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forschen / 11.07.2024
Wirksamkeit von Immuntherapien vorhersagen: Simon Haas erhält ERC-Proof-of-Concept-Grant

Professor Simon Haas (Foto: Felix Petermann/Max Delbrück Center)
Professor Simon Haas (Foto: Felix Petermann/Max Delbrück Center)

Gemeinsame PRESSEMITTEILUNG des Berlin Institute of Health in der Charité (BIH) und des Max Delbrück Center

Immuntherapien nutzen das körpereigene Immunsystem im Kampf gegen Krebs, indem sie die Interaktion zwischen Immun- und Krebszellen beeinflussen. Obwohl bei einigen Krebsarten wie Leukämien erfolgreich, bleiben sie bei manchen Patient*innen jedoch unwirksam und schaffen Resistenzen. Die Forschungsgruppe um Dr. Simon Haas im gemeinsamen Forschungsfokus „Single Cell-Ansätze für die personalisierte Medizin“ des Berlin Institute of Health (BIH) in der Charité, des Max Delbrück Centers und der Charité – Universitätsmedizin Berlin, hat Methoden zur Analyse der Interaktion zwischen den Immun- und Krebszellen entwickelt. Jetzt wollen sie den Ansatz zu einem Werkzeug in der Klinik weiterentwickeln, das genau vorhersagen kann, welche Patient*innen von Immuntherapien profitieren und welche nicht. Dafür erhalten Simon Haas und sein Team nun einen Proof-of-Concept-Grant des Europäischen Forschungsrates ERC in Höhe von 150.000 Euro.

Immuntherapien, die das Immunsystem des eigenen Körpers nutzen, um den Krebs zu bekämpfen, werden bereits erfolgreich für die Behandlung von Leukämien eingesetzt. Dafür werden körpereigene Immunzellen so beeinflusst, dass sie Krebszellen im Idealfall effektiver aufspüren und zerstören können. Allerdings funktioniert dieser vergleichsweise teure Therapieansatz nur bei einem Bruchteil der Patient*innen und es können sich Resistenzen der Krebszellen gegen die veränderten Immunzellen entwickeln. Eine Vorhersage, welche Patient*innen von der Immuntherapie profitieren werden, war bisher nicht möglich.

Krebskranke effizienter behandeln

Forscher*innen um Prof. Simon Haas, Leiter der Forschungsgruppe Blutkrebs, Stammzellen & Präzisionsmedizin im gemeinsamen Forschungsfokus „Single Cell-Ansätze für die personalisierte Medizin“ des Berlin Institute of Health (BIH), des Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin in der Helmholtz-Gemeinschaft (Max Delbrück Center) und der Charité haben auf Basis der Einzelzellanalysen neuartige Methoden entwickelt, die die Interaktionen zwischen Immun- und Krebszellen gezielt analysieren können. Sie konnten zeigen, dass diese Methoden auch helfen, die Wirksamkeit der Immuntherapie bei Patient*innen besser zu verstehen. Jetzt wollen die Forschenden diesen technologischen Ansatz zu einem Präzisionswerkzeug weiterentwickeln, das genau vorhersagen kann, welche Patienten von Immuntherapien profiterien werden und welche nicht. Zusätzlich wird das bessere Verständnis der Ursachen für die Resistenz gegen eine Immuntherapie Ärztinnen und Ärzten dabei helfen, künftig für diese Patient*innen gezielt Kombinationstherapien auszuwählen. "Ein solcher klinischer Test würde es ermöglichen, Patientinnen und Patienten gezielter mit den effektivsten Medikamenten zu behandeln und ihnen eine potentielle Toxizität zu ersparen sowie die Kosten für das Gesundheitssystem zu senken", erklärt Dr. Cornelia Eckert, Leiterin des molekulargenetischen und immunologischen Referenzlabors der Klinik für Pädiatrie mit Schwerpunkt Onkologie und Hämatologie an der Charité.

Erste Schritte in Richtung Marktreife

Für dieses Vorhaben erhalten die Forscher*innen jetzt einen Proof-of-Concept-Grant des Europäischen Forschungsrates ERC, der sie bei der Übertragung ihrer Forschungsergebnisse in die klinische Anwendung mit 150.000 Euro unterstützen wird. „Uns freut es sehr, dass der ERC als eine der angesehensten europäischen Institutionen für Innovation und wissenschaftliche Exzellenz unsere Begeisterung für die Überführung unserer Forschung in die medizinische Anwendung teilt“, sagt Prof. Simon Haas. Die Umsetzung des Projekts liegt bei Schayan Yousefian, einem Doktoranden in der Forschungsgruppe von Simon Haas, der die Methode mitentwickelt und die ersten Daten zur gezielten Vorhersage der Therapiewirksamkeit erhoben hat. „Mit dieser Unterstützung wollen wir unseren Ansatz nun in größeren Patientenzahlen validieren und die ersten Schritte in Richtung Marktreife unternehmen“, sagt Schayan Yousefian. Dabei sei eine enge Zusammenarbeit mit Pharmaunternehmen geplant.

Für ERC PoC werden bereits vom ERC geförderte Projekte in einem hoch kompetitiven Prozess ausgewählt. Simon Haas und sein Team hatten für ihre Forschung zur Immuntherapie im November 2022 einen ERC Starting Grant erhalten.

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