Dr. Elisa Kieback und Dr. Elisabeth von Weizsäcker bringen „T-knife“ voran

Dr. Elisa Kieback und Dr. Elisabeth von Weizsäcker

T-knife, so lautet der Name eines der erfolgreichsten Start-ups der Biotech-Szene. Es wurde 2018 aus dem Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin (MDC) zusammen mit der Charité ausgegründet und entwickelt Therapien, die Krebs mit Hilfe des Immunsystems der Patienten bekämpfen können. In langjähriger Arbeit hat das Forschungsteam um Prof. Thomas Blankenstein darauf hingearbeitet, menschliche T Zellen gentechnisch so zu verändern, dass ihre Rezeptoren bestimmte Tumorzellen gezielt aufspüren und zerstören können. Mit Hilfe dieser einzigartigen Technologie wird nun die erste T-Zellrezeptor-Gentherapie in Deutschland in einer klinischen Studie getestet.

Mitgründerin und Geschäftsführerin Dr. Elisa Kieback hat T-knife gemeinsam mit ihrem Team an die Spitze der deutschen Biotech-Start-ups katapultiert. Grund dafür ist das immense Potenzial des Ansatzes, die körpereigene Abwehr in die Lage zu versetzen, Krebszellen als gefährlich zu erkennen und gezielt zu bekämpfen. Denn Krebszellen werden vom Körper leider häufig toleriert. Die Hoffnung ist, mit der T-Zellrezeptor-Gentherapie Krebserkrankungen weitaus wirksamer und mit weniger Nebenwirkungen als bislang behandeln zu können. 2020 konnte das junge Unternehmen 66 Millionen Euro Risikokapital einwerben – die größte A-Finanzierungsrunde eines deutschen Unternehmens in diesem Jahr. Mit dem Kapital will T-knife nach weiteren T-Zellrezeptor-Kandidaten für verschiedene Krebsarten suchen. Die Forschenden haben weitere vielversprechende Antigene entdeckt, die bei Krebserkrankungen auftreten. Dafür werden die passenden Rezeptoren hergestellt und getestet.

Dass Elisa Kieback so erfolgreich in die Wirtschaft einsteigen konnte, verdankt sie ihrer Karriere als Immunologin, ihrem Engagement und ihrem großen Interesse an der Anwendung dieser neuartigen und vielversprechenden Technologie. Seit 2004 beschäftigte sie sich am MDC als Doktorandin und später als Postdoc mit Gentherapien, speziell mit T-Zelltherapien von Krebs. Ab 2015 koordinierte sie in der Arbeitsgruppe von Prof. Blankenstein die Vorbereitung der ersten klinisch-akademischen Studie mit genmodifizierten T-Zellen, die vom Bundesforschungsministerium gefördert wurde. Dr. Kieback lernte die Voraussetzungen der Anwendung im Detail kennen, von der Phase der Präklinik über die Herstellung bis hin zu regulatorischen Fragen. Ihr Wissen bringt sie heute als Technologie-Chefin bei T-knife ein, das inzwischen über 50 Mitarbeiter:innen hat und noch deutlich wachsen wird.

An der erfolgreichen Etablierung von T-knife hat die Molekularbiologin und Unternehmensberaterin Dr. Elisabeth von Weizsäcker einen entscheidenden Anteil. Sie leitet das Berliner Technologiemanagement der Ascenion GmbH , die das MDC beim Technologietransfer berät. Ascenion gehört der Life Science Stiftung zur Förderung von Wissenschaft und Forschung, die von Forschungseinrichtungen ins Leben gerufen wurde. Das Unternehmen begleitet das MDC, wenn es um die Verwertbarkeit spannender Forschungsergebnisse geht und steht denjenigen, die den Schritt der Ausgründung wagen, professionell zur Seite. Besonders wichtig sind auch die Kontakte zu potenziellen Kooperationspartnern, Lizenznehmern und Investoren, die Ascenion vermitteln kann.

Die erste Erfindungsmeldung, die Dr. von Weizsäcker für das MDC begutachtete, betraf die Idee der neuartigen Zelltherapie aus der Arbeitsgruppe von Prof. Blankenstein. Weitere sollten folgen. Sie empfahl deren Patentierung und später, als die Technologie ausreichend weit entwickelt war, auch eine Ausgründung. In engem Austausch mit den Wissenschaftlern und Technologie-Managern des MDC, mit Patentanwälten und dem Patentamt sorgte sie dafür, dass die Patentanmeldungen passgenau auf die Verwertbarkeit für die künftigen Lizenznehmer zugeschnitten wurden. Für das MDC und die Charité verhandelte Elisabeth von Weizsäcker mit ihrem Team den Lizenzvertrag mit T-knife. Auslizenziert wurden die Technologieplattform zur Generierung von krebsspezifischen Rezeptoren, diverse Rezeptoren und die Rechte an den Ergebnissen der ersten klinischen Studie der Phase I/IIa. Frühzeitig erwarb Ascenion Anteile an T-knife. Dadurch erhielt es einen Sitz im Board von T-knife und ist als Gesellschafter auch in neue Finanzierungsrunden eingebunden. Das MDC profitiert am Erfolg von T-knife sowohl über direkte Lizenzerlöse als auch – im Fall eines Exits – über Ascenions Beteiligung an T-knife , denn der Überschuss, den Ascenion erwirtschaftet, fließt größtenteils an die Stiftung zurück und steht für neue Vorhaben in der Forschung zur Verfügung.

Was alle gemeinsam antreibt: Wenn sich die T-Zellrezeptor-Gentherapie als sicher und wirksam erweist, bedeutet dies für die Krebstherapie einen enormen Schritt nach vorn – der vor etwa 25 Jahren in einem Labor am MDC seinen Anfang nahm. Auf diesem Weg bleiben Elisa Kieback und Elisabeth von Weizsäcker eng vernetzt, um T-knife gemeinsam voranzubringen.

t-knife.com

www.ascenion.de


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