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forschen, bilden / 30.11.2023
Was macht man eigentlich im Labor?

© Marie Burns, Max Delbrück Center
© Marie Burns, Max Delbrück Center

Grizzlys in Winterruhe oder eine Ananas im MRT – beim „Tag der Naturwissenschaften“ im Robert-Havemann-Gymnasium in Berlin-Karow zeigten Forschende des Max Delbrück Center Schüler*innen der Klassen 11 und 12 ungewöhnliche Facetten ihrer Forschung.

Marinesoldat, Sportjournalistin oder Ingenieurin – einige Schüler*innen wissen schon genau, wie es nach dem Abitur weitergehen soll. Anderen fällt die Wahl eines Ausbildungsberufs oder Studienfachs noch schwer. Um ihnen einen Einblick in die Naturwissenschaften zu geben, stellten Forschende Ende November am Robert-Havemann-Gymnasium sich und ihre Arbeit vor. Mit dabei waren Professor Thoralf Niendorf, Leiter der Arbeitsgruppe „Experimentelle Ultrahochfeld-MR“ am Max Delbrück Center, und Professor Michael Gotthardt, Leiter der Arbeitsgruppe „Translationale Kardiologie und funktionelle Genomforschung“.

„Google Maps für die Gesundheit – nur besser“ nennt Thoralf Niendorf das, was moderne Bildgebungsverfahren für unsere Gesundheit leisten sollen. Eine Kartierung unseres Körpers, die Informationen von der anatomischen bis zur molekularen Ebene integriert. Diese Daten lassen zum Beispiel Rückschlüsse auf Blutfluss oder Stoffwechselvorgänge im Gewebe zu und verbessern nicht nur die Diagnostik, sondern erlauben sogar Vorhersagen über den Gesundheitszustand der Untersuchten. Niendorf und sein Team wollen dafür die Magnetresonanz-Technologie und die Auswertung komplexer Daten mittels Künstlicher Intelligenz verbessern.

Zum Testen legen sie gern ungewöhnliche Objekte in die Röhre – wie eine Ananas. Doch der Forscher hat auch Fallbeispiele zu Herz, Hirn und Auge dabei und lässt die Schüler*innen raten, was zu sehen ist. Sie sind fasziniert von den teils bewegten Aufnahmen, haben viele Fragen. „Wir wollen Neugier wecken und über die vielfältigen Berufschancen in der Wissenschaft informieren“, sagt Thoralf Niendorf. Ingenieur*innen, Technische Assistenz, Programmierer*innen, eine effiziente Verwaltung – Spitzenforschung brauche kluge Köpfe mit unterschiedlichen Talenten.

Gesicherte Informationen finden

Ein paar Räume weiter erklärt Michael Gotthardt Schüler*innen, was sein Team im Labor macht. Der langjährige Mentor für Nachwuchswissenschaftler*innen forscht zu Herz-Kreislauf- und Muskelerkrankungen. Und auch er hat mit ungewöhnlichen Modellen zu tun –Pythons, die nach dem Verschlingen ihrer Beute ihr Herz kurzfristig vergrößern können, oder Grizzly-Bären, die trotz der monatelangen Winterruhe kaum Muskelmasse verlieren. „Wenn wir verstehen, welche molekularen Prozesse diesen Tieren ihre Eigenschaften verleihen, könnten wir die Erkenntnisse für die menschliche Gesundheit nutzen“, sagt er.

Die Schüler*innen haken nach, wollen wissen, wie der Arbeitsalltag in der Forschung aussieht, und wie man Professor wird. Gotthardt antwortet geduldig und gibt Tipps. Vor allem geht es ihm um die großen Fragen: Wie funktioniert der wissenschaftliche Prozess? Wie entsteht ein neues Medikament? Wie finden die Schüler*innen gesicherte Informationen, um

Entscheidungen für ihre eigene Gesundheit zu treffen? Er will ihnen etwas auf den Weg geben, das die Bedeutung der Wissenschaft für das eigene Leben verdeutlicht – als berufliche Chance und darüber hinaus.

Text: Marie Burns

 

Quelle: Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin in der Helmholtz-Gemeinschaft (Max Delbrück Center)

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