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heilen / 07.05.2020
Schlaganfall: Reagieren statt abwarten

Akutversorgung beim Schlaganfall in der Angiographie - Team Prof. Dr. med. Marius Hartmann (Foto: Thomas Oberländer/Helios Kliniken)
Akutversorgung beim Schlaganfall in der Angiographie - Team Prof. Dr. med. Marius Hartmann (Foto: Thomas Oberländer/Helios Kliniken)

Am 10. Mai ist der bundesweite Tag gegen den Schlaganfall. Um das Leben von Patienten zu retten, zählt im Ernstfall jede Sekunde. Aus Angst vor COVID-19 nehmen viele Betroffene Symptome und Warnzeichen derzeit jedoch nicht ernst und zögern, den Notruf zu wählen. Eine Entwicklung, die Mediziner mit großer Sorge beobachten.
 
Keine Zeit verlieren: die Symptome eines Schlaganfalls
 
Erleiden Betroffene einen Schlaganfall, wird ihr Gehirn infolge einer Durchblutungsstörung oder einer Blutung plötzlich nicht mehr mit ausreichend Sauerstoff versorgt. Dies hat zur Folge, dass bereits nach wenigen Minuten Nervenzellen absterben, die sich im Anschluss nicht mehr regenerieren. In diesem Fall zählt für die Patienten jede Sekunde.
 
„Je früher wir Schlaganfall-Patienten medizinisch versorgen, desto eher können wir dauerhafte Schäden vermeiden. Wer Symptome oder Warnzeichen des Körpers ignoriert, der riskiert das eigene Leben“, bestätigt Prof. Dr. Christian Wrede, Chefarzt der Notfallmedizin im Helios Klinikum Berlin-Buch.
 
Zu den typischen Symptomen eines Schlaganfalls zählen die einseitige Lähmung einer gesamten Körperhälfte, ebenso wie die plötzliche Lähmung eines Arms, eines Beins oder einer Hand. Aber auch ein einseitiges Taubheitsgefühl in Arm, Bein oder dem Gesicht, ein einseitig herabhängender Mundwinkel oder eine gelähmte Gesichtshälfte deuten auf einen Schlaganfall hin. Weitere Warnzeichen sind Seh-, Sprech- und Schluckstörungen, doppeltes oder nur eingeschränktes Sehen, ein unsicherer Gang und Schwindelgefühl sowie plötzliche, starke Kopfschmerzen, die mit Übelkeit einhergehen. Sobald eines dieser Symptome auftritt, sollten Betroffene oder deren Angehörige nicht lange zögern, sondern schnellstmöglich die Nummer des Notrufs 112 wählen.
 
Gut zu wissen: die Risikofaktoren für einen Schlaganfall

„Zu den bekanntesten Risikofaktoren, die einen Schlaganfall begünstigen, zählen hoher Blutdruck, eine ungesunde Ernährung, Rauchen, Stress und Bewegungsmangel. Im Gegensatz zu Alter und Geschlecht, die ebenfalls zu den Risikofaktoren zählen, kann man einzelne Faktoren durch Medikamente oder gesunde Lebensführung und Ernährung positiv beeinflussen und das eigene Schlaganfall-Risiko somit um bis zu 70 Prozent reduzieren“, erklärt Prof. Dr. med. Georg Hagemann, Chefarzt der Neurologie im Helios Klinikum Berlin-Buch. Und weiter: „Auch, wenn der Schlaganfall insbesondere ältere Menschen ab 60 Jahren betrifft, sollten alle auf Warnzeichen ihres Körpers achten und auch nur vorübergehende Funktionsstörungen ernst nehmen. “ So sind Männer, die einen Schlaganfall erleiden, im Durchschnitt 68 Jahre alt, während Frauen mit im Durchschnitt 75 Jahren etwas älter, dafür aber auch stärker betroffen sind. Von den durchschnittlich 270.000 Schlaganfall-Patienten pro Jahr sind 55 Prozent Frauen. Es können aber auch jüngere Menschen betroffen sein. Risiken ergeben sich hier durch Gefäß- oder Bindegewebserkrankungen oder z.B. während einer Schwangerschaft oder die Einnahme von hormonellen Verhütungsmethoden wie der Anti-Baby-Pille insbesondere in der Kombination mit Rauchen.
 
Die sichere und schnelle Erstversorgung im Helios Klinikum Berlin-Buch – auch in Corona-Zeiten
 

Stellen Betroffene eine nur vorübergehende Lähmung oder eine kurze Sprach- oder Sehstörung fest, so sollten sie auch in diesem Fall unbedingt den Notruf verständigen. Denn auch kurzzeitige Aussetzer wie diese können die Vorboten eines Schlaganfalls sein und werden als „TIA“ eingestuft, also als eine transitorische ischämische Attacke, die einem Schlaganfall vorausgeht. Um den Ernstfall abzuwenden, werden betroffene Patienten auf der sogenannten „Stroke Unit“, der Schlaganfallspezialstation, sofort medizinisch versorgt. Eine Maßnahme, die Leben retten kann – auch in Zeiten der Corona-Krise.
 
„Die Sorge, sich im Krankenhaus mit Corona anzustecken, können wir nachvollziehen. Wir versichern unseren Patienten jedoch, dass die Untersuchungen sowie die stationäre Behandlung von Menschen, die sich mit Corona infiziert haben oder unter dem Verdacht stehen, an dem Virus erkrankt zu sein, räumlich getrennt von anderen Patienten erfolgt. Wir treffen strengste Vorkehrungen, um unsere Patienten zu schützen und zugleich jeden einzelnen bestmöglich versorgen zu können“, betont Prof. Dr. Wrede.
Und so ist auch im Bucher Helios Klinikum die Notfallversorgung nach wie vor rund um die Uhr gewährleistet.
 
Stets in Bereitschaft: die Stroke-Unit im Bucher Klinikum
 
Jeder Schlaganfall ist ein Notfall. Die überregional zertifizierte Stroke Unit, angeschlossen an die Neurologie des Helios Klinikums Buch, bietet dank hochmoderner Diagnostik, jahrelanger Expertise und der Erfahrung eines hochqualifizierten interdisziplinären Ärzteteams die besten Voraussetzungen, um Schlaganfall-Patienten schnell und bestmöglich zu versorgen. Je nach Schwere des Schlaganfalls werden die Betroffenen auf der Spezial-Station individuell behandelt und therapeutisch betreut. Ein interdisziplinäres Team kümmert sich um die notwendige Versorgung eines jeden Patienten und begleitet diesen bei der Akuttherapie, der individuellen medizinischen Rehabilitation sowie bei der Planung anschließender Therapie- und Betreuungsmaßnahmen.
 
Immer im Fokus: die bestmögliche Genesung der Patienten

In der Notfallsituation ist das wichtigste Ziel einer Schlaganfall-Therapie, die Durchblutung im Hirn durch die Öffnung der verschlossenen Arterie wiederherzustellen. In einigen Fällen kann ein Medikament verabreicht werden, welches das Gefäß öffnet. Die entsprechende Behandlung nennt sich Lyse-Therapie. Unter bestimmten Voraussetzungen wird im Helios Klinikum in Buch auch das moderne Verfahren der sogenannten Thrombektomie angewandt, im Zuge dessen Gerinnsel, die das Gefäß verschließen, mit einem Katheter entfernt werden. Dieser Eingriff erfolgt meist unter Narkose. Durch die in den letzten Jahren deutlich verbesserte Technik dieser endovaskulären Gefäßeröffnung bei Patienten mit schweren, akuten Schlaganfällen ist es heute möglich, Blutgerinnsel oft vollständig aus dem Hirngefäß zu entfernen, was dann zu einer dramatischen Besserung der Symptome führt. Die Notfall-Thrombektomie wird im Helios Klinikum in Buch rund um die Uhr gewährleistet, sodass Patienten auch in der Nacht, an Wochenenden und an Feiertagen unverzüglich behandelt werden können.
 
Symptome richtig deuten mit dem FAST-Test
 
„Bemerken Angehörige, Freunde oder Bekannte Schlaganfall-Anzeichen bei einer anderen Person, so können sie mit Hilfe des FAST-Tests feststellen, ob der Betroffene einen Schlaganfall
erlitten hat. Ist eine der Test-Komponenten auffällig, oder sind sie unsicher sollte sofort ein Notarzt verständigt werden“, erklärt Prof. Hagemann.
 
Der FAST-Test besteht aus vier Komponenten:

 

  • Face (Gesicht): Bitten Sie den Betroffenen um ein Lächeln. Verzieht sich das Gesicht einseitig, deutet das auf eine Gesichtslähmung hin.
  • Arm (Arme): Bitten Sie den Betroffenen, die Arme nach vorne zu strecken und dabei die Handflächen nach oben zu halten. Sinkt der Arm ab oder dreht sich die Hand weist dies auf eine Lähmung hin.
  • Speech (Sprache): Bitten Sie den Betroffenen, einen einfachen Satz nachzusprechen. Gelingt dies nicht oder nur undeutlich, ist dies als Warnsignal zu werten.
  • Time (Zeit): Verlieren Sie keine Zeit und rufen Sie sofort den Notruf!

 
Im Ernstfall zählt somit jede Sekunde – darauf möchten auch wir im Rahmen des bundesweiten Tages gegen den Schlaganfall am 10. Mai noch einmal verstärkt aufmerksam machen und auch in Zeiten von „social distancing“ an Betroffene und deren Angehörige appellieren, Warnzeichen ernst zu nehmen, schnell zu reagieren und damit (das eigene) Leben zu retten.

www.helios-gesundheit.de Quelle: Pressemitteilung Helios Klinikum Berlin-Buch

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