struktur von Kaliumkanälen hat ein US-Forscher im Jahr 2003 sogar den Nobelpreis für Chemie erhalten.

Kontroverse Debatte um zwei verschiedene Mechanismen
Unklar war jedoch, wie genau Kalium den Kanal passiert, um über die Zellmembran zu gelangen. Lange Zeit ging man davon aus, dass auf jedes Kaliumion ein Wassermolekül folgt und die Elemente dann aufgereiht wie an einer Kette nacheinander den engsten Teil des Kaliumkanals, den sogenannten Selektivitätsfilter, passieren. Erklärt wurde das damit, dass Kaliumionen positiv geladen sind und sich ohne die Zwischenmoleküle gegenseitig abstoßen würden. Dieser Mechanismus wurde 2014 von Göttinger Forschern um Prof. Bert de Groot jedoch in Frage gestellt: Computersimulationen zeigten, dass im Selektivitätsfilter von Kaliumkanälen gar keine Wassermoleküle vorhanden sind. Doch klar war die Sache damit noch nicht. Denn anschließend wurden weitere Arbeiten publiziert, die den älteren Mechanismus stützten und den neuen anscheinend widerlegten.

Nun haben Forscher vom Berliner Leibniz-Forschungsinstitut für Molekulare Pharmakologie (FMP) Klarheit in die kontroverse Debatte gebracht: Dr. Carl Öster und Kitty Hendriks aus der Arbeitsgruppe von Prof. Adam Lange konnten zusammen mit weiteren Kollegen am FMP erstmals mittels Festkörper-Kernspinresonanz (NMR)-Spektroskopie zeigen, dass Kaliumionen tatsächlich ohne Wassermoleküle durch die Kaliumkanäle wandern. Die Kaliumionen sitzen demnach direkt hintereinander und schieben sich gegenseitig von unten nach oben durch den Kaliumkanal.

Unter natürlichen Bedingungen ist der Selektivitätsfilter von Kaliumkanälen frei von Wasser
„Die Technik, die wir verwendet haben, erlaubt es, Membranproteine in echten Zellmembranen unter natürlichen Bedingungen anzuschauen, also etwa bei Raumtemperatur oder physiologischen Salzkonzentrationen“, erklärt Kitty Hendriks. „Damit konnten wir zeigen, dass unter diesen Bedingungen definitiv kein Wasser zwischen den Kaliumionen im Selektivitätsfilter zu finden ist.“

Die ersten Hinweise darauf kamen aus Computersimulationen und es gibt auch röntgenkristallografische Daten, die für die Abwesenheit von Wassermolekülen im Selektivitätsfilter von Kaliumkanälen sprechen. „Diese Untersuchungen wurden allerdings unter künstlichen Bedingungen durchgeführt“, betont Dr. Carl Öster. „Mit unseren ergänzenden Daten aus der NMR-Spektroskopie haben wir jetzt ein schwergewichtiges Argument in der Hand, dass der neuere Mechanismus der richtige ist.“

Den Nachweis, dass keine Wassermoleküle zwischen den Kaliumionen sitzen, haben die FMP-Forscher zusammen mit Kollegen vom Max-Planck-Institut für Biophysikalische Chemie um Prof. Bert de Groot erbracht, deren computergestützte Molekulardynamiksimulationen ebenfalls mit in die Arbeit eingeflossen sind.

Ein Fortschritt für die Forschung
Entscheidend für die Aufklärung des Mechanismus war, dass das FMP ein weltweit führendes Zentrum für NMR-spektroskopische Untersuchungen ist und diese komplexe Technik ständig weiterentwickelt. „Vor fünf Jahren hätten wir das sicher so noch nicht zeigen können, aber jetzt sind wir so weit, dass wir diese wichtige Fragestellung gut beantworten können“, sagt Arbeitsgruppenleiter Prof. Adam Lange, dessen Schwerpunkt auf der Erforschung von Membranproteinen wie Ionenkanälen liegt. Er fügt hinzu: „Da die Abläufe in den Kaliumkanälen elementar für unsere Gesundheit sind, haben unsere Ergebnisse eine große Bedeutung, auch über die Grundlagenforschung hinaus.“

Finanziell unterstützt wurde die Arbeit durch das European Research Council im Rahmen eines ERC Grants an Prof. Lange und durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG; Forschergruppe 2518).

Publikation
Carl Öster*, Kitty Hendriks*, Wojciech Kopec, Veniamin Chevelkov, Chaowei Shi, Dagmar Michl, Sascha Lange, Han Sun, Bert L. de Groot, Adam Lange. The conduction pathway of potassium channels is water free under physiological conditions, Science Advances 31. Juli 2019, DOI: 10.1126/sciadv.aaw6756


Kontakt
Prof. Adam Lange
Abteilung Molekulare Biophysik
Leibniz-Forschungsinstitut für Molekulare Pharmakologie (FMP)
alange@fmp-berlin.de
Tel. +49 30 94793-190
www.leibniz-fmp.de/lange

Filmportrait
www.leibniz-fmp.de/de/press-media/filmportraits-2017/filmportraits-2017-adam-lange.html

forschen / 09.08.2019
Krebsmedikamente im Körper sicher an das Ziel bringen

Krebserkrankungen gezielter und wirksamer behandeln – das könnte mit einer neuartigen Technologie gelingen, die Teams von Forschenden am Leibniz-Forschungsinstitut für Molekulare Pharmakologie (FMP) und an der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU) entwickelt haben. Das Verfahren wandelt Proteine und Antikörper in stabile, hoch funktionale Wirkstofftransporter um, mit denen Tumorzellen aufgefunden und abgetötet werden können.

Die klassische Chemotherapie zur Behandlung von Krebserkrankungen beruht auf toxischen Substanzen, die bei schnell teilenden Zellen besonders wirksam sind. Da aber auch gesundes Gewebe auf Zellteilung angewiesen ist, geht die Behandlung mit Chemotherapeutika oft mit starken Nebenwirkungen einher. Eine Dosis, die ausreicht, um den Tumor vollständig aufzulösen, wäre in vielen Fällen zu toxisch, um sie einer erkrankten Person zu verabreichen. Mit moderneren Herangehensweisen ist es heute möglich, Wirkstoffe zielgerichtet im Körper zu transportieren, zum Beispiel indem ein Wirkstoff (Drug) mit einem Antikörper verknüpft wird, der durch Veränderungen auf der Zelloberfläche Krebszellen von gesundem Gewebe unterscheiden kann. Fünf solcher Antibody-Drug-Conjugates (ADCs) sind bereits auf dem Markt.

Diese ADCs verlieren jedoch ihre „toxische Ladung“ zu einem großen Teil schon auf dem Weg zur Krebszelle. Die Substanzen werden im Blutkreislauf freigesetzt, und es können gefährliche Nebenwirkungen auftreten. Wünschenswert wäre also eine stabile Verknüpfung zwischen Wirkstoff und Antikörper. Hier setzten die Forschenden – ein Team um Professor Christian Hackenberger vom FMP und Professor Heinrich Leonhardt vom Biozentrum der LMU – an. Ihre Ergebnisse sind in der renommierten Fachzeitschrift Angewandte Chemie erschienen: In gleich zwei aufeinanderfolgenden Artikeln werden die Methodenentwicklung sowie deren Anwendung auf zielgerichteten Wirkstofftransport dargestellt.

Die neuen Wirkstofftransporter ermöglichen geringere Dosen und Nebenwirkungen
„Wir haben eine neuartige Technologie entwickelt, die es ermöglicht, natürliche Proteine und Antikörper mit komplexen Molekülen wie Fluoreszenzfarbstoffen oder medizinischen Wirkstoffen zu verknüpfen, und das einfacher und stabiler als je zuvor“, berichtet Marc-André Kasper, Forscher in der Gruppe von Christian Hackenberger. Dabei stießen die Forschenden auf die herausragenden Eigenschaften ungesättigter Phosphor-(V)-Verbindungen und machten sich diese zunutze. Diese Phosphonamidate verbinden eine gewünschte Modifikation – zum Beispiel einen krebsbekämpfenden Wirkstoff – ausschließlich mit der Aminosäure Cystein in einem Protein bzw. Antikörper. Da es sich bei Cystein um eine sehr seltene natürliche Aminosäure handelt, kann die Anzahl an Modifikationen pro Protein sehr gut kontrolliert werden, was für die Herstellung von Wirkstoffkonjugaten unerlässlich ist. Außerdem lassen sich Phosphonamidate sehr einfach auch in komplexe chemische Verbindungen einbauen. „Die größte Errungenschaft der neuen Methode ist allerdings, dass die so entstandene Bindung auch während der Zirkulation im Blut stabil ist“, so Marc-André Kasper. Die heute verfügbaren ADCs können dies nicht leisten.

Um die Anwendung für den zielgerichteten Wirkstofftransport zu testen, verglichen die Forschenden ihre Technologie direkt mit dem zugelassenen ADC Adcetris®. Das Präparat wurde so exakt wie möglich mit gleichem Antikörper und Wirkstoff nachgebaut mit dem einzigen Unterschied, dass die neuartige Phosphonamidat-Verknüpfung zum Einsatz kam. Bei der Anwendung in Blutserum konnten die Forschenden beobachten, dass mit dem modifizierten Präparat über Tage hinweg deutlich weniger Wirkstoff verloren geht. Sie setzten die neue Technologie darüber hinaus im Versuch mit Mäusen zur Bekämpfung eines Hodgkin-Lymphoms ein. Das Präparat erwies sich dabei im Vergleich zum herkömmlichen Medikament als wirksamer. „Aus unseren Ergebnissen schließen wir, dass Phosphonamidat-verknüpfte Wirkstofftransporter in geringeren Dosen verabreicht und Nebenwirkungen weiter verringert werden können. Die Technologie hat somit großes Potenzial, gängige Methoden zu ersetzen, um zukünftig wirksamere und sichere ADCs zu entwickeln“, sagt FMP-Gruppenleiter Christian Hackenberger.

Im nächsten Schritt möchten sich die Forschungsgruppen weiter mit der Entwicklung von ADCs auf der Basis von Phosphonamidaten befassen. Derzeit laufen bereits präklinische Studien, die für eine Anwendung bei erkrankten Menschen unerlässlich sind. Das vielversprechende Start-up Tubulis, das im letzten Jahr mit dem Leibniz-Gründerpreis ausgezeichnet wurde, fungiert dabei als Plattform für die Weiterentwicklung bis zur Marktreife.\n

Abbildung: Mithilfe der neu entwickelten Technologie können Cysteine (SH) von Tumor-erkennenden Antikörpern (gelb) einfach mit toxischen Wirkstoffmolekülen verbunden werden. Die entstehende Bindung ist während der Zirkulation im Blut sehr stabil und ermöglicht so einen sicheren Transport zum Tumor. (Abb: Barth van Rossum, FMP)


Das Leibniz-Institut für Molekulare Pharmakologie (FMP) gehört zum Forschungsverbund Berlin e.V. (FVB), einem Zusammenschluss von acht natur-, lebens- und umweltwissenschaftlichen Instituten in Berlin. In ihnen arbeiten mehr als 1.900 Mitarbeiter. Die vielfach ausgezeichneten Einrichtungen sind Mitglieder der Leibniz-Gemeinschaft. Entstanden ist der Forschungsverbund 1992 in einer einzigartigen historischen Situation aus der ehemaligen Akademie der Wissenschaften der DDR.

forschen / 07.08.2019
Google Maps fürs Gewebe

Moderne lichtmikroskopische Techniken liefern überaus detailreiche Einblicke in Organe. Allerdings werden dabei Terabytes an Daten produziert, die meist kaum noch zu händeln sind. Eine Software, die ein Team um den MDC-Forscher Dr. Stephan Preibisch in „Nature Methods“ vorstellt, sorgt nun für Übersicht.

Es passiert fast wie von Zauberhand. Mithilfe ein paar chemischer Tricks und Kniffe gelingt es seit ein paar Jahren, große Gebilde wie Mäusegehirne oder menschliche Organoide durchsichtig zu machen. CLARITY heißt die vielleicht berühmteste von vielen verschiedenen Methoden des „Sample Clearings“, mit denen fast jedes beliebige Forschungsobjekt so transparent wie Wasser wird. Auf diese Weise lassen sich Einsichten in die zellulären Strukturen gewinnen, von denen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler früher nur träumen konnten.

Und das ist noch nicht alles. Im Jahr 2015 wurde im Fachblatt „Science“ mit der Expansionsmikroskopie ein weiterer Zaubertrick vorgestellt. Ein Forschungsteam am Massachusetts Institute of Technology (MIT) in Cambridge ließ hauchdünne Schnitte von Mäusegehirnen so anschwellen, dass sich deren Volumen fast um das Fünffache vergrößerte. Dadurch ließen sich in den Proben noch mehr Details erkennen.

Das Programm schafft Ordnung im Datenchaos
„Mithilfe moderner Lichtscheibenmikroskope, die inzwischen in zahlreichen Laboren zur Verfügung stehen, können die so bearbeiteten großen Proben rasend schnell durchleuchtet werden“, sagt der Leiter der MDC-Arbeitsgruppe „Mikroskopie, Bildverarbeitung & Modellierung von Entwicklungsprozessen in Organismen“, Dr. Stephan Preibisch. „Das Problem ist allerdings, dass dabei so große Datenmengen von mehreren Terabytes entstehen, dass sich mit ihnen in vielen Fällen gar nichts mehr anfangen lässt.“

Um Ordnung in das Chaos zu bekommen, haben Preibisch und sein Team nun eine Software entwickelt, die nach Abschluss der komplexen Datenrekonstruktion ein wenig an Google Maps in 3D erinnert. „Man kann sich mit ihr sowohl einen Überblick über das große Ganze verschaffen, als auch gezielt in einzelne Strukturen hineinzoomen – immer mit der Auflösung, die gerade gewünscht ist“, erläutert Preibisch, der die Software „BigStitcher“ nennt. Vorgestellt wird das Computerprogramm, das allen interessierten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern zugänglich sein wird, jetzt im Fachblatt „Nature Methods“.

An der Entwicklung beteiligt war ein zwölfköpfiges Team aus Berlin, München, Großbritannien und den USA. Die beiden Erstautoren der Publikation sind David Hörl von der Ludwig-Maximilians-Universität München, vom Berlin Institute for Medical Systems Biology (BIMSB) des MDC sowie der MDC-Wissenschaftler Dr. Fabio Rojas Rusak. Gemeinsam zeigen die Forscherinnen und Forscher in ihrem Paper, dass man die per Lichtblattmikroskopie gewonnenen Daten mithilfe entsprechender Algorithmen so rekonstruieren und skalieren kann, dass dafür kein Superrechner vonnöten ist. „Unsere Software ist für jeden gängigen Computer geeignet“, sagt Preibisch. „So können die Daten auch leicht unter mehreren Forschungsteams ausgetauscht werden.“  

Auch die Qualität der Daten wird bestimmt
Begonnen hat die Entwicklung vom „BigStitcher“ im Prinzip bereits vor rund zehn Jahren. „Damals war ich noch Doktorand und machte mir viele Gedanken darüber, wie man mit sehr großen Datenmengen am besten umgehen kann“ erinnert sich Preibisch. „Die in dieser Zeit von uns erstellten Frameworks konnten wir jetzt gut nutzen, um ein sehr aktuelles Problem erfolgreich anzugehen.“ Doch natürlich seien auch viele neu erstellte Algorithmen in die Software mit eingeflossen.

Mithilfe des Programms lassen sich die zuvor durchleuchteten Proben nicht nur in beliebiger Detailgenauigkeit auf dem Bildschirm visualisieren. Der „BigStitcher“ kann noch mehr. „Die Software überprüft automatisch auch die Qualität der gewonnen Daten“, sagt Preibisch. Meist ist diese nämlich nicht an allen Stellen des Untersuchungsobjektes gleich. „Manchmal hat zum Beispiel das Clearing an einer Stelle nicht so gut funktioniert, so dass dort weniger Details erfasst werden konnten“, erklärt der MDC-Forscher.

 „Je heller eine bestimmte Region zum Beispiel des Mäusegehirns oder des menschlichen Organoids auf dem Bildschirm hinterlegt wird, desto höher und verlässlicher ist die Aussagekraft der an dieser Stelle gewonnenen Daten“, erläutert Preibisch die zusätzliche Funktion seiner Software. Und da selbst mit den besten Clearing-Methoden eine Probe nie hundertprozentig durchsichtig wird, lässt sich das per Mikroskop gewonnene Bild auf dem Bildschirm in jede beliebige Richtung drehen und wenden. So kann sie von allen Seiten begutachtet werden. „Auch das ist neu an unserer Software“, sagt Preibisch.

Jeder Interessierte kann die Software gratis downloaden
Mithilfe der Zoomfunktion lassen sich viele Fragen klären, die Biologinnen und Biologen interessieren. Wo im Gehirn findet gerade Zellteilung statt? Wo wird RNA exprimiert? Oder wo enden bestimmte Nervenbahnen? „Um all das herauszufinden, ist es erforderlich, sich zunächst einen Überblick über das ganze Untersuchungsobjekt zu verschaffen, dann aber auch mit hoher Auflösung in kleine Details hineinzoomen zu können“, erläutert Preibisch. In vielen Laboren werde daher eine Software wie „BigStitcher“ heutzutage benötigt. Vertrieben wird das Computerprogramm übrigens innerhalb des Fiji-Frameworks, wo jeder Interessierte das Plug-In kostenlos herunterladen und nutzen kann.


Abbildung: Zwei zueinander rechtwinklige, virtuelle Schnitte durch das komplette Nervensystem einer Taufliegenlarve. Das Zusammenspiel von Expansionsmikroskopie, Lichtblattmikroskopie und Datenverarbeitung erlaubt es nun, dieses komplexe Organ optisch mit Nanometerauflösung zu rekonstruieren. Diese Daten haben das Potenzial, einzelne Nervenzellen ohne aufwändige Elektronenmikroskopie zu verfolgen und damit Studien zum Verständnis von neuronaler Funktion deutlich zu beschleunigen. Jeder farblich hervorgehobene Abschnitt ist dabei ein großes 3D-Bild, das automatisch wie ein Mosaik zu einem hunderte Gigabyte großen Gesamtbild zusammengesetzt wurde. (Credit: Janelia / MDC)

https://www.mdc-berlin.de/de/news/press/google-maps-fuers-gewebe

leben, bilden / 30.07.2019
Einladung zur Eröffnung der Fotoausstellung #meinmeinkiez

Jugendliche von Gangway e.V., aus der Hufeland-Schule, der Gemeinschaftsunterkunft für Geflüchtete in der Wolfgang-Heinz-Str., der Jugendfreizeiteinrichtung "Der Alte" und aus dem Ludwig-Hoffmann-Quartier haben bei Spaziergängen ihre Sichtweisen auf den Stadtteil Berlin-Buch fotografisch festgehalten. Darüber hinaus haben weitere Bürger*innen Bilder per Post, E-Mail oder über soziale Medien eingereicht. Dabei sind 300 Bilder vom Leben im Stadtteil Berlin-Buch entstanden. Aus diesen wurden anschließend im Rahmen eines Sommerferienworkshops 19 Motive für die Ausstellung ausgewählt.\n

Die 19 ausgewählten Bilder werden vom 1. – 18. August der Öffentlichkeit auf den Straßen Berlin-Buchs, genauer gesagt in der Walter-Friedrich-Str. 1 (Baugrundstück gegenüber von Kaufland) präsentiert. 

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Da Menschen ihren Stadtteil gleich, aber auch unterschiedlich wahrnehmen können, werden auf den Riesen-Smartphones zwei Fotografien nebeneinander gezeigt. Das Digitale wird analog und öffentlich. Täglich wird ein Screen neu plakatiert und anschließend 48h gezeigt.

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Gezeigt werden sowohl Orte, an denen sich in Berlin-Buch gerne aufgehalten wird und die den Stadtteil einzigartig machen, als auch Menschen und Tiere, die Teil das Lebens der Jugendlichen und Bürger*innen sind.

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#meinmeinkiez ist ein Fotografie-Projekt aus der Gemeinschaft für die Gemeinschaft. Das gewohnte und vertraute Umfeld vor der eigenen Haustür wird neu in den Blick, beziehungsweise vor die Linse genommen. Dabei wird Unbekanntes und Überraschendes entdeckt. Die unterschiedlichsten, alltäglichen Realitäten werden zusammengebracht. Das „andere Normale“ wird sich – hier im öffentlichen Raum – gegenseitig gezeigt.

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Beteiligte Künstler: Büro unbekannt Berlin & Stephan Thierbach

Noch unterstützen:
Freiwillige, die beim Plakatieren der ausgewählten Bilder auf die Riesen-Smartphones helfen wollen, melden sich bitte bei Franziska Myck unter 01590 45 230 57 oder f.myck@karuna-ev.de.

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Hier finden Sie den Flyer
https://www.bildungsverbund-buch.de/ausstellung-meinmeinkiez-1-18-august/

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Unterstützer von #meinmeinkiez sind:

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Büro unbekannt Berlin, Gangway e.V., Jugendfreizeiteinrichtung "Der Alte", Bildungsverbund Berlin-Buch, Unternehmensgruppe Widerkehr, Mittendorf Garten- und Landschaftsbau, HOWOGE, Jugendamt Pankow

forschen, produzieren, leben, heilen / 26.07.2019
WRAM 2019: Umweltfreundlich um die Wette

Vom 1. August bis 30. September heißt es für die Beschäftigten des Campus Berlin-Buch zum vierten Mal, in die Pedalen zu treten und Kilometer zu sammeln. Jeder kann seinen Teil beitragen, ob aus einer Forschungseinrichtung oder einem Unternehmen. In den Wettbewerb um den Pokal der Initiative mehrwert Berlin treten verschiedenste Institutionen wie die Berliner Verkehrs- und Wasserbetriebe, die Stadtreinigung, landeseigene Wohnungsunternehmen oder Berlin Partner für Wirtschaft und Technologie.

Organisiert wird die Campus-Teilnahme von der Betreibergesellschaft Campus Berlin-Buch GmbH und dem Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin. Ziel ist es, den Ausgleichssport und die umweltfreundliche Fortbewegung per Rad ebenso zu fördern wie den Teamgeist. Damit fügt sich die Teilnahme ideal in die Ziele des campusweiten Gesundheitsmanagements „CampusVital“ ein.

Für den Wettbewerb werden nicht nur die Kilometer vom Arbeitsweg gesammelt, auch Touren mit Rad oder Pedelec in der Freizeit, im Urlaub oder vom Ergometer im Fitnessstudio können mitgezählt werden. Einzige Bedingung ist der Einsatz von Muskelkraft, E-Bikes sind nicht erlaubt.

Mit der Aktion sollen sowohl jene erreicht werden, die viel Fahrrad fahren, als auch jene, die es selten benutzen. Darum sollten sich vorrangig 3er-Teams anmelden, die sich gegenseitig anspornen und bei den Kilometerleistungen unterstützen.

Information und Anmeldung für Campus-Beschäftigte: www.wer-radelt-am-meisten.de

Bei Fragen bitte eine E-Mail senden an mobility@campusberlinbuch.de.

investieren, produzieren / 23.07.2019
Halbjahreszahlen besser als erwartet: Eckert & Ziegler erhöht Gewinnprognose auf 4 Euro pro Aktie

Die Geschäftsentwicklung des Berliner Isotopenspezialisten Eckert & Ziegler Strahlen- und Medizintechnik AG (ISIN DE0005659700) liegt nach vorläufigen ersten Auswertungen zum 30. Juni 2019 deutlich über den Erwartungen. Wurden 2018 mit fortgeführten Geschäftsbereichen noch Umsätze von 81,0 Mio. EUR erzielt, so erhöhte sich dieser Wert zum Halbjahresstichtag 2019 um voraussichtlich 10% auf erwartete 89,0 Mio. EUR. Im gleichen Zeitraum stieg das Ergebnis aus fortgeführten Geschäftsbereichen nach vorläufigen Erkenntnissen von 1,65 EUR um 56% auf nunmehr 2,59 EUR pro Aktie.

Da im Halbjahresergebnis 2019 kaum Sondereffekte enthalten sind und weiterhin fast alle Hauptproduktgruppen gut nachgefragt werden, rechnet der Vorstand damit, dass für das Geschäftsjahr 2019 das Konzernergebnis aus fortgeführten Geschäftsbereichen die am Jahresanfang veröffentlichte Prognose übersteigt. Er erhöht deshalb den bisherigen Zielwert von 3,50 EUR auf 4,00 EUR pro Aktie.

Die vollständigen Zahlen für das erste Halbjahr werden am 13. August 2019 veröffentlicht.

Ihr Ansprechpartner bei Rückfragen:
Eckert & Ziegler AG, Karolin Riehle, Investor Relations
Robert-Rössle-Str. 10, 13125 Berlin
Tel.: +49 (0) 30 / 94 10 84-138, karolin.riehle@ezag.de, www.ezag.de

forschen / 19.07.2019
Thomas Sommer (MDC) gratuliert Berlin University Alliance zum Gewinn des Exzellenz-Wettbewerbs

Die Berlin University Alliance war erfolgreich, im Finale konnte sie den Exzellenz-Status erneut nach Berlin holen. Thomas Sommer, Wissenschaftlicher Vorstand (komm.) des Max-Delbrück-Centrums für Molekulare Medizin (MDC), gratuliert dem Verbund der Berliner Universitäten.

„Die Berliner Universitäten sind exzellent und haben im Verbund den deutschen Wettbewerb für sich entschieden! Wir vom MDC gratulieren unseren Partnern, den drei Unis und der Charité, ganz herzlich. Wir freuen uns außerordentlich, dass die Spitzenforschung in Berlin nun noch weiter ausgebaut werden kann“, sagte Thomas Sommer, Wissenschaftlicher Vorstand (komm.) des Max-Delbrück-Centrums für Molekulare Medizin in der Helmholtz-Gemeinschaft (MDC).

„Die Entscheidung ist ein wichtiges Signal für unsere Stadt. Die Wissenschaftsmetropole Berlin mit ihren exzellenten Hochschulen und ihren vielen namhaften Forschungsinstitutionen wird nun noch attraktiver. Sie kann einen Sog entwickeln für Talente und Nachwuchsforscher aus der ganzen Welt. Es zeigt sich, wie wertvoll und lohnend es ist, gut zusammenzuarbeiten und gemeinsam Kräfte zu bündeln, anstatt sich als Einzelkämpfer dem Wettbewerb zu stellen. ‚Gemeinsam Grenzen überwinden‘ war das Motto der erfolgreichen Berlin University Alliance. Es spornt uns alle, die gesamte Forschungslandschaft in Berlin, an“, sagte Sommer am Freitag in Berlin.

Das MDC gehört zu den führenden biomedizinischen Forschungszentren weltweit, etwa die Hälfte der Forscherinnen und Forscher kommen nicht aus Deutschland. Diese Expertise in der Grundlagenforschung und in der Translation fließt auf vielfältige Weise in die Berliner Universitäten und die Charité ein. Die meisten der Professorinnen und Professoren am MDC haben gleichzeitig einen Lehrstuhl an einer Berliner Universität; das MDC ist, wie das Berliner Institut für Gesundheitsforschung (BIH),Teil des Exzellenzclusters Neurocure, und es ist auch an Math+ beteiligt, außerdem wirkt das Zentrum an diversen Graduiertenschulen mit.

bilden / 17.07.2019
Bezirk Pankow: Stärkung der bezirklichen Natur- und Umweltbildungsarbeit

Zuwendungen können bis 23. August 2019 beantragt werden

Einrichtungen der Natur- und Umweltbildung oder der Bildung für nachhaltige Entwicklung im Bezirk Pankow können bis Freitag, den 23. August 2019 Anträge auf Zuwendungen durch das Bezirksamt Pankow für das Haushaltsjahr 2019 stellen und so eine Förderung für ihre Projekte erhalten. Die Unterlagen müssen per Post und fristgerecht beim Umwelt- und Naturschutzamt, Berliner Allee 252-260, 13088 Berlin, eingereicht werden. Die Anträge und Informationen über die Förderkriterien können unter https://www.berlin.de/ba-pankow/politik-und-verwaltung/aemter/umwelt-und-naturschutzamt/aktuelles/ heruntergeladen werden. Weitere Informationen bei Anne Linkert, Tel.: 030 90295-7853, E-Mail: anne.linkert@ba-pankow.berlin.de.

leben / 17.07.2019
Beurkundungen des Jugendamts Pankow vorerst nur noch mit Termin

Einschränkung vom 01.08.2019 bis 31.01.2020

Im Zusammenhang mit der berlinweiten Einführung eines neuen IT-Verfahrens im Fachdienst Kindschaftsrecht des Jugendamtes Pankow werden vom 1. August 2019 bis 31. Januar 2020\n

Beurkundungen von Vaterschaftsanerkennungen, einschließlich Zustimmung der Kindesmutter, Erklärungen zur gemeinsamen elterlichen Sorge sowie zu Unterhaltsverpflichtungen aus dringenden arbeitsorganisatorischen Gründen nur nach Terminvereinbarung unter der Tel.: 030 90295-7331 vorgenommen.

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Die Terminvergabe erfolgt nach individueller Eilbedürftigkeit des Beurkundungswunsches und nach Kapazität des Personals. Ab dem 01.02.2020 erfolgt die Beurkundung für Bürger*innen mit Wohnsitz in Pankow wieder ohne Terminvergabe.

leben, heilen / 17.07.2019
Neue Ausstellung im Helios Klinikum: Spiel mit Farben

Einladung zum Gespräch „Kunst mitten im Leben“ mit musikalischer Umrahmung am 16. September um 17:00 Uhr

Margarete Vierjahn (Berlin) stellt derzeit 30 Bilder im Bucher Klinikum aus. Die Autodidaktin und ehemalige Patientin des Klinikums leitet auch die Selbsthilfegruppe am Adipositaszentrum im Helios Klinikum Berlin-Buch.

Margarete Vierjahn (geb. 1953) sagt: „Gemalt habe ich schon immer gerne. Nur hat mir dafür oft die Zeit gefehlt.“ Vor zehn Jahren hat sie sich wieder ihrem geliebten Hobby zugewandt und auch dadurch eine persönliche Lebenskrise überwunden. „Das Malen und Zeichnen, das Auseinandersetzen mit Farben und Formen hat mir seitdem unendlich viel Freude und Zufriedenheit geschenkt“, berichtet sie.
Ihren Malstil konnte sie stetig weiterentwickeln, vieles ausprobieren – auch dank kritischer Hinweise von Freunden, die sie in ihren Gedanken immer inspirieren und in ihrem Tun bestärken. In der abstrakten Malerei hat sie ihre idealen Ausdrucksmöglichkeiten gefunden. „Ich entspanne gerne bei klassischer Musik. Meine Bilder empfinde ich auch wie Musik. Ich genieße das Spiel mit den Farben und lasse mich hierbei treiben“, sagt sie. Das Malen vor allem großer Formate ist inzwischen für sie eine Leidenschaft geworden. Die Werke in der Ausstellung zeigen ihren Mut zur Farbe und zum groben Pinselstrich. In einigen Bildern ist ihre tiefe emotionale Verbundenheit zur geliebten Brandenburger Prignitz zu sehen. „Diese Weite und diese Farben der Natur genieße ich immer wieder, wenn ich meine alte Heimat besuche“, so Vierjahn.

Wie sie das künstlerisch umsetzt, kann man auf der Magistrale im 3. Obergeschoss des Helios Klinikums Berlin-Buch den ganzen Sommer über bis zum Herbst betrachten. „Wir freuen uns, dass Frau Vierjahn ihre Bilder für unsere Patienten, Mitarbeiter und Besucher zur Verfügung gestellt hat. So können wir sehen, wie die Kraft der Farben den gesamten Flurbereich verschönert“, sagt Dr. med. Oliver Stumpf, Chefarzt der Adipositas- und Metabolischen Chirurgie im Helios Klinikum Berlin-Buch.

Ausgestellt wurden Vierjahns Bilder erstmals 2015 im Schloss Meyenburg. Margarete Vierjahn gestaltet auch Kleinkunstprogramme, Balladenabende und Lesungen mit Musik. Geboren und aufgewachsen in Meyenburg (Prignitz) ist sie seit 46 Jahren verheiratet, hat 3 Kinder und 2 Enkelkinder. Die studierte Journalistin wohnt in Berlin. Sie hat nach der Wende bei der Berliner und Brandenburger Polizei im höheren nichttechnischen Verwaltungsdienst gearbeitet und ist seit 2016 im Ruhestand.

Am 16. September um 17:00 Uhr steht Margarete Vierjahn für Fragen zu ihrem Leben, ihrem Hobby und zur Selbsthilfegruppe am Adipositaszentrum im Helios Klinikum Berlin-Buch gerne zur Verfügung. Interessierte sind zum Gespräch „Kunst mitten im Leben“ mit musikalischer Umrahmung herzlich willkommen.


Foto: „Die Welt in Farbe“ Acryl auf Leinwand (Foto: Thomas Oberländer/Helios)

forschen, heilen / 10.07.2019
Statement zur Integration des BIH in die Charité

Die Verwaltungsvereinbarung ist unterzeichnet, das Berlin Institute of Health (BIH) wird die dritte Säule der Charité. „Wir freuen uns auf die privilegierte Partnerschaft mit dem BIH", sagt Professor Thomas Sommer, Wissenschaftlicher Vorstand (komm.) des Max-Delbrück-Centrums für Molekulare Medizin in der Helmholtz-Gemeinschaft (MDC).
 
„Das MDC hat herausragende Spezialisten in der vaskulären Medizin und Einzelzellanalyse und ist ein Innovationstreiber. Es wird als privilegierter Partner entscheidend dazu beitragen, dass das BIH seinen Auftrag erfüllt und Forschungsergebnisse aus den Laboren möglichst schnell in die Anwendung, also in die Klinik, bringt. Das ist gut für die Patientinnen und Patienten in Deutschland und gut für unsere Forschung, und deshalb freuen wir uns sehr“, sagte Thomas Sommer, Wissenschaftlicher Vorstand (komm.) des MDC. „Translation, also eine patientenorientierte Forschung und die Nutzung unserer Erkenntnisse für die Gesundheit der Menschen sind uns ein Herzensanliegen“, betonte Sommer.
 
„Besonders positiv ist, dass wir unsere Expertise in der vaskulären Medizin hier in Berlin am BIH optimal einbringen können. Wir am MDC haben herausragende Spezialisten, die Erkrankungen der Blutgefäße zum Beispiel bei Herzinsuffizienz, Herzinfarkt oder Schlaganfall erforschen und dabei, wie in der „BeLOVE“-Studie, schon jetzt mit Ärztinnen und Ärzten der Charité sehr gut zusammenarbeiten. Das kann nun weiter ausgebaut werden“, sagte Sommer. In der Studie sollen 10.000 Patientinnen und Patienten, die an akuten Erkrankungen der Blutgefäße leiden, über viele Jahre beobachtet werden. So wollen die Forscherinnen und Forscher herausfinden, warum manche die Krankheit relativ gut überstehen und andere nicht.
 
Die Zusammenarbeit ist bereits Realität
 
Auch in der Einzelzellanalyse, einem hochmodernen Forschungsansatz, bei dem es letztlich darum geht, Krankheiten und ihre Verläufe im Detail zu verstehen, zuverlässig vorherzusagen und zu behandeln, verfüge das MDC über international ausgewiesene Exzellenz. Man arbeite hier sehr interdisziplinär, sagte Sommer. „Auch auf diesem Gebiet ist das MDC mit der Charité bereits gut vernetzt, etwa wenn es um den Austausch und Analyse von Daten geht.“ Sommer verwies in diesem Zusammenhang auf gemeinsame Forschungsansätze in der Kinderonkologie.  „Wir freuen uns auf die intensive Kooperation, deren Ziel eine personalisierte Medizin ist. Durch die bereits erprobte und exzellente Zusammenarbeit unserer Forscherinnen und Forscher mit Klinikerinnen und Klinikern der Charité werden wir schnell Fortschritte im Sinne der Patienten machen“, sagte Sommer weiter.
 
Sommer betonte, dass das MDC ein Innovationstreiber sei und über hochmoderne Technologien und Infrastrukturen verfüge. Sie wurden teilweise von MDC, Charité und BIH gemeinsam aufgebaut und umfangreich genutzt. Dies gelte es fortzusetzen. Sommer hob in diesem Zusammenhang die räumliche Nähe zwischen dem MDC und der größten Universitätsklinik in Deutschland hervor.
 
Weiterführende Informationen
Die Technologieplattformen des MDC
Einzelzellbiologie wird Durchbruch des Jahres 2018
BeLOVE-Studie
T-Zellen gegen Krebs
Projekt zum Neuroblastom
 
Kontakt
Jutta Kramm
Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin in der Helmholtz-Gemeinschaft (MDC)
Leiterin der Abteilung Kommunikation
030-9406-2140
jutta.kramm@mdc-berlin.de
 
Das Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin (MDC)
 
Das Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin in der Helmholtz-Gemeinschaft (MDC) wurde 1992 in Berlin gegründet. Es ist nach dem deutsch-amerikanischen Physiker Max Delbrück benannt, dem 1969 der Nobelpreis für Physiologie und Medizin verliehen wurde. Aufgabe des MDC ist die Erforschung molekularer Mechanismen, um die Ursachen von Krankheiten zu verstehen und sie besser zu diagnostizieren, verhüten und wirksam bekämpfen zu können. Dabei kooperiert das MDC mit der Charité – Universitätsmedizin Berlin und dem Berlin Institute of Health (BIH ) sowie mit nationalen Partnern, z.B. dem Deutschen Zentrum für Herz-Kreislauf-Forschung (DHZK), und zahlreichen internationalen Forschungseinrichtungen. Am MDC arbeiten mehr als 1.600 Beschäftigte und Gäste aus nahezu 60 Ländern; davon sind fast 1.300 in der Wissenschaft tätig. Es wird zu 90 Prozent vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und zu 10 Prozent vom Land Berlin finanziert und ist Mitglied in der Helmholtz-Gemeinschaft deutscher Forschungszentren.

bilden / 09.07.2019
Klonierung, Alzheimer & Co.: Biotechnologie zum Anfassen

Biotechnologie hautnah erleben – das ist im Gläsernen Labor in Berlin-Buch möglich. Um Schülerinnen und Schüler für MINT-Fächer zu begeistern, setzt sich die Amgen Foundation auch in diesem Jahr für den außerschulischen Lernort ein. Seit 2013 hat die Stiftung das Gläserne Labor mit über 106.000 Euro unterstützt.

Im Gläsernen Labor steht das Experimentieren im Mittelpunkt: Auf dem Wissenschafts- und Biotechnologiepark Campus Berlin-Buch verbringen Schülerinnen und Schüler ihre Ferien und Freizeit, um mit Pipette, Mirkoskop und Reagenzglas Einblicke in die Welt von Zellen und Molekülen zu gewinnen. Auch in diesem Jahr ist das Angebot wieder breit gefächert. Als forschendes Biotech-Unternehmen ist es Amgen wichtig, junge Talente für die Naturwissenschaften und die Biotechnologie zu begeistern. Daher unterstützt die Amgen Foundation das Gläserne Labor 2019 mit rund 8.800 Euro und verlängert damit die langjährige Partnerschaft.

Jugend forscht am Puls der Zeit
In fünf mit moderner Technik ausgestatteten Laboren können Nachwuchsforscherinnen und -forscher anspruchsvolle Laborarbeiten selber durchführen. Angeleitet von Experten erhalten Oberstufenschülerinnen und -schüler in den Sommerferien Einblicke in die Techniken der Biotechnologie und der Molekularbiologie, um ein menschliches Gen zu klonieren. Darüber hinaus sind in diesem Jahr ein Experimentier-Kurs in der Systembiologie sowie Tagesprogramme in den Neurowissenschaften zum Thema Alzheimer geplant. „Das anspruchsvolle Angebot des Gläsernen Labors in Berlin-Buch ermöglicht Jugendlichen einen guten Einblick in die naturwissenschaftliche Forschung“, sagt Dr. Roman Stampfli, Geschäftsführer der Amgen GmbH. „Mit solchen Bildungsangeboten möchte die Amgen Foundation für MINT-Fächer begeistern und Nachwuchstalente unabhängig von ihrem Hintergrund fördern.“

Die Zuschüsse wurden über den Spendenfond der Amgen Foundation bei der King Baudouin Foundation United States (KBFUS) gewährt, einer gemeinnützigen Organisation in den USA, die umsichtiges und wirkungsvolles Spenden nach Europa und Afrika ermöglicht.

Mehr zum Engagement von Amgen in Deutschland: www.amgen.de/engagement

Über Amgen
Amgen ist ein weltweit führendes unabhängiges Biotechnologie-Unternehmen, das mit nahezu 21.000 Mitarbeitern in fast 100 Ländern weltweit seit fast 40 Jahren vertreten ist. In Deutschland arbeiten wir an drei Standorten mit über 750 Mitarbeitern jeden Tag daran, Patienten zu helfen. Weltweit profitieren jährlich Millionen von Patienten mit schweren oder seltenen Erkrankungen von unseren Therapien. Unsere Arzneimittel werden in der Nephrologie, Kardiologie, Hämatologie, Onkologie, Knochengesundheit und bei chronisch-entzündlichen Erkrankungen eingesetzt. Neben Originalpräparaten beinhaltet unser Portfolio auch Biosimilars. Wir verfügen über eine vielfältige Pipeline. www.amgen.de

Über die Amgen Foundation
Gesellschaftliches Engagement ist für das Biotechnologie-Unternehmen Amgen integraler Bestandteil seines unternehmerischen Handelns. Um die weltweiten Projekte zu koordinieren, wurde 1991 die Amgen Foundation gegründet. Ziel der Amgen Foundation ist es, Wissenschaftler von morgen zu inspirieren und zu fördern, die naturwissenschaftliche Ausbildung zu verbessern und die Gemeinschaften zu stärken, in denen Mitarbeiter von Amgen leben und arbeiten. Bis heute hat die Amgen Foundation weltweit nahezu 300 Millionen US-Dollar in Projekte von lokalen, regionalen und internationalen Partnern investiert, davon mehr als 150 Millionen US-Dollar in wissenschaftliche Bildungsprogramme. In Deutschland unterstützt die Amgen Foundation das Biotechnologie-Schulprogramm Amgen Biotech Experience für Lehrer und Schüler, die beiden Jugendforschungseinrichtungen Science College Overbach und das Gläserne Labor in Berlin-Buch sowie das Amgen Scholars Europe Program, das Forschungsmöglichkeiten für Studierende schafft. www.amgeninspires.com\n

Foto: Peter Himsel

Quelle: https://www.amgen.de/medien/news/422/klonierung-alzheimer-biotechnologie-zum-anfassen/?utm_source=social_tw&utm_medium=link&utm_campaign=unt_biotechnologie&utm_content=113

leben / 08.07.2019
Spende für Straßenbäume in Pankow

Projektteam „Mobilbericht“ übergibt 4.290 Euro am 10. Juli 2019 ans Bezirksamt
 
Für die Neupflanzung von Straßenbäumen erhielt das Bezirksamt Pankow am Mittwoch, dem 10. Juli 2019 eine Spende in Höhe von 4.290 Euro. Der Bezirksstadtrat für Stadtentwicklung und Bürgerdienste, Vollrad Kuhn (Bü90/Die Grünen) nahm den symbolischen Scheck vom Projektteam „MobilBericht“ entgegen.

Seit September 2018 läuft das BMBF-geförderte Forschungsprojekt des Stadtentwicklungsamts Pankow, der TU Berlin und der TU Dresden zur Mobilitätsberichterstattung. Dabei wird ein neues Planungsinstrument erarbeitet, um die Verkehrspolitik im Bezirk strategisch neu auszurichten und den Verkehr sozial-gerechter sowie ökologisch-verträglicher zu gestalten. Bei Haushaltsbefragungen, die zur Erfassung der Verkehrssituation für die Bürgerinnen und Bürger im Bezirk durchgeführt wurden, haben mehr als 700 Personen teilgenommen. Viele Befragte verzichteten auf den „Dankeschön-Gutschein“ zur Teilnahme zugunsten von Baumpflanzungen durch das Bezirksamt in Pankow. „Die Aktion ist ein gutes Beispiel dafür, dass selbst sogenannte Kleinbeträge, die uns engagierte Bürger*innen, Vereine und Firmen spenden, sehr hilfreich für Neupflanzungen im öffentlichen Straßenland sind“, erklärt Bezirksstadtrat Vollrad Kuhn.

forschen, heilen, bilden / 02.07.2019
Neuer BIH-Podcast: Aus Forschung wird Gesundheit

Warum erkranken schon Kinder an Krebs? Wie hoch darf der Blutdruck sein? Warum haben gestresste Mütter häufiger übergewichtige Kinder? Und warum sind angeblich die meisten Forschungsergebnisse falsch? Im neuen BIH Podcast „Die BIH-Sprechstunde: Aus Forschung wird Gesundheit“ beantworten Wissenschaftler*innen des Berlin Institute of Health (BIH), der Charité — Universitätsmedizin Berlin und des Max-Delbrück-Centrums (MDC) für molekulare Medizin Fragen zur Gesundheit und Gesundheitsforschung. Die ersten vier Folgen sind online unter https://www.bihealth.org/de/aktuelles/bih-podcast/ bzw. unter https://ausforschungwirdgesundheit.podigee.io sowie bei allen gängigen Podcast-Anbietern abzurufen. Hörer*innen können eigene Fragen einreichen, die in zukünftigen Folgen beantwortet werden. \n

 „Wir möchten in diesem Podcast Fragen beantworten, die sich viele Menschen schon einmal im Zusammenhang mit ihrer Gesundheit gestellt haben“, erklärt Axel Radlach Pries, wissenschaftlicher Vorstand des BIH und Dekan der Charité. „Häufig sind das genau die Fragen, die sich Ärztinnen und Ärzte, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zu Beginn ihrer Forschungsprojekte selbst gestellt haben und die sie mit ihren Ergebnissen nun beantworten können.“ In den Podcasts berichten die Wissenschaftler*innen daher auch, wie sie vorgegangen sind, um ihre Fragen beantworten zu können. „Und es geht um das große Anliegen des BIH, die Translation: Wie können die Forschungsergebnisse aus dem Labor tatsächlich ans Krankenbett oder in den Alltag übertragen werden?“, sagt Axel Radlach Pries. Damit aus Forschung Gesundheit werden kann.

heilen / 01.07.2019
Besondere Expertise für seltene Tumoren

Das Sarkomzentrum im Helios Klinikum Berlin-Buch ist deutschlandweit eines der größten Zentren mit umfassender Expertise und jahrzehntelanger Erfahrung bei der Behandlung von Patienten mit Knochen- und Weichgewebssarkomen.

Es gibt mehr als 100 verschiedene Arten von Tumoren des Weichgewebes oder des Knochens, sogenannte Sarkome. Sie treten relativ selten auf und sind sehr komplex zu therapieren. Aus diesem Grund sollten sie ausschließlich in spezialisierten Zentren behandelt werden. Frühzeitig erkannt gibt es gute Heilungschancen für diese Krebsart.

Wenige spezialisierte Zentren haben die nötige Erfahrung mit den seltenen Tumoren
Unser Sarkomzentrum ist seit Oktober 2008 von der Arbeitsgemeinschaft Knochentumoren e.V. als erstes „Interdisziplinäres Zentrum für Knochentumoren“ in Deutschland anerkannt. Es ist national und international eines der größten Zentren für die Behandlung von Patienten mit Sarkomen.

Fachübergreifendes Spezialisten-Team für optimale Behandlung

Um Sarkom-Patienten optimal behandeln zu können, sollten sie bereits im Verdachtsfall unverzüglich in ein spezialisiertes Zentrum überwiesen werden. So lassen sich die Abläufe von Diagnose und Therapie der Sarkome von Anfang an auf dem neuesten Stand wissenschaftlicher Erkenntnisse steuern. Priv.–Doz. Dr. med. Per-Ulf Tunn, Leiter des Sarkomzentrums und Chefarzt der Tumororthopädie im Helios Klinikum Berlin-Buch, merkt an: „Oberstes Ziel ist es, die Prognose und Lebensqualität von Patienten mit diesen seltenen Erkrankungen zu verbessern. Das gelingt durch eine stetige Auseinandersetzung mit den aktuellen Therapieoptimierungsstudien und der Suche nach neuen und innovativen Wegen.“

Priv. –Doz. Dr. med. Peter Reichardt, Chefarzt der Onkologie und Palliativmedizin sowie ebenfalls Leiter des Sarkomzentrums im Helios Klinikum Berlin-Buch, ergänzt: „Die frühzeitige Diagnose und die enge Zusammenarbeit der Spezialisten unterschiedlicher Fachrichtungen in allen Phasen der Erkrankung spielen bei Sarkom-Patienten eine entscheidende Rolle, um den Behandlungsprozess optimal zu gestalten.“

Im Sarkomzentrum wird die enge fachübergreifende Zusammenarbeit besonders spezialisierter Ärzte aus den Fachgebieten Medizinische Onkologie, Orthopädische Onkologie, Kinderonkologie, Chirurgische Onkologie, Thoraxchirurgie, Radiologie, Strahlentherapie und Gewebediagnostik unter Einbeziehung der Psychoonkologie, des psychosozialen Dienstes und der Physiotherapie sichergestellt.

Der Erfolg unseres Sarkomzentrums beruht nicht zuletzt auf der intensiven Beteiligung an internationaler Forschung und der engen Zusammenarbeit mit allen zuweisenden Ärzten, mit onkologischen Schwerpunktpraxen sowie Patientenorganisationen wie dem gemeinnützigen Verein Lebenshaus e.V.
Die fachliche Expertise und ausgezeichnete Behandlungsqualität wurde nun erneut von OnkoZert im Auftrag der Deutschen Krebsgesellschaft bestätigt. 

Foto: Priv.–Doz. Dr. med. Per-Ulf Tunn, Leiter des Sarkomzentrums und Chefarzt der Tumororthopädie im Helios Klinikum Berlin-Buch (links) sowie Priv. –Doz. Dr. med. Peter Reichardt, Chefarzt der Onkologie und Palliativmedizin sowie ebenfalls Leiter des Sarkomzentrums. (Foto: Thomas Oberländer | Helios Kliniken)

heilen, bilden / 26.06.2019
Gemeinsam einsteigen ins Berufsleben: Azubis berichten von ihrem Ausbildungsalltag

Jedes Jahr bildet das Helios Klinikum Berlin-Buch in Zusammenarbeit mit dem Helios Bildungszentrum Berlin junge Erwachsene in der Gesundheits-, Kranken- und Kinderpflege sowie als Operationstechnische Assistenten aus. Die Schwestern Tanja und Vanessa Bolik sind Auszubildende im ersten Lehrjahr und erzählen im gemeinsamen Gespräch von ihrem Berufsalltag zwischen Theorieunterricht und Praxiseinsätzen.

Der Pflegenachwuchs im Fokus

Der Bedarf an zuverlässigen und engagierten Pflegekräften in Deutschland ist groß. Der aktuelle Pflegenotstand in Kliniken und Krankenhäusern macht sich von Tag zu Tag stärker bemerkbar. Junges und motiviertes Pflegepersonal ist deshalb gefragter denn je - und doch nur schwer zu finden. In Zusammenarbeit mit dem Helios Bildungszentrum Berlin bietet das Helios Klinikum Berlin-Buch jungen Erwachsenen jedes Jahr 50 Ausbildungsplätze in der Gesundheits- und Krankenpflege, zwölf Ausbildungsplätze in der Kinderkrankenpflege sowie zehn OTA-Ausbildungsplätze an. Den medizinischen Nachwuchs erwartet während der dreijährigen Ausbildung ein spannender Mix aus Theorie und Praxis. Während kompetente Lehrer und Praxisanleiter den Azubis im Helios Bildungszentrum Wissen und Theorie vermitteln, erleben die angehenden Pflegekräfte auf den Stationen des Helios Klinikum in Berlin-Buch hautnah den Klinikalltag mit. Mittendrin: Vanessa und Tanja Bolik. Die beiden Schwestern sind Auszubildende im ersten Lehrjahr und haben sich gemeinsam ganz bewusst für den Berufseinstieg im Helios-Buch entschieden.

Gesundheits- und Krankenpflege: Ein Berufsfeld mit Perspektive

Das Abitur ist geschafft - und nun? Viele junge Erwachsene wissen nach dem Schulabschluss nicht, welche berufliche Richtung sie einschlagen wollen. So erging es auch den 19-jährigen Zwillingen Tanja und Vanessa Bolik. „Nach unserem bestandenen Abitur wollten wir nicht sofort studieren. Wir wollten zuerst ein wenig Luft in der Arbeitswelt schnuppern und weitere Erfahrungen für unser Leben sammeln“, erzählt Tanja Bolik. Dass beide Schwestern nun gemeinsam eine Ausbildung im selben Haus absolvieren, ist fast so etwas wie ein Glücksfall. Tanja Bolik erinnert sich: „Zu Beginn war nicht klar, dass Vanessa die Ausbildung auch machen wird. Zuerst habe nur ich mich bei mehreren Krankenhäusern beworben. Irgendwann entschied Vanessa, dass sie sich das auch vorstellen könnte. Dass wir beide in Buch gelandet sind, war allerdings ein reiner Zufall, da ich eigentlich schon in einer anderen Klinik den Vertrag unterschrieben hatte. Dann kam aber die Zusage für uns beide vom Helios Berlin-Buch. Und um weiterhin mit Vanessa zusammen bleiben zu können, habe ich mich ebenfalls entschieden, mit nach Buch zu gehen.“
Vanessa Bolik nickt zustimmend und ergänzt: „Das Helios Klinikum in Buch ist mit eines der bekanntesten Krankenhäuser in ganz Berlin und bietet alles an für eine gute Ausbildung. Alle Stationen sind abgedeckt. Und besonders auf Grund des Helios Bildungszentrums war das ein attraktives Angebot für uns, weil wir die Schule somit noch leichter und schneller erreichen können.“ Und wie kam es dazu, dass sich beide Schwestern für eine Ausbildung im Pflegesektor entschieden haben? Für medizinische Tätigkeiten habe sie sich schon immer interessiert, erzählt Tanja Bolik. Zudem war es das umfangreiche Ausbildungsangebot des Helios-Klinikums, welches beide Schwestern von Beginn an überzeugte.
Neben mehreren Vertiefungsmöglichkeiten erhalten die angehenden Pflegekräfte während ihrer Praxiseinsätze die Gelegenheit, in jedem Bereich eigene Erfahrungen zu sammeln. „Durch die Stationswechsel erhalten wir genügend Einblicke, um für uns selber herausfinden zu können, auf welcher Station wir selbst später arbeiten möchten“, bestätigt Tanja Bolik. Die Auszubildenden sollen somit neben der Versorgung der Patienten vor allem auch die verschiedenen stationären Abläufe kennenlernen und ein Gefühl für die enge Zusammenarbeit mit den Vorgesetzten und Kollegen entwickeln. Apropos Kollegen - wie sind sie denn so, die Mitarbeiter im Helios Klinikum Buch? "Mit den meisten Kollegen haben wir uns immer prima verstanden und wurden auch sehr gut im Team aufgenommen und integriert“, erzählt Vanessa Bolik. Ihre Schwester fügt hinzu: „Natürlich gibt es auch Schwestern und Pfleger, die etwas gestresst sind, aber das sollte man nicht allzu persönlich nehmen.“
Damit das Pflegepersonal in Buch auch fachlich stets auf dem neusten Stand ist, nehmen die Mitarbeiter des Klinikums zudem regelmäßig an medizinischen, pflegerischen oder psycho-sozialen Fortbildungen teil. Ein wichtiges Kriterium für viele Auszubildende - schließlich übernehmen sie in ihrem Beruf tagtäglich jede Menge Verantwortung für ihre Patienten und Patientinnen.

Beruf und Freizeit - lässt sich beides miteinander vereinbaren?

Von der Schulbank ins Berufsleben - für viele junge Erwachsene sind die ersten Ausbildungsjahre eine echte Herausforderung. Umso schöner, wenn man diese Erfahrung mit der eigenen Schwester teilen kann. Oder brauchen die Zwillinge nach einem anstrengenden Arbeitstag auch mal eine Pause voneinander? „An sich brauchen wir keine Pausen voneinander“, erwidert Tanja Bolik lachend. „Wir sehen uns auf Grund von Praxis und Theorie ja recht selten. Viel mehr sind wir froh, wenn wir unsere Zeit gemeinsam verbringen können.“ Und wie sieht er aus, so ein Arbeitstag im ersten Lehrjahr? „Als Auszubildende im ersten Lehrjahr haben wir überwiegend nur Frühdienst. Das heißt, unser Dienst beginnt um 6:00 Uhr früh und endet um 14:30 Uhr. In dieser Zeit stehen für uns die Pflege und Betreuung der Patienten an erster Stelle. Wir unterstützen sie bei ihren ATLs, ihren Aktivitäten des täglichen Lebens und kümmern uns um ihr Wohlergehen während ihres Aufenthalts“, erzählt Vanessa Bolik.
Bleibt da noch genügend Zeit für Freunde und die Familie? Auf jeden Fall, bestätigt Tanja Bolik und erzählt, dass sie in ihrer Freizeit gerne Golf spiele. Zusammen mit ihrer Schwester unternehme sie zudem oft etwas mit der gemeinsamen besten Freundin. An freien Nachmittagen oder am Wochenende stehen dann Shoppingausflüge oder ein Besuch im Kino an. Der ganz normale Alltag eben. Abschließend wollen wir von den Zwillingen wissen, was bisher das schönste Erlebnis in ihrer Zeit als Auszubildende im Helios Klinikum Buch war. Tanja Bolik überlegt einige Augenblicke und antwortet dann: „Ich glaube, ein schönstes Erlebnis haben wir gar nicht, aber das Schönste für uns ist eh, wenn die Patienten auf uns zu kommen, uns loben und zufrieden sind mit unserer Arbeit. Das ist das Wichtigste für uns.“ Eine vielversprechende Einstellung, finden wir, und verabschieden uns von den beiden Azubi-Zwillingen aus Berlin-Buch.\n

Foto: Von der Schulbank ins Berufsleben – Vanessa und Tanja Bolik. (Foto: Thomas Oberländer/Helios Kliniken)

heilen / 20.06.2019
FOCUS listet neun Ärzte aus dem Helios Klinikum Berlin-Buch als Top-Mediziner

Vor dem Hintergrund der aktuellen Mindestmengen-Diskussion setzen die in der diesjährigen Ärzte-Liste des FOCUS aufgeführten neun Helios-Ärzte aus verschiedenen Fachbereichen ein wichtiges Zeichen. Sie untermauern die Auszeichnung des Klinikums Berlin-Buch als Top-regionales sowie Top-nationales Krankenhaus im Jahr 2019.

Geht es um die eigene Gesundheit, sind Patienten und Patientinnen die Expertise sowie die Erfahrung ihres behandelnden Arztes besonders wichtig. Schließlich wollen sie nicht nur gut beraten, sondern auch professionell behandelt und versorgt werden. Die Liste der TOP-Mediziner des FOCUS gibt Patienten und Interessierten jährlich Aufschluss darüber, welcher Arzt in welcher Disziplin als ausgewiesener Experte gilt. Wichtige Kriterien für die Auszeichnung sind unter anderem das angebotene Behandlungsspektrum, Arzt- und Patientenempfehlungen sowie weitere Spezialisierungen, klinische Studien und Publikationen.

Das Helios Klinikum wird seiner Ausrichtung als Maximalversorger gerecht

In diesem Jahr führt das Magazin neun Helios Ärzte aus Berlin-Buch in neun verschiedenen Fachbereichen auf. Diese sind somit berechtigt, das FOCUS Top-Mediziner-Siegel zu tragen. Mit Prof. Dr. Ralf Dechend, Oberarzt und Arbeitsgruppenleiter des Experimental and Clinical Research Center, ist der Bereich Kardiologie gleich zwei Mal gelistet. Prof. Dr. med. Henning T. Baberg, ärztlicher Direktor des Hauses, zeigt sich durchweg zufrieden über die Auszeichnung seiner Kollegen und ergänzt, dass die Auflistung aller zehn Spezialisten die Ausrichtung des Klinikums als Maximalversorger bestätige. Sie diene außerdem auch als wichtige Basis, um das Vertrauen der Patienten und Patientinnen stetig zu stärken.

Die Mindestmengen-Regelung: Regelmäßigkeit schafft Routine 

Besonders im Zuge der aktuellen Diskussion um die Mindestmengen-Regelung sei die mehrfache Listung der Top-Mediziner aus dem Helios Klinikum Berlin-Buch ein wichtiger Anhaltspunkt für Patienten und Patientinnen, die sich aufgrund einer anstehenden Operation oder eines Klinikaufenthalts intensiv mit ihrem medizinischen Umfeld auseinandersetzten, betont auch Klinikgeschäftsführer Dr. Sebastian Heumüller.

Bei der Auswertung der vorgegebenen Mindestmengen erzielte das Helios Buch in allen Bereichen eine positive Bewertung. Somit kann es jederzeit den hohen Versorgungsanspruch garantieren, den besonders komplizierte Behandlungen und Operationen erfordern. Die Auszeichnung in neun verschiedenen Fachbereichen verdeutlicht zudem die breitgefächerte Expertise der Klinikum-Ärzte. In enger Zusammenarbeit mit dem Pflegepersonal können sie ihren Patienten und Patientinnen folglich auf jeglichen Versorgungsebenen eine ideale medizinische Versorgung sowie einen möglichst komplikationsfreien Aufenthalt im Helios Buch bieten. \n

Top-Mediziner des Helios Klinikums Berlin-Buch

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Diese Top-Mediziner des Helios Klinikums Berlin-Buch haben es in die neue FOCUS-Ärzteliste geschafft:

Prof. Dr. Ralf Dechend, Bluthochdruck
Dr. Andreas Gussmann, Gefäßchirurgie
Prof. Dr. Daniel Kendof, Hüftchirurgie
Prof. Dr. Robert Krempien, Strahlentherapie
Prof. Dr. Volker Lange, Adipositas-Chirurgie
PD Dr. Peter Reichardt, Tumoren des Verdauungstrakts
Dr. Matthias Rogalski, Kinderorthopädie
Prof. Dr. Martin Strik, Bauchchirurgie
Prof. Dr. Michael Untch, Brustkrebs & gynäkologische Tumoren

forschen, investieren, produzieren, heilen / 13.06.2019
Ideen von heute für die Medizin von morgen

Mehr als 400 Expert*innen aus Unternehmen, Wissenschaft, Klinik und Politik sowie Investor*innen treffen sich auf Einladung der Stiftung Charité und des Berlin Institute of Health (BIH) beim zwölften Charité BIH Entrepreneurship Summit in Berlin. Vom 17. bis 18. Juni 2019 werden sie in der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften über medizinische Innovationen und deren Herausforderungen für den Gesundheitsbereich von morgen diskutieren.

„Auch in diesem Jahr werden wir wieder exzellente Wissenschaftler, innovative Köpfe, erfahrene Entrepreneure und Wagniskapitalgeber zusammenbringen. Der von der Stiftung Charité ins Leben gerufene Summit hat sich über die Jahre als internationale Bühne dafür bewährt“, sagt Professor E. Jürgen Zöllner, Vorstand der Stiftung Charité. Beim zwölften Charité BIH Entrepreneurship Summit werden in diesem Jahr Künstliche Intelligenz im Gesundheitswesen, Digitale Therapien, neuartige weltweite Investmentmodelle für den Life-Science-Bereich, Fortschritte in der Gentherapie, der Bereich des „Drug Repurposing“, also die Wiederverwendung von altbekannten Arzneien für neue Indikationen, sowie neue Herausforderungen für klinische Studien und deren Neuausrichtung im Mittelpunkt stehen.

Die internationalen Referent*innen kommen aus Europa, Israel, Kanada, den Vereinigten Staaten von Amerika und Australien. Ein spezieller Fokus liegt in diesem Jahr auf der transatlantischen Zusammenarbeit mit der Region Massachusetts und ihren Universitäten Harvard und Massachusetts Institute of Technology (MIT).

Eine Keynote-Lecture zum Thema „Digitale Gesundheit in der Akademischen Medizin“ hält Heyo Kroemer, Dekan der Medizinischen Fakultät und Sprecher des Vorstandes der Universitätsmedizin Göttingen. Als besonderen Gast begrüßt der Summit in diesem Jahr Stephen Kennedy Smith, den Leiter des Kennedy Family Office. Der Investor, Entrepreneur und Co-Founder von Pear Therapeutics wird in einem Fireside Chat Einblicke in das Interesse der Kennedy-Familie an Innovationen im Gesundheitsbereich geben. Über „Neue Herausforderungen an Klinische Studien“ wird unter anderem Elizabeth O`Day sprechen. Sie ist Geschäftsführerin und Gründerin eines Unternehmens in Boston, das sich mit der Entwicklung von Biomarkern beschäftigt, die anzeigen, bei welchen Patient*innen ein neues Medikament tatsächlich anschlägt. So könnten für jede Studie die passenden Teilnehmer*innen ausgewählt werden.

In weiteren Plenarvorträgen geht es um die beste Strategie, mit digitalen Gesundheitsinnovationen Zugang zum Gesundheitsmarkt zu erhalten. Der weltweit anerkannte Ethikexperte Arthur L. Caplan aus New York wird über Ethik in experimentellen Studien sprechen und Michael T. Hemann vom MIT beleuchtet aktuelle Entwicklungen in der Krebsimmuntherapie mit CAR-T-Zellen.

In interaktiven Workshops erhalten junge Unternehmer*innen strategische Tipps rund um das Thema Gründung. Beim Life Sciences Venture Market erhalten sie die Gelegenheit, sich vor internationalen Investoren zu präsentieren. „In unserem BIH Digital Health Accelerator unterstützen wir Medizinerinnen und Mediziner mit digitalen Ideen für die Gesundheit dabei, ihre Ideen marktfähig zu machen“, erklärt Klaus Nitschke von BIH Innovations, dem gemeinsamen Technologietransfer von Charité und Berlin Institute of Health (BIH). „Beim Charité BIH Entrepreneurship Summit können sie von internationalen „Best-Practice-Beispielen“ lernen, sich international vernetzen und möglicherweise Kontakt zu Investoren knüpfen, die bereit sind, in ihre Ideen zu investieren.“

Das vollständige englischsprachige Programm können Sie hier herunterladen: https://www.stiftung-charite.de/fileadmin/user_upload/stiftungcharite/summit/Program/Program_CBES_FINAL.pdf\n

Das Symposium findet am Montag, dem 17. Juni, von 8 bis 18 Uhr und am Dienstag, dem 18. Juni, von 9 bis 16.30 Uhr statt. Veranstaltungsort ist die Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften, Markgrafenstraße 38 in 10117 Berlin. Die Vorträge werden auf Englisch gehalten. Journalisten sind herzlich eingeladen, am Summit teilzunehmen. Bitte melden Sie sich über die Pressestelle presse@bihealth.de des BIH an.


Über das Berliner Institut für Gesundheitsforschung/Berlin Institute of Health (BIH)

Das Berliner Institut für Gesundheitsforschung | Berlin Institute of Health (BIH) ist eine Wissenschaftseinrichtung für Translation und Präzisionsmedizin. Das BIH widmet sich neuen Ansätzen für bessere Vorhersagen und neuartigen Therapien bei progredienten Krankheiten, um Menschen Lebensqualität zurückzugeben oder sie zu erhalten. Mit translationaler Forschung und Innovationen ebnet das BIH den Weg für eine nutzenorientierte personalisierte Gesundheitsversorgung. Das BIH wird zu 90 Prozent vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und zu zehn Prozent vom Land Berlin gefördert. Die Gründungsinstitutionen Charité – Universitätsmedizin Berlin und Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin in der Helmholtz-Gemeinschaft (MDC) sind im BIH eigenständige Gliedkörperschaften.

Pressemitteilung: BIH und Charité

produzieren / 13.06.2019
Berlin Cures beginnt klinische Phase-IIa-Studie zur Behandlung von Herzversagen

Ascenions Portfolio-Unternehmen Berlin Cures hat eine Phase-IIa-Studie mit seinem führenden Kandidaten BC007 gestartet. Im Rahmen der zweiarmigen, randomisierten, Open-Label-Studie wird die Verträglichkeit und biologische Wirksamkeit des Wirkstoffes bei Patienten mit chronischem Herzversagen untersucht. Die Ergebnisse der Phase-I-Untersuchung hatten eine exzellente Verträglichkeit und keinerlei klinisch relevante Nebenwirkungen gezeigt.

BC 007, ein DNA-Aptamer, bindet und neutralisiert selektiv Autoantikörper, die sich gegen G-Protein-gekoppelte Rezeptoren richten und ursächlich zum Herzversagen beitragen. Im Erfolgsfall würde BC 007 Millionen von Patienten die erste ursächliche Behandlungsmöglichkeit gegen Herzversagen bieten. Herzversagen zählt zu den führenden Todesursachen in der westlichen Welt und führt zu einer sozioökonomischen Belastung, die der von Krebs vergleichbar ist.

Weitere Informationen:
Pressemeldung von Berlin Cures (nur in englischer Sprache verfügbar)

produzieren, bilden / 13.06.2019
Ausbildungspreis Pankow 2019 ausgelobt

Ab sofort können Vorschläge für die Vergabe des „Ausbildungspreises Pankow 2019“ unterbreitet werden. Mit der zum 10. Mal Auszeichnung soll wieder besonderes Engagement bezirklicher Unternehmen in der Berufsausbildung gewürdigt werden.\n

Nominiert werden können Ausbildungsbetriebe, die ihren Sitz oder einen Standort in Pankow haben, an dem ausgebildet wird. Sowohl „Azubis“ können ihren Betrieb für den Preis vorschlagen aber auch Pankower Unternehmerinnen und Unternehmer können sich selbst benennen. Im Onlineverfahren sind Bewerbungen unter der Adresse www.ausbildungsoffensive-pankow.de direkt möglich oder die Unterlagen werden per E-Mail an meinolf.rohling@ba-pankow.berlin.de angefordert. Der kurze Fragebogen muss bis spätestens 31. Juli 2019 ausgefüllt an das Bezirksamt Pankow an die oben benannte E-Mail-Adresse zurückgeschickt werden.

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Der ausbildungspreis wird in vier Kategorien, je nach Beschäftigtenzahl der Betriebe, vergeben. Die Auswahl der vier zu kürenden Betriebe trifft eine unabhängige Jury, die aus Vertreterinnen und Vertretern der IHK Berlin, des Jobcenters Berlin Pankow, der Agentur für Arbeit Berlin Nord, der Pankower Schulen, einer/m Auszubildenden sowie der Vertretung einer Firma, der bezirklichen Wirtschaftsförderung und des Jugendamtes besteht.

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„Neben den vielfältigen Veranstaltungen im Rahmen der Ausbildungsoffensive Pankow möchte der Bezirk mit der Auslobung des Ausbildungspreises weiterhin Betriebe motivieren, sich für die berufliche Zukunftssicherung Jugendlicher einzusetzen“, betont die Schirmherrin der Ausbildungsoffensive und Bezirksstadträtin für Jugend, Wirtschaft und Soziales, Rona Tietje (SPD). Die Ehrung der Preisträger wird durch den Pankower Bezirksbürgermeister Sören Benn (Die Linke) am 10. September 2019 ab 18:00 Uhr in der WABE / Danziger Straße 101 bei der öffentlichen Auftaktveranstaltung der Ausbildungsoffensive Pankow vorgenommen.

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Weitere Informationen im Internet unter: www.ausbildungsoffensive-pankow.de und persönlich beim Bezirksamt Pankow. Tel.: 030 90295-7266 oder per E-Mail meinolf.rohling@ba-pankow.berlin.de.

leben, bilden / 11.06.2019
Forscherferien in Sicht!

Sommerferien in Berlin - und wieder können sich Kinder auf spannende Tage im Gläsernen Labor freuen. Das Programm wird vom 20. - 21. Juni, 24. - 28. Juni, vom 22. - 26. Juli sowie vom 29. Juli bis 2. August angeboten. Sie können zum Beispiel die Fähigkeiten des Gehirns erforschen, sich eine eigene Kräuterapotheke zusammenstellen oder einen Laborführerschein erwerben. Einige Plätze sind noch frei, unter anderem in diesen Ganztagskursen:\n

25.Juni
DIE BUNTE WELT DER FARBEN

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Die Welt kann so schön bunt sein. Wie sehen wir Farben, wo kommen sie her? Stelle verschiedene Farben selber her. Und welche Wirkung haben Farben auf den Menschen? Finde es heraus!

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Für wen? Kinder von 9 bis 12 Jahren

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25. Juli
KOSMETIK FÜR DIE JÜNGSTEN

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Lernt, wie unsere Haut und ihre Schutzfunktion aufgebaut ist. Über unsere Haut sind wir ständig in Kontakt mit der Umwelt. Mit ihr spüren wir Berührungen, Wasser beim Waschen, die Wärme der Sonne und vieles mehr. Unsere Haut muss man pflegen und deswegen stellen wir verschiedene natürliche Kosmetikprodukte wie Duschgel u.ä. her.

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Für wen: Kinder von 6 bis 9 Jahren

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2. August
TOLLE KNOLLE - DIE KARTOFFEL

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Weit gereist, hat sich die Kartoffel zu dem liebsten Gemüse der Deutschen entwickelt. Im nächtlichen Schatten wächst die unscheinbare Pflanze, die Knolle ist dafür umso reichhaltiger. Ernte Kartoffeln, bestimme die Inhaltsstoffe und verarbeite diese zu Puffern und Pudding.

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Für wen? Kinder von 6 bis 9 Jahren

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Foto:
Gepflegt mit eigener Maske (Foto: Campus Berlin-Buch GmbH)

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Hier geht es zum vollständigen Ferienprogramm.

heilen / 11.06.2019
Klinik für Adipositas- und Metabolische Chirurgie mit neuem Chefarzt

Ab dem 15. Juni 2019 wird Dr. med. Oliver Stumpf Chefarzt des eigenständigen Fachbereiches für Adipositas- und Metabolische Chirurgie im Helios Klinikum Berlin-Buch. Der 54-Jährige war bislang Leiter des Departments für Adipositaschirurgie, das nun losgelöst von der Allgemein, Viszeral- und Onkologische Chirurgie zu einem eigenständigen Fachbereich wird. Zu Dr. Stumpfs Behandlungsschwerpunkten zählen alle gängigen operativen Verfahren der Adipositas- und Metabolischen Chirurgie, inklusive Re-Eingriffen.

„Es freut uns sehr, dass wir mit Dr. med. Oliver Stumpf einen uns bereits bekannten und ausgewiesenen Spezialisten auf dem Gebiet der Adipositas- und Metabolischen Chirurgie für diese Position gewinnen konnten“, sagt Prof. Dr. med. Henning T. Baberg, Ärztlicher Direktor im Helios Klinikum Berlin-Buch.

Dr. med. Oliver Stumpf befasst sich seit vielen Jahren schwerpunktmäßig mit dem Thema Adipositas. Seit 2008 hat der Facharzt für Chirurgie und Viszeralchirurgie über 2000 adipositaschirurgische Eingriffe vorgenommen. Zudem ist Dr. Stumpf unter anderem Mitglied in der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie (DGC) und der Deutschen Gesellschaft für Allgemein- und Viszeralchirurgie (DGAV).

„Mein Ziel ist es, den Fachbereich Adipositas- und Metabolische Medizin weiter auszubauen. Gemeinsam mit dem Helios MVZ Rosenthal werden wir individuelle Operations- und Behandlungskonzepte erarbeiten, um Patienten mit krankhaftem Übergewicht eine deutliche und langfristige Verbesserung ihrer Lebensqualität zu ermöglichen", so Dr. med. Stumpf.

Wir bedanken uns bei Prof. Dr. med. Martin Strik, Chefarzt der Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Onkologische Chirurgie, für die Etablierung und den Aufbau eines interdisziplinären Adipositaszentrums im Helios Klinikum Berlin-Buch und die Möglichkeit, damit eine ganzheitliche Behandlung für dieses Krankheitsbild anzubieten.
Pro Jahr werden über 1.000 adipöse Patienten stationär im Bucher Klinikum behandelt. Damit ist diese Fachabteilung die Größte zur Adipositasbehandlung in Deutschland.

Von Adipositas spricht man bei einem Übergewicht, das der Gesundheit schaden kann. Mehr als 50 Prozent der Bevölkerung in Deutschland weisen ein Übergewicht auf.
Somit handelt es sich bei der sogenannten Adipositas um eine echte Volkskrankheit. Als Folge der Adipositas treten lebensverkürzende Begleiterkrankungen auf. Dazu zählen insbesondere Diabetes, Herz-Kreislauferkrankungen, Bluthochdruck, Lungenfunktionsstörungen mit Atemnot, schlafbezogene Atmungsstörungen und Tumorerkrankungen und schwere orthopädische Erkrankungen der Gelenke und/ oder Wirbelsäule. Darüber hinaus ist Adipositas nicht selten mit Depressionen und einer eingeschränkten Lebensqualität verbunden.

An erster Stelle der Adipositastherapie stehen konservative Maßnahmen, wie Diäten, Ernährungskurse und Bewegungstherapien. Ein langfristiger Erfolg stellt sich über diesen Weg jedoch nicht immer ein. Liegt zudem eine schwere (Grad 2) oder krankhafte (Grad 3) Adipositas vor, dann sind diese Therapieschritte meistens erfolglos. „Für diese Fälle stehen heute als alternative Behandlungsmethoden chirurgische Verfahren zur Verfügung, die in Abhängigkeit von der Operationsart und Technik zu einer nachhaltigen Gewichtsreduktion führen“, erklärt Dr. med. Oliver Stumpf. Entscheidend sind die Auswirkungen auf den Stoffwechsel. Im Verlauf verbessern sich oftmals die Folgeerkrankungen wie Diabetes, Hypertonus und das Schlafapnoe-Syndrom. Aus diesem Grunde wird die Adipositaschirurgie auch Stoffwechselchirurgie oder „Metabolische Chirurgie“ genannt.  Sie ermöglicht den chronisch kranken adipösen Patienten ein gesünderes und lebenswerteres Leben zu führen.

Dr. med. Oliver Stumpf studierte an der Medizinischen Fakultät der Freien Universität Berlin. Bevor er seit April 2018 als Oberarzt und später Department-Leitung für Adipositas- und Metabolische Chirurgie im Helios Klinikum Berlin-Buch tätig war, arbeitete Dr. Stumpf als Oberarzt in der Abteilung für Allgemein-, Viszeral und Thoraxchirurgie am Klinikum Lippe Detmold. Dort etablierte er ein regionales Adipositaszentrum. Von 2013 bis 2018 war er als leitender Oberarzt unter Prof. Dr. V. Lange, aktuell Senior Berater im Fachbereich Adipositas im Helios Klinikum Berlin-Buch, im zertifizierten Referenz-Zentrum für Adipositas- und Metabolische Chirurgie des Vivantes Klinikums Spandau Berlin tätig.

forschen, leben, bilden / 07.06.2019
Katzen, Kunst und CRISPR – Lange Nacht der Wissenschaften 2019 am MDC

Auf dem Campus Berlin-Buch hat die Lange Nacht Tradition. In diesem Jahr empfangen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Max-Delbrück-Centrums (MDC) ihre Gäste zur „Klügsten Nacht des Jahres“ auch in Berlin-Mitte, im neuen Forschungsgebäude für das Berliner Institut für Medizinische Systembiologie (BIMSB).

Das MDC-Programm reicht von Mit-Mach-Experimenten über Shows bis hin zur Möglichkeit, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern im Labor über die Schulter zu schauen. Einige Höhepunkte stellen wir hier vor.

Mikrokosmos Darm
Der Verdauungstrakt des Menschen beherbergt ein Universum winzigster Lebewesen. Grob geschätzt finden sich im Darm so viele Bakterien, wie es Menschen auf der Erde gibt. Fast immer dienen die Keime dem Wohl ihres Gastgebers. Sie helfen mit, die Nahrung zu verdauen, produzieren Vitamine und trainieren das Immunsystem. Zudem schützen sie, allein durch ihre Anwesenheit, vor krankheitserregenden Artgenossen. Doch der Mikrokosmos im Darm, das Mikrobiom, ist störanfällig – und beeinflusst außerdem unseren Blutdruck.

    16:00 bis 21:00 Uhr: Das begehbare Darmmodell
    Foyer des Max Delbrück Communications Center MDC.C (C83), Robert-Rössle-Straße 10, 13125 Berlin-Buch
    16:00 bis 19:00 Uhr: Quiz zum Mikrobiom
    Foyer des Max Delbrück Communications Center MDC.C (C83), Robert-Rössle-Straße 10, 13125 Berlin-Buch

Wissenschaft & Kunst: ÆON – Trajectories of Longevity and CRISPR
Die finnische Künstlerin und Designerin Emilia Tikka präsentiert ein Kunstwerk mit dem Titel ÆON. In diesem poetischen Werk entwirft Tikka ein spekulatives Szenario, wie die Welt in naher Zukunft aussehen könnte, wenn das Altern durch eine Veränderung des Genoms abgeschafft werden kann. ÆON entstand im vergangenen Jahr, als Emilia Tikka als „Artist in Residence“ in den Laboren des MDC gearbeitet und sich die Grundlagen der Genom-Editierung angeeignet hat.

    19:00 Uhr: Die Künstlerin treffen, Dauer: 45 min
    Führung (Englisch)
    3. OG, MDC in Mitte (BIMSB), Hannoversche Straße 28, 10115 Berlin-Mitte
    17:00 bis 22:00 Uhr: Das Kunstwerk und Diskussionen zur Wissenschaft dahinter
    Ausstellung
    3. OG, MDC in Mitte (BIMSB), Hannoversche Straße 28, 10115 Berlin-Mitte
    16:00 bis 22:00 Uhr: Dokumentation zur Artist Residency
    Ausstellung
    Foyer im Herman-von-Helmholtz-Haus (Haus 84), Robert-Rössle-Straße 10, 13125 Berlin-Buch

Was CRISPR-Cas9 kann – und was die Zukunft bringen könnte
In den Medien wird oft über die Gen-Schere Crispr-Cas9 berichtet und kontrovers diskutiert. Doch was genau kann diese Technologie, was könnte sie in Zukunft bringen und was ist reine Fantasie? Dubravka Vucicevic und Uwe Ohler haben eine „CRISPR-Ampel“ konzipiert, um darüber mit Besucherinnen und Besuchern ins Gespräch zu kommen. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Klaus Rajewsky laden die Gäste außerdem ins Labor ein und erklären, wie das Werkzeug CRISPR-Cas9 die Arbeit im Labor verändert hat und welches Potenzial die Gen-Scheren als Therapie in der Klinik haben.

    17:00 bis 22:00 Uhr: Schnippschnapp, das Gen ist ab. Mitmachexperiment
    3. OG, MDC in Mitte (BIMSB), Hannoversche Straße 28, 10115 Berlin-Mitte
    18:30 Uhr: Café Scientifique: Genome Engineering
    Seminarraum im EG, MDC in Mitte (BIMSB), Hannoversche Straße 28, 10115 Berlin-Mitte
    17:30 und 19:30 Uhr: CRISPR-Cas9-Technologie – ein Meilenstein in der Gen-Forschung und Gen-Therapie. Dauer: 45 Minuten
    Führung, Anmeldung erforderlich
    Infopunkt im Foyer, Max Delbrück Communications Center MDC.C, Robert-Rössle-Straße 10, 13125 Berlin-Buch

Ein architektonischer Rundgang
Das MDC hat einen zweiten Standort im Herzen Berlins – und nicht nur die Wissenschaft, die hier eingezogen ist, ist ungewöhnlich. Auch die Architektur, entworfen von Staab Architekten, trägt der Arbeitsweise der Systembiologen Rechnung. Das Gebäude ermöglicht Begegnungen zwischen den Disziplinen.

    18:00 und 20:30 Uhr: Dauer: 60 Minuten
    Führung, Anmeldung erforderlich
    Treffpunkt: Treppe im EG, MDC in Mitte (BIMSB), Hannoversche Straße 28, 10115 Berlin-Mitte

The Bear - True stories. Erzähltes Leben
Wissenschaftler verlassen das Labor und treten mit wahren, persönlichen Geschichten über ihre Missgeschicke, Fehler und Momente der Wahrheit ins Rampenlicht. Die Ergebnisse sind manchmal lustig, manchmal ergreifend und immer unterhaltsam. Im Format „The Bear“ werden die Geschichten ohne Notizen oder Folien erzählt. Die Moderation und Geschichten des zweisprachigen Abends fließen zwischen Englisch und Deutsch. Jazzer’s Delight verwebt die Geschichten mit Live-Musik. Showmoderatorin Dyane Neiman verzaubert die Zuhörer mit ihrer lebendigen Publikumsinteraktion.

    19:30 Uhr: Dauer: 60 Minuten
    Terrasse im 3. OG, MDC in Mitte (BIMSB), Hannoversche Straße 28, 10115 Berlin-Mitte

Wie finden wir neue Therapien für Hirntumore?
Hirntumore wie Glioblastoma multiforme (GBM) gehören zu den schwersten Krebserkrankungen. Es gibt kaum Therapien. Die MDC-Arbeitsgruppe von Gaetano Gargiulo will das ändern. Bei einer Führung erfahren Besucherinnen und Besucher, wie das Forschsungsteam Stammzellen von Patientinnen und Patienten kultiviert, warum es manchmal immer noch Tierversuche braucht und wie das in Zukunft vermieden werden soll. Mit CRISPR-Cas9 stellen die Experten patiententypische Tumorzellen her und versuchen, neue Medikamente zu finden.

    16.30, 18:30 und 19:30 Uhr: Dauer: 45 Minuten
    Führung, Anmeldung erforderlich
    Infopunkt im Foyer, Max Delbrück Communications Center MDC.C, Robert-Rössle-Straße 10, 13125 Berlin-Buch.

Café Scientifique: Die Geheimnisse des Genoms von Lil BUB entschlüsseln, der süßesten Katze der Welt
Das Kätzchen Lil BUB hat im Internet Millionen Follower. Sie ist sehr klein, ihre Schnauze ist verkürzt, ihre Zunge hängt heraus und an jeder Pfote hat sie zusätzliche Zehen. Allerdings wurde bei der Katze Osteopetrose festgestellt, eine seltene Erkrankung, die es auch beim Menschen gibt und bei der die Knochendichte im Laufe des Lebens immer weiter zunimmt. Ein Team um Darío Lupiáñez hat ihren Fall analysiert und herausgefunden, dass zwei seltene genetische Veränderungen die einzigartige Erscheinung verursachen. Sie zeigen am Beispiel von Lil BUB, wie ein Genom sequenziert, die Daten analysiert.

    20.00 Uhr: Dauer: 30 Minuten
    Vortrag auf Englisch
    Seminarraum im Erdgeschoss, MDC in Mitte (BIMSB), Hannoversche Straße 28, 10115 Berlin-Mitte.

Weiterführende Informationen

    Infoseite zur Langen Nacht auf der MDC-Website
    MDC@night: Die Zeitung zur Langen Nacht am MDC in Buch und Mitte
    Das gesamte Programm am MDC
https://www.langenachtderwissenschaften.de/index.php?article_id=543&id=883\n

 

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Foto: Begehbares Darmmodell. www.organmodelle.de

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forschen, leben, heilen / 06.06.2019
Wenn DNA Bestandteil eines Gemäldes wird

Der Krebsforscher und Konzeptkünstler Anton Henssen eröffnet am 6. Juni seine erste Einzelausstellung in Berlin. In der Alten Münze präsentiert der Kinderonkologe Werke, in denen er sich mit zirkulärer DNA auseinandersetzt.
 
Anton Henssen ist Maler, Konzeptkünstler und Emmy-Noether-Arbeitsgruppenleiter am Experimental and Clinical Research Center (ECRC), einer gemeinsamen Einrichtung der Charité – Universitätsmedizin Berlin und des Max-Delbrück-Centrums für Molekulare Medizin (MDC). Henssen erforscht vor allem genetische Phänomene, die er mithilfe moderner Sequenziermethoden untersucht. In seiner ersten Einzelausstellung, die am 6. Juni in der Alten Münze in Berlin eröffnet wird, zeigt Anton Henssen neue Werke, in denen er sich mit dem Thema der DNA-Zirkularisierung auseinandersetzt. Die Schau mit dem Titel ,,Circular DNA” wird im zweiten Obergeschoss der Alten Münze am Berliner Molkenmarkt präsentiert.
 
Henssen extrahiert zirkuläre DNA aus menschlichem Gewebe und trägt sie in Schichten auf Leinwänden auf. Auf der Leinwand vermischt er die unsichtbare DNA mit Ölfarbe, Acryl und Lackspray. Das Verschwinden der DNA in Farbe und Bild ist für Anton Henssen ein Versuch, sich mit dem Thema der Identität zu beschäftigen. „Die Erforschung unseres menschlichen Bauplans erfordert die Extraktion, Isolierung und Sequenzierung von DNA aus unseren Zellen. In meiner Malerei kehre ich den Prozess um. Ich vermische die DNA und lasse sie in den Schichten des Bildes wieder anonym werden. Die DNA wird sozusagen zum Bestandteil der Identität eines Bildes und erfährt so eine Art Wiedergeburt”, sagt er.
 
ANTON HENSSEN | CIRCULAR DNA: Ausstellung vom 6. – 23. Juni 2019 im
2. OG der Alten Münze, Molkenmarkt 2, 10179 Berlin.
Eröffnung: 6. Juni 2019, 18 – 21 Uhr, Öffnungszeiten: jeweils Do – So, 16 – 20 Uhr
 
Weiterführende Informationen
Anton Henssen hat sich als Mediziner und Forscher auf pädiatrische Onkologie spezialisiert, also auf Krebserkrankungen im Kindesalter. Seit Ende 2018 leitet er am ECRC eine Emmy-Noether-Forschungsgruppe, die zugleich Gastgruppe am MDC ist; parallel arbeitet er an der Charité als Arzt in der Klinik für Pädiatrie mit Schwerpunkt Hämatologie und Onkologie:
„Krebskranke Kinder besser behandeln“
 
Webseite der Alten Münze
 

forschen, leben, heilen / 06.06.2019
Faszinierende Einblicke in die Medizin der Zukunft: Charité lädt zur Langen Nacht der Wissenschaften

Mehr als 4.300 Wissenschaftler und Ärzte der Charité – Universitätsmedizin Berlin ergründen tagtäglich die Geheimnisse des menschlichen Körpers und entwickeln die Medizin der Zukunft. Zur Langen Nacht der Wissenschaften am 15. Juni heißen sie Groß und Klein herzlich willkommen, ihnen dabei über die Schulter zu schauen. Zwischen 17 und 24 Uhr machen sie in knapp 140 interaktiven Veranstaltungen an den vier Campi der Charité neueste Forschungsergebnisse greifbar, führen durch moderne Labore und geben einen Überblick über aktuelle Therapiemöglichkeiten an einem der größten Universitätsklinika Europas.

Von wegen Elfenbeinturm: Forschung zum Anfassen und Mitmachen bietet die Charité, wenn sie zum 19. Mal ihre Türen zur Langen Nacht der Wissenschaften öffnet. Sie lädt alle Wissbegierigen ein, in Vorträgen, Führungen, Workshops oder an interaktiven Infoständen mit den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern der Charité in Dialog zu treten und sich faszinieren zu lassen von der Welt der Biomedizin.

Wie sehen Herz und Niere im Ultraschall aus? Was verrät mein Haar über mich? Und wie funktioniert eine Narkose? Zahlreiche Veranstaltungen am Campus Charité Mitte geben Antworten auf diese und weitere Fragen rund um den Menschen und seine Gesundheit. Neugierige haben die Gelegenheit, mit ihren Gehirnsignalen Computerspiele zu steuern und einen Blick durch das stärkste Vergrößerungsglas – das Elektronenmikroskop – zu werfen. Sie sind außerdem eingeladen, die Schlaganfallforschung von heute kennenzulernen und einen Blick in den Inkubator, die Petrischale und das Mikroskop zu werfen. Automatisiert fahrende Minibusse chauffieren die Gäste über den Campus – zum Beispiel zum Berliner Medizinhistorischen Museum, wo die Ausstellung „Auf Messers Schneide: Der Chirurg Ferdinand Sauerbruch zwischen Medizin und Mythos“ umfassende Einblicke in die zentrale Figur der zweiten Staffel der ARD-Serie „Charité“ liefert.

Fahrerlose Kleinbusse überbrücken auch am Campus Virchow-Klinikum den Weg zwischen den Stationen. Beispielsweise zur Biobank, dem „kältesten Ort“ der Charité und des Berlin Institute of Health, wo Blut, Gewebe und DNA für die Forschung eingelagert werden – und der Biobanken-Triathlon lockt. Die universitäre Herzmedizin bietet Besucherinnen und Besuchern einen virtuellen Blick ins eigene Herz und erklärt, wie Minisonden bei einer Herzkatheter-Untersuchung in die Körpermitte vordringen und was die neuesten Erkenntnisse der Herz-Kreislauf-Forschung bedeuten. Geriatrie-Spezialisten demonstrieren außerdem, wie digitale Assistenten Senioren im Alltag unterstützen können.

Am Campus Benjamin Franklin erfahren Wissensdurstige, was es bedeutet, wenn Blutgefäße verkalken, ab wann man von einer Schlafstörung spricht und was sich gegen Depressionen tun lässt. Expertinnen und Experten der Onkologie bringen das Publikum außerdem auf den aktuellen Stand der Krebsbehandlung und erläutern, was es mit der sogenannten Immuntherapie auf sich hat, für die im letzten Jahr der Medizin-Nobelpreis verliehen wurde. Interessierte können einen Blick hinter die Kulissen eines OP-Traktes werfen, selbst zum Endoskop greifen und sich ein neurobiologisches Labor von innen ansehen. Sie erfahren außerdem, wie Schmerzen und Herzrhythmusstörungen behandelt werden und wie sich die menschlichen Sinne messen lassen.

„Zeig mir, wie du atmest, und ich sage dir, wie viel Fett du verbrennst!“ Was dieser Spruch auf sich hat, lernen Besucherinnen und Besucher am Campus Berlin Buch. Und wer sein Herz besser kennenlernen möchte, kann im ECHO und im MRT einen Blick darauf werfen. Coole Experimente und heiße Zauberei gibt es beim „CheMagiker“, der die ganze Familie in die Welt der Chemie entführt. Darüber hinaus haben Neugierige die Gelegenheit, ihr Gedächtnis von Fachleuten überprüfen zu lassen – und sich über Anzeichen von Demenz zu informieren. Bei einem Spaziergang durch das begehbare Darmmodell erklären Spezialisten, was es zu sehen gibt.

Treffpunkt für alle Programmpunkte ist der zentrale Informationsstand am jeweiligen Campus:

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  • Campus Charité Mitte im CharitéCrossOver-Gebäude, Eingang Schumannstraße 20/21, 10117 Berlin, Geländeadresse: Virchowweg 6
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  • Campus Virchow-Klinikum in der Glashalle, Eingang Augustenburger Platz 1, 13353 Berlin, Geländeadresse: Mittelallee 10
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  • Campus Benjamin Franklin in der Westhalle im Hauptgebäude, Eingang Hindenburgdamm 30, 12203 Berlin
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  • Campus Berlin-Buch im Max Delbrück Communications Center, Robert-Rössle-Straße 10, 13125 Berlin
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Die Karten für die Lange Nacht der Wissenschaften kosten im Vorverkauf 14 Euro und ermäßigt 9 Euro. Weitere Details und Angebote finden Sie im Charité-Programm 2019.

Im Übrigen: Das Social-Media-Team der Charité wird die „klügste Nacht“ live begleiten und von den Highlights aktuell berichten. Folgen Sie der Charité:

Facebook: @ChariteUniversitaetsmedizinBerlin
Twitter: @ChariteBerlin
Instagram: @chariteberlin

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Plakat: Charitè - Universitätsmedizin Berlin

leben / 06.06.2019
Rahmenplanung Karow

3. Planungswerkstatt  - Vorstellung des Rahmenplans am 15. Juni 2019\n

Bei der dritten Planungswerkstatt zum Rahmenplan Karow wird am Samstag, dem 15. Juni 2019, der Entwurf des Rahmenplans öffentlich vorgestellt. In seine Entwicklung sind vielfältige Hinweise der Karower*innen aus zwei öffentlichen Werkstätten im November 2018 und Februar 2019 eingeflossen. Alle Anwohner*innen und Interessierten sind herzlich eingeladen, sich auf der Werkstatt über die erarbeiteten Ergebnisse zu informieren und den Rahmenplan zu kommentieren.

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Die öffentliche Werkstatt findet wieder in der Grundschule Alt-Karow, Eingang Blankenburger Chaussee 1, 13125 Berlin-Karow, statt. Es werden zwei identische Runden angeboten. Die erste geht von 12-14 Uhr, die zweite von 15-17 Uhr. In jeder Runde wird der Rahmenplan in einer ca. einstündigen Präsentation vorgestellt und die Planer stehen im Anschluss in der Ausstellung wieder für Rückfragen zur Verfügung.

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Im Nachgang der Werkstatt wird der Rahmenplan final überarbeitet. Hier fließen auch wieder die Hinweise der Teilnehmer*innen aus der Planungswerkstatt mit ein. Zusätzlich wurden Hinweise der betroffenen Behörden und Träger öffentlicher Belange eingeholt, die ebenfalls eingearbeitet werden.

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Im finalen Schritt soll der Rahmenplan durch das Bezirksamt Pankow beschlossen werden, so dass im kommenden Jahr die Planungen in die Phase der städtebaulichen Entwürfe und Bauleitplanungen übergehen können.

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Weitere Informationen zur Rahmenplanung Karow sind auf der Webseite des Bezirks unter folgendem Link zu finden: https://www.berlin.de/ba-pankow/politik-und-verwaltung/aemter/stadtentwicklungsamt/stadtplanung/verbindliche-bauleitplanung/artikel.757978.php.

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Beim Rahmenplan Karow geht es um die Planungen für insgesamt drei neue Wohnquartiere. Er soll helfen, die Entwicklungen verträglich und ressourcenschonend zu gestalten.

investieren, produzieren / 06.06.2019
Eckert & Ziegler wird in den SDax aufgenommen

Die Berliner Eckert & Ziegler Strahlen- und Medizintechnik AG (ISIN DE0005659700), ein Spezialist für isotopentechnische Anwendungen in Medizin, Wissenschaft und Industrie, wird mit Wirkung zum 24. Juni 2019 in den SDax aufgenommen. Diese Entscheidung gab der Arbeitskreis Aktienindizes der Deutsche Börse AG, Frankfurt / Main, nach der gestrigen regulären Überprüfung seines Small-Cap-Index bekannt. Die EZAG-Aktie erfüllt damit neben den hohen Transparenzanforderungen des Prime Standard auch die für die Aufnahme in den Index relevanten Größenkriterien Marktkapitalisierung und Liquidität.
 
„Wir freuen uns sehr über die Aufnahme in den SDax. Sie ist eine weitere Bestätigung für die erfolgreiche Entwicklung unseres Unternehmens in den vergangenen Jahren und die Attraktivität unserer Aktie. Zukünftig wird Eckert & Ziegler dadurch eine noch größere Aufmerksamkeit gewinnen. Ich danke allen Mitarbeitern von Eckert & Ziegler für diesen tollen Erfolg“, sagte Dr. Andreas Eckert, Vorstandsvorsitzender der Eckert & Ziegler AG.\n

Der SDax setzt sich aus 70 Unternehmen unterhalb des MDax zusammen, die den von der Börse für den Index festgelegten Auswahlkriterien entsprechen. Dazu müssen die betreffenden Unternehmen im Prime Standard gelistet sein und einen Streubesitz von mindestens zehn Prozent aufweisen. Unter den Aktien, die diese Voraussetzungen erfüllen, erfolgt eine Auswahl anhand der beiden Größenkriterien Marktkapitalisierung auf Basis des Streubesitzes und Börsenumsatz.

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Über Eckert & Ziegler.
Die Eckert & Ziegler Strahlen- und Medizintechnik AG (ISIN DE0005659700), gehört mit rund 800 Mitarbeitern zu den weltweit größten Anbietern von isotopentechnischen Komponenten für Strahlentherapie und Nuklearmedizin.
Wir helfen zu heilen.

leben, heilen / 05.06.2019
Medizin entdecken zur Langen Nacht der Wissenschaften

„Wir bewegen Ihr Leben“ und laden Sie herzlich ins Bucher Klinikum ein. Rund um das Thema erwartet Sie zur Langen Nacht der Wissenschaften ein Programm für die ganze Familie. Vorbereitet sind Mitmachangebote, Führungen in Operationssäle und Labore sowie Aktionen speziell für Kinder und Jugendliche.

Zu entdecken gibt es an diesem Tag bis in die Nacht hinein vieles, was sonst nicht für alle sichtbar ist. Sie wollten schon immer wissen, wie Ärzte eine Hüftendoprothese einsetzen oder minimalinvasiv und mikrochirurgisch operieren? Im Klinikum ist dazu an diesem Tag eine gute Gelegenheit. Das orthopädische Team um Chefarzt Prof. Dr. med. Daniel Kendoff demonstriert zu verschiedenen Uhrzeiten alles Wissenswerte rund um eine Hüft-TEP-Operation mitten im Foyer. Auf dem Bewegungs- und Barfußparcours kann man seine Beweglichkeit testen sowie den Gleichgewichtssinn trainieren.
Oder Sie möchten einmal selbst wie Neurochirurgin und Chefärztin Privatdozentin Dr. med. Yu-Mi Ryang unter dem Mikroskop operieren, bei einer spinalen Navigation dabei sein und Trepanationsübungen (Schädelöffnungen) an der Kokosnuss vornehmen? Interessant ist sicher auch, Geräte am Dummy auszuprobieren, die z.B. bei der Magen- oder Darmspiegelung mittels Chip-Technologie ein hochauflösendes Videobild zeigen.\n

Prof. Dr. med. Henning T. Baberg, Ärztlicher Direktor im Helios Klinikum Berlin-Buch, sagt: „Unsere Ärzte, Medizintechniker, Gesundheits- und Pflegeexperten geben an diesem Tag Einblick in die Arbeit ihrer Fachbereiche für Interessierte jeden Alters. Sie gehen z.B. den Fragen nach, welche Methoden es zur Knochenstabilisierung gibt, wie Strahlen heilen helfen und warum es nicht weh tut, wenn man operiert wird.“

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An einigen Informationsständen kann man Wissen testen, Ultraschalluntersuchungen erleben oder am Gesundheits-Quiz teilnehmen. Bei Mitmachexperimenten wird geübt, wie man in einem Notfall als Ersthelfer richtig reagiert. Um Leben zu retten, zählt oft jede Minute! Prof. Baberg ergänzt: „Herz-Kreislauferkrankungen sowie Diabetes sind inzwischen Volkskrankheiten. Wir zeigen, warum wir uns mehr bewegen sollen, wie viel Salz und Zucker in Lebensmitteln wirklich drin sind und wie innovativ wir heutzutage Herz und Arterien untersuchen und behandeln können.“

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Sicher wird die Frage „Wer hat den schönsten Babybauch?“ besonders Schwangere und Familien interessieren. Dazu starten wir zur Langen Nacht der Wissenschaften eine Malaktion mit einem Fotowettbewerb. Es gibt in diesem Jahr auch wieder einen Wickelkurs und den Parcours zum Kinderwagenführerschein am Infostand der Geburtshilfe. Beides ist geeignet nicht nur für „große“ Geschwister, sondern auch für zukünftige Eltern.

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Für kleine Medizindetektive haben wir ein spezielles Mitmachangebot im Rahmen der KinderUni vorbereitet. Die Kleinsten können in der Teddy-/Puppenklinik spielerisch einen Einblick in die Welt der Medizin bekommen. Auf der Hüpfburg und dem Slalomparcours dürfen sich die Kinder austoben, beim Malen und Basteln kreativ sein.

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Zu Gast sind u.a. Radio TEDDY, Rettungshundestaffel Barnim e.V., der SV Blau Gelb Berlin Hockey e.V. und Gruppen der „Passion of Dance“ der SG Einheit Zepernick.

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Hinweis
Bei einigen Aktionen ist die Teilnehmerzahl begrenzt. Hierfür brauchen Sie Tickets und Führungskarten, die Sie ab 15 Uhr am Infotisch im Foyer des Klinikums erhalten.

Kontakt
Helios Klinikum Berlin-Buch
Schwanebecker Chaussee 50
13125 Berlin
www.helios-gesundheit.de/berlin-buchwww.langenachtderwissenschaften.de

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Foto: Operationssäle, Hightechmedizin-Geräte und Rettungsstelle: Sonst verborgene Orte im Klinikum bieten bei der Langen Nacht der Wissenschaften faszinierende Einblicke. (Foto: Thomas Oberländer|Helios Kliniken)

Autorin: Susanne Hansch

produzieren / 05.06.2019
BIO International Convention in Philadelphia

Die deutsche Hauptstadtregion präsentiert sich vom 3. – 6. Juni auf der BIO International Convention 2019 in Philadelphia. Aussteller und Vertreter des Gesundheitsclusters HealthCapital informieren im Deutschen Pavillon über Produkte und Stärken der Region Life Sciences. Zu den Ausstellern gehört die Campus Berlin-Buch GmbH, die den Gesundheits- und Wissenschaftsstandort Berlin-Buch mit einem der größten Biotechparks in Deutschland entwickelt und betreibt.

Berlin-Brandenburg ist einer der führenden Standorte für Life Sciences in Europa. Insbesondere die Berliner Biotech-Branche verzeichnete ein stetiges Wachstum und eine hohe Gründungsdynamik. 80% der über 230 Biotech-Unternehmen sind in der Biomedizin tätig. Sie entwickeln innovative Therapeutika und Diagnostika zur Behandlung von Krebs, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Diabetes. Profitieren Sie von der starken lokalen Forschungslandschaft, der engen Verknüpfung von Wissenschaft und Industrie und der hervorragenden Infrastruktur für klinische Studien mit mehr als 130 Kliniken, darunter Europas größtes Universitätsklinikum - der Charité.

Zur ausführlichen Meldung geht es hier: https://www.healthcapital.de/termine/termin/bio-international-convention-in-philadelphia/\n

Der Berlin-Brandenburg-Stand wird vom Land Berlin und der Investitionsbank Berlin finanziert sowie kofinanziert von der Europäischen Union durch den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE).

forschen / 31.05.2019
Schmerzfrei dank Evolution

Afrikanische Mulle sind gegen viele Schmerzen unempfindlich. Wie ein internationales Team um den MDC-Forscher Gary Lewin in „Science“ berichtet, eröffnen sich ihnen dadurch sogar neue Lebensräume. So lebt der Highveld-Mull dank eines mutierten Gens mit Ameisen zusammen, die von anderen Mullen gemieden werden.

Vor gut zehn Jahren wurden die Nacktmulle des Max-Delbrück-Centrums für Molekulare Medizin (MDC) quasi über Nacht berühmt. Zu verdanken hatten sie das Gary Lewin (Berlin) und Thomas Park (Chicago), die gemeinsam die seltsame Sinneswelt der Nacktmulle untersuchen. Lewin, Park und ihre Teams konnten zeigen, dass die aus Afrika stammenden Nager gegen Schmerzen erstaunlich resistent sind: Wie sie 2008 im Fachblatt „PLOS Biology“ berichteten, konnten weder Säure noch Capsaicin – die Substanz, die Chilischoten scharf macht – den unterirdisch lebenden Tieren etwas anhaben. Die Experimente stießen weltweit auf großes Interesse.

Für seine neueste in „Science“ veröffentlichte Studie haben sie sich mit Kolleginnen und Kollegen aus Südafrika und Tansania zusammengetan, um die ungewöhnliche Schmerzresistenz der afrikanischen Nager weiter zu ergründen. „Die Erkenntnisse, die wir an den Tieren gewinnen, sollen unter anderem bei der Entwicklung neuer Schmerzmedikamente helfen“, erklärt der Leiter der MDC-Arbeitsgruppe „Molekulare Physiologie der somatosensorischen Wahrnehmung“.

In enger Zusammenarbeit mit einem weltweit führenden Experten für Mulle, Nigel Bennett von der Universität Pretoria in Südafrika, haben Lewin, Park und ihre Kolleginnen und Kollegen daher untersucht, wie der Nacktmull und acht weitere, mit ihm verwandte Arten auf drei Substanzen reagieren, die bei Menschen und anderen Säugetieren auf der Haut gewöhnlich für kurze Zeit einen brennenden Schmerz auslösen: verdünnte Salzsäure, Capsaicin und Allylisothiocyanat, kurz AITC. AITC verleiht dem vom Sushi-Essen bekannten Wasabi seine extreme Schärfe. Solchen und ähnlichen Substanzen sind die Mulle auch in der Natur ausgesetzt.

Nur der Highveld-Mull ist von der Wasabi-Schärfe unbeeindruckt
Wie die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler um die beiden Erstautoren der Studie, Ole Eigenbrod und Karlien Debus, in „Science“ schreiben, waren insgesamt drei Mullarten unempfindlich gegen Säure. Sie sind evolutionär nicht sehr eng miteinander verwandt. Zwei Spezies zeigten keinerlei Reaktion, wenn sie eine Lösung mit Capsaicin in die Pfote injiziert bekamen. „Die anderen hoben ihre Pfote kurz an oder leckten sie ab – was uns zeigte, dass die Tiere einen kurzzeitigen Schmerzreiz empfanden“, erläutert Lewin.

Nur eine einzige Mullart erwies sich als resistent gegen AITC. Und dabei handelte es sich nicht um den Nacktmull, sondern um den ebenfalls in unterirdischen Gängen lebenden Highveld-Mull – benannt nach der gleichnamigen Region im östlichen Südafrika, in der die Tiere ausschließlich vorkommen. „Diese Beobachtung war für uns äußerst spannend“, sagt Lewin. „Denn AITC kann im Körper Aminosäuren und somit auch ganze Proteine zerstören. Deswegen vermeiden es alle anderen Tierarten, die wir kennen, mit der Substanz in Kontakt zu kommen.“ Lediglich der Highveld-Mull zeigte sich von AITC in den Experimenten völlig unbeeindruckt.

Der Grund für die Schmerzresistenz sind veränderte Ionenkanäle
Um den molekularen Gründen für die ungewöhnliche Schmerzresistenz der Mulle auf die Spur zu kommen, isolierten die Forscherinnen und Forscher von allen neun untersuchten Arten sensorisches Gewebe aus dem Rückenmark sowie Spinalganglien. Dabei handelt es sich um Ansammlungen von Nervenzellkörpern, die Schmerzsignale an das Rückenmark weiterleiten. „Mithilfe moderner Sequenziertechniken haben wir dann in den Geweben die Aktivität von rund 7000 Genen miteinander verglichen“, berichtet Lewin.

Zunächst konnte das Team feststellen, dass bei den schmerzunempfindlichen Tieren insbesondere die Aktivität von zwei Genen verändert war, die den Bauplan für die Ionenkanäle TRPA1 und NaV1.7 enthalten. Von beiden Kanälen ist bekannt, dass sie an der Schmerzwahrnehmung beteiligt sind.

„AITC und viele andere ätzende Substanzen, die in Wurzeln, einem der Hauptnahrungsmittel von Mullen, vorkommen, aktivieren TRPA1“, sagt Lewin. Deshalb sei bei vielen Arten im Laufe der Evolution das Gen für diesen Kanal offenbar herunterreguliert worden. „Gänzlich stummgeschaltet ist der Wasabi-Kanal aber nur bei den Highveld-Mullen“, sagt der Forscher. Wie er und sein Team herausfanden, liegt das an einem besonders aktiven Gen für einen weiteren Kanal, den stets offen stehenden sogenannten Leckkanal NALCN. Auf diese veränderte Genexpression stieß die Forschungsgruppe ausschließlich bei den Highveld-Mullen.

Die Schmerzresistenz der Mulle ließ sich in Experimenten ausschalten
Besonders überrascht war Lewin jedoch von den Ergebnissen eines weiteren Experiments: „Wenn wir den NALCN-Kanal mit einem Wirkstoff blockierten, wurden die Highveld-Mulle auf einmal wieder empfindlich für AITC“, berichtet der Wissenschaftler. Und nur einen Tag nach der Gabe des Kanal-Antagonisten hätten sich die Tiere von AITC erneut unbeeindruckt gezeigt. „Offenbar hatten wir unter den Tausenden von untersuchten Genen das entscheidende für die besondere Schmerzresistenz der Highveld-Mulle gefunden“, sagt Lewin – was er persönlich für einen riesengroßen Glücksfall halte.

Daniel Hart, ein Doktorand, der mit Nigel Bennett zusammenarbeitet, fand zudem heraus, dass die Highveld-Mulle in ihren Höhlen oft mit Ameisen der Art Myrmicaria natalensis, auch Natal-Droptail-Ameisen genannt, zusammenleben. „Diese Insekten sind für ihre Aggressivität und ihr sehr ätzendes Gift bekannt“, sagt Lewin. Tatsächlich reagierten alle untersuchten Mullarten auf einen Cocktail des Ameisengiftes in ihrer Pfote mit einer kurzen Schmerzreaktion – nur nicht der Highveld-Mull. Blockierten die Forscherinnen und Forscher bei ihm jedoch den NALCN-Kanal, wurde auch er empfindlich für das Gift.

Das neue Wissen dient womöglich auch der Arzneimittelforschung
„Mithilfe eines besonders aktiven Gens für einen Ionenkanal konnte sich der Highveld-Mull im Laufe der Evolution ganz offensichtlich einen Lebensraum erobern, der von anderen Mullen gemieden wird“, schlussfolgert Lewin. Für ihn sei es ein besonders schönes Beispiel dafür, wie die Umwelt die langfristige Entwicklung von Tieren beeinflusse. Nutzen lassen könne sich das jetzt erworbene Wissen womöglich aber auch zur Entwicklung sehr wirksamer Analgetika, sagt der MDC-Forscher: „Das Hochexprimieren des NALCN-Kanals ist anscheinend ein sehr effektives Mittel, um Schmerzen zu stillen.“ (bro)\n

Foto: Highveld Mole Rat2 (Copyright: Dewald Kleynhans, University of Pretoria)

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Literatur
Ole Eigenbrod, Karlien Debus et al. (2019): „Rapid molecular evolution of pain insensitivity in multiple African rodents“, Science, doi/10.1126/science.aau0236.

Das Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin
Das Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin in der Helmholtz-Gemeinschaft (MDC) wurde 1992 in Berlin gegründet. Es ist nach dem deutsch-amerikanischen Physiker Max Delbrück benannt, dem 1969 der Nobelpreis für Physiologie und Medizin verliehen wurde. Aufgabe des MDC ist die Erforschung molekularer Mechanismen, um die Ursachen von Krankheiten zu verstehen und sie besser zu diagnostizieren, verhüten und wirksam bekämpfen zu können. Dabei kooperiert das MDC mit der Charité – Universitätsmedizin Berlin und dem Berlin Institute of Health (BIH) sowie mit nationalen Partnern, z.B. dem Deutschen Zentrum für Herz-Kreislauf-Forschung (DHZK), und zahlreichen internationalen Forschungseinrichtungen. Am MDC arbeiten mehr als 1.600 Beschäftigte und Gäste aus nahezu 60 Ländern; davon sind fast 1.300 in der Wissenschaft tätig. Es wird zu 90 Prozent vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und zu 10 Prozent vom Land Berlin finanziert und ist Mitglied in der Helmholtz-Gemeinschaft deutscher Forschungszentren.

forschen / 31.05.2019
Unbekannte Mini-Eiweiße im Herzen

Ein Team um die MDC-Arbeitsgruppe von Professor Norbert Hübner hat den Eiweißfabriken menschlicher Herzzellen bei der Arbeit zugesehen und dabei erstmals ganze Gewebe untersucht. In „Cell“ berichtet die Gruppe von überraschenden Beobachtungen und möglichen Folgen für die Therapie von Herzleiden.

Das menschliche Herz birgt viele Geheimnisse. Und das nicht nur im übertragenen, emotionalen Sinn: Auch ganz rational betrachtet weiß man erstaunlich wenig darüber, wie das muskuläre Organ, das jede Zelle des Körpers mit Sauerstoff versorgt, funktioniert – und warum es manchmal nicht das tut, was es eigentlich soll.

Etwas mehr Licht ins Dunkel bringt jetzt eine im Fachblatt „Cell“ veröffentlichte Studie. Ein internationales Team aus 56 Forscherinnen und Forschern unter Leitung des MDC berichtet darin, welche Proteine von den Ribosomen, den zellulären Eiweißfabriken, in den Herzzellen gesunder und kranker Menschen hergestellt werden. Bei ihren Experimenten ist die Gruppe auf so manche Überraschung gestoßen, zum Beispiel auf eine Vielzahl winziger Proteine, die man bislang noch gar nicht kannte.

Beteiligt waren an der Arbeit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Berlin, unter anderem aus mehreren Arbeitsgruppen des MDC und der Charité, sowie aus Bad Oeynhausen, Göttingen, Hamburg, Münster, Australien, Großbritannien, Japan, den Niederlanden, Singapur und den USA.

Im Erbgut gibt es viele erst jetzt entdeckte Baupläne
Die im Zellkern jeder Zelle verpackte DNA enthält einen Bauplan für sämtliche Proteine, die im Körper gebildet werden. Die Produktion der Eiweiße erfolgt stets in zwei Schritten, der Transkription und der Translation. Im ersten Schritt werden Kopien von Teilstücken der DNA in Form von Boten- oder Messenger-RNA (mRNA) hergestellt, die den Zellkern verlassen. Im zweiten Schritt bauen die Ribosomen aus einzelnen Aminosäuren, die in der Zelle umherschwimmen, die entsprechenden Proteine zusammen. Während die Transkription ein wissenschaftlich recht gut untersuchter Prozess ist, sind bei der Translation noch vergleichsweise viele Fragen offen.

„Wir haben nun mithilfe einer noch recht jungen Technik, dem Ribosomen-Profiling oder kurz Ribo-Seq, zum ersten Mal nicht nur in isolierten Zellen, sondern in intaktem menschlichen Herzgewebe ermittelt, zu welchen Stellen der mRNA sich die Ribosomen begeben“, sagt Dr. Sebastiaan van Heesch aus der MDC-Arbeitsgruppe „Genetik und Genomik kardiovaskulärer Erkrankungen“ von Professor Norbert Hübner. „Über spezielle Algorithmen konnten wir daraus anschließend errechnen, welche Proteine bei der Translation im Herzen gebildet werden“, erläutert van Heesch, der Erstautor der Studie ist.

Auf diese Weise entdeckten die Forscherinnen und Forscher eine ganze Reihe winziger, bislang unbekannter Eiweiße. „Was uns zusätzlich überraschte, war die Tatsache, dass sehr viele der Mikroproteine von RNAs kodiert wurden, von denen man bislang dachte, dass sie gar nicht kodierend sind, also keine Bauanleitung für Proteine enthalten“, berichtet van Heesch.

Die meisten Mini-Eiweiße dienen der Energiegewinnung
Mit speziellen mikroskopischen Techniken konnten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler anschließend beobachten, dass mehr als die Hälfte der Mikroproteine nach ihrer Herstellung zu den Mitochondrien, den Kraftwerken der Zelle, wanderten. „Das bedeutet, dass sie offenbar für die Energiegewinnung des Herzens benötigt werden“, sagt Norbert Hübner. „Da viele Herzerkrankungen auf Fehler im Energiestoffwechsel zurückgehen, interessierte uns dieses Resultat natürlich ganz besonders.“

Um mögliche Unterschiede des Translatoms, also der Gesamtheit der hergestellten Eiweiße, zwischen kranken und gesunden Herzen aufzuspüren, untersuchten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zum einen Gewebeproben von 65 Patientinnen und Patienten mit dilatativer Kardiomyopathie (DCM), einer krankhaften Erweiterung des Herzmuskels. Die Proben wurden den Betroffenen während einer ohnehin anstehenden Herzoperation per Biopsie entnommen. Zum Vergleich diente das Gewebe von 15 nicht erkrankten Herzen.

Das Herzleiden DCM, das bei vielen Patientinnen und Patienten irgendwann eine Herztransplantation erforderlich macht, geht bei manchen Erkrankten auf eine Mutation im Gen für das größte und wichtigste Eiweiß des menschlichen Herzens zurück: Titin. „Aufgrund der Genveränderung entsteht in der mRNA ein Stoppsignal, das den Ribosomen signalisiert, ihre Arbeit zu beenden und das Titin nicht fertig zu bauen“, erläutert van Heesch. Allerdings erkranken nicht alle Menschen, die diese Mutation in ihrem Erbgut tragen, im Laufe ihres Lebens tatsächlich an DCM.

Neue Ansätze gegen Herzleiden sind nun in Sicht
Den Gründen dafür sind van Heesch und seine Kolleginnen und Kollegen jetzt auf der Spur. „Wir haben beobachtet, dass die Ribosomen zuweilen das rote Ampellicht einfach ignorieren und mit der Titin-Produktion fortfahren können“, berichtet der Forscher. Nun gelte es herauszufinden, unter welchen Umständen dies geschehe. „Möglicherweise liegt es an der Position, die die Genveränderung auf der mRNA einnimmt“, spekuliert van Heesch. Vielleicht seien aber auch Faktoren beteiligt, die sich, wenn man sie erst einmal erkannt habe, therapieren lassen.

Auch die Rolle der neu entdeckten Mikroproteine will er gemeinsam mit seinen Kolleginnen und Kollegen nun noch näher untersuchen. „Es scheint sich bei diesen Eiweißen um evolutionär recht junge Substanzen zu handeln, die wir beispielsweise in Mäuseherzen nicht entdecken konnten“, sagt van Heesch. Die Mini-Eiweiße zeigten einmal mehr, wie besonders das menschliche Herz doch sei. Darüber hinaus hofft der Wissenschaftler, sie eines Tages entweder zur Diagnostik von Herzerkrankungen nutzen zu können – oder aber als therapeutische Zielstruktur, über die sich ein gestörter Energiestoffwechsel des Herzens besser als bisher behandeln lässt.        (bro)

Das Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin
Das Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin in der Helmholtz-Gemeinschaft (MDC) wurde 1992 in Berlin gegründet. Es ist nach dem deutsch-amerikanischen Physiker Max Delbrück benannt, dem 1969 der Nobelpreis für Physiologie und Medizin verliehen wurde. Aufgabe des MDC ist die Erforschung molekularer Mechanismen, um die Ursachen von Krankheiten zu verstehen und sie besser zu diagnostizieren, verhüten und wirksam bekämpfen zu können. Dabei kooperiert das MDC mit der Charité – Universitätsmedizin Berlin und dem Berlin Institute of Health (BIH) sowie mit nationalen Partnern, z.B. dem Deutschen Zentrum für Herz-Kreislauf-Forschung (DHZK), und zahlreichen internationalen Forschungseinrichtungen. Am MDC arbeiten mehr als 1.600 Beschäftigte und Gäste aus nahezu 60 Ländern; davon sind fast 1.300 in der Wissenschaft tätig. Es wird zu 90 Prozent vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und zu 10 Prozent vom Land Berlin finanziert und ist Mitglied in der Helmholtz-Gemeinschaft deutscher Forschungszentren.\n

Abbildung: Im Herzen werden eine ganze Reihe winziger, bislang unbekannter Proteine gebildet. Ein großer Teil dieser Mikroproteine wandert nach ihrer Herstellung zu den Mitochondrien, den Kraftwerken der Zelle. Auf den Bildern sieht man den Nachweis, dass eines der neuen Mikroproteine (rot) in den Mitochondrien (grün) zu finden ist. Der gelbe Bereich auf dem dritten Bild zeigt, dass das Signal der Mitochondrien mit denen des Mikroproteins innerhalb der Zellen überlappt und sich das Mikroprotein somit in den Mitochondrien befindet. In blau ist der Zellkern zu sehen. (Foto: Franziska Trnka, MDC)

bilden / 28.05.2019
Mehr als 300 Angebote für Kinder und Jugendliche in einer Nacht

Den Forschenden aus den Wissenschaftseinrichtungen in Berlin und Potsdam liegt der Nachwuchs ganz besonders am Herzen – er gestaltet die künftige Gesellschaft später mit, ob selbst als Wissenschaftler*in oder an anderer Stelle.

Dass sich Kinder und Jugendliche für ihre Zukunft interessieren und wissenschaftliche Erkenntnisse in ihre Haltungen und Handlungen einfließen lassen, beweist aktuell die Fridays for Future-Bewegung, mit der zahlreiche Forschende sympathisieren. Als Zeichen der Wertschätzung gegenüber dem Engagement der Jugendlichen bietet der LNDW e. V. in diesem Jahr Schülergruppentickets kostenfrei an. Lehrerinnen und Lehrer können diese unter www.lndw19.de/schulen online bestellen.
 
Die diesjährige Wissenschaftsnacht bietet mehr als 300 Veranstaltungen ganz speziell für Kinder und Jugendliche verschiedenen Alters. Darunter sind auch einige aus der Klimaforschung. So führt das Geographische Institut der Humboldt-Universität in Berlin-Adlershof die Feinstaubmessung in der Stadt vor. An der Hochschule für Technik und Wirtschaft in Berlin-Oberschöneweide kann eine Windkraftanlage von innen betrachtet und über die Energiewende diskutiert werden. 
 
Aber auch andere Themen, die das Zusammenleben in unserer Gesellschaft betreffen, stehen auf dem Programm. An der HMKW Hochschule für Medien, Kommunikation und Wirtschaft in Berlin-Mitte gibt es einen Vortrag über den richtigen Umgang mit dubiosen Freundschaftsanfragen und Gewinnspielen in sozialen Netzwerken. Dort kann man auch den Umgang mit fremden Kulturen trainieren und erfahren, wie interkulturelle Konflikte gelöst werden können.
 
Und auch für kleinere Kinder gibt es viel zu entdecken, zum Beispiel im Forschergarten in Berlin-Buch, auf dem Kindercampus der Technischen Universität in Berlin-Charlottenburg oder bei der Science Rallye in Berlin-Dahlem. Ein Blick ins Programm lohnt sich: www.lndw19.de \n

Foto: Experimente für Kinder gibt es in diesem Jahr in der Experimentierhalle in der Mensa. (Foto: Peter Himsel)

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 Quelle: con gressa GmbH

forschen, produzieren, leben / 24.05.2019
Ein Leben voller Veränderung

Gudrun Erzgräber hat viele Jahre auf dem Campus Buch gearbeitet, als Forscherin und als Managerin. Sie war bei der MDC-Gründung mit dabei und hat den BiotechPark Berlin-Buch geleitet. 22. Mai 2019 wurde sie 80 Jahre alt. Das MDC gratuliert.


Wieviel Umbrüche passen in ein Leben? Wenn es nach Dr. Gudrun Erzgräber geht, kann man sich immer wieder neu erfinden. Erzgräber, die heute ihren 80. Geburtstag feiert, erlebte viele Wechsel im politischen und vor allem in ihrem beruflichen Leben. Sie war Strahlenforscherin, Fachübersetzerin, Wissenschaftsmanagerin, Unternehmensgründerin, und – das ganz nebenbei – leidenschaftliche Rallyefahrerin von Trabis. Erfolgreich war sie in der DDR, in Russland und im vereinigten Deutschland. Prägend war sie besonders für den Wissenschaftsstandort Buch.

Geboren wird Gudrun Erzgräber im Jahr des Kriegsbeginns 1939 in Eberswalde; dort und im brandenburgischen Lychen ist sie aufgewachsen. Nach dem Abitur beginnt sie im Jahr 1958 - und das war auch in der DDR damals noch nicht üblich für Frauen - ein Studium der Physik und Kernphysik, zunächst in Berlin und später in Dresden. Neben ihrer Arbeit als wissenschaftliche Mitarbeiterin im Zentralinstitut für Kernforschung der Akademie der Wissenschaften der DDR (ADW) in Rossendorf bei Dresden studiert sie weiter, dieses Mal Diplom-Ingenieurpädagogik (1966), und sie qualifiziert sich als Fachübersetzerin (1968).

1968 folgt ein wichtiger Ortswechsel. Gudrun Erzgräber geht wieder zurück nach Berlin, in Buch beginnt sie ihre Forschung am Zentralinstitut für Molekularbiologie (ZIM). 1973 promoviert sie zum Thema „Inaktivierung von Bakteriophagen und Versuche zur theoretischen Interpretation". Zum Ausgleich für viele Stunden im Labor wählt sie ein sportlich-aufregendes Hobby: Gudrun Erzgräber fährt Autorennen mit ungetunten Trabis und gewinnt Anfang der 1970er Jahre sogar Preise.

Forschung in Russland

Bald folgt der nächste große Umbruch: Gudrun Erzgräber nimmt eine Stelle in Russland an, wo sie von 1976 bis 1983 im Vereinigten Institut für Kernforschung in Dubna ein strahlenbiologisches Labor aufbaut. Es sind prägende Jahre. Hier lernt sie den russischen Genetiker Timoféeff-Ressovsky kennen und arbeitet mit ihm. Die gemeinsame Arbeitserfahrung in Buch verbindet beide: Timoféeff-Ressovsky hatte Ende der 20er Jahre bis 1945 in Berlin-Buch am Kaiser-Wilhelm-Institut für Hirnforschung gearbeitet und mit Max Delbrück, dem Namensgeber des MDC, und Karl Günter Zimmer 1935 die für die Genetik wegweisende Publikation „Über die Natur der Genmutation und der Genstruktur“, die sogenannte Dreimännerarbeit oder auch „das grüne Pamphlet“ veröffentlicht.

1984 kehrt Erzgräber zurück nach Berlin, zurück nach Buch. Doch nach einem Unfall ist an eine Arbeit im Labor nicht mehr zu denken. Gudrun Erzgräber muss sich neu erfinden. So beginnt, anfangs eher widerstrebend, dann aber mit viel Elan, eine zweite Karriere, dieses Mal als Wissenschaftsmanagerin. Erzgräber wird Leiterin des Wissenschaftlichen Sekretariats des Direktors des ZIM, 1987 stellvertretende Direktorin und wissenschaftliche Mitarbeiterin in der neugegründeten Abteilung Strahlenbiologie am Bucher Zentralinstitut für Krebsforschung. 

Vom Labor ins Management

Nach dem Mauerfall und Wiedervereinigung, nach der Abwicklung der Akademie-Institute der DDR 1991 und den entsprechenden Empfehlungen des Wissenschaftsrats muss sie sich – wie viele – schon wieder umorientieren. Dabei helfen all ihre Erfahrungen und Standortkenntnisse. Gudrun Erzgräber wirkt mit am Aufbau des Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin. 1992 übernimmt sie die Leitung des Standortmanagements Campus Berlin-Buch im (MDC). Auch nach der Ausgründung in die vom MDC initiierte Gesellschaft BBB Management GmbH Campus Berlin-Buch 1995 bleibt sie deren Geschäftsführerin, baut den Biotechnologiepark auf und ist für die wirtschaftliche Entwicklung des Campus verantwortlich.  \n

Gudrun Erzgräber erhält das Bundesverdienstkreuz

Zwölf Jahre lang, bis zu Verabschiedung in den Ruhestand, wirkt und wirbt sie für den Campus. Für ihre besonderen Verdienste erhält sie den Verdienstorden des Landes Berlin (2009) und das Bundesverdienstkreuz (2008). „Wir am MDC und der Forschungsstandort Buch haben Gudrun Erzgräber viel zu verdanken. Wir gratulieren sehr herzlich und wünschen Frau Dr. Erzgräber alles Gute zum 80. Geburtstag“, sagen Thomas Sommer und Heike Graßmann vom Vorstand des MDC.

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Gudrun Erzgräber erhält das Bundesverdienstkreuz (Foto: Thomas Oberländer/Helios Klinikum Berlin-Buch)

heilen / 23.05.2019
Immanuel Krankenhaus Berlin führt am Standort Buch die elektronische Patientenakte ein

Seit den erfolgreichen Schulungen in den Bereichen Pflegeplanung und Pflegeprozesse werden neue Patientinnen und Patienten in der Rheumafachklinik in Buch elektronisch erfasst.

Es ist geschafft – das Immanuel Krankenhaus Berlin erfasst seit dem 13. Mai am Standort Buch neue Patientinnen und Patienten elektronisch. Anfang Mai nahmen alle Pflegekräfte an Schulungen für die Bereiche Pflegeplanung und Pflegeprozess in der elektronischen Patientenakte teil.

Zuvor hatte sich das Projektteam über mehrere Monate immer wieder in den Immanuel-Kliniken in Bernau, Buch und Rüdersdorf getroffen, um die Einführung der elektronischen Patientenakte zu besprechen und vorzubereiten. Im November 2018 und im Januar 2019 wurden zunächst einige zentrale Anwender intensiv geschult, um anschließend ihre Kenntnisse an die Kolleginnen und Kollegen weitergeben zu können.

Die Pflegekräfte in Buch starteten alle hochmotiviert. Der pflegerische Bereichsleiter Thomas Fricke, Schwester Manuela Sommerfeld, Schwester Susanne Schulz und Pflegedirektorin Martina Kringe begleiteten sie. „Kleinere Schwierigkeiten konnten bei ausreichend Gummibärchen und Schokolade schnell behoben werden. Ich konnte mir am vergangenen Dienstag ein Bild vor Ort machen und bekam viele positive Rückmeldungen“, sagte Geschäftsführer Roy J. Noack. Auch Martina Kringe war begeistert, wie reibungslos die Einführung ablief und Thomas Fricke sagte: „Ich bin richtig stolz auf die Pflegekräfte hier in Buch.“\n

Nächste Schritte in der Digitalisierung

Roy J. Noack: „Das können wir wirklich sein. Ich habe selten eine so gut vorbereitete Einführung und Umsetzung vor Ort für ein EDV-System erlebt. Daher gilt mein Dank einerseits Schwester Manuela, Schwester Susanne, Herrn Fricke und Frau Kringe, andererseits vor allem den Pflegekräfte in Buch, die sich engagiert dieser neuen Herausforderung gestellt haben und diese in den ersten Tagen der Einführung hervorragend gemeistert haben.“

Der Geschäftsführer lobte auch die begleitenden Mitarbeitenden aus der Abteilung Informationstechnologie, welche die entsprechenden Zugänge für die Mitarbeitenden in das SAP-System vorbereitet hatten und dafür sorgten, dass die notwendige neue Hardware mit mehreren Laptops pünktlich zum Start vor Ort bereit stand.

„Mit solch motivierten und engagierten Mitarbeitenden brauchen wir vor den nächsten Schritten zur Digitalisierung am Standort Buch keine Angst haben und freuen uns vielmehr auf die nächsten einzuführenden Module für eine dann komplette und alle Bereiche umfassende elektronische Patientenakte“, resümierte Noack.

forschen / 23.05.2019
Molekulare Mechanismen entschlüsseln und für Therapien nutzen

Der Ernst Jung-Preis für Medizin geht in diesem Jahr an zwei herausragende Forscherpersönlichkeiten. Der Berliner Neurobiologe Professor Dr. Gary R. Lewin vom MDC wird für seine bahnbrechenden Forschungsarbeiten über die molekularen und physiologischen Grundlagen des Tastsinns und der Schmerzempfindung gewürdigt. Lewin teilt sich den Preis mit der Biochemikerin Professor Dr. Brenda A. Schulman.

Der renommierte Ernst Jung-Preis für Medizin der Jung-Stiftung für Wissenschaft und Forschung geht in diesem Jahr ans MDC. Der Berliner Neurobiologe Professor Dr. Gary R. Lewin vom Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin (MDC) wird für seine bahnbrechenden Forschungsarbeiten über die molekularen und physiologischen Grundlagen des Tastsinns und der Schmerzempfindung gewürdigt. Gemeinsam mit Lewin wird die Martinsrieder Biochemikerin Professor Dr. Brenda A. Schulman geehrt. Sie erhält die Auszeichnung in Würdigung und zur Fortsetzung ihrer wegweisenden Arbeiten über die Mechanismen des Ubiquitin-Transfers auf atomarer Ebene. Beide Wissenschaftler leisten mit ihrer Forschung wichtige Beiträge zum aktuellen Wissensstand in ihrem jeweiligen Fachgebiet. Sie teilen sich die Preissumme in Höhe von 300.000 Euro jeweils zur Hälfte. Der Preis wird heute, am  23. Mai, in Hamburg verliehen. 

Thomas Sommer, Wissenschaftlicher Vorstand des MDC (komm.) gratulierte beiden Preisträgern. „Dass Gary Lewin diesen Preis erhält, freut mich ganz außerordentlich. Lewin leistet am MDC seit vielen Jahren bahnbrechende Forschung. Seine Studien haben die Wissenschaft weitergebracht auf dem Weg zur Entwicklung von Therapien gegen den Schmerz“, sagte Sommer. „Ich freue auch für Brenda Schulman und gratuliere ihr von Herzen. Sie ist eine exzellente Kollegin, mit der ich seit langem zusammenarbeite und die ich überaus schätze“, sagte Sommer. 

Die Reizweiterleitung im Tastsinn verstehen

Über die Haut können wir Berührungen, Druck, Wärme, Kälte oder Schmerz wahrnehmen. Dies geschieht über Sinneszellen und freie Nervenendigungen, die in der Hautoberfläche sitzen und für den Tastsinn sowie Temperatur- und Schmerzsinn verantwortlich sind. Professor Dr. Gary R. Lewin, Arbeitsgruppenleiter und Koordinator des Fachbereichs Erkrankungen des Nervensystems am Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin in Berlin, erforscht mit seinem Team, wie mechanische und thermische Reize von den Sinneszellen aufgenommen und in elektrische Signale transduziert werden. Hierzu untersucht die Arbeitsgruppe Nacktmulle, die aufgrund ihrer besonderen physiologischen Eigenschaften als Modellorganismus dienen. 

Nacktmulle haben kein Fell und sind sehr berührungsempfindlich. Aufgrund ihrer Blindheit besitzen die Nagetiere einen besonders stark ausgeprägten Tastsinn, den sie zur sozialen Interaktion nutzen. Lewin konnte zeigen, dass dieser Spezies gewisse Arten der Schmerzwahrnehmung fehlen. Die Ursachen hierfür sowie die zugrundeliegenden Mechanismen weiter zu erforschen könnte dabei behilflich sein, neue Therapien und Mittel gegen Schmerz zu entwickeln.  „Meine Begeisterung für die Forschung entstand während meiner Doktorarbeit, als ich die Erfahrung machte, Vorgänge zu messen, die zuvor noch nie jemand gemessen hatte“, schildert Lewin. „Wenn man realisiert, dass man etwas Bedeutendes entdeckt hat, geht es nie nur um ein einzelnes Ergebnis, sondern um viele kleine Fragmente – Experimente, Informationen –, die sich plötzlich wie ein Puzzle zu einem schlüssigen Gesamtbild zusammenfügen. Dieses Gefühl ist unbeschreiblich.“  

Gary R. Lewin ist in Manx – auf der Isle of Man geboren – und in Douglas aufgewachsen. Der 54-Jährige ist verheiratet, hat drei Kinder und liebt es, mit seiner Familie zu reisen. Zudem absolviert er gerade seinen Segelfliegerschein.

Einem „ubiquitären“ Molekül auf der Spur


Das Molekül Ubiquitin dient als intrazelluläres Stop-Signal und kontrolliert, was in einer lebenden Zelle vor sich geht – ebenso wie Stop-Zeichen den Verkehr auf der Straße regeln. Die Bezeichnung „Ubiquitin“ resultiert daraus, dass die Moleküle „ubiquitär“, also „überall verbreitet“ in allen eukaryotischen Zellen vorkommen und dort eine Vielzahl unterschiedlicher biochemischer Reaktionen steuern, von der Zellteilung bis hin zur Abwehr bakterieller Infektionen. Zu jedem Zeitpunkt sind in jeder menschlichen Zelle Tausende Ubiquitin-Moleküle im Einsatz, die sich dazu an unterschiedliche spezifische Orte setzen müssen. Ist ihre Regulation gestört, kann dies zu Krankheiten führen, wie Krebs, neurodegenerative Erkrankungen oder hohem Blutdruck. Ubiquitin ist ein extrem kleines Molekül und kann nur unter extremer Vergrößerung im Elektronenmikroskop sichtbar gemacht werden. 

Professor Dr. Brenda A. Schulman, Direktorin des Department of Molecular Machines and Signaling am Max-Planck-Institut für Biochemie in Martinsried, hat gemeinsam mit ihren Kollegen zahlreiche Methoden entwickelt, mit denen sich das Ubiquitin-System darüber hinaus untersuchen lässt. Dabei bedienen sie sich Ansätzen aus Chemie, Zellbiologie, Massenspektrometrie, Biochemie und Strukturbiologie. „Ich habe das Gefühl, dass ich mehr als 20 Jahre lang auf Schatzsuche war und jetzt endlich zum ersten Mal die Schatztruhe aus der Ferne erkennen kann“, schwärmt Brenda A. Schulman. „Wir beginnen jetzt erst, dank der neuen Methoden, die allerersten wundervollen Schätze zu sehen. Und da Ubiquitin so allgegenwärtig ist, gibt es eine ganze Fundgrube an Schätzen zu entdecken. Das ist enorm aufregend!“ 

Die 51-jährige Forscherin stammt aus Tucson, Arizona. Bereits in ihrem dritten Highschool-Jahr entdeckte sie ihre Leidenschaft für die Chemie und Biologie und dafür, wie Moleküle erstaunliche Prozesse vollziehen. Neben ihrer Forschung geht sie regelmäßig Laufen und genießt die freie Zeit mit ihrem Ehemann.

Über den Preis
Der Ernst Jung-Preis für Medizin mit einer Preissumme von 300.000 Euro zählt zu den höchstdotierten Medizinpreisen Europas. Die Jung-Stiftung hat diesen traditionsreichen Medizinpreis zum ersten Mal 1976 vergeben. Er würdigt Forscher und ihre Projekte, die wesentlich zum Fortschritt der Humanmedizin beigetragen haben und dies auch in der Zukunft erwarten lassen.

Die Kandidaten für den Preis werden nominiert, eine eigenständige Bewerbung ist nicht möglich. Unter den Kandidaten wählt das Stiftungskuratorium, das sich aus sechs renommierten internationalen Wissenschaftlern zusammensetzt, jedes Jahr im November den Preisträger des Folgejahres aus. Dabei legen sie ihr Augenmerk auf Arbeiten, die von besonderer klinischer Relevanz sind und die Umsetzung in neue wirksame Therapieansätze erwarten lassen.

Die Preisträger des Ernst Jung-Preises für Medizin gehören zu den Spitzenvertretern ihres Fachs. Durchweg erhalten sie im Laufe ihrer Karriere weitere bedeutende Auszeichnungen, zwei von ihnen wurden gar mit dem Medizin-Nobelpreis ausgezeichnet.

Weiterführende Informationen

Portrait Gary Lewin


Foto: Professor Dr. Gary R. Lewin (Foto: Pablo Castagnola / MDC)

leben / 21.05.2019
Grünes Licht für Fahrradstraße

Pankower Ossietzkystraße wird noch in 2019 umgewandelt
 
Grünes Licht für die Einrichtung einer Fahrradstraße in der Pankower Ossietzkystraße gibt Vollrad Kuhn, Bezirksstadtrat für Stadtentwicklung und Bürgerdienste. Die Umwandlung soll noch in 2019 ausgeführt werden. Bislang war man in seiner Abteilung davon ausgegangen, dass der Einrichtung einer Fahrradstraße zwangsweise eine Verkehrszählung vorausgehen muss, eine kostenintensive Maßnahme, deren Finanzierung bislang noch ungeklärt war. Grundlage zur aktuellen Neubewertung der Situation ist unter anderem ein Rundschreiben der Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz.\n

Vollrad Kuhn erklärt: "Das Schreiben verweist auf Erläuterungen des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur. Die rechtliche Grundvoraussetzung zur Umwandlung in eine Fahrradstraße besteht laut des Schreibens darin, dass der prognostizierte Radverkehr nach der Realisierung der Maßnahme die überwiegende Verkehrsform sein wird. Erst nach der Umsetzung muss dann regelmäßig überprüft werden, ob diese Prognose zutrifft. Laut dem von der Senatsverwaltung konzipierten Radroutennetz für den Bezirk Pankow führt über den südlichen Teilabschnitt der Ossietzkystraße der Berlin-Usedom-Radweg. In Fortführung sind ein Teilabschnitt des Majakowski-Ring, die Stille-Straße und der Güllweg ebenfalls Bestandteil des ausgewiesenen Radroutenergänzungsnetzes. Dies hebt die besondere Bedeutung dieses Streckenzugs für den Radverkehr hervor und lässt die begründete Annahme zu, dass der Radverkehr nach Umsetzung der Maßnahme die vorherrschende Verkehrsart sein wird. In diesem Sinne wollen wir nun in einem möglichst kurzen Prozess der Streckenzug Ossietzkystraße / Majakowskiring / Stille Straße / Güllweg in eine Fahrradstraße umwandeln."

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Neben der Einrichtung der Fahrradstraße sind in der Ossietzkystraße für das laufende Jahr auch noch weitere Maßnahmen geplant. Zur Erhöhung der Sicherheit für Fußgänger werden Gehwegvorstreckungen an den Knotenpunkten Ossietzkystraße / Parkstraße und Ossietzkystraße / Wolfshagener Straße baulich hergestellt.

investieren, leben / 17.05.2019
Ideenvielfalt am Pankower Tor

Auswertung des ersten Bürgerdialogs zum Pankower Tor fertiggestellt

Eine Shoppingmall oder doch eher kleinteiliger Einzelhandel? Ein Radschnellweg oder lieber ein Grünstreifen? Und wie lässt sich ein autoarmes Quartier realisieren, das aber dennoch gut erschlossen ist? Diese und viele weitere Fragen wurden im Online-Dialog zum Pankower Tor aufgeworfen, in dem Bürger*innen vom 23. November bis zum 23. Dezember 2018 auf der Projekt-Website www.pankower-tor.de ihre Anregungen und Hinweise einbringen konnten.\n

Insgesamt kamen über 600 Beiträge und Kommentare zur Entwicklung des ehemaligen Rangierbahnhofs Pankow zu einem neuen Stadtquartier zusammen. Diese wurden ausgewertet und nun in einem Bericht online veröffentlicht. Darin offenbaren sich nicht nur zahlreiche Ideen, sondern es wurden auch Kontroversen deutlich. Neben Verkehrsfragen waren auch Einzelhandelsstandorte und mögliche Schulstandorte, bezahlbarer Wohnraum, der Schutz der Artenvielfalt oder der Ausbau der Tramtrasse wichtige Themen.

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Viele der im Online-Dialog kontrovers diskutierten Punkte werden aktuell zwischen der Vorhabenträgerin, der Krieger Handel SE, und dem Land Berlin abgestimmt. Diese hatten sich im Frühjahr 2018 in einer Grundsatzvereinbarung gemeinsam darauf verständigt, am Pankower Tor ein neues Stadtquartier entwickeln zu wollen. Die Anregungen der Bürger*innen haben für den aktuellen Einigungsprozess besonderes Gewicht.

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Für viele im Online-Dialog aufgekommenen Fragestellungen – etwa zur verkehrlichen Erschließung – werden aktuell Untersuchungen und Konzepte erstellt. Durch die unterschiedlichen Prüfungsprozesse verschiebt sich der ursprüngliche Zeitplan für das weitere Verfahren zur Entwicklung des Pankower Tors. Erst wenn in den jeweiligen Fachplanungen Lösungen in Sicht sind, geht es mit einem Workshopverfahren weiter, in dem Architekt*innen- und Planungsteams einen Masterplan für das Pankower Tor entwickeln sollen. Die Krieger Handel SE und das Land Berlin nutzen die Ergebnisse des Bürgerdialogs derzeit für die Vorbereitung einer Auslobung für das Workshopverfahren, das in der zweiten Jahreshälfte 2019 starten soll und zu dem dann auch der Bürgerdialog weitergeführt wird.  Weitere Informationen zum Pankower Tor und dem Beteiligungsprozess  unter https://www.pankower-tor.de.
 
 
Hintergrund
Am 25. April 2018 haben der Bezirk Pankow, die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen und die Krieger Handel SE für das Pankower Tor die Grundsatzvereinbarung mit dem gemeinsamen Ziel geschlossen, ein lebendiges Quartier zu schaffen und das Hauptzentrum Pankows attraktiv weiterzuentwickeln.
Auf dem Gelände des ehemaligen Rangierbahnhofs Pankow soll ab 2021 ein neues Stadtquartier entstehen. Das Areal liegt direkt am S- und U-Bahnhof Pankow und erstreckt sich entlang der Bahntrasse und der Granitzstraße, von der Mühlenstraße im Westen über die Berliner Straße hinaus bis zum S-Bahnhof Pankow-Heinersdorf und der Prenzlauer Promenade im Osten. Das neue Stadtquartier wird gemeinsam von der Eigentümerin Krieger Handel SE und dem Land Berlin entwickelt.
Bis zum tatsächlichen Baubeginn wird noch einige Zeit vergehen. Bis dahin sind verschiedene Planungsschritte notwendig, bei denen auch eine Beteiligung der Öffentlichkeit erfolgt.
Die jetzt beginnenden Planungen beinhalten mehrere Bausteine, die ineinandergreifen. Verschiedene Untersuchungen und Konzepte sollen einzelne Teilbereiche der Planungen genauer beleuchten. Um das Baurecht zu erlangen, müssen zudem der Flächennutzungsplan geändert und ein Bebauungsplan aufgestellt werden. Zuvor wird dazu in einem konkurrierenden Workshopverfahren ein städtebaulicher Masterplan für das Gebiet entwickelt.

forschen / 16.05.2019
Wechsel im Vorstand des Max-Delbrück-Centrums für Molekulare Medizin (MDC) in der Helmholtz-Gemeinschaft

Der Wissenschaftliche Vorstand des Max-Delbrück-Centrums für Molekulare Medizin in der Helmholtz-Gemeinschaft (MDC), Professor Dr. Martin Lohse, legt im besten Einvernehmen mit dem Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) sein Amt nieder, um sich wieder vermehrt der wissenschaftlichen Arbeit zuzuwenden. Das MDC ist eine der weltweit führenden biomedizinischen Forschungseinrichtungen.

Professor Lohse, Leibniz-Preisträger und auch international vielfach ausgezeichneter Wissenschaftler, leitet das MDC seit April 2016. Der Pharmakologe hat wesentliche Weichenstellungen am MDC vorgenommen und war 2018 verantwortlich für eine umfassende Begutachtung des MDC, das von internationalen Experten als „herausragend“ bewertet wurde. Auf Initiative von Professor Lohse werden am MDC neue Forschungsstrukturen entstehen. Das neue Gebäude für das Berliner Institut für medizinische Systembiologie (BIMSB) wurde im Februar 2019 von Bundeskanzlerin Angela Merkel eingeweiht. Professor Lohse bekleidet weitere hohe Ämter im internationalen Wissenschaftssystem. Als Vizepräsident der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina leitete er kürzlich die Erarbeitung der viel beachteten Stellungnahme „Saubere Luft“ zu Diesel-Fahrverboten und Luftreinhaltung. Künftig will Professor Lohse wieder vermehrt Arzneimittelwirkungen und Herz-Erkrankungen erforschen.

Der Aufsichtsrat des MDC und das BMBF sprechen Herrn Prof. Dr. Lohse ihren aufrichtigen Dank und Anerkennung für seine hervorragenden Verdienste um das MDC aus. Frau Professor Dr. Veronika von Messling, Abteilungsleiterin im BMBF, betont: „Professor Lohse hat als international ausgezeichneter Wissenschaftler das MDC für die zukünftigen Herausforderungen bestens aufgestellt. Als Gründer mehrerer Unternehmen hat er mit dem Aufbau eines Inkubators wesentliche Schritte für Ausgründungen aus dem MDC in die Wege geleitet.“ Für seine künftigen Vorhaben wünsche sie ihm im Namen des BMBF viel Erfolg. Sie sei dankbar, dass Professor Lohse gemeinsam mit dem Administrativen Vorstand, Frau Professor Dr. Heike Graßmann, und Professor Dr. Thomas Sommer einen reibungslosen Übergang sicherstellen werde.

Professor Dr. Otmar D. Wiestler, Präsident der Helmholtz-Gemeinschaft, sagte: „Martin Lohse hat bei der Entwicklung des MDC zu einem international renommierten Spitzenzentrum der biomedizinischen Forschung und Translation Hervorragendes geleistet. Die Helmholtz-Gemeinschaft hat an vielen Stellen von seiner Expertise enorm profitiert. Für sein weiteres wissenschaftliches Wirken wünsche ich ihm von Herzen alles Gute“.

Der bisherige Vizevorstand, Professor Dr. Thomas Sommer, wird die Leitung kommissarisch übernehmen. „Ich bedaure den Rückzug von Martin Lohse außerordentlich. Das MDC hat ihm viel zu verdanken“, sagt Professor Sommer. „Er hat das Ansehen des MDC als ein weltweit führendes biomedizinisches Forschungszentrum weiter gestärkt. Das MDC ist ein Magnet für internationale Spitzenforscher und -forscherinnen“. Den eingeschlagenen Weg wolle er fortsetzen und auch die Zusammenarbeit mit dem Berliner Institut für Gesundheitsforschung (BIG) vorantreiben.

Frau Professor Dr. Heike Graßmann, seit Oktober 2018 Administrativer Vorstand des MDC, sagt: „Es war eine Freude, mit Martin Lohse zusammenzuarbeiten und viele neue Initiativen auf den Weg zu bringen.“ Auf dieser Basis sei das MDC für die Zukunft sehr gut gerüstet. „Ich freue mich, dass Martin Lohse uns auch weiterhin verbunden bleiben wird.“

Weiterführende Informationen
Professor Martin Lohse
Kurzbiographie
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Professorin Heike Graßmann
Kurzbiographie

Thomas Sommer
Kurzbiographie


Über das Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin (MDC)
Das Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin in der Helmholtz-Gemeinschaft (MDC) wurde 1992 in Berlin gegründet. Es ist nach dem deutsch-amerikanischen Physiker Max Delbrück benannt, dem 1969 der Nobelpreis für Physiologie und Medizin verliehen wurde. Aufgabe des MDC ist die Erforschung molekularer Mechanismen, um die Ursachen von Krankheiten zu verstehen und sie besser zu diagnostizieren, verhüten und wirksam bekämpfen zu können. Dabei kooperiert das MDC mit der Charité – Universitätsmedizin Berlin und dem Berliner Institut für Gesundheitsforschung (BIG) sowie mit nationalen Partnern, z.B. dem Deutschen Zentrum für Herz-Kreislauf-Forschung (DHZK), und zahlreichen internationalen Forschungseinrichtungen. Am MDC arbeiten mehr als 1.600 Beschäftigte und Gäste aus nahezu 60 Ländern; davon sind fast 1.300 in der Wissenschaft tätig. Es wird zu 90 Prozent vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und zu 10 Prozent vom Land Berlin finanziert und ist Mitglied in der Helmholtz-Gemeinschaft deutscher Forschungszentren.

investieren, heilen / 15.05.2019
Berlin-Buch. Palliativstation der Evangelischen Lungenklinik Berlin feierlich eröffnet

Die Palliativmedizin unterstützt unheilbar erkrankte Menschen, selbstbestimmt und möglichst symptom- und schmerzarm zu leben.
 
In Anwesenheit des Staatssekretärs für Gesundheit, Pflege und Gleichstellung, Martin Matz (SPD),  wurde jetzt die aufwendig restaurierte und an die Bedürfnisse der Patientinnen und Patienten angepasste Palliativstation der Evangelischen Lungenklinik Berlin offiziell eröffnet.

Das Grußwort hielt Prof. Dr. med. Anne Letsch, Vorstandsmitglied der Deutschen Gesellschaft für Palliativmedizin (DGP).

Die Station 230 befindet sich in einer unter Denkmalschutz stehenden Villa auf dem Gelände, verfügt über 14 Betten in neun großzügigen, barrierefreien und hellen Ein- und Zweibettzimmern. Nach mehr als zwei Jahren Bauzeit, notwendigen Änderungen der Grundriss-Strukturen, Einbau von Haustechnik, Fahrstuhl und Brandschutzvorrichtungen, entspricht die Villa jetzt allen modernen Krankenhausstandards. Besondere Herausforderungen für die Architekten waren die Sanierung von Fassade, Dach und Fenstern unter Berücksichtigung aller denkmalpflegerischen Vorgaben. Der Umbau wurde ausschließlich aus Eigenmitteln finanziert und kostete ca. 3,3 Millionen Euro. Die Renovierungs- und Sanierungsmaßnahmen waren anspruchsvoll, da das zweistöckige Gebäude, Baujahr 1903, beinahe 30 Jahre leer stand und dementsprechend baufällig war.

„Wir möchten, dass unsere Patientinnen und Patienten nicht nur medizinisch und pflegerisch bestens versorgt werden, sondern sich auch durch die großzügigen Zimmer, eine gemütlichen Wohnküche mit Balkonzugang und die besondere Nähe zur Natur wohl fühlen“, so Geschäftsführer Bert Zeckser. Den Patienten steht unter Leitung von Prof. Dr. med. Christian Grohé, Chefarzt der Klinik für Pneumologie, ein multiprofessionelles Team aus Pflegenden, Ärzten, Physiotherapeuten, Psychoonkologen, Seelsorgern und Kunsttherapeuten zur Seite. Besonders beliebt ist der Einsatz von Therapiehund Fanny.

Prof. Dr. med. Christian Grohé: „Die Palliativmedizin unterstützt unheilbar erkrankte Menschen, selbstbestimmt und möglichst symptom- und schmerzarm zu leben. Dafür wird für jeden Patienten ein individuelles Behandlungs- und Versorgungskonzept erarbeitet und umgesetzt.“

Mit der Eröffnung der  Palliativstation nimmt die Evangelische Lungenklinik als mehrfach zertifizierte Zentralklinik für Lungenerkrankungen weit über die Grenzen Berlins und Brandenburgs hinaus eine Ausnahmestellung ein. Andreas Mörsberger, Sprecher des Vorstandes der Paul Gerhardt Diakonie: „Mit diesem Haus schaffen wir eine völlig neue Voraussetzung für diese Patientengruppe. Auf der einen Seite gelingt es uns, die Anforderungen einer vollständig in den Krankenhausablauf integrierten Station zu erfüllen, um die fachärztliche und intensivmedizinische Betreuung jederzeit zu gewährleisten. Auf der anderen Seite wird durch die Gestaltung und das Ambiente der Station und der Verlagerung in den Garten der Klinikalltag von den Patienten ferngehalten.“

Für Staatsekretär Martin Matz war die Eröffnung ein Meilenstein: „Uns ist es wichtig, dass die so wichtige Palliativversorgung in Berlin weiter vorankommt. Deshalb freuen wir uns über die Eröffnung dieser schönen Station.“

Das Palliativ-Care Angebot steht übrigens nicht nur Tumorpatienten, sondern auch Patienten mit anderen chronischen Lungenerkrankungen offen.  
    
ÜBER DIE EVANGELISCHE LUNGENKLINIK BERLIN
Die Evangelische Lungenklinik Berlin, ein Unternehmen der Paul Gerhardt Diakonie, ist seit ihrer Gründung im Jahr 1952 eine weithin anerkannte Spezialklinik für akute und chronische Erkrankungen der Lunge sowie des Brustkorbs. Die Evangelische Lungenklinik in Berlin-Buch behandelt rund 6.400 stationäre und etwa 12.200 ambulante Patienten jährlich und ist Akademisches Lehrkrankenhaus der Charité – Universitätsmedizin Berlin.
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Foto: Eröffnung des Palliativhauses an der Evangelischen Lungenklinik Berlin mit PD Dr. med. Anne Letsch, Staatssekretär Martin Matz, Andreas Mörsberger, Sprecher des Vorstandes, Geschäftsführer Bert Zeckser, Chefarzt Prof. Dr. med. Christian Grohé (Foto: Manuel Tennert)

forschen / 15.05.2019
Was Zellen des Hodgkin-Lymphoms ungehindert wachsen lässt

Zwar ist das klassische Hodgkin-Lymphom heute meist gut behandelbar, doch noch immer gibt das Krankheitsgeschehen Rätsel auf. Ein Team um Professor Claus Scheidereit vom Max-Delbrück-Centrum hat nun einen wichtigen Botenstoff für die Biologie dieses Lymphoms identifiziert: LTA. Er trägt dazu bei, dass der Krebs ungehindert wachsen kann – indem er zum Beispiel Gene für Immun-Checkpoint-Liganden aktiviert, die Tumorzellen vor der körpereigenen Abwehr schützen.

Hodgkin-Lymphome sind Tumorerkrankungen des lymphatischen Systems. Sie gehen mit Schwellung der Lymphknoten einher, sowie weiteren Symptomen wie Fieber, Nachtschweiß und Gewichtsverlust. Charakteristisch für diese Krebserkrankung sind die so genannten Hodgkin-Zellen sowie die riesigen mehrkernigen Reed-Sternberg-Zellen. Eine Besonderheit dieser Form des Lymphdrüsenkrebs ist, dass lediglich ein geringer Anteil der Tumormasse aus entarteten Zellen besteht. Die Lymphknotenschwellungen gehen vielmehr darauf zurück, dass Hodgkin-Zellen Botenstoffe aussenden, die Lymphozyten anlocken und in die Lymphknoten einwandern lassen. \n

Die Heilungschancen für Patienten mit Hodgkin-Lymphom stehen heutzutage gut: Mehr als 90 Prozent der Betroffenen mit einem örtlich begrenzten und mehr als 80 Prozent der Erkrankten mit einem fortgeschrittenen Hodgkin-Lymphom können geheilt werden. „Aber vor dem Hintergrund, dass oftmals junge Menschen erkranken, die nach ihrer Heilung noch viele Jahre leben, ist die Chemotherapie, die als Standardbehandlung zum Einsatz kommt, nicht unproblematisch“, sagt Professor Claus Scheidereit, Leiter der Arbeitsgruppe Signaltransduktion in Tumorzellen am MDC. Eine Chemotherapie kann gesundes Körpergewebe nachhaltig schädigen. Spätfolgen wie Erkrankungen von Herz und Lunge, hormonelle Störungen, Unfruchtbarkeit sowie Zweittumoren drohen. „Wir müssen daher neue therapeutische Ansätze entwickeln, mit denen sich derartige Probleme vermeiden lassen“, sagt Scheidereit.

Vor diesem Hintergrund untersucht der Forscher mit seinem Team und in enger Zusammenarbeit mit der Forschungsgruppe von Professor Stephan Mathas, MDC und Charité Universitätsmedizin Berlin sowie weiteren Arbeitsgruppen des MDC, detailliert die Mechanismen, die zur Entstehung von Hodgkin-Lymphomen beitragen. „Wir wissen bereits seit längerem, dass NF-kappa-B dabei eine zentrale Rolle spielt“, sagt Scheidereit. Dabei handelt es sich um einen Transkriptionsfaktor, der die Aktivität bestimmter Gene ankurbelt. Er befindet sich normalerweise im Zytoplasma und wandert nur bei Bedarf vorübergehend in den Zellkern. Dort steuert er die Genexpression und wandert nach getaner Arbeit zurück ins Zytoplasma. Bei Hodgkin-Zellen befindet sich NF-kappa-B jedoch dauerhaft im Zellkern und beeinflusst die Genaktivität derart, dass die Zellen dem programmierten Zelltod entgehen, sich ungebremst vermehren und zudem Botenstoffe ausschütten, die Lymphozyten in den erkrankten Lymphknoten locken. „Es ist allerdings bisher nur teilweise verstanden, warum NF-kappa-B bei Hodgkin-Zellen im Kern bleibt“, betont der MDC-Forscher.

Um diesen Mechanismus besser zu verstehen, untersuchten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in Zellkulturen, welche Moleküle Hodgkin-Zellen ausschütten, die NK-kappa-B-aktivieren. Ihre Ergebnisse veröffentlichten die in der Fachzeitschrift „Blood“. „Dabei haben wir einen einzigen Faktor identifiziert, der NF-kappa-B aktiviert und von Hodgkin-Zellen sekretiert wird: Ein Botenstoff namens Lymphotoxin-alpha, oder kurz LTA“, sagt Dr. Eva Kärgel, Co-Autorin und wissenschaftliche Mitarbeiterin in Scheidereits Team. Eine Analyse von Daten aus Gewebeproben aus Lymphknoten bestätigte, dass in Hodgkin-Lymphknoten  auffallend viel LTA entsteht. „Umgekehrt konnten wir auch zeigen, dass eine Hemmung von LTA die NF-kappa-B-Aktivität in Hodgkin-Zellen blockiert“, sagt Kärgel.

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Ein Angriffspunkt für neue Behandlungsstrategien?
Mithilfe von Genexpressionsanalysen ist es den Wissenschaftlern und Wissenschaftlerinnen um Scheidereit gelungen, eine zentrale Rolle von LTA in Hodgkin-Zellen nachzuweisen: LTA aktiviert demnach nicht nur NF-kappa-B, sondern treibt auch das Ausschütten verschiedener Botenstoffe an, die dazu beitragen, dass Lymphozyten in den Lymphknoten einwandern und eine günstige Mikroumgebung für die Krebszellen schaffen. Außerdem sorgt es dafür, dass die Krebszellen so genannte Immun-Checkpoint-Liganden exprimieren, die sie vor Angriffen durch das Immunsystem schützen.

Dass LTA in den Hodgkin-Zellen so aktiv ist, hat einen Grund: „Wir haben herausgefunden, dass sich LTA selbst durch eine positive Feedbackschleife hochreguliert“, erklärt Scheidereit. Bremsen kann diese Schleife ein Regulator namens A20. Doch der ist in Hodgkin-Lymphomen häufig mutiert und fällt daher als Kontrollmechanismus aus.

Mit LTA haben die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des MDC einen wichtigen Mitspieler im Krankheitsgeschehen des Hodgkin-Lymphoms identifiziert, wie Scheidereit betont: „Unsere Arbeit lässt vermuten, dass LTA ein guter Angriffspunkt sein könnte, um die Behandlungsstrategien für das Hodgkin-Lymphom zu erweitern.“

Text: Stefanie Reinberger

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Originalpublikation
Linda von Hoff et al. (2019): „Autocrine LTA signaling drives NF-κB and JAK-STAT activity and myeloid gene expression in Hodgkin lymphoma“. Blood. DOI: 10.1182/blood-2018-08-871293

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AG Scheidereit
Signaltransduktion in Tumorzellen

investieren, produzieren / 14.05.2019
Eckert & Ziegler wird in den MSCI Germany Small Cap Index aufgenommen

Die Berliner Eckert & Ziegler Strahlen- und Medizintechnik AG (ISIN DE0005659700), ein Spezialist für isotopentechnische Anwendungen in Medizin, Wissenschaft und Industrie, wird mit Wirkung zum 28.05.2019 in den MSCI Germany Small Cap Index aufgenommen. Diese Entscheidung gab MSCI Inc., einer der weltweit führenden unabhängigen Index-Anbieter, im Rahmen seiner halbjährigen Indexüberprüfung bekannt. Die Eckert & Ziegler-Aktie erfüllt damit neben den hohen Transparenzanforderungen des Prime Standard auch die für die Aufnahme in den MSCI-Index relevanten Kriterien. Dazu zählen unter anderem die Höhe der Marktkapitalisierung sowie Kurs- und Gewinnentwicklung.

Durch den steilen Wertzuwachs der Aktie in den vergangenen Quartalen sehen wir uns in der Strategie bestätigt, die Eckert & Ziegler AG stärker auf innovative Pharmazeutika zur Krebsbehandlung zu fokussieren“, erläuterte Dr. Andreas Eckert, Vorstandsvorsitzender der Eckert & Ziegler AG. „Wir freuen uns über die Aufnahme in den MSCI Germany Small Cap Index, die der Attraktivität unserer Aktie sicherlich einen weiteren Schub verleihen wird.“

Der MSCI Germany Small Cap Index setzt sich derzeit aus 113 Unternehmen des deutschen Aktienmarktes zusammen.

Über Eckert & Ziegler.
Die Eckert & Ziegler Strahlen- und Medizintechnik AG (ISIN DE0005659700), gehört mit rund 800 Mitarbeitern zu den weltweit größten Anbietern von isotopentechnischen Komponenten für Strahlentherapie und Nuklearmedizin.

14.05.2019
Prototypen für Hightech-Biosensoren

Das Start-up ImplaSens im BiotechPark Berlin-Buch ist auf schnelle Realisierung von smarten Biosensoren spezialisiert. Gründer und Geschäftsführer ist Peter Magyar.\n

 

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Folgt man der Auffassung von Peter Magyar, dem Geschäftsführer der ImplaSens GmbH, so gibt es selten technologische Grenzen, um neue Biosensoren in die medizinische Anwendung zu bringen. ImplaSens hat sich darauf spezialisiert, invasive oder nicht-invasive Implantate zu entwickeln, die diagnostische Werte erfassen oder auch körpereigene Enzyme steuern können. Ein kleines, schlagkräftiges Team aus Hard- und Software-Entwicklern, Labore mit modernsten Technologien und kreative Ideen waren der Schlüssel für einen erfolgreichen Markteintritt.

Seit der Gründung sind knapp drei Jahre vergangen, und derzeit startet ImplaSens durch: In nur acht Monaten verdoppelte ImplaSens die Zahl der gemieteten Räume und verdreifachte die Zahl seiner Beschäftigten auf zehn. Dieses schnelle Wachstum beruht auf der Einwerbung vielversprechender Projekte, aber auch der Unternehmensphilosophie, in der der Faktor Zeit eine entscheidende Rolle spielt.

Ideale Bedingungen

Peter Magyar hatte das Glück, einen Investor zu finden, der das Unternehmen in administrativen Belangen unterstützt, aber bei den Entwicklungen freie Hand lässt. „Mein Team und ich sind aufeinander eingeschworen. Wir teilen die gleiche Mentalität – und darauf kommt es an, wenn wir Projekte stringent durchziehen wollen“, so Peter Magyar. Die ideale Besetzung zu finden, dauerte drei Jahre, insgesamt gab es 600 Bewerber. Der Erfolg von ImplaSens gründet auch auf der jahrelangen Erfahrung, die Magyar als Programmierer und Entwickler in Ungarn, seinem Heimatland, und später in Deutschland sammelte.

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ImplaSens entwickelt häufig eigene Lösungen als Prototypen (Proof of Concept) und bietet sie auf dem Markt an: „Erst, wenn wir dafür Kunden gewinnen, setzen wir das Produkt für die Anwendung um. Wir stellen beliebig viele Prototypen her und bieten auch die weitere Herstellung an. Für die Massenproduktion verfügen wir über eine Anlage in Thailand“, so der Geschäftsführer. Zum Entwicklungsvertrag gehört auch die komplette Zertifizierung, deren Dauer von der Art des Produkts abhängt.

Die Entwicklungszeit von ImplaSens ist sehr gering und kostengünstig, weil alle erforderlichen Experten und Technologien vorhanden sind. Dabei verfolgt das Unternehmen die Strategie, einen Proof of Concept zu erbringen, bevor die Existenz konkurrierender Produkte recherchiert wird. Sollten bereits ähnliche Produkte existieren, beweist dies lediglich die vorhandene Nachfrage.„Wir sind dementsprechend entweder die ersten auf dem Markt oder wir grenzen unser Produkt ab, verbessern noch Merkmale und bieten es dann an. Auf diese Weise können wir sehr schnell am Markt sein, das ist unser Vorteil“, erklärt Magyar.

Medizinische Innovation

Ein Pilotprojekt, über das Peter Magyar Auskunft geben darf, ist eine intelligente Insulinspritze, die auf Anregung eines Arztes entstanden ist. Per Internet kann der Arzt im Gerät des Patienten die Dosis und die Injektionszeit einstellen, ohne dass dieser die Praxis aufsuchen muss. Die Biosensoren übermitteln dem Arzt auch den Zeitp unkt und den Effekt der Nutzung durch den Patienten: Wurde nur ein Knopf gedrückt oder gab es auch Hautkontakt? Wurde so gedrückt, dass das Medikament tatsächlich injiziert worden ist? „Für uns war dies eine kleine Entwicklung, die innerhalb von zwei Wochen fertiggestellt werden konnte. Sie umfasste das komplette System, die Hardware, die Software und die Serververbindung“, so der Geschäftsführer.

Dass sich sein Start-up im BiotechPark Ber-lin-Buch befindet, verdankt sich der Tatsache, dass er für einen früheren Arbeitgeber ein Labor suchte und dabei den Campus kennenlernte. „Ich war positiv überrascht, dass unser Profil, und nicht der Umsatz für die Ansiedlung wesentlich war. Es dauerte nur einen Monat bis wir die ersten Räume beziehen und mit der Arbeit beginnen konnten“, so der Geschäftsführer. „Für mein Team und mich ist der internationale Campus, der übrigens in Ungarn sehr bekannt ist, eine sehr inspirierende Umgebung.“


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Geschäftsführer der ImplaSens GmbH, Peter Magyar  (Foto: Christine Minkewitz/Campus Berlin-Buch GmbH)

leben, heilen, bilden / 14.05.2019
Einladung zur Patientenveranstaltung „Chronisch krank – raus aus dem Aus“

Experten aus dem Helios Klinikum Berlin-Buch laden gemeinsam mit der rbb-Redaktion Praxis zur Patientenveranstaltung „Chronisch krank – raus aus dem Aus“ am Freitag, 24. Mai von 14:00 Uhr-16:00 Uhr ein. Thema ist alles rund um das Leben mit einer chronischen Erkrankung.

„Wird eine chronische Erkrankung diagnostiziert, dann ist das für die Betroffenen häufig ein Schock. Sie müssen sich auf ein anderes Leben einstellen, das häufig gekennzeichnet ist von langwierigen Therapien, Unsicherheit und Schmerzen“, sagt Prof. Dr. med. Henning T. Baberg, Ärztlicher Direktor und Chefarzt der Kardiologie und Nephrologie im Helios Klinikum Berlin-Buch.\n

Kein Einzelfall
Mehr als 40 Prozent der Deutschen sind chronisch krank, dabei sind Frauen etwas häufiger betroffen als Männer. Sie leben mit chronischen Atemwegs- oder Muskel-Skelett-Erkrankungen, Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen, mit Krebs, Rheuma oder dauerhaften Schmerzen. Mit zunehmendem Alter steigt die Wahrscheinlichkeit eines solchen Leidens.

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Einladung zur Patientenveranstaltung „Chronisch krank – raus aus dem Aus“
Leben auch Sie mit einer chronischen Erkrankung? Haben Erfahrungen mit oder Probleme bei der medizinischen Behandlung Ihrer chronischen Erkrankung oder Fragen dazu? Waren oder sind Sie gezwungen, Ihre Arbeit aufzugeben, stehen Sie vor der Frühberentung oder haben Fragen zu Reha-Angeboten?

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Dann laden wir Sie und Ihre Angehörigen herzlich ein, an unserer Veranstaltung gemeinsam mit rbb-Praxis zum Thema „Chronisch krank – raus aus dem Aus“ teilzunehmen. Am 24.5.2019 von 14.00 bis 16.00 Uhr können Sie im Foyer des Helios Klinikums Berlin-Buch Fragen stellen. Vor Ort sind Experten aus den Klinikbereichen Orthopädie, Onkologie, Kardiologie, Nephrologie, Neurologie und Neurochirurgie des Klinikums sowie Vertreter von Krankenkassen und der Deutschen Rentenversicherung.

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Veranstaltungshinweis

Freitag, 24. Mai 2019
14:00–16:00 Uhr
Helios Klinikum Berlin-Buch
Schwanebecker Chaussee 50
13125 Berlin

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Treffpunkt: Foyer Haupteingang

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  • Experten aus den Fachbereichen Orthopädie, Onkologie, Kardiologie, Nephrologie, Neurologie und Neurochirurgie beantworten Fragen aus dem Publikum
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  • Durch das Programm führt Prof. Dr. med. Henning T. Baberg, Ärztlicher Direktor und Chefarzt der Kardiologie und Nephrologie im Helios Klinikum Berlin-Buch
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  • Kostenfreie Teilnahme
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  • Anmeldung nicht erforderlich
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  • Parkplätze vorhanden
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Kontakt
Helios Klinikum Berlin-Buch
Schwanebecker Chaussee 50, 13125 Berlin
T (030) 94 01-0

13.05.2019
LNDW for Future

Tausende junge Menschen gehen regelmäßig in der Fridays for Future-Bewegung für den Klimaschutz auf die Straße.  Zahlreiche Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler unterstützen diese Aktivitäten,  z. B. durch aktive Mitwirkung bei Scientists for Future. Als Wertschätzung gegenüber dem Engagement der Jugendlichen bietet der LNDW e. V. in diesem Jahr Schülergruppentickets kostenfrei an. Lehrerinnen und Lehrer können diese ab sofort unter www.lndw19.de/schulen online bestellen.
 
Die Lange Nacht der Wissenschaften ist eine ideale Gelegenheit, sich in zahlreichen Veranstaltungen über Klimaforschung zu informieren und mit den Forschenden ins direkte Gespräch zu kommen. Mit den kostenfreien Schülergruppentickets möchte der LNDW e. V. diesen Austausch fördern.
 
Eine Zusammenstellung der Programmpunkte rund um die Klimaforschung findet sich unter www.lndw19.de/klima. Das gesamte Programm, natürlich auch mit Angeboten aus vielen anderen Fachgebieten, ist ab sofort unter www.lndw19.de einsehbar. Tipps, verschiedene Filtermöglichkeiten und Suchoptionen erleichtern den Einstieg in das mit mehr als 2.000 einzelnen Veranstaltungen wieder sehr umfangreiche Programm. 
 
International visitors are welcome
Auch wenn die allermeisten Veranstaltungen in deutscher Sprache stattfinden, sind Menschen aus allen Ländern sehr willkommen. 160 Programme werden von vornherein in englischer Sprache angeboten. Und viele Forschende beantworten Fragen gern auch in Englisch und anderen Sprachen.

Lange Nacht der Wissenschaften – Berlin | Potsdam 15. Juni 2019, 17 bis 24 Uhr\n

www.langenachtderwissenschaften.de
www.facebook.com/wissenschaftsnacht
www.twitter.com/kluegstenachtwww.instagram.com/kluegstenacht
www.youtube.com/diekluegstenacht

Auf dem Campus Berlin-Buch findet die Veranstaltung von 16 bis 23 Uhr statt.
Das Programm für den Campus Berlin-Buch finden Sie hier.
 

Die Tickets kosten 14 EUR, ermäßigt 9 EUR und gelten als VBB-Fahrausweis für die öffentlichen Verkehrsmittel im Tarifbereich Berlin ABC (einschließlich Potsdam) von Samstag, 15. Juni, 14 Uhr, bis Sonntag, 16. Juni 2019,  4 Uhr. Sie können u. a. an allen Automaten und in den Verkaufsstellen bei S-Bahn, BVG oder online über die Webseite www.langenachtderwissenschaften.de erworben werden. Weitere Ticketangebote und -informationen online. 

Organisiert und finanziert wird die Lange Nacht der Wissenschaften, die in Berlin und Potsdam seit 2001 jährlich stattfindet, weitgehend von den beteiligten wissenschaftlichen Einrichtungen selbst. Dabei wird die Wissenschaftsnacht von zahlreichen Partnern aus der Region unterstützt, insbesondere von der Berlin Partner für Wirtschaft und Technologie GmbH und der Wall GmbH.
 
Weitere Informationen: con gressa GmbH, Susann Morgner 
E-Mail: presse@langenachtderwissenschaften.de

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Grafik:
chili interfaces

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Quelle: con gressa GmbH

leben, heilen / 10.05.2019
Tag der Pflege 2019: Klinikgeschäftsführung in pflegerischer Mission

Was haben Klinikgeschäftsführung und Pflege gemeinsam? Sie arbeiten Hand in Hand für das Wohl der Patienten im Klinikum – und das wortwörtlich: anlässlich des Tages der Pflege am 12. Mai arbeitet Klinikgeschäftsführer Dr. Sebastian Heumüller für einen Tag in der Pflege.

6 Uhr morgens in Berlin-Buch: Übergabe auf der kardiologischen Station vom Nacht- zum Frühdienst. Ein neuer Kollege sitzt zwischen den Schwestern und Pflegern und soll an diesem Tag das Pflegepersonal tatkräftig unterstützen. Der neue Mitarbeiter übernimmt heute zusammen mit Pflegekraft Shirin Neuendorf eine Patientengruppe. Sie erklärt ihm, was für die nächsten Stunden die Aufgaben sind.\n

Gemeinsam wecken sie die Patienten, kontrollieren die Vitalparameter und unterstützen sie bei der morgendlichen Körperpflege, beim Anziehen und mobilisieren. Sie begleiten die Patienten bei den Mahlzeiten, wechseln Verbände und assistieren bei der ärztlichen Visite. Der neue Kollege bekommt den Stationsalltag und die vielfältigen Aufgaben der Pflege zu sehen. Zwischendurch findet sich auch Zeit für das ein oder andere Gespräch mit den Patienten und den Kollegen.

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Pflegekraft Shirin sagt: „Die Pflege von hilfebedürftigen und kranken Menschen ist eine anspruchsvolle Tätigkeit mit viel Verantwortung. Ich mache meinen Job wirklich sehr gerne und freue mich, wenn meine Arbeit eine Wertschätzung erfährt.“

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Den neuen Kollegen freut es zu sehen „wie gut das Teamwork auf der Station funktioniert und Ärzte und Pflege Hand in Hand für das Wohl der Patienten arbeiten.“

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Bevor der Spätdienst kommt, schaut er nochmal nach seinen Patienten und bedankt sich, auch beim Pflegeteam, für die herzliche Aufnahme und aufschlussreiche Einblicke in den Pflegealltag.
Der neue Kollege wird sich mit neu gesammelten Eindrücken nun wieder seiner eigentlichen Arbeit widmen – der Klinikgeschäftsführung im Helios Klinikum Berlin-Buch. Dr. Sebastian Heumüller hat einen Tag in der Pflege gearbeitet.

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Mit dieser Aktion möchte der Klinikgeschäftsführer mit der Pflege näher in Kontakt kommen. Die gemeinsame Teamarbeit nutzt er, um ein besseres Gespür für die Bedürfnisse der Mitarbeiter zu bekommen und in einen Dialog zu treten.

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Sein Resümee nach dem Dienst: „Die Pflege leistet tagtäglich einen großartigen Job. 24 Stunden, sieben Tage die Woche, kümmern sie sich fachlich kompetent und mit viel Engagement um die Patienten.“
„Auch, wenn unsere Pflegekräfte nicht nur an einem Tag die Anerkennung für ihren unermüdlichen Einsatz verdienen, ist dieser Tag ein hervorragender Anlass, ihren täglichen Einsatz zu würdigen“, so Pflegedirektorin Sylvia Lehmann.

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Foto: Dr. Sebastian Heumüller und Pflegekraft Shirin kontrollieren den Blutdruck bei einer Patientin. ( Thomas Oberländer/Helios Kliniken)

leben, bilden / 08.05.2019
Podiumsdiskussion zu Wahlfälschung von 1989 am 16. Mai 2019

Auftaktveranstaltung im Rahmen des Themenjahrs 30 Jahre Friedliche Revolution

 „Zettelfalten oder frei wählen? - Die Aufdeckung der gefälschten Kommunalwahlen vom 7. Mai 1989 und ihre Folgen“ ist der Titel einer Podiumsdiskussion am Donnerstag, dem 16. Mai um 19 Uhr im Kultur- und Bildungszentrum Sebastian Haffner, Prenzlauer Allee 227/228, 10405 Berlin. Interessierte sind herzlich eingeladen. Der Eintritt ist frei, Anmeldung nicht erforderlich. Die Veranstaltung Bezirksamtes Pankow von Berlin in Kooperation mit der Tageszeitung „Der Tagesspiegel“ findet im Rahmen des Themenjahres „30 Jahre Friedliche Revolution in Pankow“ statt und bildet dessen Auftakt. Der Pankower Bezirksbürgermeister Sören Benn (Die Linke) eröffnet die Veranstaltung und begrüßt die Teilnehmenden. Es diskutieren: Britta Albrecht-Schatta, Conny Kirchgeorg-Berg, Dr. Christoph Pöhlmann, Jürgen Ziegler, die Moderation übernimmt Robert Ide, Geschäftsführender Redakteur beim Tagesspiegel.\n

Am Sonntag, den 7. Mai 1989 fanden in der DDR Kommunalwahlen statt. Es standen dabei nur Kandidatinnen und Kandidaten der Einheitsliste der Nationalen Front zur Wahl. Wollte man mit "Ja" abstimmen, musste der Wahlzettel nur gefaltet und in die Urne geworfen werden. Um mit Nein abzustimmen, mussten alle Kandidaten der Liste einzeln durchgestrichen werden. Die Gäste der Diskussion waren 1989 zum Teil in verschiedenen oppositionellen Gruppen aktiv, die die Auszählung der Stimmen in den Wahllokalen unseres Bezirks beobachteten und dabei Manipulationen feststellten. So wurden beispielsweise Wählerlisten gefälscht, ungültige Stimmen als Ja-Stimmen gewertet und der Anteil der Nein-Stimmen bewusst nach unten korrigiert. Die Aufdeckung der Wahlfälschungen vom Mai 1989 ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zur Friedlichen Revolution von 1989/90. Bezirksbürgermeister Sören Benn dazu: "In meiner Erinnerung bilden die gefälschten Kommunalwahlen im Mai 1989 den Auftakt zu einer Reihe von Geschehnissen, in deren Verlauf ein Stein nach dem anderen umfiel bzw. von den Menschen umgerissen wurde."
 
Britta Albrecht-Schatta, 1989 als Gemeindepädagogin im Kirchenkreis Weißensee tätig, beobachtete als Mitglied des Weißenseer Friedenskreises die Auszählung der Stimmzettel in einem dortigen Wahllokal, half später bei der Zusammenstellung der ermittelten Zahlen
 
Conny Kirchgeorg-Berg, 1989 Kindergärtnerin im Prenzlauer Berg und Erstwählerin, half bei der Wahlorganisation und unterstützte die zwei unabhängigen Kandidaten des Wohnbezirksausschusses WBA 56; beobachtete am 7. Mai die Stimmauszählung im Wahllokal im Prater
Dr. Christoph Pöhlmann (Biologe), ab 1983 im Pankower Friedenskreis aktiv, beobachtete am 7. Mai 1989 in Karow die Auszählung; die Wohnung seiner Familie war im Herbst 1989 zugleich Büro des Neuen Forums Pankow
 
Jürgen Ziegler, lebt seit 1988 in Berlin und war 1989 als Mitarbeiter des Stadtbezirks Pankow stellvertretender Leiter des Sonderwahllokals im Rathaus Pankow, wurde jedoch kurz vor dem Wahltermin am 7. Mai vom Dienst suspendiert
 
Die Veranstaltung findet im Rahmen des Themenjahres „30 Jahre Friedliche Revolution in Pankow“ statt und bildet dessen Auftakt. Weitere Informationen zu Ausstellungen, Lesungen, Kunstprojekten, Gesprächsrunden unter www.berlin.de/pankow.

produzieren / 07.05.2019
Eckert & Ziegler mit starkem Jahresauftakt

Die Berliner Eckert & Ziegler Strahlen- und Medizintechnik AG (ISIN DE0005659700), ein Spezialist für isotopentechnische Anwendungen in Medizin, Wissenschaft und Industrie, hat im ersten Quartal 2019 gegenüber dem Vorjahresquartal den Umsatz um 22% auf 43,5 Mio. EUR gesteigert. Das Konzernergebnis aus fortgeführten Geschäftsbereichen lag mit 5,8 Mio. EUR um 3,5 Mio. EUR oder 152% über dem Vorjahresquartal. Der Gewinn pro Aktie stieg um 0,70 EUR auf 1,14 EUR. Ursache für den höheren Jahresüberschuss war neben dem Umsatzwachstum ein margenstärkerer Produktmix als in der Vergleichsperiode.

Den größten Wachstumsschub verzeichnete das Segment Radiopharma, das im Wesentlichen getrieben durch weiter anziehende Umsätze mit pharmazeutischen Radioisotopen seine Verkäufe um 3,4 Mio. EUR oder 52% auf 10,0 Mio. EUR steigerte. Auch das Segment Isotope Products konnte mit einem Umsatzwachstum um 18% oder 4,2 Mio. EUR auf 28,2 Mio. EUR deutlich zulegen. Das Segment Strahlentherapie musste dagegen leichte Umsatzeinbußen verzeichnen und erzielte mit 6,4 Mio. EUR etwa 6% geringere Umsätze als im Vorjahr.

Der operative Kapitalfluss stieg um 6,4 Mio. EUR auf 7,7 Mio. EUR deutlich an. Ausschlaggebend hierfür war zum einen das um 3,5 Mio. EUR höhere Periodenergebnis und um 0,7 Mio. EUR höhere nicht zahlungswirksame Abschreibungen. In der Summe nahm der Finanzmittelbestand zum 31.03.2019 gegenüber dem Jahresende 2018 um 5,9 Mio. EUR auf 60,1 Mio. EUR zu.

Für das Geschäftsjahr 2019 wird ein Umsatz von etwa 180 Mio. EUR und ein Jahresüberschuss von etwa 3,50 EUR je Aktie erwartet. Die Prognosen stehen unter dem Vorbehalt eines Wechselkurses von höchstens 1,20 USD pro EUR.

Den vollständigen Quartalsbericht finden Sie hier:
http://www.ezag.com/fileadmin/user_upload/ezag/investors-financial-reports/deutsch/euz119d.pdf

Über Eckert & Ziegler.
Die Eckert & Ziegler Strahlen- und Medizintechnik AG (ISIN DE0005659700), gehört mit rund 800 Mitarbeitern zu den weltweit größten Anbietern von isotopentechnischen Komponenten für Strahlentherapie und Nuklearmedizin.
Wir helfen zu heilen.

06.05.2019
Paneuropäische LifeTime-Initiative startet in Berlin

Über 500 Forschende, Kliniker und Klinikerinnen, Patienten und Patientinnen sowie Interessenvertreter aus 20 Ländern Europas und darüber hinaus treffen sich in Berlin zur LifeTime-Eröffnungskonferenz. Die gesamteuropäische Initiative zielt darauf ab, das Gesundheitswesen zu revolutionieren, indem sie bahnbrechende Technologien auf den Verlauf menschlicher Krankheiten anwendet und neue Methoden personalisierter Vorbeugung, Frühdiagnostik und Behandlung findet und umsetzt.

Während der zweitägigen Konferenz diskutieren führende Mitglieder renommierter europäischer Forschungseinrichtungen, wie die Mission von LifeTime am besten umgesetzt und erfüllt werden kann – nämlich Medizinern zu ermöglichen, den molekularen Zustand von Patientengewebe in Echtzeit zu untersuchen, was zu frühzeitiger Diagnose und wirksamer Bekämpfung von Krankheiten führt.

Bevor sie in die Zukunft blickt, wirft die LifeTime-Eröffnungskonferenz ein Schlaglicht auf den aktuellen Stand der Technologien im Zentrum der Initiative – Einzelzell-Multi-Omics, künstliche Intelligenz und maschinelles Lernen, experimentelle Krankheitsmodelle wie Organoide. Sie werden unser Verständnis vom Leben und die medizinische Praxis grundlegend verändern. LifeTime ist wichtig, um Europa an der Spitze weltweiter Forschung und Innovation zu halten.

Die Präzisionsmedizin der Zukunft

Zu den versammelten Sprecherinnen und Sprechern zählen weltweit renommierte Expertinnen und Experten. Die Keynotes kommen von Alfonso Valencia vom Barcelona Supercomputing Center und Angelika Eggert von der Charité – Universitätsmedizin Berlin. Valencia wird die Werkzeuge und die Computerinfrastruktur in der Präzisionsmedizin präsentieren, während Eggert für den Bereich Krebs einen Überblick möglicher medizinischer, ökonomischer und gesellschaftlicher Auswirkungen von LifeTime auf einzelne Krebspatientinnen und -patienten sowie auf das Gesundheitswesen gibt.

Gruppendiskussionen sollen sämtlichen Teilnehmenden Gelegenheit geben, sich über die Zukunft von LifeTime und die Umsetzung der Pläne auszutauschen. Eine wesentliche Komponente von LifeTime sind Transparenz und Offenheit für neue Ideen und Mitglieder.

Professor Nikolaus Rajewsky, Leiter des Berliner Instituts für Medizinische Systembiologie am Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin und Co-Koordinator der LifeTime-Initiative, sagt: „LifeTime möchte Mechanismen verstehen und neue Interventionsmöglichkeiten finden. Wir wollen menschliche Krankheiten auf eine Weise diagnostizieren und behandeln, wie es zuvor nicht möglich war. Diese gegenseitige Befruchtung der Disziplinen wird Innovationen bewirken, die wesentlich dafür sein werden, europäische Biowissenschaften und Biotechnologie sowie das Gesundheitswesen Europas in eine erheblich bessere Zukunft zu führen.“

„Großes Potenzial der europäischen Forschung“

Neben der transdisziplinären wissenschaftlichen Herangehensweise bietet LifeTime auch eine neue Perspektive für die Zusammenarbeit zwischen Forschenden zahlreicher unterschiedlicher Bereiche, Industrie, Entscheidungsträgerinnen und -trägern, Bürgerinnen und Bürgern sowie Patientinnen und Patienten.

„Diese Konferenz ebnet den Weg für eine Arbeitsweise, die wir anstreben. Sie bietet uns nicht nur die Möglichkeit, hervorragende Forschende, Klinikerinnen und Kliniker, Unternehmen, Gründerinnen und Gründer sowie andere wichtige Interessenvertreter zu treffen und sie in unser Netzwerk zu integrieren. Sie gibt auch allen Teilnehmenden die Gelegenheit, Einfluss auf die Zukunft von LifeTime zu nehmen, an Entscheidungen mitzuwirken und kritische Rückmeldungen zu geben“, sagt die Co-Koordinatorin der LifeTime-Initiative, Dr. Geneviève Almouzni vom Institut Curie in Paris.

Steffen Krach, Staatssekretär für Wissenschaft und Forschung des Landes Berlin sagt: „Die LifeTime-Initiative unterstreicht das große Potenzial der europäischen Forschung. Wir freuen uns, die Mitglieder des LifeTime-Netzwerks in unserer Stadt begrüßen zu dürfen und sind stolz darauf, dass das Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin eine führende Rolle in diesem innovativen europäischen Projekt spielt. Berlin als Stadt der Wissenschaft und Innovation legt großen Wert auf medizinische Forschung und unterstützt die internationale Zusammenarbeit.“

Hintergrundinformation
LifeTime ist ein wachsendes Konsortium von mehr als 60 führenden europäischen Forschungseinrichtungen, internationalen Beratern und über 70 Firmen. Koordiniert wird es gemeinsam vom Max-Delbrück-Centrum in Berlin und dem Institut Curie in Paris. Die Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren und das französische Centre national de la recherche scientifique (CNRS) leisten einen bedeutsamen Beitrag.

LifeTime hat gemeinsam mit fünf anderen Bewerbern einen EU-weiten Wettbewerb für Forschungsprojekte mit weitgesteckten zukunftsträchtigen Zielen gewonnen. Die Europäische Kommission unterstützt LifeTime zunächst mit einer Million Euro darin. In diesem Jahr wird die Initiative einen Plan erstellen, wie menschliche Zellen während einer Krankheit abgebildet, ihr Zustand verstanden und sie gezielt behandelt werden können.

Die LifeTime Eröffnungskonferenz findet am 6./7. Mai 2019 im bcc Berlin Congress Center (Alexanderstraße 11, 10178 Berlin) statt. Hauptsponsor ist das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF). 

Für Interviewanfragen, Akkreditierungen und weitere Informationen wenden Sie sich bitte an das LifeTime-Presseteam.

Weiterführende Information
Programm der Konferenz
Live Stream
Sprecher
Webseite der LifeTime-Initiative
Bisherige Pressemitteilungen

LifeTime auf Social Media
Hashtag: #LifeTimeOpening
Twitter: @LifeTimeFET

forschen, leben, heilen / 03.05.2019
Die erste „Welle“ der NAKO-Gesundheitsstudie ist geschafft

Am Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin (MDC) wurde Ende April der 10.000ste Proband im Studienzentrum Nord für die NAKO-Gesundheitsstudie untersucht. Damit ist die erste Runde der Basisuntersuchungen abgeschlossen. Im Mai startet die zweite Runde.\n

Deutschlandweit nehmen insgesamt 200.000 Menschen an der Gesundheitsstudie teil. Die Männer und Frauen werden umfassend untersucht und 20 bis 30 Jahre lang nachbeobachtet. Die großangelegte Studie dient der Verbesserung von Prävention, Früherkennung und Therapie von Volkskrankheiten wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Krebs, Diabetes und Demenz.

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„Das ist für uns ein bedeutsamer Tag. Ich bedanke mich sehr herzlich bei allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern für ihre Bereitschaft, bei unserer Studie mitzumachen und so einen wichtigen Beitrag zur Erforschung der Ursachen für chronische Krankheiten auf Bevölkerungsebene zu leisten“, sagte Professor Tobias Pischon, Leiter des Studienzentrums und Vorstandsmitglied des Vereins NAKO e.V., der die Studie durchführt. Stellvertretend dankte er dem 10.000sten Teilnehmer Marcel Köppchen aus Berlin-Wandlitz und überreichte ihm einen Blumenstrauß. „Ich freue mich sehr, wie gut und reibungslos alles verlaufen ist, seitdem wir 2014 die erste Person für die NAKO untersucht haben – dank unserem Studienteam vor Ort, welches hervorragende Arbeit leistet“, fügte Pischon hinzu.

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Die Ergebnisse der mehrstündigen Basisuntersuchung von Marcel Köppchen werden wie von allen Probandinnen und Probanden in die größte Bevölkerungsstudie Deutschlands einfließen.
Am Studienzentrum Nord werden außer den Basisuntersuchungen auch insgesamt 6.000 MRT-Untersuchungen für die NAKO durchgeführt; diese werden im Laufe des Mai 2019 abgeschlossen sein. Anfang Mai 2019 starten die Folgeuntersuchungen für die NAKO Gesundheitsstudie am MDC.

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Weiterführende Informationen

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Im Interview erklärt Tobias Pischon, warum die zweite Runde der Untersuchungen so wichtig ist: „Unser Ziel ist die personalisierte Prävention“:

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https://www.mdc-berlin.de/de/news/news/unser-ziel-ist-die-personalisierte-praevention

heilen / 03.05.2019
Ein klares Zeichen der Wertschätzung: Feel Good Managerinnen im Helios Klinikum Berlin-Buch

Nadin Frankenstein (38) und Madlen Kretschmann (40) sind seit April 2019 Feel Good Managerinnen im Helios Klinikum Berlin-Buch. Das Etablieren des „Wohlfühlmanagements“ ist ein klares Signal der Wertschätzung an die Mitarbeiter.

Frau Frankenstein und Frau Kretschmann sind vom Typ her recht unterschiedlich. Das ist laut Frau Kretschmann „auch gut so, denn so können wir unsere ganz persönlichen Eigenschaften und Stärken einsetzen, um erfolgreich ein gemeinsames Ziel zu verfolgen - ein lebendiges Miteinander in einer einmaligen Unternehmenskultur.“

Beide haben auch viel gemeinsam - sie bringen Herz, Humor und viel Persönlichkeit in die Tätigkeit ein. Mit sozialer Intelligenz, Leidenschaft am Kommunizieren, sowie Netzwerken und eigenem beruflichen Gesundheits- und Pflegehintergrund sind sie stets offen für die vielschichtigen Anliegen der Mitarbeiter. Bedürfnisse werden eruiert, gemeinsam in vertrauten Gesprächen Lösungsansätze entwickelt oder umsetzbare Konzepte, zur Verbesserung entworfen. “Wir sind das verlängerte Sprachrohr zwischen Mitarbeitern und Klinikgeschäftsführung“, beschreibt Frau Frankenstein ihre verantwortungsvolle Aufgabe. „Wir sorgen dafür, dass eine wertschätzende Unternehmenskultur gefördert, geschaffen und implementiert wird. Hier ist es dem Mitarbeiter möglich, sein volles Potenzial optimal zu entfalten und sich mit den Werten des Unternehmens zu identifizieren. Dabei ist die körperliche, geistige und seelische Fitness entscheidend.“

Frau Frankenstein war 17 Jahre Pflegekraft in einer Rettungsstelle: “Vielleicht passt ein bestimmtes Arbeitszeitmodell nicht? Oder warum gibt es Fluktuation? Tägliche Sprechstunden bieten den Mitarbeitern des Hauses Raum für Ihre Angelegenheiten.“
Madlen Kretschmann kommt aus dem Sozial- und Gesundheitssektor und hat zudem eine Ausbildung als Feel Good Managerin absolviert: “Nicht in die wiederkehrenden Arbeitsabläufe involviert zu sein, ist vorteilhaft für den unverstellten Blick und oft Teil der Lösung.“
Beide sind sich einig und freuen sich auf ihre Arbeit im Bucher Klinikum. Frau Frankenstein sagt: „Die Tätigkeit ist unglaublich abwechslungsreich. Wir sind gespannt auf jede einzelne Begegnung.“ Frau Kretschmann ergänzt: “Echte Herausforderungen sorgen aber gleichermaßen für wunderbare Momente des Miteinanders. Und dafür treten wir an.“

Feel Good Management ist ein werteorientierter Führungsstil, der den Menschen als Unternehmenswert sieht. Das Prinzip dahinter ist ganz einfach: Zufriedene Mitarbeiter sind motivierter, leistungsbereiter und deutlich produktiver. Der Erfolgsfaktor „Mensch“ rückt mehr in den Fokus. Die Werte des Feel Good Managements können dem Unternehmen entscheidende Wettbewerbsvorteile bieten, denn: Mitarbeiter, die gern zur Arbeit kommen und noch lieber bleiben, sind die Ressource Nr. 1.

In Zeiten von Fachkräftemangel wird es immer selbstverständlicher, den eigenen Mitarbeitern etwas Gutes zu tun und diese erfolgreich zu binden. Ein wertschätzendes Arbeitsklima und Wissensaustausch über Teamgrenzen hinweg zählen bei den Mitarbeitern zu den wichtigsten Faktoren, die einen attraktiven Arbeitgeber auszeichnen. Hier schließt sich der Kreis zu den zwei Happiness Beauftragten im Helios Klinikum Berlin-Buch.

Foto: Nadin Frankenstein und Madlen Kretschmann machen die Mitarbeiter im Helios Klinikum Berlin-Buch glücklich. (Foto: Thomas Oberländer / Helios Kliniken)

leben / 03.05.2019
Entwicklungs- und Maßnahmenkonzept für den Botanischen Volkspark

Im Auftrag des Bezirksamts Pankow und der Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz erarbeitet die Grün Berlin Stiftung derzeit ein Entwicklungs- und Maßnahmenkonzept für den Botanischen Volkspark Blankenfelde-Pankow. Am Donnerstag, dem 9. Mai 2019 wird der aktuelle Stand des Konzepts im Rahmen eines Informationsrundgangs im Park der Öffentlichkeit vorgestellt. Der Rundgang beginnt um 16.30 Uhr und dauert ca. bis 19.00 Uhr. Treffpunkt ist am Haupteingang des Volkspark Blankenfelde, Café mint, Blankenfelder Chaussee 5, 13159 Berlin. Interessierte Bürger*innen sind herzlich willkommen. Eine Voranmeldung ist nicht nötig, der Eintritt ist frei.\n

Nach Begrüßung durch Vollrad Kuhn, Bezirksstadtrat für Stadtentwicklung und Bürgerdienste, geben Vertreter*innen von Grün Berlin Einblicke in die Zukunft des Parks und seine Bedeutung für die Berliner Stadtlandschaft. Im Botanischen Volkspark soll das Thema Umweltbildung aus der historischen Bedeutung des Parks weiterentwickelt und an die Bedürfnisse des 21. Jahrhunderts angepasst werden, um ein besonderes Erlebnis für alle Besucher*innen zu ermöglichen.

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Das Entwicklungs- und Maßnahmenkonzept bildet die wesentliche Entscheidungsgrundlage für die langfristige Weiterentwicklung des Botanischen Volksparks und wird von einem interdisziplinären Planungsteam erstellt.

produzieren / 03.05.2019
OMEICOS beginnt Phase-II Studie zur Behandlung von Vorhofflimmern

OMEICOS hat eine Phase-II Studie mit seinem führenden Kandidaten OMT-28 gestartet. Ein erster Patient wurde bereits behandelt. Im Rahmen der Placebo-kontrollierten, doppelt verblindeten, randomisierten Studie PROMISE-AF wird die  Wirksamkeit und Sicherheit des Wirkstoffs bei Patienten mit persistentem Vorhofflimmern untersucht. Insgesamt plant das Unternehmen, bis zu 120 Patienten in vier europäischen Ländern in die Studie aufzunehmen. 

OMT-28, ein synthetisches Analog eines natürlichen Stoffwechselproduktes von Omega-3-Fettsäuren, adressiert einen der wichtigsten natürlichen Zellschutz-Mechanismen. Im Erfolgsfall würde es eine neue Behandlungsmöglichkeit im Segment der Antiarrhythmika einführen, von der Millionen von Patienten profitieren könnten.

Weitere Informationen:

Pressemeldung von OMEICOS (nur in englischer Sprache verfügbar)

leben, heilen / 29.04.2019
Aktionstag „Saubere Hände“ im Helios Klinikum Berlin-Buch

Die regelmäßige und korrekt durchgeführte Händedesinfektion gilt als erfolgreichste Maßnahme, die Übertragung gefährlicher Keime beim Patientenkontakt zu stoppen. Im Rahmen des Aktionstages „Saubere Hände“ informiert das Hygieneteam im Helios Klinikum Berlin-Buch am 6. Mai 2018 von 11:00 bis 13:00 Uhr im Foyer Patienten, Besucher und Mitarbeiter über die richtige Händehygiene.

Die Aktion „Saubere Hände“ basiert auf einer nationalen Kampagne der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und dient der Verbesserung der Händedesinfektion in deutschen Gesundheitseinrichtungen.

„Bei der Behandlung im Krankenhaus können sich Patienten Infektionen zuziehen. Der beste Schutz ist eine optimale Händehygiene. Sie soll für höhere Patientensicherheit sorgen und die Ausbreitung multiresistenter Keime eindämmen“, sagt Christiane Waller, Mitarbeiterin der Krankenhaushygiene im Helios Klinikum Berlin-Buch.\n

Im Fokus steht, wie Angehörige der Patienten und Besucher ihren Beitrag zur Hygiene leisten, indem sie sich vor Betreten und nach Verlassen des Patientenzimmers die Hände desinfizieren. Die richtige Technik ist dabei entscheidend. Diese können Interessierte beim Aktionstag üben und unter UV-Licht der Schwarzlichtlampe überprüfen, ob sie ihre Hände wirklich richtig desinfiziert haben.

„Die Sicherheit unserer Patientinnen und Patienten liegt uns am Herzen. Wir hoffen, dass sich die Besucher durch den Aktionstag angesprochen fühlen und sich mit Spaß auf dieses Projekt einlassen", erklärt Frau Waller.

Helios folgt den Empfehlungen des Robert Koch-Instituts und verfügt über einen verbindlichen Leitfaden der Krankenhaushygiene. Jeder Mitarbeiter ist für die Umsetzung verantwortlich. Für die Kontrolle sorgen speziell weitergebildete und geschulte Hygienefachschwestern und Krankenhaushygieniker.
Zum Aktionstag eingeladen sind Patienten und Angehörige, Mitarbeiter und Interessierte. Die Veranstaltung ist kostenfrei, eine Anmeldung nicht erforderlich.

Foto: Die richtige Technik ist beim Händedesinfizieren entscheidend. (Foto: Thomas Oberländer/Helios Kliniken)

forschen / 26.04.2019
Herzzellen ihre Geheimnisse entlocken

Ein Herz scheint reine Physik zu sein: Klappen öffnen und schließen sich, das Blut fließt, elektrische Impulse steuern den Herzschlag. Ein deutsch-britisches Forschungsteam betrachtet es nun auf andere Weise. Es wird das Herz in seine kleinsten Bestandteile – die Zellen – zerlegen und diesen ihre Geheimnisse entlocken.

Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler wollen verstehen, was das Herz schwach und krank macht. Im Zentrum des Kooperationsprojekts, das am Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin in der Helmholtz-Gemeinschaft (MDC) koordiniert wird, stehen daher zwei Formen der Herzschwäche: die dilatative Kardiomyopathie (DCM) und die hypertrophe Kardiomyopathie (HCM). Bei beiden kann das Herz schlechter pumpen, die Gründe sind jedoch verschieden. Bei der DCM ist die linke Herzkammer ausgedehnt wie eine nasse Socke. Die HCM hingegen kennzeichnet, dass sich die Wände der Herzkammer verdicken. Die Forscher wissen, dass bei beiden Prozessen die Herzmuskelzellen verändert und dass auch Bindegewebszellen beteiligt sind.

„Was sich auf molekularer Ebene genau abspielt, verstehen wir noch nicht genug“, sagt Projektleiter Professor Norbert Hübner vom Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin. Das Forschungsteam will deshalb tausende Einzelzellen aus verschiedenen Bereichen des Herzens mit modernsten Methoden analysieren, zum Beispiel aus welchen Genen und Proteinen sie bestehen.

Keine Herzzelle gleicht der anderen
Aus dem direkten Vergleich von Zellen aus gesunden und kranken Herzen versprechen sich die Forschenden wegweisende Erkenntnisse. „Darauf aufbauend könnten vielleicht neue Therapien für Herzschwäche entwickelt werden oder Methoden, die dafür sorgen, dass Herzschwäche gar nicht erst entsteht“, hofft Hübner. Derzeit gibt es keine ursächliche Behandlung und somit auch keine Heilung. 200.000 Herzschwäche-Patienten kommen jährlich ins Krankenhaus, die schwersten Fälle müssen auf eine Transplantation hoffen.\n

Auch wenn Einzelzell-Analysen spannende Erkenntnisse versprechen, kann man Zellen letztlich nur im Verbund korrekt beschreiben, denn sie sind vielfältigsten Einflüssen aus ihrer Umgebung ausgesetzt. Dazu zählen der Druck in den Herzkammern, aber auch Wechselwirkungen mit anderen Zellarten, Botenstoffe, Immunprozesse. „Sogar bei gesunden Herzzellen gleicht keine Zelle der anderen“, sagt Hübner. Die Lokalisierung der Zellen im Raum und die Modellierung von Zellverbünden am Computer gehören deshalb mit zur Forschungsstrategie.

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Die Proben kommen aus Großbritannien
Die deutschen und britischen Teams ergänzen sich in dem Projekt mit wertvollen Forschungsressourcen. Die britischen Projektpartner stellen menschliche Herzproben von gesunden und erkrankten Spendern zur Verfügung. Das Team von Thomas Eschenhagen in Hamburg weiß, wie man Herzgewebe im Labor züchtet. Damit lassen sich Herzerkrankungen modellieren und Testes von pharmakologischen Wirkstoffen durchführen, welche den Weg für neue Medikamente ebnen können.
Gefördert wird das Projekt mit dem Titel Spatially resolved cellular and molecular drivers of cardiac remodeling in healthy and failing vom Deutschen Zentrum für Herz-Kreislauf-Forschung, DZHK, und von der British Heart Foundation, BHF, mit insgesamt 2,5 Millionen Euro für drei Jahre.

Projektpartner des DZHK
Prof. Norbert Hübner (Koordinator), Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin (MDC), Prof. Thomas Eschenhagen, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Prof. Nikolaus Rajewsky, Berliner Institut für Medizinische Systembiologie des Max-Delbrück-Centrums für Molekulare Medizin (MDC)

Projektpartner der BHF
Dr. Michela Noseda, Imperial College London, National Heart and Lung Institute; Dr. Sarah Teichmann, Wellcome Trust Sanger Institute; Professor Stuart Cook, Imperial College, National Heart and Lung Institute

forschen, produzieren, leben, heilen / 26.04.2019
INFOradio: Wirtschaft und Wissenschaft verzahnt am Campus Buch

In der Reihe „Wirtschaft aktuell“ sendet INFOradio vom rbb am 1. Mai einen Beitrag über den Wissenschafts- und Technologiestandort Berlin-Buch. Hier arbeiten mittlerweile rund 6.000 Forscher, Entwickler, Mediziner, Unternehmer. Damit ist Buch einer der renommierten Gesundheitsstandorte in Deutschland. Vom Gläsernen Labor bis zum Kernspintomographen neuester Generation - Wirtschaftsredakteur André Tonn hat sich auf dem traditionsreichen Areal im Nordosten Berlins schlau gemacht.

Sendezeit: 1. Mai, 8.24 Uhr, Dauer: ca. 15 min\n

Hier können Sie den Beitrag nachhören.

Foto: Otto-Warburg-Haus auf dem Campus Berlin-Buch. (Foto: Peter Himsel)

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leben, heilen / 26.04.2019
Interkulturelles Onboarding: Helios Klinikum Berlin-Buch fördert Mitarbeiter aus dem Ausland mit berufsbezogenen Sprachkursen

Kinga Fanni Sárvári (Foto) ist Sprachlehrerin aus Leidenschaft. Sie hilft ihren Kursteilnehmern, Deutsch besser zu verstehen und so mehr Sicherheit im Klinikalltag zu bekommen. Seit März 2019 unterrichtet sie Pflege- und Servicepersonal im Helios Klinikum Berlin-Buch. Wichtig ist ihr, dass ihre „Schüler“ lernen, sich selbst zu motivieren.

Es ist Mittwoch, 11:30 Uhr. Während Kinga Fanni Sárvári auf ihre Sprachschüler wartet, bereitet sie sich noch einmal auf die bevorstehende Unterrichtsstunde vor. Nach und nach trudeln die Teilnehmer ein. 90 Prozent sind polnischer und 10 Prozent italienischer Herkunft. Eingesetzt sind sie in ganz unterschiedlichen Arbeitsbereichen im Klinikum.

Ob in der Pflege, als Hebamme oder Servicekraft - alle haben das gleiche Anliegen: Sich liebevoll um die Patienten zu kümmern und sie beim Krankenhausaufenthalt professionell zu begleiten. Um für ihre beruflichen Aufgaben auch sprachlich geschult zu sein, besuchen sie den Kurs bei Frau Sárvári. Er ist eine Art offenes Training und wird täglich angeboten. Auf die unterschiedlichen Ausgangsniveaus und Berufsgruppen geht sie ganz individuell ein.

Die Teilnehmer kommen angepasst an ihren Dienstplan. So auch Toa Francesca Vacacela Marinoni, seit Anfang des Jahres Hebamme im Bucher Klinikum. Die 29-jährige mit spanischer Mutter und italienischem Vater ist wie immer gut gelaunt und hoch motiviert.

Zuvor hatte sie Nachtdienst im Kreißsaal und danach ein paar Stunden Schlaf. Der regelmäßige Sprachunterricht ist ihr sehr wichtig und sie sagt: „Ich möchte mich mit meinen Patientinnen und auch im Team noch besser verständigen können. Kommunikation ist besonders als Hebamme ganz wichtig.“ Frau Marinoni beherrscht die deutsche Sprache schon gut. Heute lernt sie mehr darüber, den Konjunktiv richtig anzuwenden.

Kinga Fanni Sárvári (30) kommt eigentlich aus Ungarn. Mutter und Vater sind Lehrer. Es lag nahe, dass auch sie sich für diesen Beruf begeistert. Seit acht Jahren unterrichtet sie nun schon Deutsch als Fremdsprache. Sie selbst beherrscht mehrere Sprachen. Neben ihrer Muttersprache Ungarisch spricht sie fließend Russisch und Deutsch, Englisch gut und noch ein bisschen Französisch und Italienisch.
„Ich halte viel davon, den Unterricht auf Deutsch und ohne Vermittlungssprache zu führen. Das bringt den größtmöglichen Lernerfolg“, sagt Frau Sárvári. Sie korrigiert nur solche Fehler, die wirklich kommunikationsstörend sind. So fördert sie in der Lerngruppe eine tolerante und offene Atmosphäre. Die ist für alle enorm wichtig, um sich täglich motiviert mit der neuen Sprache auseinanderzusetzen und sprachlich fit für den Arbeitsalltag zu werden. Für Lehrerin Kinga Fanni Sárvári eine Herzensangelegenheit.\n

Foto: Thomas Oberländer / Helios Kliniken

leben, bilden / 19.04.2019
Wissenschaft für alle! 20 Jahre Schülerlabor

Das Gläserne Labor feiert 20-jähriges Bestehen. Ein Interview mit den Wegbegleitern Dr. Ulrich Scheller und Claudia Jacob von der Campus Berlin-Buch GmbH.\n

 

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Wie kam es zur Gründung des Gläsernen Labors?
Ulrich Scheller: Als 1996 der Aufbau des Biotechnologieparks Berlin-Buch auf Hochtouren lief, sollten nicht nur Start-ups Labore und Büros beziehen und marktfähige Biotech-Produkte und Dienstleistungen entwickeln. Es sollte auch ein Forum für den Dialog zwischen der Öffentlichkeit und der Wissenschaft etabliert werden. Die Gründungsidee des ESF*-Projekts „Gläsernes Labor“ war daher, in einem eigens dafür eingerichteten Labor über biomedizinische Forschungsthemen und –methoden zu informieren. Bürgerinnen und Bürger waren eingeladen, gemeinsam mit den Forschenden vom Campus zu experimentieren. Dazu wurde die denkmalgeschützte Remise auf dem Campus umgebaut und mit Laboren, Seminarräumen und Ausstellungsflächen ausgestattet.

Wie startete das Projekt?
Ulrich Scheller: Die ersten Versuche wurden mit Berliner Biologielehrern und angehenden Biolaboranten des Max-Delbrück-Centrums für Molekulare Medizin (MDC) erprobt. Am 22. März 1999 hatten wir bereits eine Tageszulassung als Genlabor, obwohl das Gläserne Labor noch Baustelle war. Anlass war, dass wir Drehort für die Sendung „Wissenschaft live“ waren, moderiert von Ranga Yogeshwar und übertragen vom Fernsehsender Phoenix. Eine bessere Einführung kann man sich kaum wünschen! Die offizielle Eröffnung war dann am 19. April. Zu unseren Kursen meldeten sich ausnahmslos Lehrkräfte mit ihren Schulklassen an, so dass sich bereits abzeichnete, dass sie künftig das Hauptpublikum sein würden. Bis Jahresende experimentierten etwa 1.500 Schüler in den vierstündigen Laborkursen „Isolierung der DNA aus einer Tomate“, „DANN-Detektive (Genetischer Fingerabdruck)“und „Leuchtende Bakterien“. Der enorme Bedarf der Berliner Schulen hat dazu geführt, dass aus dem Biotech-Schaulabor eines der besucherstärksten Schülerlabore geworden ist.

Was ist das Besondere am Gläsernen Labor?
Claudia Jacob: Das Gläserne Labor gibt über verschiedene Altersstufen hinweg Impulse für wissenschaftliche Neugier – bereits kleine Kinder profitieren davon im Forschergarten. Pro Jahr experimentieren 14.000 Schüler in Halbtagskursen zu Themen der Genetik, Zell- und Neurobiologie, aber auch der Wirkstoffchemie, Physik, Ökologie. Unsere Mitmachexperimente sind eng auf die aktuelle Forschung auf dem Campus bezogen und vermitteln dadurch Wissen, das noch nicht im Lehrbuch steht. Alle Kurse finden in authentischen Laboren statt und werden von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern betreut. Im Sommer finden Akademien für besonders begabte Schüler statt, die „Forscherferien“ und das „ForscherCamp“ bieten eine sinnvolle Feriengestaltung. Interessierte Schüler können sich auch in Projektwochen zur Systembiologie, bei der Bio- oder Chemieolympiade oder der MINT-Initiative qualifizieren.

Ulrich Scheller: Die Akademie des Gläsernen Labor bietet darüber hinaus Fort- und Weiterbildung für Fachkräfte – auch das ist eine Besonderheit.

Was wurde in den 20 Jahren erreicht?
Ulrich Scheller: Bemerkenswert finde ich, dass sich nach 20 Jahren die Begeisterungsfähigkeit im Zeiss Großplanetarium. Dass wir uns zu einem erfolgreichen Bildungsanbieter entwickelt haben, vor allem auch dank der Förderung von MDC und FMP, erfüllt uns ebenfalls mit Stolz.

Claudia Jacob: Ein Netzwerk aus 20 wissenschaftlichen Dozenten sowie Honorarkräften betreut die knapp 1.000 Kurse pro Jahr. Wir bieten 22 Experimentierkurse zu verschiedenen Themen. Darüber hinaus haben wir vier Sammlungen von Unterrichtsmaterialien für den Biologie- und Chemieunterricht der Sekundarstufe II konzipiert, die Gegenstand von Lehrerfortbildungen sind. Nicht zuletzt ging vom Gläsernes Labor die Gründung regionaler bzw. überregionaler Netzwerke von Schülerlaboren aus; wie dem Netzwerk GenaU Berlin-Brandenburg.

Gab es auch weniger erfolgreiche Momente?
Dr. Ulrich Scheller: Es waren nicht alle Projekte erfolgreich. So platzte 2006 der Traum vom eigenen Life Science Center in Buch. Sogar eine Betreibergesellschaft für das „Forscherschloss“ war gegründet worden. Sie hat damals Sponsoring-Zusagen über sechs Millionen Euro eingeworben und ein professionelles Ausstellungskonzept entwickelt. Leider übertrug sich die eigene Begeisterung nicht auf die der politischen Entscheider. Aber, das muss an dieser Stelle gesagt werden – das Gläserne Labor konnte sich ansonsten immer der Unterstützung aus der Landespolitik sicher sein. Sei es bei den Lehrerabordnungen oder beim Aufbau des Schülerlabornetzwerks GenaU.

Wer gehört zu den Förderern und Unterstützern?
Claudia Jacob: Das Gläserne Labor wurde von Anfang an von den EU-Strukturfonds ESF und EFRE** sowie von den Forschungseinrichtungen des Campus unterstützt. 2004 folgte unser zweites Labor, das MDC-Schülerlabor, welches zu den Helmholtz-Schülerlaboren gehört und 2010 das Chemielabor, dessen Einrichtung und Betrieb vom Leibniz-Forschungsinstitut für Molekulare Pharmakologie getragen wurde und wird. Viele Projekte finanzierte die Technologie Stiftung Berlin (TSB), z. B. die Experimentierwoche „Experimente mit Herz“, die durch einen gemeinsamen Antrag des Netzwerks GenaU mit sechs Laboren und zwei Unternehmen entstand und über viele Jahre von Gesamtmetall, think ING., TSB und der Bayer Science & Education Foundation gefördert wurde und wird. Der Verband der Chemischen Industrie e.V. unterstützt uns seit Jahren bei der Entwicklung neuer Kursmodule; die Promega GmbH mit Verbrauchsmaterialien. In Zusammenarbeit mit der Eckert & Ziegler AG eröffneten wir 2011 ein Physiklabor mit dem Themenschwerpunkt Radioaktivität und ihre medizinische Anwendung. Seit 2013 fördert die Amgen Foundation ausgewählte Bildungsprojekte. Insgesamt verfügen wir heute über fünf Labore.

Wie geht es in Zukunft weiter?
Claudia Jacob: Unser Ziel bleibt, aktuelle und spannende Forschungsthemen in die Unterrichtsinhalte zu integrieren. So entwickeln wir in diesem Jahr eine Lernumgebung zum Thema CRIPSR/Cas9 – mit Unterrichtsmaterialien, Lehrerfortbildungen und einem Experimentierkurs. Zudem wollen wir 2023 im geplanten Bildungs- und Integrationszentrum in Berlin-Buch drei neue Mitmachlabore für den Grundschulbereich eröffnen.

* ESF Europäischer Sozialfonds

**EFRE Europäischer Fonds für regionale Entwicklung

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Foto:
Immer noch mit Leidenschaft dabei: Claudia Jacob und Dr. Ulrich Scheller (2. Reihe v. li.) (Foto: Christine Minkewitz / Campus Berlin-Buch GmbH)

leben / 17.04.2019
Berlin fordert Auskünfte von Airbnb über zweckfremde Nutzung von Wohnraum als Ferienwohnung

Die Bezirke Charlottenburg-Wilmersdorf, Kreuzberg-Friedrichshain, Pankow und Tempelhof-Schöneberg haben mit Unterstützung der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen heute inhaltlich abgestimmte Auskunftsanordnungen gegenüber Airbnb Irland erlassen.\n

Senatorin für Stadtentwicklung und Wohnen Katrin Lompscher: „Noch immer werden Ferienwohnungen ohne Registriernummern auf Internetplattformen angeboten, was die Arbeit der Bezirksämter erschwert. Wir erwarten von den Plattformbetreibern die gesetzlich geregelte Mitwirkung bei der Verfolgung von Zweckentfremdung und damit die Herausgabe der entsprechenden Informationen. Da es bisher auf freiwilliger Basis nicht funktioniert unterstützen wir die Bezirke dabei, den Rechtsweg zu beschreiten.“

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Die vier Bezirke haben sich an dem wegweisenden Urteil des Bayerischen Verwaltungsgerichts München vom 13. Dezember 2018 (Az. M 9 K 18.4553) orientiert und auf der Grundlage des Berliner Zweckentfremdungsverbot-Gesetzes Auskünfte über die anonymen Vermieter von Wohnraum als Ferienwohnungen direkt bei Airbnb Irland in Dublin eingefordert. Als Basis für die Anfrage wurden von den Bezirken unter anderem Listen mit genauen Angaben zu Hunderten von Airbnb-Kennungen von Inseraten beigefügt, die falsche oder gar keine Registriernummern erkennen ließen.
Bislang hatte Airbnb Germany GmbH der gesetzlichen Auskunftspflicht entgegen gehalten, dass, wenn überhaupt, nur Airbnb Irland entsprechende Informationen herausgeben dürfe. Airbnb Irland ihrerseits hatte entgegenstehendes irisches Datenschutzrecht vorgeschoben. Das Münchner Verwaltungsgericht hat diese Schutzbehauptung indes nicht gelten lassen.

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Die vier Bezirke fungieren mit dieser konzertierten Aktion zunächst als Vorreiter. Sind sie erfolgreich damit, werden die anderen acht Bezirke ebenfalls Auskunftsverlangen an Airbnb Irland stellen. Die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen wird die Bezirke bei den zu erwartenden Rechtsstreitigkeiten mit Airbnb unterstützen.

forschen / 16.04.2019
Ein Pilzmedikament hilft der Niere auf die Sprünge

Bei Fluconazol, einem längst zugelassenen Medikament gegen Pilzbefall, hat ein MDC-Forschungsteam überraschende neue Eigenschaften entdeckt. Die Substanz hilft, Wasser aus dem Urin zu ziehen. Das wiesen die Forschenden in Nagern nach. Patientinnen und Patienten mit seltenen genetischen Krankheiten, bei denen der Wassertransport der Niere beeinträchtigt ist, könnte das Pilzmittel einmal helfen. Der Weg zu einer Therapie ist trotzdem nicht ganz einfach.

Bis zu 20 Liter Harn rauschen bei den Erkrankten täglich in die Toilette, und ebenso viel müssen sie auch trinken. Das schränkt das Leben von Patientinnen und Patienten mit Wasserharnruhr (Diabetes insipidus) stark ein. Bei ihnen entzieht die Niere dem Harn nicht genügend Wasser. Dies kann genetische Ursachen haben, aber zum Beispiel auch durch Medikamente ausgelöst werden.

Diesen Menschen könnte zukünftig ein Pilzmedikament mit dem Namen Fluconazol helfen. Das haben die Forschungsteams um Dr. Enno Klußmann und Professor Kai Schmidt-Ott am Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin (MDC) in Berlin herausgefunden. In ihrer neuen Arbeit im Fachblatt Journal of the American Society of Nephrology erklären sie, wie das Medikament in der Niere wirkt. Sie zeigen aber auch, weshalb es nicht für alle an Diabetes insipidus Erkrankten geeignet ist.

Durch Fluconazol gelangt mehr Wasser zurück in den Körper
Das Arzneimittel aktiviert winzige Wasserkanäle (Aquaporine) in den Zellen der Niere, die in kleinen Vorratsbläschen gespeichert werden. Einmal aktiviert bilden sie Poren in der Zelloberfläche, durch die Wassermoleküle fließen können. Die Niere transportiert so Wasser aus dem Harn zurück in den Körper.

Normalerweise wird dieser Prozess durch das Hormon Vasopressin exakt gesteuert. „Wenn das Hormon fehlt oder an der Zelle nicht wirken kann, kann dies zu massiven Verlusten an freiem Wasser über den Urin führen“, sagt Dr. Christian Hinze aus dem Team des Nierenspezialisten Schmidt-Ott am MDC. „Fluconazol schafft das auch ohne Hormon, zu einem gewissen Grad.“

Etwa 30 Prozent der normalen Wasserrückgewinnung kann Fluconazol bei Mäusen wiederherstellen. Dies wiesen Hinze und seine Kollegin Dr. Tanja Vukićević an Tieren nach, bei denen die Vasopressin-Wirkung durch einen anderen Wirkstoff außer Kraft gesetzt wurde.

Keine Therapie für alle Erkrankten
Durch diese Versuche können die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler besser einschätzen, ob die Substanz überhaupt das Zeug zu einem neuen Therapeutikum für den Menschen hat. „Fluconazol nützt nur etwas, wenn in der Nierenzelle noch die Maschinerie für die Aquaporine intakt ist“, sagt Klußmann. Patientinnen und Patienten, deren Aquaporin-Gen mutiert ist, könnte eine zukünftige Therapie mit Fluconazol zum Beispiel nicht helfen.

Hoffnung gibt es jedoch für die Betroffenen, deren Körper erblich bedingt zu wenig Vasopressin produziert, oder deren Nierenzellen durch eine Mutation gegenüber dem Hormon unempfindlich sind. Zudem scheidet etwa die Hälfte der Personen, die Lithium als Medikament nehmen müssen, zu viel Wasser aus. Auch ihre Nieren reagieren nicht mehr ausreichend auf das Hormon und könnten im Prinzip von Fluconazol profitieren.

Wirkung in den Zellen der Sammelrohre der Niere
„Jeder Mensch erzeugt in seinen Nieren täglich ganze 180 Liter Primärharn“, sagt Hinze. „Am Ende dürfen aber nur wenige Liter pro Tag als Urin entstehen.“ Dafür ziehen die winzigen Röhrchen, die den Harn ins Nierenbecken leiten, je nach Bedarf mehr oder weniger Wasser aus der Flüssigkeit. Entscheidend für die hormonell gesteuerte Feinabstimmung dieses Prozesses sind die letzten Abschnitte dieser Leitungsbahnen, die Sammelrohre.

An dieser Stelle greift das wiederentdeckte Arzneimittel ein. Die MDC-Forscherin Tanja Vukićević kultivierte die Zellen des Sammelrohrs von Ratten in der Petrischale und analysierte die Wirkung im Detail. In ihren Versuchen beobachtete sie, wie die Aquaporin-Moleküle unter dem Einfluss des Medikaments an die Oberfläche der Zelle wandern. Ein befreundetes Team von der Christian-Albrechts-Universität Kiel präparierte die winzigen Sammelrohre aus Mäusenieren und wies dort direkt nach, dass Fluconazol den Wassertransport verbessert.

Die nächsten Schritte führen in die Klinik
Bereits 2013 hatten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler um Klußmann in einem großen Screening-Test entdeckt, dass Fluconazol die Lokalisation der Aquaporine beeinflusst.

Als nächsten Schritt planen die Forscherinnen und Forscher eine Studie an einigen wenigen Personen. Erst dann könne sich zeigen, ob das Medikament auch beim Menschen den erhofften Effekt hat. „Es bleibt natürlich abzuwarten, ob eine solche Therapie wirksam und gleichzeitig verträglich wäre“, sagt Klußmann, der zusammen mit seinen Kolleginnen und Kollegen die klinische Studie plant. „Auch wenn es nur wenigen Menschen hilft, wäre es die Mühe wert gewesen.“\n

Abbildung: In den Nierenzellen der Ratte wandert das grün markierte Aquaporin AQP2 teilweise zur Zelloberfläche, sobald sie durch das Medikament Forskolin stimuliert wurden. Zellkerne erscheinen rot (Bild: AG Klussmann, MDC)

Weiterführende Informationen

    Website der Arbeitsgruppe von Enno Klußmann
    Website der Arbeitsgruppe von Kai Schmidt-Ott

Informationen zu Fluconazol
Das Medikament Fuconazol wird bisher als Pilzmedikament (Antimykotikum) eingesetzt, etwa bei Schleimhautcandidosen, schweren Pilzinfektionen der Haut und Schleimhaut und systemischen Pilzinfektionen. Es wirkt gegen ein breites Spektrum an krankheitsverursachenden Pilzen wie Candida oder Microsporum. Wie andere Medikamente aus der Gruppe der Azole hat die Substanz starke Nebenwirkungen. Entwickelt und vermarktet wurde es bereits in den Achtzigerjahren vom Pharmakonzern Pfizer. Fluconazol befindet sich auf der Liste der unentbehrlichen Arzneimittel der Weltgesundheitsorganisation (WHO).

Referenz

Tanja Vukicevic, Christian Hinze, et al. (2018): „Fluconazole Increases Osmotic Water Transport in Renal Collecting Duct through Effects on Aquaporin-2 Trafficking.“ J Am Soc Nephrol 30. doi:10.1681/ASN.2018060668 (Manuskript auch auf Anfrage erhältlich)

Editorial von Joseph G. Verbalis: „An Antifungal for Antidiuresis?“ J Am Soc Nephrol 30 doi:10.1681/ASN.2019030285

Das Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin
Das Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin in der Helmholtz-Gemeinschaft (MDC) wurde 1992 in Berlin gegründet. Es ist nach dem deutsch-amerikanischen Physiker Max Delbrück benannt, dem 1969 der Nobelpreis für Physiologie und Medizin verliehen wurde. Aufgabe des MDC ist die Erforschung molekularer Mechanismen, um die Ursachen von Krankheiten zu verstehen und sie besser zu diagnostizieren, verhüten und wirksam bekämpfen zu können. Dabei kooperiert das MDC mit der Charité – Universitätsmedizin Berlin und dem Berlin Institute of Health (BIH) sowie mit nationalen Partnern, z.B. dem Deutschen Zentrum für Herz-Kreislauf-Forschung (DHZK), und zahlreichen internationalen Forschungseinrichtungen. Am MDC arbeiten mehr als 1.600 Beschäftigte und Gäste aus nahezu 60 Ländern; davon sind fast 1.300 in der Wissenschaft tätig. Es wird zu 90 Prozent vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und zu 10 Prozent vom Land Berlin finanziert und ist Mitglied in der Helmholtz-Gemeinschaft deutscher Forschungszentren.
www.mdc-berlin.de
 

forschen, produzieren, leben, heilen / 05.04.2019
Büste von Prof. Friedrich Jung im historischen Museum auf dem Campus enthüllt

Am 3. April wurde Professor Friedrich Jung mit einer Vernissage geehrt, anlässlich derer eine Büste des Arztes und Pharmakologen, gestaltet von der renommierten Künstlerin Anna Franziska Schwarzbach, enthüllt wurde. Friedrich Jung, geboren 1915, war Gesundheitspolitiker und Direktor verschiedener Institute der Akademie der Wissenschaften der DDR und der Berliner Charité. Darunter auch von 1972 bis 1980 des Zentralinstituts für Molekularbiologie in Berlin-Buch, dem Vorgänger-Institut des MDC. Hier, auf dem Campus, lebte er auch viele Jahre bis zu seinem Tod 1997 und war bis zuletzt diesem Ort und der Wissenschaft eng verbunden. \n

Zu der Ehrung erschienen viele Persönlichkeiten der Berliner Wissenschaft, darunter Prof. Detlev Ganten, Gründungsdirektor des MDC, Professor Gerhard Banse, Präsident Leibniz-Sozietät der Wissenschaften zu Berlin, Prof. Oehme, Direktor des ehemaligen Instituts für Wirkstoffforschung und Vorläufer des FMP sowie Freunde, Weggefährten und die Familie von Prof. Jung.

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Dr. Scheller und Prof. Ganten betonten die Tradition des Campus, eine Verbindung zwischen Kunst und Wissenschaft herzustellen und ihn, besonders auch mit seinem Skulpturenpark, für die Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Sie sprachen die Hoffnung aus, dass in der Zukunft weitere Forscherpersönlichkeiten eine solche Ehrung erhalten, und damit die Geschichte des Campus und der Wissenschaft lebendig gehalten wird.

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Am Ende dankte Prof. Oehme der Künstlerin für das ausdrucksstarke Werk und würdigte noch einmal Jungs Haltung im Nationalsozialismus, die auch ihren Niederschlag im Euthanasiedenkmal, ebenfalls von Anna Franziska Schwarzbach, auf dem Campus gefunden hat. 

forschen / 05.04.2019
MDC begrüßt privilegierte Partnerschaft mit dem BIH

Das Max-Delbrück-Centrum begrüßt die Vereinbarung zwischen dem Land Berlin und dem Bund zur Zukunft des Berliner Institut für Gesundheitsforschung (Berlin Institute of Health, BIH). Nun müsse der Begriffe „privilegierte Partnerschaft“ mit Leben gefüllt und auch finanziell abgesichert werden.
„Wir haben nach einer langen Phase des Wartens jetzt endlich eine Lösung gefunden, von der die Patientinnen und Patienten profitieren können“, sagte Martin Lohse, Wissenschaftlicher Vorstand am Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin in der Helmholtz-Gemeinschaft (MDC) zur Verwaltungsvereinbarung zwischen dem Berliner Senat und dem Bund zum BIH am Freitag in Berlin. „Wir als eines der weltweit führenden biomedizinischen Forschungsinstitute freuen uns, dass wir unsere Expertise in der vaskulären Medizin und der Einzelzell-Biologie im BIH so einbringen können, dass sie in Berlin möglichst rasch in der Klinik angewendet werden kann.“\n

Zugleich mahnte Lohse, dass aus der bisher zu komplexen Kooperation im BIH nun die in der Vereinbarung festgelegte privilegierte Partnerschaft ausgestaltet werden müsse.  „Das sollte klar geregelt werden – am besten in der Vereinbarung selbst. Wir alle brauchen Planungssicherheit – um internationale Forscherinnen und Forscher nach Berlin zu holen und ihnen attraktive Perspektiven zu geben, und auch für unsere Beschäftigten, die schon da sind“, betonte Lohse. „Wir sind gerne bereit, die am MDC aufgebauten hervorragenden Technologieplattformen weiterhin gemeinsam mit dem BIH zusammen zu nutzen und sie gemeinsam weiterzuentwickeln, gemeinsam zu nutzen und auch so zu finanzieren“, sagte Lohse weiter. „Das MDC bietet ein internationales Umfeld, rund die Hälfte unserer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler kommt aus anderen Ländern, eine große Zahl von ihnen ist durch den Europäischen Forschungsrat (ERC) als Spitzenforscher ausgezeichnet. Wir sind international vernetzt. Unser weltweites Forschungsnetzwerk wollen wir gerne weiter ins BIH einbringen und die Kliniker der Charité daran teilhaben lassen und es mit ihnen ausbauen.“ Im Gegenzug wünsche sich das MDC über das BIH einen Ausbau der gemeinsamen Translation in die Klinik. Lohse ergänzte: „Eine Partnerschaft lebt vom gegenseitigen Nutzen.“

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Wichtige Rolle des MDC
Das Max-Delbrück-Centrum hat in den vergangenen Jahren maßgeblich zum Aufbau des BIH beigetragen und Geld und Wissen investiert. Hierfür nannte Lohse mehrere Beispiele.

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So war das MDC daran entscheidend daran beteiligt, den international anerkannten Spezialisten für die Bildung von Blutgefäßen (Angiogenese) Professor Holger Gerhardt aus London nach Berlin zu holen. Gerhardt sucht nach Wegen, wie man die Bildung neuer Blutgefäße beeinflussen kann. Das spielt bei sehr vielen unterschiedlichen Erkrankungen eine wichtige Rolle: bei Krebs ebenso wie bei Netzhautschäden im Auge, die bei Zuckerkrankheit zur Erblindung führen können (diabetischen Retinopathie). Gerhardts Arbeit am MDC ist das Rückgrat des geplanten vaskulären Schwerpunktes am BIH. „Sie ist ein Paradebeispiel dafür, dass wir heute nicht mehr nur auf ein Organ oder ein bestimmtes Leiden starren dürfen, wenn wir die Ursachen von Erkrankungen analysieren wollen. Manche Krankheitsmechanismen versteht man besser, wenn man den Blick weitet“, sagte Lohse. Dies sei auch ein Beispiel, wie eine völlig neue Perspektive in die Medizin komme, die künftig vielen Patienten zugutekommen könne. Gerhardt gehört zu den Initiatoren der BeLOVE-Studie, an der Forscherinnen und Forscher aus Charité, MDC im BIH gemeinsam arbeiten. Sie wollen 10.000 Patientinnen und Patienten, die entweder an akuten Erkrankungen der Blutgefäße leiden (wie Herzinfarkt und Schlaganfall), über viele Jahre beobachten und herausfinden, warum manche die Krankheit relativ gut überstehen und andere nicht.

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Als weiteres erfolgreiches Projekt nannte Lohse die Kooperation von Professorin Angelika Eggert (Charité) und Professor Matthias Selbach (MDC). Sie suchen gemeinsam nach neuen Wegen zur Erkennung und Behandlung des Neuroblastoms. Diese vor allem bei Kindern auftretende Krebserkrankung des Nervensystems kann sehr unterschiedlich verlaufen. Eggert und Selbach fahnden nach molekularen Signaturen, die Aussagen über die Eigenschaften des Tumors und die Mechanismen der Metastasierung erlauben. Die Erkenntnisse sollen dabei helfen, Aussagen über die Prognose der Erkrankten zu machen und künftig auch andere bösartige Tumore individuell besser zu charakterisieren und zu behandeln.

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Auch bei den Technologieplattformen spielt das MDC für das BIH eine bedeutende Rolle. Diese Plattformen sind in bestehende Infrastrukturen des MDC integriert und können auf die Expertise von MDC-Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern und deren Netzwerke zurückgreifen. Lohse nannte als Beispiel die Plattform zu pluripotenten Stammzellen von Sebastian Diecke. Dieser unterstütze Gruppen, die patientenspezifische Krankheitsmodelle benötigen.

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Am Freitag war bekannt geworden, dass der Berliner Senat und das Bundesministerium für Bildung und Forschung eine Verwaltungsvereinbarung für das BIH erzielt hatten. Darin wird das BIH als dritte Säule der Berliner Charité – neben Universitätsklinikum und Medizinischer Fakultät – etabliert. Das MDC und die Charité sind damit nicht mehr Gliedkörperschaften im BIH. Das MDC wird vielmehr assoziierter Partner.

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Diese Vereinbarung muss noch von der Gemeinsamen Wissenschaftskonferenz aller Bundesländer einvernehmlich verabschiedet werden. Die nächste Sitzung soll im Juli stattfinden.

Weiterführende Informationen
Die Technologieplattformen am MDC
Arbeitsgruppe von Holger Gerhardt am MDC
Die beLOVE-Studie
Das Neuroblastom als Modell zur Krebsbekämpfung

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Kontakte
Jutta Kramm
Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin in der Helmholtz-Gemeinschaft (MDC)
Leitung Kommunikationsabteilung
030-9406-2140
jutta.kramm@mdc-berlin.de

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Jana Schlütter
Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin in der Helmholtz-Gemeinschaft (MDC) Stellvertretende Leitung Kommunikationsabteilung
030-9406-2121
jana.schluetter@mdc-berlin.de

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Das Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin
Das Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin in der Helmholtz-Gemeinschaft (MDC) wurde 1992 in Berlin gegründet. Es ist nach dem deutsch-amerikanischen Physiker Max Delbrück benannt, dem 1969 der Nobelpreis für Physiologie und Medizin verliehen wurde. Aufgabe des MDC ist die Erforschung molekularer Mechanismen, um die Ursachen von Krankheiten zu verstehen und sie besser zu diagnostizieren, verhüten und wirksam bekämpfen zu können. Dabei kooperiert das MDC mit der Charité – Universitätsmedizin Berlin und dem Berlin Institute of Health (BIH) sowie mit nationalen Partnern, z.B. dem Deutschen Zentrum für Herz-Kreislauf-Forschung (DHZK), und zahlreichen internationalen Forschungseinrichtungen. Am MDC arbeiten mehr als 1.600 Beschäftigte und Gäste aus nahezu 60 Ländern; davon sind fast 1.300 in der Wissenschaft tätig. Es wird zu 90 Prozent vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und zu 10 Prozent vom Land Berlin finanziert und ist Mitglied in der Helmholtz-Gemeinschaft deutscher Forschungszentren.

investieren, produzieren / 05.04.2019
Eckert & Ziegler mit Rekordergebnis

Die Berliner Eckert & Ziegler Strahlen- und Medizintechnik AG (ISIN DE0005659700), ein Spezialist für isotopentechnische Anwendungen in Medizin, Wissenschaft und Industrie, hat im Geschäftsjahr 2018 einen Umsatz von 168,7 Mio. Euro erzielt und damit seine bisherige Bestmarke aus dem Jahr 2017 (Vj. 138,6 Mio. EUR für fortgeführte Geschäftsbereiche) deutlich übertroffen. Der Konzernjahresüberschuss markiert mit 16,1 Mio. Euro (Vj. 14,7 Mio. EUR) oder 3,12 EUR pro Aktie ebenfalls einen neuen Höchststand.
 
Gegenteilig auf das Umsatzwachstum aller Segmente wirkte sich der starke EUR auf in Fremdwährung getätigte Verkäufe aus. Im Vergleich zum Vorjahr verlor die Gruppe dadurch 4,4 Mio. EUR, so dass währungsbereinigt der Umsatzzuwachs sogar 34,5 Mio. EUR oder 25% betragen hätte. Das organische, reale Umsatzwachstum, also der währungsbereinigte Umsatz ohne die in 2017 und 2018 getätigten Akquisitionen und Desinvestitionen betrug 25,6 Mio. EUR oder 18%.
 
Den größten Umsatzsprung auf Basis der fortgeführten Geschäftsbereiche verzeichnete das Segment Isotope Products, das durch die Konsolidierung der Ende Mai 2017 erworbenen Gamma-Service Firmen und einer hohen Nachfrage im Energiesektor seine Verkäufe um 22,6 Mio. EUR oder 25% auf 112,3 Mio. EUR steigerte.
 
Auch das Segment Strahlentherapie, gestützt durch gute Umsätze mit HDR-Tumorbestrahlungssystemen und der im Januar 2018 akquirierten WOMED, legte um 4,7 Mio. EUR oder 18% auf 30,6 Mio. EUR zu.
 
Das Segment Radiopharma steigerte seine Umsätze um 18% auf 31,5 Mio. EUR. Wachstumstreiber waren im Wesentlichen pharmazeutische Radioisotope.
 
Der Finanzmittelbestand zum 31. Dezember 2018 betrug 54,2 Mio. EUR. Gegenüber dem Jahresende 2017 ist das zwar ein Rückgang um 3,5 Mio. EUR, er ist allerdings im Wesentlichen dem Rückkauf eigener Aktien geschuldet. Ohne diese Ausgaben läge der Barmittelbestand um 10 Mio. EUR höher. Eckert & Ziegler sieht sich damit, auch unter Berücksichtigung der nicht existenten Bankverschuldung, bestens für zukünftige Projekte gerüstet.
 
Für das Geschäftsjahr 2019 wird ein steigender Umsatz auf etwa 180 Mio. EUR und ein EBIT von rund 23,5 Mio. EUR erwartet. Daraus sollte sich ein Konzerngewinn von etwa 18 Mio. EUR oder 3,50 EUR je Aktie ergeben. Die Prognosen stehen unter dem Vorbehalt eines Wechselkurses von höchstens 1,20 USD pro EUR.
 
Vorstand und Aufsichtsrat werden der Hauptversammlung am 29. Mai 2019 eine Dividende in Höhe von 1,20 EUR pro dividendenberechtigter Aktie (Vj. 0,80 EUR) vorschlagen.
 
Den vollständigen Jahresabschluss 2018 finden Sie hier:
http://www.ezag.com/fileadmin/user_upload/ezag/investors-financial-reports/deutsch/euzj18d.pdf\n


 Über Eckert & Ziegler.
Die Eckert & Ziegler Strahlen- und Medizintechnik AG (ISIN DE0005659700), gehört mit rund 800 Mitarbeitern zu den weltweit größten Anbietern von isotopentechnischen Komponenten für Strahlentherapie und Nuklearmedizin.
Wir helfen zu heilen.

leben, heilen / 01.04.2019
Ausgezeichneter Kinderonkologe - Kinderklinik im Helios Klinikum Berlin-Buch erhält neuen Chefarzt

Privatdozent Dr. med. Patrick Hundsdörfer wechselt vom Campus Virchow-Klinikum der Charité nach Berlin-Buch. Der Facharzt für Kinderheilkunde verfügt über besondere Fachkompetenz auf dem gesamten Gebiet der Pädiatrie, mit dem Schwerpunkt auf Kinderhämatologie und –onkologie.

"Wir sind froh, mit Priv.-Doz. Dr. med. Patrick Hundsdörfer einen so hervorragenden und erfahrenen Spezialisten auf dem Gebiet der Kinder- und Jugendmedizin in unserem Klinikum begrüßen zu können und freuen uns über die Zusammenarbeit und die Weiterentwicklung unseres Fachspektrums. Seine speziellen Kenntnisse aus der Onkologie kommen der interdisziplinären Zusammenarbeit sehr zugute.", betont Prof. Dr. med. Henning T. Baberg, Ärztlicher Direktor des Helios Klinikums Berlin-Buch.

Dr. Hundsdörfer und sein Team der Kinder- und Jugendmedizin betreuen und behandeln mit größter Erfahrung und Kompetenz junge Patienten. Sie kümmern sich um Körper und Seele und behandeln sämtliche akuten und chronischen Kinder- und Jugendkrankheiten.

Dr. Hundsdörfer: „Ich freue mich auf die neue Aufgabe im Helios Klinikum Berlin-Buch. Die Kinder- und Jugendmedizin erfordert ein ganz besonderes Einfühlungsvermögen, Leidenschaft und Flexibilität, gleichzeitig großes Engagement und die Bereitschaft, sich ein umfangreiches Spezialwissen anzueignen, um den Bedürfnissen der kleinen Patienten – je nach Krankheitsbild und Alter – am besten gerecht zu werden. Um das Ziel der bestmöglichen Genesung zu erreichen, müssen alle Beteiligten ein Team bilden. Dazu zählen neben dem Kind, den Eltern, der Familie sowie den Ärztinnen und Ärzten auch spezialisierte Kinderkrankenschwestern und -pfleger, Psychologen, Sozialarbeiter, Erzieher und Lehrer. Gerade die Behandlung von Krebs bei Kindern erfordert höchste Kompetenz.“

Dr. Hundsdörfer war seit 1998 an der Charité am Campus Virchow-Klinikum tätig. Der Facharzt für Kinderheilkunde hat die Anerkennung für den Schwerpunkt Kinderhämatologie und –onkologie. In diesen Bereichen ist der Experte auch wissenschaftlich aktiv.

Von 2002 bis 2005 war Dr. Hundsdörfer als Postdoctoral Fellow am European Molecular Biology Laboratory in Heidelberg. Seit 2010 war der 47-jährige Bonner am Virchow Klinikum als Oberarzt der Klinik für Pädiatrie mit Schwerpunkt Onkologie und Hämatologie eingesetzt, an der er seit 2017 auch die pädiatrische Stammzelltransplantation leitete.

"Wir danken Prof. Dr. med. Lothar Schweigerer für sein stets besonderes Engagement und seinen unermüdlichen Einsatz als Chefarzt der Kinder- und Jugendmedizin. Seit 2006 war er Chefarzt unserer Klinik für Kinder- und Jugendmedizin und hat dieser maßgeblich zu großem Erfolg verholfen. Ihm ist es zu verdanken, dass dieser Fachbereich bei Patienten als auch Einweisern über regionale Grenzen hinweg bekannt ist und geschätzt wird. Wir wünschen Prof. Dr. Schweigerer viel Erfolg und persönlich alles erdenklich Gute“, so Dr. Sebastian Heumüller, Klinikgeschäftsführer in Berlin-Buch.

 
Foto: Priv.-Doz. Dr. med. Patrick Hundsdörfer ist neuer Chefarzt der Kinder- und Jugendmedizin im Helios Klinikum Berlin-Buch. (Foto: Thomas Oberländer/Helios Kliniken)

forschen / 28.03.2019
Professor John Ioannidis von der Universität Stanford kommt als Einstein BIH Visiting Fellow nach Berlin

Er ist einer der bekanntesten Forscher weltweit: John Ioannidis von der Universität Stanford veröffentlichte 2005 ein tausendfach zitiertes Paper mit dem provokanten Titel: Why most published research findings are false, zu Deutsch: Warum die meisten veröffentlichten Forschungsergebnisse falsch sind. Nun kommt John Ioannidis ans Berliner Institut für Gesundheitsforschung / Berlin Institute of Health (BIH), gefördert von der Einstein Stiftung und der Stiftung Charité, um als Einstein BIH Visiting Fellow am QUEST Center des BIH eine Dependance seines Stanforder Forschungszentrums METRICS aufzubauen, das METRIC-Berlin. Gemeinsam wollen METRIC-Berlin und das BIH QUEST Center die Forschung am BIH und der Charité – Universitätsmedizin Berlin, in Berlin und darüber hinaus auf eine neue Qualitätsstufe stellen.

Bundesforschungsministerin Anja Karliczek zeigte sich erfreut über den international hoch geachteten Forschungsgast: „Medizinische Forschungsergebnisse müssen qualitativ hochwertig, verlässlich und verwertbar sein, damit neue Therapien und Medikamente schneller den Patienten zugutekommen. Mit dem METRIC Berlin wird Professor John Ioannidis seine Initiative zur Qualitätssicherung in der medizinischen Forschung weiter vorantreiben. Damit leistet er einen wichtigen Beitrag, um diesen Transfer zu verbessern. Ich freue mich, dass Professor John Ioannidis für das Berliner Institut für Gesundheitsforschung als Einstein Visiting Fellow gewonnen werden konnte. Dies belegt erneut, dass der Forschungsstandort Deutschland eine große internationale Anziehungskraft ausübt. Ich wünsche Professor John Ioannidis und seinen Kollegen am Berliner Institut für Gesundheitsforschung viel Erfolg!“

John Ioannidis wird zunächst für drei Jahre Einstein BIH Visiting Fellow am Berlin Institute of Health sein. „Wir wollen herauszufinden, wie Forschung am besten funktionieren kann – und wie nicht“, umreißt Ioannidis sein Ziel für das METRIC Berlin. Dazu werden die Wissenschaftler*innen gemeinsam mit ihren Kolleg*innen vom BIH QUEST Center den Wissenschaftsprozess unter die Lupe nehmen: Welche wissenschaftlichen Methoden werden angewandt? Wie werden Ergebnisse erzielt, überprüft und veröffentlicht? Und wie werden Wissenschaftler*innen bewertet, welche Anreize und Belohnungen bestehen im wissenschaflichen System? „So wollen wir zu Empfehlungen kommen, die die Effektivität und den Wert der Forschung erhöhen – und damit die Bedeutung der Wissenschaft für die Gesellschaft“, erklärt Ioannidis.

Professor Axel Radlach Pries, Vorstandsvorsitzender (interim) des Berlin Institute of Health und Dekan der Charité, begrüßte den Zuwachs zum BIH: „Die Mission des BIH ist die Translation, also die Übertragung der Ergebnisse aus der Grundlagenforschung in die Anwendung. Nur wenn die Ergebnisse von hoher Qualität sind, kann der Schritt aus dem Labor zum Patienten gelingen. Diese Qualität bestmöglich zu fördern wird uns in Zukunft mit der Unterstützung des METRIC-Berlin noch besser gelingen.“ Der Vorstandsvorsitzende der Charité, Professor Karl Max Einhäupl, pflichtete ihm bei: „Die Qualität der medizinischen Forschung ist in vielen Fällen bereits herausragend, kann aber an anderer Stelle noch verbessert werden. Die hervorragende Forschung von John Ioannidis hat international eine Resonanz hervorgerufen, die einzigartig ist.“ Auch Professor Martin Lohse, Wissenschaftlicher Vorstand am Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin in der Helmholtz-Gemeinschaft (MDC), freut sich über die Ankunft von Ioannidis in Berlin: „Die Glaubwürdigkeit und Verlässlichkeit von Wissenschaft ist für uns Grundlagenforscher essentiell. Deshalb freuen wir uns, wenn in Berlin die Qualitätssicherung unserer Leistungen auf diesem Weg herausgestellt werden kann.“

Die Stiftung Charité fördert seit 2014 den internationalen Austausch am BIH über mehrere Programme ihrer Privaten Exzellenzinitiative Johanna Quandt. 19 Einstein BIH Visiting Fellows kamen seit der Gründung des BIH nach Berlin, darunter so prominente Vertreter wie die Nobelpreisträger Thomas Südhof, Edvard Ingjald Moser oder Brian Kobilka. Die Stiftung Charité fördert die Einstein BIH Visiting Fellows zusammen mit der Einstein Stiftung. Professor Dr. E. Jürgen Zöllner, Vorstand der Stiftung Charité, begrüßte John Ioannidis in Berlin: „Die Stiftung Charité freut sich, mit John Ioannidis als neuem Einstein BIH Visiting Fellow den wohl wichtigsten Unterstützer für Berlin gewonnen zu haben, um die Forschungspraxis und Leistungskultur in der Biomedizin tatsächlich auf Dauer grundlegend zu verbessern.“ Der Vorstandsvorsitzende der Einstein Stiftung Berlin, Professor Günter Stock, betont, dass „der Wissenschaftsstandort Berlin mit John Ioannides und dem Aufbau des Zentrums für Meta-Forschung neben Stanford zukünftig eine Vorreiterrolle im Hinblick auf die Qualitätssicherung und Weiterentwicklung medizinischer Forschung einnehmen wird.“

„Wir sind der Einstein Stiftung und der Stiftung Charité sehr dankbar für die Gelegenheit, hier in Berlin gemeinsam mit dem QUEST Center am BIH unsere Forschung auszubauen,“ sagte John Ioannidis während der Pressekonferenz. In seinem viel zitierten Paper beschreibt John Ioannidis, dass viele spektakuläre Forschungsergebnisse, insbesondere aus der biomedizinischen Forschung, nicht reproduzierbar seien. Grund dafür könnten zu kleine Stichproben, ein falscher Versuchsaufbau, vorgefasste Hypothesen oder falsche Interpretationen sein. „Es hat sich in den letzten Jahren schon einiges verbessert, in der biomedizinischen Forschung“, so Ioannidis. „So achten etwa die Fachjournale intensiver darauf, dass die eingereichten Arbeiten bestimmten Qualitätskriterien genügen. Und Förderorganisationen unterstützen auch Forschungsvorhaben, die die Ergebnisse Anderer überprüfen. Dennoch bleibt noch viel zu tun, bevor wir unser Ziel erreicht haben, dass die meisten Forschungsergebnisse korrekt sind!“

Ioannidis´ Gastgeber ist Professor Ulrich Dirnagl, Leiter der Abteilung für Experimentelle Neurologie der Charité und Gründer des QUEST Center am BIH, das ebenfalls das Ziel verfolgt, die Qualität und damit den Nutzen der biomedizinischen Forschung zu erhöhen. QUEST steht für Qualität, Ethik, Open Science und Translation. „John Ioannidis ist einer der Gründungsväter und führenden Forscher einer ganzen Wissenschaftsdisziplin, der ‚Metaresearch‘“, betonte Dirnagl. „Metaresearch ist der Schlüssel zur Analyse von Schwachstellen, aber auch von Erfolgsmodellen und ‚best practice‘ in der Wissenschaft. Sie liefert die wissenschaftliche Grundlage für Maßnahmen, mit denen wir die Forschung am BIH zum Wohle unserer Patienten weiter verbessern wollen. Wir sind begeistert, dass wir dies nun mit John als Einstein BIH Visiting Fellow und seiner Arbeitsgruppe im Zentrum METRIC-B auf einer völlig neuen und international noch sichtbareren Art und Weise tun können.“

Über das Berliner Institut für Gesundheitsforschung/Berlin Institute of Health (BIH)
Das Berliner Institut für Gesundheitsforschung | Berlin Institute of Health (BIH) ist eine Wissenschaftseinrichtung für Translation und Präzisionsmedizin. Das BIH widmet sich neuen Ansätzen für bessere Vorhersagen und neuartigen Therapien bei progredienten Krankheiten, um Menschen Lebensqualität zurückzugeben oder sie zu erhalten. Mit translationaler Forschung und Innovationen ebnet das BIH den Weg für eine nutzenorientierte personalisierte Gesundheitsversorgung. Das BIH wird zu 90 Prozent vom Bundesforschungsministerium (BMBF) und zu 10 Prozent von der Senatsverwaltung Berlin gefördert. Die Gründungsinstitutionen Charité – Universitätsmedizin Berlin und Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin in der Helmholtz-Gemeinschaft (MDC) sind im BIH eigenständige Gliedkörperschaften.

heilen / 28.03.2019
Prof. Dr. med. Michael Ritter wird neuer Chefarzt der Klinik für Angiologie, Diabetologie und Endokrinologie

Ab dem 1. April 2019 wird Prof. Dr. med. Michael Ritter die chefärztliche Leitung der Angiologie, Diabetologie und Endokrinologie übernehmen. Er ist bereits seit 2014 als Leiter der Diabetologie und Endokrinologie tätig. Mit dem Zusammenschluss mit der Angiologie wird die enge Verzahnung zwischen den Fachabteilungen betont.

„Wir freuen uns sehr, dass Prof. Dr. med. Michael Ritter dank seiner hervorragenden fachlichen Expertise die medizinische Kompetenz bei der Behandlung diabetischer, endokrinologischer und angiologischer Erkrankungen stärken wird“, betont Prof. Dr. med. Henning T. Baberg, Ärztlicher Direktor des Helios Klinikums Berlin-Buch.

Seit 2014 ist Prof. Ritter im Helios Klinikum Berlin-Buch als Leiter der Diabetologie und Endokrinologie tätig und verfügt über eine außerordentliche Expertise auf diesem Gebiet. Nun erfolgt der Zusammenschluss mit der Angiologie.

„Mit dem Zusammenschluss der Fachbereiche wird die enge Verzahnung zwischen der Angiologie und Diabetologie betont, die sich auch in unserer erneuten Zertifizierung als Kompetenzzentrum für den diabetischen Fuß widerspiegelt. Gleichzeitig wird die endokrinologische Kompetenz erweitert“, sagt Prof. Dr. med. Michael Ritter.

Nach der Ausbildung in München am Klinikum Großhadern wurde er dort Internist, Endokrinologe und Oberarzt und habilitierte mit einem Thema auf dem Gebiet des Fettstoffwechsels. 1998 wechselte er von München an das Klinikum Ibbenbüren in Nordrhein-Westfalen, wo er als Chefarzt und Ärztlicher Direktor tätig war und eine internistische Abteilung mit 150 Betten leitete. Von 2011 bis 2014 war Professor Dr. med. Ritter im Endokrinologikum in Osnabrück tätig.

Das Helios Klinikum Berlin-Buch verfügt über drei Auszeichnungen der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG): Als zertifiziertes Diabeteszentrum, Fußzentrum und als „für Diabetiker geeignetes Krankenhaus“. Damit ist es eines von nur sieben Zentren in Deutschland, das drei Zertifizierungen der DDG vorweisen kann.

Die Klinik für Endokrinologie, Diabetologie und Angiologie unter Leitung von Prof. Dr. med. Michael Ritter arbeitet fachübergreifend mit den verschiedensten Disziplinen zusammen und ist spezialisiert auf Diagnose und Behandlung von Diabetes, hormonellen Erkrankungen, Osteoporose, Fettstoffwechsel-Störungen. Zudem bieten Prof. Ritter und Team große Expertise bei der Behandlung von verschiedensten Gefäßerkrankungen.

"Ich bin mir sicher, dass mit Prof. Ritters Erfahrung diese drei Fachbereiche maßgeblich und auf höchstem Niveau weiterentwickelt werden und freue mich sehr, dass wir diese Stelle intern besetzen konnten“, so Dr. Sebastian Heumüller, Klinikgeschäftsführer in Berlin-Buch.

 
Foto: Prof. Dr. med. Michael Ritter wird neuer Chefarzt der Klinik für Angiologie, Diabetologie und Endokrinologie. (Foto: Thomas Oberländer / Helios Kliniken)

heilen / 22.03.2019
Charité erzielt zum achten Mal in Folge ein positives Jahresergebnis

Die Charité – Universitätsmedizin Berlin hat zum achten Mal in Folge ein positives Jahresergebnis erreicht. Das Plus in Höhe von 0,8 Millionen Euro erreichte die Berliner Universitätsmedizin trotz eines zunehmend schwierigen Umfelds. Das Ergebnis ist noch vorläufig – das Testat der Wirtschaftsprüfer liegt vor. Der Aufsichtsrat der Charité wird sich in seiner kommenden Sitzung mit dem Jahresabschluss befassen.

Der Vorstand der Charité hat heute das Jahresergebnis 2018 auf der Bilanz-Pressekonferenz vorgestellt. Steffen Krach, Staatssekretär für Wissenschaft und Forschung, nahm in Vertretung für den Aufsichtsratsvorsitzenden Michael Müller teil. Der Staatssekretär würdigte die herausragenden Leistungen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und des Vorstands: „Die Charité ist ein Unternehmen mit Strahlkraft und besonderer Verantwortung. Sie vereint Spitzenmedizin und Spitzenwissenschaft in einer traditionsreichen und innovativen Institution und ist ein Aushängeschild für unsere Stadt. Auch angesichts neuer Anforderungen und trotz eines in mancher Hinsicht nicht immer einfachen Umfelds ist es ihr wieder gelungen, ein positives Ergebnis vorzulegen.“ Zudem sicherte Steffen Krach der Charité die weitere Unterstützung des Landes zu.

Prof. Dr. Karl Max Einhäupl, Vorstandsvorsitzender der Charité, ist stolz auf das achte positive Jahresergebnis, das die Charité seit 2011 mit ihm als Vorstandsvorsitzenden erreicht hat: „Dafür danke ich den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die den Erfolg mit ihrem beeindruckenden Engagement und ihren herausragenden Leistungen erst möglich gemacht haben. Gemeinsam haben wir trotz des zunehmend schwierigen Umfelds Ergebnisse erreicht, die über den von uns im Wirtschaftsplan gesetzten Zielen lagen.“ Er fügte hinzu: „Ich möchte nochmals betonen, dass die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für uns, wie auch für alle deutschen Universitätsklinika, eine große Herausforderung sind. Die besonderen Leistungen der Spitzenmedizin werden im deutschen Krankenhausfinanzierungssystem nach wie vor nicht auskömmlich finanziert. Erfreulicherweise hat sich das Land Berlin im Rahmen seiner gesetzlichen Finanzierungsverpflichtung in den letzten Jahren investiv verstärkt für die Charité engagiert. Doch es bleibt viel zu tun – insbesondere in den Bereichen Bau und IT.“

Astrid Lurati, Direktorin des Klinikums der Charité, erläuterte die Einflussfaktoren auf das Jahresergebnis: „Die Leistungssteigerung von 2 Prozent auf 223.614 Casemix-Punkte und die Landesbasisfallsteigerung von 2,7 Prozent sowie die mit den Krankenkassen abgeschlossene Vereinbarung zu einer erstmals angemessenen Vergütung der Hochschulambulanzleistungen haben sich positiv auf die Umsatzerlöse ausgewirkt. Dagegen haben sich die Personalaufwendungen deutlich erhöht. Dies ist einerseits durch den Personalaufwuchs sowie in Folge des Beitritts der Charité zum Verband der Kommunalen Arbeitgeber, wodurch sich für viele Tarifbeschäftigte signifikante Gehaltssteigerungen ergaben, bedingt. Und auch im Tarifvertrag mit dem Marburger Bund stieg die Vergütung um zwei Prozent. Zusätzlich wurde das Ergebnis erheblich durch die gestiegenen Altersversorgungsaufwendungen belastet. Erfreulich war die moderate Verbesserung der Investitionssituation durch die vom Land Berlin im Rahmen des Sondervermögens Infrastruktur der Wachsenden Stadt zugewiesenen SIWA- und SIWANA- Mittel. Damit konnte die Charité elementare Sanierungsmaßnahmen an allen drei bettenführenden Standorten Campus Benjamin Franklin, Campus Charité Mitte und Campus Virchow-Klinikum umsetzen. Insgesamt ist das Jahresergebnis von 0,8 Millionen Euro in Anbetracht der vielfältigen Herausforderungen ein gutes Ergebnis.“

Prof. Dr. Ulrich Frei, Ärztlicher Direktor der Charité, gab einen Überblick über die Personalentwicklung und das Leistungswachstum: „Wir haben neue Stellen in Krankenversorgung, Forschung und Lehre geschaffen. Damit trägt die Charité zum Aufbau von Beschäftigung in Berlin bei – und wir wünschen uns, dass die Charité-Familie noch weiter wächst.“ Eine weitere wichtige Leistungskennzahl im Krankenhausbereich ist die Anzahl der behandelten Patientinnen und Patienten, die Prof. Frei vorstellte: „Das Klinikum zeichnete sich insgesamt durch eine deutliche Leistungssteigerung im Vergleich zum Vorjahr aus. So haben wir beispielsweise mit über 152.600 Fällen im voll- und teilstationären Bereich 2018 mehr Patientinnen und Patienten behandelt als je zuvor.“

Auch für die Fakultät war 2018 ein sehr erfolgreiches Jahr. Prof. Dr. Axel R. Pries, Dekan der Charité, erklärte dazu: „Die Drittmitteleinnahmen haben mit mehr als 170 Millionen Euro einen neuen Rekord erreicht – das ist auch im deutschlandweiten Vergleich ein Spitzenwert! Ein signifikanter Anstieg bei den Drittmitteln der DFG sowie ein Allzeithoch bei den Bundesmitteln freuen uns dabei besonders.“ Auf die Erfolge in der Forschung ist der Dekan besonders stolz: „Die Charité konnte ihre nationale Spitzenposition weiter ausbauen. Beispiele dafür sind die erneute Förderung des Exzellenzclusters NeuroCure im Rahmen der Exzellenzstrategie, zwei neue Sonderforschungsbereiche mit Sprecherfunktion und drei neue Emmy Noether-Nachwuchsgruppen sowie der Forschungsneubau Si-M, der gemeinsam mit der Technischen Universität Berlin am Campus Virchow-Klinikum entsteht. Darüber hinaus konnte die Charité sechs neue ERC Grants einwerben sowie wichtige Erfolge beim EU-Förderprogramm Horizon 2020 verzeichnen.“
Charité – Universitätsmedizin Berlin
Die Charité – Universitätsmedizin Berlin ist mit rund 100 Kliniken und Instituten an 4 Standorten sowie 3.001 Betten eine der größten Universitätskliniken Europas. Im Jahr 2018 wurden hier 152.693 voll- und teilstationäre Fälle sowie 692.920 ambulante Fälle behandelt. An der Charité sind Forschung, Lehre und Krankenversorgung eng miteinander vernetzt. Konzernweit sind rund 18.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für die Berliner Universitätsmedizin tätig. Damit ist die Charité eine der größten Arbeitgeberinnen Berlins. Rund 4.536 der Beschäftigten sind im Pflegebereich und 4.357 im wissenschaftlichen und ärztlichen Bereich tätig. Im Jahr 2018 hat die Charité Gesamteinnahmen von mehr als 1,8 Milliarden Euro erzielt. Mit mehr als 170,9 Millionen Euro eingeworbenen Drittmitteln erreichte die Charité einen erneuten Rekord. An der medizinischen Fakultät, die zu den größten in Deutschland gehört, werden mehr als 7.500 Studierende der Humanmedizin und der Zahnmedizin ausgebildet. Darüber hinaus gibt es 619 Ausbildungsplätze in 9 Gesundheitsberufen.

Kontakt:
Manuela Zingl
Unternehmenssprecherin
Charité – Universitätsmedizin Berlin
t: +49 30 450 570 400


produzieren, leben, bilden / 21.03.2019
Girls` Day – Berufsorientierungsprojekt für Schülerinnen

Veranstaltung auf dem Campus Berlin-Buch am 28. März 2019
 
Der Girls' Day ist das größte Berufsorientierungsprojekt für Schülerinnen weltweit.
Auch in diesem Jahr werden wieder bis zu 10.000 Schülerinnen ab Klasse 5 in Berlin unterwegs sein, Einblicke in den Alltag der Unternehmen, Betriebe, Hochschulen und Forschungseinrichtungen gewinnen, Ausbildungsberufe und Studiengänge in IT, Handwerk, Naturwissenschaften und Technik kennenlernen und weiblichen Vorbildern in Führungspositionen aus Wirtschaft und Politik begegnen.

Wieder mit dabei ist auch der Campus Berlin-Buch, dieses Mal in Kooperation mit der Arbeitsagentur Nord und dem JobCenter Pankow. 15 Mädchen erhalten die Möglichkeit  im Rahmen von Experimenten MINT-Berufe (Berufe aus den Bereichen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik) hautnah zu erleben und einen Eindruck vom Campus-Leben zu erhalten. Die Mädchen werden nach einer Führung über das Campus Gelände in drei Gruppen in der Elektrowerkstatt und im Labor experimentieren.

Die Veranstaltung wird durch den Geschäftsführer der Campus Berlin GmbH, Dr. Ulrich Scheller, den Geschäftsführer des Jobcenters Berlin Pankow, Axel Hieb sowie durch die Teamleiterin des Gläsernen Labors, Claudia Jacob und die Beauftragte für Chancengleichheit am Arbeitsmarkt der Agentur für Arbeit Berlin Nord, Stephanie Matthes im Gläsernen Labor (Haus A13) auf dem Campus Berlin-Buch, Robert-Rössle-Str. 10 in 13125 Berlin, eröffnet.\n

Dieses sowie weitere Angebote für Mädchen sind im Girls’Day-Radar unter www.girls-day.de/ zu finden.

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Foto: "Experimente mit Herz" im Gläsernen Labor (Foto: Peter Himsel)

produzieren / 20.03.2019
Eckert & Ziegler für exzellente Ausbildungsqualität prämiert

Für die Qualität der Ausbildung junger Mitarbeiter hat die Eckert & Ziegler AG heute von der Industrie- und Handelskammer (IHK) Berlin das Gütesiegel „exzellente Ausbildungsqualität“ erhalten.\n

Die IHK hat die Ausbildung bei Eckert & Ziegler anhand von mehr als 40 Kriterien überprüft. Bewertet wurden unter anderem die Rahmenbedingungen, die Durchführung und Betreuung der Ausbildung. Während eines Besuchs vor Ort machten sich die Auditoren persönlich ein Bild von den Ausbildungsbedingungen. Besonders überzeugend waren hierbei die Ablaufprozesse bei der Einarbeitung, die an den Ausbildungsrahmenplan angepassten individuellen Einsatzpläne sowie die Maßnahmen zur Teambildung. Darüber hinaus beeindruckte Eckert & Ziegler damit, dass Auszubildende frühzeitig in eigenverantwortliche Projekte eingebunden werden und damit auch soziale Kompetenzen gefördert werden.
„Wir freuen uns sehr über die Auszeichnung. Der beste Beweis dafür, dass Ausbildung bei Eckert & Ziegler ein hohes Niveau hat, sind allerdings unsere großartigen Auszubildenden“, erklärte Dr. Harald Hasselmann, Mitglied des Vorstands der Eckert & Ziegler AG. „Die Zertifizierung durch die IHK zeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Sie wird Eckert & Ziegler als Unternehmen noch attraktiver für Schulabgänger machen. Signifikant für die sehr gute Ausbildung in unserem Hause, ist die Vielzahl ehemaliger Auszubildender, die uns als Fachkräfte in verschiedenen Bereichen unseres Unternehmens unterstützen. Die Übernahmequote liegt bei rund 70%.“
 
Eckert & Ziegler bildet seit 2005 regelmäßig Industriekaufleute und Fachinformatiker für Systemintegration aus. Bewerbungsschluss für einen Ausbildungsplatz bei Eckert & Ziegler ist jeweils Mitte März für einen Ausbildungsbeginn zum September des gleichen Jahres.

Über Eckert & Ziegler.
Die Eckert & Ziegler Gruppe gehört zu den weltweit größten Herstellern für isotopentechnische Komponenten für medizinische, wissenschaftliche und messtechnische Zwecke. Das Unternehmen konzentriert sich auf Anwendungen in der Krebstherapie, der nuklearmedizinischen Diagnostik und der industriellen Radiometrie. In einigen seiner Arbeitsgebiete ist der Konzern international führend. An weltweit 20 Standorten beschäftigt das Unternehmen rund 800 Mitarbeiter, davon 240 am Sitz der Konzernzentrale in Berlin-Buch. Seit 1999 ist Eckert & Ziegler börsennotiert und im Prime Standard der Deutschen Börse in Frankfurt am Main gelistet (ISIN DE0005659700).
Wir helfen zu heilen.

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Foto: Preisverleihung IHK Ausbildungssiegel an die Eckert & Ziegler AG am 20.03.2019 (Copyright: Eckert & Ziegler AG)

leben, heilen / 19.03.2019
Mit einem Klick zum Facharzt-Termin: Terminvereinbarung in der Bucher Poliklinik

forschen, produzieren, leben, bilden / 18.03.2019
Girls' Day 2019: Für einen Tag auf den Forschungscampus Berlin-Buch

Girls' Day 2019 am 28.03.2019\n

Auf dem Campus Berlin-Buch forschen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus mehr als 50 Nationen gemeinsam für den medizinischen Fortschritt. Für internationale Spitzenforschung braucht es die Zusammenarbeit vieler unterschiedlicher Berufsfelder, einige davon möchten wir Euch zum Girls‘ Day am 28. März 2019 vorstellen.

Lerne zunächst auf einem kurzen Rundgang das Campusgelände kennen und erfahre, wie vielfältig die Berufe unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind.

Wofür interessierst Du Dich besonders? Entscheide Dich zwischen drei Programmen:

INFORMATIK: Du schaust hinter die Kulissen der Campus-IT. Diese betreut unter anderem die Server aller Campuseinrichtungen. Diese Server sorgen auch dafür, dass sehr große Datenmengen schnell und sicher zwischen verschiedenen Forschungseinrichtungen hin und her gesendet werden können.

NATURWISSENSCHAFTEN / LABOR: Eine Chemisch-Technische Assistentin (CTA) arbeitet häufig an einem Photometer. Erfahre, was ein Photometer ist und was damit gemessen wird. Probiere es selbst aus und mache eine Messung.

TECHNIK: In der Werkstatt der Elektrotechnik lernst Du unter anderem, einen defekten USB- Stick auseinanderzunehmen und wieder zu verlöten.

Die Mittagspause verbringen alle Girls‘ Day-Teilnehmerinnen und Teilnehmer gemeinsam in der Mensa bei einem kleinen Imbiss. Du wirst staunen, wie viele Sprachen hier auf dem Campusgelände gesprochen werden und aus welchen Ländern unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kommen.

Dieses Angebot ist barrierefrei. Wenn du begleitende Unterstützung benötigst, dann melde dich telefonisch oder per E-Mail beim Veranstalter, um deinen Besuch vor Ort zu planen.

Angebotsdauer: 9:00 Uhr bis 15:30 Uhr

Teilnehmer: 15

Das Angebot ist leider bereits ausgebucht.

forschen, bilden / 15.03.2019
Stammzell-Begeisterung und Wissenschafts-Faszination

Warum fahren Jugendliche aus allen Bezirken am Freitag nach Buch zum Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin (MDC) und beschäftigen sich einen UniStem Day lang mit Stammzellen? Weil sie mit einem Herzchirurgen und einem Grundlagenforscher diskutieren können. Weil sie Biotech-Firmen besichtigen, im Labor Zellen untersuchen können, weil sie über Ethik diskutieren und die Gen-Schere CRISPR-Cas9 verstehen wollen.

UniStem Day zieht rund 1500 Jugendliche in 15 Städten in Deutschland in Forschungseinrichtungen. „Wir schaffen hier seit vier Jahren eine Möglichkeit, sich mit aktueller Stammzell-Forschung auseinanderzusetzen, die im Biologieunterricht kaum abgebildet wird“, erklärt Daniel Besser, UniStem-Day-Initiator in Deutschland und Geschäftsführer des German Stem Cell Network GSCN.

Daniel Besser organisiert den Bildungstag am Forschungscampus Berlin-Buch und ist begeistert über die Vielfalt der Angebote. „Am MDC kommen die Schülerinnen und Schüler in Kontakt mit realer Forschung, mit ethischen Fragestellungen, mit Biotech-Firmen als Berufsperspektive und setzen sich mit einer der spannendsten dynamischen Forschungsfelder unserer Zeit auseinander.“

In Vorträgen stellen Herzchirurg Professor Christof Stamm (Deutsches Herz Zentrum Berlin) und MDC-Grundlagenforscher Dr. Baris Tursun ihre Wissenschaft vor. Danach erleben die Jugendlichen in Workshops Laborversuche, diskutieren mit jungen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, tauchen in ethische Diskussionen ein und vertiefen ihre Kenntnisse über das „Genome Editing“ mit CRISPR-Cas9. Sie lernen das Leben und Arbeiten am MDC kennen.

In Europa nehmen 99 Universitäten und Forschungseinrichtungen in 16 Ländern von Spanien bis Schweden, Griechenland bis Großbritannien und Polen bis Portugal teil und erwarten 30.000 Schülerinnen und Schülern. Der UniStem Day wird 2019 zum ersten Mal weltweit in Kolumbien und Australien durchgeführt.

Stammzellen haben zwei herausragende Eigenschaften: Sie vervielfältigen sich in identische Kopien und sie differenzieren sich in spezialisierte Zellen mit besonderen Eigenschaften. So bilden sich pro Sekunde zwei Millionen rote Blutkörperchen aus Blutstammzellen. Die Stammzellforschung will verstehen, wie diese komplexen Zellsysteme der Organe funktionieren, ob man Ersatzgewebe für einen möglichen Therapieeinsatz herstellen kann, und sie sucht stammzellbasierte Testsysteme für Medikamente.\n

 

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Foto: UniStem Day: Schülerinnen im Labor. Foto: GSCN



Das German Stem Cell Network
(GSCN; deutsches Stammzellnetzwerk) hat zum Ziel, Synergien zwischen allen Bereichen der grundlagenorientierten und angewandten Stammzellforschung zu schaffen und eine Schnittstelle zwischen Wissenschaft, Bildung, Politik und Gesellschaft zu bilden. Zentrale Aufgabe des GSCN ist es, die in Deutschland vorhandenen Kompetenzen auf dem Gebiet der Stammzellforschung zu bündeln und Synergien mit den Gebieten der Regenerativen Medizin zu entwickeln, um so neue nationale und internationale Forschungsaktivitäten und Translationskooperationen herbeizuführen. Des Weiteren soll durch Maßnahmen der Öffentlichkeitsarbeit eine zielgruppengerechte Information und Aufklärung über diesen Forschungsbereich stattfinden. www.gscn.org

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Das Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin in der Helmholtz-Gemeinschaft (MDC) wurde 1992 in Berlin gegründet. Es ist nach dem deutsch-amerikanischen Physiker Max Delbrück benannt, dem 1969 der Nobelpreis für Physiologie und Medizin verliehen wurde. Aufgabe des MDC ist die Erforschung molekularer Mechanismen, um die Ursachen von Krankheiten zu verstehen und sie besser zu diagnostizieren, verhüten und wirksam bekämpfen zu können. Dabei kooperiert das MDC mit der Charité – Universitätsmedizin Berlin und dem Berlin Institute of Health (BIH) sowie mit nationalen Partnern, z.B. dem Deutschen Zentrum für Herz-Kreislauf-Forschung (DHZK), und zahlreichen internationalen Forschungseinrichtungen. Am MDC arbeiten mehr als 1.600 Beschäftigte und Gäste aus nahezu 60 Ländern; davon sind fast 1.300 in der Wissenschaft tätig. Es wird zu 90 Prozent vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und zu 10 Prozent vom Land Berlin finanziert und ist Mitglied in der Helmholtz-Gemeinschaft deutscher Forschungszentren. www.mdc-berlin.de 

forschen / 13.03.2019
Oszillation im Muskelgewebe

Wenn ein Muskel wächst oder eine Verletzung in ihm ausheilt, verwandelt sich ein Teil seiner Stammzellen in neue Muskelzellen. Wie dieser Prozess über zwei oszillierend hergestellte Proteine gesteuert wird, beschreibt nun das MDC-Team um Carmen Birchmeier im Fachjournal „Genes & Development“.\n

Die Stammzellen des Muskels müssen jederzeit auf dem Sprung sein: Wird der Muskel beispielsweise beim Sport verletzt, ist es ihre Aufgabe, sich so rasch wie möglich zu neuen Muskelzellen zu entwickeln. Soll der Muskel wachsen, weil sein Besitzer dies vielleicht ebenfalls noch tut oder aber angefangen hat, vermehrt Sport zu treiben, ist die Verwandlung der Stammzellen ebenfalls nötig.

„Gleichzeitig muss es im Körper jedoch einen Mechanismus geben, der eine unkontrollierte Differenzierung der Stammzellen verhindert – da ansonsten der im Muskel angelegte Vorrat dieser Zellen rasch aufgebraucht wäre“, sagt Professorin Carmen Birchmeier, die Leiterin der Arbeitsgruppe „Entwicklungsbiologie / Signaltransduktion in Nerven und Muskelzellen“ am Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin in der Helmholtz-Gemeinschaft (MDC) in Berlin.

Bisher kannte man Oszillation nur von den Stammzellen des Gehirns
Wie dieser Mechanismus aussieht, hat Birchmeier gemeinsam mit Kolleginnen und Kollegen aus Berlin, Köln, London, Paris und Kyoto in Experimenten an Mäusen untersucht. Im Fachblatt „Genes & Development“ berichtet die Forschungsgruppe jetzt, dass die beiden Proteine Hes1 und MyoD die Differenzierung zu Muskelzellen steuern. Sie werden in den Stammzellen oszillierend – das heißt periodisch schwankend in mal kleineren, mal größeren Mengen – hergestellt.

„Diese Beobachtung war zunächst einmal an sich sehr erstaunlich“, sagt Birchmeier. „Denn Oszillation von Proteinen hatte so vor uns noch niemand im Muskel registriert.“ Bislang habe man das Phänomen nur von den Stammzellen des Gehirns gekannt. Die MDC-Forscherin hofft, dass ihre Untersuchungen dazu beitragen, eines Tages Muskeldystrophien und Sarkopenie – den mit fortschreitendem Alter zunehmenden Verlust von Muskelmasse – besser behandeln zu können.

Alle zwei bis drei Stunden läuft die Produktion auf Hochtouren
„Für unsere Experimente haben wir die Proteine Hes1 und MyoD zunächst an lumineszierende, also leuchtende Eiweiße gekoppelt, um ihre Entstehung besser verfolgen zu können“, erläutert die Erstautorin der Publikation, Dr. Ines Lahmann aus der Arbeitsgruppe von Birchmeier. Sowohl in isolierten Zellen als auch im Muskelgewebe und im lebenden Tier konnte das Team anschließend beobachten, dass das Protein Hes1, das zum Notch-Signalweg gehört, oszillierend hergestellt wird.

„Alle zwei, drei Stunden erreicht die Produktion einen Höhepunkt, um danach wieder zu sinken“, berichtet Lahmann. Auf das gleiche Phänomen sei man bei dem Protein MyoD gestoßen. „Solange die Menge an MyoD in den Stammzellen periodisch schwankt, wachsen und teilen sich die Zellen. Sie erneuern sich auf diese Weise selbst“, sagt Lahmann. Dadurch sei sichergestellt, dass im Muskel stets ein ausreichender Vorrat an Stammzellen vorhanden sei.

Erst eine stabile Proteinherstellung führt zur Differenzierung
Beginnt eine Muskelstammzelle sich zu differenzieren und in eine Muskelzelle zu verwandeln, bildet sie unter anderem lange Muskelfasern aus. Dies geschieht zum Beispiel dann, wenn ein Muskel in einem noch jungen Organismus wächst oder wenn er eine Verletzung, die ihm zugefügt wurde, zu reparieren versucht. „Immer wenn wir diese Verwandlung der Zellen unter dem Mikroskop beobachteten, hatten wir zuvor festgestellt, dass die Oszillation aufhört und MyoD stabil exprimiert wird – unabhängig davon, ob es sich um neugeborene oder ausgewachsene Tiere handelte“, berichtet Birchmeier.

In einem nächsten Schritt schaltete ihr Team das Gen für Hes1 komplett aus, so dass das Protein in den Stammzellen nicht mehr gebildet wurde. Auch dieses Experiment nahmen die Forscherinnen und Forscher sowohl an Zellen als auch an lebenden Tieren vor. „Das Fehlen von Hes1 führte dazu, dass MyoD nicht mehr oszillierend, sondern stabil hergestellt wurde. In der Folge begannen alle Stammzellen sich zu differenzieren“, sagt Birchmeier.

Ziel sind neue Therapien für Patienten mit Muskelerkrankungen
„Unsere Experimente zeigen, dass für die Differenzierung der Stammzellen und vermutlich auch für viele andere zelluläre Prozesse Gene nicht einfach nur an- oder abgeschaltet werden – und dass wir im Labor längst nicht alle Entwicklungen verstehen, wenn wir genau dies mithilfe genetischer Tricks tun“, betont die MDC-Wissenschaftlerin.

Als nächstes wollen sie und ihr Team nun untersuchen, warum die Oszillation von MyoD dazu führt, dass die Differenzierung der Stammzellen in den Muskeln ausbleibt, und warum erst eine stabile Produktion des Proteins diese Entwicklung in Gang setzt. „Wenn wir den gesamten Prozess besser verstehen“, sagt die Forscherin, „können wir Menschen mit Muskelerkrankungen, bei denen die natürliche Regeneration des Muskels nicht mehr richtig funktioniert, auch besser helfen.“

Foto: Das Bild zeigt eine immunhistologische Aufnahme der Skelettmuskulatur. Die Kerne der Muskelstammzellen sind in grün zu sehen. Die Zellkerne der Muskelfasern sind in blau dargestellt, die Umgrenzung um die Muskelfasern (Basallamina) ist rot. Maßstab: 20µm. (Foto: AG Carmen Birchmeier)


Weiterführende Informationen

Labor von Carmen Birchmeier

Von Muskeln in der Petrischale zur Gentherapie

Literatur

Ines Lahmann et al. (2019): „Oscillations of MyoD and Hes1 proteins regulate the maintenance of activated muscle stem cells“. Genes and Development. DOI: 10.1101/gad.322818.118

Das Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin

Das Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin in der Helmholtz-Gemeinschaft (MDC) wurde 1992 in Berlin gegründet. Es ist nach dem deutsch-amerikanischen Physiker Max Delbrück benannt, dem 1969 der Nobelpreis für Physiologie und Medizin verliehen wurde. Aufgabe des MDC ist die Erforschung molekularer Mechanismen, um die Ursachen von Krankheiten zu verstehen und sie besser zu diagnostizieren, verhüten und wirksam bekämpfen zu können. Dabei kooperiert das MDC mit der Charité – Universitätsmedizin Berlin und dem Berlin Institute of Health (BIH) sowie mit nationalen Partnern, z.B. dem Deutschen Zentrum für Herz-Kreislauf-Forschung (DHZK), und zahlreichen internationalen Forschungseinrichtungen. Am MDC arbeiten mehr als 1.600 Beschäftigte und Gäste aus nahezu 60 Ländern; davon sind fast 1.300 in der Wissenschaft tätig. Es wird zu 90 Prozent vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und zu 10 Prozent vom Land Berlin finanziert und ist Mitglied in der Helmholtz-Gemeinschaft deutscher Forschungszentren.  

forschen, investieren / 07.03.2019
LifeTime freut sich über EU-Förderung

LifeTime gehört zu den sechs Gewinnern eines EU-weiten Wettbewerbs, bei dem ambitionierte und zukunftsweisende Forschungsvorhaben ausgewählt und gefördert werden. Das hat die Europäische Kommission am 6. März offiziell bekannt gegeben. Die Koordinatoren von LifeTime in Berlin und Paris zeigten sich erfreut. Kanzlerin Merkel lobte das Projekt.

Wie die Europäische Union (EU) am Dienstag bekanntgab, wird die Initiative LifeTime seit 1. März 2019 für ein Jahr mit einer Million Euro unterstützt. Die Förderung ist ein Ansporn für die internationale Forscherinitiative.

Das LifeTime-Konsortium will besser verstehen, wie Krankheiten im menschlichen Körper entstehen und sich entwickeln – wie Genome in Zellen funktionieren, wie Zellen Gewebe bilden und ihre Aktivitäten dynamisch umgestalten, wenn Krankheiten voranschreiten. „Dies ist eine große Herausforderung unserer Zeit und kann dramatische Auswirkungen auf die Früherkennung und Prävention von chronischen und fortschreitenden Krankheiten haben“, heißt es in der Pressemitteilung der EU. Nicht zuletzt wollen die Forscherinnen und Forscher mithilfe neuester Technologien die Basis für die Präzisionsmedizin von morgen schaffen.

Koordiniert wird „LifeTime“ vom Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin (MDC) in Berlin durch Professor Nikolaus Rajewsky und vom Institut Curie in Paris durch Professorin Geneviève Almouzni. „Wir freuen uns sehr, dass wir diesen europäischen Spitzenplatz erworben haben“, sagte Rajewsky am Mittwoch. „LifeTime integriert Einzelzellmethoden, personalisierte Organoide und maschinelles Lernen, um menschliche Zellen während der Krankheitsbildung zu verstehen und für eine Therapie nutzbar zu machen. Damit soll die Patientenversorgung grundlegend verbessert werden“, so der Systembiologe.

Nur zwei lebenswissenschaftliche Initiativen ausgewählt

Insgesamt sind an LifeTime 53 Forschungsinstitute aus 18 europäischen Ländern sowie 60 Unternehmen beteiligt. Sie können nun planen, wie sich die Vision für eine gesündere Zukunft in die europäische Forschungs- und Innovationslandschaft im Programm Horizon Europe für den Zeitraum 2012 bis 2027 einfügen kann.

Die sechs Gewinner des europäischen Wettbewerbs, darunter nur zwei lebenswissenschaftliche Initiativen, wurden aus 33 Vorschlägen durch unabhängige hochrangige Experten ausgewählt. Nach einem Jahr wird in Brüssel entschieden, ob und welche der sechs Forschungsinitiativen die EU in großem Maßstab weiterhin fördert.

Maßgeblich beteiligt an der LifeTime-Initiative sind die beiden größten europäischen Forschungsorganisationen: die deutsche Helmholtz-Gemeinschaft und das französische Centre National de la Recherche Scientifique (CNRS).

Bundeskanzlerin Angela Merkel lobt LifeTime

„Wissenschaftliche Exzellenz und Internationalität gehen hier Hand in Hand“, hatte  Bundeskanzlerin Angela Merkel bereits vor wenigen Tagen zu LifeTime erklärt, als sie den zweiten Standort des Max-Delbrück-Centrums im Herzen Berlins eröffnete. In das neue Haus wird bald das Berliner Institut für Medizinische Systembiologie (BIMSB) unter der Leitung von Rajewsky einziehen. „Dass Sie von Berlin aus das LifeTime-Konsortium koordinieren, unter Beteiligung der Helmholtz-Gemeinschaft und gemeinsam mit Partnern in Frankreich, ist auch eine sehr, sehr gute Nachricht“, sagte die Kanzlerin.

Bei einer Laborführung hatten ihr zuvor Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler die drei Säulen der LifeTime-Initiative präsentiert.

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  • Dank Organoiden („Mini-Organen“), die aus den Zellen von Patienten gewonnen werden, entstehen neue Krankheitsmodelle.
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  • Zellen in einem Organoid oder auch in einem ganzen Lebewesen rufen zu unterschiedlichen Zeitpunkten unterschiedliche Informationen aus dem Erbgut ab. Mit den Methoden der Einzelzellbiologie (etwa Single Cell Sequencing) kann man das im großen Maßstab und mit hoher Präzision beobachten.
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  • Künstliche Intelligenz wird erstmals in einem großen lebenswissenschaftlichen Konsortium verwendet, um die Datenberge der Einzelzellbiologie zu verarbeiten.
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Ein Beispiel für erfolgreiche multilaterale Zusammenarbeit

Angela Merkel betonte die Bedeutung der deutsch-französischen Zusammenarbeit: „Gerade im Bereich der Wissenschaftskooperation haben wir uns noch viel vorgenommen. Im Aachener Vertrag haben wir explizit festgelegt, auch im Bereich der Künstlichen Intelligenz zusammenzuarbeiten und ein gemeinsames Netzwerk bilden zu wollen. Dazu passt das hier sehr gut“, so Merkel. „Daran kann man auch sehen, was globale Zusammenarbeit bedeutet und dass multilaterale Zusammenarbeit in manchen Bereichen noch sehr gut funktioniert.“

Als Auftakt für das Vorbereitungsjahr findet am 6. und 7. Mai 2019 eine Konferenz in Berlin statt. Dort stellen die Mitglieder des Konsortiums die Initiative vor und werden darüber informieren, wie LifeTime Wissenschaft und Medizin in Europa stärken will.


Foto: Bundeskanzlerin Angela Merkel informiert sich über die Arbeit mit Organoiden. (Foto: David Ausserhofer/MDC)

forschen / 07.03.2019
Ein Protein fürs Lernen

Ein Protein namens Unc13a ist entscheidend dafür, dass Nervenzellen das Signal verstärken können, welches sie an nachgeschaltete Zellen senden. Das haben Forscher des Leibniz-Forschungsinstituts für Molekulare Pharmakologie (FMP) und der Freien Universität Berlin in Taufliegen (Drosophila) nachgewiesen. Wichtig ist das sowohl beim Lernen als auch, um das System nach Störungen funktionsfähig zu halten. Die Ergebnisse sind im angesehenen Fachmagazin Nature Communications veröffentlicht worden.

Nervenzellen im Gehirn oder in den Muskeln kommunizieren an ihren Kontaktstellen, den sogenannten Synapsen, auf chemischem Weg: Die sendende Zelle setzt Bläschen mit einem Botenstoff frei, der in der nachgeschalteten Zelle von spezialisierten Empfängermolekülen erkannt wird. Bekannt war, dass Unc13a die Freisetzungsstellen für diese Botenstoff-Bläschen oder Vesikel definiert. Jetzt untersuchten die Forscher um Dr. Alexander Walter die Rolle des Proteins bei der Anpassung der Synapsenstärke.

Das Gehirn speichert Information durch den Umbau einzelner Synapsen, so dass diese auf das gleiche Signal künftig stärker reagieren. Mechanismen dafür sind bisher vor allem in der empfangenden Zelle bekannt. Andererseits sind solche Anpassungen auch notwendig, um Ausfälle zu kompensieren. An bestimmten Synapsen von Taufliegen werden zum Beispiel mehr Vesikel freigesetzt, wenn die Empfängermoleküle in der nachgeschalteten Zelle blockiert werden. So erreicht das Signal innerhalb von zehn Minuten wieder seine ursprüngliche Stärke – solange die Senderzelle normal funktioniert. Und genau dafür ist Unc13a notwendig, wie die aktuellen Ergebnisse zeigen.

Die Berliner Wissenschaftler störten gezielt die Fähigkeit des Proteins, die richtige Position in der Synapse einzunehmen. Die normale Signalübertragung wurde dadurch kaum beeinträchtigt, wohl aber die Fähigkeit, den Ausfall der Empfängermoleküle zu kompensieren. Auch bei länger anhaltenden Störungen spielt Unc13a eine Rolle, wie die Forscher zeigten. Nur wenn mehr von diesem Protein in die Synapse eingebaut wurde, konnte die Signalübertragung trotzdem funktionieren.

„Und dann sind wir ehrgeizig geworden“, sagt der Leiter der Studie, Dr. Alexander Walter, „und haben zusammen mit der Arbeitsgruppe von Dr. Sigrist von der Freien Universität Berlin ein Lernexperiment gemacht.“ Bei Taufliegen sind einzelne Nervenzellen bekannt, die für das Lernen von Gerüchen zuständig sind. Trainiert man Fliegen darauf, einen bestimmten Duft zu folgen, so lernen die Tiere dies sehr schnell. Es sei denn, die Forscher störten auch in genau diesen Geruchs-Lern-Nervenzellen die richtige Positionierung von Unc13a. „Der Fluss der Information war noch da, aber kaum noch Veränderung“, beschreibt Walter den gleichen Effekt wie zuvor bei der Kompensation von Störungen. An dieser Stelle hat das ganz konkrete Auswirkungen: „Die Fliegen konnten nicht mehr lernen.“

Dabei sind die beiden untersuchten Synapsen durchaus unterschiedlich. Sie nutzen sogar verschiedene Botenstoffe. Dies spricht dafür, dass Unc13a grundlegend für die Signalverstärkung an allen Synapsen sein könnte – und das nicht nur in der Taufliege. Sehr ähnliche Proteine wurden bereits in zahlreichen Tierarten nachgewiesen, inklusive bei Menschen. Ein Unc13a-Verwandter hilft Ihnen womöglich gerade, die Information über Unc13a abzuspeichern.\n


Illustration: Mathias Böhme, Meida Jusyte, Alexander Walter, FMP.

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Quelle:
Böhme, M.A., McCarthy, A.W., Grasskamp, A.T., Beuschel, C.B., Goel, P., Jusyte, M., Laber, D., Huang, S., Rey, U., Petzoldt, A.G., Lehmann, M., Göttfert, F., Haghighi, P., Hell, S.W., Owald, D., Dickman, D., Sigrist, S.J. und Walter A.M. 2019. Rapid active zone remodeling consolidates presynaptic potentiation.

Nature Communications. 06. März 2019, DOI 10.1038/s41467-019-08977-6.

leben, bilden / 07.03.2019
Internationale Wochen gegen Rassismus (11.- 24.03.2019): Die Stadtbibliothek Pankow steht gegen Diskriminierung ein

Es wird laut in den Bibliotheken — und zwar gegen Rassismus und für Menschenwürde. Zum ersten Mal laden die Standorte der Stadtbibliothek Pankow von Prenzlauer Berg bis hin zu Buch zu einer Veranstaltungsreihe anlässlich der Internationalen Wochen gegen Rassismus ein. Auch die kommunale Konzerthalle die WABE ist dabei.\n

Pankows Bibliotheken beginnen damit einen Prozess der interkulturellen Öffnung, um der zunehmend von Einwanderung geprägten Gesellschaft im Bezirk gerecht zu werden, denn inzwischen hat fast einer von fünf Menschen in Pankow einen Migrationshintergrund. Durch das Programm 360° der Kulturstiftung des Bundes wird dieser Öffnungsprozess bis 2022 finanziell unterstützt.

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Die Wochen gegen Rassismus 2019 bilden den öffentlichen Auftakt. Jung und Alt sind eingeladen, die Geschichten und Lieder von Menschen, die von Rassismus betroffen sind, sowie von ihren Verbündeten, zu hören und aktiv zu werden. Es gibt:
Konzerte; Open Mic; Kino; Lesungen sowie Poetry-Slams; Workshops und Diskussionen

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Alle elf Veranstaltungen finden Sie unter https://www.berlin.de/stadtbibliothek-pankow/aktuelles/veranstaltungen/2019/fuer-erwachsene/artikel.776924.php

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Zum Auftakt am Montag, dem 11. März 2019 wird in der Bibliothek getanzt! Sinti Swing Berlin und Karsten Troyke geben ein kostenloses Konzert in der Heinrich-Böll-Bibliothek Greifswalder Str. 87, 10409 Berlin. Am gleichen Abend wird dort auch die Ausstellung Heterotopie X3: Installation der Erinnerung, zum Thema Rassismus gegen Sinti, Rassismus gegen Roma, feierlich eröffnet.

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Am Donnerstag, dem 21.03.2019, dem Internationalen Tag gegen Rassismus, findet die Veranstaltungsreihe ihren Höhepunkt mit gleich drei Veranstaltungen.Tagsüber gibt es in der Bettina-von-Arnim-Bibliothek, Schönhauser Allee 75,10439 Berlin, einen Workshop zu Diskriminierung auf Grund der Sprache. Am Abend geht es in der Janusz-Korczak-Bibliothek Berliner Str. 120-121, 13187 Berlin, weiter: die Poetin Stefanie-Lahya Aukongo liest aus ihrem neuen Band „Buchstabengefühle“.
Die Veranstaltungen in der WABE kosten 5 Euro. Bei allen Veranstaltungen in den Bibliotheken ist der Eintritt frei.

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Kooperationspartner*innen und Unterstützer*innen:
Afrika-Medien-Zentrum e.V., Amadeu Antonio Stiftung, Amaro Foro e.V., BENN Buch, Buch & Karow in Bewegung, Dokumentations und Kulturzentrum Deutscher Sinti und Roma, Each One Teach One e.V., die Integrationsbeauftragte von Pankow, Kai Dikhas Galerie Berlin, KLAK-Verlag, die Kulturstiftung des Bundes, MaMis en Movimiento e.V., Mobiles Beratungsteams Berlin, Moskito e.V., Kollektiv migrantas und DIE VIELEN.

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Weitere Infos bei Leslie Kuo, Tel.: 030 90925 3980 und 0152 0533 7876 und leslie.360grad@gmail.com.

leben / 06.03.2019
Pankow bekennt Farbe! Gegen Rassismus. Für Menschenrechte.

Eröffnung der Internationalen Wochen gegen Rassismus am 11. März 2019
 
Anlässlich der Internationalen Wochen gegen Rassismus hisst der Bezirk Pankow am Montag, dem 11. März 2019, eine neue Fahne gegen Rassismus. In Kooperation mit dem Künstlerinnen-Kollektiv migrantas und zahlreichen Pankower Kooperationspartner*innen wurde das Motiv für die Fahne ausgewählt. Die Fahne wird bei der Eröffnungsveranstaltung der Internationalen Wochen gegen Rassismus am Montag, dem 11. März 2019, um 19 Uhr in der Heinrich-Böll-Bibliothek, Greifswalder Str. 87, in Pankow erstmals der Öffentlichkeit präsentiert.\n

„Pankow setzt damit ein eindeutiges Zeichen gegen Rassismus und für Menschenrechte! Die Fahne soll künftig jedes Jahr zu den Internationalen Wochen gegen Rassismus am Rathaus Pankow gehisst werden. Zudem sollen alle Pankower Akteure die Möglichkeit haben, „ihre“ Fahne, an deren Auswahl sie beteiligt waren, für Aktionen gegen Rassismus auszuleihen“, sagt Bezirksbürgermeister Sören Benn  (DIE LINKE).

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Im Rahmen der Internationalen Wochen gegen Rassismus finden in den Pankower Bibliotheken zahlreichen Veranstaltungen statt. Die Eröffnung am 11.3.2019 startet mit einem Konzert mit Sinti Swing Berlin & Karsten Troyke. Das komplette Programm ist abrufbar unter https://www.berlin.de/stadtbibliothek-pankow/aktuelles/veranstaltungen/2019/fuer-erwachsene/artikel.776924.php

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Das Kollektiv migrantas und die Wolfdietrich-Schnurre-Bibliothek laden am 13. März 2019 von 17:30 bis 19:00 zu einer Kunstaktion ein. Besucher*innen können mit den Künstlerinnen über die Entstehung der Fahne gegen Rassimus treten und sich eine eigene  Stofftasche mit dem Motiv von der Fahne ausmalen und mitnehmen. Im Anschluss gibt es einen Poetry-Slam von Temye Tesfu. Beide Veranstaltungen sind kostenlos.

leben / 06.03.2019
101 neue Straßenbäume für Buch

Im Frühjahr 2019 werden in Buch insgesamt 101 Straßenbäume neu gepflanzt. Das Straßen- und Grünflächenamt hat sich dabei für kleinkronige, klimaangepasste Sorten entschieden. So werden im Dranweg die Kleinkronige Winterlinde und die Thüringische Mehlbeere gepflanzt, im Röbelweg ebenfalls die Kleinkronige Winterlinde sowie der Rötliche Spitzahorn „Deborah“, in der Siedlungsstraße die Scharlachkirsche „Rancho“ und im Viereckweg der Feldahorn „Elsrijk“.\n

Beabsichtigt ist, die Pflanzungen straßenzugweise ab März auszuführen, bis Ende April sollen dann alle Bäume an ihren neuen Standorten angekommen sein.

forschen / 05.03.2019
Genom von Social-Media-Katze Lil BUB entschlüsselt

Ihr Aussehen hat Lil BUB im Internet Millionen Follower beschert. Jetzt berichten zwei Molekularbiologen aus Deutschland und eine Molekularbiologin aus den USA, dass eine Kombination von zwei seltenen genetischen Veränderungen die einzigartige Erscheinung der berühmten Katze verursacht. Die Ergebnisse des über Crowdfunding finanzierten Projekts „LilBUBome“ sind auf der Preprint-Plattform bioRxiv verfügbar.

Lil BUB sieht außergewöhnlich aus. Die Katze war von Geburt an sehr klein, bereits im Alter von sieben Monaten endete ihr Wachstum. Ihre Schnauze ist verkürzt, ihre Zunge hängt heraus und an jeder Pfote hat sie zusätzliche Zehen. Außerdem wurde bei ihr die „Marmorknochen-Krankheit" (infantile maligne Osteopetrose) festgestellt, eine seltene Erkrankung bei der die Knochendichte mit zunehmendem Alter immer weiter zunimmt. Gerade wegen dieser Eigenheiten finden Millionen Follower im Internet Lil BUB niedlich. Die Bekanntheit benutzt Lil BUB, um Geld für Tierheime und Tierschutzorganisationen zu sammeln und Katzen in Not zu helfen.

Jetzt haben drei Genetikerinnen und Genetiker aus Deutschland und den USA Lil BUBs Genom untersucht und die Ergebnisse veröffentlicht. Die Analyse ergab, dass die Katze zwei unterschiedliche seltene Veränderungen in ihrer DNA trägt. Eine ist für die Entwicklung der zusätzlichen Zehen (Polydaktylie) verantwortlich, die andere für die Knochenerkrankung (Osteopetrose), aus der auch ihre geringe Größe und kurze Schnauze resultiert.

Crowdfunding ermöglichte die Sequenzierung des Genoms
Die Molekularbiologinnen und –biologen Dr. Darío G. Lupiáñez (Berliner Institut für Medizinische Systembiologie am Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin, Berlin), Dr. Daniel Ibrahim (Max-Planck-Institut für molekulare Genetik, Berlin) und Dr. Orsolya Symmons (University of Pennsylvania, Philadelphia, USA) stießen zufällig im Internet auf eines der Videos der Katze. „Eigentlich begann das Projekt damit, dass Daniel mir zurief: Das musst Du Dir ansehen!“, erinnert sich Lupiáñez. Die Forschenden vermuteten, dass Lil BUBs außergewöhnliche Erscheinung durch ähnliche genetische Veränderungen verursacht sein könnte wie bei den Patientinnen und Patienten sowie Mäusen, mit denen sie sich beschäftigen.

„Unsere Neugier war geweckt, wir wollten ihr Genom untersuchen“, sagt Ibrahim. „Entwicklungsprozesse wie die Knochenbildung sind bei Säugetieren konserviert. Das heißt, sie verlaufen bei allen Arten sehr ähnlich. Die Mutationen zu identifizieren, die BUBs Phänotyp und damit ihrem Aussehen zugrunde liegen, könnte uns daher helfen, diese seltenen Erkrankungen auch beim Menschen besser zu verstehen.“ Lil BUBs Besitzer Mike Bridavsky war von der Idee begeistert und stellte den Forschenden eine Blutprobe zur Verfügung.

Die Forschenden begannen mit einem Projekt, das sie als „lebend und organisch“ bezeichnen. Sie wollten nicht nur Lil BUBs Genom analysieren, sondern auch die Möglichkeiten moderner Genetik zeigen. Um Lil BUBs Follower und die Öffentlichkeit dafür zu begeistern, beschloss das Team die benötigten Mittel über Crowdfunding einzuwerben. Das „LilBUBome“ Projekt war geboren. Über 45 Tage wurden mehr als 7.000 Euro gespendet.

Von Anfang an informierte das Team mithilfe eines eigens dafür eingerichteten Blogs und Social Media die Öffentlichkeit über die Fortschritte der Arbeit und die dabei auftretenden Probleme. Dabei lief das Projekt parallel zu den eigentlichen Arbeiten, bei denen die drei Forschenden seltene Erkrankungen beim Menschen und die Regulation von Genen erforschen.

Hinweise auf Lil BUBs Herkunft
Noch bevor sie das Genom sequenzierten, machten Lupiáñez, Ibrahim und Symmons eine vorbereitende Analyse. Dabei stellten sie fest, dass die zusätzlichen Zehen der Katze durch eine bereits bekannte genetische Variante verursacht werden, die die Regulation des sogenannten Sonic Hedgehog-Gens kontrolliert. Eine identische Variante dieses Gens haben auch die Katzen des Schriftstellers Ernest Hemingway. Sie sind dafür berühmt, dass sie  sechs Zehen an ihren Vorderpfoten haben. Etwa fünfzig Nachkommen dieser Katzen leben immer noch im Ernest-Hemingway-Museum in Key West, Florida. „Das ist sehr aufschlussreich. Lil BUB ist eine Waise, sie wurde als verwildertes Kätzchen im ländlichen Indiana gefunden. Aber obwohl wir keinerlei Informationen über ihre Herkunft haben, gibt uns die in ihrem Genom enthaltene Information Hinweise zu ihrer möglichen Herkunft und zu ihrer entfernten Verwandtschaft“, sagt Symmons.

Die genetische Veränderung zu finden, die Lil Bubs Osteopetrose verursacht, dauerte etwas länger: Eine erste Auswertung ihres Erbmaterials ergab etwa sechs Millionen möglicher Unterschiede zwischen Lil BUBs Genom und dem Katzen-Referenzgenom. Normalerweise hätten die Forschenden in einem zweiten Schritt Lil BUBs Genom mit dem ihrer gesunden Verwandten verglichen – doch das war in diesem Fall nicht möglich. „Wir hatten aber das große Glück, mit Genetikerinnen und Genetikern zusammenzuarbeiten, die auf Erkrankungen des Skelettsystems beim Menschen spezialisiert sind“, sagt Ibrahim. „Sie haben uns dabei geholfen, die immense Menge an Varianten auf eine überschaubare Zahl an potenziell krankheitsverursachenden Veränderungen zu verringern. Diese konnten wir dann einzeln untersuchen.“ Bei der Analyse dieser Daten fanden die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler heraus, dass eine einzelne Base in einem Gen fehlte, das bereits zuvor bei Menschen und Mäusen mit Osteopetrose in Verbindung gebracht worden war.

Ein fehlender Buchstabe ändert den Leserahmen für gesamtes Gen
Genome bestehen aus vier unterschiedlichen Nukleinbasen, die im Allgemeinen mit den Buchstaben A (Adenin), G (Guanin), C (Cytosin) und T (Thymin) bezeichnet werden. In der Zelle werden diese Buchstaben in Dreiergruppen, den sogenannten Tripletts, gelesen und übersetzt. In Lil BUBs Fall wurde durch die Deletion in dem Triplett C-A-T das „A“ entfernt. Dadurch verschiebt sich der Leserahmen für alle nachfolgenden Nukleinbasen um eine Position. Ein Beispiel: Der Satz „Ich mag nur ein Eis.“ würde bei einer Deletion des „m“ zu „Ich agn ure ine is“ werden und keinen Sinn mehr ergeben. Bei Lil BUB betrifft die Leseraster-Verschiebung ein Gen namens RANK/TNFRSF11A, das für die ordnungsgemäße Funktion der Osteoklasten erforderlich ist. Dies ist eine der zwei Zelltypen, die für den lebenslangen Umbau der Knochen erforderlich sind. Durch die Mutation entsteht ein Ungleichgewicht zwischen Knochenbildung und Knochenabbau, so dass letztlich zu viel und zu dichtes Knochengewebe gebildet wird. Menschliche Patientinnen und Patienten sowie Mäuse mit einer vergleichbaren Veränderung dieses Gens zeigen Symptome, die denen von Lil BUB sehr stark ähneln.

Um die Ergebnisse zu überprüfen, verglich das Team sie mit Daten aus dem 99 Lives Consortium, einer Datenbank, die genomische Informationen von über 100 Katzen enthält. Sie konnten bestätigen, dass diese Veränderung bei keiner der anderen Katzen nachgewiesen worden war. „Auf der Basis dieser Informationen können wir mit großer Sicherheit sagen, dass die von uns gefundene Mutation tatsächlich die Ursache für Lil BUBs Osteopetrose ist“, sagt Lupiáñez. „Allerdings könnten weitere genetische Veränderungen zu bestimmten Aspekten ihres Phänotyps beitragen. Vielleicht haben wir diese bei unserer Analyse übersehen“, sagt Symmons. „Daher würden wir uns über jedes zusätzliche Paar Augen freuen, das sich Lil BUBs Genom ansieht. Wir hoffen sehr, dass weitere Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler mit unterschiedlichem Erfahrungsschatz und Expertise mit an diesem gemeinschaftlichen Projekt teilnehmen werden.“ Um dies zu ermöglichen, haben die Forschenden ihre Ergebnisse auf der Pre-Print-Plattform BioRxiv veröffentlicht und damit allgemein zugänglich gemacht. Im nächsten Schritt wollen sie ihre Arbeit einem Peer-Review-Prozess unterziehen und in einem Open-Access-Journal veröffentlichen.

Förderung der genetischen (Allgemein-)Bildung
Open Science – offene Wissenschaft – ist zentraler Gedanke des Projekts. Das Lil BUB-Team war von Anfang an der Auffassung, dass sich dieses Projekt besonders gut eignet, um ihre Wissenschaft zu vermitteln und zu diskutieren. „Wir wollten zeigen, wie genomische Informationen dabei helfen können, die Ursachen von seltenen Erkrankungen aufzuklären, aber auch welche Grenzen diese Methoden bieten“, sagt Ibrahim. „Wir sind bereits von Lehrerinnen und Lehrern bzw. Dozentinnen und Dozenten angesprochen worden, die dieses Projekt als praktisches Beispiel für den Genetik-Unterricht nutzen möchten“, ergänzt Symmons. Und Lupiáñez fügt hinzu: „Das ganze Projekt hat uns riesigen Spaß gemacht. Wir haben unwahrscheinlich viele Menschen erreicht, die normalerweise kaum Kontakt zur Genetik haben. Wenn einige von ihnen nun etwas mehr über die Sequenzierung von Genomen wissen, haben wir auf jeden Fall unser Ziel erreicht.“\n

Foto: Lil BUB streckt sich. (Foto: Mit freundlicher Genehmigung von lilbub.com / Mike Bridavsky)

Weiterführende Informationen

LilBUBome – Exploring the Science and the Magic of Lil Bub (Blog der Forschenden über das Projekt)

LilBUBome auf der Crowdfunding-Plattform experiment.com 

Lil BUB Website

Website der AG Lupiáñez am Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin

Website der AG Development & Disease am Max-Planck-Institut für molekulare Genetik

Originalpublikation
Mike Bridavsky, Heiner Kuhl, Arthur Woodruf, Uwe Kornak, Bernd Timmermann, Norbert Mages, 99 Lives Consortium, Darío G Lupiáñez, Orsolya Symmons,  Daniel M Ibrahim: “Crowdfunded whole-genome sequencing of the celebrity cat Lil BUB identifies causal mutations for her osteopetrosis and polydactyly”, gepostet auf BioRxiv am 22.Februar 2019, doi:10.1101/556761

forschen / 01.03.2019
Pharmakologischer Generalschlüssel zur Beruhigung von Nervenaktivität

Forscherteam aus Berlin und Kiel entdeckt neuen pharmakologischen Mechanismus in Kaliumkanälen. Mit diesem kann zu hohe elektrische Aktivität in Nerven- oder Muskelzellen eingedämmt werden. Die Ergebnisse sind im renommierten Wissenschaftsjournal „Science“ erschienen.

Elektrische Signale bilden die Grundlage vieler Lebensvorgänge – sie ermöglichen, dass das Herz schlägt und dass wir denken, sehen, hören, schmecken, riechen oder tasten können. Überschießende elektrische Aktivität von Nervenzellen oder Muskelzellen kann aber auch schädlich sein und zu Epilepsie, Herzarrhythmien, Bluthochdruck, Migräne und anderen Schmerzzuständen führen.

Elektrische Signale entstehen durch das gezielte Öffnen und Schließen von Ionenkanälen. Das sind Poren in der Zellmembran, durch die elektrisch geladene Teilchen (wie z.B. Natriumionen und Kaliumionen) transportiert werden. Es ist deshalb nicht verwunderlich, dass viele Medikamente auf Ionenkanäle wirken und dass insbesondere Medikamente, die überschießende elektrische Aktivität reduzieren, von großem pharmakologischem Interesse sind. Dabei liegt der Forschungsschwerpunkt auf einer besonderen Klasse der Ionenkanäle, den sogenannten Kaliumkanälen. Im menschlichen Körper gibt es etwa 80 verschiedene Varianten von Kaliumkanälen und viele von ihnen haben die Aufgabe, überschießende elektrische Aktivität in Nervenzellen und Muskelzellen zu unterdrücken. Ohne diese elektrische Beruhigung würden Zellen durch Übererregung absterben.  Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler am Physiologischen Institut der Medizinischen Fakultät der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU) und am Leibniz-Forschungsinstitut für Molekulare Pharmakologie (FMP) haben jetzt einen neuartigen Mechanismus entdeckt sowie pharmakologisch beeinflusst und konnten schließlich – wie  mit einem Generalschlüssel – bestimmte  Ionenkanäle gleichzeitig öffnen und dadurch überschießende Aktivität in Zellen unterdrücken.

Dr. Han Sun (FMP) bestimmte anhand von Molekulardynamik-Simulationen in Kombination mit röntgenkristallographischen und funktionellen Mutagenese-Daten, wo sich die negativ geladenen Aktivatoren in den Kanälen befinden. „Interessanterweise befindet sich die negativ geladene Gruppe der Aktivatoren direkt unter dem Selektivitätsfilter, wo sie mit Kaliumionen unter dem Filter interagiert“, sagt Dr. Sun. Mit Hilfe von aufwendigen Computersimulationen, die sie zum Teil beim Norddeutschen Verbund für Hoch- und Höchstleistungsrechnen (HLRN) durchführte, konnte der Ionenfluss durch den Selektivitätsfilter simuliert werden. Aus dieser Analyse konnten die Forscher den Mechanismus entschlüsseln, mit dem negativ geladene Aktivatoren die Kanäle öffnen und den Ionenfluss beschleunigen. „Dieser Mechanismus ist überraschenderweise für eine Reihe verschiedener wichtiger neuroprotektiver Kanäle universell gültig und könnte einen Ausgangspunkt für rationale Medikamentenentwicklung darstellen“, ergänzt Dr. Sun.

Die Kieler Arbeitsgruppe „Ionenkanäle“ um Professor Thomas Baukrowitz untersuchte die molekulare Biophysik von Ionenkanälen, also jene Prozesse, die zum Öffnen und Schließen von Ionenkanälen in der Zelle führen. „Kaliumkanäle sind für uns Grundlagenforscher deshalb so interessant, weil sie vielseitig regulierbar sind: Sie lassen sich durch Spannung, Temperatur oder mechanischen Stress öffnen – aber auch durch den Einsatz bestimmter Substanzen“, erklärt Prof. Baukrowitz. Solche Substanzen befinden sich in einem Teststadium und sind noch nicht für Versuchsreihen oder den Pharmamarkt zugelassen. In ihrer Studie mit internationaler Beteiligung entdeckten die Kieler Forschenden, dass eine Reihe schon lange bekannter Substanzen (Versuchspharmaka) nicht wie ursprünglich gedacht spezifisch auf eine Sorte von Kaliumkanälen wirken, sondern gleichzeitig viele unterschiedliche Kaliumkanäle öffnen. Diese sogenannte Polypharmakologie (Vielfachwechselwirkung) war bis dahin für Kaliumkanäle  unbekannt. Teilweise wurden die  in dieser Arbeit verwendeten Substanzen am FMP in der Arbeitsgruppe von Dr. Marc Nazaré synthetisiert.

„Ähnlich einem Generalschlüssel öffnen die Substanzen alle Kaliumkanäle mit diesem Klappenmechanismus gleichzeitig“, erzählt Dr. Schewe aus Kiel. Prof. Baukrowitz ergänzt: „Die Versuchssubstanzen zweckentfremdeten gewissermaßen die natürliche Funktionsweise der Kanalpore, um diese zu öffnen. Dass dieser Klappenmechanismus in verschiedenen Sorten von Kaliumkanälen auf sehr ähnliche Weise funktioniert, war so nicht bekannt und liefert ein besseres Verständnis der Funktionsweise von Kaliumkanälen.“

Das Wissen darum, wie die Testpharmaka in Kaliumkanälen wirken, könnte beispielsweise Pharmaunternehmen helfen, effizientere neue Medikamente zu entwickeln, insbesondere solche, die zur Behandlung von Krankheiten wie Epilepsie, Herzrhythmusstörungen (Arrhythmien), Gefäßverengungen oder verschiedenen Schmerzzuständen zum Einsatz kommen.

Grafik: Schematische Darstellung eines Kaliumkanals, der den Bindungsort der Versuchspharmaka (hier als Schlüssel dargestellt) am sogenannten Selektivitätsfilter (Bindungsort der K+ Ionen) zeigt. Die bunten Pfeile symbolisieren die Vielzahl von natürlichen Mechanismen, die in Zellen den Selektivitätsfilter öffnen. © Physiologisches Institut, CAU Kiel

27.02.2019
Avantgarde der Genforschung in der Mitte Berlins

Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel hat am 26.02.2019 den Neubau des Max-Delbrück-Centrums im Herzen Berlins eingeweiht. Dort werden rund 250 Spitzenforscherinnen und -forscher analysieren, wie die Gene das Leben der Zellen steuern und damit Gesundheit und Krankheit beeinflussen.

Mit einem Festakt und einer Begegnung von Bundeskanzlerin Angela Merkel mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern des Max-Delbrück-Centrums für Molekulare Medizin in der Helmholtz-Gemeinschaft (MDC) ist am Dienstag ein neues Forschungsgebäude in Berlin Mitte eröffnet worden. In das neue Haus zieht das Berliner Institut für Medizinische Systembiologie (BIMSB) des MDC ein. Die interdisziplinären Teams des BIMSB analysieren die Genregulation in den Zellen. Sie kombinieren modernste Methoden der Genom- und Einzelzell-Biologie, die Arbeit mit Organoiden (künstlichen Organen) und den Einsatz von Künstlicher Intelligenz, um die Voraussetzungen für die personalisierte Medizin der Zukunft zu schaffen. Bei einem Besuch in den neuen Labors und im Gespräch mit Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftlern informierte sich die Kanzlerin über diese neuartigen Ansätze der biomedizinischen Forschung.

Wissenschaft im Centrum
„Wir freuen uns sehr, dass Bundeskanzlerin Angela Merkel unser neues Haus in Berlin Mitte eingeweiht hat“, sagte Professor Martin Lohse, Wissenschaftlicher Vorstand des MDC. „Ihr Besuch und ihr Interesse sind ein Zeichen für das Verständnis und die Unterstützung, die die Kanzlerin der Wissenschaft zukommen lässt. Das unterstreicht zugleich die Erwartungen, die die Bundesregierung und die Gesellschaft an uns Forscherinnen und Forscher haben.“

Die Veranstaltung stand unter dem Motto „Wissenschaft im Centrum“. Lohse machte in seiner Ansprache vor rund 150 geladenen Gästen aus Forschung, Politik und Gesellschaft deutlich, dass dies nicht nur für das Max-Delbrück-Centrum, sondern insgesamt für die Hauptstadt gelte. Berlin rücke wie keine andere Stadt in Deutschland Wissenschaft räumlich und inhaltlich in die Mitte. Die Nähe des neuen Forschungsgebäudes zur Humboldt-Universität und zur Charité – Universitätsmedizin Berlin unterstreiche die Mission des MDC, die Erkenntnisse medizinischer Grundlagenforschung wie zum Beispiel die technologischen Durchbrüche in der System- und Einzelzellbiologie rasch ans Krankenbett zu bringen, sagte Lohse.

Investition von Bund und Land
Bund und Land haben in den Neubau auf dem Gelände Humboldt-Universität zu Berlin rund 41 Millionen Euro investiert. Das Berliner Institut für Medizinische Systembiologie wurde in den vergangenen zehn Jahren vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und dem Berliner Senat als Pilotprojekt im Rahmen des Programms „Spitzenforschung und Innovation in den Neuen Ländern“ gefördert. Die Finanzierung wurde nach einer erfolgreichen Begutachtung vom BMBF verstetigt. Geleitet wird das BIMSB seit seiner Gründung von Professor Nikolaus Rajewsky.

Berlins Regierender Bürgermeister und Senator für Wissenschaft und Forschung, Michael Müller, sagte zur Eröffnung: „Der neue, zukunftsweisende Standort der biomedizinischen Forschung ist eine große Bereicherung für die Berliner Wissenschaft. Das Land Berlin ist stolz darauf, die Entwicklung des BIMSB von einer innovativen Idee der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des MDC hin zu einer interdisziplinär angelegten Forschungsstruktur von Anfang an begleitet zu haben. Es hat das BIMSB seit seiner Entstehung mit insgesamt knapp sechs Millionen Euro zusätzlich gefördert. Unser Dank gilt auch dem Bund für die Finanzierung des jetzt eröffneten Forschungsgebäudes. Die Unterstützung ist beispielhaft für die enge Zusammenarbeit zwischen dem Bund und dem Land Berlin. Das MDC leistet mit dem bereits heute international renommierten Institut einen entscheidenden Beitrag, Krankheiten besser zu verstehen und aus den Erkenntnissen neue, auf den einzelnen Patienten genau zugeschnittene Therapieansätze zu entwickeln. Davon wird auch die Versorgung von Patientinnen und Patienten in unserer Stadt profitieren. Ich wünsche den Forscherinnen und Forschern weiterhin viel Erfolg am neuen Standort.“

Traditionelle Grenzen sprengen
Rajewsky sprach von einem großen Tag für das BIMSB. „Hier arbeitet die Avantgarde der biomedizinischen Forschung. Wir sprengen traditionelle Grenzen und verbinden Biotechnologie, rechnergestützte Wissenschaft, Biochemie, Molekularbiologie und klinische Forschung.“ Als Beispiel nannte Rajewsky die Einzelzell-Biologie. Diesen neuen Forschungszweig, der es ermöglicht, den Wandel von einzelnen Zellen im Laufe des Lebens nachvollzuziehen, hat das Fachblatt „Science“ 2018 zum „Durchbruch des Jahres“ gekürt – BIMSB-Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sind an den Pionierleistungen maßgeblich beteiligt.

Von Berlin aus koordiniert Nikolaus Rajewsky gemeinsam mit Professorin Geneviève Almouzni vom Institut Curie in Paris das europäische LifeTime-Konsortium. Mehr als 50 Forschungsinstitutionen aus ganz Europa und Israel wollen gemeinsam die Aktivität unseres Genoms in einzelnen Zellen über die gesamte Lebensspanne verfolgen und entschlüsseln, welcher Wandel der Zellen zur gesunden Entwicklung gehört und welcher zu Erkrankungen führt. LifeTime erhält von der EU in diesem Jahr zunächst eine Million Euro. Danach wird in Brüssel entschieden, ob die EU das Projekt mit bis zu einer Milliarde Euro als so genanntes Flagship-Projekt über zehn Jahre weiter fördert.

Professor Otmar Wiestler, Präsident der Helmholtz-Gemeinschaft, gratulierte dem MDC zur Eröffnung des neuen Gebäudes: „Helmholtz-Forschung trägt entscheidend dazu bei, große Fragen für die Wissenschaft und die Gesellschaft zu lösen. Die innovative, interdisziplinäre Erforschung von Zellen an diesem besonderen Ort in Berlin wird die Gesundheitsforschung in vielen Bereichen voranbringen – in der Grundlagenforschung ebenso wie in der konkreten Anwendung beim Patienten. Hier können die Grundlagen für eine neue, zell-basierte Medizin etabliert werden.“

Architektur für kommunikative Forschung
Gebaut hat das neue Forschungsgebäude das renommierte Architekturbüro Staab. Der Grundriss trägt der interdisziplinären Arbeitsweise der BIMSB-Forschungsteams Rechnung. Eine große Wendeltreppe in der Mitte des Hauses bildet das kommunikative Zentrum; die molekularbiologischen Laborarbeitsplätze liegen unmittelbar neben den rechnerintensiven bioinformatischen Büros – nur durch Glaswände getrennt. „Wir freuen uns auf die Arbeit im neuen Haus“, sagte Lohse. „Dieses lichte Gebäude steht für Offenheit und bietet ideale Bedingungen für wissenschaftlichen Austausch. Wir wollen den transparenten Bau in der Mitte der Stadt auch dazu nutzen, unsere Arbeit für die Gesellschaft transparent zu machen.“\n

Foto: Wissenschaft im Centrum – Bundeskanzlerin Angela Merkel zu Gast am Max-Delbrück-Centrum. (© David Ausserhofer, MDC)


Website des BIMSB

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Pressemitteilung und Video der Veranstaltung auf der Website des MDC

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forschen, heilen / 25.02.2019
Das Immunsystem im Fokus

Seit gestern, dem 24. Februar 2019, findet am MDC die erste „Immunology & Inflammation Conference“ statt. Es gibt mehr als 300 Teilnehmerinnen und Teilnehmer, darunter die Weltelite der Immunologie. An drei Tagen wollen sie die neuesten Erkenntnisse dieses aufstrebenden Forschungsfeldes vorstellen und diskutieren.

Vier große Themenblöcke stehen im Mittelpunkt der „I & I Conference“, die Professorin Michela Di Virgilio und Professor Klaus Rajewsky vom Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin in Berlin gemeinsam und zum ersten Mal organisiert haben. Nach einem Keynote-Vortrag von Professor Dan Littman von der New York University School of Medicine über die TH17-Immunzellen wird sich im weiteren Verlauf des Sonntagnachmittages alles um die Entwicklung der blutbildenden Zellen drehen.

Namhafte Wissenschaftler, unter ihnen Dr. David Kent vom britischen Cambridge Stem Cell Institute, Professor Hans-Reimer Rodewald vom Deutschen Krebsforschungszentrum in Heidelberg und Professor Sten Linnarsson vom schwedischen Karolinska Institutet, werden die modernsten Techniken präsentieren, mit denen sich blutbildende Zellen auch im lebenden Organismus untersuchen lassen.

Strategien gegen Eindringlinge

Am Montag wird es zwei Themenblöcke geben. Vormittags führt Di Virgilio, die Leiterin der MDC-Arbeitsgruppe „DNA Repair and Maintenance of Genome Stability“ durch eine Session zu Antikörpern. „Dabei wird es vor allem um die Vielzahl der Mechanismen gehen, mit deren Hilfe die Zellen des Immunsystems Krankheitserreger erkennen und daraufhin spezifische Antikörper produzieren“, erläutert die Wissenschaftlerin.

Die Hauptvorträge dazu halten die drei US-Immunologen Professor Frederick Alt vom Boston Children’s Hospital, Professor David Schatz von der Yale School of Medicine in New Haven und Professor Gabriel Victora von der New Yorker Rockefeller University sowie Professor Michael Reth vom Max-Planck-Institut für Immunbiologie und Epigenetik in Freiburg.

Auf Abwegen im Gehirn

Nachmittags steht dann das Zusammenspiel zwischen Immun- und Nervensystem auf dem Programm. „Wir werden uns hier vorrangig mit der großen Bedeutung beschäftigen, die das Immunsystem bei der Entstehung neuroinflammatorischer Krankheiten wie der Multiplen Sklerose und neurodegenerativer Erkrankungen wie Alzheimer hat“, sagt Rajewsky, der Leiter der MDC-Arbeitsgruppe „Immunregulation und Krebs“.

Erwartet werden zu dieser Session fünf der weltbesten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler auf dem Gebiet: Professor Oleg Butovsky vom Brigham and Women’s Hospital, Professor Joseph El-Khoury vom Massachusetts General Hospital, beide in Boston, Professorin Bente Finsen von der Syddansk Universitet in Dänemark, Professor Marco Prinz vom Universitätsklinikum Freiburg und Professorin Carla Shatz von der kalifornischen Stanford University.

Die neue Säule der Krebstherapie

Zum Abschluss der Tagung sollen am Dienstagvormittag die neuesten Entwicklungen der Immuntherapie erörtert werden. „Insbesondere bei der Behandlung von Krebs hat die medizinische Forschung hier in jüngster Zeit rasante Fortschritte gemacht “, sagt Rajewsky.

Hauptvortragende der Session werden sein: Professor K. Christopher Garcia von der Stanford University School of Medicine, Professor Carl June von der Perelman School of Medicine der University of Pennsylvania in Philadelphia, Professorin Cliona Rooney vom Baylor College of Medicine in Houston und Professor Thomas Blankenstein.

„Es ist uns wirklich gelungen, zu jedem Themenblock die weltweite Elite auf diesen Forschungsgebieten für einen Vortrag zu gewinnen“, sagt Di Virgilio. „Wir freuen uns auf jede Einzelne und jeden Einzelnen von ihnen und hoffen sehr auf einen lebendigen Meinungsaustausch.“

leben, bilden / 25.02.2019
Jetzt Mittel für ehrenamtliche Arbeit beantragen

83.900 EUR für Verbesserung der öffentlichen Infrastruktur
 
Ehrenamtliche Initiativen und Projekte, die bei der Verbesserung der öffentlichen Infrastruktur des Bezirkes Pankow helfen wollen, können ab sofort finanzielle Unterstützung beim Bezirksamt beantragen. Dem Bezirk stehen hierfür 83.900 EUR aus Mitteln der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen zur Verfügung. Die Verteilung dieser Mittel für die einzelnen Bereiche der öffentlichen Infrastruktur (Grünflächen, Jugendclubs, Schulen etc.) hat das Bezirksamt jetzt beschlossen.\n

Bezirksbürgermeister Sören Benn (Die Linke) ruft die ehrenamtlich engagierten Pankowerinnen und Pankower dazu auf, ihre Ideen und Vorhaben zügig einzureichen: „Gefördert werden die Aufwertung und Verbesserung von Schulen, Sportflächen, Kitas, Jugendclubs, öffentlichen Spielplätzen, Senioren- und Stadtteilzentren, Nachbarschaftstreffs, Selbsthilfekontaktstellen, öffentlichen Straßen und Plätzen sowie Grünflächen.“

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Anträge können bis Freitag, den 29. März 2019 im Büro des Bezirksbürgermeisters im Rathaus Pankow, Breite Straße 24A-26, 13187 Berlin oder per Post eingereicht werden.

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Gefördert werden vorrangig Renovierungen, Reparaturen, Pflanzungen und ähnliche Arbeiten, für die notwendige Sachmittel bereitgestellt werden müssen. Die Mittel müssen unter Angabe von Zweck, Art, Umfang, Zeitrahmen und Kosten beantragt werden.

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Zur zügigen Bearbeitung sind unbedingt die IBAN und BIC der Mittelempfänger sowie die Telefonnummer, unter der diese tagsüber zu erreichen sind, mitzuteilen. Weitere Informationen im Internet unter www.berlin.de/pankow bei „Aktuelle Hinweise“.
 

forschen / 21.02.2019
Alzheimer vermeiden durch Sport und gesunde Ernährung – Prof. Dr. Konrad Beyreuther redet über die Vermeidung von Demenz

Voller Hörsaal gestern am Campus Berlin-Buch. Prof. Dr. Konrad Beyreuther, Gründungsdirektor des Netzwerks Alternsforschung an der Universität Heidelberg, hielt gestern am MDC.C in Berlin-Buch einen öffentlichen Vortrag über Alzheimer und die Entstehung der Krankheit. Dabei gab es für die Zuhörer überraschende wissenschaftliche Erkenntnisse. So ist Alzheimer-Demenz nur zu etwa sieben Prozent erblich bedingt – aber zu einem großen Teil durch die Umwelt und durch die eigene Lebensweise beeinflussbar. Für viele Zuhörer war auch neu, wie früh sich die Schäden im Gehirn bereits zeigen und dass sich der Krankheitsverlauf erheblich positiv beeinflussen lässt durch kognitiv anspruchsvolle Tätigkeiten, durch regelmäßigen Sport und durch eine gesunde Ernährung. Und die schönste Nachricht an diesem Abend? Musik werden wir nie vergessen. Auch wenn die Krankheit schon sehr weit fortgeschritten ist, bleibt die Erinnerung an Musik, die uns seit jungen Jahren begleitet, wach. Die neuen Erkenntnisse kamen bei den Zuhörern gut an, was die abschließende rege Diskussion zeigte.

Der Vortrag fand statt im Rahmen des „3rd International Symposium Healthy Ageing“. Von Mittwoch bis Freitag diskutieren Alternsforscher aus den verschiedensten Disziplinen auf Einladung des Leibniz-Forschungsinstituts für Molekulare Pharmakologie (FMP) am Campus Berlin-Buch über das Altern und die Vermeidung von Krankheiten in der zweiten Lebenshälfte. Im Leibniz-Forschungsverbund Healthy Ageing, der das Treffen organisiert, tauschen sich dazu Biomediziner, Biologen, Kognitionsforscher, Bildungsforscher, Epidemiologen, Raumplaner und Wirtschaftswissenschaftler aus.

Professor Dr. Dr. h.c. Konrad Beyreuther ist Gründungsdirektor des Netzwerks Alternsforschung (NAR) der Universität Heidelberg. Sein Forschungsinteresse gilt der menschlichen Gehirnfunktion, der Alzheimer-Krankheit und der Genetik des Alterns. Als ehemaliger Professor für Molekularbiologie, Direktor des Zentrums für Molekularbiologie (ZMBH) und Dekan der Fakultät für Biologie hat er seit 2009 eine Seniorprofessur an der Universität Heidelberg inne. Beyreuthers aktuelles Forschungsinteresse gilt der Plaque-Bildung bei der Alzheimer-Demenz und der Entwicklung rationaler Therapien.

Leibniz-Forschungsverbund Healthy Ageing

Im Leibniz-Forschungsverbund (LFV) Healthy Ageing kooperieren 21 Institute der Leibniz-Gemeinschaft. Dazu kommen assoziierte Mitglieder aus renommierten Forschungseinrichtungen im In- und Ausland. Ziel des Verbundes ist es, die Ursachen des Alterns interdisziplinär auf allen Ebenen zu erforschen. Daraus werden Anpassungsstrategien entwickelt, die gesundes Altern nachhaltig fördern. Beteiligt sind Biomediziner, Bildungsforscher, Raumplaner und Wirtschaftswissenschaftler.

www.leibniz-healthy-ageing.de\n


Leibniz-Forschungsinstitut für Molekulare Pharmakologie (FMP)

Das Leibniz-Forschungsinstitut für Molekulare Pharmakologie (FMP) gehört zum Forschungsverbund Berlin e.V. (FVB), einem Zusammenschluss von acht natur-, lebens- und umweltwissenschaftlichen Instituten in Berlin. In ihnen arbeiten mehr als 1.900 Mitarbeiter. Die vielfach ausgezeichneten Einrichtungen sind Mitglieder der Leibniz-Gemeinschaft. Entstanden ist der Forschungsverbund 1992 in einer einzigartigen historischen Situation aus der ehemaligen Akademie der Wissenschaften der DDR.

www.leibniz-fmp.de

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forschen / 20.02.2019
„Salzprinz“ CC1: Neu entdecktes Protein hat wichtige Funktion in Pflanzen – und könnte auch für die Alzheimer-Forschung bedeutsam werden

Wie das kürzlich entdeckte Protein CC1 aufgebaut ist und welche Eigenschaften es hat, beschreibt ein internationales Team um Wissenschaftler Arndt Wallmann vom Leibniz-Forschungsinstitut für Molekulare Pharmakologie (FMP) und Christopher Kesten von der ETH Zürich in einer aktuellen Studie im Fachmagazin Nature Communications. Das Besondere an diesem Protein: Es ist nicht nur essenziell für den Salzhaushalt von Pflanzenzellen, sondern ähnelt funktional auch dem Tau-Protein. Dieses spielt im menschlichen Körper eine wichtige Rolle bei der Alzheimer-Erkrankung.

Proteine sind wesentliche Bausteine lebenden Gewebes – ob in Pflanzen oder Tieren. Sie haben vielfältige Funktionen inne und unterscheiden sich sehr stark in Aufbau und Größe; dabei sind viele Proteine in Bezug auf ihre Funktion und Struktur noch nicht genügend untersucht worden. Eines von ihnen wurde 2015 am Max-Planck-Institut für Molekulare Pflanzenphysiologie (MPI-MP) von Anne Endler und Christopher Kesten aus der Forschungsgruppe von Staffan Persson zum Fokus ihrer wissenschaftlichen Arbeit gemacht: das Protein CC1. Es befindet sich in Pflanzen unterhalb der Zellmembran und auf den Mikrotubuli, mit denen es im Rahmen der Zelluloseproduktion interagiert. Mikrotubuli sind röhrenförmige Proteinnetzwerke und bilden das „Streckennetz“ einer Zelle: sie dienen als „zelluläre Autobahnen“ zum Transport von Proteinen sowie der Zellstabilität. Die Forschenden des MPI-MP entdeckten, dass das Protein wichtig für die Reaktion von Pflanzen auf Salzstress ist: Gentechnisch manipulierte Pflanzen ohne CC1 scheinen sich zunächst normal zu entwickeln; setzt man sie allerdings auf einen Nährboden mit erhöhtem Salzgehalt, ist das Wachstum gehemmt. Das liegt daran, dass CC1 zentral für die Stabilität der Mikrotubuli ist: „Weist die Zelle einer Pflanze einen erhöhten Salzgehalt auf, verschwindet das Mikrotubuli-Netzwerk unterhalb der Membran innerhalb von zwei Stunden, kommt aber nach weiteren sechs Stunden wieder zurück. Ohne CC1 zerfällt das Mikrotubuli-Netzwerk schneller und wird danach zwar wieder aufgebaut, ist aber nicht mehr gleichermaßen stabil“, erläutert Christopher Kesten, inzwischen Forscher an der Eidgenössischen Technischen Hochschule (ETH) Zürich.

Die Strukturbiologen rund um Arndt Wallmann aus der Forschungsgruppe von Hartmut Oschkinat machten sich daran, CC1 genauer zu untersuchen. Er und das FMP-Team nutzten hierfür die Kernspinresonanzspektroskopie (NMR), eine Methode, mit der sich die Umgebung einzelner Atome untersuchen lässt, um Struktur und Dynamik von Molekülen zu analysieren. Das CC1-Protein besteht aus drei Teilen, von denen der ins Zytosol ragende Teil, der direkt unter der Zellmembran sitzt, mit den Mikrotubuli interagieren kann. Mittels NMR-Analyse konnte Arndt Wallmann die molekularen Eigenschaften des Proteins näher beschreiben. „Wir stellten fest, dass der zytosolische Teil von CC1 keine feste Struktur hat und somit sehr dynamisch ist. In Stresssituationen kann das von Vorteil sein – etwa wenn Salz in die Zelle eindringt“, erläutert der Forscher.

Die Forschenden fanden heraus, dass CC1 die Mikrotubuli zugleich mit mehreren Regionen bindet, also verschiedene Stellen des Proteins gleichzeitig involviert sind, und es somit die Reorganisation des Mikrotubuli-Netzwerks direkt regulieren kann. Das Protein verhält sich dabei selbst dynamisch und kann sich entlang der Mikrotubuli bewegen. Um die Funktionsweise von CC1 genauer zu untersuchen, brachte Christopher Kesten Mutationen in das Protein ein, die eine Störung der Interaktion mit Mikrotubuli verursachen. „Unter Salzstress ist das Wachstum der mutierten Pflanzen dann sogar geringer, als wenn CC1 ganz fehlen würde“, berichtet der Forscher. Dies lässt sich vermutlich auf eine starke Fehlregulation des Mikrotubuli-Netzwerks durch das mutierte CC1 zurückführen.

Die Ergebnisse des internationalen Teams bestehend aus Mitgliedern des FMP, der ETH Zürich und der University of Melbourne sind ein wichtiger Beitrag für die Grundlagenforschung – und könnten außerdem neue Perspektiven auf die Erforschung einer bisher unheilbaren Erkrankung des Menschen beitragen: „Was wir über CC1 herausgefunden haben, ist auch deswegen spannend, weil der zytosolische Teil des Proteins in seinen Bindungseigenschaften einem sehr gut erforschten, im menschlichen Körper vorkommenden Protein gleicht, dem Tau-Protein, das auch mit der Alzheimer’schen Krankheit in Verbindung gebracht wird“, so Arndt Wallmann. CC1 und Tau-Protein sind dabei nicht homolog, also evolutionär verwandt, sondern analog: „Wir haben eine erstaunliche Ähnlichkeit der Eigenschaften festgestellt, etwa als wenn man den Flügel eines Vogels mit dem einer Fledermaus vergleicht, die sich zwar unabhängig entwickelt haben, sich funktionell und morphologisch jedoch ähneln“, erläutert der Forscher. So bindet das Tau-Protein ebenso wie CC1 an Mikrotubuli, aber in den Neuronen des Nervengewebes. Bei Alzheimer-Erkrankten bilden sich Ablagerungen von Tau-Proteinen, und in der Folge sterben zunächst einzelne Zellen und dann ganze Areale im Gehirn ab. Die genaue Rolle der Tau-Proteine im Krankheitsverlauf von Alzheimer ist allerdings noch unklar.

Gerade der unterschiedliche Aufbau von CC1 macht nun weitere, vergleichende Forschungsarbeiten an beiden Proteinen spannend: „Im Vergleich lässt sich gut erforschen, was wichtig für die Funktion des Tau-Proteins und CC1 ist, und damit auch welche Faktoren dazu beitragen, dass es in den Neuronen schief läuft“, sagt Arndt Wallmann. Vor allem aber sind die erlangten Erkenntnisse für die angewandte Pflanzenforschung wichtig, etwa um Nutzpflanzen zu entwickeln, die salzresistenter sind und damit auf versalzenen Böden besser gedeihen können.

Text: Wiebke Peters

Publikation:
Christopher Kesten, Arndt Wallmann, René Schneider, Heather E. McFarlane, Anne Diehl, Ghazanfar Abbas Khan, Barth-Jan van Rossum, Edwin R. Lampugnani, Witold G. Szymanski, Nils Cremer, Peter Schmieder, Kristina L. Ford, Florian Seiter, Joshua L. Heazlewood, Clara Sanchez-Rodriguez, Hartmut Oschkinat, Staffan Persson, The Companion of Cellulose Synthase 1 confers salt tolerance through a Tau-like mechanism in plants, Nature Communications, DOI: 10.1038/s41467-019-08780-3

Foto: Eine Pflanze gedeiht auf Salz – das geht wesentlich besser, wenn sie über das Protein CC1 verfügt. (Foto: Barth van Rossum/FMP)

heilen / 14.02.2019
„Broken-Heart-Syndrom“ — Diagnose: gebrochenes Herz

Ein „gebrochenes Herz“ ist nicht nur eine Metapher für enttäuschte Liebe: Emotionale Belastungssituationen können tatsächlich körperliche Auswirkungen haben. Mit dem seltenen Broken-Heart-Syndrom befassen sich Kardiologen bereits seit Anfang der 1990er Jahre.

Fast jeder hat es schon einmal erlebt - ein "gebrochenes Herz". Beim sogenannten „Broken-Heart-Syndrom“ oder auch „Tako-Tsubo-Syndrom“ bricht das Herz nicht nur im übertragenen Sinne, sondern wortwörtlich. Kardiologen wissen mittlerweile, dass zum Beispiel durch Trauer und Kummer ausgelöster Stress, dem Herzen schaden kann. Was genau steckt dahinter?

Das Broken-Heart-Syndrom

Das Broken-Heart-Syndrom, zu Deutsch „Gebrochenes-Herz-Syndrom“, ist eine plötzlich auftretende Funktionsstörung der linken Herzkammer, die in vielen Fällen durch starken Stress oder Schmerzen ausgelöst werden kann. Gezählt wird es zu den erworbenen Herzmuskelerkrankungen (Kardiomyopathien).

„Häufig wird das Broken-Heart-Syndrom zunächst für einen Herzinfarkt gehalten, da es die gleichen Symptome auslöst wie Brustschmerzen oder Luftnot. Im Gegensatz zum Infarkt findet man bei den Betroffenen aber keine Verengung oder Verschluss eines Herzkranzgefäßes“, sagt Prof. Dr. med. Henning T. Baberg, Chefarzt der Kardiologie im Helios Klinikum Berlin-Buch. Das Broken-Heart-Syndrom ist somit weniger lebensbedrohlich als ein Herzinfarkt, dennoch können ernsthafte Komplikationen auftreten. Dazu gehören lebensbedrohliche Herzrhythmusstörungen und ein kardiogener Schock.

Mediziner nennen das Broken-Heart-Syndrom auch Stress-Kardiomyopathie oder Tako-Tsubo-Syndrom. Japanische Ärzte diagnostizierten die Krankheit erstmals Anfang der neunziger Jahre. Sie beobachteten, dass die Verformung des Herzens, die mit dem Syndrom einhergeht, in vielen Fällen an eine Tintenfischfalle erinnert: einen runden Krug mit kurzem Hals.

Symptome

Die Symptome eines Broken-Heart-Syndroms sind von denen eines Herzinfarktes nicht zu unterscheiden. Die Betroffenen leiden an Atemnot und verspüren ein Engegefühl in der Brust, teilweise begleitet von Schweißausbrüchen, Übelkeit und Erbrechen.

Untersuchungen und Diagnose

EKG- und Troponin-Werte können beim Broken-Heart-Syndrom und beim Herzinfarkt gleich sein, deshalb wird meistens auch direkt eine Herzkatheteruntersuchung gemacht, die aber keinen Verschluss eines Herzkranzgefäßes zeigt. Ein Ultraschall bzw. eine Magnetresonanztomographie des Herzens (Kardio-MRT) geben dann Aufschluss, welches Krankheitsbild genau vorliegt. Hier kann sich die typische Verformung des Herzmuskels, begleitet von einer Herzschwäche, zeigen. Der betreuende Arzt wird auch fragen, ob dem Ereignis eine intensive emotionale Stresssituation vorrausgegangen ist. Wenn das nicht der Fall ist, ist ein Broken-Heart-Syndrom aber nicht ausgeschlossen.

Auslöser und Risikogruppe

In vielen Fällen geht dem Broken-Heart-Syndrom eine große gefühlsbetonte Belastung oder ein schmerzhaftes Ereignis voraus. "Eine Reihe von Patienten leiden unter schwerem emotionalen Stress", erklärt Prof. Baberg. „Das können beispielsweise Trennungen oder der Tod eines geliebten Menschen sein. Auch traumatisierende und existenzbedrohende Ereignisse sind mögliche Auslöser“, so Prof. Baberg weiter.

Sogar positiver Stress kann ein Broken-Heart-Syndrom verursachen: Freudige Ereignisse wie eine Hochzeit, ein Geburtstag oder ein Lottogewinn sind ebenso mögliche Gründe für diese Form der Herzmuskelerkrankung, wenn auch wesentlich seltener als negativer Stress. „Im Körper der Patienten kommt es dann zu einem hohen Spiegel körpereigener Stresshormone, so genannter Katecholamine. Wir sprechen deshalb auch von einer stressinduzierten Kardiomyopathie“, so Prof. Baberg. Noch sind die genauen Zusammenhänge zwischen der emotionalen Belastung, Schmerzen und einer Funktionsstörung des Herzmuskels nicht vollständig geklärt.

Oft sind es Frauen nach den Wechseljahren, die unter dem Broken-Heart-Syndrom leiden, es kann aber jeden treffen.

Broken-Heart-Syndrom: Behandlung

Nach ausführlicher Diagnostik wird mit Hilfe von Betablockern und ACE-Hemmern zunächst die Herzschwäche behandelt. Nach ein paar Tagen erfolgt ein Kontroll-Ultraschall des Herzens oder ein Kardio-MRT. Typisch für das Syndrom ist, dass es sich unter der Therapie schnell wieder bessert, also reversibel ist. Aber auch nach einer vollständigen Normalisierung der Herzfunktion bleibt ein erhöhtes kardiales Risiko, so dass diese Patienten nachbetreut werden sollten.

Foto: Emotionaler Stress kann zu einem Broken-Heart-Syndrom führen und Herzinfarkt-Symptome auslösen. (©stasknop/fotolia)

leben / 12.02.2019
Benennung des Ratssaals im Pankower Rathaus

Festakt zur Namensgebung nach Emma Ihrer am Donnerstag, dem 28. Februar 2019
 
Die feierliche Benennung des Ratssaals nach Emma Ihrer im Pankower Rathaus, Breite Str. 24A-26, 13187 Berlin, findet am Donnerstag, dem 28. Februar 2019 um 19 Uhr statt. Bezirksbürgermeister Sören Benn und der Vorsteher der Bezirksverordnetenversammlung, Michael van der Meer (beide Die Linke) laden Interessierte herzlich zu der Veranstaltung ein. Die Benennung geht auf einen Beschluss der Bezirksverordnetenversammlung Pankow zurück und findet zu Ehren der bedeutsamen Frauenrechtlerin Emma Ihrer (1857-1911) statt. Die Laudatio wird von Claudia von Gélieu gehalten. Nach dem offiziellen Teil ist Gelegenheit, bei einem kleinen Sektempfang miteinander ins Gespräch zu kommen.
 
Der Erfindergeist und die Ideen Emma Ihrers haben die deutsche Arbeiterinnenbewegung entscheidend inspiriert und gestärkt. Mit viel Engagement ermutigte sie andere Frauen, sich zu organisieren, sich weiter zu bilden und selbstbewusst Funktionen in Frauenvereinen zu übernehmen. Vor diesem Hintergrund forderte sie eine eigene Zeitung für Arbeiterinnen. Als das durch die Männer abgelehnt wurde, ergriff sie selbst die Initiative und gab bis zu ihrem Tod eine Zeitung heraus, die später unter dem Namen „Die Gleichheit“ erschien.
Emma Ihrer war eine begabte Rednerin und hielt beim Internationalen Sozialistenkongress 1889 in Paris eine viel beachtete Rede. Gemeinsam mit Clara Zetkin verhinderte sie dort einen Antrag, der Frauenerwerbstätigkeit verbieten sollte.
Wegen des Politikverbotes für Frauen setzte sie sich für eine zentrale Frauengewerkschaft ein, damit Frauen ihre Forderungen selbst vertreten können und eine gewisse Unabhjängigkeit von ihren Männern bekommen.
Emma Ihrer lebte von 1894 bis zu ihrem Lebensende in Pankow. (Quelle: Claudia von Gélieu in „SpurenSuche – Frauen in Pankow, Prenzlauer Berg und Weißensee“ Band 2)

forschen / 31.01.2019
Digitaler Angriff gegen Krebs

Im Berliner Institut für Gesundheitsforschung / Berlin Institute of Health (BIH) arbeiten mehrere Arbeitsgruppen daran, dem Krebs digital die Stirn zu bieten. Dabei geht es vor allem darum, bereits vorhandene Informationen zusammenzuführen und gemeinsam auszuwerten. Denn bei 500.000 Neuerkrankungen jedes Jahr allein in Deutschland würde es sich lohnen, die Erfahrungen mit verschiedenen Diagnose- und Behandlungsverfahren miteinander zu vergleichen und die vielversprechendsten Ansätze mehr Patient*innen zugute kommen zu lassen. Darüber hinaus hilft der „Digital Health Accelerator“ des BIH Innovator*innen von der Charité – Universitätsmedizin Berlin und vom Max-Delbrück-Centrum dabei, ihre digitalen Ideen für die Krebsmedizin rasch zu den Patient*innen zu bringen.
 
„Wir begrüßen die Initiative des Bundesforschungsministeriums, die Dekade gegen den Krebs auszurufen“, sagt Professsor Axel Radlach Pries, Dekan der Charité – Universitätsmedizin und Interims-Vorstandsvorsitzender des BIH. „Um den Krebs zu bekämpfen, setzen wir hier im BIH ganz bewusst auf die Digitalisierung: Wir gewinnen zwar jedes Jahr mehr Erkenntnisse über den Krebs, doch um sie auszuwerten und sie tatsächlich in die klinische Anwendung zu überführen, benötigen wir Spezialisten für KI, IT und Datenmanagement. Wir haben deshalb mehrere Forscherinnen und Forscher aus diesem Bereich ans BIH berufen und unterstützen damit die Ärzt*innen und Wissenschaftler*innen an der Charité und am MDC.“

Riesiger Erfahrungsschatz muss gehoben werden

„Wir haben einen riesigen Erfahrungsschatz in Deutschland in der Behandlung von Krebspatienten“, sagt Professorin Sylvia Thun, Direktorin der Core Unit eHealth & Interoperabilität am BIH, gefördert durch die Stiftung Charité. „Wir müssen ihn nur heben!“ Doch das ist nicht so einfach. Die Daten der Patient*innen, die Auskunft über ihre Diagnosen, Behandlungen und ihren Krankheitsverlauf geben, werden in jedem Krankenhaus anders erfasst. Sie sind unterschiedlich formuliert und in verschiedenen Softwaresystemen, wenn nicht gar auf Papier gespeichert. „Deshalb ist es nicht möglich, zum Beispiel die Daten aller Brustkrebspatientinnen oder aller Prostatakrebspatienten miteinander zu vergleichen“, beklagt Sylvia Thun. Dabei könnte es dieser Vergleich ermöglichen, etwa die wirksamste Behandlung bei einer seltenen genetischen Veränderung oder einer bestimmten Verlaufsform zu finden. Oder dabei helfen, schweren Nebenwirkungen von Medikamenten bei ausgewählten Patient*innen vorzubeugen.

Kommunikationsstandards im Gesundheitswesen

„Wir brauchen Kommunikationsstandards im Gesundheitswesen“, fordert die Medizinerin. „Deshalb haben wir uns daran gemacht, die Daten aus molekularbiologischen Befunden, aus Gewebe- und Blutuntersuchungen und dem onkologischen Bericht, also um welchen Tumor in welchem Stadium es sich handelt, strukturiert aufzubereiten.“ Dazu ist es notwendig, dass die Ärzt*innen ihre Diagnosen in einer standardisierten „Weltfachsprache“ eingeben. „Das wird natürlich zunächst als Mehrarbeit angesehen, wir hoffen aber, dass die Ärzt*innen sehr bald einen Mehrwert spüren, den ihnen diese formalisierte Eingabe bringt.“ Und Thun geht mit ihrem Team noch weiter: In einem nächsten Schritt möchte sie auch Standards für die Übertragung von Daten aus dem Smartphone einführen: Das soll ermöglichen, dass auch Patient*innen Informationen über ihren Gesundheitszustand regelmäßig an ihren Arzt oder ihre Ärztin schicken, damit die verfolgen können, wie erfolgreich die Therapie tatsächlich war und wie es dem Patienten oder der Patientin geht.

Daten aus Krankenversorgung und Forschung verbinden

Professor Roland Eils ist Gründungsdirektor des BIH Zentrums Digitale Gesundheit und koordiniert das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderte Medizininformatik-Konsortium HiGHmed. Das Konsortium verbindet medizinische Fakultäten und Universitätsklinika sowie Unternehmen aus der Medizintechnik und Informationstechnologie aus ganz Deutschland. Eils´ Anliegen ist es, die Daten aus der Krankenversorgung mit Daten aus der biomedizinischen Grundlagenforschung zu verbinden. Die Fortschritte in der Forschung erlauben es mittlerweile, einzelne Zellen im Körper zu verfolgen und zu analysieren. So erhalten die Wissenschaftler*innen und Ärzt*innen Informationen über das Krankheitsgeschehen in nie dagewesener Detailtiefe. Doch diese riesigen Datenmengen, die allein bei der Genomsequenzierung von Krebspatienten entstehen, müssen digital ausgewertet und mit den Daten aus der Krankenversorgung zusammengebracht werden, bevor sie für eine personalisierte Therapie genutzt werden können. „Nur so können wir Erkenntnisse darüber gewinnen, was eine bestimmte Veränderung im Erbgut, eine Mutation, tatsächlich für das Krebsgeschehen bedeutet“, erläutert Eils. 

Digitale Brücke zwischen Klinik und Forschung

„Wir versuchen hier am BIH eine Brücke zu bauen, um diese beiden Datenlandschaften miteinander zu verbinden.“ Den Mehrwert einer solchen Brücke sieht Eils für beide Seiten. „Auf der einen Seite leisten wir natürlich einen Beitrag, aus der Forschung heraus die Versorgung der Patienten zu verbessern. Und auf der Grundlagenforschungsseite profitieren wir davon, wenn wir sehen, wie unsere Erkenntnisse in der Versorgung umgesetzt werden und zu welchem Ergebnis sie beim Patienten führen. Nur so können wir verstehen, inwieweit unsere Krankheitsmodelle, die wir in der Grundlagenforschung nutzen, überhaupt passfähig sind für eine Anwendung am Patienten.“ Um die Datenwelten aus Forschung und Klinik miteinander zu verbinden, entwickelt Eils mit seinen Mitarbeiter*innen zum einen Methoden und Technologien, mit denen die Datenströme sowohl für die behandelnden Ärzt*innen als auch für Forscher*innen möglichst transparent und einfach zu gestalten sind.

Datenschutz und Datensicherheit sind wichtig - und möglich!

Roland Eils weiß um die Sorgen, die viele Patient*innen mitbringen, wenn es um die Freigabe ihrer Gesundheitsdaten geht. Ebenso scheuen sich manche Wissenschaftler*innen, ihre Forschungsergebnisse frei zur Verfügung zu stellen. „Die Informationstechnologie bietet technische Lösungen an, um Aspekten des Datenschutzes und der Datensicherheit Rechnung zu tragen“, verspricht Eils. „Und daher gehe ich davon aus, dass wir auch neue Impulse setzen können, um mögliche Beschränkungen, die sich aus Datenschutz und Datensicherheitsbedenken ergeben, zu überwinden.“

Digitale Diagnosen per künstlicher Intelligenz

Ob es sich bei einem verdächtigen Knoten um Krebs handelt oder nicht, wird in der Regel im pathologischen Labor unter dem Mikroskop geklärt. Um bei steigenden Erkrankungszahlen und immer feineren morphologischen und molekularen Diagnosen den Patholog*innen die Arbeit zu erleichtern, haben Frederick Klauschen und seine Kolleg*innen am Pathologischen Institut der Charité gemeinsam mit Kolleg*innen von der TU Berlin um Klaus-Robert Müller ein digitales Bildanalyse-System entwickelt, das mit künstlicher Intelligenz mikroskopische Aufnahmen beurteilen kann. „In der qualitativen Analyse, also wenn es etwa darum geht zu beurteilen, ob ein Tumor bösartig ist oder nicht, sind wir Pathologen dem Computer noch überlegen“, sagt Frederick Klauschen. „Aber wenn es um quantitative Aussagen geht, also etwa, auf welchem Anteil der Tumorzellen sich ein bestimmter, therapeutisch relevanter Rezeptor befindet, kann uns der digitale Kollege helfen, weil er sowohl schneller ist als auch genauer.“ Die quantitativen Aussagen in der Diagnose sind zunehmend wichtig für die anschließende Therapie: Nur wenn etwa der Her2neu-Rezeptor mit einer bestimmten Färbeintensität auf mind. 10% der Tumorzellen nachweisbar ist, erhält die Patientin den entsprechenden Antikörper zur Therapie. Oder wenn besonders viele Immunzellen den Tumor infiltrieren, lohnt es sich, über eine zusätzliche Immuntherapie nachzudenken.

Beschleunigte Überführung in die Praxis

Am Institut für Pathologie wird die entwickelte Software bereits für die Routinediagnostik getestet. Vor dem Einsatz auch in anderen Instituten und Praxen sollen noch weitergehende Studien durchgeführt werden. Das BIH unterstützt Innovator*innen dabei, ihr Digital Health-Projekt in die medizinische Anwendung zu überführen. „In diesem Beispiel geht es darum, das Produkt und das Geschäftsmodell weiterzuentwickeln und die diagnostische Software zu zertifizieren“, erläutert Tim Huse vom BIH Digital Health Accelerator. Außerdem helfen wir dabei, die Erfindung zu verwerten, ob durch Lizenz an Industriepartner oder durch eine Unternehmensgründung.“ Ärzt*innen wollen in der Regel nicht primär Unternehmer*innen sein, sondern weiter hauptsächlich in der Klinik arbeiten. „Deshalb helfen wir ihnen auch, erfahrene Mitgründer aus dem kaufmännischen oder technologischen Bereich zu finden“, ergänzt Huse.

Keine Angst vor digitaler Konkurrenz

Dass ihn eines Tages der Computer ganz ersetzen könnte, glaubt Frederick Klauschen nicht. „Der Computer kann sehr schnell und genau zählen, aber er kann ohne menschliche Hilfe nichts dazu lernen, und er kann auch keine klinischen Entscheidungen treffen. Von daher sehe ich den Beruf des Pathologen keineswegs in Gefahr.“ Das sieht auch Roland Eils so: „Der Computer wird den Arzt nicht ersetzen. Aber ein Arzt, der den Computer in seiner täglichen Arbeit zur Hilfe nimmt, wird denjenigen ersetzen, der dies nicht tut.“


Über das Berliner Institut für Gesundheitsforschung/Berlin Institute of Health (BIH)

Das Berliner Institut für Gesundheitsforschung | Berlin Institute of Health (BIH) ist eine Wissenschaftseinrichtung für Translation und Präzisionsmedizin. Das BIH widmet sich neuen Ansätzen für bessere Vorhersagen und neuartigen Therapien bei progredienten Krankheiten, um Menschen Lebensqualität zurückzugeben oder sie zu erhalten. Mit translationaler Forschung und Innovationen ebnet das BIH den Weg für eine nutzenorientierte personalisierte Gesundheitsversorgung. Das BIH wird zu 90% vom Bundesforschungsministerium (BMBF) und zu 10% von der Senatsverwaltung Berlin gefördert. Die Gründungsinstitutionen Charité – Universitätsmedizin Berlin und Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin in der Helmholtz-Gemeinschaft (MDC) sind im BIH eigenständige Gliedkörperschaften.

investieren, leben / 31.01.2019
Rahmenplanung Karow

Einladung zur 2. offenen Planungswerkstatt am 23. Februar 2019

Im Pankower Ortsteil Karow sollen in den nächsten Jahren an drei Standorten neue Wohnquartiere entstehen. Um das Wachstum stadtverträglich und ressourcenschonend zu gestalten, wird in einem ersten Schritt von Oktober 2018 bis Juni 2019 eine Rahmenplanung erarbeitet, die von einer breit angelegten Bürgerbeteiligung begleitet wird. Dazu findet am Samstag, dem 23. Februar 2019 von 12 bis 16 Uhr die 2. offene Planungswerkstatt in der Grundschule Alt-Karow (Eingang Blankenburger Chaussee 1), 13125 Berlin-Karow, statt. Interessierte sind herzlich eingeladen.\n

Während der 1. Planungswerkstatt im vergangenen November wurden zahlreiche Hinweise der Bürger*innen für die künftige Entwicklung Karows gesammelt. Auf Basis dieser Hinweise hat das die beauftragte Planungsbüro erste Leitbilder und Entwicklungsziele entwickelt. Nun ist Gelegenheit, im Rahmen der 2. Planungswerkstatt ein Feedback zu diesen Leitbildern zu geben und offene Fragen und Hinweise direkt mit den Planer*innen zu diskutieren. Die Hinweise bilden dann die Grundlage für die weitere Erarbeitung des Rahmenplans. Ergänzend zum freien Wandeln zwischen den insgesamt vier Themenstationen findet um 12:30 Uhr und 14:30 jeweils eine 30-minütige Führung durch die Ausstellung statt.

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Gegen 15:45 Uhr werden dann im Beisein des Bezirksstadtrats für Stadtentwicklung und Bürgerdienste, Vollrad Kuhn (Bü90/Grüne), die wichtigsten Ergebnisse der Werkstattgespräche zusammengefasst und ein Ausblick auf das weitere Verfahren gegeben. Der Beteiligungsprozess wird zudem von einem Beirat aus Verwaltung, Politik, Akteuren und Bürger*innen begleitet, der eng in den Prozess eingebunden ist. Insgesamt sechs Beiratsmitglieder sind als Vertreter*innen der Anwohnerschaft mit dabei. Sie sind per E-Mail: Karow.Beirat.Anwohner@t-online.de zu erreichen. Die Mitglieder des Beirats stehen auch während der 2. Planungswerkstatt an den Themenstationen zum Gespräch bereit, um ihre Arbeit vorzustellen. Weitere Informationen im Internet auf der Seite des Bezirksamtes Pankow unter www.berlin.de/pankow.

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forschen / 31.01.2019
Private Spenden für die Alzheimer-Forschung

heilen / 31.01.2019
Zieh-etwas-Rotes-an-Tag

•    Der Nationale „Zieh-etwas-Rotes-an-Tag“ findet am 01. Februar 2019 statt.
•    Experten machen an diesem Tag auf Herzkrankheiten bei Frauen aufmerksam.

Der „Zieh-etwas-Rotes-an-Tag“ stammt aus den USA und heißt dort „National Wear Red Day“. An diesem Tag sind alle Menschen dazu angehalten, als Zeichen der Verbundenheit und um ein größeres Bewusstsein für Herzkrankheiten zu schaffen, etwas Rotes zu tragen.

„Männer leiden häufiger an Herzkrankheiten, aber Frauen sterben öfter daran“, sagt Prof. Dr. med. Henning T. Baberg, Chefarzt der Kardiologie. Lebensgewohnheiten wie zu wenig Bewegung, starkes Übergewicht oder mangelhafte Ernährung tragen ihren Teil dazu bei. „Um sich zu schützen, sollten Frauen schon in jungen Jahren verstärkt auf ihre Herzgesundheit achten“, so Prof. Baberg weiter.

Die Experten möchten aus diesem Grund vor allem Frauen mit dem Slogan „Go Red for Women“ daran erinnern, dass sie gefährlichen Herzkrankheiten durch regelmäßige Untersuchungen, vor allem aber durch Sport und gesunde Ernährung vorbeugen können.Ob rote Schuhe, eine rote Krawatte, ein rotes T-Shirt, oder auch roter Nagellack – Menschen, die an diesem Tag bewusst etwas Rotes tragen, zeigen Herz und signalisieren ihre Unterstützung zu diesem wichtigen Thema.

Ins Leben gerufen wurde der Tag 2003 von der American Heart Association und dem National Heart, Lung and Blood Institute in den USA. Die Farbe Rot wurde gewählt, da sie direkt ins Auge sticht und Aufmerksamkeit auf sich zieht. Laut Aussage der „American Heart Association“ stirbt in den USA alle 80 Sekunden eine Frau an einer Herzkrankheit. Der Herzinfarkt ist dabei eine der häufigsten Todesursachen in den Industrieländern. Prominente rufen vor allem in den USA an diesem Tag zu Spenden auf und zeigen sich selbst in roter Kleidung.

 
Foto: Mitarbeiter der Kardiologie im Helios Klinikum Berlin-Buch setzen ein Zeichen gegen Herzkrankheiten. (Foto: Thomas Oberländer/Helios Kliniken)\n

Über das Helios Klinikum Berlin-Buch

Das Helios Klinikum Berlin-Buch ist ein modernes Krankenhaus der Maximalversorgung mit über 1.000 Betten in mehr als 60 Kliniken, Instituten und spezialisierten Zentren sowie einem Notfallzentrum mit Hubschrauberlandeplatz. Jährlich werden hier mehr als 55.000 stationäre und über 144.000 ambulante Patienten mit hohem medizinischem und pflegerischem Standard in Diagnostik und Therapie fachübergreifend behandelt, insbesondere in interdisziplinären Zentren wie z.B. im Brustzentrum, Darmzentrum, Perinatalzentrum, der Stroke Unit und in der Chest Pain Unit. Die Klinik ist von der Deutschen Krebsgesellschaft als Onkologisches Zentrum und von der Deutschen Diabetes Gesellschaft als „Klinik für Diabetiker geeignet DDG“ zertifiziert.
Gelegen mitten in Berlin-Brandenburg, im grünen Nordosten Berlins in Pankow und in unmittelbarer Nähe zu Barnim, ist das Klinikum mit der S-Bahn (S 2) und Buslinie 893 oder per Auto (ca. 20 km vom Brandenburger Tor entfernt) direkt zu erreichen.

Helios ist Europas führender privater Krankenhausbetreiber mit rund 100.000 Mitarbeitern. Zum Unternehmen gehören unter dem Dach der Holding Helios Health die Helios Kliniken in Deutschland und Quirónsalud in Spanien. Rund 17 Millionen Patienten entscheiden sich jährlich für eine medizinische Behandlung bei Helios. 2017 erzielte das Unternehmen in beiden Ländern einen Gesamtumsatz von 8,7 Milliarden Euro.

In Deutschland verfügt Helios über 86 Kliniken, 120 Medizinische Versorgungszentren (MVZ) und zehn Präventionszentren. Jährlich werden in Deutschland rund 5,2 Millionen Patienten behandelt, davon 4 Millionen ambulant. Helios beschäftigt in Deutschland mehr als 66.000 Mitarbeiter und erwirtschaftete 2017 einen Umsatz von rund 6,1 Milliarden Euro. Helios ist Partner des Kliniknetzwerks „Wir für Gesundheit“. Sitz der Unternehmenszentrale ist Berlin.

Quirónsalud betreibt in Spanien 45 Kliniken, 55 ambulante Gesundheitszentren sowie rund 300 Einrichtungen für Betriebliches Gesundheitsmanagement. Jährlich werden hier rund 11,6 Millionen Patienten behandelt, davon 11,2 Millionen ambulant. Quirónsalud beschäftigt mehr als 32.000 Mitarbeiter und erwirtschaftete 2017 einen Umsatz von rund 2,6 Milliarden Euro. Helios Deutschland und Quirónsalud gehören zum Gesundheitskonzern Fresenius.

investieren, leben / 30.01.2019
Start für 3. Bauabschnitt im Schlosspark Buch

Bauarbeiten beginnen im Februar 2019 mit notwendigen Baumfällungen\n

 

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Im Rahmen des Förderprogramms „Stadtumbau“ wird jetzt mit dem 3. Bauabschnitt zur Erneuerung des Schlossparks Buch begonnen. Der Umbau kostet 720.000 Euro und soll bis Dezember 2019 fertig sein.

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Die Arbeiten erstrecken sich auf den Bereich des südlichen Holländischen Gartens, gelegen hinter dem ehemaligen Schlossstandort, mit Westallee und Mittelallee bis zum südlichen Kanal-Arm einschließlich der beiden Treppenanlagen sowie der Treppe von der ehemaligen Schlossterrasse in das Parterre. Erneuert werden die Wege und Treppen, die Mittelallee erhält zudem eine barrierefreie Anbindung. Zwischen den beiden Treppenanlagen entlang der Kastanienallee wird die historische Stützmauer wieder errichtet. Die Sitzplätze an den Wegen erhalten eine neue Ausstattung und alle Baumalleen werden vervollständigt, die Mittelallee mit Linden, die Westallee mit Hainbuchen und die Kastanienallee mit Esskastanien. Insgesamt sind 35 Neupflanzungen vorgesehen.

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Im Rahmen der geplanten Maßnahmen werden ab Montag, dem 11. Februar 2019 insgesamt 35 Bäume gefällt, darunter 22 nach Baumschutzverordnung geschützte Exemplare. Die Fällungen von Spitzahorn (Wildwuchs) und einer Birke sind erforderlich, um der neu zu pflanzenden Hainbuchenallee sowie der zu ergänzenden Kastanienallee den notwendigen Lichtraum zu verschaffen. Die Fällungen von Eschen auf der Wiese erfolgen zur Erreichung des Naturschutzzieles „Frischwiese“.

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Während der Bauzeit wird der in Arbeit befindliche Teil nicht nutzbar sein, jedoch ist die Querung des Parks von der S-Bahn in Richtung Schlossportal Alt Buch möglich.

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Foto: Im Schlosspark von Berlin-Buch (Foto: Christine Minkewitz, Campus Berlin-Buch GmbH)

leben / 22.01.2019
Entwurf für Landschaftsplanerisches Rahmenkonzept

Der Entwurf für ein landschaftsplanerisches Rahmenkonzept für die Ortsteile Französisch Buchholz, Rosenthal/Wilhelmsruh und Niederschönhausen wurde jetzt der Öffentlichkeit vorgestellt und die Präsentation für Interessierte im Internet veröffentlicht. Das Umwelt- und Naturschutzamt Pankow hatte das Landschaftsarchitekturbüro gruppe F mit der Erstellung des Konzeptes beauftragt.

Ziel ist es, die aktuellen Trends und damit einhergehende Herausforderungen Pankows zu identifizieren und den Grünbestand zu erfassen, zu bewerten, sowie Leitbilder und Projektideen für eine zukünftige Entwicklung zu formulieren. So werden Potentialräume zur Verbesserung der Versorgung mit öffentlichem Grün in bisher unterversorgten Gebieten identifiziert. \n

Gleichzeitig werden Maßnahmen für die Erhöhung der Nutzungs- und Aufenthaltsqualität bestehender Grün- und Freiflächen formuliert. Weitere Schwerpunkte bilden die Identifizierung und Entwicklung ökologisch und klimatisch wertvoller Flächen sowie die Stärkung grüner Wegeverbindungen. In der Bürgerinformationsveranstaltung wurden die vorläufigen Ergebnisse des Landschaftsplanerischen Rahmenkonzeptes vorgestellt.

Die Präsentation ist auf der Internetseite des Bezirksamtes Pankow unter www.berlin.de/pankow eingestellt.

forschen, leben, bilden / 18.01.2019
Vortrag: „Altern ohne Alzheimer – Werden unsere Enkel die Krankheit noch kennen?“

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Einladung zum Vortrag:

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„Altern ohne Alzheimer – Werden unsere Enkel die Krankheit noch kennen?“

Prof. Dr. Dr. h.c. Konrad Beyreuther spricht zu erblichen Faktoren und Umwelteinflüssen der Alzheimer Demenz

am Mittwoch, den 20. Februar 2019, 18:00 h – 19:30 h

im Max Delbrück Communication Center MDC.C, Raum Axon,
Campus Berlin-Buch, Robert-Roessle-Str. 10, 13125 Berlin.

Demenz vermeiden durch Sport, gesunde Ernährung und geistige Fitness? Die Wahrscheinlichkeit, an Alzheimer zu erkranken, ist nur zu etwa ein Prozent von den Genen abhängig. Die Weitergabe von Alternsprozessen und Demenzerkrankungen von einer Generation auf die nächste wird allerdings nicht nur über die Gene bestimmt, sondern auch über Umwelteinflüsse und soziale Faktoren wie finanzielle Möglichkeiten, Wohnort, Bildung, Lebensstil oder berufliches Ansehen. Prof. Dr. Konrad Beyreuther von der Universität Heidelberg stellt in seinem öffentlichen Vortrag diese Vorgänge vor. Während des menschlichen Alterns verändert diese Art der Vererbung, in der Fachsprache Epigenetik genannt, drastisch den zellulären Stoffwechsel. Bei der Alzheimer Demenz spielt dabei die Lebensführung, insbesondere körperliche und geistige Aktivität, eine entscheidende Rolle. Zusammen mit der Entwicklung vom Medikamenten zur Verlangsamung der Alzheimer Demenz rückt damit langfristig ein Altern ohne Alzheimer in den Bereich des Möglichen.

Professor Dr. Dr. h.c. Konrad Beyreuther ist Gründungsdirektor des Netzwerkes Alternsforschung (NAR) der Universität Heidelberg. Sein Forschungsinteresse gilt der menschlichen Gehirnfunktion, der Alzheimer-Krankheit und der Genetik des Alterns. Als ehemaliger Professor für Molekularbiologie, Direktor des Zentrums für Molekularbiologie (ZMBH) und Dekan der Fakultät für Biologie hat er seit 2009 eine Seniorprofessur an der Universität Heidelberg inne. Beyreuthers aktuelles Forschungsinteresse gilt der Plaque-Bildung bei der Alzheimer-Demenz und der Entwicklung rationaler Therapien.

Prof. Dr. Volker Haucke, wissenschaftlicher Direktor am Leibniz-Forschungsinstitut für Molekulare Pharmakologie (FMP) in Berlin-Buch, wird die Veranstaltung moderieren. Sie findet statt im Rahmen des 3. Internationalen Symposiums des Leibniz-Forschungsverbundes (LFV) Healthy Ageing. Dazu treffen sich rund 120 Wissenschaftler verschiedener Disziplinen am Leibniz-Forschungsinstitut für Molekulare Pharmakologie am Campus Berlin-Buch, um über Fragen des Gesunden Alterns und des demographischen Wandels zu diskutieren.

Alle Interessierten sind herzlich eingeladen.

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Kontakt:

Astrid van der Wall
LFV Healthy Ageing
Leibniz-Institut für Alternsforschung (FLI)
Tel.: 03641 / 65 63 14
healthyageing@leibniz-fli.de

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Silke Osswald
Leibniz-Forschungsinstitut für Molekulare Pharmakologie (FMP)
Tel.: 030 94793-104
osswald@fmp-berlin.de

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Foto:
Prof. Dr. Dr. h.c. Konrad Beyreuther (Foto: NAR, Uni Heidelberg)

forschen / 15.01.2019
Europa setzt auf Zellen für eine gesündere Zukunft

Die Zellen unseres Körpers verändern sich ständig. Doch welcher Wandel gehört zur gesunden Entwicklung und welcher führt zu schweren Erkrankungen? Das will eine neue Länder- und Disziplinen überschreitende Initiative führender europäischer Forschender ergründen. Koordiniert wird das Konsortium mit dem Namen „LifeTime“ vom Max-Delbrück-Centrum in Berlin und dem Institut Curie in Paris. Es hat nun eine wichtige Hürde genommen: LifeTime wird eine Million Euro erhalten und soll damit planen, wie sich die Vision für eine gesündere Zukunft in die europäische Forschungs- und Innovationslandschaft einfügen kann.

Wie lassen sich Krankheitszeichen in einer Zelle möglichst früh erkennen, um rasch mit einer geeigneten Behandlung dagegen zu steuern? Die Europäische Union investiert nun ein Jahr lang eine Million Euro in einen Plan für einen grundlegend neuen Ansatz, den steten Wandel der Zellen und ihre Beziehungen untereinander zu verstehen und damit die Grundlagen für die Präzisionsmedizin von morgen zu schaffen. Das Geld geht an das internationale LifeTime-Konsortium, das vom Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin in der Helmholtz-Gemeinschaft (MDC) in Berlin und dem Institut Curie in Paris gemeinsam koordiniert wird.

Maßgeblich an der Initiative beteiligt sind die beiden größten europäischen Forschungsorganisationen, die deutsche Helmholtz-Gemeinschaft und das französische Centre National de la Recherche Scientifique (CNRS). Mehr als 120 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler an 53 Forschungsinstituten aus insgesamt 18 europäischen Ländern sowie 60 Unternehmen unterstützen LifeTime. Die Europäische Union wird gleichzeitig die Vorbereitung von fünf weiteren potenziellen Forschungsinitiativen unterstützen. Nach einem Jahr Förderung wird die EU entscheiden, ob und welche als großangelegte Forschungsinitiativen weitergeführt werden können.  

Präzise therapeutische Strategie

Wenn eine 58-jährige Patientin über typische Symptome eines Herzinfarktes klagt, gibt es im Moment nur eine Option für sie. Ihre Ärztinnen und Ärzte suchen mit einem Herzkatheter nach verschlossenen oder verengten Gefäßen und therapieren sie dann nach Lehrbuch. Das Vorgehen könnte in Zukunft anders aussehen: Die Ärztinnen und Ärzte entnehmen eine winzige Probe an der Stelle des Infarkts. Sie sequenzieren die RNA, die dort in einzelnen Zellen vom Erbgut abgelesen wird, und identifizieren so die Zellverbände, die sich entzünden und die Folgen des Infarkts entweder heilen oder zusätzlichen Schaden anrichten können. Entscheidend hierfür ist die Entwicklung von innovativen Technologien, die erlauben, nicht nur Zellpopulationen zu analysieren, sondern genau in einzelne Zellen zu schauen. Mithilfe der so gewonnenen Daten legen die Ärztinnen und Ärzte eine präzise therapeutische Strategie fest.

Eine solche Präzisionsmedizin kann man nicht erreichen, wenn man nur Daten zum menschlichen Verhalten aus tragbaren Kleincomputern, sogenannten Wearables, und Mobiltelefonen sammelt. Vielmehr erfordert sie das Wissen, wie sich die einzelnen Zellen in unserem Körper im Laufe der Zeit verändern. Denn Zellen sind keine starren Bausteine, sondern lebendige Einheiten, die einem permanenten Wandel unterliegen. Selbst wenn wir gesund sind, entwickeln und vermehren sie sich, formen sie gemeinsam mit unzähligen anderen Zellen Gewebe, erwerben neue Eigenschaften oder altern ständig. Eine Veränderung kann zur normalen Entwicklung gehören oder Grundstein einer Erkrankung sein. Insbesondere verändern sich Zellen im Verlauf des Krankheitsprozesses.

Ein Weg in die Zukunft: Einzelzell-Biologie, Organoide und KI

Die LifeTime-Forschungsteams kombinieren in ihrem Projekt neueste Technologien und treiben deren Entwicklung in Europa damit maßgeblich voran. In der Petrischale gezüchtete menschliche Mini-Organe, sogenannte Organoide, und weitere innovative Systeme, wie zum Beispiel die neuen Methoden der Einzelzell-Biologie, spielen dabei eine entscheidende Rolle. Die Organoide stammen aus den Stammzellen von Patientinnen und Patienten und ermöglichen personalisierte Krankheitsmodelle. In Kombination mit der „Gen-Schere“ CRISPR und modernsten bildgebenden Verfahren wollen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler mit diesen Modellen erforschen, wie Zellen gesund bleiben oder krank werden und wie die Zellen auf Arzneimittel reagieren.

Die Experimente – in Hochdurchsatzverfahren durchgeführt – erzeugen riesige Datenmengen. Zur Analyse sind deshalb Maschinelles Lernen und Künstliche Intelligenz notwendig. Die rechnergestützten Strategien erkennen Muster im Wandel der Zellen und sagen voraus, ob sich zum Beispiel der Beginn einer Krankheit abzeichnet oder wie die Krankheit verlaufen wird. Gemeinsam mit mathematischen Modellen, die erlauben die Vergangenheit der Zellen zu konstruieren, kann so der Weg von gesunder zu kranker Zelle sichtbar gemacht werden. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler fahnden zudem nach geeigneten Schaltstellen, um krankmachende Veränderungen rückgängig zu machen oder sogar gänzlich zu verhindern.

Der Vorschlag für diese bahnbrechende Initiative vereinigt nicht nur Forscher und Forscherinnen aus Biologie, Physik, Informatik, Mathematik und Medizin, sondern bindet auch Expertinnen und Experten aus Disziplinen wie Sozialwissenschaft, Ethik und Ökonomie ein. Eine öffentliche Befragung wird die Anliegen der Bevölkerung bereits zu Beginn der Initiative erheben und ausloten, wie LifeTime den Bedürfnissen der Gesellschaft Europas gerecht werden kann. Es wird erwartet, dass LifeTime bedeutende Auswirkungen auf die Pharmaindustrie, Biotechnologie, die datenverarbeitende Industrie und weitere Sektoren haben und die Wettbewerbsfähigkeit Europas positiv beeinflussen wird.

Unterstützt wird der Vorschlag für die grenzüberschreitende Initiative bereits von mehr als 60 Unternehmen, von großen europäischen Forschungsorganisationen wie der Helmholtz-Gemeinschaft in Deutschland und dem Centre national de la recherche scientifique (CNRS) in Frankreich, dem Wellcome Trust in Großbritannien und der nationalen niederländischen Wissenschaftsorganisation (NWO), der Allianz EU-Life sowie einigen europäischen Wissenschaftsakademien. „LifeTime ist ein herausragendes Projekt europäischer Pioniere. Diese interdisziplinäre und internationale Kooperation birgt das Potenzial, die Gesundheitsforschung und damit auch die medizinische Versorgung der Menschen auf ein neues Niveau zu heben. Wir freuen uns deshalb sehr, dass die EU das LifeTime-Konsortium finanziert. LifeTime ist im besten Sinn Forschung für den Menschen“, sagt Otmar D. Wiestler, Präsident der Helmholtz-Gemeinschaft.

Eine europäische Vision

Das Konsortium wird von der EU zunächst für ein Jahr gefördert. In dieser Zeit entsteht ein detaillierter Plan für eine zehnjährige Forschungsinitiative. „Mit der Einzelzell-Biologie wollen wir verstehen, wie Krankheiten in einem Organismus Zelle für Zelle im Verlauf der Zeit entstehen. Dass die EU die Initiative jetzt unterstützt, ist eine großartige Nachricht für das MDC“, sagt Martin Lohse, Vorstandsvorsitzender des MDC.  „Es bestätigt uns darin, dass wir einen Schwerpunkt in einem besonders zukunftsträchtigen Forschungsfeld aufbauen, und in unserer Erwartung, dass dieses schnell Eingang in die klinische Medizin finden wird.“

„Das ist eine großartige Chance“, sagt Professor Nikolaus Rajewsky, der das Berlin Institute for Medical Systems Biology (BIMSB), ein Hotspot für Einzelzell-Analysen, am MDC leitet. Er ist einer der beiden Koordinatoren des Forschungskonsortiums. „Alle Mitglieder von LifeTime gehören zu den Besten ihrer jeweiligen Disziplin. Sie leisten Visionäres. Dieses Jahr werden wir nutzen, um die Zusammenarbeit im Netzwerk zu intensivieren.“ Als Auftakt findet am 6. und 7. Mai 2019 eine Konferenz in Berlin statt. Dort stellen die Mitglieder des Konsortiums die Initiative vor und werden darüber informieren, wie LifeTime die Wissenschaft und Medizin in Europa stärken will.

Um welche Krankheiten es bei der LifeTime-Initiative gehen wird, steht noch nicht fest. Die Auswahl wird eine Priorität sein und wird eine Vielzahl von Faktoren berücksichtigen: „Das Schicksal der Bevölkerung Europas wird durch viele verschiedene Krankheiten bestimmt. Im ersten Jahr wollen wir unter anderem prüfen, für welche Krankheiten sich unsere Herangehensweise am besten eignet“, sagt Geneviève Almouzni, die Ko-Koordinatorin der Initiative, Forschungsdirektorin am CNRS und von 2013 bis 2018 Direktorin am Institut Curie in Paris. „Wir werden Bürgerinnen und Bürger, Ärztinnen und Ärzte sowie Politikerinnen und Politiker konsultieren. Wir gehen davon aus, dass Krebserkrankungen dazu gehören könnten, aber auch Herzerkrankungen, Leiden des Nervensystems, oder andere Krankheiten.“

Internationales Konsortium

Mehr als 120 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler an über 50 Instituten teilen und unterstützen die Vision von LifeTime. 18 dieser Institute haben stellvertretend den Antrag eingereicht.

Hermann von Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren  •  Centre national de la recherche scientifique (CNRS)  •  Institute of Molecular Biotechnology GMBH (IMBA) • Forschungszentrum für Molekulare Medizin der Österreichischen Akademie der Wissenschaften • VIB, Belgien • Friedrich Miescher Institute for Biomedical Research (FMI) • Universität Basel • Universität Zürich • Central European Institute of Technology • Max-Planck-Institut für Immunbiologie und Epigenetik • Max-Planck-Institut für molekulare Genetik • Deutsches Krebsforschungszentrum • Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin • Deutsches Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen • Helmholtz Zentrum München • Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie • Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung • Universität des Saarlandes • TU München • Julius-Maximilians-Universität Würzburg • Biotech Research & Innovation Centre (Kopenhagen) • Aarhus University • Universität Kopenhagen • Centre for Genomic Regulation (Barcelona, Spanien) • Institut national de la santé et de la recherche médicale (INSERM)  • Institut Curie • Université de Montpellier • Université Toulouse III – Paul Sabatier • École nationale supérieure des mines de Paris • Institute for Molecular Medicine Finland • Stiftung für biomedizinische Forschung der Akademie von Athen • Weizmann Institute of Science • Hebräische Universität Jerusalem • Universität La Sapienza, Rom • Instituto Nazionale Genetica Molecolare • Universität Neapel • Universität Padua • Universität Mailand • European Institute of Oncology • Niederländisches Krebsforschungsinstitut • Radboud-Universität Nijmegen • University Medical Center Utrecht • Hubrecht Institute/Koninklijke Nederlandse Akademie Van Wetenschappen • Instituto Gulbenkian de Ciência • Institut für Bioorganische Chemie der Polnischen Akademie der Wissenschaften • Universitatea De Medicina Si Farmaie Iuliu Hatieganu Cluj-Napoca • Karolinska-Institut • MRC Human Genetics Unit • Universität Edinburgh • Wellcome Sanger Institute • The Babraham Institute • European Molecular Biology Laboratory (EMBL) - European Bioinformatics Institute (EMBL-EBI) • Francis Crick Institute\n


Abbildung:
Mithilfe von Mini-Organen – wie hier Hirn-Organoiden – kann man die Techniken der Einzelzellanalyse auch auf menschliche Gewebe anwenden. Forscherinnen und Forscher sehen so, wie menschliche Zellen im Verlauf des Lebens reifen, wie sich Gewebe regenerieren und welche Veränderungen zu Krankheiten führen. (© Agnieszka Rybak-Wolf, MDC)


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Weiterführende Informationen

•    Die LifeTime-Initiative
•    LifeTime – ein visionärer Vorschlag für ein EU-Flagschiff
•    EU-Flaggschiff-Initiative für visionäre Wissenschaftsprojekte
•    Webseite zur Konferenz
•    Webseite der Arbeitsgruppe von Nikolaus Rajewsky
•    Webseite der Arbeitsgruppe von Geneviève Almouzni
•    Video-Präsentation von Christin Sünkel, AG Rajewsky
•    Zelle für Zelle zum Durchbruch des Jahres

09.01.2019
Volker Haucke erhält Feldberg-Preis

Prof. Volker Haucke, Direktor am Leibniz-Forschungsinstitut für Molekulare Pharmakologie (FMP), erhält den Feldberg-Preis 2020. Die Auszeichnung wird jährlich von der Feldberg Foundation for anglo-german scientific exchange verliehen. Ziel der Stiftung ist es, den wissenschaftlichen Austausch zwischen britischen und deutschen Forscherinnen und Forschern auf dem Gebiet der experimentellen Medizin, vor allem der Physiologie und der Pharmakologie, zu fördern.

Der Biochemiker Volker Haucke untersucht mit seinem Team die molekularen Mechanismen der Endozytose und der endolysosomalen Membrandynamik sowie ihre Rolle bei der Zellsignalisierung und Neurotransmission. Übergeordnetes Ziel seiner Arbeit ist es, die Mechanik der Exo-Endozytose und der endolysosomalen Funktion sowie ihrer Regulation durch Proteine und Lipide zu erforschen und dieses Know-how zu nutzen, um neue Strategien für akute chemische und pharmakologische Störungen zu entwickeln. Volker Hauckes Verdienste um die Wissenschaft wurden durch seine Wahl zum Mitglied der Leopoldina – Nationale Akademie der Wissenschaften und der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften gewürdigt. Seit 2014 ist er Mitglied der European Molecular Biology Organization (EMBO). Im Jahr 2017 erhielt er den Avanti Award der American Society for Biochemistry and Molecular Biology (ASBMB).

Der Feldberg-Preis geht auf den Pharmakologen Prof. Wilhelm Feldberg zurück, der 1933 als jüdischer Wissenschaftler das Physiologische Institut der Friedrich-Wilhelms-Universität Berlin verlassen musste und nach England emigrierte. Nach dem Krieg gründete er mit seinem Wiedergutmachungsgeld die Feldberg Foundation, die seit 1961 jedes Jahr einen deutschen und englischen Wissenschaftler auszeichnet. Die Preisträger wählen selbst aus, an welchem Institut im Partnerland sie den Preis entgegennehmen und ihren Ehren-Vortrag, die Feldberg Lecture, halten.

Professor Volker Haucke
Volker Haucke promovierte 1997 am Biozentrum der Universität Basel, Schweiz, mit Studien zur mitochondrialen Biogenese in der Gruppe von Gottfried (Jeff) Schatz. Nach seiner Postdoc-Zeit als Fellow der EMBO und des Human Frontier Science Program (HFSP) in der Gruppe von Pietro De Camilli an der Yale University School of Medicine gründete er sein eigenes Labor an der Universität Göttingen als Mitglied des EMBO Young Investigator Programms. Im Jahr 2003 wurde er zum ordentlichen Professor für Biochemie an der Freien Universität Berlin ernannt. Seit 2012 ist Volker Haucke Direktor am Leibniz-Forschungsinstitut für Molekulare Pharmakologie und Professor für Molekulare Pharmakologie an der Freien Universität Berlin sowie Mitglied im Exzellenzcluster NeuroCure.

Weitere Informationen zur Feldberg Foundation: www.feldbergfoundation.org \n


Kontakt:
Professor Dr. Volker Haucke
Professor für Molekulare Pharmakologie an der Freien Universität Berlin
Vorstandssprecher Forschungsverbund Berlin e.V.
Mitglied NeuroCure
Leibniz-Forschungsinstitut für Molekulare Pharmakologie (FMP)
Robert-Rössle-Str.10
13125 Berlin, Campus Berlin-Buch
E-Mail: haucke@fmp-berlin.de
www.leibniz-fmp.de/haucke

Öffentlichkeitsarbeit:
Silke Oßwald
Leibniz-Forschungsinstitut für Molekulare Pharmakologie (FMP)
Robert-Rössle-Str.10
13125 Berlin, Campus Berlin-Buch
E-Mail: osswald@fmp-berlin.de

investieren, leben / 08.01.2019
Änderungen des Berliner Flächennutzungsplans

Aus der Sitzung des Senats am 8. Januar 2019:

Der Senat hat in seiner heutigen Sitzung auf Vorlage der Senatorin für Stadtentwicklung und Wohnen, Katrin Lompscher, fünf Änderungen des Berliner Flächennutzungsplans (FNP) beschlossen. Der FNP gibt einen Überblick über die wichtigsten Planungsziele der Stadt und wird durch Änderungsverfahren ständig aktuell gehalten.

Senatorin Lompscher: „Die heute beschlossenen Änderungen dienen vor allem der Erschließung neuer Wohnungsbaupotenziale. Insgesamt können durch die Änderungen rund 13.000 neue Wohnungen entstehen. Nach Zustimmung des Abgeordnetenhauses sind damit die Voraussetzungen geschaffen, um die Planungsziele zur Stärkung des Wohnungsneubaus und des Vorrangs der Innenentwicklung in Berlin weiter umzusetzen.“

Kurt-Schumacher-Quartier im Bezirk Reinickendorf
Mit der FNP-Änderung werden durch die Darstellung von Wohn- und gemischten Bauflächen für rund 4.000 Wohnungen die planerischen Grundlagen für einen der größten Wohnungsneubaustandorte der Stadt mit insgesamt etwa 5.000 Wohnungen und dessen Entwicklung zu einem neuen, integrierten und urbanen Stadtquartier mit allen notwendigen Einrichtungen der Infrastruktur geschaffen.\n

Insel Gartenfeld/Saatwinkler Damm im Bezirk Spandau
Mit der FNP-Änderung wird die Entwicklung der Gartenfelder Insel zu einem der neuen Stadtquartiere vorbereitet. In der Verbindung von Wohnen und Arbeiten soll am Berlin Spandauer Schifffahrtskanal im direkten Zusammenhang mit der Wasserstadt Oberhavel und in Ergänzung zum Ortsteil Haselhorst ein urbanes Stadtquartier mit insgesamt über 4.000 Wohnungen entstehen.

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Buch V/Am Sandhaus/ehemalige Krankenhäuser im Bezirk Pankow
Mit der FNP-Änderung wird eine weitere der großen Neubauflächen Berlins für die Entwicklung zu einem der neuen Stadtquartiere vorbereitet. Im Einzugsbereich des S-Bahnhofs Buch sind die Verdichtung bestehender Siedlungsstrukturen und Nachnutzung bereits bebauter Flächen vorgesehen und es können hier bis zu rund 3.300 Wohnungen neu entstehen. Gleichzeitig sollen Wald- und Offenlandflächen im Zusammenhang mit dem Naturpark Barnim erhalten und aufgewertet werden.

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Landsberger Allee/Friedenstraße im Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg
Im Bereich der Landsberger Allee wird der FNP an aktuelle Planungsziele angepasst. Hier erfolgt durch Umnutzung und Verdichtung bestehender Baustrukturen die Aktivierung innerstädtischer, gut erschlossener Potenzialflächen für den Wohnungsbau mit bis zu 1.400 Wohnungen. Zudem werden die übergeordneten Freiraumzusammenhänge verdeutlicht.

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Alter Bernauer Heerweg im Bezirk Reinickendorf
Für im Zusammenhang mit dem Siedlungsgebiet Lübars stehende ehemalige Gartenbau- und Produktionsflächen ist unter Beachtung der landschaftlichen und siedlungsstrukturellen Rahmenbedingungen eine angepasste Nachnutzung für Wohnungsbau entsprechend dem derzeitigen Bebauungskonzept mit etwa 115 Wohnungen vorgesehen.

Durch den Senatsbeschluss wird ein intensives Abstimmungsverfahren abgeschlossen, in dem neben öffentlichen Planungsträgern wie Bezirksämtern, Senatsverwaltungen, Nachbargemeinden, Planungsstellen Brandenburgs und des Bundes auch die Bürgerinnen und Bürger ihre Vorstellungen in den Planungsprozess eingebracht haben. Aufgabe der Planung war es, einen gerechten Ausgleich unterschiedlicher Interessen vor dem Hintergrund stadtentwicklungsplanerischer Anforderungen an die gesamte Stadt zu finden.

Die Änderungen werden mit der Zustimmung durch das Abgeordnetenhaus und der anschließenden Veröffentlichung im Amtsblatt wirksam.

Nach Abschluss der Verfahren steht der aktualisierte Flächennutzungsplan im Internet zur Verfügung unter: http://www.stadtentwicklung.berlin.de/planen/fnp

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leben, heilen / 04.01.2019
Unser Neujahrsbaby heißt Leni

Am Neujahrstag um 04:26 Uhr erblickte die kleine Leni das Licht der Welt. Damit war sie das erste Baby 2019 im Helios Klinikum Berlin-Buch. Mit 3520 Gramm und 52 Zentimetern erfreut sich das Mädchen bester Gesundheit. 
 
Auch Linda Charlotte hat dieses ganz besondere Geburtsdatum. Um 15:20 Uhr wurde das 3140 Gramm schwere und 51 Zentimeter große Mädchen geboren. Das Geburtenzentrum des Klinikums beglückwünschte die Eltern von Leni und Linda Charlotte. Beide kamen spontan zur Welt, Mütter und Kinder sind wohlauf. Wir wünschen den jungen Familien alles Gute für die Zukunft!
 
Heute geht es für die kleinen Mädchen nach Hause. Auf Leni wartet schon der fünfjährige Oskar und auf Linda Charlotte ein großer Bruder und eine große Schwester. 
2018 hat das Team aus Hebammen, Entbindungspflegern, Pflegekräften und Ärzten 3091
Kindern bei der Geburt geholfen. Darunter waren 110 Zwillingspärchen und einmal Drillinge. 
 
Das Helios Klinikum Berlin-Buch gehört zu den größten und modernsten Geburtskliniken
Deutschlands. Hier werden 250 Babys pro Monat geboren. Prof. Dr. med. Michael Untch,
Chefarzt der Klinik für Geburtshilfe und Gynäkologie sagt: „Bereits 2017 kamen mehr als 3000 Kinder bei uns zur Welt. Wir sind stolz und glücklich, in einem so professionellen und hervorragend eingespielten Team aus bestens ausgebildeten und engagierten Pflegekräften, Hebammen, Entbindungspflegern und Ärzten zu arbeiten.“ 
 
Das Bucher Klinikum ist mit vier Kreißsälen und zwei Vorwehenzimmern ausgestattet. Neben modernen Entbindungsbetten gibt es eine Gebärwanne für Wassergeburten, darüber hinaus Gebärhocker, Pezzibälle, Geburtsseile und Entbindungsmatten. 
 
Leitende Hebamme Yvonne Schildai sagt: „Wir stehen den Schwangeren bei der Geburt mit Rat und Tat zur Seite. Vor, während und nach der Entbindung sollen sie sich rundum sicher und individuell betreut fühlen.“
 
  
Foto: Glücklich: Mama Selina-Carolin aus Berlin mit Tochter Leni, geboren am 01.01.2019, 04.26 Uhr. Leni ist das erste Baby, das im neuen Jahr im Helios Klinikum Berlin-
Buch geboren wurde. (Foto: Thomas Oberländer | Helios Kliniken)